„Krieg um Bergkarabach 2020“ – Versionsunterschied

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Dem gegenseitigen Beschuss folgte um den 28. September–5. Oktober eine aserbaidschanische Bodenoffensive gegen Arzach im nördlichen [[Tərtər (Rayon)|Rayon Tərtər]] im Tal des [[Tartar (Fluss)|gleichnamigen Flusses]] und vor allem im Süden am [[Aras (Fluss)|Aras]] an der iranischen Grenze. Im Süden wurde die Stadt [[Cəbrayıl (Stadt)|Cəbrayıl]] (Dschäbrajyl) und letztendlich 12–15 östliche und südöstliche Nachbardörfer eingenommen<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52337/ Meldung vom 4. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]] und Zusammenfassung [http://caucasuswatch.de/news/3180.html bei Caucasus Watch] vom 5. Oktober</ref>, die aber wie die Stadt selbst fast alle als ehemals von Aserbaidschanern bewohnte Orte seit 1994 zerstört und verlassen sind<ref>Vgl. [https://www.google.de/maps/@39.4,47.026111,2412m/data=!3m1!1e3 aktuelles Satellitenbild von Cəbrayıl bei Google Maps Satellite], die übrigen Dörfer östlich und südöstlich sind fast alle ebenso zerstört</ref>. Im Norden wurden die beiden zur Mehrheit (armenisch) bewohnten Dörfer Talış (Talysch) und Madaghis (aserbaidschanisch: Suqovuşan, [[ostarmenisch]] eigentlich: Mataghis) nach aserbaidschanischen Meldungen eingenommen.<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52337/ Meldung vom 4. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]] und Zusammenfassung [http://caucasuswatch.de/news/3180.html bei Caucasus Watch] vom 5. Oktober</ref> Während die Einnahme von Talysch durch Filmaufnahmen bestätigt wurde<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=Lkqadv1Iez8 BBC-Beitrag] vom 6.10. (Aufnahmen am Anfang der Reportage)</ref>, leugnete Arzach die Einnahme des südlicheren Madaghis<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52337/ Meldung vom 4. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]]</ref> und gab später an, es sei nach kurzer Zeit zurückerobert worden. Nicht alle Angaben der Kriegsparteien sind ohne unabhängige Prüfung zuverlässig. So bestätigten sich aserbaidschanische Angaben nicht, am 7. Oktober [[Hadrut (Stadt)|Hadrut]] eingenommen zu haben; spätere Meldungen gaben nur Aktivitäten von hinter der Front aktiven aserbaidschanischen Sabotage-Kämpfern in der Umgebung an.<ref>z.&nbsp;B. [http://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52412/ diese Meldung vom 11. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]] (unten mit russ. Namen als „Gadrut“ erwähnt, nach der zwei Zivilisten der Stadt diesen Einheiten zum Opfer fielen)</ref> Auch die Ende September von der Armee gemeldete Einnahme des [[Murovdağ]], von dem aus Aserbaidschan die Verbindungsstraße M11 von [[Wardenis]] (Ostarmenien) nach [[Martakert (Stadt)|Martakert]] ({{azS|Ağdərə}}) in Arzach unterbrochen haben will, konnte 14 Tage später noch nicht durch Beweisvideos oder unabhängige Berichte bestätigt werden. Aus den folgenden Tagen wurden kaum weitere Einnahmen gemeldet, die aserbaidschanischen und arzachischen Truppen positionierten sich offenbar neu.<ref>[http://caucasuswatch.de/news/3189.html Tageszusammenfassung bei Caucasus Watch] vom 8.10.</ref>
Dem gegenseitigen Beschuss folgte um den 28. September–5. Oktober eine aserbaidschanische Bodenoffensive gegen Arzach im nördlichen [[Tərtər (Rayon)|Rayon Tərtər]] im Tal des [[Tartar (Fluss)|gleichnamigen Flusses]] und vor allem im Süden am [[Aras (Fluss)|Aras]] an der iranischen Grenze. Im Süden wurde die Stadt [[Cəbrayıl (Stadt)|Cəbrayıl]] (Dschäbrajyl) und letztendlich 12–15 östliche und südöstliche Nachbardörfer eingenommen<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52337/ Meldung vom 4. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]] und Zusammenfassung [http://caucasuswatch.de/news/3180.html bei Caucasus Watch] vom 5. Oktober</ref>, die aber wie die Stadt selbst fast alle als ehemals von Aserbaidschanern bewohnte Orte seit 1994 zerstört und verlassen sind<ref>Vgl. [https://www.google.de/maps/@39.4,47.026111,2412m/data=!3m1!1e3 aktuelles Satellitenbild von Cəbrayıl bei Google Maps Satellite], die übrigen Dörfer östlich und südöstlich sind fast alle ebenso zerstört</ref>. Im Norden wurden die beiden zur Mehrheit (armenisch) bewohnten Dörfer Talış (Talysch) und Madaghis (aserbaidschanisch: Suqovuşan, [[ostarmenisch]] eigentlich: Mataghis) nach aserbaidschanischen Meldungen eingenommen.<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52337/ Meldung vom 4. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]] und Zusammenfassung [http://caucasuswatch.de/news/3180.html bei Caucasus Watch] vom 5. Oktober</ref> Während die Einnahme von Talysch durch Filmaufnahmen bestätigt wurde<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=Lkqadv1Iez8 BBC-Beitrag] vom 6.10. (Aufnahmen am Anfang der Reportage)</ref>, leugnete Arzach die Einnahme des südlicheren Madaghis<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52337/ Meldung vom 4. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]]</ref> und gab später an, es sei nach kurzer Zeit zurückerobert worden. Nicht alle Angaben der Kriegsparteien sind ohne unabhängige Prüfung zuverlässig. So bestätigten sich aserbaidschanische Angaben nicht, am 7. Oktober [[Hadrut (Stadt)|Hadrut]] eingenommen zu haben; spätere Meldungen gaben nur Aktivitäten von hinter der Front aktiven aserbaidschanischen Sabotage-Kämpfern in der Umgebung an.<ref>z.&nbsp;B. [http://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52412/ diese Meldung vom 11. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]] (unten mit russ. Namen als „Gadrut“ erwähnt, nach der zwei Zivilisten der Stadt diesen Einheiten zum Opfer fielen)</ref> Auch die Ende September von der Armee gemeldete Einnahme des [[Murovdağ]], von dem aus Aserbaidschan die Verbindungsstraße M11 von [[Wardenis]] (Ostarmenien) nach [[Martakert (Stadt)|Martakert]] ({{azS|Ağdərə}}) in Arzach unterbrochen haben will, konnte 14 Tage später noch nicht durch Beweisvideos oder unabhängige Berichte bestätigt werden. Aus den folgenden Tagen wurden kaum weitere Einnahmen gemeldet, die aserbaidschanischen und arzachischen Truppen positionierten sich offenbar neu.<ref>[http://caucasuswatch.de/news/3189.html Tageszusammenfassung bei Caucasus Watch] vom 8.10.</ref>


