„Hans-Dieter Burkhard“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
== Leben ==
Hans-Dieter Burkhard wurde 1944 in Erfurt geboren. Seine Mutter Anna-Luise Reichardt (geb. Steudel) war [[Katechet|Katechetin]] in Erfurt. Seinen Vater, Rechtsanwalt Günther Burkhard, den sie 1942 heiratete, hat Hans-Dieter Burkhard nie kennengelernt. Er ist 1944 im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] in [[Russland]] in Gefangenschaft verstorben. Seine Mutter heiratete im Jahr 1952 den [[Sonderschullehrer]] Hans Reichardt, mit dem sie die Kinder Christoph und Elisabeth bekam. Burkhard ist seit 1991 in zweiter Ehe verheiratet (erste Ehe 1965-1988), lebt abwechselnd in [[Berlin]] und im [[Oderbruch]] und hat vier Kinder, zwei Stiefkinder und acht Enkelkinder.
Hans-Dieter Burkhard wurde 1944 in Erfurt geboren. Seine Mutter Anna-Luise Reichardt (geb. Steudel) war [[Katechet]]in in Erfurt. Seinen Vater, Rechtsanwalt Günther Burkhard, den sie 1942 heiratete, lernte Hans-Dieter Burkhard nie kennen; er verstarb 1944 im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] in [[Russland]] in Gefangenschaft verstorben. Seine Mutter heiratete im Jahr 1952 den [[Sonderschullehrer]] Hans Reichardt, mit dem sie die Kinder Christoph und Elisabeth bekam. Burkhard ist seit 1991 in zweiter Ehe verheiratet (erste Ehe 1965-1988), lebt abwechselnd in [[Berlin]] und im [[Oderbruch]]. Er vier Kinder, zwei Stiefkinder und acht Enkelkinder.


== Ausbildung und Studium ==
== Ausbildung und Studium ==
Von 1950-1962 besuchte Hans-Dieter Burkhard die Schule in Erfurt, bevor er von 1962–1965 [[Mathematik]] an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]] studierte. Es folgte die Tätigkeit als [[Programmierer]] am Rechenzentrum der [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutschen Reichsbahn]] Berlin (1965–1966), bevor er 1966–1968 sein Mathematik-Studium an der Humboldt-Universität zu Berlin fortsetzte. Die 1968 abgeschlossene [[Diplomarbeit]] trug den Titel ''Experimente an [[Nicht-deterministischer Algorithmus|Nicht-Deterministischen]] [[Automat|Automaten]]''. Von 1968–1970 wurde er, mitterweile Vater von zwei Kindern (geboren 1966 und 1968), zum [[Militärdienst]] in die [[Nationale Volksarmee|NVA]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] eingezogen. Da er den Dienst an der Waffe verweigerte, diente er als [[Bausoldat]].
Von 1950 bis 1962 besuchte Hans-Dieter Burkhard die Schule in Erfurt, bevor er von 1962 bis 1965 [[Mathematik]] an der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]] studierte. Es folgte die Tätigkeit als [[Programmierer]] am Rechenzentrum der [[Deutsche Reichsbahn (1945–1993)|Deutschen Reichsbahn]] Berlin (1965–1966), bevor er von 1966 bis 1968 sein Mathematikstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin fortsetzte. Die 1968 abgeschlossene [[Diplomarbeit]] trug den Titel ''Experimente an [[Nicht-deterministischer Algorithmus|Nicht-Deterministischen]] [[Automat]]en''. Von 1968 bis 1970 wurde er, mitterweile Vater von zwei Kindern (geboren 1966 und 1968), zum [[Militärdienst]] in die [[Nationale Volksarmee|NVA]] der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] eingezogen. Da er den Dienst an der Waffe verweigerte, diente er als [[Bausoldat]].


