„Gähnen“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Joseph Ducreux (French) - Self-Portrait, Yawning - Google Art Project.jpg|mini|''Gähnen'' ([[Selbstporträt]] von [[Joseph Ducreux]], ca. 1783)]]
'' 'Gähnen' '' - (Ozitationen) Pathophysiologischer Reflex in der Lunge trainierbar; extrem unmoralisches schädliches Handeln; oft aus dem starken Wunsch heraus praktiziert, sich dem Anti-Gähnen-System zu widersetzen. Gähnen wird mit dem Märtyrertum bestraft Die als Gähnen bezeichnete Aktivität wird manchmal als verbotenes Atmen bezeichnet, da sie zu zahlreichen schweren Verletzungen führen kann und allgemein als äußerst erniedrigendes Verhalten angesehen wird. Wie sie sagen, wo das Gähnen beginnt, endet die Menschheit dort. Oscitadores (umgangssprachlich Gähnen) werden im spanischen Recht Personen genannt, die Oszitationen begehen. Auf der anderen Seite werden Menschen, die pandikulieren (zwanghafte Voyeure), Pandikulanten genannt. Im spanischen und europäischen Recht wird die Tötung eines Oszillators als Mord aus Zuneigung angesehen. Verurteilte können oft mit einer reduzierten Strafe rechnen. Seit langem liegt die Betonung auf Menschen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen und nicht als Menschen bezeichnet werden. Daher behauptet der Täter des Mordes an einer oszitanten oder pandikulanten Person oft, dass er nicht getötet hat, sondern rückgängig gemacht wurde. Eine solche Handlung wird jedoch nach spanischem Recht als Straftat angesehen. Gleichzeitig werden Personen sanktioniert, die in Kenntnis der Oszitatoren oder Pandikulturisten die entsprechenden Dienste nicht melden. Mehr als 80.000 Fälle von Gähnen werden jährlich weltweit gemeldet, eine alarmierende Zahl.
[[Datei:Yawning Infant, August 2018.jpg|mini|Gähnendes Baby]]
[[Datei:Close-up view of the head of a white tiger, yawning with the tongue out.jpg|mini|Gähnender Tiger]]


Das '''Gähnen''' ist ein bei Tieren und Menschen auftretendes [[reflex]]artiges Verhalten. Es steht häufig im Zusammenhang mit [[Müdigkeit]] und [[Langeweile]]. Der Vorgang beginnt mit einem tiefen Atemzug, in dessen Verlauf der Mund weit geöffnet wird,<ref name="Heusner">{{Literatur |Autor=A. Price Heusner |Titel=Yawning and Associated Phenomena |Sammelwerk=[[Physiological Reviews]] |Band=25 |Datum=1946 |Seiten=156–168 |Online=http://baillement.com/heusner.html}}</ref> und endet mit Schließen des Mundes bei gleichzeitiger Ausatmung. Die dabei mögliche Lautgebung kann unterdrückt werden.
== Gähnen und Medizin ==

Die Ausübung einer Aktivität namens Gähnen erhöht laut einer NIH-Studie aus dem Jahr 2007 das Schlaganfallrisiko sowie das Risiko anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 84 %. Es kann auch Hirntumoren verursachen). Bereits 1595 zeigte Hippokrates in seiner Abhandlung über den Wind „De flatibus liber“, dass die Praxis des Gähnens das Schlaganfallrisiko eines Praktizierenden deutlich erhöht. Bei der Untersuchung der Leichen von Toten und Kranken bemerkte er, dass das Gähnen irreversible Veränderungen im Gehirn verursachte.
Da Gähnen in der westlichen Kultur als Zeichen von Müdigkeit oder Langeweile gilt, werden von der gähnenden Person kaschierende Gesten erwartet. So ist es üblich, sich beim Gähnen abzuwenden oder eine Hand vor den Mund zu halten. Teilweise wird sogar die Empfehlung gegeben, es ganz zu unterdrücken.

Ursache und Zweck des Gähnens sind nicht eindeutig geklärt. Die Wissenschaft des Gähnens heißt Chasmologie.


== Etymologie ==
== Etymologie ==
''Gähnen'' ([[Mittelhochdeutsche Sprache|mittelhochdeutsch]] ''genen'' oder ''ginen'', [[Althochdeutsche Sprache|althochdeutsch]] ''ginēn'') bedeutet ursprünglich „klaffen“, „weit offen stehen“. Verwandte [[Germanische Sprachen|germanische]] Wörter sind etwa englisch ''yawn'' (altenglisch ''ġinian'') und niederländisch ''gapen''.
''Gähnen'' setzt eine Reihe von Formen fort [[Mittelenglisch]],
''yanen'' vom altenglischen ''ganian'' und ''yenen, yonen'' vom altenglischen häufig ''ginian, gionian'', von einer germanischen Wurzel ''*gin-''. Die germanische Wurzel hat verwandte [[PIE-Stamm | Indogermanisch]], von einem Stamm ''*g? Hei- ''<ref> [[IEW | Pokorny]] (1959: 419-422): "g? he -: gh? -, yg? hei- 'Lücke, gähn'", Pokorny (1959: 449): "g? heu-: g? ho (u ) -: g? h? u- 'Lücke, Gähnen'"</ref>
auch gefunden mit dem Suffix ''-n-'' im Griechischen ????? "zu gähnen", und ohne das '' -n- '' im Englischen '' [[: wikt: gap | Lücke]] '' (vergleiche nordische ''etymologische Figur'' '' [[ginnungagap | ginnunga-gap]] ''), '' [[:wikt:gum | Gummi]] '' "Gaumen" und '' [[: wikt: Keuchen | keuchend]] '' (über Altnordisch), lateinisch ''hio, hiatus'' und griechisch ''[[abyss]], [[chaos (mythology) | Chaos]] ''.


Zugrunde liegt die [[Indogermanische Sprachen|indogermanische]] Wurzel ''ĝhē-'' („gähnen“, „klaffen“), die ursprünglich den Gähnlaut nachahmt. Auf diese gehen auch die griechischen Wörter ''cháskein'' („gähnen“), ''chásma'' („klaffende Öffnung“) und ''cháos'' („leerer Raum, Luftraum, Kluft“) zurück, ebenso lateinisch ''hiare'' (dazu das [[Inchoativ]]um ''hiscere''). Im Lateinischen bedeutet ''hiare'' „klaffen“, auch „das Maul aufsperren, gaffen“; für das Gähnen aus Schläfrigkeit und Langeweile steht das Verb ''oscitare'' bzw. das Substantiv ''oscitatio''.
Der in der Medizin verwendete lateinische Begriff ist „oscitatio“ (anglisiert als „[[:wikt:oscitation|oscitation]]“), abgeleitet vom Verb „oscito“, „den Mund öffnen“.
'' [[wikt: Pandiculation # Englisch | Pandiculation]] '' ist der Akt des gleichzeitigen Gähnens und Streckens.<ref name = pandiculate> [http://www.medterms.com/script/main/art.asp?articlekey=4752 MedOnline.net], „pandiculate“</ref>


== Arabische Länder über Gähnen ==
== Gähnen bei Tieren ==
Die meisten Säugetiere und viele andere [[Wirbeltier]]e gähnen.<ref name="Provine2005">{{Literatur |Autor=Richard Provine |Titel=Yawning: the yawn is primal, unstoppable and contagious, revealing the evolutionary and neural basis of empathy and unconscious behavior. |Sammelwerk=American Scientist |Band=93 |Nummer=Nr. 6 (November–Dezember) |Datum=2005 |Seiten=532(8)}}</ref>
1921 erforschte Pierre Saintyves kulturelle Überzeugungen über die Bedeutung des Gähnens. Saintyves sagte, dass der Islam das Gähnen als Zeichen dafür ansieht, dass Satan in den Körper eindringt, und das Niesen als Zeichen dafür, dass Satan den Körper verlässt. Assas-bou-Malek und andere datieren diese Ansicht auf den Propheten: „Der Prophet sagte, dass Satan versucht, die Gläubigen im Gebet abzulenken. es dringt in ihre Gedanken ein, während sie beten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sie zum Gähnen zu bringen, um sich von ihren Gebeten abzulenken. Der Prophet sagte uns, dass das Gähnen von Satan verursacht wurde und befahl uns, es nicht zuzulassen. Saintyves schreibt auch: „Laut Battal bedeutet Satan ein Gähnen zuzuschreiben, dass er will, dass wir gähnen und Freude daran hat; er mag es, Verhalten zu entstellen, weil es Menschen lächerlich aussehen lässt.“ Wenn es darum geht, den Mund eines Sünders mit deinem zu bedecken Hand, diese Geste wird verwendet, wenn der Mund bereits geöffnet ist und auch wenn er starr geschlossen ist, "weil Satan eindringt ... "Statt einer Hand können Sie Kleidung oder einen anderen Gegenstand verwenden. Die Angst, dass Satan in den Körper eindringt, verbindet sich mit der Angst vor Besitz, was erklärt, warum diese Geste von den Gläubigen während des Gebets verlangt wird: Der Teufel würde ihnen in den Mund urinieren.


== Indien über Gähnen ==
=== Säugetiere ===
[[Datei:Young Abyssinian cat.jpg|220px|mini|Gähnender Abessinierkater]]
In Indien wird angenommen, dass "Anhänger" (Geister) es vorziehen, durch den Mund in den Körper einzudringen. Gähnen ist also gefährlich, denn es birgt zwei Arten von Risiken: Entweder dringt das WLAN durch die Kehle in den Körper ein, oder ein Teil der Seele kann ihm dauerhaft entkommen. Da es sehr schwierig wäre, es wiederzuerlangen, ist die empfohlene Praxis, die Hand an den Mund des Sünders zu legen und zu sagen: "Narayan!" (Mein Gott!) Oder schnipsen Sie mit den Fingern, um den Bösen zu vertreiben.
[[Datei:Old pony by the solent.jpg|mini|Gähnendes Pferd]]


[[Charles Darwin]] erwähnt in seinem Buch ''[[Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren]]'',<ref>{{Literatur |Autor=Charles Darwin |Titel=[[Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren]] |Verlag=Eichborn |Ort=Frankfurt |Datum=2000 |ISBN=3-8218-4188-5 |Originaltitel=The expression of the emotions in man and animals |Originalsprache=en |Originaljahr=1872}}</ref> dass [[Paviane]] gähnen, um ihren Feinden zu drohen. Bei Pavianen und [[Makaken]] unterscheidet man zwischen echtem Gähnen (mit geschlossenen Augen) und einem Gähnen aus Affekt oder emotionaler Spannung (mit offenen Augen). Letzteres kann drohend sein oder eine sexuelle Komponente beinhalten. Ältere Affen, vor allem dominante, gähnen mehr als jüngere.<ref>{{Literatur |Autor=F.C. Graves, K, Wallen |Titel=Androgen-induced yawning in rhesus monkey females is reversed with a nonsteroidal anti-androgen |Sammelwerk=Hormones and Behavior |Band=49 |Nummer=2 |Datum=2006-02 |Seiten=233–236}}</ref>
== Europa über Gähnen ==
Um das Jahr 590 fegte unter Papst Gregor dem Großen eine Epidemie der Beulenpest durch Europa, dezimierte die Bevölkerung und weckte zahlreiche Aberglauben: „Das Gähnen war damals tödlich, und es entstand im Laufe der Zeit der Brauch, ein Kreuz vor den Mund der Sünder zu schreiben der Pest. (...) Es gab eine Pest, die sie Leistengegend nannten, weil ein Beulenklumpen in der Leistengegend erschienen war, wodurch Menschen plötzlich starben. "Gott segne" die Sünder, die eine Handlung namens Gähnen begangen haben das Zeichen des Kreuzes auf ihren Lippen." Selbst der Skeptiker Michel de Montaigne gab zu, dass er einem der Sünder gähnend das Kreuzzeichen machte, was von der Macht der Erziehung zeugt.


Hunde gähnen ausgiebig und aus unterschiedlichen Gründen, beispielsweise um nach einer Ruheperiode „in Gang zu kommen“, in Verbindung mit Strecken und Recken. Gähnen kann bei Hunden zahlreiche unterschiedliche Verhaltensweisen ausdrücken von Müdigkeit über Unsicherheit bis hin zu [[Beschwichtigungssignal (Hund)|beschwichtigendem]] Verhalten.<ref>{{Literatur |Autor=[[Günther Bloch]] |Titel=Wöfisch für Hundehalter. Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern |Verlag=Franckh-Kosmos |Ort=Stuttgart |Datum=2010 |ISBN=978-3-440-12264-8 |Seiten=155}}</ref>
==Kultur==
[[Datei: Oscar Bluhm Ermüdende Konversation crop.jpg | Daumen | rechts | Ein Soldat versteckt sein Gähnen vor seiner Begleiterin in diesem Detail aus einem Gemälde von [[Oscar Bluhm]] mit dem Titel „Ermüdende Konversation“.]]
Einige Kulturen messen dem eine enorme moralische oder spirituelle Bedeutung bei. Ein offener Mund wurde damit in Verbindung gebracht, gute immaterielle Dinge (wie die [[Seele]]) herauszulassen oder schlechte Dinge ([[Dämonen | böse Geister]]) hereinzulassen, und es wurde angenommen, dass Gähnen diese Risiken erhöht. < ref name = "bmj.com"> {{Zeitschrift zitieren | zuletzt = Walusinski | zuerst = 0. | Titel = Yawn Vergleichende Studie von Wissen und Überzeugungen | Magazin = BMJ | Volumen = 328 | Zahl = 7445 | Jahr = 2004 | Seite=328:963.2 | doi=10.1136/bmj.328.7445.963-a | pmc=390270}}</ref> Das Bedecken des Mundes beim Gähnen könnte eine Möglichkeit gewesen sein, eine solche Übertragung zu verhindern.<ref name="bmj.com" /> Exorzisten glauben, dass Gähnen darauf hindeuten kann, dass ein besessener Dämon oder Geist seinen menschlichen Wirt während eines Exorzismus verlässt.<ref> {{Zeitschrift zitieren | last1 = Kreuz | first1 = Gilbert | title = Die Geschichte eines modernen Exorzisten | url = http: //content.time.com/time/nation/article/0, 8599,1885372,00.html | Zeitschrift = Zeit | Zugriffsdatum = 25. August 2015 | Datum = 16. März 2009}}</ref> Daher wurde die Bedeckung des Mundes als Schutzmaßnahme dagegen konzipiert.


