„Apolinario Mabini“ – Versionsunterschied

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Ihm wurde daraufhin eine führende Stelle in der amerikanischen Kolonialregierung angeboten, doch er lehnte diese Offerte ab, da er es bevorzugte, seinen Ruhestand in seiner Residenz in Natahan zu verbringen.
Ihm wurde daraufhin eine führende Stelle in der amerikanischen Kolonialregierung angeboten, doch er lehnte diese Offerte ab, da er es bevorzugte, seinen Ruhestand in seiner Residenz in Natahan zu verbringen.


Apolinario Mabini starb am 13. Mai 1903 in [[Manila]] an [[Cholera]], die er sich durch das Trinken einer nicht [[Pasteurisierung|pasteurisierten]] [[Carabao (Wasserbüffel)|Carabao]]-Milch eingefangen hatte.
Apolinario Mabini starb am 13. Mai 1903 in [[Manila]] an [[Cholera]].


== Weitere Notizen ==
== Weitere Notizen ==

Version vom 13. Mai 2023, 18:22 Uhr

Apolinario Mabini

Apolinario Mabini y Maranan (* 23. Juli 1864 in Tanauan; † 13. Mai 1903 in Manila), auch als der „Geniale Gelähmte“ bekannt und als das „Gehirn der Revolution“ bezeichnet, war ein philippinischer Politiker und Theoretiker. Er schrieb die philippinische Verfassung der Ersten Philippinischen Republik (von 1899 bis 1901) nieder. Im Jahre 1899 wurde er zum ersten Premierminister der Philippinen ernannt. Er gilt als einer der Nationalhelden der Philippinen.

Früher Lebensabschnitt

Apolinario Mabini wurde am 23. Juli 1864 in Talaga, einem Barangay (Ortsteil) von Tanauan, geboren. Sein Vater Inocencio Mabini und seine Mutter Dionisia Maranan lebten in ärmlichen Verhältnissen.

Ein Stipendium ermöglichte es ihm, an einer Schule in Tanauan zu studieren. Später wechselte er die Lehranstalt und kam unter die Obhut des bekannten Pädagogen Pater Valerio Malabanan.

Im Anschluss führte er sein Studium am Colegio de San Juan de Letran fort und erreichte im Jahre 1887 den Grad eines Bachelor of Arts (Bachelor der Kunst) und später den Titel eines Professors der lateinischen Sprache. An der University of Santo Tomas erhielt er 1894 sein rechtswissenschaftliches Diplom. Während seines Studiums verdiente er sich seinen Lebensunterhalt damit, dass er Unterricht in Latein gab, als Kopierer am Gericht von Manila und später als Büroangestellter und Gerichtsassistent arbeitete.

Im September 1892 trat er den Freimaurern bei und nahm den Namen Katabay an. 1893 war er einer der Beteiligten, die die La Liga Filipina gründeten, eine Organisation, die von José Rizal ins Leben gerufen wurde, um die Philippinen zu vereinigen und den spanischen Einfluss auf das Land zu reformieren.

Er träumte davon, die Armut bekämpfen zu können und dem Priesteramt, das sich seine Mutter für ihn wünschte, zu entgehen. Im Frühjahr 1896 erkrankte er schwer, möglicherweise an Kinderlähmung, was zur Lähmung seiner unteren Gliedmaßen führte. Als in diesem Jahr die Revolution ausbrach, wurde er von der spanischen Autorität verdächtigt, in Zusammenhang mit diesen Unruhen zu stehen. Man nahm ihn fest und inhaftierte ihn. Die Tatsache, dass er nicht im Stande war, seine unteren Gliedmaßen zu bewegen, überzeugte die Spanier jedoch von seiner Unschuld. Daraufhin wurde er freigelassen und in das San Juan de Dios Hospital überführt.

Revolution

Dass Mabini den nationalistischen Ansprüchen der Revolutionäre keinesfalls abgeneigt war, zeigt sich bereits an seiner Zugehörigkeit zur La Liga Filipina. Zudem arbeitete er im Geheimen an der Einführung von Reformen in den Verwaltungsämtern der Kolonialregierung. Im Jahre 1898, während eines Urlaubsaufenthaltes in Los Baños in der Provinz Laguna, verlangte der Revolutionsführer Emilio Aguinaldo nach ihm. Es benötigte hunderte von Männern, um Mabini in seiner Hängematte liegend nach Kawit zu tragen, wo er von Aguinaldo erwartet wurde. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes von Mabini zweifelte jener zuerst daran, dass ihm dieser Mann hilfreich sein könnte. Als er ihn jedoch anhörte und die Bestimmtheit in der Stimme dieses kränklich wirkenden Mannes vernahm, wichen seine Zweifel und er entschied, ihn zu seinem Vertrauten und Ratgeber zu machen.

Während der Philippinischen Revolution des Jahres 1898 war Mabini der Hauptberater im Dienste von Aguinaldo und galt als der Mann hinter dem großen General. Er entwarf unter anderem Dekrete und fertigte eine Verfassung für die Erste Philippinische Republik aus, die erste in Asien. Darin beinhaltet war die Planung zum Rahmen einer Revolutionsregierung, die 1899 beim Kongress in Malolos in Kraft gesetzt wurde. Bei diesem Ereignis hatte Mabini den Vorsitz des Revolutionskongresses und des ersten Kabinetts inne. Am 9. Mai 1899 wurde er abgelöst durch Pedro Paterno.

