„Ambur Braid“ – Versionsunterschied

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Die Sängerin verfügt über eine extreme Bandbreite, singt Koloraturpartien ebenso wie lyrische Partien bis hin zu dramatischen Rollen. So ungewöhnlich das Rollenspektrum heute erscheinen mag, Ambur Braid verweist auf zwei historische Beispiele – [[Maria Cebotari]], die alternierend Tosca und Konstanze sang, und [[Edda Moser]], die zwischen Königin der Nacht und Salome wechselte.<ref name=Kuhn /> Auch die Callas verfügte über ein Repertoire, welches von Königin der Nacht bis Isolde reichte.<ref>John Louis DiGaetani: ''The Definitive Diva: The Life and Career of Maria Callas'', McFarland 2021, S. 199</ref>
Die Sängerin verfügt über eine extreme Bandbreite, singt Koloraturpartien ebenso wie lyrische Partien bis hin zu dramatischen Rollen. So ungewöhnlich das Rollenspektrum heute erscheinen mag, Ambur Braid verweist auf zwei historische Beispiele – [[Maria Cebotari]], die alternierend Tosca und Konstanze sang, und [[Edda Moser]], die zwischen Königin der Nacht und Salome wechselte.<ref name=Kuhn /> Auch die Callas verfügte über ein Repertoire, welches von Königin der Nacht bis Isolde reichte.<ref>John Louis DiGaetani: ''The Definitive Diva: The Life and Career of Maria Callas'', McFarland 2021, S. 199</ref>


Es sind Königinnen, Königstöchter und Kurtisanen, eine Hohepriesterin, eine Operndiva und die ''[[Femme fatale|femme fatale]]'' par excellence der Operngeschichte, die ''[[Salome (Oper)|Salome]]'', die zu den bevorzugten Rollen der Sängerin zählen. Ihr Mozart-Repertoire reicht von Königin der Nacht und Konstanze über Fiordiligi bis zu den dramatischeren Partien Donna Anna, Vitelia und Elettra. Aus dem Belcanto-Fach wählte sie von Bellini die Hohepriesterin ''[[Norma (Oper)|Norma]]'', von Donizetti die dem Wahnsinn verfallene ''[[Lucia di Lammermoor]]'' und – wie vor ihr beispielsweise [[Beverly Sills]], [[Edita Gruberova]] und [[Mariella Devia]] – alle Königinnen der Tudor-Trilogie, ''[[Anna Bolena]]'', ''[[Maria Stuarda]]'' und Elisabetta in ''[[Roberto Devereux]]''.<ref>Viele Diven scheuen insbesondere vor den technischen Schwierigkeiten der Elisabetta zurück, siehe dazu Niel Rishoi: ''[https://parterre.com/2016/03/23/roberto-devereux-tragedy-mirrored/ Roberto Devereux: Tragedy Mirrored]'', abgerufen am 15. Juli 2022. So sang Joan Sutherland zwar mit großem Erfolg Anna und Maria, nie jedoch die Elisabeth. Die Callas nahm nur die Anna in ihr Repertoire auf, die Tebaldi keine der drei Rollen.</ref> Aus dem [[Romantik|romantischen]] und [[Verismo|veristischen]] Repertoire stammen die drei Kurtisanen Violetta in ''[[La traviata]]'' (von Verdi), ''[[Manon (Massenet)|Manon]]'' (von Massenet) und Stephana in ''[[Siberia (Oper)|Siberia]]'' (Von Giordano). Von Puccini singt sie die Heroine ''[[Tosca]]'' und die kokette Musetta in ''[[La Bohème]]''. [...]
Es sind Königinnen, Königstöchter und Kurtisanen, eine Hohepriesterin, eine Operndiva und die ''[[Femme fatale|femme fatale]]'' par excellence der Operngeschichte, die ''[[Salome (Oper)|Salome]]'', die zu den bevorzugten Rollen der Sängerin zählen. Ihr Mozart-Repertoire reicht von Königin der Nacht und Konstanze über Fiordiligi bis zu den dramatischeren Partien Donna Anna, Vitelia und Elettra. Aus dem Belcanto-Fach wählte sie von Bellini die Hohepriesterin ''[[Norma (Oper)|Norma]]'', von Donizetti die dem Wahnsinn verfallene ''[[Lucia di Lammermoor]]'' und – wie vor ihr beispielsweise [[Beverly Sills]], [[Edita Gruberova]] und [[Mariella Devia]] – alle Königinnen der Tudor-Trilogie, ''[[Anna Bolena]]'', ''[[Maria Stuarda]]'' und Elisabetta in ''[[Roberto Devereux]]''.<ref>Viele Diven scheuen insbesondere vor den technischen Schwierigkeiten der Elisabetta zurück, siehe dazu Niel Rishoi: ''[https://parterre.com/2016/03/23/roberto-devereux-tragedy-mirrored/ Roberto Devereux: Tragedy Mirrored]'', abgerufen am 15. Juli 2022. So sang Joan Sutherland zwar mit großem Erfolg Anna und Maria, nie jedoch die Elisabeth. Die Callas nahm nur die Anna in ihr Repertoire auf, die Tebaldi keine der drei Rollen.</ref> Aus dem [[Romantik|romantischen]] und [[Verismo|veristischen]] Repertoire stammen die drei Kurtisanen Violetta in ''[[La traviata]]'' (von Verdi), ''[[Manon (Massenet)|Manon]]'' (von Massenet) und Stephana in ''[[Siberia (Oper)|Siberia]]'' (Von Giordano). Von Puccini singt sie die Heroine ''[[Tosca]]'' und die kokette Musetta in ''[[La Bohème]]''. Weitere Prinzessinnen sind die von ihrem Geliebten verlassene, ihn betrauernde ''[[Ariadne auf Naxos]]'', die sehnsüchtig schwanger werden wollende Chryspthemnis in ''[[Elektra (Strauss)|Elektra]]'' (beide von Richard Strauss), die mit unheimlichen Zauberkräften gerüstete ''[[Eslcarmonde]]'' (von Massenet) oder als Cover die Clemence in ''[[L’amour de loin]]'' (von Saariaho), eine Gräfin, deren Liebe nur zu einem Lächeln führt, ehe der Mann aus der Ferne in ihren Armen stirbt.<ref>Schmopera: ''[https://www.schmopera.com/scene/people/ambur-braid/ Ambur Braid]'', abgerufen am 15. Juli 2022</ref>


