„Saarbrücker Hefte“ – Versionsunterschied

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Die "'''Saarbrücker Hefte'''", sich im Untertitel als "Die saarländische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft" bezeichnend, ist eine von inzwischen zwei kulturpolitischen [[Zeitschrift]]en, die im [[Saarland]] erscheinen (die andere ist das seit 2007 im Magazinformat erscheinende Periodikum "[[Opus (Magazin)|Opus]])".
'''''Saarbrücker Hefte''''' - Die saarländische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft ist eine der ältesten, noch aktiven saarländischen Zeitschriften. Sie verfolgt das Ziel, die kulturelle und politische Debatte im Saarland zu beleben. Sie erscheint zweimal jährlich, wird im Abonnement vertrieben, in den regionalen Buchhandlungen und online verkauft.

Die ''Saarbrücker Hefte'' veröffentlichen Originalbeiträge, die sich mit Politik, Geschichte, Kunst, Kultur und Lebenswelten in [[Saarbrücken]], dem [[Saarland]] und dem [[Saar-Lor-Lux]]-Raum befassen. Es erscheinen Reportagen und Dokumentationen, Kommentare, Fachaufsätze, Kritiken und Analysen. Die Hefte richten sich an eine kulturell und politisch interessierte Leserschaft.

'''Ausrichtung'''

Die ''Hefte'' verstehen sich als kritischer Beobachter der aktuellen gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen im Saarland und der länderübergreifenden Region.

Ein Schwerpunkt ist die Erinnerung an die demokratischen und fortschrittlichen Traditionen, Persönlichkeiten und Bewegungen, die für ein kosmopolitisches Saarland stehen.

Neben der Vergangenheitspolitik stehen Umweltthemen, Stadtentwicklung, Verkehrspolitik, aktuelle Entwicklungen des Sozialen- und Gesundheitsbereichs im Mittelpunkt der Hefte. Eine Galerie ist traditionell Teil jeder Ausgabe – darin werden die Arbeiten saarländischer Künstler präsentiert. Auch literarische Erstveröffentlichungen und Bücherbesprechungen finden regelmäßig Platz in den Heften.

'''Wichtige Aufsätze'''

* Für seinen Text „Historiker als Mythenproduzenten“ über die NS-Vergangenheit des früheren saarländischen Ministerpräsidenten [[Franz-Josef Röder|Röder]] wurde Julian Bernstein 2018 mit dem „[[Alternativer Medienpreis|Alternativen Medienpreis]]“ prämiert.
* Hans Horch über die Familie Röchling und die politische Kultur im Saarland.
* [[Erich Später]] über die NS-Vergangenheit von Heinrich Schneider und Franz Josef Röder, sowie über die Justizpraxis des Stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden Erwin Albrecht.
* Josef Reindl über die saarländische Industriekultur.
* Recherchen zum Bombenanschlag auf die Ausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht“, der im Jahr 1999 verübt wurde.
* [[Wilfried Voigt (Autor)|Wilfried Voigt]] über die Skandale der CDU-Politikerin Annegret [[Annegret Kramp-Karrenbauer|Kramp-Karrenbauer]]. Zuletzt recherchierte er die Umstände der Ermordung von Samuel Yeboah in Saarlouis 1991, zudem wurde eine Chronik rechter Gewalt seit dieser Zeit im Saarland veröffentlicht.
* Recherchen zur Geschichte des deutschen Kolonialismus im Saarland.
* Recherchen zur Corona-Leugner Szene im Saarland.

'''Röder-Debatte'''

Die ''Saarbrücker Hefte'' initiierten eine längst überfällige Debatte zur NS-Vergangenheit des ehemaligen saarländischen CDU-Ministerpräsidenten [[Franz-Josef Röder|Franz Josef Röder]] an und spielten in der umfassenden, öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung eine wesentliche Rolle.

