„Erwin J. Haeberle“ – Versionsunterschied

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== Leben ==
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Erwin J. Haeberle studierte in [[Universität zu Köln|Köln]], [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Freiburg]], [[Glasgow]], an der [[Cornell University]] in [[Ithaca (New York)|Ithaca]] und in [[Universität Heidelberg|Heidelberg]]. In [[Heidelberg]] [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er 1966 in [[Amerikanistik]]. 1966 bis 1968 und 1970 bis 1971 war er ''Research Fellow in American Studies'' an der [[Yale University]] sowie 1968 bis 1969 und 1971 bis 1972 ''Research Fellow in Japanese and Korean Studies'' an der [[UC Berkeley]].
Erwin J. Haeberle studierte in [[Universität zu Köln|Köln]], [[Albert-Ludwigs-Universität Freiburg|Freiburg]], [[Glasgow]], an der [[Cornell University]] in [[Ithaca (New York)|Ithaca]] und in [[Univ{{Österreichbezogen}}
[[Datei:Bischof Egon Kapellari 20120917.jpg|mini|Bischof Egon Kapellari (2012)]]
[[Datei:Coat of arms of Egon Kapellari.svg|mini|Wappen Bischof Egon Kapellaris als Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau]]
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[[Datei:Bischof Egon Kapellari.jpg|mini|Diözesanbischof Egon Kapellari zu Besuch im [[Akademisches Gymnasium (Graz)|Akademischen Gymnasium Graz]], 15. Februar 2005]]
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'''Egon Kapellari''' (* [[12. Januar|12. Jänner]] [[1936]] in [[Leoben]], [[Steiermark]], [[Österreich]]) ist ein emeritierter [[Österreich|österreichischer]] [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischer]] [[Bischof]] und [[Jurist]]. Er war von 1982 bis 2001 [[Diözesanbischof]] der [[Diözese Gurk-Klagenfurt]], von 2001 bis 2015 Diözesanbischof der [[Diözese Graz-Seckau]] und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der [[Österreichische Bischofskonferenz|österreichischen Bischofskonferenz]].<ref>[https://www.katholische-kirche-steiermark.at/portal/dioezese/dioezesanleitung/emeritiertebischoefe Portrait Bischof Kapellaris], Website der Diözese Graz-Seckau, abgerufen am 26. Oktober 2019.</ref>

== Leben ==
Kapellari ging in Leoben in die Schule und maturierte dort 1953. Danach studierte er bis 1957 an der [[Universität Graz]] [[Rechtswissenschaft]]en und wurde zum Doktor der Rechtswissenschaften [[Promotion (Doktor)|promoviert]]. Anschließend studierte er [[Katholische Theologie|Theologie]] an der [[Universität Salzburg]] und Universität Graz.

Am 9. Juli 1961 empfing er durch Bischof [[Josef Schoiswohl]] in Graz die [[Weihesakrament#Presbyterat|Priesterweihe]]. Von 1962 bis 1964 war Kapellari [[Kaplan]] in der Grazer Kalvarienbergpfarre. Anschließend war er bis Ende 1981 [[Studentenpfarrer|Hochschulseelsorger]] der [[Katholische Hochschulgemeinde|Katholischen Hochschulgemeinde]] und Leiter des [[Afro-Asiatisches Institut|Afro-Asiatischen Instituts]] in Graz. Ab 1968 arbeitete er außerdem bei der Leitung des Grazer [[Katholisches Priesterseminar|Priesterseminars]] mit und wurde am 15. September 1973 zum [[Monsignore]] (Kaplan seiner Heiligkeit) ernannt.

Am 7. Dezember 1981 wurde Kapellari von [[Johannes Paul II.|Papst Johannes Paul II.]] zum Diözesanbischof der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt. Die [[Weihesakrament#Episkopat|Bischofsweihe]] spendete ihm Erzbischof [[Karl Berg (Erzbischof)|Karl Berg]] am 24. Jänner 1982. [[Konsekration|Mitkonsekratoren]] waren die Bischöfe [[Johann Weber (Bischof)|Johann Weber]] und [[Maximilian Aichern]]. Sein Wahlspruch lautet ''Omnia vestra, vos autem Christi'' (Alles ist Euer, Ihr aber gehört Christus).

