„Heimplatz (Zürich)“ – Versionsunterschied
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Version vom 26. Mai 2024, 23:47 Uhr
Heimplatz Pfauen | |
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Platz in Zürich | |
Haltestelle Kunsthaus vor Schauspielhaus im Pfauenkomplex (2014) | |
Basisdaten | |
Ort | Zürich |
Quartiere | Hochschulen, Hottingen |
Angelegt | 1889 |
Neugestaltet | geplant ab 2023 |
Hist. Namen | 1889–1892: Kantonsschulplatz |
Einmündende Strassen | Rämistrasse, Zeltweg, Hottingerstrasse, Kantonsschulstrasse, Heimstrasse |
Bauwerke | Kunsthaus, Schauspielhaus, Haus Turnegg; Turnhallen (abgebrochen) |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fussgänger, Radfahrer, Autofahrer, Tram |
Platzgestaltung | Denkmal für Ignaz Heim, Höllentor, Denkmalgeschütztes Kioskhäuschen, «Tastende Lichter», Tram- und Bushaltestellen |
Technische Daten | |
Platzfläche | 4800 m² |
Heimplatz (oben ist NNO) |
Der Heimplatz, auch Pfauen genannt, liegt am Rande der Altstadt von Zürich. Der Platz der Künste und Kultur wird vom Pfauenkomplex – dem Gebäude mit dem Schauspielhaus Zürich im Erdgeschoss an der Rämistrasse 32–36 – und von den Bauten des Kunsthauses Zürich gesäumt. An der Haltestelle Kunsthaus kreuzen sich zwei Tramlinien.
Lage
Der Heimplatz liegt im Hochschulquartier des Stadtkreises 1. Die Gebäude an seiner Ostseite gehören zum Quartier Hottingen. An diesem Verkehrsknotenpunkt treffen die Heimstrasse als Fortsetzung des Hirschengrabens, die Kantonsschulstrasse, die Rämistrasse, die Hottingerstrasse und der Zeltweg aufeinander. Der Platz ist über die Tramlinien 3, 5 und 9 sowie die Bus-Linie 31 an den öffentlichen Verkehr angeschlossen, die Haltestelle heisst Kunsthaus.[1] Das Parkhaus Hohe Promenade liegt an der Rämistrasse. Der Hirschengraben liegt südlich, der Lydia-Welti-Escher-Hof südwestlich des Heimplatzes.
Name
Namensgeber des Heimplatzes ist Ignaz Heim, dessen Denkmal seit 1883 auf der Insel im Zentrum der Verkehrskreuzung des Platzes steht.[2] Die Bezeichnung Pfauen geht auf ein früheres Restaurant zurück,[3] wurde aber noch bis in die 1930er Jahre in Dokumenten des Bundes bei Konzessionen für Strassenbahnlinien verwendet.[4] Der Name Kantonsschulplatz bezog sich auf die in der Nähe liegende Kantonsschule Rämibühl. In den frühen 1990er Jahren schlug der damalige Stadtpräsident Josef Estermann eine Umbenennung des Platzes in Max Frisch-Platz vor, die aber von der Strassenbenennungskommission abgelehnt wurde, weil bereits der bestehende Name Heimplatz von vielen Zürchern nicht verwendet wird, auch nicht von den Verkehrsbetrieben Zürich, deren Haltestelle Kunsthaus heisst.[5]
Bauten
Baulich wird der Heimplatz durch den Pfauenkomplex mit dem Schauspielhaus im Südosten, das Kunsthaus im Südwesten und den 2021 eröffneten Erweiterungsbau im Nordosten bestimmt. An der Ecke Kantonsschulstrasse/Heimstrasse steht das Haus Turnegg.
Das denkmalgeschützte Kioskhäuschen befindet sich auf der dreieckigen Insel in der Platzmitte. Es wurde 1911 von Friedrich Fissler als Tramwartehalle gebaut und 1956/1966 zum Kiosk umgebaut.[6]
Bis zum Jahr 2015 standen am Heimplatz gegenüber dem Kunsthaus zwei denkmalgeschützte Turnhallen, die zur alten Kantonsschule an der Rämistrasse 59 gehörten. Der Denkmalschutz wurde trotz Widerständen aufgehoben, womit die Turnhallen zugunsten des Chipperfield-Erweiterungsbaus abgerissen werden konnten.
