„Korporal“ – Versionsunterschied

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Version vom 22. Oktober 2021, 15:40 Uhr

Der Korporal (corporal [engl.], caporal [frz.], von corpus, corporis [lat.] = der Körper) ist in vielen Streitkräften der unterste Rang der Unteroffiziere. In der Bundeswehr ist der Korporal ein Dienstgrad für Mannschaften. In der Schweiz, in Belgien und in Luxemburg wird dieser Rang auch bei der Feuerwehr verwendet.

In früheren deutschen Heeren wurde der unterste Unteroffiziersdienstgrad ebenfalls zeitweise mit Corporal bezeichnet.

Österreich

Österreichisches Bundesheer

— Korporal —

Anzug 75/03
Anzug 75/03
Schulterstück (Heeressport)
Schulterstück (Heeressport)
Tellerkappe
Tellerkappe

Anzug 75 / 03 | Rockkragen | Tellerkappe
Dienstgradgruppe Chargen
NATO-Rangcode OR-3
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Korporal
Dienstgrad Marine keiner
Abkürzung (in Listen) Kpl
Besoldungsgruppe ...

Im österreichischen Bundesheer ist der Korporal ein Chargendienstgrad (Verwendungsgruppe MZCh). In der k.u.k. Armee zählte er noch zu den Unteroffizieren (und legte dementsprechend noch das gelb-schwarze Unteroffiziersportepee an). Heute entspricht der österreichische Dienstgrad etwa den Dienstgraden Hauptgefreiter oder Stabsgefreiter in der deutschen Bundeswehr. Der Korporal kann im Frieden Kommandantenaufgaben von Trupp-Stärke bis eventuell Gruppen-Stärke übernehmen. In Auslandseinsätzen wird er auf Englisch als Corporal (Cpl) bezeichnet.

Soldaten, die in der Ausbildung zum Unteroffizier (HUAK) oder zum Offizier (EF) stehen, tragen eine eigene Version des Dienstgrades mit silberfarbenem Querbalken am Oberrand. Diesen gibt es nur für den Dienstanzug 75/03.

Schweiz

Schweizer Armee
— Korporal —
Anzug 75/03
Dienstanzug Schulterklappe
Dienstgradgruppe Unteroffiziere
NATO-Rangcode OR-4
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Korporal
Dienstgrad Marine keiner
Abkürzung (in Listen) Kpl
Besoldungsgruppe CHF 7.-/Tag

In der Schweizer Armee ist der Korporal (kurz: Kpl) der niedrigste Unteroffiziersgrad (NATO-Rangcode: OR-4). Er steht eine Rangstufe über dem Mannschaftsdienstgrad Obergefreiter.

Bis zur Armeereform XXI (mit Wirkung zum 1. Januar 2004) erfüllte er die Funktion des Gruppenführers. Seitdem diese Funktion vom Wachtmeister übernommen wird, ist der Korporalsrang Fachspezialisten ohne Führungsfunktion vorbehalten.

Den Rang des Korporals gibt es außerdem noch bei der Feldpost, was darauf zurückzuführen ist, dass die Ausbildung eines Feldpostkorporals wesentlich kürzer dauert als die eines regulären Gruppenführers. Auch bei der ABC-Abwehr aller Truppengattungen gibt es den Rang des Korporals noch. Dabei werden Soldaten nach einer speziellen Unteroffiziersschulung zu Korporalen befördert. Das Dienstgradabzeichen zeigt bei der Schweizer Armee einen einfachen Winkel auf den Achselschlaufen.

In Auslandeinsätzen wird er auf Englisch als Corporal (Cpl) bezeichnet.

Deutschland

Korporal
Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger. Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger. Ärmelabzeichen am Hemd, dunkelblau für Marineuniformträger (Verwendungsreihe 10er Seemännischer Dienst)
Dienstgradabzeichen[1][2][A 1]
Dienstgradgruppe Mannschaften[3]
NATO-Rangcode –?–[4]
Dienstgrad Heer/Luftwaffe Korporal[3]
Dienstgrad Marine Korporal[3]
Abkürzung (in Listen) –?–
Besoldungsgruppe A 6 nach BBesO[5]

Korporal ist ein am 15. September 2021 eingeführter Dienstgrad der Bundeswehr in der Dienstgradgruppe der Mannschaften.[3]

Geschichte

Im Rahmen der Personalentwicklung der Bundeswehr zur „Modernisierung der Laufbahnen“ wurde die Neukonzeption der Laufbahnen der Mannschaften des Truppendienstes gebilligt und die Einführung der neuen Dienstgrade Korporal und Stabskorporal als Spitzendienstgrad für Mannschaften beschlossen. Es wird sich zunächst um ein Pilotprojekt handeln.[6] Entscheidungen über NATO-Rangcode und Abkürzungen stehen noch aus.

Befehlsbefugnis und Dienststellungen

In der Bundeswehr ist der Korporal ein Mannschaftsdienstgrad,[3][7] Aufgrund der Zugehörigkeit zur Dienstgradgruppe der Mannschaften könnten Korporale auf Grundlage des § 4 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund des Dienstgrades“) der Vorgesetztenverordnung niemandem allein auf Grund ihres Dienstgrades Befehle erteilen.[8][9] Wie alle Mannschaftsdienstgrade können sich Korporale daher auch in Notlagen nicht selbst zu Vorgesetzten gemäß § 6 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund eigener Erklärung“) der Vorgesetztenverordnung erklären.[10]

Korporale besetzen besonders anspruchsvolle Dienstposten, die eine besondere Erfahrung benötigen. Dazu zählen beispielsweise Verwendungen als Instandsetzer auch komplizierter technischer Systeme (Bordwaffen, Funkgeräte, optische und elektronische Aufklärungsmittel, Drehflügler usw.), in Stäben als besonders qualifizierte Stabsgehilfen oder als Bediener technischer Systeme auf Kommandobrücken oder Gefechtsständen. Korporale werden auch als Ausbilder, Truppführer oder (dann aber meist nur übergangsweise nach § 5 („Vorgesetztenverhältnis auf Grund besonderer Anordnung“) der Vorgesetztenverordnung) Gruppenführer eingesetzt. Aufgrund ihrer Erfahrung, die meist der Erfahrung von Unteroffizieren entspricht, sind Korporale in Stäben häufig mit Aufgaben betraut, die erhebliches Fachwissen und eine hohe Verantwortung bedingen. Aufgrund dieser und ähnlicher Dienststellungen und Aufgabenbereiche können Korporale in den in der Vorgesetztenverordnung aufgezählten Fällen und in den dort genannten Grenzen allen dienstlich oder fachlich unterstellten Soldaten Befehle erteilen.[8][11]

Ernennung

Maßgebliche gesetzliche Grundlagen für die Ernennung zum Korporal enthält die Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) und ergänzend die noch zu ändernde Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 20/7. Zum Korporal können Zeitsoldaten und beorderte Reservisten der Laufbahnen der Mannschaften ernannt werden.[A 2] Soldaten können 7 Jahre nach Eintritt in ein Dienstverhältnis der Bundeswehr zum Korporal ernannt werden.[A 3] Voraussetzung ist ferner in der Regel eine Dienstzeit von mindestens einem Jahr im Dienstgrad Oberstabsgefreiter.[12][13][14][A 4] Das Bundesministerium der Verteidigung hat angekündigt, die Beförderungen hauptsächlich nach dem Prinzip der Bestenauswahl und nicht überwiegend nach Dienstalter durchzuführen.[6] Das Bundesministerium plant darüber hinausgehend, anfänglich nur Bewerber zu berücksichtigen, die mindestens drei Jahre als Soldatin oder Soldat auf Zeit im Dienstgrad des Oberstabsgefreiten gedient haben und die sich noch mindestens zu einer Restdienstzeit von drei Jahren verpflichten bzw. bereits verpflichtet haben.[A 5][15]

