„Kürbisse“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K Änderungen von 46.140.66.34 (Diskussion) rückgängig gemacht (HG) (3.4.10)
Markierung: Zurücksetzung
Zeile 26: Zeile 26:
== Merkmale ==
== Merkmale ==
[[Datei:Cucurbita maxima 'Atlantic Giant'1.jpg|miniatur|[[Riesen-Kürbis]] (''Cucurbita maxima'')]]
[[Datei:Cucurbita maxima 'Atlantic Giant'1.jpg|miniatur|[[Riesen-Kürbis]] (''Cucurbita maxima'')]]
Die Kürbisse sind [[Einjährige Pflanze|einjährige]], selten auch [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]], [[krautige Pflanze]]n. Die meisten Arten, darunter alle kultivierten, sind eher [[Mesophyt|mesophytisch]] und besitzen ein fädiges [[Wurzel (Pflanze)|Wurzelsystem]]; nur wenige Arten sind [[Xerophyt|xerophytisch]] und haben ein vergrößertes Wurzelsystem. Die [[Stängel]] sind meist niederliegend oder auch kletternd. Die [[Pflanzenranke|Ranken]] sind drei- bis siebenfach verzweigt.
Die Kürbisse sind du figgolette selten auch [[Ausdauernde Pflanze|ausdauernde]], [[krautige Pflanze]]n. Die meisten Arten, darunter alle kultivierten, sind eher [[Mesophyt|mesophytisch]] und besitzen ein fädiges [[Wurzel (Pflanze)|Wurzelsystem]]; nur wenige Arten sind [[Xerophyt|xerophytisch]] und haben ein vergrößertes Wurzelsystem. Die [[Stängel]] sind meist niederliegend oder auch kletternd. Die [[Pflanzenranke|Ranken]] sind drei- bis siebenfach verzweigt.


Sie sind einhäusig ([[Monözie|monözisch]]). Die Blüten stehen an langen Stielen einzeln in den Blattachseln. Der [[Kelchblatt|Kelch]] ist glockenförmig und hat fünf Zipfel. Die [[Kronblatt|Krone]] ist mit 6 bis 10 cm Länge bei beiden Geschlechtern fast gleich groß, glockig, fünfzipfelig, dabei maximal bis zur Hälfte geteilt. Die Blütenfarbe ist goldgelb, ''Cucurbita okeechobeensis'' hat cremefarbene Blüten. Die männlichen Blüten haben scheinbar drei [[Staubblätter]], jedoch sind 2 + 2 + 1 verwachsen. Die Staubfäden sind frei, die [[Staubbeutel]] sind zu einer Säule verwachsen. Die weiblichen Blüten haben kleine [[Staminodium|Staminodien]] und einen drei- bis fünffächrigen unterständigen [[Fruchtknoten]]. Der eine [[Griffel (Botanik)|Griffel]] ist kurz und trägt drei bis fünf zweilappige [[Narbe (Botanik)|Narben]]. In einem [[Diskus (Botanik)|Diskus]] und an der Basis des [[Hypanthium]]s wird [[Nektar (Botanik)|Nektar]] produziert.
Sie sind einhäusig ([[Monözie|monözisch]]). Die Blüten stehen an langen Stielen einzeln in den Blattachseln. Der [[Kelchblatt|Kelch]] ist glockenförmig und hat fünf Zipfel. Die [[Kronblatt|Krone]] ist mit 6 bis 10 cm Länge bei beiden Geschlechtern fast gleich groß, glockig, fünfzipfelig, dabei maximal bis zur Hälfte geteilt. Die Blütenfarbe ist goldgelb, ''Cucurbita okeechobeensis'' hat cremefarbene Blüten. Die männlichen Blüten haben scheinbar drei [[Staubblätter]], jedoch sind 2 + 2 + 1 verwachsen. Die Staubfäden sind frei, die [[Staubbeutel]] sind zu einer Säule verwachsen. Die weiblichen Blüten haben kleine [[Staminodium|Staminodien]] und einen drei- bis fünffächrigen unterständigen [[Fruchtknoten]]. Der eine [[Griffel (Botanik)|Griffel]] ist kurz und trägt drei bis fünf zweilappige [[Narbe (Botanik)|Narben]]. In einem [[Diskus (Botanik)|Diskus]] und an der Basis des [[Hypanthium]]s wird [[Nektar (Botanik)|Nektar]] produziert.

