„FRÖSI“ – Versionsunterschied

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Neben Propagandacomics (wie ''Wir bauen einen Panzer'' in der Ausgabe 9/1957), Aufrufen zum Sammeln von [[Sekundärrohstoff]]en, Kräutern und Beeren (durch die Comicfigur ''Korbine Früchtchen'') und Grundsätzen zu Hygiene und Gesundheitsprophylaxe (Comicfigur ''[[Kundi]]'') erschienen unter anderem die [[Bildgeschichte]]n ''Ali und Archibald'' und ''Käpt’n Lütt'' von [[Horst Alisch]], ''Mäxchen und Tüte'' von [[Richard Hambach]], der Comic ''[[Atomino (Comic)|Atomino]]'' auf Basis eines italienischen Comics von [[Marcello Argilli]] und [[Vinicio Berti]] sowie [[Jürgen Günther]]s ''[[Otto und Alwin]]''. Monatlich war ein [[DIN A4]]-Farbdruck eines klassischen Gemäldes als [[Sammelalbum|Sammelbild]] beigelegt. Des Weiteren fanden sich Bastelvorschläge, Beiträge aus [[Natur]], [[Wissenschaft]] und [[Technik]] in den Heften. Gelegentlich gab es Ausgaben mit Bastelbögen als Beilagen wie häufig in der Novemberausgabe einen Weihnachtskalender.<ref>[http://www.ddr-comics.de/froesiwk.htm ''Die FRÖSI-Weihnachtskalender.''] In: ''ddr-comics.de,'' abgerufen am 5. Mai 2021.</ref>
Neben Propagandacomics (wie ''Wir bauen einen Panzer'' in der Ausgabe 9/1957), Aufrufen zum Sammeln von [[Sekundärrohstoff]]en, Kräutern und Beeren (durch die Comicfigur ''Korbine Früchtchen'') und Grundsätzen zu Hygiene und Gesundheitsprophylaxe (Comicfigur ''[[Kundi]]'') erschienen unter anderem die [[Bildgeschichte]]n ''Ali und Archibald'' und ''Käpt’n Lütt'' von [[Horst Alisch]], ''Mäxchen und Tüte'' von [[Richard Hambach]], der Comic ''[[Atomino (Comic)|Atomino]]'' auf Basis eines italienischen Comics von [[Marcello Argilli]] und [[Vinicio Berti]] sowie [[Jürgen Günther]]s ''[[Otto und Alwin]]''. Monatlich war ein [[DIN A4]]-Farbdruck eines klassischen Gemäldes als [[Sammelalbum|Sammelbild]] beigelegt. Des Weiteren fanden sich Bastelvorschläge, Beiträge aus [[Natur]], [[Wissenschaft]] und [[Technik]] in den Heften. Gelegentlich gab es Ausgaben mit Bastelbögen als Beilagen wie häufig in der Novemberausgabe einen Weihnachtskalender.<ref>[http://www.ddr-comics.de/froesiwk.htm ''Die FRÖSI-Weihnachtskalender.''] In: ''ddr-comics.de,'' abgerufen am 5. Mai 2021.</ref>

