„Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine“ – Versionsunterschied

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{{Hauptartikel|Chronik des russischen Überfalls auf die Ukraine, September und Oktober 2022}}
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Die ukrainische Armee verfolgte ihre Ende August eröffnete [[Ukrainische Gegenoffensive in der Südukraine|Gegenoffensive im Raum Cherson]], stieß dabei auf den erwarteten russischen Widerstand. Anfang September starteten die ukrainische Streitkräfte eine neue [[Ukrainische Gegenoffensive in der Ostukraine|Gegenoffensive im Raum Charkiw]] im Osten der Ukraine und konnten in wenigen Tagen erhebliche Gewinne erzielen, nachdem die russische Front bei [[Balaklija]] zusammenbrach und russische Kräfte die Flucht antraten. In wenigen Tagen konnten die Ortschaften [[Kupjansk]], [[Isjum]] in der [[Oblast Charkiw]] befreit werden; wenig später erfolgte die Rückeroberung von [[Lyman]] in der [[Oblast Donezk]]. Im Oktober 2022 gelang den ukrainischen Truppen auch ein Vordringen in die [[Oblast Luhansk]]. Auch im Süden wurden Geländegewinne erzielt. Die strategisch wichtige [[Krim-Brücke]] über die Meerenge von Kertsch wurde am 8. Oktober 2022 durch eine oder mehrere Explosionen und einen daraus entstehenden Brand beschädigt. Dadurch wurde die Versorgung der südlichen Front um Cherson erschwert. Am 29. Oktober erfolgte seitens der Ukraine ein koordinierter Angriff mit Drohnen auf im Hafen von [[Sewastopol]] liegende Schiffe der russischen [[Schwarzmeerflotte]]. Ab Ende Oktober versuchte Russland, den Konflikt einzufrieren, um Zeit zu gewinnen und den europäischen Unterstützern das Gefühl einer Aussichtslosigkeit zu vermitteln.<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-russlands-bodentruppen-versuchen-den-krieg-einzufrieren-ld.1708881 Die russischen Bodentruppen versuchen, den Krieg in der Ukraine vorerst einzufrieren], NZZ, 29. Oktober 2022</ref> Russland griff mit Raketen und vom Iran gelieferten Einweg-Drohnen die zivile Infrastruktur des ganzen ukrainischen Hinterlandes an.
Die ukrainische Armee verfolgte ihre Ende August eröffnete [[Ukrainische Gegenoffensive in der Südukraine|Gegenoffensive im Raum Cherson]], stieß dabei auf den erwarteten russischen Widerstand. Anfang September starteten die ukrainische Streitkräfte eine neue [[Ukrainische Gegenoffensive in der Ostukraine|Gegenoffensive im Raum Charkiw]] im Osten der Ukraine und konnten in wenigen Tagen erhebliche Gewinne erzielen, nachdem die russische Front bei [[Balaklija]] zusammenbrach und russische Kräfte die Flucht antraten. In wenigen Tagen konnten die Ortschaften [[Kupjansk]], [[Isjum]] in der [[Oblast Charkiw]] befreit werden; wenig später erfolgte die Rückeroberung von [[Lyman]] in der [[Oblast Donezk]]. Im Oktober 2022 gelang den ukrainischen Truppen auch ein Vordringen in die [[Oblast Luhansk]]. Auch im Süden wurden Geländegewinne erzielt. Die strategisch wichtige [[Krim-Brücke]] über die Meerenge von Kertsch wurde am 8. Oktober 2022 durch eine oder mehrere Explosionen und einen daraus entstehenden Brand beschädigt. Dadurch wurde die Versorgung der südlichen Front um Cherson erschwert. Am 29. Oktober erfolgte seitens der Ukraine ein koordinierter Angriff mit Drohnen auf bameninghong im Hafen von [[Sewastopol]] liegende Schiffe der russischen [[Schwarzmeerflotte]]. Ab Ende Oktober versuchte Russland, den Konflikt einzufrieren, um Zeit zu gewinnen und den europäischen Unterstützern das Gefühl einer Aussichtslosigkeit zu vermitteln.<ref>[https://www.nzz.ch/international/ukraine-russlands-bodentruppen-versuchen-den-krieg-einzufrieren-ld.1708881 Die russischen Bodentruppen versuchen, den Krieg in der Ukraine vorerst einzufrieren], NZZ, 29. Oktober 2022</ref> Russland griff mit Raketen und vom Iran gelieferten Einweg-Drohnen die zivile Infrastruktur des ganzen ukrainischen Hinterlandes an.