Version vom 23. März 2021, 11:55 Uhr

Kürbisse

Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina)

Systematik
Rosiden
Eurosiden I
Ordnung: Kürbisartige (Cucurbitales)
Familie: Kürbisgewächse (Cucurbitaceae)
Unterfamilie: Cucurbitoideae
Gattung: Kürbisse
Wissenschaftlicher Name
Cucurbita
L.

Die Kürbisse (Cucurbita) bilden eine Pflanzengattung aus der Familie der Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). Bekannte Vertreter sind der Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima), der Moschus-Kürbis (Cucurbita moschata) und der Garten-Kürbis (Cucurbita pepo), die landwirtschaftlich genutzt werden.

Merkmale

Riesen-Kürbis (Cucurbita maxima)

Die Kürbisse sind du figgolette selten auch ausdauernde, krautige Pflanzen. Die meisten Arten, darunter alle kultivierten, sind eher mesophytisch und besitzen ein fädiges Wurzelsystem; nur wenige Arten sind xerophytisch und haben ein vergrößertes Wurzelsystem. Die Stängel sind meist niederliegend oder auch kletternd. Die Ranken sind drei- bis siebenfach verzweigt.

Sie sind einhäusig (monözisch). Die Blüten stehen an langen Stielen einzeln in den Blattachseln. Der Kelch ist glockenförmig und hat fünf Zipfel. Die Krone ist mit 6 bis 10 cm Länge bei beiden Geschlechtern fast gleich groß, glockig, fünfzipfelig, dabei maximal bis zur Hälfte geteilt. Die Blütenfarbe ist goldgelb, Cucurbita okeechobeensis hat cremefarbene Blüten. Die männlichen Blüten haben scheinbar drei Staubblätter, jedoch sind 2 + 2 + 1 verwachsen. Die Staubfäden sind frei, die Staubbeutel sind zu einer Säule verwachsen. Die weiblichen Blüten haben kleine Staminodien und einen drei- bis fünffächrigen unterständigen Fruchtknoten. Der eine Griffel ist kurz und trägt drei bis fünf zweilappige Narben. In einem Diskus und an der Basis des Hypanthiums wird Nektar produziert.

Die Früchte sind drei- bis fünffächrige, sehr große und vielsamige Panzerbeeren. Form, Größe und Farbe variieren je nach kultivierter Sorte sehr stark. Bei den Wildformen ist die Fruchtwand hart und verholzt und bleibt lange intakt. Nach langer Lagerung bleiben im Wesentlichen trockene Fruchtwand, Stiel und Samen übrig. Trockene Früchte sind auch schwimmfähig. Die Samen sind flach, im Umriss eiförmig bis elliptisch und haben einen verdickten Rand.

Die Chromosomenzahl der Gattung beträgt 2n=40. Es wird vermutet, dass es sich hierbei um eine alte Polyploidie handelt.

Verbreitung

Die Gattung war ursprünglich ausschließlich in Amerika beheimatet. Heutzutage werden die domestizierten Arten in den warmen Gebieten weltweit kultiviert.

Die Standorte reichen von heißen trockenen Gebieten bis zu kühlen Nebelwäldern. Alle Arten sind frostempfindlich. Die meisten Arten wachsen in heißen Tieflandgebieten mit ausgeprägten Regen- und Trockenzeiten. Sie benötigen hohe Sonneneinstrahlung. Die Keimung bzw. der Austrieb aus den Speicherorganen erfolgt am Beginn der Regenzeit. Die eher mesophytischen Arten wachsen meist in laubwerfenden Dornbusch-Wäldern. Des Weiteren wachsen sie häufig an natürlich gestörten Standorten wie an Flussufern und in den Überschwemmungsgebieten von Flüssen. Als Untergrund kann der Sand von Küstendünen, staunasser Tieflandboden oder Schotterboden in großen Seehöhen dienen.[1]