Am 14. März 2001 wurde er zum Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt und übernahm am selben Tag deren Leitung. In der [[Österreichische Bischofskonferenz|österreichischen Bischofskonferenz]] war er für zahlreiche Bereiche zugleich oder nacheinander zuständig: von 1982 bis 1992 als Referent für Jugendseelsorge („Jugendbischof“), von 1982 bis 1992 als Mitglied des [[CCEE|Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE)]], durch zwei Funktionsperioden auch als Mitglied des [[Päpstlicher Rat für die Kultur|Päpstlichen Rates für den Dialog mit den Nichtglaubenden]] im Vatikan, von 1997 bis 2015 als Mitglied der [[Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft|Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE)]] in Brüssel, weiters als Referatsbischof für Liturgie, Kultur und Medien. Von 2001 bis 2015 war Kapellari auch stellvertretender Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz. Bekannt als ''Medien-Bischof'', war er zudem Präsident der [[Journalistenschule#Kurzporträts einzelner Journalistenschulen|Katholischen Medien-Akademie Wien]].<ref>{{Webarchiv | url=http://www.kma.at/index.php?option=com_content&view=article&id=53&Itemid=54 | wayback=20110706093230 | text=Website der Katholischen Medien-Akademie}}</ref>

Sein Rücktrittsgesuch als Diözesanbischof zum Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren wurde 2011 von [[Benedikt XVI.|Papst Benedikt XVI.]] ''nunc pro tunc'' (= jetzt für später)<ref>[http://kath.net/news/29848 ''‘Nunc pro tunc‘ - Papst verlängert Amtszeit von Bischof Kapellari''], kath.net, 24. Jänner 2011, abgerufen am 28. Oktober 2019.</ref> angenommen und seine Amtsdauer zugleich um zwei Jahre verlängert.<ref>{{Webarchiv | url=http://stmv1.orf.at/stories/494759 | wayback=20151216041751 | text=''Kapellaris Amtszeit um zwei Jahre verlängert''}}</ref>

Neben seinen vielfältigen Aufgaben als Bischof fand er immer wieder Zeit für das Schreiben anspruchsvoller Bücher, die ihn international bekannt machten: Bücher über zahlreiche Themen zwischen Kirche und Gesellschaft, vor allem über Liturgie und das Verhältnis zwischen Kirche und [[Kunst]].<ref>[http://www.kleinezeitung.at/s/politik/4646275/Egon-Kapellari-im-Portraet?direct=4646097&_vl_backlink=/s/politik/4646097/index.do&selChannel= ''Egon Kapellari im Porträt''], [[Kleine Zeitung|kleinezeitung.at]], 24. Jänner 2015.</ref><ref>{{Webarchiv | url=http://www.zenit.org/de/articles/bischof-kapellari-uber-das-unverzichtbare-verhaltnis-zwischen-religion-und-kunst | wayback=20151216041751 | text=''Bischof Kapellari über das unverzichtbare Verhältnis zwischen Religion und Kunst''}}</ref> Das Buch ''Heilige Zeichen'' erschien in insgesamt sieben Sprachen.

Anlässlich der 54. steirischen Pfarrerwoche im September 2011 in [[Schloss Seggau]] sprach sich Kapellari für eine Geldstrafe für Priester aus, welche den [[Zölibat]] nicht einhalten.<ref>[http://derstandard.at/1319180907859/Wehtuende-Spende-Kapellari-fordert-Geldstrafe-bei-Zoelibatsbruch ''Kapellari fordert Geldstrafe bei Zölibatsbruch''], [[Der Standard|derstandard.at]], 21. Oktober 2011.</ref>

