„Osnabrück“ – Versionsunterschied

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'''Osnabrück''' ist eine [[kreisfreie Stadt]] in Niedersachsen. Mit derzeit etwa 164.000 Einwohnern ist sie nach [[Hannover]] und [[Braunschweig]] die drittgrößte Stadt sowie eines der [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Landes Niedersachsen. Osnabrück ist Sitz einer [[Universität Osnabrück|Universität]] und einer [[Fachhochschule Osnabrück|Fachhochschule]] sowie eines katholischen [[Bistum Osnabrück |Bistums]]. Osnabrück ist Eisenbahnknotenpunkt mit Personenbahnhof in der seltenen Bauform eines [[Turmbahnhof]]es und [[Rangierbahnhof]].
'''Osnabrück''' ist eine [[kreisfreie Stadt]] in Niedersachsen. Mit derzeit etwa 164.000 Einwohnern ist sie nach [[Hannover]] und [[Braunschweig]] die drittgrößte Stadt sowie eines der [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Landes Niedersachsen, mit einem Einzugsgebiet von fast 1,2 Millionen Menschen. Die Stadt ist Sitz einer [[Universität Osnabrück|Universität]] und zweier [[Fachhochschule Osnabrück|Fachhochschulen]], eines katholischen [[Bistum Osnabrück |Bistums]] und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Von hier aus besteht auch ein Stichkanal zum [[Mittellandkanal]]. Zusammen mit [[Münster (Westfalen)]] verfügt Osnabrück über einen [[Flughafen Münster-Osnabrück|Verkehrsflughafen]].
Osnabrück ist Eisenbahnknotenpunkt mit einem Personenbahnhof in der seltenen Bauform eines [[Turmbahnhof]]es und einem [[Rangierbahnhof]]. Der Binnenhafen hat über einen Stichkanal Anschluss zum [[Mittellandkanal]]. Osnabrück verfügt, zusammen mit [[Münster (Westfalen)]] über einen internationalen [[Flughafen Münster-Osnabrück|Verkehrsflughafen]].


Nächst größere Städte sind [[Münster (Westfalen)|Münster]], etwa 44 km südlich, [[Dortmund]], etwa 93 km südwestlich, [[Bielefeld]], etwa 53 km südöstlich, [[Bremen]], etwa 103 km nordöstlich und [[Hannover]] etwa 114 km östlich von Osnabrück. Die Einwohnerzahl der Stadt Osnabrück überschritt [[1940]] die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde.
Nächst größere Städte sind [[Münster (Westfalen)|Münster]], etwa 44 km südlich, [[Dortmund]], etwa 93 km südwestlich, [[Bielefeld]], etwa 53 km südöstlich, [[Bremen]], etwa 103 km nordöstlich und [[Hannover]] etwa 114 km östlich von Osnabrück. Die Einwohnerzahl der Stadt Osnabrück überschritt [[1940]] die Grenze von 100.000, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde.
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== Geografie ==
== Geografie ==
Osnabrück liegt im so genannten [[Osnabrücker Land]] inmitten des "Osnabrücker Hügellandes" zwischen Höhenzügen des [[Wiehengebirge]]s im Norden und des [[Teutoburger Wald]]es im Süden am linken Ufer der [[Hase (Fluss)|Hase]]. Die Höhenlage am Neumarkt beträgt 64 m über NN. Der höchste Punkt der Stadt befindet sich am Piesberg und misst 190 m über NN, der tiefste Punkt befindet sich beim Fluss Hase in Pye und misst 54 m über NN.
Osnabrück liegt im so genannten [[Osnabrücker Land]] inmitten des "Osnabrücker Hügellandes" zwischen Höhenzügen des [[Wiehengebirge]]s im Norden und des [[Teutoburger Wald]]es im Süden am linken Ufer der [[Hase (Fluss)|Hase]]. Die Höhenlage am Neumarkt beträgt 64 m über NN. Der höchste Punkt der Stadt befindet sich am Piesberg und misst 190 m über NN, der tiefste Punkt befindet sich beim Fluss Hase in Pye und misst 54 m über NN.

== Stadtbild ==
Das Bild der Innenstadt ist von Kirchen (Turmhöhen bis zu 102 m) geprägt. Zwischen Dom und Heger Tor erstreckt sich die historische Altstadt, die nach dem Krieg restauriert wurde. Hier finden sich viele Gebäude des [[Klassizismus]] und der Zeit des [[Rokoko]], sowie Häuser aus der Zeit, in der die Stadt noch aus [[Fachwerk]] bestand. Der dreieckige Marktplatz mit dem "Rathaus des westfälischen Friedens" versprüht mittelalterlichen Flair. Zudem sind in Osnabrück sehr viele romanische und gotische Steinwerke zu sehen. Besonders eindrucksvoll ist z.B. der Ledenhof, gegenüber dem ehemals fürstbischöflichen Barockschloss.

Die Fußgängerzone, die an die Altstadt anschließt, bildet die Haupteinkaufstrasse der Stadt. Neben wenigen Gebäuden die den Krieg überlebt haben, dominieren hier moderne Zweckbauten. Zwischen der Alt- und Neustadt befindet sich der Neumarkt. Früher ein zentraler Platz der Stadt, ist er heute durch eine vierspurige Straße zerschnitten und dient als Haupt-Busbahnhof. Pläne, diesen Platz für die Einwohner wieder attraktiv zu machen, warten noch auf ihre Umsetzung.