Ab dem 7./8. Oktober wurde der Beschuss fast aller Städte und Dörfer in Arzach intensiviert,<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52377/ Meldung vom 8. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]]</ref>, wobei auch die als Schutzraum genutzte [[Ghasantschezoz-Kathedrale]] in [[Schuschi]] getroffen wurde, Aserbaidschan bestreitet, die Kirche beschossen zu haben<ref>[http://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52388/ Meldung vom 8. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]]</ref>. Auch der Beschuss aserbaidschanischer Orte in Frontnähe nahm zu<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52391/ Meldung vom 9. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]]</ref>, der ebenfalls immer wieder zivile Opfer fordert.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=hjSCUx4K8JE BBC-Bericht vom 10.Oktober]</ref> Mit Stand vom 8. Oktober kamen 350 armenische Soldaten nach Angaben der [[Streitkräfte Armeniens]] ums Leben. Die [[Aserbaidschanische Streitkräfte|aserbaidschanischen Streitkräfte]] machten keine Angaben zu eigenen Verlusten. Armenien teilte mit, dass Arzachs Hauptstadt [[Stepanakert]] erneut mit Raketen beschossen worden sei.<ref>{{Internetquelle |autor=DER SPIEGEL |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/bergkarabach-kathedrale-beschossen-erneut-tote-und-verletzte-a-757f4562-dbd3-4013-bedb-4421371db527 |titel=Erneut Tote und Verletzte bei neuen Kämpfen in Bergkarabach - Kathedrale beschädigt - DER SPIEGEL - Politik |abruf=2020-10-09 |sprache=de}}</ref>
Ab dem 7./8. Oktober wurde der Beschuss fast aller Städte und Dörfer in Arzach intensiviert,<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52377/ Meldung vom 8. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]]</ref>, wobei auch die als Schutzraum genutzte [[Ghasantschezoz-Kathedrale]] in [[Schuschi]] getroffen wurde, Aserbaidschan bestreitet, die Kirche beschossen zu haben<ref>[http://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52388/ Meldung vom 8. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]]</ref>. Auch der Beschuss aserbaidschanischer Orte in Frontnähe nahm zu<ref>[https://www.eng.kavkaz-uzel.eu/articles/52391/ Meldung vom 9. Oktober] bei [[Kawkaski Usel]]</ref>, der ebenfalls immer wieder zivile Opfer fordert.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=hjSCUx4K8JE BBC-Bericht vom 10.Oktober]</ref> In einem Interview mit dem staatlichen russischen Fernsehsender [[Rossija 1]], gab [[Wagarschak Harutunjan]], Militärberater des armensichen Premierministers Nikol Paschinjan, offen zu, die armenischen Streitkräfte würden gezielt zivile Objekte in Aserbaidschan angreifen, um Panik in der Bevölkerung zu verursachen.<ref>{{Internetquelle |autor=Janusz Bugajski/Margarita Assenova |url=https://thehill.com/opinion/international/520382-washington-can-initiate-peace-in-the-south-caucasus |titel=Washington can initiate peace in the South Caucasus |werk=The Hill |hrsg= |datum=2020-10-09 |abruf=2020-10-13 |sprache=Englisch}}</ref>  
Mit Stand vom 8. Oktober kamen 350 armenische Soldaten nach Angaben der [[Streitkräfte Armeniens]] ums Leben. Die [[Aserbaidschanische Streitkräfte|aserbaidschanischen Streitkräfte]] machten keine Angaben zu eigenen Verlusten. Armenien teilte mit, dass Arzachs Hauptstadt [[Stepanakert]] erneut mit Raketen beschossen worden sei.<ref>{{Internetquelle |autor=DER SPIEGEL |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/bergkarabach-kathedrale-beschossen-erneut-tote-und-verletzte-a-757f4562-dbd3-4013-bedb-4421371db527 |titel=Erneut Tote und Verletzte bei neuen Kämpfen in Bergkarabach - Kathedrale beschädigt - DER SPIEGEL - Politik |abruf=2020-10-09 |sprache=de}}</ref>