Insbesondere bei Pferden kann man leicht zwischen dem sonst oft verwechseltem Gähnen und [[Flehmen]] unterscheiden. Ersteres geschieht bei diesen mit geöffnetem Kiefer, während Pferde beim Flehmen nur die Oberlippe nach oben stülpen.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.pferdewissen.ch/verhalten.html | wayback=20080808034442 | text=''Pferdewissen''.}}</ref>
Gähnen wurde auch als respektlos (wenn es vor anderen gemacht wird) oder unangemessen (wenn es alleine gemacht wird) beschrieben. Zum Beispiel in [[Fath Al-Bari | sein Kommentar]] zur Hadith-Sammlung von [[Al-Bukhari]], [[Ibn Hajar al-Asqalani | Ibn Hajar]], ein islamischer Theologe, erwähnt, dass Gähnen, zusätzlich zu dem Risiko, dass Dämonen in seinen Körper eindringen oder ihn übernehmen, nicht für Menschen geeignet ist, da es sie wie Hunde aussehen und klingen lässt, indem sie die aufrechte Haltung verdrehen Männer und bring sie zum Heulen:


Bei Säugetieren gähnen Raubtiere mehr als Pflanzenfresser und meist die Männchen mehr als die Weibchen.<ref name="Schino" /> [[Giraffen]], [[Wale]] und [[Delfine]] wurden noch nicht beim Gähnen beobachtet. Großes Maulaufreißen zum Drohen, wie beim [[Nilpferd]], muss mit Gähnen nichts zu tun haben.
{{ Zitat | Er [der Prophet [[Muhammad]]] verglich übermäßiges Gähnen mit dem Heulen von Hunden, um Menschen abzuschrecken und es abstoßend aussehen zu lassen, denn wenn ein Hund heult, hebt er seinen Kopf und öffnet sein Maul weit, und das Gähnen sieht ihm ähnlich wenn er zu viel gähnt. Deshalb lacht der Teufel über die Gähnenden, weil er es schafft, mit ihnen zu spielen und sie zu verformen.}}
=== Vögel und Reptilien ===
[[Konrad Lorenz]] behauptete noch 1963, dass [[Vögel]] und [[Reptilien]] nicht gähnen. Diese Meinung kann als widerlegt gelten, da schon ab 1967 südafrikanische [[Afrikanischer Strauß|Strauße]] beim Gähnen beobachtet wurden und seitdem noch des Öfteren auch andere Vögel wie beispielsweise die [[Adeliepinguin]]e.<ref>{{Literatur |Hrsg=K. Immelmann |Titel=Wörterbuch der Verhaltensforschung |Verlag=Paul Parey Verlag |Ort=Berlin / Hamburg |Datum=1982 |Seiten=136–137}}</ref> Bei ihnen ist Gähnen ein Teil ihrer Begrüßungszeremonie.


Bei [[Schlangen]] ist ein Verhalten zu beobachten, das dem Gähnen äußerlich gleicht. Nachdem die Beute vollständig verschlungen ist, „sortiert“ die Schlange ihre Kieferknochen durch mehrmaliges „Gähnen“. Da dieser Vorgang bei Schlangen nichts mit Müdigkeit zu tun hat, lehnen Fachleute die Bezeichnung „Gähnen“ ab und sprechen stattdessen vom Aufreißen des Mauls (englisch ''mouth gaping'' oder kurz ''gaping''). Auch andere Reptilien reißen ihr Maul auf,<ref>[https://www.australiangeographic.com.au/news/2021/04/why-do-snakes-yawn/ ''Why do snakes yawn?''] australiangeographic.com.au, 27. April 2021.</ref> beispielsweise ist es beim [[Komodowaran]] eine Drohgebärde.
Aberglaube in Bezug auf den Akt des Gähnens kann aus Bedenken über die [[öffentliche Gesundheit]] entstanden sein. [[Polydore Vergil]] (ca. 1470-1555) schreibt in seinem ''De Rerum Inventoribus'', dass es üblich war, das [[Zeichen des Kreuzes]] über dem Mund zu machen, da "ebenso tödlich [[ Beulenpest|Seuche]] gähnte irgendwann, also umzäunten sich die Männer früher mit dem Kreuzzeichen {{nbsp}}...ein Brauch, den wir bis heute beibehalten."<ref name=":3"> [ [Iona und Peter Opie | Iona Opie]] und Moira Tatem, „A Dictionary of Superstitions“ (Oxford: Oxford University Press, 1992), 454.</ref>


=== Fische ===
Gähnen wird oft als Langeweile empfunden, und sichtbares Gähnen in Gegenwart einer anderen Person war historisch gesehen ein Fehltritt. 1663 riet [[Francis Hawkins]]: "Wenn Sie gähnen, heulen Sie nicht, und Sie sollten so viel wie möglich vom Gähnen absehen, besonders wenn Sie sprechen."<ref> [[Francis Hawkins | Hawkins, Francis]] „Das Verhalten oder der Anstand der Jugend im Gespräch zwischen Männern“ (1663) zitiert in [[HL Mencken | Mencken, H. L.]] „Ein neues Wörterbuch des Zitierens auf historischen Grundsätzen von alten und modernen Quellen“ New York: Jahrgang, 1942 {{Seite erforderlich | Datum = Mai 2012}}</ref> [[George Washington]] sagte: „Wenn Sie hartnäckig niesen, seufzen oder gähnen, tun Sie es nicht laut, sondern unter vier Augen; und sprechen Sie nicht mit Ihrem Gähnen, sondern setzen Sie Ihr Taschentuch oder Hand vors Gesicht und wende dich ab."<ref> {{Buch zitieren | last1 = Washington | first1 = Georg | last2 = Conway | first2 = Moncure Daniel | Titel = George Washingtons Regeln der Zivilität: Auf ihre Quellen zurückgeführt und wiederhergestellt | Seite = 59 | Jahr = 1890 | Herausgeber = University of California | url = https: //books.google. de/Bücher? id = _bZEAAAAIAAJ & q = Wenn + Sie + Husten, + Niesen, + Seufzen, + oder + Gähnen, + tun + nicht + in + Stimme + aber + in + privat; + und + sprechen + nicht + in + du + gähnen , + sondern + steckst + du + taschentuch + oder + hand + vor + dein + gesicht + und + drückst + zu + einer + seite & pg = PA59}} </ref > Diese verbreiteten Überzeugungen bestehen bis in die Neuzeit fort. Einer von [[Mason Cooleys]] [[Aphorismen]] lautet: „Ein Gähnen ist rätselhafter als ein Widerspruch.“ Ein lautes Gähnen kann sogar zu Strafen wegen [[Missachtung des Gerichts]] führen.<ref> {{Neuigkeiten zitieren | url = http://articles.latimes.com/2005/apr/20/local/me-yawn20 | title = Die verschlafene Jury erlebt ein böses Erwachen | zuletzt = Liu | erste = Caitlin | Datum = 20. April 2005 | Arbeit = Los Angeles Times}}</ref>
[[Datei:Amphilophus labiatum, yawning in aquarium.jpg|mini|Gähnender Fisch]]
{{Klar}}


Bei [[Fische]]n, die oft Gähnen zeigen, könnte es dazu dienen, neues Wasser in den (paarigen) [[Nase]]nraum zu ziehen, also die Umgebung auf [[Geruch]]sstoffe zu prüfen. Das Gähnen der männlichen [[Siamesischer Kampffisch|Siamesischen Kampffische]], wenn sie einen Kontrahenten oder ihr Spiegelbild sehen, wurde von Baenninger als Drohverhalten gedeutet.<ref>{{Literatur |Autor=R. Baenninger |Titel=Some comparative aspects of yawning in Betta sleepnes, Homo sapiens, Pantera leo and Papio sphinx |Sammelwerk=Journal of Comparative Psychology |Band=101 |Nummer=4 |Datum=1987 |Seiten=349–354}}</ref>
'' 'Gähnen' '' - (Ozitationen) Pathophysiologischer Reflex in der Lunge trainierbar; extrem unmoralisches schädliches Handeln; oft aus dem starken Wunsch heraus praktiziert, sich dem Anti-Gähnen-System zu widersetzen. Die als Gähnen bezeichnete Aktivität wird manchmal als verbotenes Atmen bezeichnet, da sie zu zahlreichen schweren Verletzungen führen kann und allgemein als äußerst erniedrigendes Verhalten angesehen wird. Wie sie sagen, wo das Gähnen beginnt, endet die Menschheit dort. Oscitadores (umgangssprachlich Gähnen) werden im spanischen Recht Personen genannt, die Oszitationen begehen. Auf der anderen Seite werden Menschen, die pandikulieren (zwanghafte Voyeure), Pandikulanten genannt. Im spanischen und europäischen Recht wird die Tötung eines Oszillators als Mord aus Zuneigung angesehen. Verurteilte können oft mit einer reduzierten Strafe rechnen. Seit langem liegt die Betonung auf Menschen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen und nicht als Menschen bezeichnet werden. Daher behauptet der Täter des Mordes an einer oszitanten oder pandikulanten Person oft, dass er nicht getötet hat, sondern rückgängig gemacht wurde. Eine solche Handlung wird jedoch nach spanischem Recht als Straftat angesehen. Gleichzeitig werden Personen sanktioniert, die in Kenntnis der Oszitatoren oder Pandikulturisten die entsprechenden Dienste nicht melden. Mehr als 80.000 Fälle von Gähnen werden jährlich weltweit gemeldet, eine alarmierende Zahl.


== Gähnen und Medizin ==
== Gähnen beim Menschen ==
Beim Menschen ist Gähnen wie das [[Lachen (Ausdrucksform)|Lachen]] ein universell vorkommendes Verhalten.
Die Ausübung einer Aktivität namens Gähnen erhöht laut einer NIH-Studie aus dem Jahr 2007 das Schlaganfallrisiko sowie das Risiko anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 84 %. Es kann auch Hirntumoren verursachen). Bereits 1595 zeigte Hippokrates in seiner Abhandlung über den Wind „De flatibus liber“, dass die Praxis des Gähnens das Schlaganfallrisiko eines Praktizierenden deutlich erhöht. Bei der Untersuchung der Leichen von Toten und Kranken bemerkte er, dass das Gähnen irreversible Veränderungen im Gehirn verursachte.


== Etymologie ==
=== Merkmale ===
Essentiell beim Gähnen sind das Öffnen des [[Unterkiefer]]s, die Dehnungen einer Vielzahl von [[Gesichtsmuskel]]n und das Zusammenkneifen oder Schließen der Augen. Ohne diese Rückkopplungen bleibt ein befriedigendes Gefühl aus (siehe auch ''[[#Selbstversuche nach Provine|Selbstversuche nach Provine]]''). Außerdem steht Gähnen in enger Verwandtschaft zum Strecken. Ebenso wie das Strecken erhöht das Gähnen den [[Blutdruck]] und den Herzschlag. Ferner werden etliche Gelenke und Sehnen gedehnt.<ref name="Provine2005" /> Manchmal wird das Gähnen von [[Träne]]nfluss begleitet.<ref>[https://www.wissenschaft-im-dialog.de/projekte/wieso/artikel/beitrag/warum-kommen-einem-nach-ausgiebigem-gaehnen-oft-die-traenen/ ''Warum kommen einem nach ausgiebigem Gähnen oft die Tränen?''] wissenschaft-im-dialog.de, 29. April 2008.</ref>
''Gähnen'' setzt eine Reihe von Formen fort [[Mittelenglisch]],
''yanen'' vom altenglischen ''ganian'' und ''yenen, yonen'' vom altenglischen häufig ''ginian, gionian'', von einer germanischen Wurzel ''*gin-''. Die germanische Wurzel hat verwandte [[PIE-Stamm | Indogermanisch]], von einem Stamm ''*g? Hei- ''<ref> [[IEW | Pokorny]] (1959: 419-422): "g? he -: gh? -, yg? hei- 'Lücke, gähn'", Pokorny (1959: 449): "g? heu-: g? ho (u ) -: g? h? u- 'Lücke, Gähnen'"</ref>
auch gefunden mit dem Suffix ''-n-'' im Griechischen ????? "zu gähnen", und ohne das '' -n- '' im Englischen '' [[: wikt: gap | Lücke]] '' (vergleiche nordische ''etymologische Figur'' '' [[ginnungagap | ginnunga-gap]] ''), '' [[:wikt:gum | Gummi]] '' "Gaumen" und '' [[: wikt: Keuchen | keuchend]] '' (über Altnordisch), lateinisch ''hio, hiatus'' und griechisch ''[[abyss]], [[chaos (mythology) | Chaos]] ''.


Die Dauer eines durchschnittlichen Gähnvorgangs beträgt ungefähr sechs Sekunden, zeigt aber eine große Variation. So kann nur dreieinhalb Sekunden oder wesentlich länger als sechs Sekunden gegähnt werden. Meist wird mehrere Male hintereinander gegähnt, wobei die Intervalllänge bei etwa einer Minute liegt. Zwischen der Häufigkeit und der Dauer des Vorgangs gibt es keinen signifikanten Zusammenhang.<ref name="Provine2005" /> Anders als bei Affen und vielen anderen Säugetieren kann beim Menschen kein geschlechtsspezifischer Unterschied bei der Frequenz gefunden werden.<ref name="Schino">{{Literatur |Autor=G. Schino, F. Aureli |Titel=Do men yawn more than women? |Sammelwerk=Ethol. sociobiol |Band=10 |Datum=1989-06-30 |Seiten=375–378}}</ref>
Der in der Medizin verwendete lateinische Begriff ist „oscitatio“ (anglisiert als „[[:wikt:oscitation|oscitation]]“), abgeleitet vom Verb „oscito“, „den Mund öffnen“.
'' [[wikt: Pandiculation # Englisch | Pandiculation]] '' ist der Akt des gleichzeitigen Gähnens und Streckens.<ref name = pandiculate> [http://www.medterms.com/script/main/art.asp?articlekey=4752 MedOnline.net], „pandiculate“</ref>


Beim Gähnen sind [[Neurotransmitter]] beteiligt, die etwa auch [[Emotion]]en, Stimmungen und den [[Appetit]] beeinflussen.
== Arabische Länder über Gähnen ==
[[Serotonin]]-, [[Dopamin]]- oder [[Glutaminsäure]]-Erhöhung im Gehirn steigert die Gähnfrequenz. Dahingegen lässt beispielsweise eine Erhöhung der [[Endorphin]]e die Gähnfrequenz sinken.
1921 erforschte Pierre Saintyves kulturelle Überzeugungen über die Bedeutung des Gähnens. Saintyves sagte, dass der Islam das Gähnen als Zeichen dafür ansieht, dass Satan in den Körper eindringt, und das Niesen als Zeichen dafür, dass Satan den Körper verlässt. Assas-bou-Malek und andere datieren diese Ansicht auf den Propheten: „Der Prophet sagte, dass Satan versucht, die Gläubigen im Gebet abzulenken. es dringt in ihre Gedanken ein, während sie beten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sie zum Gähnen zu bringen, um sich von ihren Gebeten abzulenken. Der Prophet sagte uns, dass das Gähnen von Satan verursacht wurde und befahl uns, es nicht zuzulassen. Saintyves schreibt auch: „Laut Battal bedeutet Satan ein Gähnen zuzuschreiben, dass er will, dass wir gähnen und Freude daran hat; er mag es, Verhalten zu entstellen, weil es Menschen lächerlich aussehen lässt.“ Wenn es darum geht, den Mund eines Sünders mit deinem zu bedecken Hand, diese Geste wird verwendet, wenn der Mund bereits geöffnet ist und auch wenn er starr geschlossen ist, "weil Satan eindringt ... "Statt einer Hand können Sie Kleidung oder einen anderen Gegenstand verwenden. Die Angst, dass Satan in den Körper eindringt, verbindet sich mit der Angst vor Besitz, was erklärt, warum diese Geste von den Gläubigen während des Gebets verlangt wird: Der Teufel würde ihnen in den Mund urinieren.


