Ageratum
Ageratum | ||||||||||||
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Gewöhnlicher Leberbalsam (Ageratum houstonianum) als Beetpflanze | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Ageratum | ||||||||||||
L. |
Ageratum ist eine Pflanzengattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Diese Gattung ist mit etwa 40 Arten neotropisch verbreitet. Bekannteste Art ist der Gewöhnliche Leberbalsam (Ageratum houstonianum), der mit einigen Sorten als Zierpflanze in Parks, Gärten und Balkonkästen verwendet wird.
Beschreibung
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/6/6d/Ageratum_conyzoides_Blanco2.368-cropped.jpg/220px-Ageratum_conyzoides_Blanco2.368-cropped.jpg)
Erscheinungsbild und Laubblätter
Die Ageratum-Arten wachsen als einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen oder Halbsträucher und erreichen meist Wuchshöhen von 20 bis 120 Zentimeter. Die aufrechten bis oft liegenden, spärlich bis dicht verzweigten Stängel bilden manchmal an den untersten Knoten (Nodien) Wurzeln.[1][2]
Die meist gegenständig, manchmal (die obersten[3]) wechselständig am Stängel angeordneten Laubblätter sind meist gestielt. Die einfache Blattspreite ist elliptisch, eiförmig oder lanzettlich bis deltaförmig. Der Blattrand ist glatt bis gezähnt. Auf den Blattflächen ist nur ein Blattnerv erkennbar und sie sind kahl bis mehr oder weniger weich, flaumig oder steif-borstig behaart sowie manchmal drüsig punktiert.[1][2]
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5a/Ageratum_houstonianum_blue.jpg/220px-Ageratum_houstonianum_blue.jpg)
Blütenstände, Blüten und Früchte
In dichten bis offenen, mehr oder weniger zymösen, schirmtraubigen oder fast doldigen Gesamtblütenständen stehen die körbchenförmigen Teilblütenstände. Die Blütenkörbchen sind scheibenförmig. In einem bei einer Höhe von 3 bis 6 Millimeter meist glockenförmigen Involucrum stehen in zwei oder drei Reihen die 30 bis 40 mehr oder weniger gleichgeformten, haltbaren, mehr oder weniger krautigen[3], lanzettlichen Hüllblätter (Involucralblätter), die sich mehr oder weniger überdecken[3] und deutlich verhärtet sind sowie oft einen trockenhäutig Rand besitzen. Die Hüllblätter sind kürzer als die Blüten[3]. Der konische Blütenstandsboden (Rezeptaculum) kann manchmal Spreublätter besitzen. Es sind keine Zungenblüten (Strahlenblüten) vorhanden[3].[1][2]
Die 20 bis 125 Röhrenblüten (= Scheibenblüten) sind zwittrig. Die meist weißen oder blauen bis lavendelfarbigen Kronblätter sind in eine röhren- bis trichterförmige Kronröhre verwachsen, die sich oben mehr oder weniger breit glockenförmig weitet und mit fünf Kronzähnen endet. Die Kronblätter sind außen papillös und borstig behaart und innen papilliös. Die Kronzähne sind etwa so lang wie breit. Die Staubbeutel sind an ihrer Basis stumpf und besitzen am oberen Ende Anhängsel[3]. Die, die Kronröhre überragenden[3], zwei Griffeläste sind lineal bis keulenförmig und meist stark sowie dicht papillös.[1][2]
Die prismatischen und an ihrer Basis manchmal verschmälerten[3] Achänen sind vier- bis fünfrippig mit kahler oder manchmal spärlich steif-borstig behaarter Oberfläche. Der Pappus besteht aus fünf oder sechs freien oder an ihrer Basis kronenförmig verwachsenen Schuppen; manchmal fehlt ein Pappus.[1][2]
Chromosomenzahl