== Aktueller Verlauf (November 2022) ==
== Aktueller Verlauf (November 2022) ==

Version vom 7. November 2022, 15:51 Uhr

Animierte Darstellung des Verlaufs der russischen Invasion in der Ukraine ab dem 24. Februar 2022

Diese Übersicht ist eine Chronologie des russischen Überfalls auf die Ukraine ab dem 24. Februar 2022. Sie informiert über die wichtigsten Ereignisse seit der russischen Invasion in die Ukraine 2022.

Überfall und russischer Rückzug von Kiew und dem Norden der Ukraine (Februar bis April 2022)

Um die Regierung der Ukraine zu stürzen, versuchten die russischen Streitkräfte am 24. Februar 2022 eine Luftlandeoperation auf dem Flughafen Kiew-Hostomel; die Truppen konnten aber zunächst keine Kontrolle über den Platz erringen. Bodentruppen rückten derweil aus mehreren Stoßrichtungen rasch von Belarus aus nach, dennoch geriet der Vormarsch schon nach wenigen Tagen ca. 30 km vor Kiew ins Stocken. Nach wochenlanger Umklammerung der Stadt von Norden, Westen und Osten musste Russland den Versuch der Eroberung Kiews Ende März aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen aus allen zuvor eroberten Gebieten nördlich von Kiew und Charkiw offenbarten sich Plünderungen und andere Kriegsverbrechen an Zivilisten wie jene in Butscha.

Im Osten der Ukraine konnten die ukrainischen Truppen ihre Stellungen vor Donezk entlang der seit 2014 bestehenden Kontaktlinie den ganzen März und April durchgehend halten, ebenso die nahe der russischen Grenze liegende Großstadt Charkiw, welche in der um sie geführten Schlacht erheblich zerstört wurde. Zwischen Donezk/Luhansk und Charkiw liegende Gebiete wurden von Russland besetzt. Beim Brückenkopf von Isjum wollte Russland eine Großoffensive starten, um die ukrainischen Truppen einzukesseln, doch kam der Vormarsch nicht voran.[1] Noch stärker als Charkiw wurde die am Asowschen Meer liegende Hafenstadt Mariupol zerstört. Bis auf das lange belagerte Mariupol und den Südwesten der Ukraine (Oblast Odessa und Mykolajiw) wurden alle Gebiete im Süden der Ukraine, wo seit 2014 die Einnahme einer Landbrücke von Russland zur Krim (Föderativer Staat Neurussland) befürchtet worden war, besetzt. Dazu gehörte auch die Stadt Cherson, die bereits Anfang März eingenommen worden war.

Der russische Vorstoß von Cherson in Richtung Odessa war Anfang März bei Mykolajiw gescheitert. Eine amphibische Landung wurde nach der Versenkung des Flaggschiffs Moskwa Mitte April nochmals unwahrscheinlicher. Gleichwohl wurde noch Mitte April von Landverbindungen nach Transnistrien gesprochen; insbesondere das russische Militär war mit den politischen Beschränkungen der Ziele auf den Donbass unzufrieden und forderte im Gegenteil ehrgeizigere Ziele und eine Generalmobilmachung in Russland.[2][3] Am 27. Februar begannen bei Mariupol die Kämpfe. Dazu näherten sich bei Tag und Nacht russische Panzer von Donezk her. Sie wurden von ukrainischen Truppen zerstört. Am 28. Februar soll dort ein russisches Militärflugzeug zum Absturz gebracht und der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, Generalmajor Andrei Suchowezki, durch einen ukrainischen Scharfschützen getötet worden sein.[4] Ab dem 1. März stand die Stadt unter dem Beschuss von russischer Artillerie. Am 13. März gab die Organisation Ärzte ohne Grenzen an, dass erstmals Tote aufgrund von Medikamentenmangel in der umschlossenen Stadt zu beklagen seien.[5]