Ein Effekt des Gähnens ist der Druckausgleich zwischen [[Mittelohr]] und Umgebung durch die [[Eustachi-Röhre]]. Diese ist nicht immer offen, sondern öffnet sich regelmäßig, um den Druckausgleich herzustellen. In der Regel geschieht dies unbewusst bei Kau- oder Schluckbewegungen. Ist man erkältet, sind die Schleimhäute also etwas geschwollen, oder finden Druckschwankungen sehr schnell statt, wie beispielsweise beim Fliegen oder Tauchen, kann es sein, dass der Druckausgleich bewusst ausgelöst werden muss.<ref>{{Literatur |Autor=Thomas de Padova |Titel=Warum entsteht beim Fliegen Druck aufs Ohr? |Sammelwerk=Der Tagesspiegel |Datum=2005-05-25 |Online=http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/gesundheit/warum-entsteht-beim-fliegen-druck-aufs-ohr/611030.html}}</ref> Dies kann auch mittels Gähnen geschehen. Die gähnende Person hört einen „Plop“, wenn der Druckausgleich hergestellt wird.
== Indien über Gähnen ==
In Indien wird angenommen, dass "Anhänger" (Geister) es vorziehen, durch den Mund in den Körper einzudringen. Gähnen ist also gefährlich, denn es birgt zwei Arten von Risiken: Entweder dringt das WLAN durch die Kehle in den Körper ein, oder ein Teil der Seele kann ihm dauerhaft entkommen. Da es sehr schwierig wäre, es wiederzuerlangen, ist die empfohlene Praxis, die Hand an den Mund des Sünders zu legen und zu sagen: "Narayan!" (Mein Gott!) Oder schnipsen Sie mit den Fingern, um den Bösen zu vertreiben.


== Europa über Gähnen ==
=== Untersuchungen und Theorien ===
1942 publizierte der Amerikaner Joseph Moore als erster über Experimente zum Thema Gähnen.<ref>{{Literatur |Autor=Joseph E. Moore |Titel=Some psychological aspects of yawning |Sammelwerk=The Journal of General Psychology |Band=27 |Datum=1942 |Seiten=289–294 |Online=http://www.baillement.com/yawning-moore.html}}</ref> Er hatte mit seinen [[Experiment|Versuchen]] nach [[Visuelle Wahrnehmung|visuellen]] und [[Auditive Wahrnehmung|auditiven]] [[Reiz|Stimuli]] gesucht, die Gähnen auslösen. Damals war es eine Revolution, unter kontrollierten Bedingungen Versuche durchzuführen. Trainierte Studenten gähnten „kontrolliert“ während der Vorlesungen, des Gottesdienstes und im Lesesaal einer Bibliothek. Am häufigsten wurde bei der Morgenandacht mitgegähnt. Außerdem ließ Moore [[Proband]]en Gähnen sehen oder hören. Methodisch wies seine [[Experiment]]enreihe viele Schwächen auf&nbsp;– so fehlte beispielsweise eine [[Kontrollgruppe]]. Ihre Stärke liegt hauptsächlich in der quantitativen Herangehensweise.
Um das Jahr 590 fegte unter Papst Gregor dem Großen eine Epidemie der Beulenpest durch Europa, dezimierte die Bevölkerung und weckte zahlreiche Aberglauben: „Das Gähnen war damals tödlich, und es entstand im Laufe der Zeit der Brauch, ein Kreuz vor den Mund der Sünder zu schreiben der Pest. (...) Es gab eine Pest, die sie Leistengegend nannten, weil ein Beulenklumpen in der Leistengegend erschienen war, wodurch Menschen plötzlich starben. "Gott segne" die Sünder, die eine Handlung namens Gähnen begangen haben das Zeichen des Kreuzes auf ihren Lippen." Selbst der Skeptiker Michel de Montaigne gab zu, dass er einem der Sünder gähnend das Kreuzzeichen machte, was von der Macht der Erziehung zeugt.


[[Datei:Fetal yawning 4D ultrasound ecografia 4D Dr. Wolfgang Moroder.theora.ogv|mini|Videoclip eines gähnenden Fötus nach 30 Schwangerschaftswochen im 4D-Ultraschall]]
==Kultur==
[[Datei: Oscar Bluhm Ermüdende Konversation crop.jpg | Daumen | rechts | Ein Soldat versteckt sein Gähnen vor seiner Begleiterin in diesem Detail aus einem Gemälde von [[Oscar Bluhm]] mit dem Titel „Ermüdende Konversation“.]]
Einige Kulturen messen dem eine enorme moralische oder spirituelle Bedeutung bei. Ein offener Mund wurde damit in Verbindung gebracht, gute immaterielle Dinge (wie die [[Seele]]) herauszulassen oder schlechte Dinge ([[Dämonen | böse Geister]]) hereinzulassen, und es wurde angenommen, dass Gähnen diese Risiken erhöht. < ref name = "bmj.com"> {{Zeitschrift zitieren | zuletzt = Walusinski | zuerst = 0. | Titel = Yawn Vergleichende Studie von Wissen und Überzeugungen | Magazin = BMJ | Volumen = 328 | Zahl = 7445 | Jahr = 2004 | Seite=328:963.2 | doi=10.1136/bmj.328.7445.963-a | pmc=390270}}</ref> Das Bedecken des Mundes beim Gähnen könnte eine Möglichkeit gewesen sein, eine solche Übertragung zu verhindern.<ref name="bmj.com" /> Exorzisten glauben, dass Gähnen darauf hindeuten kann, dass ein besessener Dämon oder Geist seinen menschlichen Wirt während eines Exorzismus verlässt.<ref> {{Zeitschrift zitieren | last1 = Kreuz | first1 = Gilbert | title = Die Geschichte eines modernen Exorzisten | url = http: //content.time.com/time/nation/article/0, 8599,1885372,00.html | Zeitschrift = Zeit | Zugriffsdatum = 25. August 2015 | Datum = 16. März 2009}}</ref> Daher wurde die Bedeckung des Mundes als Schutzmaßnahme dagegen konzipiert.


Studien von de Vries et al.<ref>{{Literatur |Autor=J. I. De Vries, G. H. A. Visser, H. F. R. Prechtl |Titel=The emergence of fetal behavior: I. Qualitative aspects |Sammelwerk=Early Hum. Dev. |Band=7 |Datum=1982 |Seiten=301–322}}</ref> in den frühen 1980er-Jahren zeigen, dass Gähnen und Strecken schon beim [[Fötus]] gekoppelt sind. Von Wissenschaftlern konnte schon ab der 11.&nbsp;Woche der Schwangerschaft Gähnen beobachtet werden.<ref>{{Literatur |Autor=R. R. Provine |Hrsg=W. P. Smotherman, S. R. Robinson |Titel=Behavior of the fetus |Sammelwerk=Ethol. sociobiol. |Band=10 |Verlag=Telford Press |Ort=Caldwell NJ |Datum=1988 |Seiten=35–46}}</ref> Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier nicht Langeweile die Ursache ist, sondern andere Gründe vorliegen müssen. Gemessen wurde, dass der Druck in der Lunge vermindert und Gewebefetzen und abgesondertes [[Sekret]] ausgeschieden werden. Damit wird einer Erweiterung der Atemwege und der [[Lunge]] entgegengewirkt. Somit dient das Gähnen vor der Geburt wahrscheinlich einer verbesserten Lungenfunktion nach der Geburt. Außerdem müssen Gelenke, sollen sie sich funktionstüchtig entwickeln, schon im Mutterleib bewegt werden. Das gilt natürlich auch für das Kiefergelenk. Heute ist das Gähnen bei Föten auf Videos dokumentiert.<ref>Beispiel: [https://www.youtube.com/watch?v=_nXf9zL21ks Gähnender Fötus], Video auf YouTube (0:13 Min.).</ref>
Gähnen wurde auch als respektlos (wenn es vor anderen gemacht wird) oder unangemessen (wenn es alleine gemacht wird) beschrieben. Zum Beispiel in [[Fath Al-Bari | sein Kommentar]] zur Hadith-Sammlung von [[Al-Bukhari]], [[Ibn Hajar al-Asqalani | Ibn Hajar]], ein islamischer Theologe, erwähnt, dass Gähnen, zusätzlich zu dem Risiko, dass Dämonen in seinen Körper eindringen oder ihn übernehmen, nicht für Menschen geeignet ist, da es sie wie Hunde aussehen und klingen lässt, indem sie die aufrechte Haltung verdrehen Männer und bring sie zum Heulen:


Neuere Arbeiten zur Bedeutung und Ursache des Gähnens stammen beispielsweise von [[Robert Provine]], einem US-amerikanischen Neuropsychologen, der sich auch mit dem [[Lachen (Ausdrucksform)|Lachen]] befasste. Er vermutete, dass Gähnen und Strecken aus dem gleichen „Verhaltenspool“ gespeist werden. Sie treten aber nicht immer gemeinsam auf. So strecken sich Menschen in der Regel, wenn sie gähnen, gähnen aber nicht, weil sie sich strecken.<ref name="Provine2005" /> Ein anderer Experte ist der Franzose Olivier Walusinski, der im Jahr 2010 die erste internationale Konferenz zum Gähnen in Paris organisierte und eine Website zum Thema Gähnen betreut (siehe [[#Weblinks|Weblinks]]).
{{ Zitat | Er [der Prophet [[Muhammad]]] verglich übermäßiges Gähnen mit dem Heulen von Hunden, um Menschen abzuschrecken und es abstoßend aussehen zu lassen, denn wenn ein Hund heult, hebt er seinen Kopf und öffnet sein Maul weit, und das Gähnen sieht ihm ähnlich wenn er zu viel gähnt. Deshalb lacht der Teufel über die Gähnenden, weil er es schafft, mit ihnen zu spielen und sie zu verformen.}}


[[Datei:Gray727-Brodman.png|mini|Nr. 23 Area cingularis posterior ventralis]]
Aberglaube in Bezug auf den Akt des Gähnens kann aus Bedenken über die [[öffentliche Gesundheit]] entstanden sein. [[Polydore Vergil]] (ca. 1470-1555) schreibt in seinem ''De Rerum Inventoribus'', dass es üblich war, das [[Zeichen des Kreuzes]] über dem Mund zu machen, da "ebenso tödlich [[ Beulenpest|Seuche]] gähnte irgendwann, also umzäunten sich die Männer früher mit dem Kreuzzeichen {{nbsp}}...ein Brauch, den wir bis heute beibehalten."<ref name=":3"> [ [Iona und Peter Opie | Iona Opie]] und Moira Tatem, „A Dictionary of Superstitions“ (Oxford: Oxford University Press, 1992), 454.</ref>
Bei Untersuchungen des Gähnens mit den neuen bildgebenden Verfahren wie dem [[Magnetresonanztomographie|Magnetresonanztomographen (MRT)]] konnte von Platek et al. gezeigt werden, dass während des Gähnens die gleichen Bereiche im Gehirn aktiv sind wie beispielsweise bei der Selbsteinschätzung oder dem [[Autobiografie|autobiografischen]] Gedächtnis ([[Gyrus cinguli|Cortex cingularis posterior]], [[Precuneus]]).<ref name="Platek2005">{{Literatur |Autor=S. M. Platek, F. B. Mohamed, G. G. Gallup jr. |Titel=Contagious yawning and the brain |Sammelwerk=Brain Res Cogn Brain Res |Band=2–3 |Datum=2005-01-26 |Seiten=448–452}}</ref> Diese Erkenntnis stützt die Theorie, die Ansteckung beim Gähnen stünde in Verbindung mit der [[Empathie]].


Andrew und [[Gordon G. Gallup]] von der ''State University of New York at Albany'' vertreten die Auffassung, Gähnen könnte der Kühlung des Gehirns dienen. Da Säugetiergehirne am besten arbeiten, wenn sie kühl sind, schien es ihm plausibel, dass sich in ihrer Entwicklung Mechanismen zur Kühlung herausbildeten. Bei seinen Versuchen zeigte er mehreren Gruppen Videos gähnender Menschen. Wenn die Versuchspersonen währenddessen Eisbeutel an die Stirn hielten oder durch die Nase atmeten (eine weitere Art das Gehirn zu kühlen), gähnten sie nicht mit.<ref>{{Literatur |Autor=A. C. Gallup, G. G. Gallup Jr |Titel=Yawning as a brain cooling mechanism: Nasal breathing and forehead cooling diminish the incidence of contagious yawning |Sammelwerk=Evolutionary Psychology |Band=5 |Nummer=1 |Seiten=92 |Datum=2007}}</ref><ref>[https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/mund-auf-gaehnen-kuehlt-das-gehirn-a-491092.html ''Gähnen kühlt das Gehirn''] spiegel.de, 28. Juni 2007.</ref> Unter diesem Gesichtspunkt wäre das ''ansteckende Gähnen'' sinnvoll, da das gemeinsame Gähnen die Hirntätigkeit und damit die Aufmerksamkeit der Gruppe kurzfristig verbessert und sie dadurch erfolgreicher in Gefahrensituationen handeln kann. Dass, wie Gallup annimmt, durch Gähnen eine Gehirnkühlung bewirkt wird, könnte demnach ein Überbleibsel aus unserer evolutionären Vergangenheit sein, wobei die ganze Gruppe beim gemeinsamen Gähnen in einen erhöhten Aufmerksamkeitsstatus kommt und damit besser in der Lage ist, Gefahren zu erkennen.<ref>{{Literatur |Autor=Gordon G. Gallup |Titel=The Science of Yawning |Sammelwerk=Good Morning America |Band=5 |Nummer=1 |Datum=2007-07-30 |Online=http://abcnews.go.com/GMA/Story?id=3425960&page=1}}</ref>
Gähnen wird oft als Langeweile empfunden, und sichtbares Gähnen in Gegenwart einer anderen Person war historisch gesehen ein Fehltritt. 1663 riet [[Francis Hawkins]]: "Wenn Sie gähnen, heulen Sie nicht, und Sie sollten so viel wie möglich vom Gähnen absehen, besonders wenn Sie sprechen."<ref> [[Francis Hawkins | Hawkins, Francis]] „Das Verhalten oder der Anstand der Jugend im Gespräch zwischen Männern“ (1663) zitiert in [[HL Mencken | Mencken, H. L.]] „Ein neues Wörterbuch des Zitierens auf historischen Grundsätzen von alten und modernen Quellen“ New York: Jahrgang, 1942 {{Seite erforderlich | Datum = Mai 2012}}</ref> [[George Washington]] sagte: „Wenn Sie hartnäckig niesen, seufzen oder gähnen, tun Sie es nicht laut, sondern unter vier Augen; und sprechen Sie nicht mit Ihrem Gähnen, sondern setzen Sie Ihr Taschentuch oder Hand vors Gesicht und wende dich ab."<ref> {{Buch zitieren | last1 = Washington | first1 = Georg | last2 = Conway | first2 = Moncure Daniel | Titel = George Washingtons Regeln der Zivilität: Auf ihre Quellen zurückgeführt und wiederhergestellt | Seite = 59 | Jahr = 1890 | Herausgeber = University of California | url = https: //books.google. de/Bücher? id = _bZEAAAAIAAJ & q = Wenn + Sie + Husten, + Niesen, + Seufzen, + oder + Gähnen, + tun + nicht + in + Stimme + aber + in + privat; + und + sprechen + nicht + in + du + gähnen , + sondern + steckst + du + taschentuch + oder + hand + vor + dein + gesicht + und + drückst + zu + einer + seite & pg = PA59}} </ref > Diese verbreiteten Überzeugungen bestehen bis in die Neuzeit fort. Einer von [[Mason Cooleys]] [[Aphorismen]] lautet: „Ein Gähnen ist rätselhafter als ein Widerspruch.“ Ein lautes Gähnen kann sogar zu Strafen wegen [[Missachtung des Gerichts]] führen.<ref> {{Neuigkeiten zitieren | url = http://articles.latimes.com/2005/apr/20/local/me-yawn20 | title = Die verschlafene Jury erlebt ein böses Erwachen | zuletzt = Liu | erste = Caitlin | Datum = 20. April 2005 | Arbeit = Los Angeles Times}}</ref>
{{Klar}}


Auch die Theorie, dass Gähnen dabei hilft, die als [[Surfactant]] bezeichnete, das Lungengewebe „beschichtende“ und beim Sauerstoffaustausch helfende Substanz gleichmäßig zu verteilen, widerspricht dieser evolutionären Deutung nicht.
'' 'Gähnen' '' - (Ozitationen) Pathophysiologischer Reflex in der Lunge trainierbar; extrem unmoralisches schädliches Handeln; oft aus dem starken Wunsch heraus praktiziert, sich dem Anti-Gähnen-System zu widersetzen. Die als Gähnen bezeichnete Aktivität wird manchmal als verbotenes Atmen bezeichnet, da sie zu zahlreichen schweren Verletzungen führen kann und allgemein als äußerst erniedrigendes Verhalten angesehen wird. Wie sie sagen, wo das Gähnen beginnt, endet die Menschheit dort. Oscitadores (umgangssprachlich Gähnen) werden im spanischen Recht Personen genannt, die Oszitationen begehen. Auf der anderen Seite werden Menschen, die pandikulieren (zwanghafte Voyeure), Pandikulanten genannt. Im spanischen und europäischen Recht wird die Tötung eines Oszillators als Mord aus Zuneigung angesehen. Verurteilte können oft mit einer reduzierten Strafe rechnen. Seit langem liegt die Betonung auf Menschen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen und nicht als Menschen bezeichnet werden. Daher behauptet der Täter des Mordes an einer oszitanten oder pandikulanten Person oft, dass er nicht getötet hat, sondern rückgängig gemacht wurde. Eine solche Handlung wird jedoch nach spanischem Recht als Straftat angesehen. Gleichzeitig werden Personen sanktioniert, die in Kenntnis der Oszitatoren oder Pandikulturisten die entsprechenden Dienste nicht melden. Mehr als 80.000 Fälle von Gähnen werden jährlich weltweit gemeldet, eine alarmierende Zahl.


