„Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Der kfd-Bundesverband wurde 1928 unter dem Namen ''Zentralverband der katholischen Müttervereine'' gegründet. 1939 lösten die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] den Verband auf, Haus und Vermögen wurden beschlagnahmt. Elemente der Verbandsarbeit konnten unter dem Dach der [[Ordinariat (Behörde)|bischöflichen Ordinariate]] als kirchliche Frauenarbeit aufrechterhalten werden. 1951 erfolgte die Wiedergründung des Verbandes unter dem Namen ''Zentralverband der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaften''. Die erste Präsidentin des Verbandes war [[Marianne Dirks]]. 1954 wurde die Verbandszentrale in Düsseldorf wieder eingeweiht.
Der kfd-Bundesverband wurde 1928 unter dem Namen ''Zentralverband der katholischen Müttervereine'' gegründet. 1939 lösten die [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] den Verband auf, Haus und Vermögen wurden beschlagnahmt. Elemente der Verbandsarbeit konnten unter dem Dach der [[Ordinariat (Behörde)|bischöflichen Ordinariate]] als kirchliche Frauenarbeit aufrechterhalten werden. 1951 erfolgte die Wiedergründung des Verbandes unter dem Namen ''Zentralverband der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaften''. Die erste Präsidentin des Verbandes war [[Marianne Dirks]]. 1954 wurde die Verbandszentrale in Düsseldorf wieder eingeweiht.
1968 verabschiedete der Verband eine neue Satzung und mit ihr den Namen ''Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kfd-bundesverband.de/geschichte/ |titel=Geschichte der kfd – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) |abruf=2019-10-15}}</ref> 1981 wurde [[Irene Schmale-Ott]] Präsidentin der kfd. Seit 2017 ist die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-Politikerin Mechthild Heil [[Mitglied des Deutschen Bundestages|MdB]] Bundesvorsitzende.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kfd-bundesverband.de/pressemitteilung/kfd-bundesversammlung-begruesst-neuen-bundesvorstand-und-verabschiedet-mitglieder-darunter-maria-ther/ |titel=kfd-Bundesversammlung begrüßt neuen Bundesvorstand und verabschiedet Mitglieder, darunter Maria Theresia Opladen |sprache=de |abruf=2023-02-09}}</ref> Am deutschen [[Synodaler Weg|Synodalen Weg]] (seit 2019) ist die kfd beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kfd-bundesverband.de/synodaler-weg/ |titel=Synodaler Weg - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) |sprache=de |abruf=2020-07-10}}</ref>
1968 verabschiedete der Verband eine neue Satzung und mit ihr den Namen ''Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd)''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kfd-bundesverband.de/geschichte/ |titel=Geschichte der kfd – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) |abruf=2019-10-15}}</ref> 1981 wurde [[Irene Schmale-Ott]] Präsidentin der kfd. Seit 2017 ist die [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]-Politikerin Mechthild Heil [[Mitglied des Deutschen Bundestages|MdB]] Bundesvorsitzende.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kfd-bundesverband.de/pressemitteilung/kfd-bundesversammlung-begruesst-neuen-bundesvorstand-und-verabschiedet-mitglieder-darunter-maria-ther/ |titel=kfd-Bundesversammlung begrüßt neuen Bundesvorstand und verabschiedet Mitglieder, darunter Maria Theresia Opladen |sprache=de |abruf=2023-02-09}}</ref> Die kfd ist am [[Synodaler Weg|Synodalen Weg]] beteiligt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kfd-bundesverband.de/synodaler-weg/ |titel=Synodaler Weg - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD) |sprache=de |abruf=2020-07-10}}</ref>

