„Langenhain-Ziegenberg“ – Versionsunterschied

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Version vom 24. Juni 2021, 10:10 Uhr

Langenhain-Ziegenberg
Gemeinde Ober-Mörlen
Koordinaten: 50° 22′ N, 8° 38′ OKoordinaten: 50° 21′ 54″ N, 8° 38′ 12″ O
Höhe: 218 (207–250) m ü. NHN
Fläche: 10,19 km²[1]
Einwohner: 2498
Bevölkerungsdichte: 245 Einwohner/km²
Postleitzahl: 61239
Vorwahl: 06002

Langenhain-Ziegenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Ober-Mörlen im hessischen Wetteraukreis.

Geographie

Langenhain-Ziegenberg liegt im Osten des östlichen Hintertaunus, am Rande der westlichen Wetterau im Naturpark Taunus am Waldrand westlich von Ober-Mörlen. Südlich des Ortes treffen sich die Bundesstraße 275 und die Landesstraße L 3056.

Geschichte

Evangelische Kirche von Langenhain-Ziegenberg
Stich von Merian 1655

Langenhain-Ziegenberg entstand um 1820 aus dem Zusammenschluss der bis dahin selbständig geführten Orte Langenhain und Ziegenberg. Die Namensform Hayn wurde zuerst im Jahre 1280 urkundlich nachgewiesen, für Langenhayn gibt es eine Erwähnung aus dem Jahr 1341,[1] und die Ortsbezeichnung vom Czigenberge ist aus dem Jahr 1388 überliefert.[2] Besiedelt war die Gegend schon viel früher: Davon zeugt u. a. der Limes mit dem römischen Kastell Langenhain. Südlich hiervon befindet sich auf dem Gaulskopf ein rekonstruierter römischer Wachturm.

Die Pfarrkirche wurde 1630 erbaut.

Bis 1806 gehörten die beiden Orte den Freiherren Löw von und zu Steinfurth. Durch die Mediatisierung wurden Langenhain und Ziegenberg der staatlichen Hoheit des Großherzogtums Hessen unterstellt.[1] Die Patrimonialgerichtsbarkeit blieb dabei den Löw von Steinfurth erhalten und wurde weiter durch das Patrimonialgericht Ziegenberg ausgeübt. 1822 wurden die Patrimonialgerichte der Familie aufgelöst. Deren Verwaltungsfunktionen übernahm der staatliche Landratsbezirk Butzbach, die Rechtsprechung übernahm das neu eingerichtete Landgericht der Freiherren von Löw mit Sitz in Friedberg.[3] Dieses bestand aber keine drei Jahre, bevor die Löw zu Steinfurth es in das Landgericht Friedberg eingliedern ließen.[4] Ab 1840 war dann das neu gegründete Landgericht Butzbach zuständig.[5] Mit dem Gerichtsverfassungsgesetz von 1877 wurden Organisation und Bezeichnungen der Gerichte reichsweit vereinheitlicht. Zum 1. Oktober 1879 hob das Großherzogtum Hessen deshalb die Landgerichte auf. Funktional ersetzt wurden sie durch Amtsgerichte.[6] So ersetzte das Amtsgericht Butzbach das Landgericht Butzbach.

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde bei Langenhain-Ziegenberg das Führerhauptquartier Adlerhorst gebaut.

Gebietsreform

Am 1. Februar 1971 wurde die Gemeinde Langenhain im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Nachbargemeinde Ober-Mörlen eingemeindet.[7][8] Für den dadurch entstandenen Ortsteil Langenhain-Ziegenberg wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[9]

Einwohnerentwicklung

Langenhain-Ziegenberg: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2011
Jahr  Einwohner
1834
  
556
1840
  
656
1846
  
683
1852
  
729
1858
  
684
1864
  
556
1871
  
515
1875
  
482
1885
  
437
1895
  
434
1905
  
449
1910
  
459
1925
  
476
1939
  
494
1946
  
744
1950
  
838
1956
  
721
1961
  
708
1967
  
848
1970
  
786
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.206
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: bis 1970:[1]; Zensus 2011[10]

Burg

Die ehemalige Turmburg in Ziegenberg wurde Mitte des 14. Jahrhunderts von den Herren von Falkenstein erbaut. Nach mehrfachem Besitzerwechsel und teilweiser Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde die Anlage im Jahre 1747 von Eitel von Diede zu einem Barockschloss mit schlichter Fassade ausgebaut. Nur der runde Bergfried der ursprünglichen Burg blieb erhalten. Im Zweiten Weltkrieg (März 1945) wurde das Schloss bei einem Luftangriff nahezu völlig zerstört, da es als Teil des Führerhauptquartiers Adlerhorst zu einem militärischen Ziel der Alliierten geworden war. Das Schloss wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut. Heute befinden sich Eigentumswohnungen in der Anlage.

Kulturdenkmäler

siehe Liste der Kulturdenkmäler in Langenhain-Ziegenberg

Verkehr

Im ÖPNV ist der Ort Teil des Rhein-Main-Verkehrsverbundes und mit der diesem zugeordneten Buslinie FB-35 der Verkehrsgesellschaft Oberhessen zu erreichen.

Durch den Ort führt der Deutsche Limes-Radweg. Dieser folgt dem Obergermanisch-Raetischen Limes über 818 km von Bad Hönningen am Rhein nach Regensburg an der Donau. Daneben verläuft durch Langenhain-Ziegenberg auch der Limesweg als Teilabschnitt des Deutschen Limes-Wanderwegs.

Commons: Langenhain-Ziegenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Langenhain, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 21. April 2015). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Ziegenberg, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Die Vereinigung der beiden bisherigen Löwischen Patrimonialgerichte in ein Landgericht betr. vom 13. November 1822. In: Großherzogliches Ministerium des Inneren und der Justiz (Hrsg.): Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt. 1822 Nr. 36, S. 520 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 36,6 MB]).
  4. Die Übertragung der die Justiz-Verwaltung betreffenden Gerechtsame der Freiherrlichen Familie von Löw von und zu Steinfurt an den Staat betreffend vom 22. September 1825. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 38 vom 29. September 1825, S. 401.
  5. Bekanntmachung, die Errichtung eines neuen Landgerichts zu Butzbach betreffend vom 1. Juni 1840. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 14. Juni 1840, S. 195–196.
  6. §§ 1, 3 Verordnung zur Ausführung des Deutschen Gerichtsverfassungsgesetzes und des Einführungsgesetzes zum Gerichtsverfassungsgesetze vom 14. Mai 1879. In: Großherzoglich Hessisches Regierungsblatt Nr. 15 vom 30. Mai 1879, S. 197f.
  7. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 6, S. 248, Abs. 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,2 MB]).
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 360 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder).
  9. Gremien der Gemeinde Ober-Mörlen. In: Webauftritt. Gemeinde Ober-Mörlen, abgerufen im September 2020.
  10. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt;
  11.  Info: Bitte auf Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren!