„Fußball-Ligasystem in Deutschland“ – Versionsunterschied

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Version vom 21. Dezember 2006, 17:49 Uhr

Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im deutschen Fußball. In der 1963 gegründeten Liga wird der deutsche Fußballmeister dadurch ermittelt, dass jeder Fußballverein in Hin- und Rückspielen gegen jeden anderen Verein der Liga antritt. Die Mannschaft mit den meisten Punkten aus allen Spielen gewinnt die vom DFB ausgerichtete Veranstaltung. Aus der ersten Bundesliga steigen die letzten drei Mannschaften in die seit 1981/82 eingleisige Zweite Fußball-Bundesliga ab.

Fußballvereine der 1. und 2. Bundesliga (2006/07)

Der Fußball in Deutschland ist, ähnlich wie dessen Bevölkerung, ungleichmäßig über das Land verteilt. Im Fußball-Ballungsraum Nordrhein-Westfalen sind mit dem VfL Bochum, Arminia Bielefeld, Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach, der Alemannia Aachen sowie dem FC Schalke 04 sieben Bundesliga-Klubs im Westen des Landes vertreten. Der FC Bayern München, 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart, FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt sind über die südliche Hälfte des Landes verteilt. Im Norden sind mit Werder Bremen, dem Hamburger Sportverein, Hannover 96 und VfL Wolfsburg vier Vereine zu finden. Nur Schleswig-Holstein, das Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern haben keine Fußballmannschaft in der höchsten deutschen Fußballliga. Nach der deutschen Wiedervereinigung gab es zunächst einen Absturz der Ostvereine. Seit 1991 spielten Hansa Rostock (elf Jahre), Dynamo Dresden (vier Jahre), Energie Cottbus (drei Jahre) sowie VfB Leipzig (ein Jahr) in der Fußball-Bundesliga. Energie Cottbus als Wiederaufsteiger in die Bundesliga der Saison 2006/07 zeigt, dass sich der Fußball im Osten teilweise stabilisiert hat.

Die Gründe für die Verteilung des Fußballs in Deutschland sind in komplexeren Zusammenhängen zu finden. Die finanziellen Probleme der Fußballvereine im Osten Deutschlands spiegelt die wirtschaftliche Situation der Region wieder. Es ist für die Vereine schwierig, in den wirtschaftlich schwachen Bundesländern mit hoher Arbeitslosigkeit und großen Wirtschaftsproblemen Sponsoren zu finden. Es liegt auch auf der Hand, dass junge Fußballtalente aufgrund der Perspektivlosigkeit in den Westen abwandern. Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger sieht die Hauptgründe für den Absturz der Vereine aus den neuen Bundesländern in der wirtschaftlichen und sozialen Struktur der Region.

Die „Ligen-Pyramide“ stellt den Aufbau des deutschen Ligensystems schematisch dar.

Die Bundesligen 1. Fußball-Bundesliga
Die 1. und 2. Liga Drei Absteiger
2. Fußball-Bundesliga
Drei Aufsteiger, vier Absteiger
Die Regionalligen Regionalliga Nord Regionalliga Süd
Die 3. Liga Zwei Aufsteiger, fünf Absteiger Zwei Aufsteiger, vier Absteiger
Die Oberligen Oberliga Nord Oberliga NOFV-Nord Oberliga NOFV-Süd Oberliga Nordrhein Oberliga Westfalen Oberliga Hessen Oberliga Südwest Oberliga Baden- Württemberg Oberliga Bayern
Die 4. Liga Ein Aufsteiger, vier Absteiger Ein Aufsteiger, drei Absteiger Ein Aufsteiger, drei Absteiger Ein Aufsteiger, drei Absteiger Ein Aufsteiger, drei Absteiger Ein Aufsteiger, drei bis vier Absteiger Ein Aufsteiger, zwei bis fünf Absteiger Ein Aufsteiger, drei bis fünf Absteiger Ein Aufsteiger, vier bis fünf Absteiger
Die Verbandsligen/ Landesligen Verbandsliga Schleswig- Holstein Verbandsliga Mecklenburg- Vorpommern Verbandsliga Sachsen- Anhalt Verbandsliga Niederrhein Verbandsliga Westfalen 1 Landesliga Hessen Nord Verbandsliga Rheinland Verbandsliga Nordbaden Landesliga Bayern Nord
Die 5. Liga Verbandsliga Hamburg Verbandsliga Berlin Landesliga Sachsen Verbandsliga Mittelrhein Verbandsliga Westfalen 2 Landesliga Hessen Mitte Verbandsliga Südwest Verbandsliga Südbaden Landesliga Bayern Mitte
Verbandsliga Bremen Verbandsliga Brandenburg Landesliga Thüringen Landesliga Hessen Süd Verbandsliga Saarland Verbandsliga Württemberg Landesliga Bayern Süd
Verbandsliga Niedersachsen West
Verbandsliga Niedersachsen Ost