Eine 2024 in Kraft tretende Beitragserhöhung wurde vorab in der kfd-Verbandszeitschrift [[Junia (Zeitschrift)|Junia]] bekanntgegeben. In der Reaktion darauf denken mehrere Ortsverbände über ihre Auflösung oder einen Austritt aus dem Verband nach.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.merkur.de/lokales/ebersberg/katholische-frauenbund-frauengemeinschaft-beitrags-aerger-bei-kfd-und-kdfb-austritt-kirche-aufloesung-91680491.html |titel=Katholische Frauenbünde hören reihenweise auf: Beitrags-Ärger bei kfd und KDFB |sprache=de |abruf=2023-02-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Kirche und Leben, Münster Germany |url=https://www.kirche-und-leben.de/artikel/kfd-erhoeht-beitrag-drastisch-erster-ortsverband-denkt-an-austritt?type=1991 |titel=KFD erhöht Beitrag drastisch – erster Ortsverband denkt an Austritt |sprache=de-DE |abruf=2023-02-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.come-on.de/lennetal/balve/kfd-langenholthausen-erwaegt-austritt-aufloesung-und-neugruendung-frauen-kritisieren-beitragserhoehung-des-bundesverbandes-91871598.html |titel=KFD erwägt Austritt, Auflösung und Neugründung |sprache=de |abruf=2023-02-09}}</ref>


== Verbandszeitschrift ==
== Verbandszeitschrift ==

Version vom 21. März 2023, 17:37 Uhr

kfd-Logo

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD, eigene Schreibweise: kfd) ist mit rund 350.000 Mitgliedern (Stand: 2022) in 3.600 kfd-Gemeinschaften der größte katholische Frauenverband und einer der größten Frauenverbände Deutschlands.[1] Er geht zurück auf die ab 1856 gegründeten Bruderschaften christlicher Mütter. Die kfd ist Interessenvertretung für Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft, bietet aber auch eine Gemeinschaft für Frauen.

Ziele und Selbstverständnis

Die kfd setzt sich „für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein“.[2] Nach ihrer Satzung versteht sie sich als eine Gemeinschaft von Frauen, die sich helfen und ermutigen, „in der Nachfolge Jesu Christi“ zu leben, am Leben der Kirche teilzunehmen und in der Gesellschaft in christlicher Verantwortung mitzuwirken.[3]

Die kfd-Pfarrgemeinschaften sind Begegnungsstätte für ihre Mitglieder und bieten kulturelle und soziale Dienste. Auch haben sie in vielen Kirchengemeinden Bedeutung für das Gemeindeleben.

Aufbau

Der kfd-Bundesverband setzt sich aus 20 Diözesanverbänden (Aachen, Berlin, Dresden-Meißen, Erfurt, Essen, Freiburg, Fulda, Görlitz, Hamburg, Hildesheim, Köln, Limburg, Magdeburg, Mainz, München-Freising, Münster, Osnabrück, Paderborn, Speyer und Trier)[4] und dem Landesverband Oldenburg zusammen. Der Bundesverband wird durch einen elfköpfigen Bundesvorstand vertreten, der „die politische und wirtschaftliche Gesamtverantwortung“[5] trägt und dessen Amtszeit vier Jahre beträgt. Aktuelle Bundesvorsitzende ist die im September 2021 gewählte Mechthild Heil.[6] Die „mittlere Ebene“ wird durch Dekanate, Pfarrverbände, Bezirke und Regionen gebildet.[5]

Die Mitglieder sind Personen, die „die Ziele und Aufgaben der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands bejahen und aktiv unterstützen“. Auch Männer können Mitglied der Frauengemeinschaft werden. Die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche ist nicht notwendig: Der Bundesverband geht davon aus, „dass ungetaufte (z.B. muslimische), getaufte, aber keiner Konfession/Kirche angehörende oder einer anderen christlichen Konfession (z.B. orthodox oder evangelisch) angehörende Frauen Mitglied der kfd werden/sind.“[7]

2016 zählte die kfd 450.000 Mitglieder[8], 2019 noch 350.000[1]. Der Diözesanverband Köln verzeichnete im Jahr 2019 einen Mitgliederschwund von 6,1 %.[9]