'''Gründung'''

Die Geschichte der ''Saarbrücker Hefte'' begann im Jahr 1955, als das Saarland noch eine autonome, mit Frankreich verbundene Republik war. Der erste Präsident des saarländischen Landtags, Bürgermeister der Landeshauptstadt, Widerstandskämpfer und Sozialdemokrat [[Peter Zimmer (Politiker, 1887)|Peter Zimmer]] schrieb in seinem Geleitwort zum Heft Nummer 1:

„Als der Wunsch an mich herangetragen wurde, die Stadt Saarbrücken möge die Herausgabe einer repräsentativen Zeitschrift für das Saarland und seine Nachbarräume ermöglichen, habe ich mit Freuden meine Unterstützung zugesagt. Saarbrücken, die Hauptstadt des Saarlandes ist zugleich der Repräsentant unserer Heimat, ist seit alter Zeit ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Daraus erwächst die Pflicht, ein so ernsthaftes Vorhaben wie die Saarbrücker Hefte in jeder Weise zu fördern. Dass die Zeitschrift gegenwartsbetont sein soll, will mir besonders gefallen, besitzen wir doch eine aufstrebende [[Universität des Saarlandes|Universität]], ein führendes [[Saarländisches Staatstheater|Theater]], ein gut ausgestattetes [[Saarlandmuseum|Museum]], beachtliche vor- und frühgeschichtliche [[Saarlandmuseum|Sammlung]], eine [[Hochschule der Bildenden Künste Saar|Kunstschule]], ein [[Hochschule für Musik Saar|Konservatorium]], Volkshochschulen und andere Bildungsstätten von Bedeutung: Kräfte an allen Orten, die bereit und fähig sind, dem kulturellen Wollen unserer Heimat Ausdruck zu geben. Ich wünsche der Zeitschrift, die vor […] vielseitigen Aufgaben gestellt ist, guten Erfolg im Saarland und bei allen, die es schätzen.“

'''Finanzierung'''

Der erste Herausgeber war das Saarbrücker Kultur- und Schulamt, bzw. der damalige städtische Konservator [[Dieter Heinz]]. Im Jahr 1989 übernahm dann der gemeinnützige Verein ‚Saarbrücker Hefte e.V.’ die Publikation und machte daraus „Die saarländische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft“. Bis 2006 wurden die Hefte aus dem städtischen Haushalt und zuletzt aus dem persönlichen Verfügungsfond der Oberbürgermeisterin [[Charlotte Britz]] gefördert. Nach 65 Jahren stellten der Oberbürgermeister [[Uwe Conradt]] und eine Mehrheit im Stadtrat aus CDU, der Grünen und der FDP die städtische Förderung der traditionsreichen Zeitschrift ein.

Abonnements, Verkauf und Anzeigen bilden neben privaten Spenden und geringen, anderweitigen öffentlichen Zuwendungen die Finanzierungsgrundlage der ''Saarbrücker Hefte''. Die ''Hefte'' fühlen sich verpflichtet die veröffentlichten Beiträge zu honorieren.

Derzeitige Pläne sehen eine weitere Professionalisierung der redaktionellen Arbeit und des Erscheinungsbilds der ''Saarbrücker Hefte'' vor. Die bisherigen Ausgaben sollen der Öffentlichkeit in einem Digitalarchiv zur Verfügung gestellt werden.

'''Redaktion'''

Seit ihrer Gründung werden die ''Hefte'' von einer ehrenamtlichen Redaktion geleitet. Der Redaktion gehören (Stand 2021) an: Bernhard Dahm, Klaus Gietinger, Sadija Kavgić (v.i. S.d.P.), Dietmar Schmitz (Vereinsvorsitzender), Wilfried Voigt, Laura Weidig, Reinhard Wilhelm.

'''Wahrnehmung'''

Es gibt kaum saarlandverbundene AutorInnen, die noch nichts für die ''Hefte'' geschrieben haben. Dementsprechend werden die ''Hefte'' in saarländischen Medien stark wahrgenommen. Sie sind „ein Exot in der leider überschaubaren regionalen Medienlandschaft und gerade deswegen unverzichtbar“, „die einzige ernstzunehmende Kulturzeitschrift des Landes“, sie sind „die Saarbrücker Debatten-Beleber“, „sie haben sich dem Ziel verschrieben gegen den Filz anzuschreiben“, sie „geben unbequemen Meinungen den Raum“, sie „stellen verstaubte Überlieferungen und Interpretationen in Frage“. Betroffene Personen und Institutionen titulierten sie schon mal als „Saarlandleaks“ und „die grüne Enthüllungsplattform“.