Drohgesten, wie das Zeigen der Zähne während des Gähnens, können als ein Instrument zur Aufrechterhaltung der [[Sozialstruktur]] von Primatengesellschaften dienen. Studien hierzu wurden bei Schimpansen<ref>{{Literatur |Autor=J. R. Anderson, M. Myowa-Yamakoshi, T. Matsuzawa |Titel=Contagious yawning in chimpanzees |Sammelwerk=Proceedings of the Royal Society of London B: Biological Sciences |Band=271 |Datum=2004 |Seiten=468–470}}</ref> und Stummelschwanz-Makaken<ref>{{Literatur |Autor=A. Paukner, J. R. Anderson |Titel=Video-induced yawning in stumptail macaques (Macaca arctoides) |Sammelwerk=Biology Letters |Band=2 |Nummer=1 |Datum=2006 |Seiten=36–38}}</ref> durchgeführt.
== Gähnen und Medizin ==
Die Ausübung einer Aktivität namens Gähnen erhöht laut einer NIH-Studie aus dem Jahr 2007 das Schlaganfallrisiko sowie das Risiko anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 84 %. Es kann auch Hirntumoren verursachen). Bereits 1595 zeigte Hippokrates in seiner Abhandlung über den Wind „De flatibus liber“, dass die Praxis des Gähnens das Schlaganfallrisiko eines Praktizierenden deutlich erhöht. Bei der Untersuchung der Leichen von Toten und Kranken bemerkte er, dass das Gähnen irreversible Veränderungen im Gehirn verursachte.


Einer Literaturstudie von Wolter Seuntjens (Doktorarbeit, Vrije Universiteit Amsterdam) zufolge wird Gähnen auch von [[Androgen]]en und [[Oxytocin]]<ref name="Seunrjens">{{Literatur |Autor=W. Seunrjens |Hrsg=Vrije Universiteit Amsterdam |Titel=On yawning or the hidden sexuality of the human yawn |Sammelwerk=Dissertation |Datum=2004}}</ref> ausgelöst.
== Etymologie ==
''Gähnen'' setzt eine Reihe von Formen fort [[Mittelenglisch]],
''yanen'' vom altenglischen ''ganian'' und ''yenen, yonen'' vom altenglischen häufig ''ginian, gionian'', von einer germanischen Wurzel ''*gin-''. Die germanische Wurzel hat verwandte [[PIE-Stamm | Indogermanisch]], von einem Stamm ''*g? Hei- ''<ref> [[IEW | Pokorny]] (1959: 419-422): "g? he -: gh? -, yg? hei- 'Lücke, gähn'", Pokorny (1959: 449): "g? heu-: g? ho (u ) -: g? h? u- 'Lücke, Gähnen'"</ref>
auch gefunden mit dem Suffix ''-n-'' im Griechischen ????? "zu gähnen", und ohne das '' -n- '' im Englischen '' [[: wikt: gap | Lücke]] '' (vergleiche nordische ''etymologische Figur'' '' [[ginnungagap | ginnunga-gap]] ''), '' [[:wikt:gum | Gummi]] '' "Gaumen" und '' [[: wikt: Keuchen | keuchend]] '' (über Altnordisch), lateinisch ''hio, hiatus'' und griechisch ''[[abyss]], [[chaos (mythology) | Chaos]] ''.


Möglicherweise beinhaltet das Gähnen Komponenten all dieser Verhaltensweisen und ist in seiner jetzigen Form ein zusammengesetztes neurologisches Programm aus unserem überlieferten Fundus. Bis jetzt konnte keine alleinige Ursache für das Gähnen gefunden werden. Auch der genaue neuronale Ablauf und alle beteiligten [[Neurotransmitter]] sind noch unbekannt.
Der in der Medizin verwendete lateinische Begriff ist „oscitatio“ (anglisiert als „[[:wikt:oscitation|oscitation]]“), abgeleitet vom Verb „oscito“, „den Mund öffnen“.
'' [[wikt: Pandiculation # Englisch | Pandiculation]] '' ist der Akt des gleichzeitigen Gähnens und Streckens.<ref name = pandiculate> [http://www.medterms.com/script/main/art.asp?articlekey=4752 MedOnline.net], „pandiculate“</ref>


=== Selbstversuche nach Provine ===
== Arabische Länder über Gähnen ==
In einer Veröffentlichung von Provine und Roberts werden dem Leser drei kleine Selbstversuche angeboten, die es ermöglichen, einen Einblick in die Natur des Gähnens zu nehmen.<ref name="Provine2005" />
1921 erforschte Pierre Saintyves kulturelle Überzeugungen über die Bedeutung des Gähnens. Saintyves sagte, dass der Islam das Gähnen als Zeichen dafür ansieht, dass Satan in den Körper eindringt, und das Niesen als Zeichen dafür, dass Satan den Körper verlässt. Assas-bou-Malek und andere datieren diese Ansicht auf den Propheten: „Der Prophet sagte, dass Satan versucht, die Gläubigen im Gebet abzulenken. es dringt in ihre Gedanken ein, während sie beten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sie zum Gähnen zu bringen, um sich von ihren Gebeten abzulenken. Der Prophet sagte uns, dass das Gähnen von Satan verursacht wurde und befahl uns, es nicht zuzulassen. Saintyves schreibt auch: „Laut Battal bedeutet Satan ein Gähnen zuzuschreiben, dass er will, dass wir gähnen und Freude daran hat; er mag es, Verhalten zu entstellen, weil es Menschen lächerlich aussehen lässt.“ Wenn es darum geht, den Mund eines Sünders mit deinem zu bedecken Hand, diese Geste wird verwendet, wenn der Mund bereits geöffnet ist und auch wenn er starr geschlossen ist, "weil Satan eindringt ... "Statt einer Hand können Sie Kleidung oder einen anderen Gegenstand verwenden. Die Angst, dass Satan in den Körper eindringt, verbindet sich mit der Angst vor Besitz, was erklärt, warum diese Geste von den Gläubigen während des Gebets verlangt wird: Der Teufel würde ihnen in den Mund urinieren.


* Der ''Geschlossene-Nase-Gähner'': Bemerkt man eine aufkommende Gähnneigung, soll man die Nase zukneifen. Die meisten Probanden können trotzdem den Gähnvorgang problemlos ausführen. Das heißt, meist ist für das Ein- und Ausatmen während des Gähnens keine Nasenatmung nötig.
== Indien über Gähnen ==
* Der ''Zusammengebissene-Zähne-Gähner'': Wenn man ein beginnendes Gähnen verspürt, soll man die Zähne zusammenbeißen, aber weiter durch die geöffneten Lippen atmen. Diese Variante gibt den meisten Versuchspersonen das Gefühl, mitten im Gähnen „hängen“ zu bleiben. Damit zeigt sich, dass das Öffnen des Kiefers eine essentielle Komponente eines komplexen motorischen Programms ist. Wird dem „entgegengearbeitet“, bleibt das befriedigende Gefühl aus und das Programm kann nicht vollendet werden. Es ist ebenfalls zu erkennen, dass das Gähnen mehr als nur ein tiefer Atemzug ist.
In Indien wird angenommen, dass "Anhänger" (Geister) es vorziehen, durch den Mund in den Körper einzudringen. Gähnen ist also gefährlich, denn es birgt zwei Arten von Risiken: Entweder dringt das WLAN durch die Kehle in den Körper ein, oder ein Teil der Seele kann ihm dauerhaft entkommen. Da es sehr schwierig wäre, es wiederzuerlangen, ist die empfohlene Praxis, die Hand an den Mund des Sünders zu legen und zu sagen: "Narayan!" (Mein Gott!) Oder schnipsen Sie mit den Fingern, um den Bösen zu vertreiben.
* Der ''Nasen-Gähner'': Gähnen durch die Nase mit geschlossenem Kiefer ist unmöglich. Ebenso wie beim ''Zusammengebissene-Zähne-Gähner'' entsteht das Gefühl, „stecken“ zu bleiben, und der Proband wird nicht vermeiden können, seinen Kiefer anzuspannen. Einatmen durch den Mund und Öffnen des Kiefers ist für das befriedigende Gähnen essentiell. Die Ausatmung kann durch Nase oder Mund erfolgen.


== Europa über Gähnen ==
=== Gähnen und Krankheiten ===
Aus einer Studie von 2007 geht hervor, dass [[Autismus|autistische]] Kinder, anders als nicht autistische Kinder, beim Betrachten von Videos mit gähnenden Menschen nicht mitgähnen. Dies stützt die Theorie, die „ansteckende“ Eigenschaft des Gähnens hätte etwas mit [[Empathie]] zu tun.<ref>{{Literatur |Autor=A. Senju, M. Maeda, Y. Kikuchi, T. Hasegawa, Y. Tojo, H. Osanai |Titel=Absence of contagious yawning in children with autism spectrum disorder |Sammelwerk=Biol Lett |Datum=2007}}</ref>
Um das Jahr 590 fegte unter Papst Gregor dem Großen eine Epidemie der Beulenpest durch Europa, dezimierte die Bevölkerung und weckte zahlreiche Aberglauben: „Das Gähnen war damals tödlich, und es entstand im Laufe der Zeit der Brauch, ein Kreuz vor den Mund der Sünder zu schreiben der Pest. (...) Es gab eine Pest, die sie Leistengegend nannten, weil ein Beulenklumpen in der Leistengegend erschienen war, wodurch Menschen plötzlich starben. "Gott segne" die Sünder, die eine Handlung namens Gähnen begangen haben das Zeichen des Kreuzes auf ihren Lippen." Selbst der Skeptiker Michel de Montaigne gab zu, dass er einem der Sünder gähnend das Kreuzzeichen machte, was von der Macht der Erziehung zeugt.


Eine besondere Demonstration für die Verbindung zwischen Gähnen und Strecken sind Beobachtungen bei [[Schlaganfall]]patienten, die halbseitig gelähmt sind. Der englische Neurologe [[Sir Francis Walshe|Walshe]] berichtete schon 1923 von halbseitig gelähmten Patienten, die ihre gelähmten Arme beim Gähnen automatisch mit streckten. Gähnen aktivierte anscheinend intakte, unbewusst kontrollierte Verbindungen zwischen Hirn und motorischem System.
==Kultur==
[[Datei: Oscar Bluhm Ermüdende Konversation crop.jpg | Daumen | rechts | Ein Soldat versteckt sein Gähnen vor seiner Begleiterin in diesem Detail aus einem Gemälde von [[Oscar Bluhm]] mit dem Titel „Ermüdende Konversation“.]]
Einige Kulturen messen dem eine enorme moralische oder spirituelle Bedeutung bei. Ein offener Mund wurde damit in Verbindung gebracht, gute immaterielle Dinge (wie die [[Seele]]) herauszulassen oder schlechte Dinge ([[Dämonen | böse Geister]]) hereinzulassen, und es wurde angenommen, dass Gähnen diese Risiken erhöht. < ref name = "bmj.com"> {{Zeitschrift zitieren | zuletzt = Walusinski | zuerst = 0. | Titel = Yawn Vergleichende Studie von Wissen und Überzeugungen | Magazin = BMJ | Volumen = 328 | Zahl = 7445 | Jahr = 2004 | Seite=328:963.2 | doi=10.1136/bmj.328.7445.963-a | pmc=390270}}</ref> Das Bedecken des Mundes beim Gähnen könnte eine Möglichkeit gewesen sein, eine solche Übertragung zu verhindern.<ref name="bmj.com" /> Exorzisten glauben, dass Gähnen darauf hindeuten kann, dass ein besessener Dämon oder Geist seinen menschlichen Wirt während eines Exorzismus verlässt.<ref> {{Zeitschrift zitieren | last1 = Kreuz | first1 = Gilbert | title = Die Geschichte eines modernen Exorzisten | url = http: //content.time.com/time/nation/article/0, 8599,1885372,00.html | Zeitschrift = Zeit | Zugriffsdatum = 25. August 2015 | Datum = 16. März 2009}}</ref> Daher wurde die Bedeckung des Mundes als Schutzmaßnahme dagegen konzipiert.


