„Massaker von Butscha“ – Versionsunterschied

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Das '''Massaker von Butscha''' ist eine Reihe von [[Kriegsverbrechen]] in der Stadt [[Butscha]], einem Vorort der [[Ukraine|ukrainischen]] Hauptstadt [[Kiew]], welche während des [[Russischer Überfall auf die Ukraine 2022|russischen Überfalls auf die Ukraine]] durch Angehörige der [[Streitkräfte Russlands|russischen Streitkräfte]] an der Zivilbevölkerung begangen worden sein sollen. Während der russischen Besetzung der Stadt fanden laut ukrainischen Angaben mehr als 300 Zivilisten den Tod.<ref name="fatalities1">{{Cite web|url=https://www.themoscowtimes.com/2022/04/03/ukraine-says-killing-of-civilians-in-bucha-a-deliberate-massacre-a77187|title=Ukraine Says Killing of Civilians in Bucha a 'Deliberate Massacre'|date=3 April 2022|website=The Moscow Times}}</ref><ref name="fatalities2">{{Cite news|url=https://www.siasat.com/ukraine-crisis-67-civilians-killed-buried-in-mass-grave-2290142/|title=Ukraine crisis: 67 civilians killed, buried in mass grave|date=13 March 2022|newspaper=[[The Siasat Daily]]}}</ref> Die Regierung der Ukraine wirft [[Russland]] vor, gezielt ein Massaker verübt zu haben.<ref name="NZZ_Schwerin">{{Literatur |Autor=Ulrich von Schwerin |Titel=Russen hinterlassen Szenen des Grauens in Vororten von Kiew |Sammelwerk=[[Neue Zürcher Zeitung]] |Datum=2022-04-03 |Online=https://www.nzz.ch/international/ukraine-hinweise-auf-kriegsverbrechen-der-russen-bei-kiew-ld.1677804}}</ref> Die russische Regierung bestreitet eine Beteiligung russischer Soldaten.<ref>{{Literatur |Titel=Russland bestreitet Tötung von Zivilisten |Sammelwerk=[[Die Zeit]] |Datum=2022-04-03 |Online=https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-04/butscha-russland-ukraine-krieg-zivilisten}}</ref>



Version vom 5. April 2022, 00:17 Uhr

Vorlage:Linkbox Russisch-Ukrainischer Krieg Daten ohne gewähr--~~~~ Das Massaker von Butscha ist eine Reihe von Kriegsverbrechen in der Stadt Butscha, einem Vorort der ukrainischen Hauptstadt Kiew, welche während des russischen Überfalls auf die Ukraine durch Angehörige der russischen Streitkräfte an der Zivilbevölkerung begangen worden sein sollen. Während der russischen Besetzung der Stadt fanden laut ukrainischen Angaben mehr als 300 Zivilisten den Tod.[1][2] Die Regierung der Ukraine wirft Russland vor, gezielt ein Massaker verübt zu haben.[3] Die russische Regierung bestreitet eine Beteiligung russischer Soldaten.[4]

Die ukrainische Armee drang am 1. April 2022 kampflos in die Stadt ein, nachdem die russische Armee einen Teilabzug aus der Region ankündigte, um die Ukraine von Süden und Osten aus stärker anzugreifen. Am 2. April wurde ein Video auf Twitter veröffentlicht, welches neun tote Menschen auf der Straße zeigt und von der Washington Post verifiziert wurde.[5]

Allgemeine Lage

Eine Straße, blockiert von teils ramponierten Panzern und Transporter, an der Seite der Straße stehen kleinere Häuser. Im Vordergrund scheinen sich zwei Menschen zu unterhalten.
Zerstörtes Militärgerät nach dem ersten russischen Durchmarschversuch in Butscha am 27. Februar

Am 27. Februar wurde gezielt nach einer russischen Militärkolonne gesucht[6] und nach ihrem Auffinden erfolgte in Butscha ein Angriff.[7] Ansonsten war außer punktuellen Gefechten um den 5. März keine organisierte Verteidigung Butschas erfolgt.[8]