== Akademische Laufbahn ==
== Akademische Laufbahn ==
Von 1970–1972 folgte die [[Aspirantur]] an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die er 1972 mit der [[Dissertation A]] zum Thema ''Konstruktionsalgorithmen für Identifizierungsexperimente an synchronen und asynchronen Automaten'' abschloss. Von 1972–1990 war Burkhard Assistent an der HU mit den Arbeitsgebieten [[Automatentheorie|Automatentheorie]], [[Petri-Netz]]e, Diagnose von [[Integrierter Schaltkreis|VLSI-Schaltkreisen]], [[Compiler]] und [[Prolog (Programmiersprache)|Prolog]]-Interpreter. 1984 erhielt er seine ''[[Facultas docendi]]'', gefolgt von der [[Dissertation B]] ([[Habilitation]]) im Jahre 1985 zum Thema ''Untersuchung von Steuerproblemen nebenläufiger Systeme auf der Basis abstrakter Steuersprachen''. 1990 wurde er [[Dozent]] für Grundlagen der Künstlichen Intelligenz an der HU Berlin.
Von 1970 bis 1972 folgte die [[Aspirantur]] an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die er 1972 mit der [[Dissertation A]] zum Thema ''Konstruktionsalgorithmen für Identifizierungsexperimente an synchronen und asynchronen Automaten'' abschloss. Von 1972 bis 1990 war Burkhard Assistent an der HU mit den Arbeitsgebieten [[Automatentheorie]], [[Petri-Netz]]e, Diagnose von [[Integrierter Schaltkreis|VLSI-Schaltkreisen]], [[Compiler]] und [[Prolog (Programmiersprache)|Prolog]]-Interpreter. 1984 erhielt er seine ''[[Facultas docendi]]'', gefolgt von der [[Dissertation B]] ([[Habilitation]]) im Jahre 1985 zum Thema ''Untersuchung von Steuerproblemen nebenläufiger Systeme auf der Basis abstrakter Steuersprachen''. 1990 wurde er [[Dozent]] für Grundlagen der Künstlichen Intelligenz an der HU Berlin.


== Forschung und Lehre ==
== Forschung und Lehre ==
Im Jahr 1992 wurde Burkhard [[Professor]] für Künstliche Intelligenz (KI) an der HU ernannt. In dieser Funktion war er bis zu seiner [[Pensionierung]] im Jahr 2009 tätig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.informatik.hu-berlin.de/de/forschung/gebiete/ki/mitarb/hdb |titel=Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard |werk=Institut für Informatik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum=2016-08-09 |sprache=de |abruf=2024-04-15}}</ref> Auch nach seiner Pensionierung hält er regelmäßig Kurse in verschiedenen europäischen Ländern (u.a. [[Bulgarien]], [[Kroatien]], [[Frankreich]]) ab.
Im Jahr 1992 wurde Burkhard [[Professor]] für Künstliche Intelligenz (KI) an der HU ernannt. In dieser Funktion war er bis zu seiner [[Pensionierung]] im Jahr 2009 tätig.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.informatik.hu-berlin.de/de/forschung/gebiete/ki/mitarb/hdb |titel=Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard |werk=Institut für Informatik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum=2016-08-09 |sprache=de |abruf=2024-04-15}}</ref> Auch nach seiner Pensionierung hält er regelmäßig Kurse in verschiedenen europäischen Ländern (u.&nbsp;a. [[Bulgarien]], [[Kroatien]], [[Frankreich]]) ab.