Im Beitrag "Neptun's Lehrlinge" (FRÖSI - Heft 01 / 1982) berichtete der Autor Peter Klaus Eckert in Wort und Bild über die maritime Schülerfreizeit der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft "Junge Matrosen" auf dem fahrenden 24m-[[Kutter (Bootstyp)]] SEID BEREIT (siehe [[KFK 327]]) des Pionierhauses in [[Rostock]] von einer 1981 stattgefundenen Ausbildungsfahrt auf der [[Ostsee]] zwischen [[Wismar]] und [[Stralsund]]. Vom "FRÖSI-Reporter" Peter Klaus Eckert wurden von der 1981 / 1982 aus ca. 15 bis 16 Jahre alten Schülern bestehenden Crew des Pionierkutters SEID BEREIT im Beitrag porträtiert: DER BOOTSMANN dieser Fahrt Dirk Hammerschmied als Mitglied der AG "[[Navigation]]" vom stationären Pionierschiff [[Vorwärts (Schiff, 1903)]] mit seinem Berufswunsch [[Matrose]]nlehrling bei DSR / [[Deutsche Seereederei]], DER "CHIEF" Rene Wegner als Mitglied der AG "Schiffsmaschinentechnik" mit seinem Berufswunsch [[Seemann]] / Schiffsbetriebsschlosser und DER KOCHSMAAT Sven Tietze mit seinem Berufswunsch [[Koch]]. Von einem Freundschaftstreffen der "Jungen Matrosen" aus [[Rostock]] bei den "Jungen Matrosen" in [[Moskau]] konnte der damals 15-jährige BOOTSMANN dem "FRÖSI-Reporter" ebenfalls berichten. Im Abschnitt MUSTERUNG AN BORD des 24m-Kutters SEID BEREIT (siehe [[KFK 327]]) in [[Warnemünde]] stellte "FRÖSI-Reporter" Peter Klaus Eckert auch die erwachsenen Verantwortungsträger vor: [[Kapitän]] Dieter Schwart als gelernter [[Fischer (Beruf)]], den leitenden [[Schiffsingenieur]] [[Wolfdietrich Barmwoldt]] und den [[Steuermann]] Jürgen Fust. Mit dem Beitrag "Neptun's Lehrlinge" (FRÖSI - Heft 01 / 1982) ist auch belegt, dass die [[Pionierorganisation Ernst Thälmann]] der DDR auch Eigner von stationären und von fahrenden sogenannten „Pionier-Schiffen“ mit einem attraktiven Freizeit- und Praktikumsangebot an und auf der [[Ostsee]] für Kinder und Jugendliche zur Unterstützung ihrer [[Berufswahl]] war und im damals möglichen [[Schüleraustausch]] hier im Rahmen der AG "Junge Matrosen" auch Reisen bis nach [[Moskau]] in die damalige [[Sowjetunion]] unternahmen. Dem in FRÖSI - Heft 01 / 1982 vorgestellten leitenden [[Schiffsingenieur]] [[Wolfdietrich Barmwoldt]] verdanken die Kinder und Jugendlichen der Stadt Rostock seit 1988 die [[Likedeeler (Schiff)]] als Jugendschiff und schwimmendes [[Schullandheim]].Mit dem Beitrag "Neptun's Lehrlinge" (FRÖSI - Heft 01 / 1982) hat der Autor Peter Klaus Eckert über die Namen der Schiffe und Personen somit auch ein Stück [[Geschichte der Seefahrt ]] in der DDR (siehe [[Deutsche Demokratische Republik]] ) und die damals damit verbundenen Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche an der Ostsee in Rostock dokumentiert.


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Version vom 12. Juni 2021, 17:23 Uhr

FRÖSI

Beschreibung Kinderzeitschrift
Sprache Deutsch
Verlag Verlag Junge Welt (DDR)
Hauptsitz Berlin
Erstausgabe 25. Juni 1953
Einstellung März 1991
Erscheinungsweise monatlich
Verkaufte Auflage 600.000 Exemplare
ISSN (Print)
Datei:FRÖSI-Getränkedeckel AMA fec.JPG
FRÖSI-Elefant Emmy auf Bieruntersetzer

FRÖSI war der Name einer Kinderzeitschrift, die in der DDR im Verlag Junge Welt publiziert wurde.

Namenserläuterung

Der Name „FRÖSI“ leitet sich von der Anfangszeile eines damals bekannten Pionierlieds von Hans Naumilkat (Fröhlich sein und singen) ab. Fröhlich sein und singen war zunächst der vollständige Titel, ab 1965 wurde die Kurzform eingeführt.

Chronik und Inhalte bis 1990

Am 25. Juni 1953 erschien die Erstausgabe von FRÖSI mit einem Grußwort des damaligen FDJ-Vorsitzenden Erich Honecker. Das 32- bis 40-seitige Heft kam ab 1956 monatlich heraus (davor alle sechs Wochen), die Maximalauflage lag bei etwa 600.000. Der Verkaufspreis betrug 70 Pfennig.