'''RedakteurInnen bisher'''
Die ''Saarbrücker Hefte'' erscheinen seit 1955 im Selbstverlag und werden von 1963 bis 1989 von [[Dieter Heinz]], dem damaligen Leiter des Saarbrücker städtischen Konservatoramtes, herausgegeben und finanziell von der Stadt [[Saarbrücken]] spätestens seit Ausgabe 10.1957 über den Etat des Kultur- und Schulamtes getragen, von den Ausgaben 11.1960 - 60.1988 vom Kulturamt der Stadt Saarbrücken. Zunächst erscheint die Zeitschrift zweimal im Jahr, 1978–1989 lediglich einmal jährlich, seit Heft 61/62 (Dezember 1989) wieder halbjährlich. Sie ist seit ihrer Gründung in einem klassisch grauen Design gehalten und orientiert sich am Oktavformat wissenschaftlicher Periodika.


Marlene Apmann, [[Georg Bense]], Julian Bernstein, Peter Bierbrauer, Mirka Borchardt, Dirk Bubel, Bernhard Dahm, Ilka Desgranges, Angela Fitz, Yvonne Fleischhut, [[Klaus Gietinger]], Harald Glaser, Mechthild Grandmontagne, [[Jörg W. Gronius]], Hans Horch, Achim Huber (v.i.S.d.P.), Sadija Kavgić (v.i.S.d.P.), Eberhard Knödler-Bunte, Hermann Kotthoff, [[Eva Labouvie]], Uwe Loebens (v.i.S.d.P), Mazhar Mohammad, Bernd Nixdorf, Josef Reindl, Dietmar Schellin, Dr. Armin Schmitt, Dietmar Schmitz, Peter Schmitt-Egner, [[Ralph Schock]], Iris Schumacher, Herbert Temmes (v.i.S.d.P.), Elisabeth Thalhofer, Laura Weidig, Dr. Herbert Wender (v.i.S.d.P.), [[Reinhard Wilhelm]], [[Wilfried Voigt (Autor)|Wilfried Voigt]].
Seit 1989, mit dem Eintritt in den Ruhestand von Dieter Heinz, verfolgt die Zeitschrift inhaltlich ein erneuertes Konzept. Als Träger wurde der „Verein Saarbrücker Hefte“ gegründet, die dieser bis heute innehat. Äußerlich wurde zudem das Layout der Einbände modernisiert (die Hefte 61/62 – 82 tragen einen farbigen Einband), mit Heft 83 vom Sommer 2000 wurde ein neues Gesamtlayout eingeführt und seit einiger Zeit erscheint die Zeitschrift beim in Saarbrücken ansässigen [[Pfau-Verlag]].


'''AutorInnen''' (Auswahl, vollständige Liste auf www.saarbruecker-hefte.de)
Die ehrenamtlich tätige Redaktion besteht (Stand: 1. Mai 2012) aus Julian Bernstein, Mirka Borchardt, Bernhard Dahm, Achim Huber, Bernd Nixdorf, Dr. Dietmar Schmitz, Herbert Temmes.