Der 11-köpfige Bundesvorstand wird durch eine Vorsitzende und zwei Stellvertreterinnen gebildet:[10]

Geschichte

Der kfd-Bundesverband wurde 1928 unter dem Namen Zentralverband der katholischen Müttervereine gegründet. 1939 lösten die Nationalsozialisten den Verband auf, Haus und Vermögen wurden beschlagnahmt. Elemente der Verbandsarbeit konnten unter dem Dach der bischöflichen Ordinariate als kirchliche Frauenarbeit aufrechterhalten werden. 1951 erfolgte die Wiedergründung des Verbandes unter dem Namen Zentralverband der katholischen Frauen- und Müttergemeinschaften. Die erste Präsidentin des Verbandes war Marianne Dirks. 1954 wurde die Verbandszentrale in Düsseldorf wieder eingeweiht. 1968 verabschiedete der Verband eine neue Satzung und mit ihr den Namen Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd).[11] 1981 wurde Irene Schmale-Ott Präsidentin der kfd. Seit 2017 ist die CDU-Politikerin Mechthild Heil MdB Bundesvorsitzende.[12] Die kfd ist am Synodalen Weg beteiligt.[13]

Verbandszeitschrift

Junia ist die Mitgliederzeitschrift der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Unter ihrem ursprünglichen Namen „Frau und Mutter“ feierte die Zeitschrift 2017 ihr 100. Erscheinungsjubiläum.[14] „Frau und Mutter“ erschien monatlich und war mit einer Druckauflage von 450.000 Exemplaren (2017)[15] die auflagenstärkste katholische Frauenzeitschrift im deutschsprachigen Raum.[16] 2020 erfolgte nach längerer verbandsinterner Diskussion eine Änderung in Junia, benannt nach der Apostelin Junia[17] und die Halbierung des Erscheinungsrhythmus auf 6 Exemplare im Jahr.[18] Chefredakteurin ist Friederike Frücht.[19]

Positionen (Auswahl)

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands forderte im Juni 2019 die Ermöglichung der Frauenordination in der römisch-katholischen Kirche.[20] Bereits in den im Jahr 1999 verabschiedeten Programm „Leitlinien ’99“[21] hatte der Verband die Forderung nach Zulassung von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche aufgestellt, musste diese aber aufgrund von Konflikten mit der Deutschen Bischofskonferenz herausnehmen.[22]

Im September 2020 verabschiedete der Verband einen Unvereinbarkeitsbeschluss für Parteimitglieder der Alternative für Deutschland.[23]

Erfolgreiche Initiativen und Beteiligungen

Die kfd gibt Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft eine Stimme und setzt sich für ihre Interessen ein. Zu den kirchen- und gesellschaftspolitischen Erfolgen der kfd gehören u. a.:

  • 2020: Über 131.000 Unterschriften für eine geschlechtergerechte Kirche[24]
  • ab 2018: Aktion #MachtLichtAn zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs in der Kirche[25]
  • 2017: Entgelttransparenzgesetz tritt in Kraft
  • 2016: „Nein heißt nein“ – Bundestag beschließt Änderung des Sexualstrafrechts
  • 2015: Stärkung der Palliativ- und Hospizversorgung
  • 2015: Verbot der organisierten Beihilfe zum Suizid
  • 2014: Angleichung der Rentenanwartschaften für Mütter, deren Kinder vor 1992 geboren wurden
  • 2013: Notrufnummer für von Gewalt betroffene Frauen: Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen[26]
  • 2009: Bedenkzeit und Beratung wird bei Spätabtreibung verpflichtend
  • 2007: Mütterkuren werden Pflichtleistungen der Krankenkassen
  • 2006: Bibel in gerechter Sprache[27]
  • 2004. Rentenmodell der katholischen Verbände: www.buendnis-sockelrente.de
  • 2001: Erstes Bundeserziehungsgeldgesetz
  • 2001: Erziehungsurlaub heißt Elternzeit
  • 2001: Offizielle Nachweise über Qualifikationen im Ehrenamt in NRW
  • 1997: Vergewaltigung in der Ehe wird strafbar
  • 1997: kfd-Aktion zum Nachweis über ehrenamtlich geleistete Arbeit
  • 1997: Gründung des Netzwerks Diakonat der Frau
  • 1995: Pflegeversicherung mit Rentenanwartschaften für pflegende Angehörige
  • 1994: Mädchen werden als Ministrantinnen zugelassen
  • 1994: Ökumenische Frauengottesdienste bei Katholiken- und Kirchentagen
  • 1993: TransFair-gesiegelte Ware in Supermärkten
  • 1992: Anerkennung von drei Jahren Erziehungszeit in der Rente
  • 1990: Leitfaden zur Gründung eines Frauenhauses
  • 1986: Erstmals Anerkennung von Erziehungsleistungen in der Rente
  • 1984: Frauenzentren bei Katholikentagen

