„L’Anse aux Meadows“ – Versionsunterschied
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Sie wurde ab 1961 von den Norwegern [[Helge Ingstad|Helge]] und [[Anne-Stine Ingstad]] ausgegraben. Die Siedlung bestand aus mehreren Häusern sowie einer Schmiede, in der [[Raseneisenstein|Raseneisen]] verarbeitet wurde, welches die Indianer nicht kannten. Es handelt sich um die einzige sicher nachgewiesene Wikingersiedlung in [[Nordamerika]]. Sie wurde daher 1978 von der [[United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization|UNESCO]] zum [[UNESCO-Welterbe|Weltkulturerbe]] erklärt. Zwei Häuser wurden (fast) originalgetreu nachgebaut und sind heute eine Touristenattraktion. |
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Vermutlich wurde die Siedlung um das Jahr 1000 n. Chr. angelegt, möglicherweise von [[Leif Eriksson]]s Expedition. Es könnte sich um [[Markland]] oder [[Vinland]] |
Vermutlich wurde die Siedlung um das Jahr 1000 n. Chr. angelegt, möglicherweise von [[Leif Eriksson]]s Expedition. Es könnte sich um [[Markland]] oder [[Vinland]] gehandelt haben. Neuere Forschungen gehen aber davon aus, dass [[Markland]] auf dem Gebiet von [[Labrador-Halbinsel|Labrador]] zu lokalisieren sein dürfte, während die Bezeichnung [[Vinland]] für Neufundland wegen des damaligen Vorkommens von wilden Trauben zutreffen könnte. Nach einer deutlichen Verschlechterung des [[Klima|Klimas]] im 12. und 13. Jahrhundert wuchs auf Neufundland kein Wein mehr, deshalb suchte man Vinland irrtümlich lange Zeit weiter südlich. |
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Die Siedlung war wahrscheinlich nur wenige Jahre bewohnt. Darauf deuten einerseits die [[Sage|Sagas]], die von Kämpfen mit von den Wikingern als [[Skraelinger]] bezeichneten Eingeborenen (ob [[Indianer]] oder [[Inuit]], geht aus den Texten nicht hervor) berichten, andererseits der archäologische Befund. So wurden in der Schmiede nur wenige Schlacken gefunden, es wurden maximal einige Kilogramm an Eisen erschmiedet. Dass bei den Ausgrabungen kaum Wertgegenstände und keine Waffen gefunden wurden, spricht für einen geordneten Rückzug der Wikinger. |
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== Siehe auch == |
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Version vom 1. Oktober 2008, 20:47 Uhr
L’Anse aux Meadows (Französisch: l’Anse-aux-Méduses = „Quallenbucht“) ist eine Wikingersiedlung auf Neufundland. Sie liegt am nördlichsten Ende der Insel.
Sie wurde ab 1961 von den Norwegern Helge und Anne-Stine Ingstad ausgegraben. Die Siedlung bestand aus mehreren Häusern sowie einer Schmiede, in der Raseneisen verarbeitet wurde, welches die Indianer nicht kannten. Es handelt sich um die einzige sicher nachgewiesene Wikingersiedlung in Nordamerika. Sie wurde daher 1978 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Zwei Häuser wurden (fast) originalgetreu nachgebaut und sind heute eine Touristenattraktion.
Vermutlich wurde die Siedlung um das Jahr 1000 n. Chr. angelegt, möglicherweise von Leif Erikssons Expedition. Es könnte sich um Markland oder Vinland gehandelt haben. Neuere Forschungen gehen aber davon aus, dass Markland auf dem Gebiet von Labrador zu lokalisieren sein dürfte, während die Bezeichnung Vinland für Neufundland wegen des damaligen Vorkommens von wilden Trauben zutreffen könnte. Nach einer deutlichen Verschlechterung des Klimas im 12. und 13. Jahrhundert wuchs auf Neufundland kein Wein mehr, deshalb suchte man Vinland irrtümlich lange Zeit weiter südlich.
Die Siedlung war wahrscheinlich nur wenige Jahre bewohnt. Darauf deuten einerseits die Sagas, die von Kämpfen mit von den Wikingern als Skraelinger bezeichneten Eingeborenen (ob Indianer oder Inuit, geht aus den Texten nicht hervor) berichten, andererseits der archäologische Befund. So wurden in der Schmiede nur wenige Schlacken gefunden, es wurden maximal einige Kilogramm an Eisen erschmiedet. Dass bei den Ausgrabungen kaum Wertgegenstände und keine Waffen gefunden wurden, spricht für einen geordneten Rückzug der Wikinger.
Siehe auch
Literatur
- Helge Ingstad, Anne-Stine Ingstad: The Viking Discovery of America: The Excavation of a Norse Settlement in L’Anse Aux Meadows. Newfoundland (2001).
- Farley Mowat: The Farfarers - before the Norse. Toronto (1998).
Weblinks
- Vinland und L’Anse aux Meadows (englisch)