„Anna Bloch“ – Versionsunterschied

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Version vom 10. Juni 2019, 14:41 Uhr

Schwarzweiss-Foto in halber Länge einer Frau, die einen Strohhut trägt und nach recbts schaut.
Anna Bloch im Jahr 1904

Anna Kirstine Bloch (geb. Lindemann ; 2. Februar 1868 in Horsens - 25. November 1953 in Kopenhagen ) war eine dänische Schauspielerin.[1][2]

Frühes Leben

Anna Lindemanns Mutter Bodil Margrethe Gylding (1838–1875) starb, als sie sieben Jahre alt war. Ihr Vater Johan Sørensen Lindemann (1825–1909) war Arzt in Horsens. Sie wurde privat unterrichtet und zeigte immer eine Begeisterung für das Theater. Ihr Vater jedoch betrachtete das Schauspielern als einen ungeeigneten Beruf, erlaubte ihr jedoch schließlich, sich Det Kongelige Teater anzuschließen, nachdem er mit dessen Generaldirektor Edvard Fallesen gesprochen hatte.[1]

Karriere

Am Königlichen Theater war Anna Lindemann eine Schülerin von Emil Poulsen. Sie debütierte 1885 als Titania in William Shakespeares Ein Sommernachtstraum. Zwischen ihren ersten beiden Rollen wurde sie von ihrem zukunftigen Ehemann William Bloch unterrichtet. Zusammen schrieben sie 1886 Frk. Nelly, in dem sie später die Hauptrolle spielte.[1] Nach ihrer Heirat im Sommer 1887 nahm sie den Nachnamen ihres Mannes an.[3]:358

Anna Blochs Durchbruch gelang 1888 als Trine im Aprilsnarrene von Johan Ludvig Heiberg.[1] Der Literaturhistoriker Peter Hansen schreibt ihr die „phänomenale Serie von 31 Aufführungen“ dieser modernisierten Wiederaufnahme des 1826 Originals zu.[3]:358–359 Eine weitere frühe Rolle war die von Hilde in Ibsens Die Frau vom Meer im Jahr 1889.[4]

Bloch erhielt 1910 die Goldmedaille Ingenio et arti.[5][6] Dies war der 25. Jubiläumsjahr ihrer ersten Rolle, und in einem Kommentar für Politiken sagt die dänische Schriftstellerin Emma Gad, dass Bloch eine normalerweise unbedeutende Rolle als wichtig erscheinen lassen könnte, wie mit dem „brillanten und eigenartigen Humor“ ihrer Darstellung der „edlen Schlampe“ (Adelstøs)[7] Eugenia[8] in Ludvig Holbergs Don Ranudo de Colibrados. Für Gad war ihr denkwürdigster Auftritt die der Bäuerin Anjutha[8] in Tolstois Die Macht der Finsternis, in dem sie „von einer Angst gepackt“ wurde, die so wild war, dass „ihr mysteriöser Schrecken ... bis in den Zuschauerraum lief wie ein Schauer von Reihe zu Reihe.“[7]

Bloch verließ das Königliche Theater im Jahr 1918, obwohl sie war für eine Spielzeit Gastschauspielerin und von 1922 bis 1925 zurückkehrte.[9] Sie wurde als junges Mädchen oder als junge Frau typisiert und spielte 1921 im Alter von 53 Jahren sogar den vierzehnjährigen Hedevig in Ibsens Die Wildente.[10]:20 Sie war nur im Theater des 19. Jahrhunderts wirklich zu Hause und konnte in der neuen Ära, die nach dem Ersten Weltkrieg begann, keine geeignete Rollen finden. Sie wurde vom Naturalismus in der Theaterkunst überholt, dem sie als Pionierin geholfen hatte.[1] Sie bereiste jedoch die Provinzen und trat im Betty Nansen Teatret auf.[9] Sie ist in einer 1938 aufgenommer Szene aus Jens Christian Hostrups Genboerne (Die Nachbarn auf der anderen Straßenseite) zu hören.[11]