[[Jürgen Albers]], [[Konstantin Ames]], Maja Andrack, Thomas Altpeter, [[Arnfrid Astel|Arnfried Astel]], Nicole Baronsky-Ottmann, Andreas Bayer, [[Georg Bense]], Julian Bernstein, Charlie Bick, Werner Brill, Marie Bröckling, Dirk Bubel, Wilfried Busemann, Silvia Buss, Bernhard Dahm, Hans Emmerling, [[Jo Enzweiler]], Angela Fitz, Stefan Fricke, Tilla Fuchs, Hans Gerhard, [[Klaus Gietinger]], Harald Glaser, Sabine Graf, [[Jörg W. Gronius]], [[Alfred Gulden]], [[Ludwig Harig]], Joachim Heinz, [[Eugen Helmlé]], Mark Heydrich, Hans Horch, Hans Husel, Sabine Janowitz, Veronika Kabis, Sadija Kavgić, Tobias Kessler, [[Reinhard Klimmt|Reinhard Klimt]], Franz-Josef Koenen, Johannes Koll, Sigrid Konrad, [[:cs:Franta_Kocourek|Franta Kocourek]], Alexander König, Fabian Lemmes, Uwe Loebens, [[Ivica Maksimovic]], Jochen Marmit, Eva Mendgen, [[Till Neu]], Bernd Nixdorf, Gerhard Paul, Boris Penth, Irene Portugall, Sven Rech, Josef Reindl, Werner Ried, [[Stefan Ripplinger]], [[Schlomo Friedrich Rülf|Schlomo Rülf]], [[Rolf Sachsse]], [[Helma Sanders-Brahms]], Dietmar Schellin, [[Dagmar Schlingmann]], Arno Schmidt, Ekkehart Schmidt, Uschi Schmidt-Lehnhard, Dietmar Schmitz, [[Ralph Schock]], Erik Schrader, Christoph Schreiner, [[Volker Schütz]], [[Sikander Singh]], [[Delf Slotta]], [[Erich Später]], Gisela Tascher, Herbert Temmes, Elisabeth Thalhofer, Wiebke Trapp, Fabian Trinkaus, [[Wilfried Voigt (Autor)|Wilfried Voigt]], Eberhard Wagner, [[Alena Wagnerová]], Sig Waller, [[Rena Wandel-Hoefer]], Laura Weidig, Herbert Wender, Nicholas Williams, [[Reinhard Wilhelm]].
Ein Inhaltsverzeichnis der grauen ''Saarbrücker Hefte'' ist in Heft 60 aus dem Jahr 1988 enthalten. Ein Inhaltsverzeichnis der Hefte 61/62 (Dezember 1989) bis Heft 82 (Winter 1999) ist auf der Webseite des Pfau-Verlages abrufbar.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 22. Mai 2021, 17:42 Uhr

Saarbrücker Hefte

Beschreibung Die saarländische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft
Fachgebiet Kultur, Gesellschaftspolitik
Sprache Deutsch
Verlag Blattlaus Verlag, Saarbrücken (Deutschland)
Hauptsitz Saarbrücken
Erstausgabe 1955
Erscheinungsweise halbjährlich
Herausgeber Verein Saarbrücker Hefte e. V.
Weblink saarbrücker-hefte.de
ISSN (Print)

Saarbrücker Hefte - Die saarländische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft ist eine der ältesten, noch aktiven saarländischen Zeitschriften. Sie verfolgt das Ziel, die kulturelle und politische Debatte im Saarland zu beleben. Sie erscheint zweimal jährlich, wird im Abonnement vertrieben, in den regionalen Buchhandlungen und online verkauft.

Die Saarbrücker Hefte veröffentlichen Originalbeiträge, die sich mit Politik, Geschichte, Kunst, Kultur und Lebenswelten in Saarbrücken, dem Saarland und dem Saar-Lor-Lux-Raum befassen. Es erscheinen Reportagen und Dokumentationen, Kommentare, Fachaufsätze, Kritiken und Analysen. Die Hefte richten sich an eine kulturell und politisch interessierte Leserschaft.

Ausrichtung

Die Hefte verstehen sich als kritischer Beobachter der aktuellen gesellschaftlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen im Saarland und der länderübergreifenden Region.

Ein Schwerpunkt ist die Erinnerung an die demokratischen und fortschrittlichen Traditionen, Persönlichkeiten und Bewegungen, die für ein kosmopolitisches Saarland stehen.

Neben der Vergangenheitspolitik stehen Umweltthemen, Stadtentwicklung, Verkehrspolitik, aktuelle Entwicklungen des Sozialen- und Gesundheitsbereichs im Mittelpunkt der Hefte. Eine Galerie ist traditionell Teil jeder Ausgabe – darin werden die Arbeiten saarländischer Künstler präsentiert. Auch literarische Erstveröffentlichungen und Bücherbesprechungen finden regelmäßig Platz in den Heften.