Die Innenstadt wird von einem nierenformigen Stadtring umschlossen, der den Autoverkehr aufnimmt. Von diesem sogenannten "Wall" gehen Sternformig die Hauptstraßen der Stadt ab. Sieben Türme, eine Wallanlage und zwei Mauern säumen den Stadtring als Überbleibsel der alten Stadtbefestigungen.

Zentrumsnah finden sich extravagante Bauten in der Stadt, wie das Gebäude der Deutschen Bundesstiftung Umwelt oder das Felix-Nussbaum-Haus, erbaut von [[Daniel Libeskind]]. Einen Spagat zwischen Alt und Neu wagt die Vitischanze, wo moderne Architektur auf eine alte Stadtbefestigung gesetzt wurde.

Die zentralem Wohngebiete bestehen zu großen Teilen aus meist drei- bis viergeschossigen Mietshäusern, je nach Stadtteil auch aus Bürgerhäusern und Villen. Etwas vom Stadtkern entfernt geht die Bebauung in Reihen- und freistehende Häuser über. Große Mietskasernen sind selten. Höhere Bauten, meist gewerblich genutzt, finden sich vor allem im Bereich des Berliner Platz.

Bis nah an den Stadtkern reichen aus allen Himmelsrichtungen "grüne Finger", die auch als Naherholungsgebiete dienen.



=== Nachbargemeinden ===
=== Nachbargemeinden ===
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=== Unternehmen ===
=== Unternehmen ===


Zu den bedeutendsten Unternehmen zählen:
Insgesamt sind in Osnabrück ca. 370 Unternehmen tätig. Zu den bedeutendsten Unternehmen zählen:
*Wilhelm Karmann GmbH, ca. 7.000 Beschäftigte (2004)
*Wilhelm Karmann GmbH, ca. 7.000 Beschäftigte (2004)
*Ihr Platz GmbH + Co. KG, bundesweit über 8000 Beschäftigte
*Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG, ca. 6.000 Beschäftigte ( " " )
*Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG, ca. 6.000 Beschäftigte ( " " )
*KM Europa Metall AG, ca. 2.700 Beschäftigte ( " " )
*KM Europa Metall AG, ca. 2.700 Beschäftigte ( " " )
*Felix Schoeller GmbH & Co KG, ca. 1.100 Beschäftigte ( " " )
*Felix Schoeller GmbH & Co KG, ca. 1.100 Beschäftigte ( " " )
*buw Holding GmbH, ca. 1500 Beschäftigte

*Conditorei Coppenrath & Wiese GmbH & Co. KG, ca. 1200 Beschäftigte
*Adolf Meyer & Josef Meyer Internationale Spediteure GmbH & Co. KG, ca. 1500 Beschäftigte
*Köster AG, ca. 1000 Beschäftigte


=== Medien ===
=== Medien ===
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*[[Deutsche Bundesstiftung Umwelt]]
*[[Deutsche Bundesstiftung Umwelt]]
*Deutsche Stiftung für Friedensforschung
*[[Handwerkskammer]] Osnabrück-Emsland - Kammerbezirk: Kreisfreie Stadt Osnabrück sowie Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück
*[[Handwerkskammer]] Osnabrück-Emsland - Kammerbezirk: Kreisfreie Stadt Osnabrück sowie Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück
*Hauptzollamt Osnabrück
*Hauptzollamt Osnabrück
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=== Vereine ===
=== Vereine ===


*terre des hommes Deutschland e.V. Entwicklungspolitisches Kinderhilfswerk
[[VfL Osnabrück]]

*[[VfL Osnabrück]]
Verein für Leibesübungen e.V. von 1899
Verein für Leibesübungen e.V. von 1899
Scharnhorststr. 50
Scharnhorststr. 50

Version vom 3. Juli 2005, 12:21 Uhr

Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf ngw.nl
Lage der kreisfreien Stadt Osnabrück in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 119,80 km²
Einwohner: 164.453 (30. September 2004)
Bevölkerungsdichte: 1.375 Einwohner je km²
Höhe: 54-190 m ü. NN
Postleitzahlen: 49074-49090 (alt: 4500)
Vorwahlen: 0541
Geografische Lage: 52° 16' n. Br.
08° 03' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: OS
Gemeindeschlüssel: 03 4 04 000
Stadtgliederung: 23 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Natruper-Tor-Wall 2
49076 Osnabrück
Website: www.osnabrueck.de
E-Mail Adresse: redaktion@osnabrueck.de
Politik
Oberbürgermeister: Hans-Jürgen Fip (SPD)
Regierende Partei: CDU und FDP
Bevölkerung (Stand: 31. Dezember 2004)
Ausländeranteil: 9,73 %
Arbeitslosenquote: 11,2 %
Altersstruktur:
0-25 Jahre: 26,32 %
25-60 Jahre: 48,68 %
ab 60 Jahre: 25,00 %
Familienstand:
ledig: 43,94 %
verheiratet: 42,27 %
verwitwet: 7,65 %
geschieden: 6,14 %

Osnabrück ist eine kreisfreie Stadt in Niedersachsen. Mit derzeit etwa 164.000 Einwohnern ist sie nach Hannover und Braunschweig die drittgrößte Stadt sowie eines der Oberzentren des Landes Niedersachsen, mit einem Einzugsgebiet von fast 1,2 Millionen Menschen. Die Stadt ist Sitz einer Universität und zweier Fachhochschulen, eines katholischen Bistums und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Osnabrück ist Eisenbahnknotenpunkt mit einem Personenbahnhof in der seltenen Bauform eines Turmbahnhofes und einem Rangierbahnhof. Der Binnenhafen hat über einen Stichkanal Anschluss zum Mittellandkanal. Osnabrück verfügt, zusammen mit Münster (Westfalen) über einen internationalen Verkehrsflughafen.