Besoldung

Soldaten auf Zeit im Dienstgrad Korporal werden nach der Bundesbesoldungsordnung (BBesO) mit A 6 besoldet.[5][16] Reservistendienstleistende erhalten stattdessen Wehrsold nach dem Wehrsoldgesetz.[17]

Dienstgradabzeichen

Heer
Luftwaffe
Marine
Uniformträgerbereich[A 6][1][18]

Das Dienstgradabzeichen für Korporale zeigt einen breiten Schrägstreifen auf beiden Schulterklappen bzw. für Marineuniformträger auf den Oberärmeln[A 7][1][18][2] Die Details der Ausführung der Dienstgradabzeichen für den Dienstanzug der Heeres- und Luftwaffenuniformträger sind noch nicht festgelegt.

Äquivalente, nach- und übergeordnete Dienstgrade

Den Dienstgrad Korporal führen sowohl Heeres-, Luftwaffen- als auch Marineuniformträger. In den Streitkräften der NATO wird der Korporal voraussichtlich zu allen Dienstgraden mit dem NATO-Rangcode mindestens OR-4 und höchstens OR-5 äquivalent sein. Eine genaue Einstufung im NATO-Rangcodesystem steht noch aus. Voraussichtlich wird der der Dienstgrad der Bundeswehr also beispielsweise mit dem Corporal der Streitkräfte der Vereinigten Staaten vergleichbar sein, der dort bereits zur Dienstgradgruppe der Unteroffiziere zählt.[4]

In der Laufbahngruppe der Mannschaften ist der Korporal im Sinne der entsprechend noch zu ergänzenden ZDv 20/7 über dem rangniedrigeren Oberstabsgefreiten und unter dem ranghöheren Stabskorporal eingeordnet.[14]

 Mannschaftsdienstgrad
Niedrigerer Dienstgrad[19]   Höherer Dienstgrad[19]
Oberstabsgefreiter Korporal Stabskorporal

Dienstgradgruppe: MannschaftenUnteroffiziere o.P.Unteroffiziere m.P.LeutnanteHauptleuteStabsoffiziereGenerale

Andere Streitkräfte

  • Frankreich, Großbritannien, Vereinigte Staaten: In Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten erfolgt die Beförderung zum Korporal nach Bestehen eines gesonderten Lehrgangs. In Frankreich gehören der Caporal und der Caporal-chef dennoch zu den Mannschaften. In Großbritannien und den USA zählt er zu den Unteroffizieren – obwohl er paradoxerweise im NATO-Vergleich als "Oberstabsgefreiter" nur zu den Mannschaften gerechnet wird.

Niederlande

In den Niederlanden wird man „Korporaal“ nach einer längeren Dienstzeit im Mannschaftsrang.

Polen

In den polnischen Streitkräften gibt es die folgenden vergleichbaren Dienstgrade in der Laufbahngruppe der Unteroffiziere.

  • Korporal (polnisch : kapral [kurz: kpr.]), NATO-Rangcode OR-4
  • Oberkorporal (starszy kapral [st.kpr.]), ebenfalls OR-4

Vatikanstadt

In der Schweizergarde gibt es ebenfalls den Rang des Korporals sowie den des Vizekorporals.

Frühere deutsche Staaten

Preußen

In Preußen stand der „Corporal“ einer bis zu 30 Mann starken Korporalschaft vor. Der Corporal rangierte zwischen dem Gefreiten und dem Sergeanten bzw. Feldwebel; er war der niederste Unteroffiziersdienstgrad. Die Bezeichnung Corporal wurde um 1850 in „Unteroffizier“ gewandelt.

Freikorporal wurden bis 1807 die (adligen) Offiziersanwärter genannt.

Die Dienststellung des „Vice-Corporals“ bzw. „Vice-Unteroffiziers“ wurde um 1810/1811 in Preußen eingeführt. Der Diensttuer zählte zu den Mannschaften (Gemeine), versah aber Unteroffiziersdienst. Die Ernennung erfolgte durch den Kompaniechef und konnte von diesem nach Belieben widerrufen werden. Der Posten wurde per AKO vom 21. April 1853 abgeschafft (gemeinsam mit dem Dienstgrad Obergefreiter).