Systematik

Wilder Kürbis (Cucurbita foetidissima)

Die Gattung wird innerhalb der Familie in die Unterfamilie Cucurbitoideae, Tribus Cucurbiteae gestellt. Ihr Schwestertaxon ist Peponopsis. Zusammen mit Peponopsis und Polyclathra bildet sie eine von den übrigen Gattungen der Tribus getrennte Gruppe.[2]

In der Gattung Cucurbita gibt es rund 15 Arten:[3]

Geschichte

Die verschiedenen Arten wurden großteils unabhängig für die gleiche Verwendung domestiziert. Als Zeitpunkt wurde lange etwa 5000 v. Chr. angenommen, was nach Phaseolus und Capsicum wäre. Neuere Funde von Samen domestizierter Kürbisse sind jedoch auf 8000 bis 10.000 v. Chr. zu datieren.[4] In der Moxos-Ebene wurden bereits vor über 10’000 Jahren Kürbisse angebaut.[5][6] Der Garten-Kürbis wurde in Mexiko und im Süden der Vereinigten Staaten domestiziert, der Moschus-Kürbis in Zentral-Amerika und der Riesen-Kürbis in Südamerika. Der Anbau von Kürbissen zusammen mit Mais und Bohnen ist eine alte Tradition, die auch, „Drei Schwestern“, oder Milpa genannt wird. Es wird angenommen, dass ursprünglich die nahrhaften Samen genutzt wurden, da diese frei von Bitterstoffen sind, während alle Wildformen bittere Früchte besitzen. Durch die Auslese nichtbitterer Formen wurde auch die Nutzung als Gemüse möglich. Schon in präkolumbischer Zeit gab es eine große Sortenvielfalt.[7] Als Zier- und Volksarzneipflanze werden Kürbisse in Europa seit dem 16. Jahrhundert kultiviert.[8]

Nutzung

Zierkürbisse (Cucurbita pepo)

Fünf Arten der Gattung Cucurbita werden vom Menschen kultiviert. Garten-, Riesen- und Moschus-Kürbis sind dabei die wichtigeren; Cucurbita argyrosperma und der Feigenblatt-Kürbis haben nur regionale Bedeutung. Die fünf Arten lassen sich durch Frucht- und Blattmerkmale unterscheiden, die in den jeweiligen Artikeln angegeben sind.
Vertreter anderer Gattungen der Familie Cucurbitaceae werden häufig ebenfalls als „Kürbisse“ bezeichnet und im Familien-Artikel unter Nutzung behandelt.

War das Verbreitungsgebiet der Kürbisse in präkolumbischer Zeit auf Amerika beschränkt, werden sie bereits seit dem 16. Jahrhundert weltweit in den warmen Gebieten angebaut. Vor allem zwischen Garten- und Riesen-Kürbis wird im Anbau nur sehr bedingt unterschieden; wichtiger sind hier die Nutzungsformen:

Handwagen mit Kürbissen
  • Kürbisunterlagen werden für die Gurkenveredelung benötigt.
  • Seltener werden Sprossspitzen, Blüten und Blätter des Kürbisses als Gemüse verwendet.
  • Die Kürbissamen werden dagegen recht häufig genutzt, geröstet als Snack oder zur Herstellung von Kürbiskernöl. Speziell zu diesem Zwecke existieren verschiedene Züchtungen wie etwa der Steirische Ölkürbis, bei dem die Verholzung der Samenschale unterbleibt
  • Des Weiteren wurden und werden verschiedene Teile des Kürbisses in der Volksmedizin verwendet.
  • Heute weit über das Ursprungsgebiet hinaus bekannt und verbreitet ist der Brauch, zu Halloween Kürbisse auszuhöhlen und in Laternen zu verwandeln. Es gibt sogar eine eigene Sorte Jack-O’-Lantern.
  • Ein ebenfalls verbreiteter Brauch ist die Züchtung möglichst großer Kürbisse. Der frühere Weltrekord von 1054,01 kg wurde am 12. Oktober 2014 aufgestellt.[9] Der aktuelle Weltrekordkürbis wog 1190,5 kg und wurde am 2. Oktober 2016 in Ludwigsburg prämiert.[10]
  • Allein zur Unterhaltung dient der Kürbisweitwurf.