Aufstieg und Abstieg innerhalb des Ligensystems sind nur grundsätzlich geregelt und werden von Saison zu Saison neu definiert. Der sportliche Auf- und (vor allem) Abstieg, also das Erreichen einer bestimmten Platzierung zum Saisonende wird immer öfter durch nicht-sportliche Entscheidungen ergänzt und vorweggenommen:

  • Saison 2002/2003, 2. Bundesliga: Dem SSV Reutlingen wurden wegen Verstoßes gegen Lizenzierungsauflagen sechs Punkte abgezogen.11 Siege und 6 Unentscheiden reichen sportlich für den Klassenerhalt, von den 39 erspielten Punkten bleiben nach Abzug der Lizenzstrafe durch die DFL nur 33 Punkte. RW Oberhausen bleibt trotz schlechterer sportlicher Bilanz (10 Siege und 7 Unentschieden, 37 Punkte) in der zweiten Liga.
  • Saison 2001/2002, Regionalliga Nord: RW Essen wird wegen Verstoßes gegen die Lizenzierungsauflagen ein Punkt abgezogen. Die Partie Werder Bremen Amateure gegen Eintracht Braunschweig (12. Spieltag; 1:1) wird mit 0:2 gewertet. Die Folge ist, dass am Ende der Saison Eintracht Braunschweig mit 64 (statt erspielten 62) Punkten aufsteigt und RW Essen mit 63 (statt der sportlich erreichten 64) Punkten in der Regionalliga Nord verbleibt und erst zwei Jahre später in die 2. Bundesliga aufsteigt.
  • Saison 1999/2000, Regionalliga West/Südwest: FC Gütersloh zieht wegen Insolvenz die Mannschaft während der laufenden Saison zurück. Alle bereits stattgefundenen Spiele werden annulliert, der Verein aus dem Vereinsregister gestrichen. Eine Lücke der Verbandssatzung ausnutzend, belegt der neugegründete FC Gütersloh 2000 in der folgenden Saison einen Platz in der Oberliga Westfalen, statt wie eigentlich für neue Vereine üblich in der Kreisklasse C.

Für die 1. Fußball-Bundesliga und 2. Fußball-Bundesliga vergibt die Deutsche Fußball Liga nach einem Lizenzierungsverfahren die Profilizenz, für die Ligen ab der Regionalliga sind die jeweiligen Regionalverbände für die Lizenzvergabe zuständig.

Die 1. Fußball-Bundesliga ist die höchste Fußballklasse im deutschen Fußballsystem. 18 Profimannschaften spielen um die deutsche Meisterschaft. In 17 Spielen pro Hin- und Rückrunde spielen alle Teams gegeneinander, jedes Team hat in der gesamten Saison 17 Heim- und 17 Auswärtsspiele. Jede Saison steigen die letzten drei Mannschaften ab.