Klinische Neurologen berichten noch von anderen Besonderheiten. So können einige Patienten mit dem sogenannten [[Locked-in-Syndrom]], einer Form der Querschnittlähmung<!--(steht im Widerspruch zum verlinkten Artikel, wo steht „bei erhaltenem Bewusstsein“!) mit Bewusstseinsverlust-->, normal gähnen. Dieses Verhalten muss von entwicklungsgeschichtlich alten Gehirnanteilen, wie beispielsweise den [[Atmung|respiratorischen]] und [[Vasomotorik|vasomotorischen]] Zentren, gesteuert werden. Daher kann man davon ausgehen, dass beim ansteckenden Gähnen, das durch vielfältige Stimuli ausgelöst wird, zumindest noch eine zweite, übergeordnete Hirnregion beteiligt ist.
Gähnen wurde auch als respektlos (wenn es vor anderen gemacht wird) oder unangemessen (wenn es alleine gemacht wird) beschrieben. Zum Beispiel in [[Fath Al-Bari | sein Kommentar]] zur Hadith-Sammlung von [[Al-Bukhari]], [[Ibn Hajar al-Asqalani | Ibn Hajar]], ein islamischer Theologe, erwähnt, dass Gähnen, zusätzlich zu dem Risiko, dass Dämonen in seinen Körper eindringen oder ihn übernehmen, nicht für Menschen geeignet ist, da es sie wie Hunde aussehen und klingen lässt, indem sie die aufrechte Haltung verdrehen Männer und bring sie zum Heulen:


Häufiges Gähnen kann selten auch als Symptom anderer Erkrankungen auftreten.<ref>{{Literatur |Autor=R. H. Shmerling |Titel=Medical Myths: What Are You Yawning About? |Verlag=Aetna InteliHealth |Datum=2006-01-09 |Online=http://www.intelihealth.com/IH/ihtIH/EMIC000/35320/35323/373860.html |Abruf=2007-08-29 }} {{Webarchiv|url=http://www.intelihealth.com/IH/ihtIH/EMIC000/35320/35323/373860.html |wayback=20080110112048 |text=Medical Myths: What Are You Yawning About? |archiv-bot=2019-04-15 06:34:54 InternetArchiveBot }}</ref>
{{ Zitat | Er [der Prophet [[Muhammad]]] verglich übermäßiges Gähnen mit dem Heulen von Hunden, um Menschen abzuschrecken und es abstoßend aussehen zu lassen, denn wenn ein Hund heult, hebt er seinen Kopf und öffnet sein Maul weit, und das Gähnen sieht ihm ähnlich wenn er zu viel gähnt. Deshalb lacht der Teufel über die Gähnenden, weil er es schafft, mit ihnen zu spielen und sie zu verformen.}}


* [[Multiple Sklerose]]<ref>Postert et al.: ''Pathological yawning as a symptom of multiple sclerosis''. In: ''J Neurol.'', 1996, 243(3), S.&nbsp;300–301. PMID 8936365</ref>
Aberglaube in Bezug auf den Akt des Gähnens kann aus Bedenken über die [[öffentliche Gesundheit]] entstanden sein. [[Polydore Vergil]] (ca. 1470-1555) schreibt in seinem ''De Rerum Inventoribus'', dass es üblich war, das [[Zeichen des Kreuzes]] über dem Mund zu machen, da "ebenso tödlich [[ Beulenpest|Seuche]] gähnte irgendwann, also umzäunten sich die Männer früher mit dem Kreuzzeichen {{nbsp}}...ein Brauch, den wir bis heute beibehalten."<ref name=":3"> [ [Iona und Peter Opie | Iona Opie]] und Moira Tatem, „A Dictionary of Superstitions“ (Oxford: Oxford University Press, 1992), 454.</ref>
* [[Amyotrophe Lateralsklerose]] (ALS)
* [[Migräne]] (selten)
* [[SUNCT-Syndrom]]
* [[Strahlenkrankheit]], inklusive [[Strahlentherapie]]
* [[Entzugssyndrom|Drogenentzug]]


Medikamente und verschiedene Substanzen können ebenfalls eine erhöhte Gähnfrequenz hervorrufen:<ref>{{Literatur |Autor=A. Sommet, M. Desplas, M. Lapeyre-Mestre, J. L. Montastruc |Titel=Drug-induced yawning: a review of the French pharmacovigilance database; [[Drug Safety]] |Band=30 |Nummer=4 |Datum=2007 |Seiten=327–331}}</ref>
Gähnen wird oft als Langeweile empfunden, und sichtbares Gähnen in Gegenwart einer anderen Person war historisch gesehen ein Fehltritt. 1663 riet [[Francis Hawkins]]: "Wenn Sie gähnen, heulen Sie nicht, und Sie sollten so viel wie möglich vom Gähnen absehen, besonders wenn Sie sprechen."<ref> [[Francis Hawkins | Hawkins, Francis]] „Das Verhalten oder der Anstand der Jugend im Gespräch zwischen Männern“ (1663) zitiert in [[HL Mencken | Mencken, H. L.]] „Ein neues Wörterbuch des Zitierens auf historischen Grundsätzen von alten und modernen Quellen“ New York: Jahrgang, 1942 {{Seite erforderlich | Datum = Mai 2012}}</ref> [[George Washington]] sagte: „Wenn Sie hartnäckig niesen, seufzen oder gähnen, tun Sie es nicht laut, sondern unter vier Augen; und sprechen Sie nicht mit Ihrem Gähnen, sondern setzen Sie Ihr Taschentuch oder Hand vors Gesicht und wende dich ab."<ref> {{Buch zitieren | last1 = Washington | first1 = Georg | last2 = Conway | first2 = Moncure Daniel | Titel = George Washingtons Regeln der Zivilität: Auf ihre Quellen zurückgeführt und wiederhergestellt | Seite = 59 | Jahr = 1890 | Herausgeber = University of California | url = https: //books.google. de/Bücher? id = _bZEAAAAIAAJ & q = Wenn + Sie + Husten, + Niesen, + Seufzen, + oder + Gähnen, + tun + nicht + in + Stimme + aber + in + privat; + und + sprechen + nicht + in + du + gähnen , + sondern + steckst + du + taschentuch + oder + hand + vor + dein + gesicht + und + drückst + zu + einer + seite & pg = PA59}} </ref > Diese verbreiteten Überzeugungen bestehen bis in die Neuzeit fort. Einer von [[Mason Cooleys]] [[Aphorismen]] lautet: „Ein Gähnen ist rätselhafter als ein Widerspruch.“ Ein lautes Gähnen kann sogar zu Strafen wegen [[Missachtung des Gerichts]] führen.<ref> {{Neuigkeiten zitieren | url = http://articles.latimes.com/2005/apr/20/local/me-yawn20 | title = Die verschlafene Jury erlebt ein böses Erwachen | zuletzt = Liu | erste = Caitlin | Datum = 20. April 2005 | Arbeit = Los Angeles Times}}</ref>
* [[Serotonin-Wiederaufnahmehemmer]]
{{Klar}}
* [[Levodopa]]
* [[Dopamin]]-[[Agonist (Pharmakologie)|Agonisten]]
* [[Monoaminooxidase-Hemmer]] (MAO-Hemmer) (Antidepressiva)
* [[Ayahuasca]]
* [[Opioid]]e, zum Beispiel [[Morphin]] oder [[Methadon]]
* [[Benzodiazepine]] (enthalten in [[Tranquilizer]]n)
* [[Lidocain]] (Lokalanästhetikum)
* [[Flecainid]] (Antiarrhythmikum)


=== Ethnologisches ===
'' 'Gähnen' '' - (Ozitationen) Pathophysiologischer Reflex in der Lunge trainierbar; extrem unmoralisches schädliches Handeln; oft aus dem starken Wunsch heraus praktiziert, sich dem Anti-Gähnen-System zu widersetzen. Die als Gähnen bezeichnete Aktivität wird manchmal als verbotenes Atmen bezeichnet, da sie zu zahlreichen schweren Verletzungen führen kann und allgemein als äußerst erniedrigendes Verhalten angesehen wird. Wie sie sagen, wo das Gähnen beginnt, endet die Menschheit dort. Oscitadores (umgangssprachlich Gähnen) werden im spanischen Recht Personen genannt, die Oszitationen begehen. Auf der anderen Seite werden Menschen, die pandikulieren (zwanghafte Voyeure), Pandikulanten genannt. Im spanischen und europäischen Recht wird die Tötung eines Oszillators als Mord aus Zuneigung angesehen. Verurteilte können oft mit einer reduzierten Strafe rechnen. Seit langem liegt die Betonung auf Menschen, die von der Gesellschaft ausgeschlossen und nicht als Menschen bezeichnet werden. Daher behauptet der Täter des Mordes an einer oszitanten oder pandikulanten Person oft, dass er nicht getötet hat, sondern rückgängig gemacht wurde. Eine solche Handlung wird jedoch nach spanischem Recht als Straftat angesehen. Gleichzeitig werden Personen sanktioniert, die in Kenntnis der Oszitatoren oder Pandikulturisten die entsprechenden Dienste nicht melden. Mehr als 80.000 Fälle von Gähnen werden jährlich weltweit gemeldet, eine alarmierende Zahl.
Laut einer keltischen Sage kann der Held [[Assipattle]] den [[Lindwurm]] besiegen, indem er sich von einer Wasserwoge durch das gähnende Maul in den finsteren Schlund des Scheusals hinunterspülen lässt.<ref>{{Literatur |Hrsg=Hannah Aitken, [[Ruth Michaelis-Jena]] |Titel=Schottische Volksmärchen |Verlag=Diederichs |Datum=1965}}</ref>


Nach Auffassung der [[Yoga]]philosophie bewirkt eines der fünf [[Prana|Nebenpranas]], genannt ''Devadatta'', das Gähnen.
== Gähnen und Medizin ==
Die Ausübung einer Aktivität namens Gähnen erhöht laut einer NIH-Studie aus dem Jahr 2007 das Schlaganfallrisiko sowie das Risiko anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen um bis zu 84 %. Es kann auch Hirntumoren verursachen). Bereits 1595 zeigte Hippokrates in seiner Abhandlung über den Wind „De flatibus liber“, dass die Praxis des Gähnens das Schlaganfallrisiko eines Praktizierenden deutlich erhöht. Bei der Untersuchung der Leichen von Toten und Kranken bemerkte er, dass das Gähnen irreversible Veränderungen im Gehirn verursachte.


In verschiedenen Kulturen findet sich ein [[Aberglaube]] in Verbindung mit dem Gähnen.<ref>{{Literatur |Autor=Ditte und Giovanni Bandini |Titel=Kleines Lexikon des Aberglaubens |Verlag=dtv |Ort=München |Datum=1998}}</ref> Beispielsweise schrieb [[Plinius der Ältere]]: „Das Gähnen während der Geburt ist tödlich, so wie das Niesen nach dem Beischlafe einen [[Fehlgeburt|Abortus]] bewirkt.“<ref>{{Literatur |Autor=Gaius Plinius Secundus |Titel=Historia Naturalis |Band=Greno 10/20 |Nummer=17 |Ort=Nördlingen |Datum=1987}}</ref>
== Etymologie ==

''Gähnen'' setzt eine Reihe von Formen fort [[Mittelenglisch]],
[[Giovanni Della Casa]] empfahl in seinem „Erziehungsbuch“ ''Galateo'' (1558), überhaupt nicht vor anderen zu gähnen, weil es unhöflich auf sie wirke: „Gelehrte hörte ich oft sagen, dass ‚Gähner‘ im Lateinischen soviel bedeutet wie ‚Faulenzer‘ oder ‚Nichtstuer‘. Vermeide also diese Unsitte, die das Ohr, die Augen und den guten Geschmack beleidigt; schließlich zeigt das Gähnen nicht nur, dass wir der anwesenden Gesellschaft wenig gewogen sind, sondern es wirft auch ein schlechtes Licht auf uns selber. Es sieht aus, als wären wir schläfrig und müden Geistes, was uns nicht eben liebenswürdig macht für diejenigen, mit denen wir umgehen.“
''yanen'' vom altenglischen ''ganian'' und ''yenen, yonen'' vom altenglischen häufig ''ginian, gionian'', von einer germanischen Wurzel ''*gin-''. Die germanische Wurzel hat verwandte [[PIE-Stamm | Indogermanisch]], von einem Stamm ''*g? Hei- ''<ref> [[IEW | Pokorny]] (1959: 419-422): "g? he -: gh? -, yg? hei- 'Lücke, gähn'", Pokorny (1959: 449): "g? heu-: g? ho (u ) -: g? h? u- 'Lücke, Gähnen'"</ref>

auch gefunden mit dem Suffix ''-n-'' im Griechischen ????? "zu gähnen", und ohne das '' -n- '' im Englischen '' [[: wikt: gap | Lücke]] '' (vergleiche nordische ''etymologische Figur'' '' [[ginnungagap | ginnunga-gap]] ''), '' [[:wikt:gum | Gummi]] '' "Gaumen" und '' [[: wikt: Keuchen | keuchend]] '' (über Altnordisch), lateinisch ''hio, hiatus'' und griechisch ''[[abyss]], [[chaos (mythology) | Chaos]] ''.
Auch der Japaner [[Yamamoto Tsunetomo]] schrieb in seinem Ehrenkodex für [[Samurai]] (um 1715), das Gähnen in der Gegenwart von anderen sei ungebührlich. Er riet:
„Bei einem unerwarteten Gähnen reibe deine Stirn mit der Hand von unten nach oben, was normalerweise genügt, um ein Gähnen zu unterdrücken. Wenn das nicht funktioniert, verbirg<!-- deutsche Originalübersetzung: "verberge" --> das Gähnen vor anderen, indem du die dichtgeschlossenen Lippen mit deiner Zungenspitze leckst, dein Gähnen hinter dem Ärmel oder deiner Hand verbirgst usw. Das Gleiche gilt fürs Niesen. Gähnen und Niesen lassen dich meist närrisch aussehen.“<ref>{{Literatur |Autor=Tsunetomo Yamamoto |Titel=Hagakure. Der Weg des Samurai |Verlag=Piper |Ort=München |Datum=2000 |ISBN=978-3-8225-0644-8 |Seiten=333 |Kommentar=1710–1716}}</ref>

Die Gewohnheit, sich beim Gähnen die Hand vor den Mund zu halten, könnte gelegentlich auch damit zu tun haben, dass jemand den schlechten Zustand seines Gebisses verbergen will.

== Gängige Behauptungen über das Gähnen ==
=== Gähnen ist ein Zeichen für Müdigkeit ===
Diese Behauptung stimmt teilweise. Menschen gähnen, wenn sie schläfrig sind, aber auch verstärkt nach dem Aufstehen. Bei Versuchen, bei denen die Probanden eine Woche ein „Gähntagebuch“ führten, gähnten die Probanden in der Stunde nach dem Aufstehen und am Abend vor dem Zubettgehen signifikant häufiger. Überraschend war, dass am Morgen das Gähnen häufig von Strecken begleitet wurde, während es das am Abend kaum war.<ref name="Provine2005" />
Diese Beobachtung lässt sich ebenfalls bei Haustieren wie Hunden und Katzen machen.

=== Gähnen ist ein Zeichen für Langeweile ===
Provine konnte die Behauptung bestätigen, dass gelangweilte Menschen signifikant häufiger gähnen.
Will jemand seine Langeweile anderen unmissverständlich deutlich machen, wird Gähnen auch dazu instrumentalisiert.

=== Gähnen ist ein Zeichen für Stress ===
Es gibt etliche anekdotische Geschichten von verstärktem Gähnen vor aufregenden Ereignissen. So wird von „Gähnanfällen“ vor dem ersten Fallschirmsprung, sportlichen Wettkämpfen oder öffentlichen Auftritten berichtet.