Der dänische Literaturkritiker Johannes Riis bezeichnet Bloch als die „führende Naturschauspielerin“ des Königlichen Theaters seiner Zeit.[12]:6 Obwohl sie nie in Filmen mitwirkte, war sie laut Riis ein Vorbild für die dänische Schauspielerin Clara Pontoppidan.[12]:6

Sie schrieb eine Ein-Akt-Komödie Saadan Veksler (Solche Rechnungen). Das Königliche Theater präsentierte dies im Jahr 1923 mit Bloch in der Hauptrolle und es wurde im Jahr 1924 veröffentlicht. Sie schrieb auch zwei Hörspiele, Epilog im Jahr 1934 und Veni, vidi, vici im Jahr 1935.[13][14]

Anna Bloch ist auf dem Vestre Kirkegård in Kopenhagen beigesetzt.[2]

Publikationen

  • Anna Bloch: Fra en anden Tid, Erindringer. Gyldendal, Kopenhagen 1930, OCLC 468994427 (dänisch).

Einzelnachweise

  1. a b c d e Elin Andersen: Anna Bloch. In: Dansk Kvindebiografisk Leksikon. Rosinante, 2000, ISBN 87-7357-976-9 (dänisch, Volltext).
  2. a b Anna Kirstine Bloch. In: Kendtes Gravsted. Abgerufen am 10. Juni 2019 (dänisch).
  3. a b Peter Hansen: Den danske skueplads; illustrerei theaterhistoire. Band 3. Ernst Bojesen, Kopenhagen 1896, S. 357–359 (dänisch, Volltext).
  4. Det Kongelige Teater: The Lady from the Sea. In: All About Henrik Ibsen. National Library of Norway, archiviert vom Original am 23. Juni 2015; abgerufen am 10. Juni 2019 (englisch). Mit einem Bild von Anna Bloch als Hilde.
  5. For videnskab og kunst medaljen Ingenio et arti. In: Litterære priser, medaljer, legater mv. Abgerufen am 10. Juni 2019 (dänisch).
  6. Denmark. In: World Orders and Medals. ordersandmedals.net, abgerufen am 10. Juni 2019 (dänisch). Zeigt Abbildungen der Vorder- und Rückseite mit dem Band der Ingenio et arti-Medaille, die Anna Bloch 1910 verliehen wurde.
  7. a b Emma Gad: Anna Bloch, 1885 1910. In: Politiken. 4. September 1910, abgerufen am 10. Juni 2019 (dänisch): „... grebet af en Angst saa vild, saa rædselsfuld i en Mordnat for hende gaadefulde Gru, at den forplantede sig helt ned til Tilskuerpladsen og løb som en Gysen fra Bænk til Bænk.
  8. a b C. Behrens: Bloch, Anna. In: Salmonsens konversationsleksikon. Band III. Schultz, Kopenhagen 1915, S. 424 (dänisch, Volltext]).
  9. a b Robert Neiiendam: Bloch, A. K. In: Salmonsens konversationsleksikon. Band XXVI. Schultz, Kopenhagen 1930, S. 137 (dänisch, Volltext]).
  10. Franco Perrelli: Protoregia o della complessità dei processi. In: Prove di Drammaturgia. Band XIII, Nr. 2, 2007, S. 18–22 (italienisch, Volltext [PDF]).
  11. Anna Bloch: Genboerne – Scene mellem Malle og Rikke. In: Teaterliv 1923–1957. Danica, 1984, Seite 2, Spur 3 (dänisch, DLP 8050 1-2, aufgeführt 1938-03-14).
  12. a b Johannes Riis: Naturalist and Classical Styles in Early Sound Film Acting. In: Cinema Journal. Frühling 2004, 2004, S. 3–17, JSTOR:3661106 (englisch).
  13. Jytte Wiingaard, Robert Neiiendam: Anna Bloch. In: Svend Cedergreen Bech (Hrsg.): Dansk Biografisk Leksikon. 3. Auflage. Gyldendal, 1979 (dänisch, Volltext).
  14. Saadan veksler Anna Bloch : Interiør. WorldCat, abgerufen am 10. Juni 2019.