Zum Thema [[Pfarrer-Initiative Österreich|Pfarrerinitiative]] schrieb Kapellari 2012 in einem Hirtenbrief, er wolle alles tun, damit reformorientierte Katholiken „im großen Schiff der Diözese und der Weltkirche verbleiben“ könnten, wandte sich jedoch dagegen, dass „einige […] eigenmächtig das Steuerrad dieses Schiffes Kirche ergreifen“ wollten. Das führe zur „Spaltung“.<ref>[http://www.kath.net/news/35633 ''Bischof Kapellari warnt vor Gefährdung der Einheit der Kirche''], kath.net, 14. März 2012, abgerufen am 28. Oktober 2019.</ref>
ersität Heidelberg|Heidelberg]]. In [[Heidelberg]] [[Promotion (Doktor)|promovierte]] er 1966 in [[Amerikanistik]]. 1966 bis 1968 und 1970 bis 1971 war er ''Research Fellow in American Studies'' an der [[Yale University]] sowie 1968 bis 1969 und 1971 bis 1972 ''Research Fellow in Japanese and Korean Studies'' an der [[UC Berkeley]].


In [[San Francisco]] erfolgte 1977 eine weitere Promotion in Sexualwissenschaft. Anschließend erfolgte die Ernennung zum Full [[Professor]] am ''Institute for Advanced Study of Human Sexuality'' in San Francisco 1983/84 war Haeberle Gastprofessor an der Medizinischen Fakultät der [[Universität Kiel]], 1984 ''Distinguished Visiting Professor'' an der [[San Francisco State University]] sowie 1984/85 Gastprofessor an der Medizinischen Fakultät der [[Universität Genf]]. In seiner Zeit in den [[USA]] war er zudem Mitarbeiter des [[Kinsey-Institut]]s an der [[Indiana University]]. 1988 kehrte Erwin Haeberle nach Deutschland zurück und wurde Leiter des Fachgebietes Information/Dokumentation im [[AIDS]]-Zentrum des [[Bundesgesundheitsamt]]es in [[Berlin]]. Anfang der 90er-Jahre war Haeberle Gründungsmitglied und erster Generalsekretär der European Federation of Sexology.<ref>{{Internetquelle |autor=European Federation of Sexology |url=http://www.europeansexology.com/about-us.htm |titel=About Us |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-11 |sprache=en}}</ref> Von 1992 bis 1994 lehrte er als Gastprofessor für Sexualwissenschaft an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]. 1994 gründete er das Archiv für Sexualwissenschaft am [[Robert Koch-Institut]] in Berlin, das er von 2001 bis 2014 an der Humboldt-Universität weiterführte. Seither setzt er es in 15 Sprachen auf einem privaten Server fort als ''Archive for Sexology''. Im Vorwort seines 2019 erschienenen Buches ''Homosexualität: Aufsätze und Vorträge aus 35 Jahren'' schreibt er über seine eigene [[Homosexualität]].
In [[San Francisco]] erfolgte 1977 eine weitere Promotion in Sexualwissenschaft. Anschließend erfolgte die Ernennung zum Full [[Professor]] am ''Institute for Advanced Study of Human Sexuality'' in San Francisco 1983/84 war Haeberle Gastprofessor an der Medizinischen Fakultät der [[Universität Kiel]], 1984 ''Distinguished Visiting Professor'' an der [[San Francisco State University]] sowie 1984/85 Gastprofessor an der Medizinischen Fakultät der [[Universität Genf]]. In seiner Zeit in den [[USA]] war er zudem Mitarbeiter des [[Kinsey-Institut]]s an der [[Indiana University]]. 1988 kehrte Erwin Haeberle nach Deutschland zurück und wurde Leiter des Fachgebietes Information/Dokumentation im [[AIDS]]-Zentrum des [[Bundesgesundheitsamt]]es in [[Berlin]]. Anfang der 90er-Jahre war Haeberle Gründungsmitglied und erster Generalsekretär der European Federation of Sexology.<ref>{{Internetquelle |autor=European Federation of Sexology |url=http://www.europeansexology.com/about-us.htm |titel=About Us |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=2018-04-11 |sprache=en}}</ref> Von 1992 bis 1994 lehrte er als Gastprofessor für Sexualwissenschaft an der [[Humboldt-Universität zu Berlin]]. 1994 gründete er das Archiv für Sexualwissenschaft am [[Robert Koch-Institut]] in Berlin, das er von 2001 bis 2014 an der Humboldt-Universität weiterführte. Seither setzt er es in 15 Sprachen auf einem privaten Server fort als ''Archive for Sexology''. Im Vorwort seines 2019 erschienenen Buches ''Homosexualität: Aufsätze und Vorträge aus 35 Jahren'' schreibt er über seine eigene [[Homosexualität]].