Russische Truppen bezogen am 5. März Stellungen auch in den oberen Stockwerken der Hochhäuser, so eine Gemeinderätin Butschas, spätestens ab 8. März gab es keinen Strom und kein Wasser mehr, Kommunikationsantennen waren absichtlich zerstört worden. Die russischen Truppen seien derart hart vorgegangen, dass es im Gegensatz zu anderen Orten keine Kundgebungen gegen die Okkupanten gab, obschon darüber diskutiert worden sei. Offensichtlich verhielten sich verschiedene Einheiten unterschiedlich; im Zentrum habe eine Einheit, welche für den Abtransport der getöteten und verletzten Russen zuständig war, sogar Diesel an das Krankenhaus abgegeben. Trotzdem seien Menschen auch an Mangel von Nahrung und Medikamenten gestorben.[8] Weiter erklärte die Gemeinderätin, dass die Ukraine, obschon die russischen Truppen von Butscha aus Irpin beschossen hätten, nicht militärisch geantwortet hätten und somit die Zerstörung der Stadt verhindert worden sei.[8]

Am 31. März berichtete der Bürgermeister, dass alle russischen Truppen abgezogen seien.[9] Sie hinterließen verminte Gärten, Straßen und sogenannte Sprengfallen.[10]

Vorkommnisse

Bereits am 4. März wurden zwei Männer und eine Frau getötet, als ihr Auto von einem russischen gepanzerten Fahrzeug beschossen wurde.[11] Am 5. März wurden zwei Familien, die in ihren Autos aus Butscha zu fliehen versuchten, ebenfalls von einem russischen gepanzerten Fahrzeug beschossen. Dabei kamen vier Menschen ums Leben.[12]

Die russischen Truppen suchten systematisch ehemalige Militärangehörige – auch ein Sohn eines verstorbenen ATO-Veteranen (ATO war die Bezeichnung für das militärische Vorgehen gegen die regierungsfeindlichen Kräfte in der Ostukraine 2014) sei erschossen worden.[8] Eine Person beschrieb Folterspuren bei aufgefundenen Körpern.[10][13]

Am 12. März waren nach unterschiedlichen Angaben im Stadtzentrum von Butscha 57 oder 67 Zivilisten hinter einer Kirche in einem Massengrab beigesetzt worden. Zu den Todesumständen liegen keine Angaben vor.[14][15]

Laut Angaben des Bürgermeisters von Butscha, Anatolij Fedoruk, wurden in Butscha (mit Stand 2. April) 280 Menschen in Massengräbern beigesetzt.[16]

Indizien

Nach dem Einrücken in Butscha berichteten ukrainische Truppen von dutzenden toten Zivilisten. 20 Leichen in ziviler Kleidung zählten Journalisten der Nachrichtenagentur AFP allein auf einer Straße.[3] Die englischsprachige Internetzeitung The Kyiv Independent veröffentlichte Bilder von Erschossenen in Zivilkleidung, deren Hände auf dem Rücken gebunden waren.[17] Laut der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) berichtete eine Angehörige eines Getöteten, dass sechs unbewaffnete Männer wenige Tage nach der Invasion in Butscha festgenommen und später erschossen worden seien. Des Weiteren wirft The Kyiv Independent russischen Soldaten vor, vier Zivilisten in einem Auto mit der Aufschrift „Kinder“ erschossen zu haben.[18]

Die New York Times berichtete am 4. April, dass Satellitenbilder zeigen würden, dass die Leichen in Butscha schon vor Wochen zusehen waren.[19]

Reaktionen

Fernsehansprache des ukrainischen Präsidenten Selenskyj zum Massaker von Butscha

National

International

  • Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz nannte die Ermordung von Zivilisten ein Kriegsverbrechen und kündigte weitere Sanktionen an.[21]
  • Die Biden-Administration kündigte an, dass weitere Sanktionen in Anbetracht der Ereignisse wahrscheinlich nötig seien.[22]
  • Der französische Präsident Emmanuel Macron nannte auf Twitter die Ermordung von hunderten Zivilisten „feige“ und schrieb, dass sich die russische Regierung für diese Verbrechen verantworten müsse.[23]

Russland

  • Russland bestreitet die Tötung von Zivilisten in Butscha[24] und behauptet, die Bilder aus der Stadt seien von den USA und der NATO „bestellt“ worden.[25]