Neben Propagandacomics (wie Wir bauen einen Panzer in der Ausgabe 9/1957), Aufrufen zum Sammeln von Sekundärrohstoffen, Kräutern und Beeren (durch die Comicfigur Korbine Früchtchen) und Grundsätzen zu Hygiene und Gesundheitsprophylaxe (Comicfigur Kundi) erschienen unter anderem die Bildgeschichten Ali und Archibald und Käpt’n Lütt von Horst Alisch, Mäxchen und Tüte von Richard Hambach, der Comic Atomino auf Basis eines italienischen Comics von Marcello Argilli und Vinicio Berti sowie Jürgen Günthers Otto und Alwin. Monatlich war ein DIN A4-Farbdruck eines klassischen Gemäldes als Sammelbild beigelegt. Des Weiteren fanden sich Bastelvorschläge, Beiträge aus Natur, Wissenschaft und Technik in den Heften. Gelegentlich gab es Ausgaben mit Bastelbögen als Beilagen wie häufig in der Novemberausgabe einen Weihnachtskalender.[1]

Im Beitrag "Neptun's Lehrlinge" (FRÖSI - Heft 01 / 1982) berichtete der Autor Peter Klaus Eckert in Wort und Bild über die maritime Schülerfreizeit der Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft "Junge Matrosen" auf dem fahrenden 24m-Kutter (Bootstyp) SEID BEREIT (siehe KFK 327) des Pionierhauses in Rostock von einer 1981 stattgefundenen Ausbildungsfahrt auf der Ostsee zwischen Wismar und Stralsund. Vom "FRÖSI-Reporter" Peter Klaus Eckert wurden von der 1981 / 1982 aus ca. 15 bis 16 Jahre alten Schülern bestehenden Crew des Pionierkutters SEID BEREIT im Beitrag porträtiert: DER BOOTSMANN dieser Fahrt Dirk Hammerschmied als Mitglied der AG "Navigation" vom stationären Pionierschiff Vorwärts (Schiff, 1903) mit seinem Berufswunsch Matrosenlehrling bei DSR / Deutsche Seereederei, DER "CHIEF" Rene Wegner als Mitglied der AG "Schiffsmaschinentechnik" mit seinem Berufswunsch Seemann / Schiffsbetriebsschlosser und DER KOCHSMAAT Sven Tietze mit seinem Berufswunsch Koch. Von einem Freundschaftstreffen der "Jungen Matrosen" aus Rostock bei den "Jungen Matrosen" in Moskau konnte der damals 15-jährige BOOTSMANN dem "FRÖSI-Reporter" ebenfalls berichten. Im Abschnitt MUSTERUNG AN BORD des 24m-Kutters SEID BEREIT (siehe KFK 327) in Warnemünde stellte "FRÖSI-Reporter" Peter Klaus Eckert auch die erwachsenen Verantwortungsträger vor: Kapitän Dieter Schwart als gelernter Fischer (Beruf), den leitenden Schiffsingenieur Wolfdietrich Barmwoldt und den Steuermann Jürgen Fust. Mit dem Beitrag "Neptun's Lehrlinge" (FRÖSI - Heft 01 / 1982) ist auch belegt, dass die Pionierorganisation Ernst Thälmann der DDR auch Eigner von stationären und von fahrenden sogenannten „Pionier-Schiffen“ mit einem attraktiven Freizeit- und Praktikumsangebot an und auf der Ostsee für Kinder und Jugendliche zur Unterstützung ihrer Berufswahl war und im damals möglichen Schüleraustausch hier im Rahmen der AG "Junge Matrosen" auch Reisen bis nach Moskau in die damalige Sowjetunion unternahmen. Dem in FRÖSI - Heft 01 / 1982 vorgestellten leitenden Schiffsingenieur Wolfdietrich Barmwoldt verdanken die Kinder und Jugendlichen der Stadt Rostock seit 1988 die Likedeeler (Schiff) als Jugendschiff und schwimmendes Schullandheim.Mit dem Beitrag "Neptun's Lehrlinge" (FRÖSI - Heft 01 / 1982) hat der Autor Peter Klaus Eckert über die Namen der Schiffe und Personen somit auch ein Stück Geschichte der Seefahrt in der DDR (siehe Deutsche Demokratische Republik ) und die damals damit verbundenen Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche an der Ostsee in Rostock dokumentiert.

FRÖSI unterwegs

FRÖSI veranstaltete außerdem eine rollende FRÖSI-Disko bei Schulfesten. Bei Presse- und Volksfesten gab es häufig einen FRÖSI-Stand mit den aktuellen Ausgaben.

Entwicklung nach der Wende

Nach einer Umbenennung in tandem im Jahre 1990 wurde die Zeitschrift mit der Abwicklung des Verlages Junge Welt durch die Treuhand im März 1991 eingestellt.