Abzeichen war gemäß AKO vom 10. November 1810 bzw. AKO vom 16. November 1811 die Unteroffizierstroddel. Bei erfolgter Bewährung durfte das Abzeichen auch nach der Abberufung von diesem Posten weiter getragen werden.

Bayern

In der Bayerischen Armee bestanden die Dienstgrade Korporal bzw. Vize-Korporal bis 1872. Den Korporal kennzeichnete seit 1802 eine weiße oder gelbe Krageneinfassung aus Wollborte (der Knopffarbe folgend) sowie eine waagerechte Woll-Litze in selber Farbe, dazu das weiß-blaue Unteroffiziersportepee.

Der Vize-Korporal trug das Unteroffiziersportepee, dazu den bortenlosen Kragen der Mannschaften, unter Umständen dazu die Woll-Litze der Gefreiten.

Die Rangabzeichen und -Bezeichnungen galten von 1802 bis 1872, bevor man dem preußischen Beispiel mit gewissen bayerischen Varianten (Löwenknöpfe, blau-weiße bzw. blau-silberne Troddeln und Tressen) folgte. Gleichzeitig wurde der Korporal in Unteroffizier umbenannt, der Vize-Korporal entfiel.

Andere deutsche Staaten

Der Dienstgrad Korporal bzw. Brigadier existierte auch in den Heeren der übrigen deutschen Staaten. Bis zur deutschen Reichsgründung 1871 und der Anpassung an die preußischen Standards in den frühen 1870er Jahren fiel die Gestaltung der Rangabzeichen jedoch unterschiedlich aus.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts folgten viele Staaten dem französischen Vorbild (zwei schräg aufgesetzte Wollborten auf den Unterärmeln), nach den Befreiungskriegen orientierte man sich häufig an Preußen (Einfassung des Kragens und der Ärmelaufschläge mit Metalltresse). Mit Wiederaufflammen des preußisch-habsburgischen Dualismus seit 1848 übernahmen viele der mittel- und süddeutschen Staaten die Rangabzeichen der Armee Österreichs (Korporal: zwei Kragensterne aus weißem Tuch). Nach 1871 legten die meisten Staaten (wieder) die preußischen Rangabzeichen an.

Das Herzogtum Braunschweig wechselte wegen der offenen Thronfolgefrage erst während der preußischen Regentschaft über das Herzogtum Braunschweig von der traditionellen schwarzen Uniform zur blauen preußischen im Jahr 1886 (Offiziere) bzw. 1892 (Mannschaften). Bis dahin trug der Korporal auf dem Ärmel zwei Tressenwinkel nach britischem Vorbild (die Offiziere hatten bis dahin Rangabzeichen gemäß österreichischem Vorbild angelegt).

Beispiele verschiedener Länder

Nachstehend sind Rangbezeichnungen, die semantisch auf Corporal zurückführbar sind, beispielhaft dargestellt.

Siehe auch

Literatur

  • David G. Chandler, Ian Beckett (Hrsg.): The Oxford History of the British Army. Oxford University Press, Oxford u. a. 2003, ISBN 0-19-280311-5 (englisch).
  • Jérôme Bodin: Les officiers français. Grandeur et misères, 1936–1991. Librairie Académique Perrin, Paris 1991, ISBN 2-262-00747-0, (franz.).
  • Harold W. Nelson (Hrsg.): The Army. Army Historical Foundation u. a., Arlington VA u. a. 2001, ISBN 0-88363-101-6 (englisch).
  • Georg Ortenburg, Ingo Prömper: Preussisch-deutsche Uniformen. Von 1640–1918. Orbis-Verlag, München 1991, ISBN 3-572-08785-6.
Wiktionary: Korporal – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Anmerkungen