Geschichte
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts war die dritte Stadtbefestigung mit einer Stadtumwallung, bestehend aus einem Festungsstern mit 15 Zacken, fertiggestellt. Die Bastionen, Schanzen und der teilweise mit Wasser gefüllte Schanzengraben wurden durch Türme verstärkt. Sie sollten die Stadt Zürich vor kriegerischen Angriffen schützen, zu denen es jedoch nie kam.[7] An der Stelle des heutigen Heimplatzes gab es ein kleines Tor in der Schanze, die Hottinger-Pforte, zu der man die über den Hottingersteg gelangte.[8]
Nach dem Abriss der Schanzen entstand dort am Fusse der Kantonsschule eine Anlage mit Turnplatz und dem Wolfbach-Bassin in seiner Mitte. Später wurde die Turnhallen erstellt und im südlichen Bereich der Anlage die Verkehrskreuzung, die 1892 Heimplatz benannt wurde.[9]
Liste der Gebäude
Bild | Adresse, Hausnummer | Bezeichnung | Beschreibung | Denkmalschutz |
---|---|---|---|---|
Rämistrasse 32–36 /Hottingerstrasse 2 /Zeltweg 1 | Pfauenkomplex | im Erdgeschoss: Schauspielhaus Zürich | kommunal | |
Rämistrasse 28–30 /Zeltweg 2 | Baujahr 1837 | kommunal | ||
Heimplatz 1 /Rämistrasse 45 /Hirschengraben 2 | Kunsthaus Moser-Bau | erbaut 1907–1910 | kantonal, Kulturgut nationaler Bedeutung | |
bei Heimplatz 1 /Lydia-Welti-Escher-Hof | Kunsthaus Pfister-Bau | erbaut 1958–1958 | kantonal, Kulturgut nationaler Bedeutung | |
Kantonssschulstrasse 1 /Heimstrasse | Turnegg | erbaut 1836, Religionswissenschaftliches Seminar der Universität Zürich, ehemaliges Heilpädagogisches Seminar | kommunal | |
Heimplatz 5 /Kantonsschulstrasse 2 /Rämistrasse 49 | Kunsthaus, Erweiterungsbau | – | ||
Kantonsschulstrasse 4 | Turnhalle | erbaut 1880 nach Plänen von Otto Weber, abgebrochen 2015 | (aufgehoben) | |
Kantonsschulstrasse 8 | Turnhalle | erbaut 1902 nach Plänen von Kehrer und Knoll, abgebrochen 2015 | (aufgehoben) | |
Rämistrasse 38 /Hottingerstrasse 5 /Wolfbachstrasse 1 | Wohn- und Geschäftshaus, Baujahr 1935, von Heinrich Müller und Johann Alfred Freytag[10] | kommunal | ||
Heimplatz 6 (Platzmitte) | Tramwartehalle/Kiosk | Baujahr 1911 | kantonal |
Kunst im öffentlichen Raum
Foto | Objekt | Typ | Teil von | Standort | Künstler | Datierung | Beschreibung |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Denkmal für Ignaz Heim
|
Büste, Denkmal | Platzmitte |
Baptist Hörbst | 1883 | Ein Denkmal zu Ehren des Namensgebers Ignaz Heim mit der Büste von Baptist Hörbst. Die Inschrifttafel stammt von Werner Götschi. Eine ursprüngliche Einfriedung wurde entfernt.