Nach mehr als 10 Stunden Vermittlungen durch Russland vereinbarten die beiden Außenminister Jeyhun Bayramov und Sohrab Mnazakanjan eine [[Waffenruhe]] für den Samstag, den 10. Oktober ab 10 Uhr morgens. Eigentliche Friedensverhandlungen sollen dann unter der Führung der [[Minsker Gruppe]] der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE) stattfinden.<ref>[[tagesschau.de]] – [https://www.tagesschau.de/ausland/berkarabach-waffenruhe-101.html Brüchige Feuerpause in Bergkarabach], abgerufen am 10. Oktober 2020</ref><ref>[[Peter Forster (Journalist)|Peter Forster]] – [https://bulletin-1.ch/karabach-krieg-waffenruhe-feuerpause/ Karabach 1: Russland erzwingt Feuerpause], abgerufen am 10. Oktober 2020</ref>
Nach mehr als 10 Stunden Vermittlungen durch Russland vereinbarten die beiden Außenminister Jeyhun Bayramov und Sohrab Mnazakanjan eine [[Waffenruhe]] für den Samstag, den 10. Oktober ab 10 Uhr morgens. Eigentliche Friedensverhandlungen sollen dann unter der Führung der [[Minsker Gruppe]] der [[Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa]] (OSZE) stattfinden.<ref>[[tagesschau.de]] – [https://www.tagesschau.de/ausland/berkarabach-waffenruhe-101.html Brüchige Feuerpause in Bergkarabach], abgerufen am 10. Oktober 2020</ref><ref>[[Peter Forster (Journalist)|Peter Forster]] – [https://bulletin-1.ch/karabach-krieg-waffenruhe-feuerpause/ Karabach 1: Russland erzwingt Feuerpause], abgerufen am 10. Oktober 2020</ref>

Version vom 13. Oktober 2020, 12:56 Uhr

Krieg um Bergkarabach 2020

Minzgrün: Durch unabhängige Angaben oder Videobeweise gesichert von der aserbaidschanischen Armee im Krieg gegen Arzach eingenommene Gebiete.
Rosa: Laut eigenen Angaben von der aserbaidschanischen Armee eingenommen, von Arzach aber bestritten, nicht gesichert, teilweise durch spätere Meldungen auch widerlegt (wahrscheinlich umkämpft). (Stand: 12. Oktober)
Datum 12. bis 16. Juli
Seit 27. September 2020
Ort Bergkarabach
Ausgang
Konfliktparteien
Befehlshaber

Armen Sarkissjan
Arajik Harutjunjan

İlham Əliyev

Truppenstärke
  • Unbekannte Anzahl armenischer Soldaten
  • Unbekannte Anzahl aserbaidschanischer Soldaten
    * 1420 syrische Söldner (laut SOHR, Stand: 09. Oktober)[2]
Verluste
  • 525 tote armenische Soldaten (laut armenischen Medien, Stand: 12. Oktober)[3]
  • Anzahl toter aserbaidschanischer Soldaten unbekannt.
    * 107 tote syrische Söldner (laut SOHR, Stand: 12. Oktober)[4]
* 41 tote Aserbaidschanische Zivilisten (laut aserbaidschanischen Medien, Stand: 12. Oktober)[5]
* 27 tote armenische Zivilisten (laut armenischen Medien, Stand: 12. Oktober)[6][7]
* 70.000-75.000 Flüchtlinge aus der Republik Arzach[8]
* mindestens 207 aserbaidschanische und 100 armenische Zivilisten verletzt (Stand: 12. Oktober)
Die armenisch-aserbaidschanischen Grenzabschnitte (mit roten Quadraten markiert), an denen die Gefechte vom 12. bis 16. Juli 2020 stattfanden.

Die Armenisch-Aserbaidschanischen Zusammenstöße 2020 sind militärische Auseinandersetzungen zwischen den Streitkräften Armeniens und denen der Republik Arzach auf der einen Seite und den Streitkräften Aserbaidschans auf der anderen Seite seit Juli 2020. Sie sind Teil des Bergkarabachkonflikts. Die Kämpfe begannen an der gemeinsamen Staatsgrenze zwischen der Provinz Tovuz im Nordwesten Aserbaidschans und der Region Tawusch im Nordosten Armeniens. Im Anschluss kam es zu weiteren Kämpfen und Zwischenfällen an der gemeinsamen Grenze sowie an der Waffenstillstandslinie zwischen Aserbaidschan und der Republik Arzach. Arzach beziehungsweise die Region Bergkarabach hatte sich 1991 einseitig von Aserbaidschan für unabhängig erklärt und konnte sich im bis 1994 andauernden Krieg mit armenischer Unterstützung behaupten.

An der Waffenstillstandslinie und Arzach eskalierten die Kämpfe am 27. September 2020 zu einer großräumigen bewaffneten Auseinandersetzung, die weiterhin anhält. Dabei wurden Städte nahe der Front sowie auch ferner liegende Orte bombardiert und beschossen. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig, die Eskalation durch Beschuss oder Bodenoffensiven verursacht zu haben.

Hintergrund

Hauptartikel: Bergkarabachkonflikt

Den Hauptstreitpunkt zwischen Armenien und Aserbaidschan bildet die Region Bergkarabach, die im Zuge des militärisch ausgetragenen Konflikts zwischen 1992 und 1994 gemeinsam mit umliegenden Gebieten von armenischen Streitkräften besetzt wurde. Bis dahin waren Schätzungen zufolge seit 1988 zwischen 20.000 und 40.000 Menschen in dem Konflikt getötet worden. Etwa 750.000 Aserbaidschaner aus Bergkarabach und den benachbarten von Armenien eroberten aserbaidschanischen Regionen wurden zu Flüchtlingen beziehungsweise Binnenvertriebenen. Ungefähr 200.000 Aserbaidschaner flohen aus Armenien, 300.000 Armenier aus dem unbesetzten Rest Aserbaidschans.[9] Völkerrechtlich gehört das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Bergkarabach, das zu Zeiten der Sowjetunion eine Autonome Oblast bildete, zu Aserbaidschan.[10]