Version vom 5. Januar 2021, 01:45 Uhr

Erwin J. Haeberle (1986)

Erwin J. Haeberle (* 30. März 1936 in Dortmund) ist ein deutscher Sexualwissenschaftler.

Leben

Erwin J. Haeberle studierte in Köln, Freiburg, Glasgow, an der Cornell University in Ithaca und in [[Univ

Bischof Egon Kapellari (2012)
Wappen Bischof Egon Kapellaris als Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau
Die österreichische Bischofskonferenz mit Diözesanbischof Kapellari als stellvertretendem Vorsitzenden 2014
Diözesanbischof Egon Kapellari zu Besuch im Akademischen Gymnasium Graz, 15. Februar 2005
Bischof Egon Kapellari und sein damaliger Generalvikar Heinrich Schnuderl unter dem Wappen der steirischen Diözesanbischöfe, 2011
Bischof Kapellari während des Requiems für Otto von Habsburg in Mariazell, 2011

Egon Kapellari (* 12. Jänner 1936 in Leoben, Steiermark, Österreich) ist ein emeritierter österreichischer römisch-katholischer Bischof und Jurist. Er war von 1982 bis 2001 Diözesanbischof der Diözese Gurk-Klagenfurt, von 2001 bis 2015 Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz.[1]

Leben

Kapellari ging in Leoben in die Schule und maturierte dort 1953. Danach studierte er bis 1957 an der Universität Graz Rechtswissenschaften und wurde zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert. Anschließend studierte er Theologie an der Universität Salzburg und Universität Graz.

Am 9. Juli 1961 empfing er durch Bischof Josef Schoiswohl in Graz die Priesterweihe. Von 1962 bis 1964 war Kapellari Kaplan in der Grazer Kalvarienbergpfarre. Anschließend war er bis Ende 1981 Hochschulseelsorger der Katholischen Hochschulgemeinde und Leiter des Afro-Asiatischen Instituts in Graz. Ab 1968 arbeitete er außerdem bei der Leitung des Grazer Priesterseminars mit und wurde am 15. September 1973 zum Monsignore (Kaplan seiner Heiligkeit) ernannt.

Am 7. Dezember 1981 wurde Kapellari von Papst Johannes Paul II. zum Diözesanbischof der Diözese Gurk-Klagenfurt ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm Erzbischof Karl Berg am 24. Jänner 1982. Mitkonsekratoren waren die Bischöfe Johann Weber und Maximilian Aichern. Sein Wahlspruch lautet Omnia vestra, vos autem Christi (Alles ist Euer, Ihr aber gehört Christus).

Am 14. März 2001 wurde er zum Diözesanbischof der Diözese Graz-Seckau ernannt und übernahm am selben Tag deren Leitung. In der österreichischen Bischofskonferenz war er für zahlreiche Bereiche zugleich oder nacheinander zuständig: von 1982 bis 1992 als Referent für Jugendseelsorge („Jugendbischof“), von 1982 bis 1992 als Mitglied des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), durch zwei Funktionsperioden auch als Mitglied des Päpstlichen Rates für den Dialog mit den Nichtglaubenden im Vatikan, von 1997 bis 2015 als Mitglied der Kommission der Bischofskonferenzen der Europäischen Gemeinschaft (COMECE) in Brüssel, weiters als Referatsbischof für Liturgie, Kultur und Medien. Von 2001 bis 2015 war Kapellari auch stellvertretender Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz. Bekannt als Medien-Bischof, war er zudem Präsident der Katholischen Medien-Akademie Wien.[2]

