„DMARC“ – Versionsunterschied

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== Kritik ==
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DMARC steht in der Kritik, da es Zustellungsprobleme von legitimen E-Mails verursachen kann. Dies zeigt sich insbesondere im Zusammenhang mit [[Mailingliste]]n. Deswegen zögern viele große [[E-Mail-Anbieter]], DMARC mit einer anderen Policy als ‚none‘ einzusetzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.golem.de/news/e-mail-spoofing-das-problem-mit-dmarc-2008-150099.html |titel=Das Problem mit DMARC |autor=Hanno Böck |werk=[[Golem.de]] |datum=2020-08-10 |abruf=2023-07-31 }}</ref> [[Yahoo]] war 2014 der erste große Anbieter, der DMARC mit einer ‚reject‘-Policy aktiviert hatte. In der Folge kam es zu massenhaften, automatischen Abmeldungen von Teilnehmern von Mailinglisten.<ref name="heise2014">{{Internetquelle |url=https://www.heise.de/news/DMARC-Policy-Yahoo-killt-Mailinglisten-Mitgliedschaften-2168857.html |titel=DMARC-Policy: Yahoo killt Mailinglisten-Mitgliedschaften |autor=Patrick Ben Koetter |werk=[[heise online]] |datum=2014-04-11 |abruf=2023-07-31 }}</ref>
DMARC überprüft den <code>From</code>-Header der E-Mail und fordert die Übereinstimmung mit der bei SPF oder DKIM überprüften Domain ({{enS|alignment}}). Bei [[Mailingliste]]n, die Veränderungen an Kopfzeilen wie Absender, Empfänger oder Betreff vornehmen, führt dies zu Zustellproblemen der E-Mails.<ref>[https://www.heise.de/newsticker/meldung/DMARC-Policy-Yahoo-killt-Mailinglisten-Mitgliedschaften-2168857.html Heise Newsletter: DMARC-Policy: Yahoo killt Mailinglisten-Mitgliedschaften]</ref> Die E-Mail muss unverändert weitergeleitet werden.<ref>{{Internetquelle |offline=ja |abruf=2023-06-28 |url=https://blog.sys4.de/dkim-konforme-mailinglisten-de.html |titel=Mailinglisten DKIM-konform betreiben}}</ref> Alternativ muss das Verhalten der Mailingliste geändert werden, was eine Software-Anpassung voraussetzt. Die Absenderangabe im <code>From</code>-Header der E-Mail muss durch eine Adresse der Mailingliste ersetzt werden und die DKIM-Signatur entfernt werden.<ref>{{Internetquelle |offline=ja |abruf=2023-06-27 |url=https://blog.sys4.de/mailman-dmarc-konform-betreiben-de.html |titel=Nachrichten DMARC-konform mit Mailman verteilen}}</ref> Beispiel:

=== Kompatibilität mit Mailinglisten ===
DMARC überprüft den <code>From</code>-Header der E-Mail und fordert die Übereinstimmung mit der bei SPF oder DKIM überprüften Domain ({{enS|alignment}}). Bei [[Mailingliste]]n, die Veränderungen an Kopfzeilen wie Absender, Empfänger oder Betreff vornehmen, führt dies zu Zustellproblemen der E-Mails.<ref name="heise2014"/> Die E-Mail muss unverändert weitergeleitet werden.<ref>{{Internetquelle |offline=ja |abruf=2023-06-28 |url=https://blog.sys4.de/dkim-konforme-mailinglisten-de.html |titel=Mailinglisten DKIM-konform betreiben}}</ref> Alternativ muss das Verhalten der Mailingliste geändert werden, was eine Software-Anpassung voraussetzt. Die Absenderangabe im <code>From</code>-Header der E-Mail muss durch eine Adresse der Mailingliste ersetzt werden und die DKIM-Signatur entfernt werden.<ref>{{Internetquelle |offline=ja |abruf=2023-06-27 |url=https://blog.sys4.de/mailman-dmarc-konform-betreiben-de.html |titel=Nachrichten DMARC-konform mit Mailman verteilen}}</ref> Beispiel:


