„Dirk Pohlmann“ – Versionsunterschied

Dirk Pohlmann (* 11. August 1959) ist ein deutscher Autor und Regisseur von mehr als 20 Dokumentarfilmen. Bis 2016 veröffentlichte er im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, seitdem ausschließlich in „Alternativmedien“.

Pohlmann studierte Publizistik, Philosophie sowie Rechtswissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz.^[1][2] Er erwarb anschließend eine Berufspilotenlizenz und war Geschäftsführer der CargoLifter World, die 2002 mit der Konzernmutter Cargolifter in Insolvenz ging.^[3] Aktuell arbeitet und produziert er, gemeinsam mit dem umstrittenen Ufologen Robert Fleischer,^[4] YouTube-Videos über vermeintliche politische Verschwörungen.^[5]

Pohlmann war Autor und Regisseur von Dokumentarfilmen. Dazu gehören unter anderem Der geheime Luftkrieg der Supermächte (2004), Ufos, Lügen und der Kalte Krieg (2005), Mengeles Erben (2010), Israel und die Bombe (2012) und Täuschung – Die Methode Reagan (2014).

Pohlmann tritt regelmäßig in digitalen „Alternativmedien“ auf.^[6] Er gab Kanälen wie den russischen Staatssendern RT Deutsch und Sputnik News wiederholt Interviews.^[7] Er veröffentlichte regelmäßig eigene Beiträge bei KenFM.^[8] Seit März 2018 moderiert Pohlmann mit Markus Fiedler die Wikipedia-kritische Videoreihe Geschichten aus Wikihausen, die seit April 2019 auf ihrem YouTube-Kanal Wikihausen erscheint.^[7][9] Ein Wikipedia-Nutzer, dessen Klarnamen Pohlmann und Fiedler bekannt gemacht hatten, unterlag 2019 mit seinem Versuch, ihnen das gerichtlich verbieten zu lassen.^[10] Mit Robert Fleischer und Mathias Bröckers moderiert er den Videokanal Das 3. Jahrtausend auf ExoMagazinTV.^[1]

2018 veröffentlichte Pohlmann in den NachDenkSeiten einen Text, der nach Darstellung der Amadeu Antonio Stiftung der Wikipedia unterstellt, sie werde vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad kontrolliert, der das Internet mit „pro-israelischen Inhalten überfluten“ und dafür sorgen würde, dass Aktivitäten „anti-israelischer Aktivisten zum Erliegen“ kämen. Wikipedia übe eine absolute Herrschaft aus und habe „ein Machtmonopol aufgebaut, das sich nicht mit der Demokratie vertrage“. Den Nachrichtendiensten des so genannten „US Imperiums“ die mit dem „tiefen Staat“ gleichgesetzt werden, wird unterstellt, sie bestimmten auch in Deutschland die „gleichgeschaltete Berichterstattung der Medien“ für die Interessen des Kapitals gegen die Lebensrealitäten der Bevölkerungen in Europa.^[11]

Pohlmann beteiligt sich an dem Youtube-Format Nato-Untersuchungsausschuss, das kurz vor dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 begonnen wurde.^[12] Putins Vorgehen im Ukraine-Krieg bezeichnete er im Juli 2022 als „sehr zurückhaltend“, insofern er bei dieser „Militäroperation“ nur 200 000 Soldaten eingesetzt habe. Massaker wie das von Butscha, bei denen aus emotionalen Ereignissen weitreichende strategische Entscheidungen abgeleitet werden, seien „mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit […] inszenierte Fake-Ereignisse“.^[13]

in Rudolf Peters ZDFinfo-Reportage Russlanddeutsche – Tradition, Freiheit, Frust von 2019 wird ein Ausschnitt aus einem Vortrag Pohlmanns bei der Friedensdemonstration in Dresden gesendet. Pohlmann äußerte, „die militärische Option sei die Denkweise der Amerikaner, das heißt aus amerikanischer Sicht ist Krieg ein sehr lohnendes Geschäft.“ Pohlmann wird in diesem Zusammenhang als „Aktivist[en], der die USA für Kriegstreiber hält und gern Interviews für RT ...gibt“. Pohlmann glaube, die westlichen Medien seien nicht neutral, sondern Propagandainstrumente der NATO. Er und der in Russland äußerst einflussreiche YouTuber Sergej Filbert kämpften für die selbe Sache, „Stimmung für Russlands Sicht der Welt zu machen.“^[14]

