„Theodor Malcus“ – Versionsunterschied

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'''Georg Wilhelm Theodor Malcus''' (* [[7. November]] [[1881]] in [[Kassel]]; † [[14. März]] [[1967]] ebenda) war Arzt, von 1929 bis 1945 Landesmedizinaldirektor im psychiatrischen Landeskrankenhaus in [[Kloster Merxhausen|Merxhausen]] und Gutachter am Erbgesundheitsgericht zu Kassel. In diesen Funktionen war er aktiv an der [[Euthanasie]] der Nationalsozialisten beteiligt.
'''Georg Wilhelm Theodor Malcus''' (* [[7. November]] [[1881]] in [[Kassel]]; † [[14. März]] [[1967]] ebenda) war Arzt, von 1929 bis 1945 Landesmedizinaldirektor im psychiatrischen Landeskrankenhaus in [[Kloster Merxhausen|Merxhausen]] und Gutachter am Erbgesundheitsgericht zu Kassel. In diesen Funktionen war er aktiv an der [[Euthanasie]] der Nationalsozialisten beteiligt.



Version vom 30. März 2022, 08:00 Uhr

Georg Wilhelm Theodor Malcus (* 7. November 1881 in Kassel; † 14. März 1967 ebenda) war Arzt, von 1929 bis 1945 Landesmedizinaldirektor im psychiatrischen Landeskrankenhaus in Merxhausen und Gutachter am Erbgesundheitsgericht zu Kassel. In diesen Funktionen war er aktiv an der Euthanasie der Nationalsozialisten beteiligt.

Leben und Wirken

Der Sohn des Postsekretärs Heinrich Malcus legte im Jahr 1901 das Abitur am Wilhelmsgymnasium Kassel ab und verließ die Schule, um Heilkunde[1] in Marburg und Göttingen zu studieren. Am 1. April 1908 erhielt er die Doktorwürde zur Forschung über die Bruchsacktuberkulose [2] und arbeitete fortan in Kassel als Arzt. Im 1. Weltkrieg war er als Feldarzt eingesetzt, danach wurde er Oberarzt in der Landesheilanstalt für Männer in Haina. Von 1941 bis 1945 war er Direktor der Anstalt für Geisteskranke in Merxhausen. In dieser Funktion hatte er zahlreiche Opfer im Kontext der nationalsozialistischen Euthanasie zu verantworten. Seit 1933 war er zudem Mitglied der NSDAP, außerdem Mitglied am Erbgesundheitsgericht in Kassel. In dieser Funktion war er u. a. für Gutachten zuständig, die die Sterilisierung von erbkrankem Nachwuchs betrafen.[3]

Die Verhaftung durch die Amerikaner erfolgte am 8. Februar 1945, er blieb in Haft bis 1946. Der Spruchkammerbescheid im Kontext der Entnazifizierung vom 10. Juli 1947 stellte auf der Basis zahlreicher Gefälligkeitsgutachten fest, dass Malcus in die „Gruppe IV der Mitläufer“ eingereiht wurde und eine Geldbuße in Höhe von 1000 Reichsmark zu bezahlen hatte.[4]

Malcus war u. a. verantwortlich für den Tod der Musikerin Luise Greger. In dem Musikstück „Eine Pommersche Gans“ tritt Dr. Malcus als Antagonist Luise Gregers auf.[5]

Einzelnachweise

  1. Reifezeugnis vom 7. September 1901. Archiv Wilhelmsgymnasium Kassel
  2. Theodor Malcus: Zwei Beiträge zur Bruchsacktuberkulose. Weber & Weidemeyer. Marburg 1908. Abgerufen am 29. März 2022.
  3. https://arcinsys.hessen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v4532429
  4. Hartwin Neumann: Lebensbilder –Leidensbilder –Frauenbilder. Luise Greger in Merxhausen. Abgerufen am 29. März 2022.
  5. https://straze.de/programm/detail/luise-greger-eine-pommersche-gans)