Nächst größere Städte sind Münster, etwa 44 km südlich, Dortmund, etwa 93 km südwestlich, Bielefeld, etwa 53 km südöstlich, Bremen, etwa 103 km nordöstlich und Hannover etwa 114 km östlich von Osnabrück. Die Einwohnerzahl der Stadt Osnabrück überschritt 1940 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde.

Geografie

Osnabrück liegt im so genannten Osnabrücker Land inmitten des "Osnabrücker Hügellandes" zwischen Höhenzügen des Wiehengebirges im Norden und des Teutoburger Waldes im Süden am linken Ufer der Hase. Die Höhenlage am Neumarkt beträgt 64 m über NN. Der höchste Punkt der Stadt befindet sich am Piesberg und misst 190 m über NN, der tiefste Punkt befindet sich beim Fluss Hase in Pye und misst 54 m über NN.

Stadtbild

Das Bild der Innenstadt ist von Kirchen (Turmhöhen bis zu 102 m) geprägt. Zwischen Dom und Heger Tor erstreckt sich die historische Altstadt, die nach dem Krieg restauriert wurde. Hier finden sich viele Gebäude des Klassizismus und der Zeit des Rokoko, sowie Häuser aus der Zeit, in der die Stadt noch aus Fachwerk bestand. Der dreieckige Marktplatz mit dem "Rathaus des westfälischen Friedens" versprüht mittelalterlichen Flair. Zudem sind in Osnabrück sehr viele romanische und gotische Steinwerke zu sehen. Besonders eindrucksvoll ist z.B. der Ledenhof, gegenüber dem ehemals fürstbischöflichen Barockschloss.

Die Fußgängerzone, die an die Altstadt anschließt, bildet die Haupteinkaufstrasse der Stadt. Neben wenigen Gebäuden die den Krieg überlebt haben, dominieren hier moderne Zweckbauten. Zwischen der Alt- und Neustadt befindet sich der Neumarkt. Früher ein zentraler Platz der Stadt, ist er heute durch eine vierspurige Straße zerschnitten und dient als Haupt-Busbahnhof. Pläne, diesen Platz für die Einwohner wieder attraktiv zu machen, warten noch auf ihre Umsetzung.

Die Innenstadt wird von einem nierenformigen Stadtring umschlossen, der den Autoverkehr aufnimmt. Von diesem sogenannten "Wall" gehen Sternformig die Hauptstraßen der Stadt ab. Sieben Türme, eine Wallanlage und zwei Mauern säumen den Stadtring als Überbleibsel der alten Stadtbefestigungen.

Zentrumsnah finden sich extravagante Bauten in der Stadt, wie das Gebäude der Deutschen Bundesstiftung Umwelt oder das Felix-Nussbaum-Haus, erbaut von Daniel Libeskind. Einen Spagat zwischen Alt und Neu wagt die Vitischanze, wo moderne Architektur auf eine alte Stadtbefestigung gesetzt wurde.

Die zentralem Wohngebiete bestehen zu großen Teilen aus meist drei- bis viergeschossigen Mietshäusern, je nach Stadtteil auch aus Bürgerhäusern und Villen. Etwas vom Stadtkern entfernt geht die Bebauung in Reihen- und freistehende Häuser über. Große Mietskasernen sind selten. Höhere Bauten, meist gewerblich genutzt, finden sich vor allem im Bereich des Berliner Platz.

Bis nah an den Stadtkern reichen aus allen Himmelsrichtungen "grüne Finger", die auch als Naherholungsgebiete dienen.


Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Osnabrück. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:

Wallenhorst, Belm, Bissendorf, Georgsmarienhütte und Hasbergen (alle Landkreis Osnabrück) sowie Lotte (Kreis Steinfurt) in Nordrhein-Westfalen.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Osnabrücks ist in 23 Stadtteile eingeteilt. Diese werden von 01 bis 23 fortlaufend nummeriert und haben Namen, die sich meist aus historisch überlieferten Bezeichnungen ergeben. Dabei wurden teilweise auch mehrere frühere Ortschaften zu einem Stadtteil vereinigt. Jeder Stadtteil gliedert sich weiter in "statistische Bezirke", von denen jeder mit einer dreistelligen Nummer bezeichnet wird.

Die 23 Stadtteile mit ihren amtlichen Nummern:

  • 09 Gartlage
  • 10 Schinkel
  • 11 Widukindland
  • 12 Schinkel-Ost
  • 13 Fledder
  • 14 Schölerberg
  • 15 Kalkhügel
  • 16 Wüste
  • 17 Sutthausen
  • 18 Hellern
  • 19 Atter
  • 20 Pye
  • 21 Darum/Gretesch/Lüstringen
  • 22 Voxtrup
  • 23 Nahne

Geschichte

Schloss, Südseite

Osnabrück entwickelte sich als Markt um den 780 von Karl dem Großen gegründeten Bischofssitz. 804 gründete dieser hier auch das erste Gymnasium Deutschlands, das heutige Carolinum. Im Alten Reich war Osnabrück bis 1803 Hauptstadt des gleichnamigen Hochstiftes. 1643-1648 wurde hier und in Münster (Westfalen) der Westfälische Friede ausgehandelt. In dieser Zeit bemühte sich die Stadt, die zur Hälfte lutherisch war, mehrfach um den Status einer reichsfreien Stadt. Die Regelung "Cuius regio eius religio" wurde in Osnabrück als Sonderfall geregelt. Bis zur Säkularisierung wechselte jeweils nach dem Tode des Bischofs die Religion, so war Osnabrück als einziges Bistum über Jahrhunderte abwechselnd mal evangelisch mal katholisch.