Weltproduktion

Feld mit Steirischem Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca), Österreich. Vorbereitet für die maschinelle Ernte

2019 betrug die Welternte 22.900.788 Tonnen. Das Land mit der größten Kürbisproduktion der Welt war China, das 36,6 % der weltweiten Ernte produzierte. Die zehn größten Produktionsländer brachten zusammen etwa 66,6 % der Welternte ein.[11]

Die zehn größten Kürbis-Produzenten waren 2019:[11]

Rang Produktionsland Menge in t
1 China Volksrepublik Volksrepublik China 8.376.151
2 Ukraine Ukraine 1.346.160
3 Russland Russland 1.195.611
4 Spanien Spanien 734.640
5 Mexiko Mexiko 679.145
6 Bangladesch Bangladesch 634.951
7 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 610.120
8 Turkei Türkei 590.414
9 Italien Italien 569.120
10 Indonesien Indonesien 522.486
Summe Top Ten 15.258.798
restliche Länder 7.641.990

Im Vergleich dazu wurden im gleichen Jahr in Deutschland 135.560 t, in Österreich 27.130 t und in der Schweiz 17.271 t Kürbisse geerntet.

Der Kürbis in deutschen Trivialnamen

Die deutschsprachigen Trivialnamen bezogen sich größtenteils ursprünglich auf den Flaschenkürbis, eine ebenfalls zur Familie der Kürbisgewächse gehörende Art, die schon seit dem Altertum außerhalb Amerikas bekannt ist:[12] Bäbenen, Bebirna (althochdeutsch), Chörbse (St. Gallen), Churbez (mittelhochdeutsch), Churbiz (althochdeutsch), Corbess (mittelhochdeutsch), Corbicz (mittelhochdeutsch), Corbs (mittelhochdeutsch), Couwörden, Curbiz (althochdeutsch), Fläschen (Altenahr, Hunsrück), Flaskenappel (Ostfriesland), Kerbes (Siebenbürgen), Kirbes (mittelhochdeutsch), Kirbis (mittelhochdeutsch), Kirbs (mittelhochdeutsch), Kirns (Eifel bei Bertrich), Körbis, Körbitzen (Magdeburger Bibel von 1578), Körbs (Mecklenburg, Pommern), Körwitz (Hamburg), Korbes (mittelhochdeutsch), Korbess (mittelhochdeutsch), Korbis (mittelhochdeutsch), Korbiz (mittelhochdeutsch), Korvase, Korvese, Korvesege, Korvesen (Lübecker Bibel), Korwicze (mittelhochdeutsch), Koyrbiss (mittelniederdeutsch), Kreps, Kürbeiz (mittelhochdeutsch), Kürbis (mittelhochdeutsch), Kürbiss (mittelhochdeutsch), Kürbs (Rhein), Kurbisch (mittelhochdeutsch), Kurbis (mittelhochdeutsch), Kurbiss (mittelhochdeutsch) und Kurbiz (mittelhochdeutsch), Kurbsch, Kurbesa, Kurbeta, Kyrbs (mittelhochdeutsch), Kyrbss (mittelhochdeutsch), Kyrpss (mittelhochdeutsch), Malune (St. Gallen, Bern), Plutz, Plutzer (Österreich) und Torkappel (Altmark).[13]

Der Kürbis im Englischen

Kürbislaternen

Besonders in der englischen Sprache gibt es eine verwirrende Vielzahl von Trivialnamen für den Kürbis, die nur bedingt mit den botanischen Taxa übereinstimmen. Die bekanntesten Beispiele dafür sind:

Squash

Als Squash werden ursprünglich Kürbisse bezeichnet, die roh verwendet werden.
Unterschieden wird weiterhin – insbesondere in den USA – zwischen Summer Squash (dt. ,Sommerkürbis‘) und Winter Squash (,Winterkürbis‘):

Summer squash
Summer squashes sind Sorten, die im unreifen Zustand geerntet werden und nicht lagerfähig sind. Diese Sorten gehören meist zur Art der Gartenkürbisse und werden meist gekocht oder gebraten.
Winter squash
Winter squashes sind Sorten, die reif (also im Herbst) geerntet werden und bis in den Winter hinein gelagert werden können. Solche Sorten können von allen Kürbis-Arten sein und werden meist gekocht oder gebacken.