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 10.[1]
Verbreitung
Die Gattung Ageratum besitzt eine neotropische Verbreitung. Arten kommen von den USA über Mexiko bis Zentralamerika[1] und Südamerika[2] vor. Zwei Arten werden kultiviert und sind in vielen Gebieten der Welt Neophyten.[1][2]
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/d/d3/Starr_040209-0125_Ageratum_conyzoides.jpg/220px-Starr_040209-0125_Ageratum_conyzoides.jpg)
![](http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/01/Ageratum_corymbosum.jpg/220px-Ageratum_corymbosum.jpg)
Systematik
Die Gattung Ageratum wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, 2, S. 839–840 aufgestellt. Als Lectotypusart wurde 1925 Ageratum conyzoides L. durch Britton und P. Wilson in Scient. Surv. Porto Rico, 6, S. 286 festgelegt. Synonyme für Ageratum L. sind: Blakeanthus R.M. King & H. Rob., Coelestina Cass., Caelestina Cass., Carelia Fabricius, Isocarpha Lessing non R.Brown. Ein Homonym ist Ageratum Mill., das 1754 als Gattung in der Familie Plantaginaceae Juss. veröffentlicht wurde. [4]
Die Gattung Ageratum gehört zur Subtribus Ageratinae aus der Tribus Eupatorieae in der Unterfamilie Asteroideae innerhalb der Familie Asteraceae. [5]
In der Gattung Ageratum gibt es etwa 40 Arten[6][7]:
- Ageratum albidum (DC.) Hemsl.
- Ageratum anisochroma (Klatt) R.M.King & H.Rob.
- Ageratum asclepiadea R.M.King & H.Rob.
- Ageratum ballotifolium (Maguire, Steyerm. & Wurdack) R.M.King & H.Rob.
- Ageratum brachystephanum Regel
- Ageratum candidum G.M.Barroso
- Ageratum chiriquense (B.L.Rob.) R.M.King & H.Rob.
- Ageratum chortianum Standl. & Steyerm.
- Ageratum conyzoides (L.) L.: Sie ist in der Neotropis weit verbreitet. Sie wird manchmal kultiviert. Sie ist in vielen tropischen Gebieten der Welt eine invasive Pflanze.
- Ageratum cordatum (S.F.Blake) L.O.Williams
- Ageratum corymbosum Zuccagni: Sie kommt in Höhenlagen von (900 bis) 1200 bis 1900 Meter in Arizona und New Mexico sowie in Mexiko vor.
- Ageratum echioides (Less.) Hemsl.
- Ageratum ellipticum B.L.Rob.
- Ageratum fastigiatum (Gardner) R.M.King & H.Rob.
- Ageratum gaumeri B.L.Rob.
- Ageratum glechonophylla R.M.King & H.Rob.
- Ageratum hondurense R.M.King & H.Rob.
- Gewöhnlicher Leberbalsam (Ageratum houstonianum Mill.): Die ursprüngliche Heimat reicht vom südlichen Mexiko über weite Teile Zentralamerikas. Sie wird weltweit in einigen Sorten als Zierpflanze kultiviert. Sie ist in vielen Gebieten der Welt eine invasive Pflanze.
- Ageratum iltisii R.M.King & H.Rob.: Sie wächst als ausdauernde krautige Pflanze bis Halbstrauch. Sie ist nur von zwei isolierten Standorten in Ecuador bekannt: Einer an den Zamora-Loja Straße und der andere nicht genauer beschriebene liegt in der Provinz Pichincha. Durch Habitatzerstörung könnte diese Art gefährdet sein. In der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN wird sie als „Vulnerable“ = „gefährdet“ bewertet.[8]
- Ageratum isocarphoides (DC.) Hemsl.
- Ageratum lavenia (L.) Kuntze
- Ageratum lundellii R.M.King & H.Rob.
- Ageratum maritimum Kunth: Sie kommt hauptsächlich an den Küsten und in (trockenen Bereichen innerhalb von) Sumpfgebieten in Florida sowie im mexikanischen Bundesstaat Quintana Roo, in Belize und auf den karibischen Inseln Kuba sowie Hispaniola vor.