TV-Reportage

Commons: Massaker von Butscha – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ukraine Says Killing of Civilians in Bucha a 'Deliberate Massacre'. In: The Moscow Times. 3. April 2022;.
  2. Ukraine crisis: 67 civilians killed, buried in mass grave In: The Siasat Daily, 13 March 2022 
  3. a b Ulrich von Schwerin: Russen hinterlassen Szenen des Grauens in Vororten von Kiew. In: Neue Zürcher Zeitung. 3. April 2022 (nzz.ch).
  4. Russland bestreitet Tötung von Zivilisten. In: Die Zeit. 3. April 2022 (zeit.de).
  5. David L. Stern, Meg Kelly und Claire Parker: Bodies, rubble line the streets of Bucha following Russian retreat. In: Washington Post. 3. April 2022, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  6. Ukrainian Armed Forces looking for column of enemy equipment marked with letter V, these are especially dangerous terrorists – Danilov, Interfax, 27. Februar 2022
  7. Ukraine says it destroyed Russian military convoy outside of Kyiv. Times of Israel, 27. Februar 2022.
  8. a b c d «Кто-то перед смертью ехал на велосипеде. Кто-то гулял парой» Буча. Депутат местного совета Катерина Украинцева — о том, как этот город жил под российской оккупацией, Meduza, 3. April 2022
  9. Мэр Бучи Анатолий Федорук подтвердил освобождение города от российских войск 31 марта. Abgerufen am 4. April 2022.
  10. a b Bodies of mutilated children among horrors the Russians left behind, The Sunday Times, 2. April 2022
  11. Anna Myroniuk: Russian soldiers murder volunteers helping starving animals near Kyiv. In: The Kyiv Independent. 8. März 2022, abgerufen am 3. April 2022.
  12. Daniel Boffey: ‘A war crime’: two young boys among Ukrainians shot dead during attempted evacuation. In: The Kyiv Independent. 3. April 2022, abgerufen am 3. April 2022.
  13. Guardian Titelblatt vom 4. April 2022
  14. Ukraine crisis: 67 civilians killed, buried in mass grave. In: The Siasat Daily. 13. März 2022, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  15. Mass Grave of 57 Bodies in Bucha – Ukrainian Official. In: The Moscow Times. 3. April 2022, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  16. Almost 300 people buried in ‘mass grave’ in Bucha outside Kyiv: Mayor. In: Alarabiya News. 2. April 2022, abgerufen am 3. April 2022 (englisch).
  17. Olga Rudenko: National Hundreds of murdered civilians discovered as Russians withdraw from towns near Kyiv (GRAPHIC IMAGES). In: The Kyiv Independent. (kyivindependent.com [abgerufen am 3. April 2022]).
  18. Florian Hassel: Putins blutige Spur in Butscha. In: Tages-Anzeiger. (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 3. April 2022]).
  19. Malachy Browne, David Botti, Haley Willis.: Satellite images show bodies lay in Bucha for weeks, despite Russian claims. In: The New York Times. (nytimes.com [abgerufen am 4. April 2022]).
  20. Krieg in der Ukraine im News-Ticker – Schweiz unterstützt Untersuchungen zu mutmasslichem Massaker | Ukraine meldet 410 tote Zivilisten bei Kiew | Selenski spricht von «Völkermord». In: tagesanzeiger.ch/. 3. April 2022, abgerufen am 3. April 2022.
  21. Ukraine: Germany's Scholz vows response over Bucha deaths. In: Deutsche Welle. (dw.com [abgerufen am 3. April 2022]).
  22. U.S. weighs tougher Russia sanctions after evidence of Bucha killings. In: Washington Post. ISSN 0190-8286 (englisch, washingtonpost.com [abgerufen am 3. April 2022]).
  23. Massacre de Boutcha: «Les autorités russes devront répondre de ces crimes», prévient Macron. In: Le Parisien. (französisch, leparisien.fr [abgerufen am 3. April 2022]).
  24. Krieg in der Ukraine im News-Ticker. In: Tages-Anzeiger. 3. April 2022.
  25. Russland behauptet, USA hätten Aufnahmen in Butscha „bestellt“ In spiegel.de abgerufen am 4. April 2022.