Oliver Reinhard beschrieb Pohlmann in der Sächsischen Zeitung 2021 als „[b]esonders versiert in der Selbstdarstellung als Universalexperte von geradezu Goethe‘schem Zuschnitt“. Pohlmann trage in „alternativen“ Medien „eigentlich zu allem irgendein ‚Fach-Wissen‘“ bei: „Nawalny, Nahostkonflikt, Grüne, Olof-Palme-Mord, Wale, Raben ...“^[15]

Sebastian Leber bezeichnete Pohlmann im April 2022 im Tagesspiegel als „Verschwörungsideologe[n]“, der sich gemeinschaftlich mit dem „Who’s who der deutschen Schwurblerszene,“ vor allem Robert Cibis, in der geheimen Aktion „Leberschaden“ zu einer konzertierten Hetzkampagne verschworen hätte, um den Tagesspiegel „zu schleifen“ und „den Scharfschützen zu schnappen“.^[16] Im Juli 2022 bezeichete Leber anlässlich des Festivals von Pax Terra Musica Pohlmann mit Robert Fleischer und Mathias Bröckers als einen von drei „szenebekannte(n) Verschwörungsideologen“, die in der Vergangenheit durch das Verbreiten kruder Theorien aufgefallen seien.^[13]

• 1996: Kurklinik Rosenau
• 2000: Heimatfront (Serie, Folge Die Volksgemeinschaft)^[17]
• 2000: Soldaten hinter Stacheldraht (Serie, Folge Im Osten)^[18]
• 2003: Abschuss über der Sowjetunion – Der geheime Luftkrieg der Supermächte
• 2004: Zeitreisen – Geschichte entdecken (Serie, drei Folgen, auf DVD bei Komplett-Media)^[19]
  • Heilige Kriege – Christen gegen Christen^[20][21]
  • Heilige Kriege – Im Namen Christi^[20]
  • Heilige Kriege – Im Namen Allahs^[22][20]
• 2004: Der geheime Luftkrieg der Supermächte
• 2005: Ufos, Lügen und der Kalte Krieg
• 2005: In feindlichen Tiefen – Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte (auch bekannt als Der geheime U-Boot-Krieg der Supermächte – Deutschland)
• 2006: ZDF Expeditionen – Magische Welten (Fernsehreihe, Folge Shangri-La – Spurensuche in Tibet)
• 2006: Hinter den feindlichen Linien – Geheimoperationen im Kalten Krieg
• 2007: Kriegsbeute Mensch – Wie Regierungen ihre Soldaten verraten^[23]
• 2007: „Ich wollte nicht mehr aufstehen“: Ursachen und Therapien der Volkskrankheiten des 21. Jahrhunderts – neue Hilfen bei Depression, Ilona Grundmann Filmproduktion
• 2008: Der Zuckercode – Geheimwaffe gegen Krebs und Malaria?
• 2009: Geheimnis Area 51 – MiGs im Sperrgebiet
• 2010: Mengeles Erben – Menschenexperimente im kalten Krieg
• 2011: Tod in der Tiefe – Schlagabtausch der Supermächte^[24]
• 2012: Israel und die Bombe – Ein radioaktives Tabu
• 2013: Dienstbereit – Nazis und Faschisten im Dienste der CIA (mit Florian Hartung)^[25]
• 2014: Täuschung – Die Methode Reagan
• 2016: Transportgiganten – Das Comeback der Luftschiffe (zusammen mit Cornelia Borrmann und Felix Krüger, in Ozon Unterwegs, rbb, 25. April 2016)^[26]
• 2016: Europas größte Marsmission (zusammen mit Cornelia Borrmann)^[27]

• Jens Wernicke, Dirk Pohlmann (Hrsg.): Die Öko-Katastrophe: Den Planeten zu retten, heißt die herrschenden Eliten zu stürzen. Rubikon, Mainz 2019, ISBN 978-3-96789-000-6.