Wichtige Aufsätze

  • Für seinen Text „Historiker als Mythenproduzenten“ über die NS-Vergangenheit des früheren saarländischen Ministerpräsidenten Röder wurde Julian Bernstein 2018 mit dem „Alternativen Medienpreis“ prämiert.
  • Hans Horch über die Familie Röchling und die politische Kultur im Saarland.
  • Erich Später über die NS-Vergangenheit von Heinrich Schneider und Franz Josef Röder, sowie über die Justizpraxis des Stellvertretenden CDU-Landesvorsitzenden Erwin Albrecht.
  • Josef Reindl über die saarländische Industriekultur.
  • Recherchen zum Bombenanschlag auf die Ausstellung „Vernichtungskrieg – Verbrechen der Wehrmacht“, der im Jahr 1999 verübt wurde.
  • Wilfried Voigt über die Skandale der CDU-Politikerin Annegret Kramp-Karrenbauer. Zuletzt recherchierte er die Umstände der Ermordung von Samuel Yeboah in Saarlouis 1991, zudem wurde eine Chronik rechter Gewalt seit dieser Zeit im Saarland veröffentlicht.
  • Recherchen zur Geschichte des deutschen Kolonialismus im Saarland.
  • Recherchen zur Corona-Leugner Szene im Saarland.

Röder-Debatte

Die Saarbrücker Hefte initiierten eine längst überfällige Debatte zur NS-Vergangenheit des ehemaligen saarländischen CDU-Ministerpräsidenten Franz Josef Röder an und spielten in der umfassenden, öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung eine wesentliche Rolle.

Gründung

Die Geschichte der Saarbrücker Hefte begann im Jahr 1955, als das Saarland noch eine autonome, mit Frankreich verbundene Republik war. Der erste Präsident des saarländischen Landtags, Bürgermeister der Landeshauptstadt, Widerstandskämpfer und Sozialdemokrat Peter Zimmer schrieb in seinem Geleitwort zum Heft Nummer 1:

„Als der Wunsch an mich herangetragen wurde, die Stadt Saarbrücken möge die Herausgabe einer repräsentativen Zeitschrift für das Saarland und seine Nachbarräume ermöglichen, habe ich mit Freuden meine Unterstützung zugesagt. Saarbrücken, die Hauptstadt des Saarlandes ist zugleich der Repräsentant unserer Heimat, ist seit alter Zeit ihr wirtschaftliches und kulturelles Zentrum. Daraus erwächst die Pflicht, ein so ernsthaftes Vorhaben wie die Saarbrücker Hefte in jeder Weise zu fördern. Dass die Zeitschrift gegenwartsbetont sein soll, will mir besonders gefallen, besitzen wir doch eine aufstrebende Universität, ein führendes Theater, ein gut ausgestattetes Museum, beachtliche vor- und frühgeschichtliche Sammlung, eine Kunstschule, ein Konservatorium, Volkshochschulen und andere Bildungsstätten von Bedeutung: Kräfte an allen Orten, die bereit und fähig sind, dem kulturellen Wollen unserer Heimat Ausdruck zu geben. Ich wünsche der Zeitschrift, die vor […] vielseitigen Aufgaben gestellt ist, guten Erfolg im Saarland und bei allen, die es schätzen.“

Finanzierung

Der erste Herausgeber war das Saarbrücker Kultur- und Schulamt, bzw. der damalige städtische Konservator Dieter Heinz. Im Jahr 1989 übernahm dann der gemeinnützige Verein ‚Saarbrücker Hefte e.V.’ die Publikation und machte daraus „Die saarländische Zeitschrift für Kultur und Gesellschaft“. Bis 2006 wurden die Hefte aus dem städtischen Haushalt und zuletzt aus dem persönlichen Verfügungsfond der Oberbürgermeisterin Charlotte Britz gefördert. Nach 65 Jahren stellten der Oberbürgermeister Uwe Conradt und eine Mehrheit im Stadtrat aus CDU, der Grünen und der FDP die städtische Förderung der traditionsreichen Zeitschrift ein.

Abonnements, Verkauf und Anzeigen bilden neben privaten Spenden und geringen, anderweitigen öffentlichen Zuwendungen die Finanzierungsgrundlage der Saarbrücker Hefte. Die Hefte fühlen sich verpflichtet die veröffentlichten Beiträge zu honorieren.

Derzeitige Pläne sehen eine weitere Professionalisierung der redaktionellen Arbeit und des Erscheinungsbilds der Saarbrücker Hefte vor. Die bisherigen Ausgaben sollen der Öffentlichkeit in einem Digitalarchiv zur Verfügung gestellt werden.

Redaktion

Seit ihrer Gründung werden die Hefte von einer ehrenamtlichen Redaktion geleitet. Der Redaktion gehören (Stand 2021) an: Bernhard Dahm, Klaus Gietinger, Sadija Kavgić (v.i. S.d.P.), Dietmar Schmitz (Vereinsvorsitzender), Wilfried Voigt, Laura Weidig, Reinhard Wilhelm.

