„Benutzer:HilmarHansWerner/Kulturstufentheorie“ – Versionsunterschied

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Wie du in der unendlich langen Disk. auf Pflanzerkultur schon geahnt hast, dauert es nicht lange, bis dies hier zurückgesetzt wird. Dann kennst du vielleicht auch den Grund: "Ungenannter Autor von scidoo.de" ist ganz sicher keine reputable Quelle, auch wenn es noch so wahr sein mag, was er schreibt. Eigene Meinungen gehören auch nicht rein u. Titel von Autoren werden nicht genannt. Sorry!
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Der Geograph [[Hans Bobek]] hat eine '''Kulturstufentheorie''' vorgeschlagen, in der er verschiedene wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsstadien der Menschheit anhand bestimmter Kriterien voneinander abzugrenzt.
Die '''Kulturstufentheorie''' ist ein von dem Geografen [[Hans Bobek]] entworfenes Modell, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsstadien der Menschheit anhand bestimmter Kriterien voneinander abzugrenzen.

Es handelt sich um eine von vielen Kulturstufentheorien ([[#Siehe auch]]), die derzeit häufig kritisch gesehen werden, insbesondere von Theoretikern, die dem [[Kulturrelativismus]] nahe stehen.


== Inhalt ==
== Inhalt ==
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# Stufe des älteren Städtewesens und des [[Rentenkapitalismus]]
# Stufe des älteren Städtewesens und des [[Rentenkapitalismus]]
# Stufe des produktiven [[Kapitalismus]], der industriellen Gesellschaft und des jüngeren Städtewesens
# Stufe des produktiven [[Kapitalismus]], der industriellen Gesellschaft und des jüngeren Städtewesens

== Rezeption und Kritik ==
Dr. rer. pol. Manuel Friedrich erläutert das Kulturstufenmodell besonders an Begriff und Stufe des Rentenkapitalismus, speziell am Beispiel "Orientalischer Rentenkapitalismus".<ref>[http://www.manuel-friedrich.de/ab/GEO053.pdf] Zusammenstellung von Dr. rer. pol. Manuel Friedrich aus Wikipedia, PDF, visum 22.3.2024</ref>

Auf sciodoo.de setzt sich ein ungenannter Autor mit Kulturstufentheorien kritisch auseinander und stellt dabei die Stufen Bobeks ausführlicher dar:

"1. Jäger und Sammler: Der Wildbeuter-Mensch passt sich an seine Umwelt an und nutzt natürliche Ressourcen als Nahrung und Rückzugsort. Zeitlich ist diese Kulturstufe mit dem Beginn der Steinzeit verknüpft.

2. Spezialisierte Jäger und Sammler: Erste Formen von Arbeitsteilung entstehen, wonach sich Jäger und Sammler spezialisieren konnten. Frühe Formen der Vorratshaltung entstehen, allerdings ohne Keramik, Ackerbau und Viehhaltung. Diese Kulturstufe beginnt noch während der Altsteinzeit, wird aber die typische Lebensweise der Mittelsteinzeit sein.

3. Hirtennomaden und Sippenbauern: Nahrungsmittelproduktion geschieht durch Ackerbau und Viehhaltung. Allerdings sind keine Weideflächen oder andere Kulturlandschaften angelegt, so dass die Viehhirten weiterhin als Nomaden leben. Der Ackerbau bewirkt, dass sich Sesshaftigkeit einstellt. Dieser Kulturwandel setzte während der Jungsteinzeit ein und wird als Neolithische Revolution bezeichnet.

4. Feudalgesellschaft: Ein hierarchisch aufgebaute Agrarwirtschaft mit Lehnwesen, abhängigen Bauern und sozialen Klassen. Das Feudalsystem war die typische Gesellschaftsordnung im europäischen Mittelalter.

5. Rentenkapitalismus: Grundbesitzer überlassen abhängigen Bauern und Verwaltern ihre Agrarflächen und beziehen einen Großteil der Ernte. (Ertragsrente, Ernteeinkommen)

6. Produktionskapitalismus: Kapitalisten sind Besitzer von Produktionsmitteln und setzen diese ein, um ihre Interessen zu wahren bzw. durchzusetzen. In Europa ist dies die typische Gesellschaftsordnung ab dem 18. Jahrhundert mit Beginn der Industriellen Revolution."<ref>[https://sciodoo.de/kulturen/] ScioDoo zum Thema "Kulturen"; visum 22.3.2024</ref>

Es folgt eine Kritik, die typisch ist für die Ablehnung von "evolutionistischen" Kulturstufentheorien seitens bestimmter Autoren, die diese vom rein moralischen, bewertenden Standpunkt aus ablehnen, ohne Einwände zur sachlichen Richtigkeit vorzubringen:

"Das Kulturstufenmodell ist kritisch zu sehen. Denn es ist eng mit dem Evolutionismus verknüpft, da die Annahme suggeriert wird, dass es primitive Kulturen gibt, welche einen bestimmten Kulturwandel noch nicht durchlaufen haben. Demnach sind Naturvölker oder Naturreligionen als niederstufig anzusetzen, welche von höheren Kulturen dominiert werden könnten. Der Sozialdarwinismus, welcher im 19. Jahrhundert ebenfalls populär war, gründet darauf."


== Literatur ==
== Literatur ==
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[[Kategorie:Humangeographie]]
[[Kategorie:Humangeographie]]
[[Kategorie:Wirtschaftsgeographie]]
[[Kategorie:Wirtschaftsgeographie]]

== Links ==
* https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/kulturstufentheorie-54306 visum 22.3.2024

== Siehe auch ==
* [[Soziokulturelle Evolution]]
* [[Neoevolutionismus]]

== Einzelnachweise ==
<references />

Version vom 22. März 2024, 19:54 Uhr

Die Kulturstufentheorie ist ein von dem Geografen Hans Bobek entworfenes Modell, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklungsstadien der Menschheit anhand bestimmter Kriterien voneinander abzugrenzen.

Inhalt

Bobek gliedert die Entwicklung der Menschheit in sechs Stufen:

  1. Wildbeuterstufe (Anpassung des Menschen an die Natur mit Nutzung der natürlichen Nahrungsquellen)
  2. Stufe der spezialisierten Sammler, Jäger und Fischer (Spezialisierung und Arbeitsteilung, Beginn der Vorratshaltung)
  3. Stufe des Sippenbauerntums und des Hirtennomadismus (geplante Nahrungsmittelproduktion, Nutztierhaltung)
  4. Stufe der hierarchisch organisierten Agrargesellschaft (Klassengesellschaft, abhängige Bauern)
  5. Stufe des älteren Städtewesens und des Rentenkapitalismus
  6. Stufe des produktiven Kapitalismus, der industriellen Gesellschaft und des jüngeren Städtewesens

Literatur

  • Hans Bobek: Die Hauptstufen der Gesellschafts- und Wirtschaftsentwicklung in geographischer Sicht. In: Die Erde. Zeitschrift der Gesellschaft für Erdkunde zu Berlin. 90. Jahrgang 1959, ISSN 0013-9998, S. 259–298.