Die 1631 gegründete Universität wurde 1633 von schwedischen Truppen aufgehoben; sie wurde 1974 neu gegründet. Mit dem Hochstift kam Osnabrück 1803 an Hannover, 1806 an Preußen, 1810 an Frankreich, 1815 wieder an Hannover. Im Königreich Hannover bestand das Hochstift als Verwaltungseinheit weiter beziehungsweise neu. Nach 1867 war Osnabrück Hauptstadt des Regierungsbezirks Osnabrück. Diesen Status verlor es erst 1977 bei der Gebietsreform, als der Regierungsbezirk Weser-Ems geschaffen wurde, für den Oldenburg als Hauptort bestimmt wurde. Die Regierungsbezirke in Niedersachsen wurden zum 31. Dezember 2004 jedoch aufgelöst.

Am 25. März 1945, kurz vor Ende des 2. Weltkrieges, wurde Osnabrück bei einem schweren Luftangriff englischer und amerikanischer Bomber, bei dem viele Menschen starben, schwer zerstört.

Hase
Datei:Osnabrueck1.jpg
Schloss, Westseite

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden wurden nach Osnabrück eingemeindet:

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
1425 etwa 4.800
1520 etwa 10.000
1623 etwa 9.500
1772 5.923
1823 10.915
1852 13.718
1871 23.308
1. Dezember 1875 ¹ 29.850
1. Dezember 1890 ¹ 39.929
1. Dezember 1900 ¹ 51.574
1. Dezember 1910 ¹ 65.597
8. Oktober 1919 ¹ 85.017
16. Juni 1925 ¹ 89.079
16. Juni 1933 ¹ 94.277
17. Mai 1939 ¹ 107.081
13. September 1950 ¹ 109.538
6. Juni 1961 ¹ 138.658
31. Dezember 1970 144.900
30. Juni 1975 162.700
30. Juni 1980 157.800
30. Juni 1985 153.300
1. Januar 1989 154.594
30. Juni 1997 166.800
30. Juni 2003 164.695

¹ Volkszählungsergebnis

Religion

Dom

Die Stadt Osnabrück wurde bereits 804 Sitz eines Bistums, so dass die Stadt bis zur Reformation auch komplett zu diesem Bistum gehörte. Das zuständige Archidiakonat war die Dompropstei. Seit 1521 wurden in Osnabrück lutherische Predigten gehalten und 1543 führte die Stadt die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein. Der Dom und die Kirche St. Johann blieben jedoch katholisch. Dies ist die Ursache dafür, dass die Stadt weder ganz protestantisch, noch ganz katholisch wurde. Der Dom bildete das Herz des Hochstifts Osnabrück, das bis 1803 ein geistliches Territorium innerhalb des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation blieb. Die katholischen Bewohner unterstanden dem Hochstift, für die protestantischen Bewohner übte der Rat der Stadt die Kirchenverwaltung aus, indem er ein Konsistorium einrichtete. 1803 kam das Hochstift Osnabrück an Preußen, anschließend an Frankreich und 1815 zum Königreich Hannover. Dieses bildete 1815 für die protestantische Kirchenverwaltung insgesamt 5 Konsistorialbezirke, darunter ein lutherisches Konsistorium in Osnabrück und ein paritätisch (lutherisch und reformiert) besetztes Konsistorium in Aurich. Die Konsistorialbezirke wurden in Superintendenturen beziehungsweise Kirchenkreise eingeteilt. Osnabrück wurde Sitz eines Kirchenkreises. 1903 wurde der Konsistorialbezirk Osnabrück aufgelöst, als alle lutherischen Gemeinden der inzwischen zu Preußen gehörigen Provinz Hannover dem Landeskonsistorium in Hannover (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Hannovers) unterstellt wurden. Osnabrück wurde später jedoch wieder Sitz eines Sprengels, der sich ebenfalls in Kirchenkreise gliedert. Heute gehören alle lutherischen Gemeinden der Stadt, sofern es sich nicht um Freikirchen handelt, zum Kirchenkreis Osnabrück innerhalb des gleichnamigen Sprengels der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers.

Eine reformierte Bewegung ist in Osnabrück schon seit 1788 nachweisbar. Die Gläubigen waren seinerzeit jedoch der benachbarten Grafschaft Tecklenburg angeschlossen. Erst die vermehrte Zuwanderung reformierter Gemeindeglieder im 19. Jahrhundert führte 1889 zur Gründung einer eigenständigen reformierten Gemeinde in Osnabrück, die dem Konsistorium in Aurich unterstand. Aus dem Auricher Konsistorium war 1882 die heute als Evangelisch-reformierte Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland bezeichnete Kirche entstanden, die seit den 1950er Jahren ihren Sitz in Leer (Ostfriesland) hat. Die Osnabrücker reformierte Gemeinde konnte 1893 ihre eigene Kirche bauen, die Bergkirche. Sie war der erste Kirchenbau Osnabrücks nach der Reformation. 1926 entstand die Friedenskirche und in den 1960er Jahren wurden drei weitere reformierte Kirchen gebaut, die Gnadenkirche (1960), die Atterkirche (1962) und die Erlöserkirche (1966). Die reformierte Gemeinde Osnabrück gehört heute zum Synodalverband Emsland/Osnabrück, dem VII. Synodalverband innerhalb der Evangelisch-reformierten Kirche.