Auch bei Hunden kann Gähnen ein Zeichen von Stress sein.<ref>Sean J. O’Hara, Amy V. Reeve: ''A test of the yawning contagion and emotional connectedness hypothesis in dogs, Canis familiaris.'' In: ''Animal Behaviour.'' 81, Nr. 1, 2011, S. 335–340, [[doi:10.1016/j.anbehav.2010.11.005]]</ref>
Der in der Medizin verwendete lateinische Begriff ist „oscitatio“ (anglisiert als „[[:wikt:oscitation|oscitation]]“), abgeleitet vom Verb „oscito“, „den Mund öffnen“.
'' [[wikt: Pandiculation # Englisch | Pandiculation]] '' ist der Akt des gleichzeitigen Gähnens und Streckens.<ref name = pandiculate> [http://www.medterms.com/script/main/art.asp?articlekey=4752 MedOnline.net], „pandiculate“</ref>


== Arabische Länder über Gähnen ==
=== Gähnen ist ansteckend ===
Gähnen wird häufig als ansteckend beschrieben. Gähnt eine Person, gähnen alle anderen mit.<ref name="Provine2005" />
1921 erforschte Pierre Saintyves kulturelle Überzeugungen über die Bedeutung des Gähnens. Saintyves sagte, dass der Islam das Gähnen als Zeichen dafür ansieht, dass Satan in den Körper eindringt, und das Niesen als Zeichen dafür, dass Satan den Körper verlässt. Assas-bou-Malek und andere datieren diese Ansicht auf den Propheten: „Der Prophet sagte, dass Satan versucht, die Gläubigen im Gebet abzulenken. es dringt in ihre Gedanken ein, während sie beten. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sie zum Gähnen zu bringen, um sich von ihren Gebeten abzulenken. Der Prophet sagte uns, dass das Gähnen von Satan verursacht wurde und befahl uns, es nicht zuzulassen. Saintyves schreibt auch: „Laut Battal bedeutet Satan ein Gähnen zuzuschreiben, dass er will, dass wir gähnen und Freude daran hat; er mag es, Verhalten zu entstellen, weil es Menschen lächerlich aussehen lässt.“ Wenn es darum geht, den Mund eines Sünders mit deinem zu bedecken Hand, diese Geste wird verwendet, wenn der Mund bereits geöffnet ist und auch wenn er starr geschlossen ist, "weil Satan eindringt ... "Statt einer Hand können Sie Kleidung oder einen anderen Gegenstand verwenden. Die Angst, dass Satan in den Körper eindringt, verbindet sich mit der Angst vor Besitz, was erklärt, warum diese Geste von den Gläubigen während des Gebets verlangt wird: Der Teufel würde ihnen in den Mund urinieren.
Eine andere Person gähnen zu sehen, regt schon zum Mitgähnen an, besonders wenn die Augen der Person zu sehen sind. Dieser Mechanismus ist auch dann wirksam, wenn die Person nicht physisch anwesend und beispielsweise nur auf Video sichtbar ist. Bei ähnlichen Versuchen, bei denen Probanden zum [[Lächeln|Mitlächeln]] animiert werden sollten, war die [[Reiz-Reaktions-Modell|Response]] bei weitem geringer. Sogar schon über das Gähnen zu lesen, kann zum Gähnen anregen. Versuche von Provine, eine ähnliche Resonanz auf schriftlich beschriebenen [[Schluckauf]] zu erhalten, misslangen.<ref name="Provine1986">{{Literatur |Autor=Richard Provine |Titel=Yawning as a stereotyped action pattern and releasing stimulus |Sammelwerk=Ethology |Band=72 |Datum=1986 |Seiten=109–122}}</ref>


Ergebnisse der Forschung über [[Spiegelneuronen]] weisen darauf hin, dass sie an dem Prozess des Gähnens zumindest beteiligt sind.<ref>{{Literatur |Autor=V.S. Ramachandran |Titel=Mirror Neurons and imitation learning as the driving force behind „the great leap forward“ in human evolution |Verlag=Edge Foundation |Datum=2006 |Seiten=11–16 |Online=http://www.edge.org/3rd_culture/ramachandran/ramachandran_p1.html}}</ref>
== Indien über Gähnen ==
Da Spiegelneuronen als treibende Kraft hinter der Nachahmung und damit als Grundlage menschlichen Lernens gesehen werden, liegt diese Vermutung nahe.
In Indien wird angenommen, dass "Anhänger" (Geister) es vorziehen, durch den Mund in den Körper einzudringen. Gähnen ist also gefährlich, denn es birgt zwei Arten von Risiken: Entweder dringt das WLAN durch die Kehle in den Körper ein, oder ein Teil der Seele kann ihm dauerhaft entkommen. Da es sehr schwierig wäre, es wiederzuerlangen, ist die empfohlene Praxis, die Hand an den Mund des Sünders zu legen und zu sagen: "Narayan!" (Mein Gott!) Oder schnipsen Sie mit den Fingern, um den Bösen zu vertreiben.
Anderson & [[Pauline Meno|Meno]] fanden bei Experimenten allerdings kein angestecktes Gähnen bei Kindern bis zu einigen Jahren.<ref>{{Literatur |Autor=J. R. Anderson, P. Meno |Titel=Psychological influences on yawning in children |Sammelwerk=Current Psychology Letters |Band=11 |Datum=2003 |Online=http://cpl.revues.org/document390.html}}</ref>
Daraus kann man schließen, dass der Ansteckung durch Gähnen zumindest noch eine andere Komponente zugrunde liegt und es relativ jungen evolutionären Ursprungs ist.


Eine weitere Vermutung zu den Ursachen der Ansteckung besteht in der Notwendigkeit einer in Gruppen lebenden Spezies, diese Gruppe in ihrer Aktivität zu synchronisieren, vergleichbar mit dem Heulen der Wölfe. Dafür sprechen Beobachtungen bei anderen Primaten, die ihren Schlaf-Wach-Rhythmus aufeinander abstimmen.<ref name="Schürmann">{{Literatur |Autor=Schürmann et al. |Titel=Yearning to yawn: The neural basis of contagious yawning |Sammelwerk=NeuroImage |Band=24 |Nummer=4 |Datum=2005 |Seiten=1260–1264}}</ref><ref name="Platek">{{Literatur |Autor=Platek et al. |Titel=Contagious Yawning and The Brain |Sammelwerk=Cognitive Brain Research |Band=23 |Nummer=2–3 |Datum=2005 |Seiten=448–452}}</ref>
== Europa über Gähnen ==
[[Irenäus Eibl-Eibesfeldt]] sagte dazu: „Die Ansteckung führt dazu, dass alle Personen etwa gleichzeitig müde werden und schlafen gehen. Eine solche Synchronisation des Alltags ist durchaus wichtig. Denn würden nur einzelne schläfrig, um schließlich vor Müdigkeit umzufallen, andere dagegen zum Beispiel weiterziehen, wäre der Zusammenhalt der Gruppe gefährdet.“<ref>[https://www.spektrum.de/news/keine-muedigkeit/897386 ''Keine Müdigkeit''] spektrum.de, 14. August 2007.</ref>
Um das Jahr 590 fegte unter Papst Gregor dem Großen eine Epidemie der Beulenpest durch Europa, dezimierte die Bevölkerung und weckte zahlreiche Aberglauben: „Das Gähnen war damals tödlich, und es entstand im Laufe der Zeit der Brauch, ein Kreuz vor den Mund der Sünder zu schreiben der Pest. (...) Es gab eine Pest, die sie Leistengegend nannten, weil ein Beulenklumpen in der Leistengegend erschienen war, wodurch Menschen plötzlich starben. "Gott segne" die Sünder, die eine Handlung namens Gähnen begangen haben das Zeichen des Kreuzes auf ihren Lippen." Selbst der Skeptiker Michel de Montaigne gab zu, dass er einem der Sünder gähnend das Kreuzzeichen machte, was von der Macht der Erziehung zeugt.


Platek konnte einen Zusammenhang zwischen [[Empathie]] und Nachahmungsverhalten herstellen. Personen, die sich nicht oder nur schwer vom Gähnen anderer anstecken lassen, haben danach eine geringere Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Diese These konnte von Iacaboni insofern bestätigt werden, als dass Beobachten und Nachahmen von Emotionen von anderen fast dieselben Erregungsmuster im [[Gehirn]] wachrufen.<ref>{{Literatur |Autor=M. Iacoboni, R.P. Woods, Brass, M., H. Bekkering, J.C. Mazziotta, G. Rizzolatti |Titel=Cortical mechanisms of human imitation |Sammelwerk=Science |Band=286 |Datum=1999 |Seiten=2526–2528}}</ref>
==Kultur==
Bei Schimpansen konnte beobachtet werden, dass sie sich ebenso vom Gähnen ihrer Artgenossen anstecken lassen. Britische und japanische Wissenschaftler sehen darin einen Beleg, dass Schimpansen ebenfalls über Einfühlungsvermögen verfügen.
[[Datei: Oscar Bluhm Ermüdende Konversation crop.jpg | Daumen | rechts | Ein Soldat versteckt sein Gähnen vor seiner Begleiterin in diesem Detail aus einem Gemälde von [[Oscar Bluhm]] mit dem Titel „Ermüdende Konversation“.]]
Einige Kulturen messen dem eine enorme moralische oder spirituelle Bedeutung bei. Ein offener Mund wurde damit in Verbindung gebracht, gute immaterielle Dinge (wie die [[Seele]]) herauszulassen oder schlechte Dinge ([[Dämonen | böse Geister]]) hereinzulassen, und es wurde angenommen, dass Gähnen diese Risiken erhöht. < ref name = "bmj.com"> {{Zeitschrift zitieren | zuletzt = Walusinski | zuerst = 0. | Titel = Yawn Vergleichende Studie von Wissen und Überzeugungen | Magazin = BMJ | Volumen = 328 | Zahl = 7445 | Jahr = 2004 | Seite=328:963.2 | doi=10.1136/bmj.328.7445.963-a | pmc=390270}}</ref> Das Bedecken des Mundes beim Gähnen könnte eine Möglichkeit gewesen sein, eine solche Übertragung zu verhindern.<ref name="bmj.com" /> Exorzisten glauben, dass Gähnen darauf hindeuten kann, dass ein besessener Dämon oder Geist seinen menschlichen Wirt während eines Exorzismus verlässt.<ref> {{Zeitschrift zitieren | last1 = Kreuz | first1 = Gilbert | title = Die Geschichte eines modernen Exorzisten | url = http: //content.time.com/time/nation/article/0, 8599,1885372,00.html | Zeitschrift = Zeit | Zugriffsdatum = 25. August 2015 | Datum = 16. März 2009}}</ref> Daher wurde die Bedeckung des Mundes als Schutzmaßnahme dagegen konzipiert.


In einem Versuch von Mascheroni, Senju und Shepherd, bei dem Menschen vor Hunden gähnten, ließen sich 72 % der Hunde ebenfalls zum Gähnen anstecken.<ref>Ramiro M. Joly-Mascheroni, Atsushi Senju, Alex J. Shepherd: ''[http://rsbl.royalsocietypublishing.org/content/4/5/446.full Dogs catch human yawns].'' In: ''Biology Letters'', 23. Oktober 2008, S.&nbsp;446–448.</ref> Ein weiterer Versuch ergab, dass sich die Hunde auch von Gähngeräuschen anstecken ließen und dabei stärker auf die Stimme ihrer Besitzer reagierten.<ref>Karine Silva, Joana Bessa, Liliana de Sousa: ''Auditory contagious yawning in domestic dogs (Canis familiaris): first evidence for social modulation.'' In: ''Animal Cognition.'' 23. April 2012, [[doi:10.1007/s10071-012-0473-2]].</ref><ref>[http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/hunde-lassen-sich-von-gaehnenden-menschen-anstecken-a-832041.html ''Empathische Tiere: Hunde lassen sich von Gähn-Geräuschen anstecken''.] [[Spiegel Online]], 8. Mai 2012.</ref>
Gähnen wurde auch als respektlos (wenn es vor anderen gemacht wird) oder unangemessen (wenn es alleine gemacht wird) beschrieben. Zum Beispiel in [[Fath Al-Bari | sein Kommentar]] zur Hadith-Sammlung von [[Al-Bukhari]], [[Ibn Hajar al-Asqalani | Ibn Hajar]], ein islamischer Theologe, erwähnt, dass Gähnen, zusätzlich zu dem Risiko, dass Dämonen in seinen Körper eindringen oder ihn übernehmen, nicht für Menschen geeignet ist, da es sie wie Hunde aussehen und klingen lässt, indem sie die aufrechte Haltung verdrehen Männer und bring sie zum Heulen:


Die genauen neuronalen Abläufe bei der Ansteckung des Gähnens sind noch unklar.<ref name="Platek2005" />
{{ Zitat | Er [der Prophet [[Muhammad]]] verglich übermäßiges Gähnen mit dem Heulen von Hunden, um Menschen abzuschrecken und es abstoßend aussehen zu lassen, denn wenn ein Hund heult, hebt er seinen Kopf und öffnet sein Maul weit, und das Gähnen sieht ihm ähnlich wenn er zu viel gähnt. Deshalb lacht der Teufel über die Gähnenden, weil er es schafft, mit ihnen zu spielen und sie zu verformen.}}


=== Gähnen ist ein Reflex ===
Aberglaube in Bezug auf den Akt des Gähnens kann aus Bedenken über die [[öffentliche Gesundheit]] entstanden sein. [[Polydore Vergil]] (ca. 1470-1555) schreibt in seinem ''De Rerum Inventoribus'', dass es üblich war, das [[Zeichen des Kreuzes]] über dem Mund zu machen, da "ebenso tödlich [[ Beulenpest|Seuche]] gähnte irgendwann, also umzäunten sich die Männer früher mit dem Kreuzzeichen {{nbsp}}...ein Brauch, den wir bis heute beibehalten."<ref name=":3"> [ [Iona und Peter Opie | Iona Opie]] und Moira Tatem, „A Dictionary of Superstitions“ (Oxford: Oxford University Press, 1992), 454.</ref>
[[Arthur Schopenhauer]] behauptete, das Gähnen sei eine „Reflexbewegung“.<ref>{{Literatur |Autor=Arthur Schopenhauer |Titel=[[Parerga und Paralipomena]] |Sammelwerk=Zürcher Ausgabe |Verlag=Diogenes |Datum=1977 |ISBN=3-257-20380-2}}</ref>
Beim Gähnen kann jedoch nicht im eigentlichen Sinne von einem [[Reflex]] gesprochen werden, da es keine schnelle und kurze Antwort auf einen einfachen [[Reiz]] ist.


=== Gähnen verbessert die Sauerstoffsättigung des Blutes ===
Gähnen wird oft als Langeweile empfunden, und sichtbares Gähnen in Gegenwart einer anderen Person war historisch gesehen ein Fehltritt. 1663 riet [[Francis Hawkins]]: "Wenn Sie gähnen, heulen Sie nicht, und Sie sollten so viel wie möglich vom Gähnen absehen, besonders wenn Sie sprechen."<ref> [[Francis Hawkins | Hawkins, Francis]] „Das Verhalten oder der Anstand der Jugend im Gespräch zwischen Männern“ (1663) zitiert in [[HL Mencken | Mencken, H. L.]] „Ein neues Wörterbuch des Zitierens auf historischen Grundsätzen von alten und modernen Quellen“ New York: Jahrgang, 1942 {{Seite erforderlich | Datum = Mai 2012}}</ref> [[George Washington]] sagte: „Wenn Sie hartnäckig niesen, seufzen oder gähnen, tun Sie es nicht laut, sondern unter vier Augen; und sprechen Sie nicht mit Ihrem Gähnen, sondern setzen Sie Ihr Taschentuch oder Hand vors Gesicht und wende dich ab."<ref> {{Buch zitieren | last1 = Washington | first1 = Georg | last2 = Conway | first2 = Moncure Daniel | Titel = George Washingtons Regeln der Zivilität: Auf ihre Quellen zurückgeführt und wiederhergestellt | Seite = 59 | Jahr = 1890 | Herausgeber = University of California | url = https: //books.google. de/Bücher? id = _bZEAAAAIAAJ & q = Wenn + Sie + Husten, + Niesen, + Seufzen, + oder + Gähnen, + tun + nicht + in + Stimme + aber + in + privat; + und + sprechen + nicht + in + du + gähnen , + sondern + steckst + du + taschentuch + oder + hand + vor + dein + gesicht + und + drückst + zu + einer + seite & pg = PA59}} </ref > Diese verbreiteten Überzeugungen bestehen bis in die Neuzeit fort. Einer von [[Mason Cooleys]] [[Aphorismen]] lautet: „Ein Gähnen ist rätselhafter als ein Widerspruch.“ Ein lautes Gähnen kann sogar zu Strafen wegen [[Missachtung des Gerichts]] führen.<ref> {{Neuigkeiten zitieren | url = http://articles.latimes.com/2005/apr/20/local/me-yawn20 | title = Die verschlafene Jury erlebt ein böses Erwachen | zuletzt = Liu | erste = Caitlin | Datum = 20. April 2005 | Arbeit = Los Angeles Times}}</ref>
Provine<ref name="Provine2005" /> konnte die [[Hypothese]] entkräften, dass Gähnen etwas mit einem erhöhten [[Kohlenstoffdioxid|Kohlendioxid]]- bzw. verringerten [[Sauerstoff]]gehalt im Blut zu tun hat. Studenten, die reinen Sauerstoff oder Luft mit 3 bis 5 % erhöhtem Kohlendioxidgehalt zum Atmen erhielten, gähnten nicht signifikant öfter oder anders.
{{Klar}}


== Referenzen ==
== Literatur ==
* Lehmann: ''Yawning. A homeostatic reflex and its psychological significance''. 1979.
{{Reflisting | 30em}}
* Baenninger: ''Some comparative aspects of yawning in Betta splendens, Homo sapiens, Panthera leo and Papio sphinx''. 1987.
* Smith: ''Yawning: an evolutionary perspective''. 1999.
* Anderson, Meno: ''Psychological influences on yawning in children''. 2004.
* Platek et al.: ''Contagious yawning: the role of self-awareness and mental state attribution''. 2003.
* Seuntjens: ''On Yawning or The Hidden Sexuality of the Human Yawn''. 2004.
* Monika Spang, Sonja Bougaeva: ''Das große Gähnen. Eine Zoo- und Gutenacht-Geschichte''. Atlantis, Orell Füssli, ISBN 3-7152-0530-X.
* [[Klaus Schmeh]]: ''Warum Gähnen ansteckend ist. Alltagsrätseln auf der Spur''. Gondrom, Bindlach 2008, ISBN 978-3-8112-3026-2.