Entwicklung

Kämpfe ab Juli 2020

Am 12. Juli berichtete das Verteidigungsministerium Aserbaidschans um 16:08 Ortszeit über eine „grobe Verletzung des Waffenstillstandes“ in der Grenzregion Tovuz durch armenische Einheiten, die das Gebiet mit schwerer Artillerie beschossen hätten.[11] Armenische Militärs seien in die Offensive gegangen, um Kampfpositionen der aserbaidschanischen Armee einzunehmen.[12] Am selben Tag behauptete Armenien, dass aserbaidschanische Truppen den Versuch unternommen hätten, sich in einem „UAZ-469-Militärfahrzeug armenischen Stellungen anzunähern“. Nach dem Eingreifen der armenischen Truppen hätten die aserbaidschanischen Soldaten das Fahrzeug verlassen und sich zurückgezogen. Anschließend habe Aserbaidschan die Grenzposten Armeniens mit Artillerie unter Beschuss genommen, sei jedoch nach Gegenschlägen zurückgeworfen worden.[13] Während der anschließenden viertägigen Gefechte wurden neben Militärstandorten auch zivile Objekte beiderseits ins Visier genommen. Die Kämpfe an der Grenze führten auf keiner Seite zu territorialen Gewinnen.[14] Nach den Zusammenstößen an der Grenze fanden russisch-armenische und türkisch-aserbaidschanische Militärübungen statt. In Aserbaidschan wurde die Gefahr eines armenischen Militärschlags gegen den Mingəçevir-Stausee diskutiert, der in der Vergangenheit angedroht worden war.[15] Als Gegenschlag wurde Angriff auf das armenische Kernkraftwerk Mezamor durch Raketen angedeutet.[16] Die aserbaidschanische Präsidialadministration erklärte später, dass die armenische Zivilinfrastruktur nicht das Ziel der aserbaidschanischen Streitkräfte sei.[17]

Parallel zu den Kampfhandlungen an Grenzabschnitten zwischen Armenien und Aserbaidschan kam es auch zu Verletzungen des seit 1994 geltenden brüchigen Waffenstillstandes zwischen Aserbaidschan und der abtrünnigen, international nicht anerkannten, nur noch von Armeniern bewohnten Republik Arzach, die nach dem 27. Juli anhielten. Arzach (oft auch mit international verbreiteten älteren Namen Republik Bergkarabach genannt) bezichtigte Aserbaidschan in der Woche vom 18.–25. Juli 260 Waffenstillstandsverletzungen, vom 25. Juli–3. August etwas weniger.[18] Aserbaidschan warf Armenien und Arzach auch nach dem 27. Juli Angriffe durch Beschuss vor, beispielsweise auf seine Stellungen bei aserbaidschanischen Dörfern im Tovuz Rayon am 15. August 30 Beschüsse, am 16. August 37 mal und am folgenden Tag 31.[19]

Offener Krieg ab September 2020

Am 27. September 2020 eskalierten die Kampfhandlungen in einem groß angelegten Angriff Aserbaidschans auf die international nicht anerkannte Republik Arzach von Südosten und Norden.[20] Die Gefechte entwickelten sich rasant zu den schwierigsten und blutigsten Kämpfen seit den 1990er Jahren. Sowohl die Republik Arzach als auch Armenien verkündeten den Ausnahmezustand und riefen zur Generalmobilmachung auf, ebenso Aserbaidschan für einige seiner Regionen. Armenien und Aserbaidschan beschuldigten sich gegenseitig, die Aggression begonnen zu haben.[21] Nach Angaben des französischen Präsidenten Macron und der russischen Regierung hat die türkische Regierung unter Recep Erdoğan Söldner aus Syrien und Libyen auf aserbaidschanischer Seite in das Gebiet geschickt.[22] Auch verschiedene weitere Quellen deuteten darauf hin, dass die Türkei zwischen 850 und 4000 Söldner in Syrien rekrutiert und sie möglicherweise ebenso wie Drohnen ab Ende September 2020 nach Aserbaidschan in das Gebiet um Bergkarabach transportiert hat.[23][24][25] Insbesondere in der Nähe der Frontlinie kam es häufig zu gegenseitigem Artillerie-Beschuss auch grenznaher Dörfer, aber auch naher Kleinstädte wie Martuni (aserbaidschanisch Xocavənd), Martakert (aserbaidschanisch Ağdərə) und Hadrut auf arzachischer Seite, Bərdə, Goranboy, Tərtər und Ağcabədi auf aserbaidschanischer. Daneben ist eine Bombardierung mit Drohnen und Raketen besonders der Hauptstadt von Arzach, Stepanakert, belegt, armenische Raketen schlugen auch in entfernteren Großstädten, wie Gəncə (Gändschä/ Gjandscha) und Mingəçevir ein[26], sogar jeweils eine in den Rayons Xızı und Abşeron bei Baku.[27]