Sein Rücktrittsgesuch als Diözesanbischof zum Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren wurde 2011 von Papst Benedikt XVI. nunc pro tunc (= jetzt für später)[3] angenommen und seine Amtsdauer zugleich um zwei Jahre verlängert.[4]

Neben seinen vielfältigen Aufgaben als Bischof fand er immer wieder Zeit für das Schreiben anspruchsvoller Bücher, die ihn international bekannt machten: Bücher über zahlreiche Themen zwischen Kirche und Gesellschaft, vor allem über Liturgie und das Verhältnis zwischen Kirche und Kunst.[5][6] Das Buch Heilige Zeichen erschien in insgesamt sieben Sprachen.

Anlässlich der 54. steirischen Pfarrerwoche im September 2011 in Schloss Seggau sprach sich Kapellari für eine Geldstrafe für Priester aus, welche den Zölibat nicht einhalten.[7]

Zum Thema Pfarrerinitiative schrieb Kapellari 2012 in einem Hirtenbrief, er wolle alles tun, damit reformorientierte Katholiken „im großen Schiff der Diözese und der Weltkirche verbleiben“ könnten, wandte sich jedoch dagegen, dass „einige […] eigenmächtig das Steuerrad dieses Schiffes Kirche ergreifen“ wollten. Das führe zur „Spaltung“.[8] ersität Heidelberg|Heidelberg]]. In Heidelberg promovierte er 1966 in Amerikanistik. 1966 bis 1968 und 1970 bis 1971 war er Research Fellow in American Studies an der Yale University sowie 1968 bis 1969 und 1971 bis 1972 Research Fellow in Japanese and Korean Studies an der UC Berkeley.

In San Francisco erfolgte 1977 eine weitere Promotion in Sexualwissenschaft. Anschließend erfolgte die Ernennung zum Full Professor am Institute for Advanced Study of Human Sexuality in San Francisco 1983/84 war Haeberle Gastprofessor an der Medizinischen Fakultät der Universität Kiel, 1984 Distinguished Visiting Professor an der San Francisco State University sowie 1984/85 Gastprofessor an der Medizinischen Fakultät der Universität Genf. In seiner Zeit in den USA war er zudem Mitarbeiter des Kinsey-Instituts an der Indiana University. 1988 kehrte Erwin Haeberle nach Deutschland zurück und wurde Leiter des Fachgebietes Information/Dokumentation im AIDS-Zentrum des Bundesgesundheitsamtes in Berlin. Anfang der 90er-Jahre war Haeberle Gründungsmitglied und erster Generalsekretär der European Federation of Sexology.[9] Von 1992 bis 1994 lehrte er als Gastprofessor für Sexualwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1994 gründete er das Archiv für Sexualwissenschaft am Robert Koch-Institut in Berlin, das er von 2001 bis 2014 an der Humboldt-Universität weiterführte. Seither setzt er es in 15 Sprachen auf einem privaten Server fort als Archive for Sexology. Im Vorwort seines 2019 erschienenen Buches Homosexualität: Aufsätze und Vorträge aus 35 Jahren schreibt er über seine eigene Homosexualität.

Ehrungen

  • 2001: Goldmedaille der World Association of Sexology (WAS) für seine Verdienste um die Entwicklung der internationalen Sexualwissenschaft
  • 2002: Namenspatron des jährlichen Erwin J. Haeberle Award der Maimonides University in North Miami Beach für die beste Dissertation
  • 2002: Dr. William H. Masters Jr. Medaille der American Academy of Clinical Sexologists (AACS) für sein Lebenswerk und lebenslanger „Fellow“ der AACS
  • 2004: Auszeichnung der European Federation of Sexology (EFS) für seine wissenschaftlichen Verdienste und für das E-Learning-Projekt „weltweite kostenlose Sexualerziehung“
  • 2005: Honorarprofessor der Abteilung Psychiatrie der medizinischen Fakultät der Universität von Hong Kong
  • 2006: Goldmedaille der European Federation of Sexology (EFS) für seine Verdienste um die europäische Sexualwissenschaft, insbesondere für seine in mehreren Sprachen frei zugänglichen Online-Kurse zur sexuellen Gesundheit.
  • 2008: Clinical Professor ehrenhalber der American Academy of Clinical Sexologists (AACS) und gleichzeitig in den Beirat berufen
  • 2008: Wilhelm-von-Humboldt-Stiftungspreis für seine Lebensleistung
  • 2008: Honorarprofessor am Family Institute of the University of Hong Kong