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Höllentor • La Porte de l'enfer
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Skulptur Bronze |
Rechts neben dem Haupteingang des Kunsthauses |
Auguste Rodin | 1880 | Errichtet 1947, Geschenk von Emil Bührle an das Kunsthaus
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Tastende Lichter
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Licht- und Videoinstallation | Platzmitte |
Pipilotti Rist | 2020 | In Rosa und Gelb. Die Fassaden des Chipperfield-Erweiterungsbaus, des Bührlesaals, des Moserbaus sowie des Schauspielhauses Zürich werden in der Nacht durch Leuchten der Videoinstallation mit sich bewegenden, farbigen Lichtpunkten abgetastet.
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Januskopf
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Skulptur Aluminium |
beim Kunsthaus |
Kader Attia | Errichtet 2020, Geschenk des Mäzens Christen Sveaas. Sie wurde in der Kunstgiesserei St. Gallen produziert.[13]
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Le chant des voyelles
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Skulptur | beim Kunsthaus |
Jacques Lipchitz | 1931/1932 | Errichtet 1948, Geschenk von Hélène de Mandrot
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Reclining Figure • Liegende Figur, Werkmodell der UNESCO-Figur
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Skulptur Bronze |
beim Kunsthaus |
Henry Moore | 1957 | Geschenk von Walter und Werner Bär 1959, fünf weitere Exemplare wurden gegossen. Nicht mehr ausgestellt (2024)
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Fanfare
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Plastik Beton |
beim Kunsthaus |
Robert Müller | vor 1977 | 1977 als Geschenk der Walter-Bechtler-Stiftung auf dem Platz errichtet und 2010 abgebaut. Die 30 Tonnen Plastik wurde in den Hof des Gymnasiums in Langenthal gebracht, für das sie ursprünglich bestimmt war[15][16]
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Literatur
- INSA Zürich. Band 10, S. 344-346, Heimplatz (e-periodica.ch).
Weblinks
- Heimplatz. In: Stadt Zürich, Tiefbau und Entsorgungsdepartement.
- Der Heimplatz. In: Gang dur Alt-Züri.
Einzelnachweise
- ↑ Liniennetzpläne. VBZ, abgerufen am 28. Dezember 2019.
- ↑ Matthias Dürst: Der Heimplatz. In: Gang dur Alt-Züri. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
- ↑ Jürg Rohrer: Die neuen Trams sind zu lang für den Pfauen. In: Tages-Anzeiger, 17. November 2011.
- ↑ Suche im Bundesrecht. Abgerufen am 27. Dezember 2019.
- ↑ Jürg Rohner: Blaues Blech für grosse Köpfe. In: Tages-Anzeiger. 7. Juni 2013.
- ↑ INSA Zürich. Band 10, S. 344/3, Heimplatz: Tramwartehalle (e-periodica.ch).
- ↑ Ueli Abt: Wie sich Zürich verschanzte In: Hellozurich, abgerufen am 15. Mai 2024.
- ↑ Matthias Dürst: Der Zeltweg. In: Gang dur Alt-Züri. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
- ↑ Matthias Dürst: Die Turnhallen der alten Kantonsschule. In: Gang dur Alt-Züri. Abgerufen am 31. Oktober 2015.
- ↑ Wohn- und Geschäftshaus am Heimplatz. Heinrich Müller und Johann Alfred Freytag, Architekten BSA, Zürich. In: Das Werk: Architektur und Kunst. Band 24, Nr. 7, Juli 1937, S. 212–215 (Ill. mit Plänen).
- ↑ INSA Zürich. Band 10, S. 344/3, Denkmal (e-periodica.ch).
- ↑ Pipilotti Rist: «Tastende Lichter», Licht- und Videoinstallation auf dem Heimplatz, 2020 In: Stadt Zürich. Abgerufen am 22. November 2023.
- ↑ Medienmitteilung Kunsthaus Zürich.: Ein neues Gesicht für den Heimplatz In: Kunsthaus Zürich, 11. September 2020, abgerufen am 13. Mai 2024.
- ↑ Reclining Figure
- ↑ Adieu, «Fanfare» - ein Kunstwerk tritt die Heimreise an
- ↑ Zum Abschied eine(r) Fanfare
Koordinaten: 47° 22′ 13,9″ N, 8° 32′ 55,6″ O; CH1903: 683850 / 247224