Dem gegenseitigen Beschuss folgte um den 28. September–5. Oktober eine aserbaidschanische Bodenoffensive gegen Arzach im nördlichen Rayon Tərtər im Tal des gleichnamigen Flusses und vor allem im Süden am Aras an der iranischen Grenze. Im Süden wurde die Stadt Cəbrayıl (Dschäbrajyl) und letztendlich 12–15 östliche und südöstliche Nachbardörfer eingenommen[28], die aber wie die Stadt selbst fast alle als ehemals von Aserbaidschanern bewohnte Orte seit 1994 zerstört und verlassen sind[29]. Im Norden wurden die beiden zur Mehrheit (armenisch) bewohnten Dörfer Talış (Talysch) und Madaghis (aserbaidschanisch: Suqovuşan, ostarmenisch eigentlich: Mataghis) nach aserbaidschanischen Meldungen eingenommen.[30] Während die Einnahme von Talysch durch Filmaufnahmen bestätigt wurde[31], leugnete Arzach die Einnahme des südlicheren Madaghis[32] und gab später an, es sei nach kurzer Zeit zurückerobert worden. Nicht alle Angaben der Kriegsparteien sind ohne unabhängige Prüfung zuverlässig. So bestätigten sich aserbaidschanische Angaben nicht, am 7. Oktober Hadrut eingenommen zu haben; spätere Meldungen gaben nur Aktivitäten von hinter der Front aktiven aserbaidschanischen Sabotage-Kämpfern in der Umgebung an.[33] Auch die Ende September von der Armee gemeldete Einnahme des Murovdağ, von dem aus Aserbaidschan die Verbindungsstraße M11 von Wardenis (Ostarmenien) nach Martakert (aserbaidschanisch Ağdərə) in Arzach unterbrochen haben will, konnte 14 Tage später noch nicht durch Beweisvideos oder unabhängige Berichte bestätigt werden. Aus den folgenden Tagen wurden kaum weitere Einnahmen gemeldet, die aserbaidschanischen und arzachischen Truppen positionierten sich offenbar neu.[34]

Ab dem 7./8. Oktober wurde der Beschuss fast aller Städte und Dörfer in Arzach intensiviert,[35], wobei auch die als Schutzraum genutzte Ghasantschezoz-Kathedrale in Schuschi getroffen wurde, Aserbaidschan bestreitet, die Kirche beschossen zu haben[36]. Auch der Beschuss aserbaidschanischer Orte in Frontnähe nahm zu[37], der ebenfalls immer wieder zivile Opfer fordert.[38] In einem Interview mit dem staatlichen russischen Fernsehsender Rossija 1, gab Wagarschak Harutunjan, Militärberater des armensichen Premierministers Nikol Paschinjan, offen zu, die armenischen Streitkräfte würden gezielt zivile Objekte in Aserbaidschan angreifen, um Panik in der Bevölkerung zu verursachen.[39]  

Mit Stand vom 8. Oktober kamen 350 armenische Soldaten nach Angaben der Streitkräfte Armeniens ums Leben. Die aserbaidschanischen Streitkräfte machten keine Angaben zu eigenen Verlusten. Armenien teilte mit, dass Arzachs Hauptstadt Stepanakert erneut mit Raketen beschossen worden sei.[40]

Nach mehr als 10 Stunden Vermittlungen durch Russland vereinbarten die beiden Außenminister Jeyhun Bayramov und Sohrab Mnazakanjan eine Waffenruhe für den Samstag, den 10. Oktober ab 10 Uhr morgens. Eigentliche Friedensverhandlungen sollen dann unter der Führung der Minsker Gruppe der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) stattfinden.[41][42]

Nur wenige Stunden nach dem Inkrafttreten der Waffenruhe beschuldigten sich beide Seiten gegenseitig, diese gebrochen zu haben. Wie die aserbaidschanische Seite mitteilte, kam es in der Nacht zum 11. Oktober 2020 zu einem Raketenangriff auf Gəncə (Gändschä) fast 100 Kilometer nördlich des Kampfgebiets. Dabei seien sieben Zivilisten, (letztlich neun[43]) getötet, mehr als 30 (darunter Kinder) verletzt worden, Armenien und Arzach bestreiten die Verantwortung.[44] Bereits beim ersten Raketenangriff auf die Stadt am 5. Oktober kam ein Zivilist ums Leben, 32 weitere wurden verwundet.[45]

Ein am 11. Oktober von der aserbaidschanischen Armee veröffentlichtes Video zeigt, dass Madaghis/Suqovuşan (erneut ?) eingenommen wurde[46]. Nach einem weiteren Video wird das südöstlich von Hadrut gelegene verlassene Dorf Süleymanlı von Aserbaidschan kontrolliert.[47] Journalisten berichteten am 12. Oktober, dass Hadrut inzwischen sehr umkämpft ist.[48] Noch nicht bestätigt oder widerlegt sind (Stand: 12. Oktober) die aserbaidschanische Einnahme einiger Dörfer östlich von Füzuli – in der Nähe sind armenische Raketenwerfer und Luftabwehrgeschütze aktiv – und die Einnahme des Murovdağ.[49]

Zerstörungen und Opferzahlen

Juli

Datei:House in Tovuz District of Azerbaijan damaged due to clashes in July 2020.jpg
Ein durch die armenische Artillerie schwer beschädigtes Haus in der Provinz Tovuz (Aserbaidschan)

Gemäß aserbaidschanischen Angaben wurden 12 Militärangehörige, darunter ein Generalmajor, ein Oberst und ein 76-jähriger Zivilist, getötet. Unter den angrenzenden Wohnsiedlungen der Provinz Tovuz gerieten die Dörfer Ağdam (nicht zu verwechseln mit der Stadt Ağdam in Karabach), Dondar Quşçu und Vahidli unter intensives Artillerie- bzw. Mörserfeuer der armenischen Streitkräfte und waren von Zerstörungen am schwersten betroffen.[50]

Das armenische Verteidigungsministerium sprach von insgesamt fünf getöteten und 36 verletzten Militärangehörigen.[51] Mehrere Wohnhäuser in den Grenzdörfern Mowses, Tschinari und Ajgepar der Provinz Tawusch wurden infolge der Angriffe mit Mörsergranaten beschädigt.[52] Außer einem Verletzten wurden keine Opfer unter den Zivilisten registriert.[53]

Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte sind 72 syrische Kämpfer, die von der türkischen Regierung unterstützt werden, in den Kämpfen gegen armenische Soldaten getötet worden.[54]