• Literatur von und über Dirk Pohlmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Dirk Pohlmann bei filmportal.de
• Dirk Pohlmann bei IMDb
• Dirk Pohlmann bei Crew United

1. ↑ ^{a b} Autorenprofil Dirk Pohlmann beim Westend Verlag. Abgerufen am 21. November 2019.
2. ↑ Uni Mainz – Bekannte Studierende der Johannes Gutenberg-Universität
3. ↑ Beim CargoLifter ist die Luft raus, Hamburger Abendblatt, 10. Juni 2002.
4. ↑ Andreas Speit: Eklat beim Alternativen Medienpreis: Mal nach dem Rechten schauen. In: Die Tageszeitung: taz. 12. Juni 2017, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 16. Juli 2023]). 
5. ↑ Hetzkampagne gegen Journalisten: Der geheime Plan der Verschwörungsfreaks. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 16. Juli 2023]). 
6. ↑ Markus Linden: Von der Fundamentalkritik zum völkischen Widerstand: Rechte Medien- und Politikkritik in digitalen ›Alternativmedien‹. In: Hans-Jürgen Bucher (Hrsg.): Medienkritik zwischen ideologischer Instrumentalisierung und kritischer Aufklärung. Herbert von Halem Verlag, Köln 2020, ISBN 978-3-86962-445-7, S. 375–394, hier: S. 379 f.
7. ↑ ^{a b} Matthias Holland-Letz: Wikipedia: Zur Löschung vorgeschlagen. In: Journalist. 27. Mai 2019.
8. ↑ Markus Linden: Von der Fundamentalkritik zum völkischen Widerstand: Rechte Medien- und Politikkritik in digitalen „Alternativmedien“. In: Hans-Jürgen Bucher (Hrsg.): Medienkritik zwischen ideologischer Instrumentalisierung und kritischer Aufklärung. Herbert von Halem Verlag, Köln 2020, ISBN 978-3-86962-445-7, S. 375–394, hier: S. 383 f.
9. ↑ Thomas Urban: Fachkräftemangel. In: Süddeutsche Zeitung vom 5. Oktober 2019, S. 12/13. (online, Paywall)
10. ↑ Verschwörungstheoretiker dürfen Wikipedia-Autor outen. Abgerufen am 16. Oktober 2023 (österreichisches Deutsch). 
11. ↑ Melanie Hermann, Jan Rathje: Down the rabbit hole. Verschwörungsideologien: Basiswissen und Handlungsstrategien. Amadeu Antonio Stiftung, Berlin 2021, ISBN 978-3-940878-61-8, S. 53.
12. ↑ Lars Wienand: Scheinreferendum, hurra! t-online, 27. September 2022, abgerufen am 29. Dezember 2022. 
13. ↑ ^{a b} Sebastian Leber und Jonas Fedders: Festival „Pax Terra Musica“ in Brandenburg: Wo Putin-Anhänger mit Querdenkern feiern. Der Tagesspiegel, 16. Juli 2022, abgerufen am 6. Dezember 2022. 
14. ↑ Russlanddeutsche - Tradition, Freiheit, Frust. Abgerufen am 17. Oktober 2023 (deutsch, ab Minute 2:28). 
15. ↑ "Christian Thielemann wird gecancelt". Abgerufen am 17. Oktober 2023. 
16. ↑ Hetzkampagne gegen Journalisten: Der geheime Plan der Verschwörungsfreaks. In: Der Tagesspiegel Online. ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 17. Oktober 2023]). 
17. ↑ Heimatfront – Die Volksgemeinschaft bei crew united, abgerufen am 9. März 2021.
18. ↑ Josef Nussbaumer, Guido Rüthemann: Gewalt. Macht. Hunger: Schwere Hungerkatastrophen seit 1945 Teil 2: Chroniken. StudienVerlag, Innsbruck-Wien-Bozen 2003, ISBN 978-3-7065-1831-4, S. 273; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
19. ↑ Heilige Kriege: Im Namen Allahs / Im Namen Christi / Christen gegen Christen, DVD, Komplett-Media, stadtbibliothek.graz.at/
20. ↑ ^{a b c} Dirk Pohlmann, wunschliste.de
21. ↑ Heilige Kriege – Christen gegen Christen, thetvdb.com
22. ↑ Heilige Kriege – Im Namen Allahs, programm.ard.de
23. ↑ Kriegsbeute Mensch. (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) dokumentarfilm.info. Abgerufen am 27. November 2015.
24. ↑ Tod in der Tiefe – Schlagabtausch der Supermächte bei IMDb
25. ↑ Dickopfs Doppelspiel, Spiegel Online
26. ↑ OZON unterwegs: Transportgiganten: Das Comeback der Luftschiffe | rbb Fernsehen, ARD-Programmhinweis für rbb Fernsehen, 6. Juni 2018.
27. ↑ Europas größte Marsmission, ARD-Programmhinweis für phoenix, 6. Juni 2018.