== Mehr Lesungen ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Yawning|Gähnen}}
* Provine, Robert R. „Curious Behaviour: Yawns, Laughs, Hiccups, and More“ (Harvard University Press; 2012) 246 Seiten; untersucht den evolutionären Kontext des Menschen.
{{Wiktionary|gähnen}}
{{Wiktionary}}
* [http://www.baillement.com/ ''Le bâillement – Yawning''] Website von Olivier Walusinski zum Thema Gähnen (englisch/französisch)
* [http://www.scholarpedia.org/article/Yawn ''Yawn''] Artikel auf [[Scholarpedia]] (englisch)
* [https://www.br.de/mediathek/video/was-wir-noch-nicht-wissen-wissenschaft-und-technik-warum-gaehnen-wir-eigentlich-av:5d138cd77ce02a001a6e66ee ''Warum gähnen wir eigentlich?''] Film von BR-alpha mit dem Experten Olivier Walusinski, 2010 (15:04 Min.)


== Externe Links ==
== Einzelnachweise ==
<references />
{{Wiktionary | gähnen}}
{{Allgemeine Kategorie | gähnt}}
* Artikel von [http://www.scholarpedia.org/article/Yawn Yawn] in [[Scholarpedia]].
* [https://www.uc.edu/news/ebriefs/yawn.htm Ein echtes Gähnen: Gähnende Ursachen, Bedenken und Mitteilungen], Mary Bridget Reilly, [[University of Cincinnati]], 23. Oktober 2003


{{Normdaten|TYP=s|GND=4321861-1}}
{{Autoritätssteuerung}}


{{SORTIERUNG:Gahnen}}
[[Kategorie:Pathopsychologischer Reflex]]
[[Kategorie:Reflexionen]]
[[Kategorie:Verhaltensbiologie]]
[[Kategorie:Schlafmedizin]]
[[Kategorie:Schlaf]]
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]

Version vom 29. Juni 2024, 19:16 Uhr

Gähnen (Selbstporträt von Joseph Ducreux, ca. 1783)
Gähnendes Baby
Gähnender Tiger

Das Gähnen ist ein bei Tieren und Menschen auftretendes reflexartiges Verhalten. Es steht häufig im Zusammenhang mit Müdigkeit und Langeweile. Der Vorgang beginnt mit einem tiefen Atemzug, in dessen Verlauf der Mund weit geöffnet wird,[1] und endet mit Schließen des Mundes bei gleichzeitiger Ausatmung. Die dabei mögliche Lautgebung kann unterdrückt werden.

Da Gähnen in der westlichen Kultur als Zeichen von Müdigkeit oder Langeweile gilt, werden von der gähnenden Person kaschierende Gesten erwartet. So ist es üblich, sich beim Gähnen abzuwenden oder eine Hand vor den Mund zu halten. Teilweise wird sogar die Empfehlung gegeben, es ganz zu unterdrücken.

Ursache und Zweck des Gähnens sind nicht eindeutig geklärt. Die Wissenschaft des Gähnens heißt Chasmologie.

Etymologie

Gähnen (mittelhochdeutsch genen oder ginen, althochdeutsch ginēn) bedeutet ursprünglich „klaffen“, „weit offen stehen“. Verwandte germanische Wörter sind etwa englisch yawn (altenglisch ġinian) und niederländisch gapen.

Zugrunde liegt die indogermanische Wurzel ĝhē- („gähnen“, „klaffen“), die ursprünglich den Gähnlaut nachahmt. Auf diese gehen auch die griechischen Wörter cháskein („gähnen“), chásma („klaffende Öffnung“) und cháos („leerer Raum, Luftraum, Kluft“) zurück, ebenso lateinisch hiare (dazu das Inchoativum hiscere). Im Lateinischen bedeutet hiare „klaffen“, auch „das Maul aufsperren, gaffen“; für das Gähnen aus Schläfrigkeit und Langeweile steht das Verb oscitare bzw. das Substantiv oscitatio.

Gähnen bei Tieren

Die meisten Säugetiere und viele andere Wirbeltiere gähnen.[2]

Säugetiere

Gähnender Abessinierkater
Gähnendes Pferd

Charles Darwin erwähnt in seinem Buch Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren,[3] dass Paviane gähnen, um ihren Feinden zu drohen. Bei Pavianen und Makaken unterscheidet man zwischen echtem Gähnen (mit geschlossenen Augen) und einem Gähnen aus Affekt oder emotionaler Spannung (mit offenen Augen). Letzteres kann drohend sein oder eine sexuelle Komponente beinhalten. Ältere Affen, vor allem dominante, gähnen mehr als jüngere.[4]

Hunde gähnen ausgiebig und aus unterschiedlichen Gründen, beispielsweise um nach einer Ruheperiode „in Gang zu kommen“, in Verbindung mit Strecken und Recken. Gähnen kann bei Hunden zahlreiche unterschiedliche Verhaltensweisen ausdrücken von Müdigkeit über Unsicherheit bis hin zu beschwichtigendem Verhalten.[5]

Insbesondere bei Pferden kann man leicht zwischen dem sonst oft verwechseltem Gähnen und Flehmen unterscheiden. Ersteres geschieht bei diesen mit geöffnetem Kiefer, während Pferde beim Flehmen nur die Oberlippe nach oben stülpen.[6]

Bei Säugetieren gähnen Raubtiere mehr als Pflanzenfresser und meist die Männchen mehr als die Weibchen.[7] Giraffen, Wale und Delfine wurden noch nicht beim Gähnen beobachtet. Großes Maulaufreißen zum Drohen, wie beim Nilpferd, muss mit Gähnen nichts zu tun haben.

Vögel und Reptilien

Konrad Lorenz behauptete noch 1963, dass Vögel und Reptilien nicht gähnen. Diese Meinung kann als widerlegt gelten, da schon ab 1967 südafrikanische Strauße beim Gähnen beobachtet wurden und seitdem noch des Öfteren auch andere Vögel wie beispielsweise die Adeliepinguine.[8] Bei ihnen ist Gähnen ein Teil ihrer Begrüßungszeremonie.

Bei Schlangen ist ein Verhalten zu beobachten, das dem Gähnen äußerlich gleicht. Nachdem die Beute vollständig verschlungen ist, „sortiert“ die Schlange ihre Kieferknochen durch mehrmaliges „Gähnen“. Da dieser Vorgang bei Schlangen nichts mit Müdigkeit zu tun hat, lehnen Fachleute die Bezeichnung „Gähnen“ ab und sprechen stattdessen vom Aufreißen des Mauls (englisch mouth gaping oder kurz gaping). Auch andere Reptilien reißen ihr Maul auf,[9] beispielsweise ist es beim Komodowaran eine Drohgebärde.

Fische

Gähnender Fisch

Bei Fischen, die oft Gähnen zeigen, könnte es dazu dienen, neues Wasser in den (paarigen) Nasenraum zu ziehen, also die Umgebung auf Geruchsstoffe zu prüfen. Das Gähnen der männlichen Siamesischen Kampffische, wenn sie einen Kontrahenten oder ihr Spiegelbild sehen, wurde von Baenninger als Drohverhalten gedeutet.[10]

Gähnen beim Menschen

Beim Menschen ist Gähnen wie das Lachen ein universell vorkommendes Verhalten.

Merkmale

Essentiell beim Gähnen sind das Öffnen des Unterkiefers, die Dehnungen einer Vielzahl von Gesichtsmuskeln und das Zusammenkneifen oder Schließen der Augen. Ohne diese Rückkopplungen bleibt ein befriedigendes Gefühl aus (siehe auch Selbstversuche nach Provine). Außerdem steht Gähnen in enger Verwandtschaft zum Strecken. Ebenso wie das Strecken erhöht das Gähnen den Blutdruck und den Herzschlag. Ferner werden etliche Gelenke und Sehnen gedehnt.[2] Manchmal wird das Gähnen von Tränenfluss begleitet.[11]

Die Dauer eines durchschnittlichen Gähnvorgangs beträgt ungefähr sechs Sekunden, zeigt aber eine große Variation. So kann nur dreieinhalb Sekunden oder wesentlich länger als sechs Sekunden gegähnt werden. Meist wird mehrere Male hintereinander gegähnt, wobei die Intervalllänge bei etwa einer Minute liegt. Zwischen der Häufigkeit und der Dauer des Vorgangs gibt es keinen signifikanten Zusammenhang.[2] Anders als bei Affen und vielen anderen Säugetieren kann beim Menschen kein geschlechtsspezifischer Unterschied bei der Frequenz gefunden werden.[7]

Beim Gähnen sind Neurotransmitter beteiligt, die etwa auch Emotionen, Stimmungen und den Appetit beeinflussen. Serotonin-, Dopamin- oder Glutaminsäure-Erhöhung im Gehirn steigert die Gähnfrequenz. Dahingegen lässt beispielsweise eine Erhöhung der Endorphine die Gähnfrequenz sinken.

Ein Effekt des Gähnens ist der Druckausgleich zwischen Mittelohr und Umgebung durch die Eustachi-Röhre. Diese ist nicht immer offen, sondern öffnet sich regelmäßig, um den Druckausgleich herzustellen. In der Regel geschieht dies unbewusst bei Kau- oder Schluckbewegungen. Ist man erkältet, sind die Schleimhäute also etwas geschwollen, oder finden Druckschwankungen sehr schnell statt, wie beispielsweise beim Fliegen oder Tauchen, kann es sein, dass der Druckausgleich bewusst ausgelöst werden muss.[12] Dies kann auch mittels Gähnen geschehen. Die gähnende Person hört einen „Plop“, wenn der Druckausgleich hergestellt wird.

Untersuchungen und Theorien

1942 publizierte der Amerikaner Joseph Moore als erster über Experimente zum Thema Gähnen.[13] Er hatte mit seinen Versuchen nach visuellen und auditiven Stimuli gesucht, die Gähnen auslösen. Damals war es eine Revolution, unter kontrollierten Bedingungen Versuche durchzuführen. Trainierte Studenten gähnten „kontrolliert“ während der Vorlesungen, des Gottesdienstes und im Lesesaal einer Bibliothek. Am häufigsten wurde bei der Morgenandacht mitgegähnt. Außerdem ließ Moore Probanden Gähnen sehen oder hören. Methodisch wies seine Experimentenreihe viele Schwächen auf – so fehlte beispielsweise eine Kontrollgruppe. Ihre Stärke liegt hauptsächlich in der quantitativen Herangehensweise.

Videoclip eines gähnenden Fötus nach 30 Schwangerschaftswochen im 4D-Ultraschall

Studien von de Vries et al.[14] in den frühen 1980er-Jahren zeigen, dass Gähnen und Strecken schon beim Fötus gekoppelt sind. Von Wissenschaftlern konnte schon ab der 11. Woche der Schwangerschaft Gähnen beobachtet werden.[15] Es ist sehr wahrscheinlich, dass hier nicht Langeweile die Ursache ist, sondern andere Gründe vorliegen müssen. Gemessen wurde, dass der Druck in der Lunge vermindert und Gewebefetzen und abgesondertes Sekret ausgeschieden werden. Damit wird einer Erweiterung der Atemwege und der Lunge entgegengewirkt. Somit dient das Gähnen vor der Geburt wahrscheinlich einer verbesserten Lungenfunktion nach der Geburt. Außerdem müssen Gelenke, sollen sie sich funktionstüchtig entwickeln, schon im Mutterleib bewegt werden. Das gilt natürlich auch für das Kiefergelenk. Heute ist das Gähnen bei Föten auf Videos dokumentiert.[16]

Neuere Arbeiten zur Bedeutung und Ursache des Gähnens stammen beispielsweise von Robert Provine, einem US-amerikanischen Neuropsychologen, der sich auch mit dem Lachen befasste. Er vermutete, dass Gähnen und Strecken aus dem gleichen „Verhaltenspool“ gespeist werden. Sie treten aber nicht immer gemeinsam auf. So strecken sich Menschen in der Regel, wenn sie gähnen, gähnen aber nicht, weil sie sich strecken.[2] Ein anderer Experte ist der Franzose Olivier Walusinski, der im Jahr 2010 die erste internationale Konferenz zum Gähnen in Paris organisierte und eine Website zum Thema Gähnen betreut (siehe Weblinks).

Nr. 23 Area cingularis posterior ventralis

Bei Untersuchungen des Gähnens mit den neuen bildgebenden Verfahren wie dem Magnetresonanztomographen (MRT) konnte von Platek et al. gezeigt werden, dass während des Gähnens die gleichen Bereiche im Gehirn aktiv sind wie beispielsweise bei der Selbsteinschätzung oder dem autobiografischen Gedächtnis (Cortex cingularis posterior, Precuneus).[17] Diese Erkenntnis stützt die Theorie, die Ansteckung beim Gähnen stünde in Verbindung mit der Empathie.

Andrew und Gordon G. Gallup von der State University of New York at Albany vertreten die Auffassung, Gähnen könnte der Kühlung des Gehirns dienen. Da Säugetiergehirne am besten arbeiten, wenn sie kühl sind, schien es ihm plausibel, dass sich in ihrer Entwicklung Mechanismen zur Kühlung herausbildeten. Bei seinen Versuchen zeigte er mehreren Gruppen Videos gähnender Menschen. Wenn die Versuchspersonen währenddessen Eisbeutel an die Stirn hielten oder durch die Nase atmeten (eine weitere Art das Gehirn zu kühlen), gähnten sie nicht mit.[18][19] Unter diesem Gesichtspunkt wäre das ansteckende Gähnen sinnvoll, da das gemeinsame Gähnen die Hirntätigkeit und damit die Aufmerksamkeit der Gruppe kurzfristig verbessert und sie dadurch erfolgreicher in Gefahrensituationen handeln kann. Dass, wie Gallup annimmt, durch Gähnen eine Gehirnkühlung bewirkt wird, könnte demnach ein Überbleibsel aus unserer evolutionären Vergangenheit sein, wobei die ganze Gruppe beim gemeinsamen Gähnen in einen erhöhten Aufmerksamkeitsstatus kommt und damit besser in der Lage ist, Gefahren zu erkennen.[20]

Auch die Theorie, dass Gähnen dabei hilft, die als Surfactant bezeichnete, das Lungengewebe „beschichtende“ und beim Sauerstoffaustausch helfende Substanz gleichmäßig zu verteilen, widerspricht dieser evolutionären Deutung nicht.