Russische Offensive im Donbas (Mai und Juni 2022)

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 1. Mai 2022

Nach der endgültigen Eroberung von Mariupol konzentrierte sich das russische Militär im Mai und Juni auf die Einnahme von Territorien im Oblast Luhansk. Verschossen die Russen pro Tag bis zu 60.000 Artilleriegeschosse, konnten die Ukrainer mit 6.000 antworten, oft unter gänzlichem Verzicht auf eine Antwort zwecks Einsparung von Munition.[6] Im Kampf um die Stadt Sjewjerodonezk stützte sich die russische Seite auf eine Taktik der Erschöpfung. Anfang Mai hatte Russland noch versucht, mit einer Überschreitung des Flusses Siwerskyj Donez die Ukrainer einzukesseln, was zum Verlust von rund 100 schweren Fahrzeugen geführt hatte. Der Verlust von Sjewjerodonezk führte auch zum Rückzug der Ukrainer aus Solote, wo ihre Truppen seit März erfolgreich den Erstürmungsversuchen standgehalten hatten.[7] Im Raum Cherson konnte die ukrainische Armee kleinere Gebietsgewinne verzeichnen.

In den besetzten Gebieten versuchte Russland teils auch mit Desinformation die Menschen an eine neue Realität zu gewöhnen. Vereinzelt wurde von Partisanen-Aktionen in diesen Gebieten berichtet. Weiterhin beschoss Russland die Ukraine mit Fernlenkwaffen, doch Analysten stimmten darin überein, dass Russland die moderne Munition ausgehe. Darum setzte Russland wenig präzise Lenkwaffen aus der sowjetischen Zeit ein. Ein Beispiel ist der Raketenangriff vom 27. Juni in Krementschuk, als eine von zwei ungenauen Ch-22-Raketen ein Einkaufszentrum anstelle der mutmaßlich angepeilten Baumaschinenfabrik traf.

Ende Juni zogen sich die russischen Kräfte nach verstärktem ukrainischen Beschuss von der im westlichen Schwarzen Meer gelegenen Schlangeninsel zurück; damit endete weitgehend auch der Einsatz der russischen Schwarzmeerflotte, die danach nicht weiter in Erscheinung trat und später auch von der Krim in das östliche Schwarze Meer verlegt wurde.

Stillstand und Stellungskrieg (Juli und August 2022)

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 1. Juli 2022

Anfang Juli erlangten russische Truppen nach wochenlangen Kämpfen volle Kontrolle über die Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk und deren unmittelbare Umgebung. In den folgenden Wochen der Sommermonate Juli und August setzten die russischen Streitkräfte ihre offensiven Aktionen im Osten der Ukraine fort, ohne jedoch weitere größere Geländegewinne zu machen. Währenddessen kam es auf ukrainischer Seite vermehrt zum Einsatz westlicher Waffen, insbesondere der von den USA gelieferten HIMARS-Artilleriesysteme, die zunehmend militärische Ziele im Hinterland der russischen Front, u. a. Kommandostände, Munitionslager und Verpflegungspunkte, unter Beschuss nahmen. Dabei kam es auch erstmals zu Angriffen auf militärische Ziele auf der Krim, die von Russland seit deren völkerrechtswidriger Annexion im Jahr 2014 als Bestandteil des nationalen Territoriums betrachtet wird.