  1. Links: Platzhalter für das Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Heeresuniformträger der Jägertruppe. Mitte: Dienstgradabzeichen auf der Schulterklappe der Jacke des Dienstanzuges für Luftwaffenuniformträger. Rechts: Ärmelabzeichen am Hemd, dunkelblau eines Marineuniformträgers (Verwendungsreihe 10er Seemännischer Dienst)
  2. Da die Soldatenlaufbahnverordnung den Wechsel von Korporalen in andere Laufbahnen ermöglicht, gibt es aber auch Soldaten anderer Laufbahnen, die den Dienstgrad Korporal führen.
  3. Aktive Soldaten können also in der Praxis nach 7 Jahren Dienstzeit zum Korporal ernannt werden. Für Reservisten gilt entsprechend, dass die Beförderung erst 7 Jahre nach Eintritt in ein entsprechendes Dienstverhältnis erfolgen kann. Reservisten und aktive Soldaten werden insoweit gleichgestellt, als dass die Ernennung in diesen Dienstgrad für Reservisten nicht früher erfolgt als für Soldaten, die in einem anderen Wehrdienstverhältnis „verblieben sind“. Reservisten werden also in dieser Hinsicht so behandelt, als ob sie ununterbrochen in der Bundeswehr gedient hätten. Die Dienstzeit fällt für Reservisten jedoch insgesamt meist wesentlich kürzer aus, da jeweils nur relativ wenige Tage Wehrdienst beispielsweise in Form von Wehrübungen vor Ernennung in einen höheren Dienstgrad abzuleisten sind.
  4. ZDv 20/7 auf Grundlage § 49 der Soldatenlaufbahnverordnung (Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 28. Mai 2021 (Online [PDF; abgerufen am 9. September 2021] Soldatenlaufbahnverordnung vom 28. Mai 2021 (BGBl. I S. 1228); ersetzt V 51-1-27 v. 19.3.2002 I 1111 (SLV 2002)).
  5. Entsprechende ähnliche Voraussetzungen gelten für Bewerber in einer Laufbahn der Reserve.
  6. Aus Platzgründen verkürzte Bilduntertitel. Gemeint sind jeweils Heeresuniformträger, Luftwaffenuniformträger und Marineuniformträger. Die neben der Aufschiebeschlaufe für Heeresuniformträger abgebildete jägergrüne Flachlitze deutet auf einen Soldaten der Panzergrenadiertruppe, der Infanterie oder der Spezialkräfte hin. Neben den hier auf den Schulterklappen aufgeschoben abgebildeten Aufschiebeschlaufen für die Feldbluse im fünffarbigen Flecktarnmuster gibt es noch etliche weitere Dienstgradabzeichentypen, die im Artikel →„Dienstgradabzeichen der Bundeswehr“ ausführlicher dargestellt werden.
  7. In der Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten werden für Marineuniformträger die Ärmelabzeichen beschrieben. Für einige Anzugarten für Marineuniformträger sind jedoch nach Zentraler Dienstvorschrift 37/10 Schrägstreifen auf beiden Schulterklappen wie für Heeres- und Luftwaffenuniformträger vorgesehen.