Im Juni 2002 erschien eine einzelne Ausgabe als Beilage zu einer Wochenendausgabe des Neuen Deutschlands als Versuch einer Wiederbelebung der FRÖSI als Magazin für Kinder. Nach mehrfachen Verschiebungen erschien die FRÖSI ab Mai 2005 – jedoch nur in den neuen Bundesländern – als monatliches 32-seitiges A4-Magazin für Kinder zwischen 8 und 12 Jahren mit einer Startauflage von 70.000 Exemplaren zum Preis von 2,10 Euro erneut.[2] Die Zeitschrift wurde im November 2005 eingestellt. Gründe waren Absatzeinbrüche und damit einhergehende finanzielle Schwierigkeiten.[3]

Trivia

In den Känguru-Chroniken des Berliner Kleinkünstlers, Autors, Sängers und Poetry Slammers Marc-Uwe Kling findet die FRÖSI verschiedentlich Erwähnung als Zeitschrift, die von seinem fiktiven Mitbewohner, einem kommunistischen Känguru, gelesen und als „als eine ideologisch etwas gefestigtere Variante von Yps[4] vorgestellt wird.[5]

Literatur

  • Rudolf Chowanetz: Die Kinderzeitschriften in der DDR von 1946 bis 1960 (= Studien zur Geschichte der deutschen Kinder- und Jugendliteratur. Band 13). Kinderbuchverlag, Berlin 1983, ZDB-ID 193898-8.
  • Julia-Maria Warkentin: Zu den literarischen Texten in Kinder- und Jugendzeitschriften der DDR (Zeitschrift Frösi, Jahrgang 1990). GRIN Verlag, München 2006, ISBN 978-3-640-23823-1.
  • Marco Bertram u. a.: Kindheit in der DDR. Mit Sandmann, Frösi und Pioniertuch durch vier aufregende Jahrzehnte. Hrsg. von Gaby Falk und Hans-Joachim Schneider. Komet, Köln 2013, ISBN 978-3-86941-156-9.
Commons: FRÖSI – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die FRÖSI-Weihnachtskalender. In: ddr-comics.de, abgerufen am 5. Mai 2021.
  2. Fröhlich sein und singen. DDR-Kinderzeitschrift „Frösi“ wird neu aufgelegt. Deutschlandfunk, Sendereihe Markt und Medien, Rubrik Meldungen, 16. April 2005; abgerufen am 29. Dezember 2015 (Volltext): „Die »Frösi«, deren Name für »Fröhlich sein und singen« steht, war 1991 eingestellt worden. Die Zeitschrift, 1953 gegründet, erreichte zu ihren Glanzzeiten eine Auflage von 500.000 Exemplaren. Bernd Wishöth, der Geschäftsführer des neu gegründeten Berliner Frösi Verlages, möchte mit einer Druckauflage von zunächst 70.000 hauptsächlich die Generation erreichen, die mit der »Frösi« groß geworden ist und nun in der Rolle der Eltern anspruchsvolle Lektüre für ihre Kinder sucht. ## Der Grundtenor heißt bei uns: Fördern und fordern. Oder auffordern, auffordern zum mittun. Also, eine Zeitschrift, wie die Frösi das früher auch tat, mit vielfältigen Bastelangeboten, Rätselangeboten, die einfach zum beschäftigen auffordert auf einem bestimmten Niveau und das ist eigentlich das Wesentliche, was die Frösi früher hatte und was die Frösi auch heute haben soll. ## Die neue »Frösi« wird aus Kostengründen nur an ostdeutschen Kiosken erhältlich sein.“
  3. Abschiedsbrief der Redaktion. In: spreepark.de, abgerufen am 4. Mai 2020.
  4. D. h. Yps mit seinen konzeptionellen Ursprüngen in der französischen Pif Gadget und ihrer Vorläuferin, der kommunistischen Jugendzeitschrift Vaillant, le jeune patriote.
  5. Marc-Uwe Kling: Die Känguru-Offenbarung. Der Känguru-Chroniken dritter Teil. Originalausgabe, 9. Auflage. Ullstein, Berlin 2019, ISBN 978-3-548-37513-7 (Vorschau der eBook-Ausgabe bei Ullstein eBooks, 2014, ISBN 978-3-8437-0664-3 in der Google-Buchsuche).