Nachdem der Dom und die St. Johanneskirche in Osnabrück auch nach der Reformation katholisch blieben und Osnabrück bis 1803 Hauptstadt des Hochstifts Osnabrück war, waren in der Stadt stets auch Katholiken. Das Verhältnis beider Konfessionen war in etwa ausgeglichen. Das im Jahre 809 errichtete Bistum Osnabrück war in den Wirren der Reformation stark verkleinert worden, doch bestand es stets fort. Nach Auflösung des Hochstifts Osnabrück wurde die Stadt 1824 Sitz des neu festgelegten Bistums Osnabrück. Dieses umfasste danach im wesentlichen das damalige Königreich Hannover. 1841 erhielt es die Jurisdiktion der Nordischen Mission und 1868 der Norddeutschen Mission. Formell wurden diese Gebiete 1930 dem Bistum Osnabrück angegliedert. Es war damit das flächengrößte Bistum Deutschlands. Bis 1995 gehörte es zur Kirchenprovinz Köln, dann wurde es dem neuen Erzbistum Hamburg zugeordnet. Die Pfarrgemeinden der Stadt Osnabrück gehören heute zum Dekanat Osnabrück, das jedoch auch eine Gemeinde umfasst, die nicht zur Stadt Osnabrück gehört.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es auch verschiedene Freikirchen in Osnabrück, im Einzelnen:

An weiteren Religionsgemeinschaften sind in Osnabrück die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage und die Neuapostolische Kirche vertreten.

Politik

An der Spitze der Stadt Osnabrück stand schon seit dem 14. Jahrhundert ein Rat, der sich aus einem "Alten Rat" und einem "sitzenden Rat" aufteilte. Dem Rat stand ein Bürgermeister vor. Gegenüber dem Bischof konnte sich die Stadt schon sehr früh verschiedene Freiheiten erwerben, doch reichte es nie zur vollständigen Reichsfreiheit. Nach vorübergehender Zugehörigkeit zu Frankreich, in der die Marieverfassung galt, standen in hannoverischer Zeit ein Verwaltungs- und ein Justizbürgermeister an der Spitze der Stadt. 1851 wurde die hannoversche Städteordnung eingeführt. Danach gab es einen Bürgermeister, der meist den Titel "Oberbürgermeister" erhielt. Während der Zeit des Dritten Reiches wurde dieser von der NSDAP eingesetzt.
1946 führte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten Rat. Dieser wählte aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Daneben gab es ab 1946 einen ebenfalls vom Rat gewählten hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1997 wurde in Osnabrück die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wird seither direkt vom Volk gewählt. Es gibt jedoch weiterhin einen eigenen Vorsitzenden des Rates, der nach jeder Kommunalwahl bei der konstituierenden Sitzung des Rates aus dessen Mitte gewählt wird.

Justizbürgermeister von Osnabrück 1814 - 1852

Verwaltungsbürgermeister von Osnabrück 1814 - 1848

Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister von Osnabrück seit 1852

  • 1852 - 1864: Johann Carl Bertram Stüve, Bürgermeister
  • 1865 - 1869: Johannes von Miquel, Bürgermeister, ab 1869 Oberbürgermeister
  • 1870 - 1876: Detering, Oberbürgermeister (vertretungsweise)
  • 1876 - 1880: Johannes von Miquel, Oberbürgermeister
  • 1880 - 1888: Heinrich Brüning, Oberbürgermeister
  • 1888 - 1897: Dr. Bernhard Dietrich Friedrich Möllmann, Bürgermeister ab 1892 Oberbürgermeister
  • 1898 - 1901: Karl Westerkamp, Bürgermeister, ab 1899 Oberbürgermeister
  • 1901 - 1927: Dr. Julius Rißmüller, Bürgermeister, ab 1904 Oberbürgermeister
  • 1927 - 1945: Dr. Erich Gaertner, Oberbürgermeister
  • 1945: Dr. Johannes Petermann, amtierender Oberbürgermeister
  • 1945: Dr. Wilhelm Rosenbrock, amtierender Oberbürgermeister
  • 1945 - 1946: Dr. Willi Vollbrecht, amtierender Oberbürgermeister
  • 1946: Dr. Adolf Kreft, Oberbürgermeister
  • 1946 - 1948: Heinrich Herlitzius, Oberbürgermeister
  • 1948 - 1949: Dr. Adolf Kreft, Oberbürgermeister
  • 1949 - 1951: Heinrich Herlitzius, Oberbürgermeister
  • 1951 - 1952: Friedrich Janssen, Oberbürgermeister
  • 1952 - 1956: Heinrich Buddenberg, Oberbürgermeister
  • 1956 - 1959: Hellmut Drescher, Oberbürgermeister
  • 1959 - 1972: Willi Kelch, Oberbürgermeister
  • 1972 - 1981: Ernst Weber, Oberbürgermeister
  • 1981 - 1985: Carl Möller, Oberbürgermeister
  • 1985 - 1991: Ursula Flick, Oberbürgermeisterin
  • 1991 - heute: Hans-Jürgen Fip, Oberbürgermeister (seit 1. Juni 1997 hauptamtlich tätig)