September und Oktober

Die Behörden der Republik Arzach teilten mit, dass sich zwischen 70.000 und 75.000 Menschen (davon etwa 90 % Frauen und Kinder) in der Region Bergkarabach auf die Flucht begeben haben.[55] Auch eine unbekannte Zahl aserbaidschanischer Zivilisten musste aus frontnahen Dörfern flüchten.[56] Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte starben bei dem Konflikt auf Seiten Aserbaidschans (mit Stand vom 4. Oktober) 72 syrische Söldner.[57] Der aserbaidschanischen Nachrichtenagentur Azeri Press Agency zufolge, sind mit Stand vom 8. Oktober 31 Zivilisten getötet und 154 Zivilisten durch armenische Angriffe verletzt worden.[58] Die armenische Nachrichtenagentur Armenpress meldete 22 tote Zivilisten und 95 verletzte Zivilisten durch Angriffe von aserbaidschanischer Seite.[59]

Erklärungsansätze der Konfliktparteien

Die aserbaidschanische Seite geht davon aus, dass Armenien mit den Vorstößen das Ziel verfolgte, die Ölpipeline Baku–Tiflis–Ceyhan und die Gaspipeline Baku–Tiflis–Erzurum in Tovuz zu treffen, die von internationaler Bedeutung sind und Energieressourcen des Kaspischen Beckens über Georgien und Türkei nach Europa transportieren. Auch die Bahnstrecke Kars–Achalkalaki–Tiflis–Baku als Teil des Transportkorridors Europa-Kaukasus-Asien durchquert die Gegend. Jerewan habe es auf die Beeinträchtigung der genannten Leitungen durch Einnahme der strategischen Positionen abgesehen.[60] Aserbaidschanische Offizielle warfen der armenischen Führung vor, mit ihrem Vorgehen die Öffentlichkeit vom Lösungsprozess des Bergkarabachkonfliktes abwenden und eine zweite Frontlinie eröffnen zu wollen. Zudem vermutet man hinter der armenischen „Provokation“ die Absicht Russland und die von ihm geführte Organisation des Vertrages über Kollektive Sicherheit (OVKS), der auch Armenien angehört, in den Konflikt hineinzuziehen.[61] Ferner habe Armenien darauf abgezielt, die schwierige soziale und wirtschaftliche Situation vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie herunterzuspielen.[62] Laut Hikmat Hadschijew, dem Assistenten des Präsidenten Aserbaidschans, habe die aserbaidschanische Seite geplant, die Soldaten des Grenzschutzes anstatt regulärer Armeeeinheiten in der Provinz Tovuz einzusetzen, um auf diese Weise eine Entspannung der Sicherheitslage herbeizuführen.[63]

Nach Auffassung des armenischen Premierministers Nikol Paschinjan wollte die aserbaidschanische Regierung mit massiven Militärschlägen Stärke demonstrieren und die Aufmerksamkeit von innenpolitischen Problemen ablenken. Die aserbaidschanischen Attacken hätten sich auf eine Region konzentriert, in welcher solche für Armenien am wenigsten zu erwarten wären.[64] Einen ähnlichen Standpunkt vertrat auch Außenminister Sohrab Mnazakanjan in einem Interview mit Sky News Arabia. Er beschuldigte außerdem die Türkei, die Lage in der Region destabilisieren zu wollen.[65]

Internationale Reaktionen

Im Juli kamen von der internationalen Gemeinschaft unterschiedliche Reaktionen auf die Zuspitzung der Sicherheitslage an der armenisch-aserbaidschanischen Staatsgrenze. Die Türkei als engster Verbündeter stellte sich auf die Seite Aserbaidschans und sicherte Baku uneingeschränkte Rückendeckung zu.[66] Kurz nach den Zusammenstößen an der Grenze fanden planmäßige gemeinsame und großangelegte türkisch-aserbaidschanische Militärübungen mit Beteiligung von Bodentruppen und Luftwaffen beider Länder in der Autonomen Republik Nachitschewan statt.[67] Ihre Unterstützung für Aserbaidschan brachten unter anderem Moldawien, Pakistan und die Ukraine zum Ausdruck. Das Koordinationsbüro der Bewegung der Blockfreien Staaten verabschiedete ein Kommuniqué, in dem die „militärischen Provokationen Armeniens“ scharf verurteilt wurden.[68] Kritik am Vorgehen Armeniens kam auch aus der Organisation für Islamische Zusammenarbeit.[69]

Armenien erhielt Unterstützung aus der Republik Zypern, die neben Aserbaidschan auch die „destruktiven Schritte der Türkei“ kritisierte.[70]

Das Außenministerium der Russischen Föderation rief beide Parteien zur Zurückhaltung und sofortigen Beendigung der Kampfhandlungen auf.[71] Der US-amerikanische Außenminister Mike Pompeo forderte Baku und Jerewan ebenfalls zur Deeskalation auf.[72] Die Kongress-Abgeordneten Brad Sherman, Frank Pallone, Adam Schiff und Ed Markey bekundeten ihre Solidarität mit Armenien.[73] Sherman und Pallone reichten auf Ersuchen vom Armenian National Committee of America (ANCA), einer einflussreichen armenischen Diasporaorganisation, zwei Änderungsanträge zum Verteidigungsetat der USA für 2021 ein, die das Verkaufsverbot von US-Waffen an Aserbaidschan vorsahen.[74] Diese wurden am 21. Juli vom Kongress abgelehnt. Im Gegenzug initiierten Kongressabgeordnete Steve Cohen und Steve Chabot zwei mit US-Außen- und Verteidigungsministerien abgestimmten Änderungsanträge über die vertriebenen und umgebrachten Bürger in einigen post-sowjetischen Ländern (Ukraine, Moldawien, Georgien und Aserbaidschan). Diese wurden vom Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten gebilligt und in Aserbaidschan als „großen politischen Sieg über das armenische Lobby in den USA“ gefeiert.[75]