Unter öffentlichen Spekulationen einer möglichen ukrainischen Offensive im Raum Cherson verlegte das russische Kommando beträchtliche Truppen über den Dnepr in westliche Richtung, während die ukrainischen Streitkräfte eine systematische Zerstörung aller Flussquerungen durch Beschuss mit Präzisionsgeschossen betrieben und damit die Logistik der Russen beeinträchtigten. Ende August gingen die ukrainischen Streitkräfte in dem Frontabschnitt Cherson vermehrt in die Offensive.

Ukrainische Offensiven im Süden und Osten (September und Oktober 2022)

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 1. September 2022

Die ukrainische Armee verfolgte ihre Ende August eröffnete Gegenoffensive im Raum Cherson, stieß dabei auf den erwarteten russischen Widerstand. Anfang September starteten die ukrainische Streitkräfte eine neue Gegenoffensive im Raum Charkiw im Osten der Ukraine und konnten in wenigen Tagen erhebliche Gewinne erzielen, nachdem die russische Front bei Balaklija zusammenbrach und russische Kräfte die Flucht antraten. In wenigen Tagen konnten die Ortschaften Kupjansk, Isjum in der Oblast Charkiw befreit werden; wenig später erfolgte die Rückeroberung von Lyman in der Oblast Donezk. Im Oktober 2022 gelang den ukrainischen Truppen auch ein Vordringen in die Oblast Luhansk. Auch im Süden wurden Geländegewinne erzielt. Die strategisch wichtige Krim-Brücke über die Meerenge von Kertsch wurde am 8. Oktober 2022 durch eine oder mehrere Explosionen und einen daraus entstehenden Brand beschädigt. Dadurch wurde die Versorgung der südlichen Front um Cherson erschwert. Am 29. Oktober erfolgte seitens der Ukraine ein koordinierter Angriff mit Drohnen auf bameninghong im Hafen von Sewastopol liegende Schiffe der russischen Schwarzmeerflotte. Ab Ende Oktober versuchte Russland, den Konflikt einzufrieren, um Zeit zu gewinnen und den europäischen Unterstützern das Gefühl einer Aussichtslosigkeit zu vermitteln.[8] Russland griff mit Raketen und vom Iran gelieferten Einweg-Drohnen die zivile Infrastruktur des ganzen ukrainischen Hinterlandes an.

Aktueller Verlauf (November 2022)

1. November

Lagebild des britischen Verteidigungsministeriums vom 1. November 2022

Die russischen Besatzungsbehörden der Oblast Cherson gaben nach den Evakuierungen aus der Stadt Cherson, aus dem 15 Kilometer-Umfeld des unteren Dnipro und den Teilevakuierungen aus den Gebieten an der rechten, westlichen Seite des Dnipro bekannt, nun auch die Zivilbevölkerung des Rajon Kachowka am linken, östlichen Ufer des Dnipro ab dem 6. November evakuieren zu wollen.[9] Die russische Besatzungsverwaltung der Oblast Cherson soll von der Stadt Cherson nach Skadowsk ausweichen.[10]

Mehr als 100 aus der russischen Teilrepublik Tschuwaschien einberufene Wehrfähige protestieren gegen ihren Einsatz in der Ukraine und weigern sich aufgrund ausbleibender Soldzahlungen, diesen anzutreten.[11]

2. November

Russland schloss sich wieder der Schwarzmeergetreideinitiative an, die von ihm nach dem Drohnenangriff auf Sewastopol vom 29. Oktober ausgesetzt worden war.[12]

US-amerikanische Quellen teilten mit, Nordkorea habe Artilleriegranaten an Russland geliefert, um sie in der Ukraine einzusetzen. Nordkorea habe Russland zudem „Freiwillige“ zum Kampf in der Ukraine angeboten.[13]

3. November

Die IAEA fand bei Untersuchungen keine Hinweise, die die Behauptung der russischen Regierung stützen, dass die Ukraine eine schmutzige Bombe baut.[14][15]

