Zwergröhrlinge

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Zwergröhrlinge

Pfefferröhrling
(Chalciporus piperatus)

Systematik
Klasse: Agaricomycetes
Unterklasse: Agaricomycetidae
Ordnung: Dickröhrlingsartige (Boletales)
Unterordnung: Boletineae
Familie: Dickröhrlingsverwandte (Boletaceae)
Gattung: Zwergröhrlinge
Wissenschaftlicher Name
Chalciporus
Bataille

Die Zwergröhrlinge (Chalciporus) sind eine Gattung aus der Familie der Dickröhrlingsverwandten (Boletaceae). Sie umfassen in Europa ein halbes Dutzend, überwiegend seltene Arten. Dagegen ist die Typusart, der Pfefferröhrling (Chalciporus piperatus)[1][2], weit verbreitet und häufig anzutreffen[3].

Merkmale

Der Pfefferröhrling hat ein leuchtend gelbliches Stielfleisch.
Kurzsporiger Zwergröhrling
Chalciporus rubinus
Sporen des Pfefferröhrlings unter dem Lichtmikroskop

Die Zwergröhrlinge bilden meist sehr kleine, 7-10 cm hohe Fruchtkörper, deren Hut einen Durchmesser von 2-6 cm besitzt. Die Poren sind dunkelorange bis rosa-rötlich und rostrot gefärbt. Das gelbliche, gelblich-weiße Fleisch hat einen rötlichen Schein und zeigt bei Bruch keine Farbreaktion. Geruch und Geschmack des Fleisches sind nur bei C. piperatus pfefferartig scharf.

Vorkommen

Die Zwergröhrlinge bevorzugen eher saure Böden (Nadel- oder Laubwälder auf Sandstein) und kommen oft an Wald- oder Weidenrändern einzeln oder gesellig vor. Sie sind von Sommer bis Herbst anzutreffen.

Bestimmung

Zwergröhrlinge, vor allem der Pfefferröhrling (C. piperatus) oder auch der Bitterliche Zwergröhrling (C. amarellus) sind kaum zu verwechseln. Die rote bis rostrote Haut- und Stielfarbe, das gelbliche Fleisch und der scharfe Geschmack sind deutliche Merkmale. Untereinander können die Arten schwieriger unterschieden werden. Einige Autoren sehen im Bitterlichen Zwergröhrling - zu Unrecht - nur eine Varietät des Pfefferröhrlings.

Speisewert

Die Zwergröhrlinge sind essbar. Der Pfefferröhrling wird von vielen Sammlern fälschlicherweise als Gewürzpilz verwendet. Doch die pfefferartige Schärfe verschwindet beim Garen.

Arten

In Europa kommen 6 Arten vor bzw. sind dort zu erwarten:[4]

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Autorenzitat
Bitterlicher Zwergröhrling Chalciporus amarellus (Quélet 1883) Bataille 1908
Gelbporiger Zwergröhrling Chalciporus hypochryseus (Šutara 1992) Courtecuisse 1994
Pfefferröhrling Chalciporus piperatus (Bulliard 1790 : Fries 1821) Bataille 1908
Kleinster Zwergröhrling Chalciporus pseudorubinus (Thirring 1962) Pilát & Dermek 1974
Kurzsporiger Zwergröhrling Chalciporus rubinus (W.G. Smith 1868) Singer 1973
Chalciporus xanthocystis G. Moreno 1980

Quellen

Literatur

  • Helmut und Renate Grünert: Pilze. Mosaik-Verlag, (1988)
  • M. Moser: Kleine Kryptogamenflora. Die Röhrlinge und Blätterpilze. Gustav Fischer, (1983)

Einzelnachweise

  1. Frédéric Bataille: Quelques champignons intéressants des environs de Besançon. In: Bulletin de la Société d'Histoire Naturelle du Doubs 15. 1908. S. .
  2. Jean Baptiste François Bulliard: Boletus piperatus. In: Herbier de la France 10. 1790. S. 433-480.
  3. Deutsche Gesellschaft für Mykologie: Die Verbreitung des Pfefferröhrlings in Deutschland. Pilzkartierung Online.
  4. Eric Strittmatter: Die Gattung Chalciporus. Auf: Fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 15. Januar 2007. Abgerufen am 22. Juli 2011.
Commons: Zwergröhrlinge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien