„Residuallast“ – Versionsunterschied

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Residuallast kann vor allem auch gedeckt werden durch geplantes Abschalten von Stromnutzern. Wird die Residuallast nicht gedeckt, kommt es unweigerlich zu Stromausfällen. In der Schweiz spricht man vom grössten Riskio, einer lamg andauernden Strommangelage
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[[Datei:Last, Windeinspeisung, Solareinspeisung und Restlast in Deutschland und Luxemburg.png|mini|462x462px|Last, Windeinspeisung, Solareinspeisung und Residuallast in Deutschland und Luxemburg, Januar 2020, Daten Transparenzplattform ENTSO-E]]
[[Datei:Last, Windeinspeisung, Solareinspeisung und Restlast in Deutschland und Luxemburg.png|mini|462x462px|Last, Windeinspeisung, Solareinspeisung und Residuallast in Deutschland und Luxemburg, Januar 2020, Daten Transparenzplattform ENTSO-E]]
Der Begriff '''Residuallast''' (lat. ''residuum'' „Rest“) bezeichnet im Rahmen der [[Elektrische Energietechnik|elektrischen Energietechnik]] die in einem [[Stromnetz]] nachgefragte [[elektrische Leistung]] (Last) abzüglich des Anteils fluktuierender Einspeisung von dargebotsabhängigen Erzeugern wie z.&nbsp;B. [[Windkraftanlage|Windkraft-]] oder [[Photovoltaik]]anlagen. Sie stellt die Restnachfrage an elektrischer Leistung dar, welche von den übrigen [[Kraftwerk]]en wie [[Speicherkraftwerk]]en und [[Kalorisches Kraftwerk|kalorischen Kraftwerken]] wie [[Gaskraftwerk|Gaskraftwerken]] sowie [[Kohlekraftwerk|Kohle-]] und [[Kernkraftwerk]]en, gedeckt werden muss (siehe [[Kraftwerksmanagement]]). Gibt es dabei ein zu geringes Angebot an regelbarer Kraftwerksleistung, führt ungedeckte Residualleistung im Extremfall zu [[Lastabwurf (Stromnetz)|Lastabwurf]], welcher sich in Form von [[Stromausfall|Stromausfällen]] für den Stromverbraucher bemerkbar macht.<ref name="schwab1"/>
Der Begriff '''Residuallast''' (lat. ''residuum'' „Rest“) bezeichnet im Rahmen der [[Elektrische Energietechnik|elektrischen Energietechnik]] die in einem [[Stromnetz]] nachgefragte [[elektrische Leistung]] (Last) abzüglich des Anteils fluktuierender Einspeisung von dargebotsabhängigen Erzeugern wie z.&nbsp;B. [[Windkraftanlage|Windkraft-]] oder [[Photovoltaik]]anlagen. Sie stellt die Restnachfrage an elektrischer Leistung dar, welche von den übrigen [[Kraftwerk]]en wie [[Speicherkraftwerk]]en und [[Kalorisches Kraftwerk|kalorischen Kraftwerken]] wie [[Gaskraftwerk|Gaskraftwerken]] sowie [[Kohlekraftwerk|Kohle-]] und [[Kernkraftwerk]]en, gedeckt werden muss (siehe [[Kraftwerksmanagement]]): Alternativen sind den Strom aus Stromspeichern zu entnehmen oder den Strombedarf zu reduzieren. Gibt es dabei ein zu geringes Angebot an regelbarer Kraftwerksleistung, Speicher oder abschaltbarer Stromnutzer, führt ungedeckte Residualleistung im Extremfall zu [[Lastabwurf (Stromnetz)|Lastabwurf]], welcher sich in Form von [[Stromausfall|Stromausfällen]] für den Stromverbraucher bemerkbar macht.<ref name="schwab1"/>


Die Residuallast ''R'' zu einem bestimmten Zeitpunkt berechnet sich aus der von allen Verbrauchern in Summe nachgefragten momentanen Leistung ''N'' und dem zu einem Zeitpunkt unbeeinflussbar vorhandenen Anteil an angebotener Leistung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien ''F<sub>EE</sub>'' wie folgt:<ref name="next1"/>
Die Residuallast ''R'' zu einem bestimmten Zeitpunkt berechnet sich aus der von allen Verbrauchern in Summe nachgefragten momentanen Leistung ''N'' und dem zu einem Zeitpunkt unbeeinflussbar vorhandenen Anteil an angebotener Leistung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien ''F<sub>EE</sub>'' wie folgt:<ref name="next1"/>
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Die Residuallast ist abhängig vom räumlichen Betrachtungsgebiet (z.&nbsp;B. Versorgungsgebiet eines [[Stromnetzbetreiber|Netzbetreibers]]). Über größere Gebiete ergeben sich Ausgleichseffekte, dabei nehmen die [[Übertragungsverlust]]e im Stromnetz zu. Netzausbau, das heißt die Behebung von Netzengpässen, ermöglicht einen besseren überregionalen Ausgleich.<ref name="next1" />
Die Residuallast ist abhängig vom räumlichen Betrachtungsgebiet (z.&nbsp;B. Versorgungsgebiet eines [[Stromnetzbetreiber|Netzbetreibers]]). Über größere Gebiete ergeben sich Ausgleichseffekte, dabei nehmen die [[Übertragungsverlust]]e im Stromnetz zu. Netzausbau, das heißt die Behebung von Netzengpässen, ermöglicht einen besseren überregionalen Ausgleich.<ref name="next1" />


Saisonale Schwankungen – bei der Photovoltaik sind die Sommererträge hoch, bei Windkraft sind die Wintererträge hoch – wirken sich auf die Residuallast aus.<ref name="iwes1" />Die Residuallast zeigt über den Tag wie über das Gesamtjahr eine sehr starke Struktur (siehe Bild oben). Innerhalb eines Tages können Residuallastwerte für den Versorgungsbereich Deutschland bei einer Maximallast von 85&nbsp;GW um bis zu 70&nbsp;[[Watt (Einheit)|GW]] schwanken, .<ref name="schwab1"/>
Saisonale Schwankungen – bei der Photovoltaik sind die Sommererträge hoch, bei Windkraft sind die Wintererträge hoch – wirken sich auf die Residuallast aus.<ref name="iwes1" />Die Residuallast zeigt über den Tag wie über das Gesamtjahr eine sehr starke Struktur (siehe Bild oben). Innerhalb eines Tages können Residuallastwerte für den Versorgungsbereich Deutschland bei einer Maximallast von 85&nbsp;GW um bis zu 70&nbsp;[[Watt (Einheit)|GW]] schwanken, .<ref name="schwab1"/> Die Residuallast wird sich gemäss den heutigen deutschen politischen Stromstartegien noch wesentlich erhöhen.


Zeitlich starke Schwankungen der Residualleistung können verbraucherseitig durch [[Laststeuerung]] vermindert werden, indem der Strombedarf von Stromkunden, ähnlich wie bei [[Lastabwurfkunden]], dem Angebot der fluktuierenden Einspeisung angepasst wird. Weitere künftige Möglichkeiten stellen auch der Ausbau von Speichertechnologien, zentrale [[Pumpspeicherkraftwerk]]e, lokale (dezentrale) Energiespeicher oder auf Akkumulatoren basierenden [[Unterbrechungsfreie Stromversorgung|unterbrechungsfreien Stromversorgungen]] (USV) dar.
Zeitlich starke Schwankungen der Residualleistung können verbraucherseitig durch [[Laststeuerung]] vermindert werden, indem der Strombedarf von Stromkunden, ähnlich wie bei [[Lastabwurfkunden]], dem Angebot der fluktuierenden Einspeisung angepasst wird. Weitere künftige Möglichkeiten stellen auch der Ausbau von Speichertechnologien, zentrale [[Pumpspeicherkraftwerk]]e, lokale (dezentrale) Energiespeicher oder auf Akkumulatoren basierenden [[Unterbrechungsfreie Stromversorgung|unterbrechungsfreien Stromversorgungen]] (USV) dar.


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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<references>
<ref name="schwab1">{{BibISBN|9783662553152|Kapitel=Kapitel 2.1.2 Energiewende | Seiten = 21 – 33 }}</ref>
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Version vom 22. Januar 2022, 16:13 Uhr

Last, Windeinspeisung, Solareinspeisung und Residuallast in Deutschland und Luxemburg, Januar 2020, Daten Transparenzplattform ENTSO-E

Der Begriff Residuallast (lat. residuum „Rest“) bezeichnet im Rahmen der elektrischen Energietechnik die in einem Stromnetz nachgefragte elektrische Leistung (Last) abzüglich des Anteils fluktuierender Einspeisung von dargebotsabhängigen Erzeugern wie z. B. Windkraft- oder Photovoltaikanlagen. Sie stellt die Restnachfrage an elektrischer Leistung dar, welche von den übrigen Kraftwerken wie Speicherkraftwerken und kalorischen Kraftwerken wie Gaskraftwerken sowie Kohle- und Kernkraftwerken, gedeckt werden muss (siehe Kraftwerksmanagement): Alternativen sind den Strom aus Stromspeichern zu entnehmen oder den Strombedarf zu reduzieren. Gibt es dabei ein zu geringes Angebot an regelbarer Kraftwerksleistung, Speicher oder abschaltbarer Stromnutzer, führt ungedeckte Residualleistung im Extremfall zu Lastabwurf, welcher sich in Form von Stromausfällen für den Stromverbraucher bemerkbar macht.[1]

Die Residuallast R zu einem bestimmten Zeitpunkt berechnet sich aus der von allen Verbrauchern in Summe nachgefragten momentanen Leistung N und dem zu einem Zeitpunkt unbeeinflussbar vorhandenen Anteil an angebotener Leistung aus fluktuierenden erneuerbaren Energien FEE wie folgt:[2]

Residuallastschwankungen

Die Residuallast ist abhängig vom räumlichen Betrachtungsgebiet (z. B. Versorgungsgebiet eines Netzbetreibers). Über größere Gebiete ergeben sich Ausgleichseffekte, dabei nehmen die Übertragungsverluste im Stromnetz zu. Netzausbau, das heißt die Behebung von Netzengpässen, ermöglicht einen besseren überregionalen Ausgleich.[2]

Saisonale Schwankungen – bei der Photovoltaik sind die Sommererträge hoch, bei Windkraft sind die Wintererträge hoch – wirken sich auf die Residuallast aus.[3]Die Residuallast zeigt über den Tag wie über das Gesamtjahr eine sehr starke Struktur (siehe Bild oben). Innerhalb eines Tages können Residuallastwerte für den Versorgungsbereich Deutschland bei einer Maximallast von 85 GW um bis zu 70 GW schwanken, .[1] Die Residuallast wird sich gemäss den heutigen deutschen politischen Stromstartegien noch wesentlich erhöhen.

Zeitlich starke Schwankungen der Residualleistung können verbraucherseitig durch Laststeuerung vermindert werden, indem der Strombedarf von Stromkunden, ähnlich wie bei Lastabwurfkunden, dem Angebot der fluktuierenden Einspeisung angepasst wird. Weitere künftige Möglichkeiten stellen auch der Ausbau von Speichertechnologien, zentrale Pumpspeicherkraftwerke, lokale (dezentrale) Energiespeicher oder auf Akkumulatoren basierenden unterbrechungsfreien Stromversorgungen (USV) dar.

Einzelnachweise

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