Von 1991 bis 1998 war er Präsident des Konzils der Humboldt-Universität und 1991–1996 Sprecher der Berliner Interessengruppe KI. Seine Hauptforschungsfelder<ref>{{Internetquelle |url=https://www.informatik.hu-berlin.de/de/forschung/gebiete/ki/mitarb/hdb/research.html |titel=Forschung Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard |werk=Institut für Informatik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum=2015-03-10 |sprache=de |abruf=2024-04-15}}</ref> sind die [[Automatentheorie|Automaten-Theorie]], nebenläufige Systeme, Petri-Netze, verteilte KI, [[Multiagentensystem]]e, [[Fallbasiertes Schließen]], Agenten-Steuerungen sowie intelligente [[Autonomie|autonome]] [[Roboter]]. National und international bekannt wurde Burkhard durch seine erfolgreichen Tätigkeiten im [[RoboCup]] (Fußball-[[Weltmeisterschaft|Weltmeisterschaften]] mit [[Roboter|Robotern]] oder [[Simulation|Simulationen]]), den er mit seiner Mannschaft gleich mehrfach gewinnen konnte (siehe [[#Preise und Auszeichnungen|Preise]]). Von 1998–2008 war er Mitglied im ''Board of Trustees'' der [[RoboCup-Federation]] und im Jahr 2000 Co-Chair des Organisationskommitees der [[European Conference on Artificial Intelligence|ECAI]] 2000 in Berlin. Seit 2002 war er ECCAI-Fellow (heute EurAI, European Association for Artificial Intelligence). Von 2004 bis 2008 war Hans-Dieter Burkhard Vizepräsident Europa der RoboCup-Federation und 2006 Co-Chair des parallel zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006|Fußball-Weltmeisterschaft der Herren]] in [[Deutschland]] stattfindenden [[Roboterfußball|RoboCups]] 2006 in [[Bremen]]. Seine Vision einer [[Fußball-Weltmeisterschaft]], bei der im Jahr 2050 [[Humanoid|humanoide]] Roboter gegen den amtierenden Fußball-Weltmeister antreten, schrieb er gemeinsam mit dem Reporter und Autor [[Hans-Arthur Marsiske]] im 2003 erschienenen Sachbuch ''Endspiel 2050'' nieder.
Von 1991 bis 1998 war er Präsident des Konzils der Humboldt-Universität und von 1991 bis 1996 Sprecher der Berliner Interessengruppe KI. Seine Hauptforschungsfelder<ref>{{Internetquelle |url=https://www.informatik.hu-berlin.de/de/forschung/gebiete/ki/mitarb/hdb/research.html |titel=Forschung Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard |werk=Institut für Informatik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum=2015-03-10 |sprache=de |abruf=2024-04-15}}</ref> sind die [[Automatentheorie|Automaten-Theorie]], nebenläufige Systeme, Petri-Netze, verteilte KI, [[Multiagentensystem]]e, [[Fallbasiertes Schließen]], Agenten-Steuerungen sowie intelligente [[Autonomie|autonome]] [[Roboter]]. National und international bekannt wurde Burkhard durch seine erfolgreichen Tätigkeiten im [[RoboCup]] (Fußball-[[Weltmeisterschaft|Weltmeisterschaften]] mit [[Roboter]]n oder [[Simulation]]en), den er mit seiner Mannschaft mehrfach gewann (siehe [[#Preise und Auszeichnungen|Preise]]). Von 1998 bis 2008 war er Mitglied im ''Board of Trustees'' der [[RoboCup-Federation]] und im Jahr 2000 Co-Chair des Organisationskommitees der [[European Conference on Artificial Intelligence|ECAI]] 2000 in Berlin. Seit 2002 war er ECCAI-Fellow (heute EurAI, European Association for Artificial Intelligence). Von 2004 bis 2008 war Hans-Dieter Burkhard Vizepräsident Europa der RoboCup-Federation und 2006 Co-Chair des parallel zur [[Fußball-Weltmeisterschaft 2006|Fußball-Weltmeisterschaft der Herren]] in [[Deutschland]] stattfindenden [[Roboterfußball|RoboCups]] 2006 in [[Bremen]]. Seine Vision einer [[Fußball-Weltmeisterschaft]], bei der im Jahr 2050 [[Humanoid|humanoide]] Roboter gegen den amtierenden Fußball-Weltmeister antreten, schrieb er gemeinsam mit dem Reporter und Autor [[Hans-Arthur Marsiske]] im 2003 erschienenen Sachbuch ''Endspiel 2050'' nieder.


Im Rahmen seiner Lehre<ref>{{Internetquelle |url=https://www.informatik.hu-berlin.de/de/forschung/gebiete/ki/lehre |titel=Lehrveranstaltungen Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard (WS 2008/09) |werk=Institut für Informatik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum=2015-03-10 |sprache=de |abruf=2024-04-15}}</ref> führte Burkhard unter anderem die Lehrveranstaltungen „Einführung in die Künstliche Intelligenz“, „[[Kognition|Kognitive]] [[Robotik]]“ sowie diverse Seminare (z.B. Projektseminar RoboCup) und Forschungsseminare durch. Er betreute zahlreiche [[Bachelorarbeit|Bachelor]]-, [[Diplomarbeit|Diplom]]- und [[Masterarbeit|Masterarbeiten]] sowie [[Dissertation|Dissertationen]].
Im Rahmen seiner Lehre<ref>{{Internetquelle |url=https://www.informatik.hu-berlin.de/de/forschung/gebiete/ki/lehre |titel=Lehrveranstaltungen Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard (WS 2008/09) |werk=Institut für Informatik |hrsg=Humboldt-Universität zu Berlin |datum=2015-03-10 |sprache=de |abruf=2024-04-15}}</ref> führte Burkhard unter anderem die Lehrveranstaltungen „Einführung in die Künstliche Intelligenz“, „[[Kognition|Kognitive]] [[Robotik]]“ sowie diverse Seminare (z.B. Projektseminar RoboCup) und Forschungsseminare durch. Er betreute zahlreiche [[Bachelorarbeit|Bachelor]]-, [[Diplomarbeit|Diplom]]- und [[Masterarbeit|Masterarbeiten]] sowie [[Dissertation|Dissertationen]].
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== Einzelnachweise ==
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Version vom 17. April 2024, 18:23 Uhr