Interessenvertretungen

Die kfd engagiert sich in folgenden Institutionen und Gremien auf nationaler und internationaler Ebene (Auswahl):[28]

Einzelnachweise

  1. a b Über uns – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 9. Mai 2019.
  2. Wer wir sind - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 10. Februar 2023.
  3. Yumpu.com: kfd-Satzung. Abgerufen am 10. Februar 2023.
  4. Diözesanverbände - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 10. Februar 2023.
  5. a b Aufbau - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 10. Februar 2023.
  6. katholisch.de: Katholische Frauen wählen neue Bundesvorsitzende
  7. Häufig gestellte Fragen - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 9. Februar 2023.
  8. kfd evaluiert drei Jahre Mitgliederwerbekampagne "Frauen.Macht.Zukunft." Abgerufen am 11. Februar 2023.
  9. kfd-Diözesanverband Köln e.V.: Jahresbericht 2020. 2020, abgerufen am 11. Februar 2023.
  10. Der kfd-Bundesvorstand. Abgerufen am 9. Juli 2021.
  11. Geschichte der kfd – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  12. kfd-Bundesversammlung begrüßt neuen Bundesvorstand und verabschiedet Mitglieder, darunter Maria Theresia Opladen. Abgerufen am 9. Februar 2023.
  13. Synodaler Weg - Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 10. Juli 2020.
  14. Geschichte – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  15. IVW: Frau und Mutter, verbreitete Auflage im 1. Quartal 2017: 450.002 Exemplare.
  16. Die kfd: Geschichte. Abgerufen am 21. März 2018.
  17. kfd benennt Mitgliederzeitschrift "Frau und Mutter" um. Abgerufen am 23. September 2020.
  18. "Frau und Mutter" hat jetzt einen Namen: Junia. Abgerufen am 9. Februar 2023.
  19. Neu in der kfd: Friederike Frücht ist Abteilungsleiterin Kommunikation und Chefredakteurin der Junia. Abgerufen am 9. Februar 2023.
  20. Katholisch.de: kfd fordert Priesterweihe für Frauen: Theologische Fragen geklärt, 21 Juni 2019
  21. kfd-Programm: Beschlüsse der Delegiertenversammlung der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands: Leitlinien ’99: Herausforderung Gerechtigkeit. 1999, abgerufen am 15. Oktober 2019.
  22. gleich und berechtigt – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 15. Oktober 2019.
  23. Katholisch.de: , September 2020
  24. kfd-bundesverband: Purpurkreuz, 3. März 2020
  25. kfd-bundesverband: ‚‘machtlichtan‘‘, 21. Januar 2022
  26. kfd-bundesverband: Hilfetelefon stärken, 21. November 2018
  27. bibel-in-gerechter-sprache: Fördernde
  28. Interessenvertretungen – Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (KFD). Abgerufen am 15. Oktober 2019.