- Ageratum matricarioides (Spreng.) Less.
- Ageratum mexicanum Sims
- Ageratum microcephalum (Benth.) Hemsl.
- Ageratum micropappum Baker
- Ageratum molinae R.M.King & H.Rob.
- Ageratum munaense R.M.King & H.Rob.
- Ageratum muticum Griseb.
- Ageratum myriadenium (Sch.Bip. ex Baker) R.M.King & H.Rob.
- Ageratum oerstedii B.L.Rob.
- Ageratum oliveri R.M.King & H.Rob.
- Ageratum paleaceum (Gay ex DC.) Hemsl.
- Ageratum peckii B.L.Rob.
- Ageratum petiolatum (Hook. & Arn.) Hemsl.
- Ageratum platylepis (B.L.Rob.) R.M.King & H.Rob.
- Ageratum rhypodes R.M.King & H.Rob.
- Ageratum riparium B.L.Rob.
- Ageratum salvanaturae B.Smalla & N.Kilian
- Ageratum scorpioideum Baker
- Ageratum solisii B.L.Turner
- Ageratum standleyi B.L.Rob.
- Ageratum tehuacanum R.M.King & H.Rob.
- Ageratum tomentosum (Benth. ex Benth.) Hemsl.
Die Art Ageratum stachyofolium B.L.Rob. wurde 2008 in die monotypische Gattung Paneroa ausgegliedert. Paneroa stachyofolia(B.L.Rob.) E.E.Schill. ist im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca heimisch.[9]
Quellen
- Guy L. Nesom: Ageratum, S. 481 - textgleich online wie gedrucktes Werk: Tribus Eupatorieae, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 21 - Magnoliophyta: Asteridae (in part): Asteraceae, part 3- Oxford University Press, New York und Oxford 2006, ISBN 0-19-530565-5. (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)
- Yilin Chen, Takayuki Kawahara & D. J. Nicholas Hind: Tribus Eupatorieae: Ageratum, S. 883 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-Yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Herausgeber): Flora of China, Volume 20–21 - Asteraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 12. November 2011. ISBN 978-1-935641-07-0 (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)
- M. F. Porteners: Ageratum in der New South Wales Flora Online. (Abschnitt Beschreibung und Verbreitung)
- H. Robinson: Notes on Ageratum in Mesoamerica (Eupatorieae: Asteraceae), In: Phytologia, Volume 69, Issue 2, 1990, S. 93-104.
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h Guy L. Nesom: Ageratum, S. 481 - textgleich online wie gedrucktes Werk: Tribus Eupatorieae, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 21 - Magnoliophyta: Asteridae (in part): Asteraceae, part 3- Oxford University Press, New York und Oxford 2006, ISBN 0-19-530565-5.
- ↑ a b c d e f g Yilin Chen, Takayuki Kawahara & D. J. Nicholas Hind: Tribus Eupatorieae: Ageratum, S. 883 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-Yi, Peter H. Raven & Deyuan Hong (Herausgeber): Flora of China, Volume 20–21 - Asteraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 12. November 2011. ISBN 978-1-935641-07-0
- ↑ a b c d e f g h M. F. Porteners: Ageratum in der New South Wales Flora Online.
- ↑ Ageratum bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis
- ↑ Ageratum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ Einschätzung anerkannter Namen bei Global Compositae Checklist.
- ↑ Einschätzung anerkannter Namen bei ThePlantlist.
- ↑ Ageratum iltisii in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2011. Eingestellt von: R. Montúfar & N. Pitman, 2003. Abgerufen am 9. Januar 2012.
- ↑ Edward E. Schilling: Paneroa, A New Genus of Eupatorieae (Asteraceae) from Mexico, Novon, Volume 18, Issue 4, 2008, S. 520. doi:10.3417/2007173