Die nächst niedrigere Liga ist die 2. Bundesliga, die ebenfalls zum Profifußball zählt. Auch in der zweiten Liga in Deutschland spielen 18 Mannschaften in einer Hin- und einer Rückrunde gegeneinander. Während am Ende der Saison die letzten drei Mannschaften der 1. Bundesliga in die 2. Bundesliga absteigen, spielen die ersten drei Mannschaften der 2. Bundesliga in der Folgesaison in der 1. Bundesliga. Die Mannschaften, die am Saisonende die Plätze 15 bis 18 belegen, steigen in die jeweilige Regionalliga ab.

Unterhalb der beiden Profiligen befindet sich die dritte deutsche Liga, die Fußball-Regionalliga, die höchste Amateurliga in Deutschland. Seit der Saison 2000/01 wird in zwei Staffeln (Süd und Nord) gespielt. Die Regionalliga Nord spielt derzeit mit 19 Mannschaften, die Regionalliga Süd mit 18 Vereinen. Die Meister und Vizemeister der beiden Staffeln steigen jeweils in die 2. Bundesliga auf, wobei Amateurmannschaften von Erst- und Zweitligisten nicht aufstiegsberechtigt sind. Belegen sie einen der ersten beiden Plätze, rücken nächstplatzierte Mannschaften nach. Aus der Regionalliga Nord steigen 5 Mannschaften in die Oberligen ab, in der Regionalliga Süd sind dies 4 Mannschaften.

Die Oberliga ist die vierthöchste Spielklasse in Deutschland. Seit der Saison 2004/2005 ist diese Amateurspielklasse noch in neun Oberligen eingeteilt:

Die Meister der neun Oberligen steigen direkt auf. Bis zur Saison 2005/2006 trugen die Meister der Oberligen NOFV-Nord und NOFV-Süd zwei Relegationsspiele aus, nur deren Sieger stieg am Ende auf.

Die fünfthöchste Fußball-Amateurspielklasse ist in Deutschland je nach Regionalverband die Landesliga bzw. Verbandsliga.

In die „Oberliga Hessen“ steigen je vier Mannschaften auf, die Meister der Landesliga Hessen Nord, Landesliga Hessen Mitte, Landesliga Hessen Süd. Die drei Tabellenzweiten der Landesliga spielen den vierten Aufsteiger aus. Es steigen je der Meister aus der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern, Verbandsliga Berlin, Verbandsliga Brandenburg in die „Oberliga Nordost (Nord)“ und die Meister der Verbandsliga Sachsen-Anhalt, Landesliga Sachsen und der Landesliga Thüringen in die „Oberliga Nordost (Süd)“ auf.

In die „Oberliga Bayern“ steigen je vier Mannschaften auf, die Meister der Landesliga Bayern Nord, Landesliga Bayern Mitte und Landesliga Bayern Süd. Die Zweiten der Landesligen spielen zusammen mit dem Verein, der in der Bayernliga direkt über den direkten Abstiegsplätzen platziert ist, in einem K.O.-System-Turnier den vierten Aufsteiger aus.

In die „Oberliga Baden-Württemberg“ steigen der Meister der Verbandsliga Nordbaden, der Verbandsliga Südbaden und der Verbandsliga Württemberg auf. Die Zweiten der Verbandsligen spielen eine Relegation um den vierten Aufstiegsplatz aus.

Je nach Verband ist die sechsthöchste Spielklasse eine Landesliga, falls die fünfhöchste eine Verbandsliga war. Ist jedoch die fünfthöchste eine Landesliga so befindet sich darunter die Bezirksliga. In Bayern und Hessen gibt es zwischen Landesliga und Bezirksliga noch die Bezirksoberliga. In Thüringen hingegen sind zwei Landesklassen zwischen Landesliga und Bezirksligen angesiedelt.

Unter der Bezirksliga befindet sich in einigen Regionalverbänden die Bezirksklasse. Die nächstniedrigere Spielklasse der Landesverbände ist die Kreisliga (A, B, C) oder Kreisklasse.