António Guterres, Generalsekretär der UNO, appellierte an Konfliktparteien und verlangte, die „provokative Rhetorik“ zu unterlassen und zum Verhandlungsprozess zurückzukehren.[76] Die Ko-Vorsitzenden der OSZE-Minsk-Gruppe, die im Bergkarabachkonflikt vermitteln, richteten Aufforderung an Armenien und Aserbaidschan, auf Gewalt zu verzichten und substantive Verhandlungen zwecks einer umfassenden Konfliktlösung in die Wege zu leiten. Auch Versuche, unilateral das bestehende Verhandlungsformat zu ändern, wurden im Statement verurteilt.[77]

Gewaltexzesse in der Diaspora

Die Geschehnisse an der Front ließ auch die Spannungen zwischen Vertretern der armenischen und aserbaidschanischen Diaspora in europäischen und US-amerikanischen Städten zunehmen. In London, Brüssel, Los Angeles, New York, Berlin, Düsseldorf, Warschau etc. fanden Solidaritätskundgebungen auf beiden Seiten statt. Es kam zu gewaltsamen Ausschreitungen, bei denen mehrere Demonstranten verletzt wurden. In Los Angeles organisierte das mit der nationalistischen Armenischen Revolutionären Föderation verbundene Armenian National Congress of America (ANCA) am 22. Juli 2020 eine große Protestaktion vor dem Generalkonsulat der Republik Aserbaidschan, zu der sich laut Polizeiangaben ca. 500 armenische Demonstranten versammelten. Denen gegenüber standen 30 bis 50 aserbaidschanische Gegenprotestler. Die Situation geriet schnell außer Kontrolle, indem die zahlenmäßig überlegenen armenischen Demonstranten auf die anwesenden Aserbaidschaner losgingen und das ganze Geschehen mit Kameras festhielten. In der Folge erlitten sieben Aserbaidschaner Verletzungen (vier davon mussten im Krankenhaus behandelt werden). Auch ein US-Polizist wurde verletzt, der Angreifer wurde festgenommen. In mindestens drei Fällen ermittelt die Polizei auf Anklage der betroffenen Aserbaidschaner wegen Hasskriminalität, die Angreifer werden gesucht.[78] In seinem an das Generalkonsulat Aserbaidschans adressierten Brief verurteilte Eric Garcetti, Bürgermeister von Los Angeles, die Gewaltanwendung gegen die Mitglieder der aserbaidschanischen Community scharf.[79] Auch Simon Wiesenthal Center und Los Angeles Office of the American Jewish Committee, zwei führende jüdische Organisationen der USA, bezeichneten den Gewaltakt der armenischen Demonstranten als verstörend und inakzeptabel.[80] Ein weiterer Zwischenfall ereignete sich vor der Botschaft Aserbaidschans in Brüssel, als armenische Demonstranten das Botschaftsgebäude mit Steinen bewarfen. Dabei wurden vier Aserbaidschaner, darunter eine Reporterin, am Kopf schwer verletzt. Die belgische Polizei setzte Wasserwerfer ein, um die protestierenden Armenier vom Botschaftsgelände abzudrängen. Später nahm die Polizei 17 armenische Täter fest.[81] Am Rande der Kundgebung wurde ein aserbaidschanischer Jugendlicher von einer Gruppe armenischer Angreifer verprügelt.[82] Auch das Dienstgebäude der diplomatischen Vertretung Aserbaidschans in Paris wurde beschädigt.[83]

Am 23. Juli 2020 wurde ein Dienstfahrzeug der armenischen Botschaft in Berlin in Brand gesteckt. Die AGBU, eine Diasporaorganisation der Armenier, vermutet dahinter ein armenienfeindliches Motiv.[84] Die offiziellen Polizeiermittlungen haben dies bisher nicht bestätigt. Am 24. Juli hat eine Gruppe von 20 bis 30 maskierten Männern im Kölner Stadtteil Mülheim die Scheiben einer Shisha-Bar zerschlagen. Gemäß den Aussagen des armenischen Bar-Betreibers soll es sich bei den Angreifern um Aserbaidschaner gehandelt haben, die versucht hätten, ins Innere des Gebäudes einzudringen. Die Polizei spricht von einem erheblichen Sachschaden.[85] Der Zentralrat der Armenier in Deutschland berichtet zudem von der Verwüstung weiterer armenischer Geschäfte in Hamburg.[86] In allen genannten Fällen liegen noch keine polizeilichen Ermittlungsergebnisse vor.

Die russische Hauptstadt Moskau war ebenfalls Schauplatz zahlreicher beiderseitiger Gewaltexzesse.[87] Begleitet wurden diese Spannungen vom sogenannten „Aprikosenkrieg“, als armenische Obsthändler ihre Waren im „Food City“, dem größten Supermarkt Moskaus „wegen Sicherheitsbedenken“ nicht verkaufen durften. Dieser gehört God Nissanow und Sarach Ilijew, zwei russischen Geschäftsleuten aus Aserbaidschan. Einen Tag später gab ein Vertreter des russischen Handelsministeriums bekannt, dass der Konflikt beigelegt sei und armenische Artikel erneut im „Food City“ angeboten werden.[88]

Folgen

Eine der unmittelbaren Folgen der Kampfhandlungen im Juli war die Entbindung von Elmar Məmmədyarov vom Amt des Außenministers von Aserbaidschan.[89] Məmmədyarov, der seit 2004 diesen Posten innehatte, wurde vom Präsidenten İlham Əliyev beschuldigt, in den Tagen der militärischen Konfrontation untätig zu sein. Unter seiner Führung sei die aserbaidschanische Diplomatie passiv gewesen und habe stattdessen „sinnlose Verhandlungen“ mit Armenien u. a. über die Covid-19-Lage in der Region geführt.[90]

