„Messerangriff in Mannheim am 31. Mai 2024“ – Versionsunterschied

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Am 31. Mai 2024 ereignete sich ein Messerangriff in Mannheim vor dem Beginn einer zur „Aufklärung gegen den politischen Islam“ angemeldeten Kundgebung des islamkritischen Vereins Bürgerbewegung Pax Europa (BPE). Ein mit einem Messer bewaffneter Afghane griff auf dem Marktplatz in Mannheim mehrere Personen an. Der islamfeindliche Aktivist Michael Stürzenberger erlitt dabei schwere Stichverletzungen. Bei dem Angriff wurden fünf weitere Personen verletzt, darunter ein Polizeibeamter mit lebensbedrohlichen Stichwunden. Der Angreifer wurde durch den Schuss eines Polizeibeamten gestoppt.

Für eine zur „Aufklärung gegen den politischen Islam“ angemeldete Kundgebung organisierte die islamkritische BPE auf dem Marktplatz in Mannheim einen Informationsstand. Michael Stürzenberger war als Redner angekündigt. Polizeibeamte waren zum Schutz der Veranstaltung anwesend. Vom Live-Stream des Augen-Auf-Teams zur Übertragung der Veranstaltung^[1] wurde unvermittelt erfasst, dass wenige Meter neben dem Stand ein bärtiger Mann Stürzenberger mit einem Messer angriff, mit sich zu Boden riss und mehrmals auf ihn ein einstach. Zwei unverzüglich zu Hilfe kommende Passanten konnten den Messerstecher auf dem Kopfsteinpflaster fixieren. Ein herbeigeeilter Polizist warf den prügelnden Passanten zu Boden, kniete auf ihm und achtete nicht auf den freigekommenen Attentäter, der aufsprang und ihm mit dem Messer in den Nacken und Rückenbereich stach. Ein weiterer Polizist streckte den Messerstecher mit einem Schuss nieder. Das ganze Geschehen dauerte 25 Sekunden. Rettungsdienste waren schnell am Tatort; ein Rettungshubschrauber traf ca. 9 Minuten nach dem Attentat dort ein.^[1][2][3][4]

Der Tatverdächtige 25-jährige Sulaiman A. aus Afghanistan^[2][5] wurde in Herat geboren^[5] und lebt seit 2014 in Deutschland, zuletzt im südhessischen Heppenheim. Er soll einen gültigen Aufenthaltstitel haben und dem Staatsschutz bislang nicht als Extremist aufgefallen sein.^[4] Laut Mitteilung des Landeskriminalamtes ist er verheiratet und hat zwei Kinder.^[6]

Aufgrund der Schussverletzung wurde der Tatverdächtige operiert und war zunächst nicht vernehmungsfähig.^[7] Wegen des vermuteten islamistischen Motivs im Rahmen der islamfeindlichen Kundgebung übernahm der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen.^[8][5] Am Abend wurde seine Wohnung durchsucht und elektronische Datenträger sichergestellt.^[6] Laut Pressemitteilung der Polizei wurde vom Amtsgericht Karlsruhe auf Antrag der dortigen Staatsanwaltschaft ein Haftbefehl wegen versuchten Mordes erlassen.^[9]

Der Tatverdächtige verletzte sechs Menschen: einen Polizeibeamten, drei deutsche Staatsbürger, einen Iraker und einen Deutsch-Kasachen.^[3][10]

Der Polizeibeamte wurde lebensgefährlich am Hals, Rücken und im Nackenbereich verletzt. Er wurde in ein künstliches Koma versetzt. Stürzenberger wurde notoperiert^[2][11] und erklärte, seine Operation sei gut verlaufen.^[7]

Stürzenberger wurde bereits während einer Kundgebung der Partei Die Freiheit am 23. Oktober 2013 in München von einem 34-jährigen in München lebenden Mann türkischer Herkunft leicht verletzt. Bei der Kundgebung des Vereins Bürgerbewegung Pax Europa in Bonn im Dezember 2022 verletzte ein Angreifer Stürzenberger und zwei Ordner der BPE mit Faustschlägen. Das Strafverfahren wurde am 2. November 2023 gegen Auflagen eingestellt.^[12] Auf BPE-Veranstaltungen ist es bereits häufig zu verbalen Auseinandersetzungen und Provokationen gekommen.

Innenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte, die Motivfeststellung obliege den Strafverfolgungsbehörden, und ergänzte: „Die Bilder dieser brutalen Gewalttat sind erschütternd.“ Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte auf dem sozialen Netzwerk X, solche Gewalttaten seien inakzeptabel. Der Täter müsse „streng bestraft“ werden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) verurteilte die Tat ebenfalls „aufs Schärfste“.^[2] Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) besuchte den Tatort und erklärte: „Unsere Gedanken sind bei allen, die durch den Messerangriff verletzt worden sind, meine Gedanken als Innenminister natürlich auch vor allem bei dem verletzten Polizeikollegen.“^[13] Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) bezeichnete den Messerangriff als eine „niederträchtige, brutale Terrorattacke im Rahmen einer islamkritischen Veranstaltung.“^[14] „Dieser brutale Angriff erschüttert und schockiert uns, er macht uns sprachlos“, sagte er.^[15]

Der Diplom-Psychologe Ahmad Mansour, ein Experte mit Kenntnissen in der Islamwissenschaft, der Erforschung von islamistischem Extremismus und Deradikalisierung, sieht die grundsätzliche Problematik, dass „Islamkritiker so lange diffamier[t]“ werden können, „bis sie entmenschlicht sind“. Er geht von einem islamistischen Motiv aus.^[16]

Der Angriff fand Einzug in die internationale Berichterstattung.^[17][18][19] In Sozialen Netzwerken wurden verschiedene, geschnittene wie ungeschnittene, zensierte und unzensierte Versionen des BPE Livestreams, worauf der Angriff zu sehen ist, verbreitet.^[1][20] Ebenso kam es dort zu Bekundungen der Verherrlichung und Billigung der Tat von islamistischer Seite. Hiergegen finden bereits Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden statt.^[21]