Oberstadtdirektoren von Osnabrück 1945 - 1997

  • 1946 - 1953: Dr. Willi Vollbrecht
  • 1953 - 1960: Dr. Dr. Walter Wegener
  • 1960 - 1972: Joachim Fischer
  • 1972 - 1983: Dr. Dr. Raimund Wimmer
  • 1983 - 1995: Prof. Dierk Meyer-Pries
  • 1995 - 1997: Dr. Jörg Haverkämper (Er musste sein Amt vorzeitig aufgeben, daher führte bis zum Amtsantritt des hauptamtlichen Oberbürgermeisters Fip Stadtdirektor Karl-Josef Leyendecker die Amtsgeschäfte)

Wappen

Das Wappen der Stadt Osnabrück zeigt in Silber ein sechsspeichiges schwarzes Rad. Die Stadtflagge ist weiß mit schwarzen Randstreifen, belegt mit dem Rad. Das Rad als Münzzeichen des Hochstifts Osnabrück ist schon seit dem 13. Jahrhundert in den Siegeln nachzuweisen, allerdings wurde es im Laufe der Geschichte in unterschiedlichen Formen abgebildet. War es anfangs noch Rot, so ist es seit 1496 in schwarzer Farbe überliefert. Später wird es aber erneut auch rot dargestellt. Doch hat sich die schwarze Tingierung letztlich bis heute durchgesetzt. Im 13. Jahrhundert war neben dem Rad auch der Heilige Petrus als Patron des Domes im Wappen abgebildet. Später wurde jedoch nur noch das Rad gezeigt.

Städtepartnerschaften und Städtefreundschaften

Osnabrück unterhält Städtepartnerschaften und Städtefreundschaften mit folgenden Städten. Als einmalig in Deutschland gilt der wechselseitige Austausch von offiziellen Städtebotschaftern mit den sechs Partnerstädten. Dabei handelt es sich um junge Frauen und Männer, die für die Dauer eines Jahres eine Stelle in der Stadtverwaltung der Partnerstadt erhalten, wo sie alle Aufgaben erledigen, die im Rahmen der jeweiligen Städtepartnerschaft anfallen.

Städtepartnerschaften

Städtefreundschaften

Infrastruktur

Verkehr

Der Hauptbahnhof Osnabrück wurde 1895 erbaut

Durch Osnabrück führen mehrere Bundesautobahnen: Im Nordosten die A 1 Dortmund - Bremen, im Süden die A 30 Hannover - Amsterdam und im Osten die A 33 Osnabrück - Bielefeld. Ferner führen die Bundesstraßen B 68 und B 51 durch die Stadt.

Der Osnabrücker Hauptbahnhof ist Knotenpunkt der Bahnlinien Köln - Dortmund - Bremen (ICE-Halt) und Hannover - Amsterdam (InterCity-Halt). Eine weitere Bahnlinie führt nach Oldenburg (Oldb) (mit Abzweig nach Delmenhorst), deren Personenverkehr im Auftrag des Landes Niedersachsen durch die NordWestBahn durchgeführt wird. Am 12. Juni 2005 wurde die Strecke des Haller Willem zwischen Bad Rothenfelde und Osnabrück reaktiviert. Damit besteht wieder eine direkte Eisenbahnverbindung nach Bielefeld.

Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Buslinien der Stadtwerke Osnabrück AG.

Über einen Stichkanal ist der Osnabrücker Binnenhafen an den Mittellandkanal angebunden.

Im Stadtgebiet befindet sich der Regionalflugplatz Osnabrück-Atter. In ca. 35 km Entfernung vom Stadtzentrum der internationale Flughafen Münster Osnabrück (FMO) in Greven.

Wirtschaft

Unternehmen

Insgesamt sind in Osnabrück ca. 370 Unternehmen tätig. Zu den bedeutendsten Unternehmen zählen:

  • Wilhelm Karmann GmbH, ca. 7.000 Beschäftigte (2004)
  • Ihr Platz GmbH + Co. KG, bundesweit über 8000 Beschäftigte
  • Hellmann Worldwide Logistics GmbH & Co. KG, ca. 6.000 Beschäftigte ( " " )
  • KM Europa Metall AG, ca. 2.700 Beschäftigte ( " " )
  • Felix Schoeller GmbH & Co KG, ca. 1.100 Beschäftigte ( " " )
  • buw Holding GmbH, ca. 1500 Beschäftigte
  • Conditorei Coppenrath & Wiese GmbH & Co. KG, ca. 1200 Beschäftigte
  • Adolf Meyer & Josef Meyer Internationale Spediteure GmbH & Co. KG, ca. 1500 Beschäftigte
  • Köster AG, ca. 1000 Beschäftigte

Medien

In Osnabrück erscheint die Tageszeitung "Neue Osnabrücker Zeitung", sowie wöchentlich ("Osnabrücker Sonntagszeitung") beziehungsweise zweimal wöchentlich erscheinende Anzeigenblätter ("Osnabrücker Nachrichten"). Monatlich erscheint die Stadtillustrierte "STADTBLATT".

Das international renommierte "European Media Art Festival" findet jährlich in Osnabrück statt.