=== Konzertrepertoire ===
=== Konzertrepertoire ===

Version vom 15. Juli 2022, 14:38 Uhr

Ambur Braid, 2017

Ambur Braid, ursprünglich Amber Dionne Braid (geboren am 19. März 1983 in Terrace, British Columbia) ist eine kanadische Opernsängerin der Stimmlage Sopran. Sie zählt zum Ensemble der Oper Frankfurt.

Leben und Werk

Ambur Braid studierte am Royal Conservatory of Music in Toronto und am San Francisco Conservatory. Als Mitglied des Ensemble Studios der Canadian Opera Company trat sie als Adele in der Fledermaus von Johann Strauß auf, als Königin der Nacht und als Vitellia in den beiden letzten Opern Mozarts, Zauberflöte und Titus.

Engagements

2017 debütierte sie an der Oper Frankfurt, seit 2018 gehört sie deren Ensemble an.

Die Bregenzer Festspiele übertrugen ihr im Juli 2022 die Rolle der Kurtisane Stephana in Umberto Giordanos Siberia, einer Wiederentdeckung rund um eine oszillierende Frauenfigur. Stephana gibt ihr angenehmes Leben im eleganten Stadtpalais von St. Petersburg auf, um der großen Liebe, Vassili, ins sibirische Straflager zu folgen.[1] In der Spielzeit 2022-23 wird sie in Frankfurt Hauptrollen in zwei selten gespielten Werken übernehmen – im April die Angèle in Kurt Weills Einakter Der Zar läßt sich photographieren und im Juli die Chawa in Rudi Stephans einziger Oper Die ersten Menschen.[2]