Außerhalb der Vereinigten Staaten existieren für Sommer- und Winterkürbisse abweichende (englischsprachige) Bezeichnungen.

Pumpkin

Als Pumpkin werden in den Vereinigten Staaten Sorten mit großen, runden Früchten bezeichnet, die zu Kuchen, Kürbislaternen (Jack-o’-lantern) und Viehfutter verarbeitet werden. Sie werden außerdem als Tafelgemüse verwendet.
Die in den Vereinigten Staaten Winter squashes (Winterkürbisse) genannten Sorten von Moschus- und Riesen-Kürbis werden z. B. in Indien ebenfalls als pumpkins bezeichnet.

Cushaw

Cushaw werden Winterkürbisse mit gekrümmtem Fruchtansatz genannt. Sie werden zum Backen oder als Tierfutter verwendet.

Gourd

Als Gourds werden meist Kürbisse bezeichnet, die nicht zu Speisezwecken dienen; aber auch Arten anderer Kürbis-Gattungen, wie z. B. der Bottle gourd, der Flaschenkürbis (Lagenaria siceraria), werden im Englischen Gourd genannt.

Inhaltsstoffe

Nährwert pro 100 g Kürbis (Cucurbita pepo L.), roh[14]
Brennwert 122 kJ (28 kcal)
Wasser 91,00 g
Eiweiß 1,10 g
Kohlenhydrate 4,59 g
- Ballaststoffe 2,16 g
Fett 0,13 g
Vitamine und Mineralstoffe
Vitamin C 12 mg
Vitamin E 1,1 mg
Calcium 22 mg
Eisen 800,0 μg
Magnesium 8,0 mg
Natrium 3,1 mg
Phosphor 92 mg
Kalium 304 mg
Zink 200 μg
Beispiele für Aromastoffe
in Kürbissen
Strukturformel von Nonanol
Nonanol
(ein Alkohol)
Strukturformel von Nonanal
Nonanal
(ein Aldehyd)
Strukturformel von Hexansäureethylester
Hexansäureethylester
(ein Ester)

Kürbisse bestehen zu über 90 % aus Wasser, weshalb ihr Nährwert mit 122 kJ pro 100 Gramm gering ist. Der Gehalt von Vitaminen und Mineralien ist im Fruchtfleisch ebenfalls gering. In den Kernen ist dieser hingegen höher. Aus Kürbiskernen wird Kürbiskernöl hergestellt, welches aufgrund seines hohen Tocopherol-Gehalts lange haltbar ist.[15]

Farbe und Aroma

Die Farbe von Kürbissen wird vor allem durch Carotinoide (z. B. α- und β-Carotin) bestimmt, wobei sowohl die Konzentration als auch die Verteilung derselben (in Fruchtfleisch und Schale) verschieden ist. Das Aroma ist in den diversen Kürbiss-Arten von unterschiedlichen Stoffen abhängig, wobei oft Alkohole, Aldehyde und Ester ausschlaggebend sind. Kürbisse der Sorte Rouge enthalten beispielsweise vor allem Aromastoffe, die aus neun Kohlenstoffatomen bestehen. In anderen Sorten dominieren Aromastoffe, die aus sechs Kohlenstoffatomen bestehen (z. B. Sunny). Jonone können ebenfalls aromatische Hauptkomponenten darstellen (z. B. Muskat).[16] Einige – vor allem wildwachsende Kürbisse – weisen einen bitteren Geschmack auf, welcher auf Cucurbitacine zurück zu führen ist.[15]

Giftigkeit

Bitter schmeckende Kürbis(-gerichte) sollten nicht verzehrt werden. Den bitteren Geschmack verursachen die giftigen Bitterstoffe Cucurbitacine, welche durch den Kochprozess nicht verändert werden und die die Magen- und Darmschleimhaut angreifen können. Besonders durch Rückkreuzung (selbstgezogener Samen) oder Kreuzung mit anderen Kürbispflanzen (Zucchini) kann ein erhöhter Gehalt an Cucurbitacinen resultieren.[17]