Öffentliche Einrichtungen

In Osnabrück haben folgende Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts ihren Sitz:

  • Deutsche Bundesstiftung Umwelt
  • Deutsche Stiftung für Friedensforschung
  • Handwerkskammer Osnabrück-Emsland - Kammerbezirk: Kreisfreie Stadt Osnabrück sowie Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück
  • Hauptzollamt Osnabrück
  • Industrie- und Handelskammer (IHK) Osnabrück-Emsland - Kammerbezirk: Kreisfreie Stadt Osnabrück sowie Landkreise Emsland, Grafschaft Bentheim und Osnabrück

Bildungswesen

In Osnabrück gibt es ferner das komplette Angebot allgemein bildender und beruflicher Schulen. Erwähnenswert erscheint hier das Gymnasium Carolinum, welches im Jahre 804 von Karl dem Großen gegründet wurde und somit eine der ältesten Schulen Deutschland ist. Das 1595 eingeweihte staatliche Ratsgymnasium Osnabrück ist die älteste nicht geistliche Schule (Domschule) der Stadt.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Stadttheater Osnabrück
  • Städtische Bühnen GmbH (Schauspiel, Oper, Operette, Tanztheater)
  • die probebühne e.V. - Amateurtheater
  • erstes unordentliches Zimmertheater - Amateurtheater
  • Figurentheater
  • Plattdeutsche Spielgemeinschaft Voxtrup

Kinos

  • Filmtheater Hasetor - 1 Leinwand; Programminformation vgl. Cinema Arthouse
  • Cinema Arthouse - Multiplex mit 5 Leinwänden
  • CineStar Filmpalast (ehemals UFA-Palast) - Multiplex mit 7 Leinwänden
  • UFA-Filmpassage - Multiplex mit 9 Leinwänden

Regelmäßige Filmvorführungen durch Uni-Film und im Kino in der Lagerhalle

Museen

Bauwerke

Rathaus

Das Rathaus ist das Wahrzeichen der Stadt. Es wurde 1512 nach 25 jähriger Bauzeit im spätgotischen Stil fertiggestellt. In diesem Rathaus wurde 1648, nebem dem Münsteraner Rathaus, der Westfälische Friede ausgehandelt. Im Friedenssaal hängen heute 42 Portraitgemälde von den Herrschern, sowie europäischen Gesandten aus jener Zeit. In der Schatzkammer ist eine Nachbildung der Friedensurkunde von 1648 zu sehen. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein großes Modell von Osnabrück im Jahr 1633 aus der Vogelperspektive.

Der Bucksturm wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als Wachturm an der Stadtmauer errichtet. Anhand seiner relativ kleinen Schießscharten kann man erkennen, dass der Turm nie für Kanonen, sondern lediglich für kleinere Handfeuerwaffen vorgesehen war. Im Mittelalter war im Turm das Städtische Gefängnis untergebracht. Von 1305 - 1311 saß hier beispielsweise Graf Simon von der Lippe ein. Zusätzlich kam während der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert die Funktion einer Folterkammer hinzu. Heute zeigt der Turm eine Ausstellung über die Hexenverfolgung, jedoch sind keine Folterinstrumente mehr zu sehen. Die ursprüngliche Höhe des Turmes betrug 28 Meter. 1805 jedoch mussten wegen Baufälligkeit rund 10 Meter abgetragen werden.

Das Heger Tor erinnert in seinem Erscheinungsbild an eine Wehranlage, wurde jedoch erst 1817 errichtet, also zwei Jahre nach dem weitestgehenden Abriss der eigentlichen Wehranlagen. Es erinnert an die Osnabrücker Krieger, die in der Schlacht bei Waterloo kämpften. Gestiftet wurde das Tor durch Gerhard Friedrich von Gülich, der Johann Christian Sieckmann mit dem Entwurf des Tores beauftragte. Auf dem Tor befindet sich eine Plattform, von der aus man über die Dächer der Altstadt guckt. Die Plattform ist über Rampen und Treppen zu erreichen.

Das Heger Tor

Die Kirche St. Marien zu Osnabrück war, im Gegensatz zum Dom, die Bürgerkirche. Aufgrund von Bestattungen, die um das Jahr 800 stattfanden, wird davon ausgegangen, dass sich an heutiger Stelle bereits ein Vorgängerbau aus Holz befand. Dies ist jedoch nicht belegt. Im 10./11. Jahrhundert entstand ein einschiffiger Saalbau, der bereits im 13. Jahrhundert um die beiden Seitenschiffe erweitert wurde. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts kamen Chor und Chorgewölbe dazu. Seit dem 13. Jahrhundert wurde sie im Stil einer gotischen Hallenkirche umgebaut. Auch heute noch ist dieses Aussehen prägend für den Osnabrücker Marktplatz, da die Kirche eine architektonische Einheit mit dem Rathaus und der Stadtwaage bildet. Im Innern befinden sich unter anderem das Triumphkreuz aus dem 13. Jahrhundert und der Hauptaltar, der von 1510 - 1515 in Antwerpen gefertigt wurde. Im Chorumgang sind Grabsteine in den Boden eingelassen, auch der Grabstein von Justus Möser, einem bedeutenden Osnabrücker Staatsmann und Juristen. Den 79 Meter hohen Turm kann man über 190 Stufen besteigen und erhält eine Blick über Osnabrück.