Russische Angriffe auf die ukrainische Energieinfrastruktur führten in weiten Teilen des Landes zu Stromausfällen. Nach Angaben der ukrainischen Regierung waren am Abend knapp 4,5 Millionen Menschen (darunter die Bewohner von Kiew und zehn weiterer Regionen) von der Energieversorgung abgeschnitten.[14][15]

4. November

Russlands Präsident Putin ordnete an, dass alle Bewohner der Oblast Cherson (flächenmäßig etwas kleiner als Belgien) vor der heranrückenden ukrainischen Armee „evakuiert“ werden sollen[16] und erklärt, dass seit Beginn der Teilmobilmachung 318.000 Personen einberufen worden seien.[17] Weil die russische Armee zuvor aber Elitedivisionen in und um die Hauptstadt Cherson zusammenzog, wo sie Stellungen ausbauten,[18] halten maßgebliche militärische und politische Verantwortliche der Ukraine diese und frühere russische Evakuierungs- und Abzugsmeldungen weiterhin für eine Finte, eine Kriegslist, um die ukrainische Armee in einen verlustreichen Häuserkampf in Cherson zu locken.[19][20] Erneut, wie schon seit fast zwei Wochen, berichteten ukrainische und unabhängige Quellen von russischen Soldaten in Zivilkleidung in Cherson.[21]

An der Donbass-Front haben russische Truppen ihre Angriffe nach ukrainischen Angaben in den letzten Tagen verdreifacht. Besonders umkämpft sind, wie schon in den letzten acht Monaten ohne erfolgreiche russische Durchbrüche, Bachmut und Awdijiwka und dortige Umgebungen.[22]

5. November

Iran bestätigte die Lieferung von Drohnen an Russland, behauptete aber, diese seien „vor dem Krieg“ geliefert worden.[23]

Nach Angaben des ukrainischen Staates wurden durch die bisherigen russischen Angriffe mindestens ein Drittel der ukrainischen „Stromanlagen“ zerstört. Ab Anfang November, in den Tagen vor dem 5. November, wurde in Kiew und weiteren Regionen der Ukraine mit der Rationierung von Strom begonnen. So wird Strom regelmäßig für mehrere Stunden abgestellt, um eine Überlastung des gesamten Stromnetzes zu verhindern.[24]

Nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes ist das russische Militär mit Vorbereitung und Ausbildung der etwa 300.000 für den Kriegseinsatz einberufenen Personen überfordert. Der britische Geheimdienst verwies auf den Umstand, dass mit Monatsbeginn November jährlich etwa 120.000 russische Wehrpflichtige eine Grundausbildung beginnen und dass russische Militäreinheiten mangels Ausbildern und Einrichtungen in Belarus trainieren würden. Der Geheimdienst geht davon aus, dass dennoch viele russische Soldaten, die nach der Ausrufung der Mobilmachung in die Ukraine geschickt wurden, kaum eine oder keine Ausbildung erhalten haben.[25] Erste nach der Verkündigung der Mobilmachung eingezogene Reservisten sind bereits Mitte Oktober in der Ukraine gefallen. Angehörige hatten im Zuge dessen erklärt, dass die Gefallenen teils ganz ohne militärische Ausbildung an die Front geschickt wurden.[26]

Das Institute for the Study of War veröffentlicht die Einschätzung, dass Russland ungeachtet der über 300.000 einberufenen Personen die Mobilmachung fortführt.[24]

Commons: Russischer Überfall auf die Ukraine 2022 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Order of 16 March 2022 – Quellen und Volltexte (englisch)