Hans-Dieter Burkhard 2022 auf dem Brocken (Harz)
Hans-Dieter Burkhard (2022)

Hans-Dieter Eberhard Burkhard (* 4. Februar 1944 in Erfurt) ist ein deutscher Informatiker und emeritierter Professor für künstliche Intelligenz an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Leben

Hans-Dieter Burkhard wurde 1944 in Erfurt geboren. Seine Mutter Anna-Luise Reichardt (geb. Steudel) war Katechetin in Erfurt. Seinen Vater, Rechtsanwalt Günther Burkhard, den sie 1942 heiratete, lernte Hans-Dieter Burkhard nie kennen; er verstarb 1944 im Zweiten Weltkrieg in Russland in Gefangenschaft verstorben. Seine Mutter heiratete im Jahr 1952 den Sonderschullehrer Hans Reichardt, mit dem sie die Kinder Christoph und Elisabeth bekam. Burkhard ist seit 1991 in zweiter Ehe verheiratet (erste Ehe 1965-1988), lebt abwechselnd in Berlin und im Oderbruch. Er vier Kinder, zwei Stiefkinder und acht Enkelkinder.

Ausbildung und Studium

Von 1950 bis 1962 besuchte Hans-Dieter Burkhard die Schule in Erfurt, bevor er von 1962 bis 1965 Mathematik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena studierte. Es folgte die Tätigkeit als Programmierer am Rechenzentrum der Deutschen Reichsbahn Berlin (1965–1966), bevor er von 1966 bis 1968 sein Mathematikstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin fortsetzte. Die 1968 abgeschlossene Diplomarbeit trug den Titel Experimente an Nicht-Deterministischen Automaten. Von 1968 bis 1970 wurde er, mitterweile Vater von zwei Kindern (geboren 1966 und 1968), zum Militärdienst in die NVA der DDR eingezogen. Da er den Dienst an der Waffe verweigerte, diente er als Bausoldat.

Akademische Laufbahn

Von 1970 bis 1972 folgte die Aspirantur an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), die er 1972 mit der Dissertation A zum Thema Konstruktionsalgorithmen für Identifizierungsexperimente an synchronen und asynchronen Automaten abschloss. Von 1972 bis 1990 war Burkhard Assistent an der HU mit den Arbeitsgebieten Automatentheorie, Petri-Netze, Diagnose von VLSI-Schaltkreisen, Compiler und Prolog-Interpreter. 1984 erhielt er seine Facultas docendi, gefolgt von der Dissertation B (Habilitation) im Jahre 1985 zum Thema Untersuchung von Steuerproblemen nebenläufiger Systeme auf der Basis abstrakter Steuersprachen. 1990 wurde er Dozent für Grundlagen der Künstlichen Intelligenz an der HU Berlin.

Forschung und Lehre

Im Jahr 1992 wurde Burkhard Professor für Künstliche Intelligenz (KI) an der HU ernannt. In dieser Funktion war er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2009 tätig.[1] Auch nach seiner Pensionierung hält er regelmäßig Kurse in verschiedenen europäischen Ländern (u. a. Bulgarien, Kroatien, Frankreich) ab.

Von 1991 bis 1998 war er Präsident des Konzils der Humboldt-Universität und von 1991 bis 1996 Sprecher der Berliner Interessengruppe KI. Seine Hauptforschungsfelder[2] sind die Automaten-Theorie, nebenläufige Systeme, Petri-Netze, verteilte KI, Multiagentensysteme, Fallbasiertes Schließen, Agenten-Steuerungen sowie intelligente autonome Roboter. National und international bekannt wurde Burkhard durch seine erfolgreichen Tätigkeiten im RoboCup (Fußball-Weltmeisterschaften mit Robotern oder Simulationen), den er mit seiner Mannschaft mehrfach gewann (siehe Preise). Von 1998 bis 2008 war er Mitglied im Board of Trustees der RoboCup-Federation und im Jahr 2000 Co-Chair des Organisationskommitees der ECAI 2000 in Berlin. Seit 2002 war er ECCAI-Fellow (heute EurAI, European Association for Artificial Intelligence). Von 2004 bis 2008 war Hans-Dieter Burkhard Vizepräsident Europa der RoboCup-Federation und 2006 Co-Chair des parallel zur Fußball-Weltmeisterschaft der Herren in Deutschland stattfindenden RoboCups 2006 in Bremen. Seine Vision einer Fußball-Weltmeisterschaft, bei der im Jahr 2050 humanoide Roboter gegen den amtierenden Fußball-Weltmeister antreten, schrieb er gemeinsam mit dem Reporter und Autor Hans-Arthur Marsiske im 2003 erschienenen Sachbuch Endspiel 2050 nieder.