Literatur

  • R. W. Robinson, D. S. Decker-Walters: Cucurbits. CAB International, Wallingford 1997, S. 71–83. ISBN 0-85199-133-5, (Merkmale, Nutzung)
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6, (Merkmale)
  • Clemens G. Arvay, Theresia Fastian, Irmtraud Weishaupt-Orthofer: Kürbis und Kernöl: Sorten, Anbau, Genuss, Leopold Stocker Verlag 2019, ISBN 978-3702018160
  • Evemarie & Frank Löser: Das kleine Kürbisbuch, RhinoVerlag, Ilmenau, 2014, ISBN 978-3-95560-027-3
Commons: Kürbisse (Cucurbita) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Kürbisrezepte – Lern- und Lehrmaterialien
Wiktionary: Kürbis – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Thomas C. Andres: Searching for Cucurbita germplasm: collectin more than seeds. In: N. Katzir, H. S. Paris: Proceedings of 7th EUCARPIA Meeting on Cucurbit Genetics and Breeding. Acta Horticulturae, Band 510, 2000, S. 191–198. ISBN 90-6605-852-8.
  2. Alexander Kocyan, Li-Bing Zhang, Hanno Schaefer, Susanne S. Renner: A multi-locus chloroplast phylogeny for the Cucurbitaceae and its implications for character evolution and classification. Molecular Phylogenetics and Evolution, Band 44, August 2007, S. 553–577. doi:10.1016/j.ympev.2006.12.022, Volltext (PDF; 381 kB).
  3. R. W. Robinson, D. S. Decker-Walters: Cucurbits. CAB International, Wallingford 1997, S. 53. ISBN 0-85199-133-5
  4. Dolores R. Piperno, Karen E. Stothert: Phytolith Evidence for Early Holocene Cucurbita Domestication in Southwest Ecuador. Science, Band 299, 14. Februar 2003, S. 1054–1057. doi:10.1126/science.1080365.
  5. Umberto Lombardo, José Iriarte, Lautaro Hilbert, Javier Ruiz-Pérez, José M. Capriles, Heinz Veit: Early Holocene crop cultivation and landscape modification in Amazonia. In: Nature. 2020, doi:10.1038/s41586-020-2162-7.
  6. Landwirtschaft begann im Amazonas vor 10’000 Jahren. Universität Bern, 8. April 2020, abgerufen am 8. April 2020.
  7. M. Pitrat, M. Chauvet, C. Foury: Diversity, history and production of cultivated cucurbits. In: K. Abak, S. Büyükalaca: Proceedings of the First International Symposium on Cucurbits. Acta Horticultae, Band 492, 1999, S. 21–29. ISSN 0567-7572
  8. Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 464.
  9. [1] guinnessworldrecords.de, abgerufen am 4. November 2014.
  10. 1,2 Tonnen schwerer Kürbis holt Weltrekord-Titel. In: Schwäbische.de. (schwaebische.de [abgerufen am 24. Oktober 2016]).
  11. a b FAOSTAT-Produktionsstatistik > Pumpkins, squash and gourds, aufgerufen am 25. Januar 2021.
  12. Peter Dilg: Kürbisgewächse. In: Lexikon des Mittelalters. Band V, S. 1579.
  13. Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, S. 120 f. (online).
  14. Souci, S.W., Fachmann, W. & Kraut, H.(2016): Die Zusammensetzung der Lebensmittel Nährwert-Tabellen. 8. Auflage. Stuttgart: Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. S. 818–819, ISBN 978-3-8047-5073-9.
  15. a b Eintrag zu Kürbis. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
  16. Kreck, M. et al.: Einfluss der Sorte auf Carotinoide und Aromastoffe in Kurbissaft, Deutsche Lebensmittel Rundschau, 2004, 100(11), S. 445–452. [2].
  17. Tödliche Vergiftung durch Zucchini, SWR.de, 19. August 2015, abgerufen 21. August 2015.