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Version vom 31. Juli 2023, 16:11 Uhr

Domain-based Message Authentication, Reporting and Conformance (DMARC) ist eine Spezifikation, die entwickelt wurde, um den Missbrauch von E-Mails zu reduzieren, wie er etwa bei E-Mail-Spoofing vorkommt. DMARC versucht einige seit langem bestehende Unzulänglichkeiten im Zusammenhang mit der Authentifizierung von E-Mails zu beheben und wurde bei der IETF zur Standardisierung eingereicht.[1]

Überblick

DMARC baut auf den Techniken Sender Policy Framework (SPF) und DomainKeys Identified Mail (DKIM) auf, indem es für eine Absender-Domain festlegt, wie das Empfänger-Mailsystem die Authentifizierung von E-Mails durchführen soll und wie im Falle eines Fehlers zu verfahren ist. Während die vorgenannten Techniken beschreiben, wer eine Mail versenden darf (SPF) bzw. sicherstellen, dass diese Mail in bestimmter Weise unverändert vom Absender stammt (DKIM), kann der Absender nach der DMARC-Spezifikation zusätzlich eine Richtlinie festlegen, auf welche Art der Empfänger mit einer Mail umgehen soll, die in einem oder beiden Fällen nicht den Anforderungen entspricht. Die DMARC-Richtlinie veröffentlicht die Absender-Domain durch einen Eintrag im Domain Name System (DNS). Sofern das Empfänger-Mailsystem die DMARC-Spezifikation bei E-Mail-Nachrichten anwendet, ist dadurch eine konsistente Überprüfung der Authentizität dieser E-Mails gesichert.

Die DMARC-Spezifikation entstand unter anderem auf Initiative von Google, Yahoo, Microsoft, Facebook, AOL, PayPal und LinkedIn.[2][3]

Aufbau einer DMARC-Richtlinie

DMARC verwendet, so wie auch SPF und DKIM, TXT-Records im DNS. Für eine Absender-Domain wird auf der Subdomain _dmarc ein Resource Record angelegt, der die DMARC-Richtlinie für diese Absender-Domain enthält. Folgend ist ein Beispiel dargestellt, wie DMARC im TXT-Record von _dmarc.example.org konfiguriert sein könnte:

v=DMARC1; p=quarantine; pct=100; rua=mailto:postmaster@example.org; ruf=mailto:forensik@example.org; adkim=s; aspf=r
Abkürzung Bedeutung Angabe Erlaubte Werte Standardwert, wenn Angabe fehlt
v Protokollversion notwendig DMARC1
pct Prozentualer Anteil der zu filternden Mails optional ganze Zahl zwischen 0 und 100 100
fo Fehlerberichtsoptionen optional 0, 1, d, s 0
ruf Fehlerbericht wird versandt an: optional URIs
rua Aggregierter Bericht wird versandt an: optional URIs
rf Format der Fehlerberichte optional afrf afrf
ri Intervall zwischen den aggregierten Berichten (in Sekunden) optional ganze Zahl 86400
p Anweisung, wie mit Mails der Hauptdomäne zu verfahren ist. notwendig none, quarantine, reject
sp Anweisung, wie mit Mails der Subdomäne zu verfahren ist. optional none, quarantine, reject Anweisung der Hauptdomäne
adkim Abgleichmodus für DKIM optional r, s r
aspf Abgleichmodus für SPF optional r, s r

Besondere Bedeutung haben die Abgleichmodi: Für SPF fordert die DMARC-Spezifikation, dass erstens die Überprüfung positiv ausfällt und zweitens die From Kopfzeile der Mail dieselbe Domäne aufweist, wie im SPF-Record hinterlegt. Für DKIM wird gefordert, dass die Signatur gültig ist und zusätzlich die dort genannte Domäne dieselbe ist, wie in der From Kopfzeile der Mail. Als Abgleichmodi sind s für 'strict' bzw. r für 'relaxed' vorgesehen. Bei 'strict' müssen die Domänen exakt übereinstimmen, bei 'relaxed' darf die From Kopfzeile auch eine Subdomäne enthalten. Über die Auswertung erhält der Sender einen täglichen Bericht an die genannte Adresse.