Der Dom St. Peter wurde an der heutigen Stelle im Jahr 785 geweiht. Der heutige Bau jedoch entstand erst von 1218 bis 1277. Die Kathedralkirche wurde im spätromanischen Stil erbaut. Ursprünglich verfügte der Dom über Zwillingstürme, jedoch wurde der Nordwestturm im 15. Jahrhundert durch einen dickeren gotischen Turm ersetzt. Im Innern finden sich unter anderem ein bronzenes Taufbecken von 1225 und ein großes Kruzifix von 1230.

Für Informationen über den Löwenpudel: Löwenpudel

Die Bauzeit des Pernickelturmes ist unbekannt. Er wird in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnt und diente als Wachturm und zum Schutz der Pernickelmühle, wie man an den Schießscharten erkennen kann. Der Turm dient seit dem 19. Jahrhundert als Wohngebäude, weshalb sein inneres nicht mehr dem Original entspricht. Die Pernickelmühle wurde 1891 zerstört und kurz darauf am anderen Ufer der Hase wiederaufgebaut.


  • ehm. Klosterkirche auf dem Gertrudenberg
  • Kirchen
    • Johanniskirche
    • Katharinenkirche
  • Schloss
  • Bürgerbrunnen
  • Ledenhof

Vereine

  • terre des hommes Deutschland e.V. Entwicklungspolitisches Kinderhilfswerk
Verein für Leibesübungen e.V. von 1899
Scharnhorststr. 50
49084 Osnabrück
gegründet: 17. April 1899 
Vereinfarben: lila/weiß 
Mitglieder: 1.300 
Spielort: osnatel ARENA(18415 Plätze)

Erfolge

  • 1935 Aufstieg in die Gauliga Niedersachsen (höchste Klasse)
  • 1937 Aufstieg in die Gauliga Niedersachsen (höchste Klasse)
  • 1938 Vizemeister Gauliga Niedersachsen
  • 1939 Meister Gauliga Niedersachsen und Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft
  • 1940 Meister Gauliga Niedersachsen und Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft
  • 1950 Dritter der Oberliga Nord (höchste Klasse) und Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft
  • 1952 Vizemeister der Oberliga Nord (höchste Klasse) und Teilnahme an der Endrunde um die deutsche Meisterschaft
  • 1958 Gewinner des Nordpokals
  • 1959 Finalist des Nordpokals
  • 1969 Meister der Regionalliga Nord und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga
  • 1970 Meister der Regionalliga Nord und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga
  • 1971 Meister der Regionalliga Nord und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga
  • 1972 Vizemeister der Regionalliga Nord und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga
  • 1973 Vizemeister der Regionalliga Nord und Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bundesliga
  • 1974 Qualifikation für die zweigleisige 2. Bundesliga
  • 1981 Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga
  • 1985 Meister der Amateuroberliga Nord und Aufstieg in die 2. Bundesliga
  • 1995 Vizemeister der Regionalliga Nord und Deutscher Amateurmeister
  • 1999 Meister der Regionalliga Nord
  • 2000 Meister der Regionalliga Nord und Aufstieg in die 2. Bundesliga
  • 2003 Vizemeister der Regionalliga Nord und Aufstieg in die 2. Bundesliga
  • 2005 Gewinner des Niedersachsenpokals

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Anfang Februar: Theaterfestival des ersten unordentlichen Zimmertheaters
  • vor Ostern: Frühjahrsmarkt
  • vor Ostern: Osnabrücker Kammermusiktage
  • April: European Media Art Festival
  • Mai: Maiwoche in der Innenstadt
  • Mai: Gay in May - lesbisch-schwule Kulturtage [http:www.gayinmay.de]
  • Sommer: Kulturnächte, Osnabrücker Volks-, Schützen- und Heimatfest
  • Juni - August: Osnabrücker "Sommer in der Stadt" - Städtisches Sommerkulturprogramm
  • August: Immer am ersten Samstag: "Die Goldenen Säge" - Das Osnabrücker Straßenmusikfest
  • September: Osnabrücker Dampflokfest (alle 2 Jahre)
  • Oktober: Steckenpferdreiten und "Klingendes Rathaus" (Friedensfest und Brauchtum)
  • November: Herbstjahrmarkt
  • November: Laternenfestwoche im Zoo
  • Dezember: Weihnachtsmarkt

Persönlichkeiten

(* 8. November 1926 in Osnabrück; ) Folgende Personen sind in Osnabrück geboren. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Osnabrück hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr.

Literatur

  • "Geschichte der Stadt Osnabrück" Osnabrück 2004
  • "Chronik der Stadt Osnabrück" von Ludwig Hoffmeyer. Sechste Auflage, Osnabrück 1995
  • "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952
  • "Osnabrück. 1200 Jahre Fortschritt und Bewahrung" Nürnberg 1980
  • "Stationen auf dem Weg nach Auschwitz. Entrechtung, Vertreibung, Vernichtung. Juden in Osnabrück 1900-1945" v. Peter Junk/Martina Sellmeyer, Bramsche 1988
  • "Das Osnabrück Lexikon. Ein unterhaltsames Nachschlagewerk für Stadt und Land." v. Stefan Kröger, Osnabrück 2004
  • "Im Anflug auf Osnabrück. Die Bombenangriffe 1940 - 1945." v. Wido Spratte, Osnabrück 2004
  • "Die Osnabrücker Hexenprozesse" v. Heinz Jürgen Stebel, Osnabrück 2003
  • Hopp, Michael: Herbstkirmes. Lübbings erster Fall. Osnabrück-Krimi, Schardt Verlag, ISBN 3898411702