Premierminister

Am 2. Januar 1899 wurde Apolinario Mabini sowohl zum Premierminister als auch zum Außenminister der neuen unabhängigen diktatorischen Regierung von Emilio Aguinaldo ernannt. Die entsprechende Zeremonie zur Ausrufung der Ersten Philippinischen Republik wurde am 23. Januar 1899 gefeiert. Mabini leitete danach das erste Kabinett dieser neuen Republik.

Mabini befand sich nun im Zentrum der kritischsten Periode in der Geschichte dieses neuen Staates und musste sich sogleich mit Problemen auseinandersetzen, die er kaum hatte erahnen können. Eine dieser Aufgaben war die Verhandlungsführung bei den Gesprächen mit den Amerikanern, die am 6. März 1899, kurz nach Ausbruch des Philippinisch-Amerikanischen Krieges, begannen.

Während der Friedensgespräche boten die amerikanischen Verhandlungspartner Mabini eine Autonomie für Aguinaldos neue Regierung an. Die Gespräche scheiterten jedoch, da Mabinis Bedingungen eine Waffenruhe einschlossen, die von der Gegenseite abgelehnt wurde. Mabini setzte die Verhandlungen danach fort und versuchte einen Waffenstillstand durchzusetzen, aber erneut scheiterten die Gespräche. Da er von der amerikanischen Seite keine Bereitschaft für eine ernsthafte Friedenslösung erkennen konnte, schwor er den Verhandlungen ab, sammelte seine Leute und gab den Weg für weitere kriegerische Auseinandersetzungen frei.

Am 7. Mai 1899 trat er schließlich von seinem Amt und seiner Regierungszugehörigkeit zurück.

Später Lebensabschnitt

Am 10. Dezember 1899 wurde er von den amerikanischen Streitkräften in Cuyapo, Nueva Ecija, gefangen genommen, aber schon kurz darauf wieder freigelassen. 1901 schickte man ihn ins Exil nach Guam. Bereits 1903 kehrte er in seine Heimat zurück, nachdem er zugestimmt hatte, den Vereinigten Staaten seine Loyalität zu bekunden, und am 26. Februar 1903 leistete er seinen Schwur vor dem obersten Zollbeamten.

Ihm wurde daraufhin eine führende Stelle in der amerikanischen Kolonialregierung angeboten, doch er lehnte diese Offerte ab, da er es bevorzugte, seinen Ruhestand in seiner Residenz in Natahan zu verbringen.

Apolinario Mabini starb am 13. Mai 1903 in Manila an Cholera.

Weitere Notizen

  • Bei der Beschreibung seines Kabinetts, sagte er, dass es „… keiner Partei angehört, noch bestünde die Notwendigkeit, eine solche zu formen; es steht für nichts, außer der Sicherung der Interessen des Vaterlandes.“
  • Im Frühjahr des Jahres 1902 hielt ein Komitee des US-Senats Anhörungen ab, um die Kriegsverbrechen amerikanischer Offiziere und Soldaten während des Philippinisch-Amerikanischen Krieges zu untersuchen. Diese Untersuchungen und Verhandlungen wurden später als das Lodge Committee von 1902 bekannt. Im Zuge dieser Untersuchung wurde die Zeugenaussage des ehemaligen Militärgouverneurs der Philippinen Arthur MacArthur angehört. General MacArthur gab in Bezug auf Mabini folgende Erklärung zu Protokoll:
„Mabini ist ein hochgebildeter junger Mann, der bedauerlicherweise gelähmt ist. Er hat eine klassische Bildung genossen, verfügt über einen sehr flexiblen, einfallsreichen Verstand und Mabinis Sichten sind umfangreicher, als die irgendeines anderen Filipinos, dem ich je begegnet bin. Seine Ideen waren der Traum eines malaiischen Bündnisses. Kein Bündnis von Luzon oder des philippinischen Archipels, aber ich glaube von diesem (malaiischen) Blut. Er ist ein Träumer, aber besitzt einen sehr verbindlichen Charakter und verfügt über sehr hohe Fertigkeiten. Wie ich sagte, ist er bedauerlicherweise gelähmt. Er ist ein junger Mann und würde zweifelsohne für die Zukunft diese Insel ein großer Nutzen sein, wenn da nicht sein Gebrechen wäre.“
  • Mabinis Hauptarbeit, die La Revolution Filipina, ist eine grundlegende Analyse voll überzeugender Argumentationen und verdeutlicht die ideologischen Verwicklungen der Revolution gegen Spanien und den Widerstand gegen die amerikanischen Eindringlinge. Sie offenbart die Steigerung der demokratischen Impulse hinter seinem Denken. Er versuchte immer zwischen dem Willen der Menschen und den Entscheidungen der Führer zu vermitteln.
  • Apolinario Mabini und Andrés Bonifacio sind zusammen auf der Vorderseite der alten, aber immer noch gültigen, philippinischen 10-Peso-Banknote abgebildet.