Die Policy (hier abgekürzt als 'p' bzw. 'sp' für Subdomains) legt schließlich fest, wie das Empfänger-Mailsystem mit der Mail verfahren soll, wenn die Überprüfung scheitert. Vorgesehene Modi hierfür sind 'none', 'quarantine' und 'reject'. 'none' (auch als Monitormodus bezeichnet) wird in der Regel zum Testen verwendet und macht dem Empfänger-Mailsystem keine Vorschriften über die Verfahrensweise. 'quarantine' verlangt die Kennzeichnung der Mails als Spam, 'reject' verlangt, die Mail zu verwerfen.

Kritik

DMARC steht in der Kritik, da es Zustellungsprobleme von legitimen E-Mails verursachen kann. Dies zeigt sich insbesondere im Zusammenhang mit Mailinglisten. Deswegen zögern viele große E-Mail-Anbieter, DMARC mit einer anderen Policy als ‚none‘ einzusetzen.[4] Yahoo war 2014 der erste große Anbieter, der DMARC mit einer ‚reject‘-Policy aktiviert hatte. In der Folge kam es zu massenhaften, automatischen Abmeldungen von Teilnehmern von Mailinglisten.[5]

Kompatibilität mit Mailinglisten

DMARC überprüft den From-Header der E-Mail und fordert die Übereinstimmung mit der bei SPF oder DKIM überprüften Domain (englisch alignment). Bei Mailinglisten, die Veränderungen an Kopfzeilen wie Absender, Empfänger oder Betreff vornehmen, führt dies zu Zustellproblemen der E-Mails.[5] Die E-Mail muss unverändert weitergeleitet werden.[6] Alternativ muss das Verhalten der Mailingliste geändert werden, was eine Software-Anpassung voraussetzt. Die Absenderangabe im From-Header der E-Mail muss durch eine Adresse der Mailingliste ersetzt werden und die DKIM-Signatur entfernt werden.[7] Beispiel:

From: Nutzer <user@example.org>
Subject: ...
To: wikide-l@lists.wikimedia.org

müsste nach einer Veränderung durch die Mailinglistensoftware folgendermaßen abgeändert werden:

From: Nutzer via wikide-l <wikide-l@lists.wikimedia.org>
Subject: ...
To: wikide-l@lists.wikimedia.org

Die E-Mail-Adresse des wirklichen Absenders wird bei dieser Ersetzung komplett entfernt, so dass es nicht mehr möglich ist, den tatsächlichen Absender zu ermitteln oder mit dem Absender direkt in Kontakt zu treten. Eine Option besteht darin, dass die Mailingliste den ursprünglichen Absender in alternativen Kopfdaten wie den Reply-To-Header einfügt.

Um die Authentizität einer E-Mail nachzuweisen, die bei der Weiterleitung verändert wurde, beispielsweise durch eine Mailingliste, wurde das Verfahren Authenticated Received Chain (ARC) entwickelt. ARC ist speziell für die Anwendungsszenarien gedacht, wo DMARC fehlschlägt.

Normen und Standards

  • RFC 7489 – Domain-based Message Authentication, Reporting, and Conformance (DMARC). März 2015 (englisch).

Einzelnachweise

  1. Draft Stand: 15. Juli 2013 im IETF Datatracker
  2. Golem-Artikel vom 30. Januar 2012
  3. Focus-Artikel vom 30. Januar 2012
  4. Hanno Böck: Das Problem mit DMARC. In: Golem.de. 10. August 2020, abgerufen am 31. Juli 2023.
  5. a b Patrick Ben Koetter: DMARC-Policy: Yahoo killt Mailinglisten-Mitgliedschaften. In: heise online. 11. April 2014, abgerufen am 31. Juli 2023.
  6. Mailinglisten DKIM-konform betreiben. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 28. Juni 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/blog.sys4.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  7. Nachrichten DMARC-konform mit Mailman verteilen. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Juni 2023.@1@2Vorlage:Toter Link/blog.sys4.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)