Schriften

  • Anfänge der Sexualwissenschaft. Historische Dokumente – Auswahl, Kommentar und Einführung, Ausstellungskatalog. de Gruyter, Berlin / New York, NY 1983, ISBN 3-11-009932-2.
  • Die Sexualität des Menschen. Handbuch und Atlas (Unter Mitwirkung von Ilse Drews), de Gruyter, Berlin / New York, NY 1983, ISBN 3-11-008753-7.
  • Safer Sex. Wie man das Aids-Risiko reduziert. Offizielles Handbuch (Herausgeber). Heyne, München 1987, ISBN 3-453-00538-4.
  • AIDS. Beratung, Betreuung, Vorbeugung. Anleitungen für die Praxis (Herausgeber, mit Axel Bedürftig). Walter de Gruyter, Berlin / New York 1983, ISBN 3-11-011267-1.
  • Sexualität als sozialer Tatbestand (mit Rolf Gindorf). Gruyter, Berlin 1986, ISBN 3-11-010147-5.
  • Sexualitäten in unserer Gesellschaft (mit Rolf Gindorf). Gruyter, Berlin 1989, ISBN 3-11-011373-2.
  • Sexualwissenschaft und Sexualpolitik (mit Rolf Gindorf). Gruyter, Berlin 1992, ISBN 3-11-012246-4.
  • Bisexualitäten – Ideologie und Praxis des Sexualkontaktes mit beiden Geschlechtern (Herausgeber, mit R. Gindorf). Gustav Fischer Verlag, Stuttgart 1994, ISBN 3-437-11571-5.
  • Sexology in Europe. A Directory of Institutes, Resource Centers, Training Programs, and Scientific Journals (Herausgeber, mit Wolfgang Simons). Robert Koch-Institut, 1995, ISBN 3-89606-002-3.
  • dtv-Atlas Sexualität (mit Jörg Mair, Illustrationen). dtv, München 2005, ISBN 3-423-03235-9.
  • Homosexualität: Aufsätze und Vorträge aus 35 Jahren. Lehmanns Verlag 2019, ISBN 978-3-96543-054-9.

Literatur

  • Erwin J. Haeberle. In: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2003. 19. Ausgabe. Band I: A–J. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-23607-7, S. 1097–1098.
  1. Portrait Bischof Kapellaris, Website der Diözese Graz-Seckau, abgerufen am 26. Oktober 2019.
  2. Website der Katholischen Medien-Akademie (Memento vom 6. Juli 2011 im Internet Archive)
  3. ‘Nunc pro tunc‘ - Papst verlängert Amtszeit von Bischof Kapellari, kath.net, 24. Jänner 2011, abgerufen am 28. Oktober 2019.
  4. Kapellaris Amtszeit um zwei Jahre verlängert (Memento vom 16. Dezember 2015 im Internet Archive)
  5. Egon Kapellari im Porträt, kleinezeitung.at, 24. Jänner 2015.
  6. Bischof Kapellari über das unverzichtbare Verhältnis zwischen Religion und Kunst (Memento vom 16. Dezember 2015 im Internet Archive)
  7. Kapellari fordert Geldstrafe bei Zölibatsbruch, derstandard.at, 21. Oktober 2011.
  8. Bischof Kapellari warnt vor Gefährdung der Einheit der Kirche, kath.net, 14. März 2012, abgerufen am 28. Oktober 2019.
  9. European Federation of Sexology: About Us. Abgerufen am 11. April 2018 (englisch).