Wahrnehmung

Es gibt kaum saarlandverbundene AutorInnen, die noch nichts für die Hefte geschrieben haben. Dementsprechend werden die Hefte in saarländischen Medien stark wahrgenommen. Sie sind „ein Exot in der leider überschaubaren regionalen Medienlandschaft und gerade deswegen unverzichtbar“, „die einzige ernstzunehmende Kulturzeitschrift des Landes“, sie sind „die Saarbrücker Debatten-Beleber“, „sie haben sich dem Ziel verschrieben gegen den Filz anzuschreiben“, sie „geben unbequemen Meinungen den Raum“, sie „stellen verstaubte Überlieferungen und Interpretationen in Frage“. Betroffene Personen und Institutionen titulierten sie schon mal als „Saarlandleaks“ und „die grüne Enthüllungsplattform“.

RedakteurInnen bisher

Marlene Apmann, Georg Bense, Julian Bernstein, Peter Bierbrauer, Mirka Borchardt, Dirk Bubel, Bernhard Dahm, Ilka Desgranges, Angela Fitz, Yvonne Fleischhut, Klaus Gietinger, Harald Glaser, Mechthild Grandmontagne, Jörg W. Gronius, Hans Horch, Achim Huber (v.i.S.d.P.), Sadija Kavgić (v.i.S.d.P.), Eberhard Knödler-Bunte, Hermann Kotthoff, Eva Labouvie, Uwe Loebens (v.i.S.d.P), Mazhar Mohammad, Bernd Nixdorf, Josef Reindl, Dietmar Schellin, Dr. Armin Schmitt, Dietmar Schmitz, Peter Schmitt-Egner, Ralph Schock, Iris Schumacher, Herbert Temmes (v.i.S.d.P.), Elisabeth Thalhofer, Laura Weidig, Dr. Herbert Wender (v.i.S.d.P.), Reinhard Wilhelm, Wilfried Voigt.

AutorInnen (Auswahl, vollständige Liste auf www.saarbruecker-hefte.de)

Jürgen Albers, Konstantin Ames, Maja Andrack, Thomas Altpeter, Arnfried Astel, Nicole Baronsky-Ottmann, Andreas Bayer, Georg Bense, Julian Bernstein, Charlie Bick, Werner Brill, Marie Bröckling, Dirk Bubel, Wilfried Busemann, Silvia Buss, Bernhard Dahm, Hans Emmerling, Jo Enzweiler, Angela Fitz, Stefan Fricke, Tilla Fuchs, Hans Gerhard, Klaus Gietinger, Harald Glaser, Sabine Graf, Jörg W. Gronius, Alfred Gulden, Ludwig Harig, Joachim Heinz, Eugen Helmlé, Mark Heydrich, Hans Horch, Hans Husel, Sabine Janowitz, Veronika Kabis, Sadija Kavgić, Tobias Kessler, Reinhard Klimt, Franz-Josef Koenen, Johannes Koll, Sigrid Konrad, Franta Kocourek, Alexander König, Fabian Lemmes, Uwe Loebens, Ivica Maksimovic, Jochen Marmit, Eva Mendgen, Till Neu, Bernd Nixdorf, Gerhard Paul, Boris Penth, Irene Portugall, Sven Rech, Josef Reindl, Werner Ried, Stefan Ripplinger, Schlomo Rülf, Rolf Sachsse, Helma Sanders-Brahms, Dietmar Schellin, Dagmar Schlingmann, Arno Schmidt, Ekkehart Schmidt, Uschi Schmidt-Lehnhard, Dietmar Schmitz, Ralph Schock, Erik Schrader, Christoph Schreiner, Volker Schütz, Sikander Singh, Delf Slotta, Erich Später, Gisela Tascher, Herbert Temmes, Elisabeth Thalhofer, Wiebke Trapp, Fabian Trinkaus, Wilfried Voigt, Eberhard Wagner, Alena Wagnerová, Sig Waller, Rena Wandel-Hoefer, Laura Weidig, Herbert Wender, Nicholas Williams, Reinhard Wilhelm.