Rollenspektrum

Die Sängerin verfügt über eine extreme Bandbreite, singt Koloraturpartien ebenso wie lyrische Partien bis hin zu dramatischen Rollen. So ungewöhnlich das Rollenspektrum heute erscheinen mag, Ambur Braid verweist auf zwei historische Beispiele – Maria Cebotari, die alternierend Tosca und Konstanze sang, und Edda Moser, die zwischen Königin der Nacht und Salome wechselte.[3] Auch die Callas verfügte über ein Repertoire, welches von Königin der Nacht bis Isolde reichte.[4]

Es sind Königinnen, Königstöchter und Kurtisanen, eine Hohepriesterin, eine Operndiva und die femme fatale par excellence der Operngeschichte, die Salome, die zu den bevorzugten Rollen der Sängerin zählen. Ihr Mozart-Repertoire reicht von Königin der Nacht und Konstanze über Fiordiligi bis zu den dramatischeren Partien Donna Anna, Vitelia und Elettra. Aus dem Belcanto-Fach wählte sie von Bellini die Hohepriesterin Norma, von Donizetti die dem Wahnsinn verfallene Lucia di Lammermoor und – wie vor ihr beispielsweise Beverly Sills, Edita Gruberova und Mariella Devia – alle Königinnen der Tudor-Trilogie, Anna Bolena, Maria Stuarda und Elisabetta in Roberto Devereux.[5] Aus dem romantischen und veristischen Repertoire stammen die drei Kurtisanen Violetta in La traviata (von Verdi), Manon (von Massenet) und Stephana in Siberia (Von Giordano). Von Puccini singt sie die Heroine Tosca und die kokette Musetta in La Bohème. Weitere Prinzessinnen sind die von ihrem Geliebten verlassene, ihn betrauernde Ariadne auf Naxos, die sehnsüchtig schwanger werden wollende Chryspthemnis in Elektra (beide von Richard Strauss), die mit unheimlichen Zauberkräften gerüstete Eslcarmonde (von Massenet) oder als Cover die Clemence in L’amour de loin (von Saariaho), eine Gräfin, deren Liebe nur zu einem Lächeln führt, ehe der Mann aus der Ferne in ihren Armen stirbt.[6]

Konzertrepertoire

Zu ihrem Oratorien- und Konzertrepertoire zählen das Mozart-Requiem, Beethovens Neunte, Mendelsohns Elijah, Florent Schmitts La Tragédie de Salomé und Brittens War Requiem. Die Sängerin sang unter der Leitung einer Reihe namhafter Dirigenten, darunter Alain Altinoglu, Titus Engel, Dirk Kaftan und Erik Nielsen.

Zitat

„Ich liebe es, die Schurkinnen zu spielen die zerrissenen, interessanten Frauenfiguren ziehen mich an: ihre Intelligenz, ihr Charisma, ihr Sex. Wir alle haben diese Seiten in uns. Solche Rollen zu spielen erlaubt mir, das auf fantastische Weise auszuleben! Der Charakter einer Figur ist mir wichtiger als die Vokalakrobatik. Wenn es eine spannende Inszenierung ist, darf die Rolle auch einmal kleiner sein.“

Ambur Braid: Blog der Oper Frankfurt[3]

Auszeichnungen

Commons: Ambur Braid – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bregenzer Festspiele: Sibirien, abgerufen am 15. Juli 2022
  2. Oper Frankfurt: Premieren, abgerufen am 15. Juli 2022
  3. a b Konrad Kuhn, Blog der Oper Frankfurt: NEU IM ENSEMBLE: AMBUR BRAID, abgerufen am 15. Juli 2022
  4. John Louis DiGaetani: The Definitive Diva: The Life and Career of Maria Callas, McFarland 2021, S. 199
  5. Viele Diven scheuen insbesondere vor den technischen Schwierigkeiten der Elisabetta zurück, siehe dazu Niel Rishoi: Roberto Devereux: Tragedy Mirrored, abgerufen am 15. Juli 2022. So sang Joan Sutherland zwar mit großem Erfolg Anna und Maria, nie jedoch die Elisabeth. Die Callas nahm nur die Anna in ihr Repertoire auf, die Tebaldi keine der drei Rollen.
  6. Schmopera: Ambur Braid, abgerufen am 15. Juli 2022