Einzelnachweise

  1. Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen., Meduza, 24. Juni 2022
  2. Vicious Blame Game Erupts Among Putin’s Security Forces. The Moscow Times, 27. April 2022.
  3. «Войска скорее имитируют, чем наступают». Nowaja gaseta. Europa, 27. April 2022.
  4. Offenbar zweiter russischer General getötet. Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. März 2022.
  5. Ärzte ohne Grenzen: Todesfälle wegen Medikamentenmangel. In: tagesschau.de. 13. März 2022, abgerufen am 13. März 2022.
  6. Ukraine’s ammunition becomes defining issue in battle for Donbas, The Guardian, 27. Juni 2022
  7. Die Ukraine erleidet ihre erste schmerzhafte Niederlage im Kampf um den Donbass. Aber es wird schwierig sein, auf dem Erfolg Russlands aufzubauen., Meduza, 24. Juni 2022
  8. Die russischen Bodentruppen versuchen, den Krieg in der Ukraine vorerst einzufrieren, NZZ, 29. Oktober 2022
  9. Russian occupiers say residents of Kakhovka district will be forcibly removed from their homes. In: Ukrajinska Prawda. 1. November 2022, abgerufen am 2. November 2022 (englisch).
  10. Occupation administration of Kherson moves to Skadovsk – General Staff report. In: Ukrajinska Prawda. 1. November 2022, abgerufen am 2. November 2022 (englisch).
  11. Meuterei im Ausbildungslager – mobilisierte Soldaten gehen auf Barrikaden. Abgerufen am 6. November 2022.
  12. Russia Resumes Ukraine Grain-Export Deal in Abrupt Reversal, Bloomberg, 2. November 2022 (englisch).
  13. „Beträchtliche Zahl“ - Nordkorea liefert heimlich Munition an Russland, krone.at, 2. November 2022.
  14. a b tagesschau.de: Liveblog: + USA und UN fordern Verlängerung von Getreidedeal +. Abgerufen am 3. November 2022.
  15. a b Ukraine-News am Donnerstag: IAEA sieht keine Hinweise auf »schmutzige Bombe« in der Ukraine. In: Der Spiegel. 3. November 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 3. November 2022]).
  16. tagesschau.de: Liveblog: + Putin ordnet Evakuierung Chersons an +. Abgerufen am 4. November 2022.
  17. Ukrainenews am Freitag: Söldnertruppe Wagner bezieht erstes offizielles Hauptquartier in Russland. In: Der Spiegel. 4. November 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. November 2022]).
  18. Institute for the Study of War: Russian Offensive Campaign Assessment, November 3. Abgerufen am 4. November 2022 (englisch).
  19. Daniel Dillmann (Merkur.de): Schlacht um Cherson: Lockt Putin die Ukraine in die Falle? 2. November 2022, abgerufen am 4. November 2022.
  20. Martin Küper (t-online nachrichten): Sprengen die Russen am Ende das Dnipro-Stauwerk? 4. November 2022, abgerufen am 4. November 2022.
  21. Russians In Kherson Change Into Civilian Clothes And Settle In The Evacuees’ Accommodation, 22. Oktober 2022 (englisch); siehe auch Spezialartikel zur Cherson-Besetzung, mit Augenzeugen der Nowaja gaseta.
  22. t-online nachrichten: Newsblog: Russland: Putin macht Einberufung von Schwerverbrechern möglich. 2. November 2022, abgerufen am 4. November 2022. (oberster Threat 13:23 Uhr)
  23. Philipp Saul, Juri Auel, Kassian Stroh, Oliver Klasen, Leopold Zaak: Ukraine News: Laut Selenskyj mehr Drohnen aus Iran. Abgerufen am 6. November 2022.
  24. a b Ukraine-News am Samstag: Experten rechnen mit heimlicher Fortführung der Mobilmachung in Russland. In: Der Spiegel. 5. November 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. November 2022]).
  25. https://twitter.com/defencehq/status/1588785131975856128. Abgerufen am 6. November 2022.
  26. Christina Hebel: (S+) Russland und die Mobilmachung: »Wir wissen nicht, wofür wir kämpfen sollen«. In: Der Spiegel. 16. Oktober 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 6. November 2022]).