Im Rahmen seiner Lehre[3] führte Burkhard unter anderem die Lehrveranstaltungen „Einführung in die Künstliche Intelligenz“, „Kognitive Robotik“ sowie diverse Seminare (z.B. Projektseminar RoboCup) und Forschungsseminare durch. Er betreute zahlreiche Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten sowie Dissertationen.

Seit 2009 ist Hans-Dieter Burkhard Seniorprofessor an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Preise und Auszeichnungen

  • 2004, 2005, 2008: Weltmeister in der Four-Legged Robots League RoboCup mit dem German Team
  • 2004: Lieblingsprofessor der Humboldt-Kinder-Uni
  • 1997: Weltmeister in der Simulationsliga des RoboCup mit dem Team AT Humboldt

Publikationen (Auswahl)

Die vollständige Publikationsliste befindet sich auf den Seiten der Humboldt Unversität zu Berlin (siehe Weblinks)

  • Engelmann, L., Buttke, R., Strehmann, J., Burkhard, H.-D., Bartke, P. (2015): Duden Informatik. Schülerbuch Gymnasiale Oberstufe. 1. Aufl. Duden Schulbuchverlag. 544 S. ISBN 978-3-8355-1313-6.
  • Visser, U., H.-D.Burkhard (2007). RoboCup - 10 years of achievements and future challenges. AI Magazine, 28 (2), 115-132.[4]
  • Meister, M., K. Schröter, D. Urbig, E. Lettkemann, H.-D. Burkhard, W. Rammert (2007). Construction and evaluation of sociologically inspired agents in hybrid settings. Approach and experimental results of the INKA project. Journal of Artificial Societies and Social Simulation 10(1)4.[5]
  • Burkhard, H.-D. (2006). Künstliche Intelligenz zwischen Schach und Fußball. In: Reisig, W., J.-C.Freytag (Hrsg.): Informatik – Aktuelle Themen im historischen Kontext. Springer, S. 17-48.
  • Burkhard, H.-D. (2005). Warum sind wir schlauer als Roboter. In: Humboldt Kinderuni, Lohmann-Verlag, S. 14-23.
  • Burkhard, H.-D., H.-A. Marsiske (2003). Endspiel 2050. Telepolis (Heise). ISBN 393693102X.
  • Burkhard, H.-D. (2002). Real Time Control for Autonomous Mobile Robots. Fundamenta Informaticae 51(3) 251-270 (2002).[6]
Commons: Hans-Dieter Burkhard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard. In: Institut für Informatik. Humboldt-Universität zu Berlin, 9. August 2016, abgerufen am 15. April 2024.
  2. Forschung Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard. In: Institut für Informatik. Humboldt-Universität zu Berlin, 10. März 2015, abgerufen am 15. April 2024.
  3. Lehrveranstaltungen Prof. Dr. Hans-Dieter Burkhard (WS 2008/09). In: Institut für Informatik. Humboldt-Universität zu Berlin, 10. März 2015, abgerufen am 15. April 2024.
  4. Ubbo Visser, Hans-Dieter Burkhard: RoboCup: 10 Years of Achievements and Future Challenges. In: AI Magazine. Band 28, Nr. 2, 15. Juni 2007, ISSN 2371-9621, S. 115–115, doi:10.1609/aimag.v28i2.2044 (aaai.org [abgerufen am 15. April 2024]).
  5. Martin Meister, Hans-Dieter Burkhard: Construction and Evaluation of Social Agents in Hybrid Settings: Approach and Experimental Results of the INKA Project. 31. Januar 2007, abgerufen am 15. April 2024 (englisch).
  6. Hans-Dieter Burkhard: Real Time Control for Autonomous Mobile Robots. 1. Januar 2002, ISSN 0169-2968, doi:10.18452/9412 (hu-berlin.de [abgerufen am 15. April 2024]).