Einzelnachweise

  1. a b c Hartmut Bagger, Führungsstab der Streitkräfte I 3, Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung für die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat [PDF; 3,5 MB] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996). Digitalisat (Memento des Originals vom 19. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dmb-lv-westfalen.de
  2. a b Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (Hrsg.): Dienstgradabzeichen, Marine Mannschaften/Unteroffiziere. 10. Auflage. 5. Juli 2021 (baainbw.de [PDF; abgerufen am 4. September 2021] Technische Lieferbedingung TL 8455-0022).
  3. a b c d e Anordnung des Bundespräsidenten über die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldatinnen und Soldaten (BPrDGrUnifAnO) (BGBl. 2021 I S. 4155)
  4. a b Agreed English texts. STANAG 2116. NATO standardization agreement (STANAG). NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (NATO Rank Codes – 1992 [abgerufen am 25. März 2014] Englisch).
  5. a b Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B. (Online [abgerufen am 25. März 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur für Berufssoldaten sowie Soldaten auf Zeit und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
  6. a b Jennifer Fiebig-Schulze: Auftakt für die Koporale. In: https://www.bundeswehr.de/. Bundeswehr, Leiter des Presse- und Informationsstabes, 3. August 2020, abgerufen am 6. August 2020.
  7. Bundesministerium der Verteidigung, BMVg P II 5 (Hrsg.): A-1420/24. Zentrale Dienstvorschrift. Dienstgrade und Dienstgradgruppen. 19. Januar 2006 (PDF [abgerufen am 10. Februar 2016]).
  8. a b Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Die Vorgesetztenverordnung, S. A 12 1 (nicht zu verwechseln mit dem Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV)).
  9. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956, § 4 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  10. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956, § 6 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  11. Bundesminister für Verteidigung (Hrsg.): Verordnung über die Regelung des militärischen Vorgesetztenverhältnisses (Vorgesetztenverordnung – VorgV). 4. Juni 1956 (Online [abgerufen am 25. März 2014] Zuletzt geändert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
  12. Verordnung über die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung – SLV). 28. Mai 2021 (Online [PDF; abgerufen am 9. September 2021] Soldatenlaufbahnverordnung vom 28. Mai 2021 (BGBl. I S. 1228); ersetzt V 51-1-27 v. 19.3.2002 I 1111 (SLV 2002)).
  13. Beachte auch: Anlage (zu § 3). Zuordnung der Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten zu den Laufbahngruppen der Mannschaften, der Unteroffiziere und der Offiziere
  14. a b Der Bundesminister der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten (Hrsg.): ZDv 20/7. Bestimmungen für die Beförderung und für die Einstellung, Übernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten. Bonn 27. März 2002, Art. 635 (PDF (Memento vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 26. März 2014] DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008). [[Zentrale Dienstvorschrift (Memento des Originals vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.reservisten.bundeswehr.deFehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Webarchiv): "1"
  15. Hanife Cingi: Korporal und Stabskorporal - FAQ für Soldaten und Soldatinnen. In: https://www.bundeswehr.de/. Bundesministerium der Verteidigung, Referatsleiter Presse, 25. August 2020, abgerufen am 9. September 2021.
  16. Besoldungsstrukturenmodernisierungsgesetz – BesStMG. In: buzer.de. Daniel Liebig, 9. Dezember 2019, abgerufen am 7. August 2020.
  17. Gesetz über die Geld- und Sachbezüge der Soldaten, die auf Grund der Wehrpflicht Wehrdienst leisten (Wehrsoldgesetz – WSG). (PDF) In: Gesetze im Internet. Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz; juris GmbH, 3. März 1957, abgerufen am 1. November 2014 (in der Fassung der Bekanntmachung vom 13. August 2008 (BGBl. I S. 1718), das zuletzt durch Artikel 2 Absatz 8 des Gesetzes vom 8. April 2013 (BGBl. I S. 730) geändert worden ist).
  18. a b Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (Hrsg.): Dienstgradabzeichen (Aufschiebeschlaufen, gewebt) für Kampfanzug und Dienstbekleidung. 10. Auflage. 21. März 2021 (baainbw.de [PDF; abgerufen am 4. September 2021] Technische Lieferbedingung TL 8455-0009).
  19. a b Die äquivalenten, ranghöheren und rangniedrigeren Dienstgrade sind im Sinne der ZDv 14/5 B 185 angegeben, vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Änderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz über die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz). Die in der Infobox dargestellte Reihenfolge der Dienstgrade entspricht nicht notwendigerweise einer der in der Soldatenlaufbahnverordnung vorgesehenen regelmäßig durchlaufenen Dienstgradabfolgen und auch nicht notwendigerweise der in der Vorgesetztenverordnung beschriebenen Dienstgradhierarchie im Sinne eines Vorgesetztenverhältnisses).