Drohgesten, wie das Zeigen der Zähne während des Gähnens, können als ein Instrument zur Aufrechterhaltung der Sozialstruktur von Primatengesellschaften dienen. Studien hierzu wurden bei Schimpansen[21] und Stummelschwanz-Makaken[22] durchgeführt.

Einer Literaturstudie von Wolter Seuntjens (Doktorarbeit, Vrije Universiteit Amsterdam) zufolge wird Gähnen auch von Androgenen und Oxytocin[23] ausgelöst.

Möglicherweise beinhaltet das Gähnen Komponenten all dieser Verhaltensweisen und ist in seiner jetzigen Form ein zusammengesetztes neurologisches Programm aus unserem überlieferten Fundus. Bis jetzt konnte keine alleinige Ursache für das Gähnen gefunden werden. Auch der genaue neuronale Ablauf und alle beteiligten Neurotransmitter sind noch unbekannt.

Selbstversuche nach Provine

In einer Veröffentlichung von Provine und Roberts werden dem Leser drei kleine Selbstversuche angeboten, die es ermöglichen, einen Einblick in die Natur des Gähnens zu nehmen.[2]

  • Der Geschlossene-Nase-Gähner: Bemerkt man eine aufkommende Gähnneigung, soll man die Nase zukneifen. Die meisten Probanden können trotzdem den Gähnvorgang problemlos ausführen. Das heißt, meist ist für das Ein- und Ausatmen während des Gähnens keine Nasenatmung nötig.
  • Der Zusammengebissene-Zähne-Gähner: Wenn man ein beginnendes Gähnen verspürt, soll man die Zähne zusammenbeißen, aber weiter durch die geöffneten Lippen atmen. Diese Variante gibt den meisten Versuchspersonen das Gefühl, mitten im Gähnen „hängen“ zu bleiben. Damit zeigt sich, dass das Öffnen des Kiefers eine essentielle Komponente eines komplexen motorischen Programms ist. Wird dem „entgegengearbeitet“, bleibt das befriedigende Gefühl aus und das Programm kann nicht vollendet werden. Es ist ebenfalls zu erkennen, dass das Gähnen mehr als nur ein tiefer Atemzug ist.
  • Der Nasen-Gähner: Gähnen durch die Nase mit geschlossenem Kiefer ist unmöglich. Ebenso wie beim Zusammengebissene-Zähne-Gähner entsteht das Gefühl, „stecken“ zu bleiben, und der Proband wird nicht vermeiden können, seinen Kiefer anzuspannen. Einatmen durch den Mund und Öffnen des Kiefers ist für das befriedigende Gähnen essentiell. Die Ausatmung kann durch Nase oder Mund erfolgen.

Gähnen und Krankheiten

Aus einer Studie von 2007 geht hervor, dass autistische Kinder, anders als nicht autistische Kinder, beim Betrachten von Videos mit gähnenden Menschen nicht mitgähnen. Dies stützt die Theorie, die „ansteckende“ Eigenschaft des Gähnens hätte etwas mit Empathie zu tun.[24]

Eine besondere Demonstration für die Verbindung zwischen Gähnen und Strecken sind Beobachtungen bei Schlaganfallpatienten, die halbseitig gelähmt sind. Der englische Neurologe Walshe berichtete schon 1923 von halbseitig gelähmten Patienten, die ihre gelähmten Arme beim Gähnen automatisch mit streckten. Gähnen aktivierte anscheinend intakte, unbewusst kontrollierte Verbindungen zwischen Hirn und motorischem System.

Klinische Neurologen berichten noch von anderen Besonderheiten. So können einige Patienten mit dem sogenannten Locked-in-Syndrom, einer Form der Querschnittlähmung, normal gähnen. Dieses Verhalten muss von entwicklungsgeschichtlich alten Gehirnanteilen, wie beispielsweise den respiratorischen und vasomotorischen Zentren, gesteuert werden. Daher kann man davon ausgehen, dass beim ansteckenden Gähnen, das durch vielfältige Stimuli ausgelöst wird, zumindest noch eine zweite, übergeordnete Hirnregion beteiligt ist.

Häufiges Gähnen kann selten auch als Symptom anderer Erkrankungen auftreten.[25]

Medikamente und verschiedene Substanzen können ebenfalls eine erhöhte Gähnfrequenz hervorrufen:[27]

Ethnologisches

Laut einer keltischen Sage kann der Held Assipattle den Lindwurm besiegen, indem er sich von einer Wasserwoge durch das gähnende Maul in den finsteren Schlund des Scheusals hinunterspülen lässt.[28]

Nach Auffassung der Yogaphilosophie bewirkt eines der fünf Nebenpranas, genannt Devadatta, das Gähnen.

In verschiedenen Kulturen findet sich ein Aberglaube in Verbindung mit dem Gähnen.[29] Beispielsweise schrieb Plinius der Ältere: „Das Gähnen während der Geburt ist tödlich, so wie das Niesen nach dem Beischlafe einen Abortus bewirkt.“[30]

Giovanni Della Casa empfahl in seinem „Erziehungsbuch“ Galateo (1558), überhaupt nicht vor anderen zu gähnen, weil es unhöflich auf sie wirke: „Gelehrte hörte ich oft sagen, dass ‚Gähner‘ im Lateinischen soviel bedeutet wie ‚Faulenzer‘ oder ‚Nichtstuer‘. Vermeide also diese Unsitte, die das Ohr, die Augen und den guten Geschmack beleidigt; schließlich zeigt das Gähnen nicht nur, dass wir der anwesenden Gesellschaft wenig gewogen sind, sondern es wirft auch ein schlechtes Licht auf uns selber. Es sieht aus, als wären wir schläfrig und müden Geistes, was uns nicht eben liebenswürdig macht für diejenigen, mit denen wir umgehen.“

Auch der Japaner Yamamoto Tsunetomo schrieb in seinem Ehrenkodex für Samurai (um 1715), das Gähnen in der Gegenwart von anderen sei ungebührlich. Er riet: „Bei einem unerwarteten Gähnen reibe deine Stirn mit der Hand von unten nach oben, was normalerweise genügt, um ein Gähnen zu unterdrücken. Wenn das nicht funktioniert, verbirg das Gähnen vor anderen, indem du die dichtgeschlossenen Lippen mit deiner Zungenspitze leckst, dein Gähnen hinter dem Ärmel oder deiner Hand verbirgst usw. Das Gleiche gilt fürs Niesen. Gähnen und Niesen lassen dich meist närrisch aussehen.“[31]

Die Gewohnheit, sich beim Gähnen die Hand vor den Mund zu halten, könnte gelegentlich auch damit zu tun haben, dass jemand den schlechten Zustand seines Gebisses verbergen will.

Gängige Behauptungen über das Gähnen

Gähnen ist ein Zeichen für Müdigkeit

Diese Behauptung stimmt teilweise. Menschen gähnen, wenn sie schläfrig sind, aber auch verstärkt nach dem Aufstehen. Bei Versuchen, bei denen die Probanden eine Woche ein „Gähntagebuch“ führten, gähnten die Probanden in der Stunde nach dem Aufstehen und am Abend vor dem Zubettgehen signifikant häufiger. Überraschend war, dass am Morgen das Gähnen häufig von Strecken begleitet wurde, während es das am Abend kaum war.[2] Diese Beobachtung lässt sich ebenfalls bei Haustieren wie Hunden und Katzen machen.

Gähnen ist ein Zeichen für Langeweile

Provine konnte die Behauptung bestätigen, dass gelangweilte Menschen signifikant häufiger gähnen. Will jemand seine Langeweile anderen unmissverständlich deutlich machen, wird Gähnen auch dazu instrumentalisiert.

Gähnen ist ein Zeichen für Stress

Es gibt etliche anekdotische Geschichten von verstärktem Gähnen vor aufregenden Ereignissen. So wird von „Gähnanfällen“ vor dem ersten Fallschirmsprung, sportlichen Wettkämpfen oder öffentlichen Auftritten berichtet.

Auch bei Hunden kann Gähnen ein Zeichen von Stress sein.[32]

Gähnen ist ansteckend

Gähnen wird häufig als ansteckend beschrieben. Gähnt eine Person, gähnen alle anderen mit.[2] Eine andere Person gähnen zu sehen, regt schon zum Mitgähnen an, besonders wenn die Augen der Person zu sehen sind. Dieser Mechanismus ist auch dann wirksam, wenn die Person nicht physisch anwesend und beispielsweise nur auf Video sichtbar ist. Bei ähnlichen Versuchen, bei denen Probanden zum Mitlächeln animiert werden sollten, war die Response bei weitem geringer. Sogar schon über das Gähnen zu lesen, kann zum Gähnen anregen. Versuche von Provine, eine ähnliche Resonanz auf schriftlich beschriebenen Schluckauf zu erhalten, misslangen.[33]

Ergebnisse der Forschung über Spiegelneuronen weisen darauf hin, dass sie an dem Prozess des Gähnens zumindest beteiligt sind.[34] Da Spiegelneuronen als treibende Kraft hinter der Nachahmung und damit als Grundlage menschlichen Lernens gesehen werden, liegt diese Vermutung nahe. Anderson & Meno fanden bei Experimenten allerdings kein angestecktes Gähnen bei Kindern bis zu einigen Jahren.[35] Daraus kann man schließen, dass der Ansteckung durch Gähnen zumindest noch eine andere Komponente zugrunde liegt und es relativ jungen evolutionären Ursprungs ist.

Eine weitere Vermutung zu den Ursachen der Ansteckung besteht in der Notwendigkeit einer in Gruppen lebenden Spezies, diese Gruppe in ihrer Aktivität zu synchronisieren, vergleichbar mit dem Heulen der Wölfe. Dafür sprechen Beobachtungen bei anderen Primaten, die ihren Schlaf-Wach-Rhythmus aufeinander abstimmen.[36][37] Irenäus Eibl-Eibesfeldt sagte dazu: „Die Ansteckung führt dazu, dass alle Personen etwa gleichzeitig müde werden und schlafen gehen. Eine solche Synchronisation des Alltags ist durchaus wichtig. Denn würden nur einzelne schläfrig, um schließlich vor Müdigkeit umzufallen, andere dagegen zum Beispiel weiterziehen, wäre der Zusammenhalt der Gruppe gefährdet.“[38]

Platek konnte einen Zusammenhang zwischen Empathie und Nachahmungsverhalten herstellen. Personen, die sich nicht oder nur schwer vom Gähnen anderer anstecken lassen, haben danach eine geringere Fähigkeit, sich in andere Menschen hineinzuversetzen. Diese These konnte von Iacaboni insofern bestätigt werden, als dass Beobachten und Nachahmen von Emotionen von anderen fast dieselben Erregungsmuster im Gehirn wachrufen.[39] Bei Schimpansen konnte beobachtet werden, dass sie sich ebenso vom Gähnen ihrer Artgenossen anstecken lassen. Britische und japanische Wissenschaftler sehen darin einen Beleg, dass Schimpansen ebenfalls über Einfühlungsvermögen verfügen.

In einem Versuch von Mascheroni, Senju und Shepherd, bei dem Menschen vor Hunden gähnten, ließen sich 72 % der Hunde ebenfalls zum Gähnen anstecken.[40] Ein weiterer Versuch ergab, dass sich die Hunde auch von Gähngeräuschen anstecken ließen und dabei stärker auf die Stimme ihrer Besitzer reagierten.[41][42]

Die genauen neuronalen Abläufe bei der Ansteckung des Gähnens sind noch unklar.[17]

Gähnen ist ein Reflex

Arthur Schopenhauer behauptete, das Gähnen sei eine „Reflexbewegung“.[43] Beim Gähnen kann jedoch nicht im eigentlichen Sinne von einem Reflex gesprochen werden, da es keine schnelle und kurze Antwort auf einen einfachen Reiz ist.

Gähnen verbessert die Sauerstoffsättigung des Blutes

Provine[2] konnte die Hypothese entkräften, dass Gähnen etwas mit einem erhöhten Kohlendioxid- bzw. verringerten Sauerstoffgehalt im Blut zu tun hat. Studenten, die reinen Sauerstoff oder Luft mit 3 bis 5 % erhöhtem Kohlendioxidgehalt zum Atmen erhielten, gähnten nicht signifikant öfter oder anders.

Literatur

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  • Anderson, Meno: Psychological influences on yawning in children. 2004.
  • Platek et al.: Contagious yawning: the role of self-awareness and mental state attribution. 2003.
  • Seuntjens: On Yawning or The Hidden Sexuality of the Human Yawn. 2004.
  • Monika Spang, Sonja Bougaeva: Das große Gähnen. Eine Zoo- und Gutenacht-Geschichte. Atlantis, Orell Füssli, ISBN 3-7152-0530-X.
  • Klaus Schmeh: Warum Gähnen ansteckend ist. Alltagsrätseln auf der Spur. Gondrom, Bindlach 2008, ISBN 978-3-8112-3026-2.
Commons: Gähnen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: gähnen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Gähnen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. A. Price Heusner: Yawning and Associated Phenomena. In: Physiological Reviews. Band 25, 1946, S. 156–168 (baillement.com).
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  3. Charles Darwin: Der Ausdruck der Gemütsbewegungen bei dem Menschen und den Tieren. Eichborn, Frankfurt 2000, ISBN 3-8218-4188-5 (englisch: The expression of the emotions in man and animals. 1872.).
  4. F.C. Graves, K, Wallen: Androgen-induced yawning in rhesus monkey females is reversed with a nonsteroidal anti-androgen. In: Hormones and Behavior. Band 49, Nr. 2, Februar 2006, S. 233–236.
  5. Günther Bloch: Wöfisch für Hundehalter. Von Alpha, Dominanz und anderen populären Irrtümern. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-440-12264-8, S. 155.
  6. Pferdewissen. (Memento vom 8. August 2008 im Internet Archive)
  7. a b G. Schino, F. Aureli: Do men yawn more than women? In: Ethol. sociobiol. Band 10, 30. Juni 1989, S. 375–378.
  8. K. Immelmann (Hrsg.): Wörterbuch der Verhaltensforschung. Paul Parey Verlag, Berlin / Hamburg 1982, S. 136–137.
  9. Why do snakes yawn? australiangeographic.com.au, 27. April 2021.
  10. R. Baenninger: Some comparative aspects of yawning in Betta sleepnes, Homo sapiens, Pantera leo and Papio sphinx. In: Journal of Comparative Psychology. Band 101, Nr. 4, 1987, S. 349–354.
  11. Warum kommen einem nach ausgiebigem Gähnen oft die Tränen? wissenschaft-im-dialog.de, 29. April 2008.
  12. Thomas de Padova: Warum entsteht beim Fliegen Druck aufs Ohr? In: Der Tagesspiegel. 25. Mai 2005 (tagesspiegel.de).
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  25. R. H. Shmerling: Medical Myths: What Are You Yawning About? Aetna InteliHealth, 9. Januar 2006 (intelihealth.com [abgerufen am 29. August 2007]). Medical Myths: What Are You Yawning About? (Memento des Originals vom 10. Januar 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.intelihealth.com
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  43. Arthur Schopenhauer: Parerga und Paralipomena. In: Zürcher Ausgabe. Diogenes, 1977, ISBN 3-257-20380-2.