Nach den Grenzkämpfen kam es zu Spannungen zwischen Aserbaidschan und Serbien wegen serbischer Waffenlieferungen an Armenien. Diese bezeichnete Aserbaidschan als einen „unfreundlichen Schritt“, der die strategischen Beziehungen zwischen Baku und Belgrad untergrabe.[91] Kurz darauf kam es zum Telefonat zwischen Ilham Alijew und Aleksandar Vučić. Außerdem wurde eine Delegation unter der Leitung des serbischen Vize-Premierministers nach Baku entsandt.[92]

Die aserbaidschanischen Medien berichteten auch über russische Waffenlieferungen, die am 4. Juli, 17. Juli und 4. August – vor, während und nach den armenisch-aserbaidschanischen Grenzzusammenstößen – von Russland über die Route RostowMineralnyje WodyAqtauTürkmenbaşyRaschtMeghri – Jerewan transportiert worden seien.[93] Bei einem Telefonat zwischen Ilham Alijew und Wladimir Putin brachte der aserbaidschanische Staatschef seine Sorge und Unzufriedenheit über die intensiven russischen Waffenlieferungen an Armenien im Gesamtumfang von über 400 Tonnen zum Ausdruck.[94]

Einzelnachweise

  1. Sultan Murat Tümeni | Sultan Murat Tümeni. Abgerufen am 12. Oktober 2020.
  2. Nagorno-Karabakh battles | 107 Syrian mercenaries killed so far, and Turkey prepares new batch to send to Azerbaijan. Abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  3. Artsakh’s Defense Army publishes another list of casualties. Abgerufen am 12. Oktober 2020 (englisch).
  4. Nagorno-Karabakh battles | 107 Syrian mercenaries killed so far, and Turkey prepares new batch to send to Azerbaijan. Abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  5. 148 civilian facilities and 1185 houses, 57 multi-storey building damaged as a result of Armenian provocations. Abgerufen am 13. Oktober 2020.
  6. 22 civilians killed, 95 injured from Armenian side as a result of Azerbaijani aggression. Abgerufen am 12. Oktober 2020 (englisch).
  7. At least 5 civilians killed by Azerbaijan in Artsakh following ceasefire. Abgerufen am 12. Oktober 2020 (englisch).
  8. Deutsche Welle (www.dw.com): Half of Nagorno-Karabakh's population displaced by fighting | DW | 07.10.2020. Abgerufen am 12. Oktober 2020 (britisches Englisch).
  9. Michael Reinhard Heß: Panzer im Paradies. Der Berg-Karabach-Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan. Verlag Dr. Köster, Berlin 2016, ISBN 978-3-89574-906-3, S. 127–128.
  10. Azerbaijan: Analysis of Gaps in the Protection of Internally Displaced Persons (IDPs). In: UNHCR/European Commission Humanitarian Aid. Oktober 2009, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  11. Armenian armed forces committed provocation in Tovuz direction of the front. In: Azertag. 12. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  12. ВС Армении возобновили интенсивный огонь по населенным пунктам Товузского района. In: Sputniknews. 14. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  13. Азербайджанские ВС отброшены при попытке занять армянский опорный пункт – Минобороны. In: Sputnik Armenia. 12. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  14. Армения призналась: информация о взятии азербайджанской высоты — ложь. In: Осетинский информационный портал. 19. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  15. Мингечаурская ГЭС как цель включена в тактические планы Армии обороны НКР. In: Yerkramas. 24. Juli 2018, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  16. Азербайджан пригрозил Армении ответным ракетным ударом по АЭС. In: Kommersant.ru. 16. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  17. В Баку заявили, что гражданские объекты Армении не были целью Азербайджана. In: Gazeta.ru. 21. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  18. Meldung vom 3. August bei Kawkaski Usel
  19. Meldung vom 17. August bei Kawkaski Usel
  20. Azerbaijan launches new offensive against Karabakh, occupies border areas. Abgerufen am 4. Oktober 2020 (katalanisch).
  21. Armenien verkündet nach schweren Gefechten in Berg-Karabach Generalmobilmachung. Die Welt, 27. September 2020, abgerufen am 27. September 2020.
  22. Deutsche Welle (www.dw.com): Macron: In Berg-Karabach kämpfen Dschihadisten aus Syrien | DW | 01.10.2020. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (deutsch).
  23. Maximilian Popp, Guillaume Perrier, Daham Alasaad, DER SPIEGEL: Syrische Söldner im Bergkarabach-Konflikt: Erdogans Schattenkrieger - DER SPIEGEL - Politik. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  24. WELT: Bergkarabach: 850 syrische Söldner sollen Aserbaidschan unterstützen. In: DIE WELT. 3. Oktober 2020 (welt.de [abgerufen am 4. Oktober 2020]).
  25. DER SPIEGEL: Bergkarabach: Armenien wirft Türkei Entsendung von 4000 Kämpfern aus Syrien vor - DER SPIEGEL - Politik. Abgerufen am 5. Oktober 2020.
  26. Meldung vom 6. Oktober bei Kawkaski Usel
  27. Meldung vom 5. Oktober bei Kawkaski Usel
  28. Meldung vom 4. Oktober bei Kawkaski Usel und Zusammenfassung bei Caucasus Watch vom 5. Oktober
  29. Vgl. aktuelles Satellitenbild von Cəbrayıl bei Google Maps Satellite, die übrigen Dörfer östlich und südöstlich sind fast alle ebenso zerstört
  30. Meldung vom 4. Oktober bei Kawkaski Usel und Zusammenfassung bei Caucasus Watch vom 5. Oktober
  31. BBC-Beitrag vom 6.10. (Aufnahmen am Anfang der Reportage)
  32. Meldung vom 4. Oktober bei Kawkaski Usel
  33. z. B. diese Meldung vom 11. Oktober bei Kawkaski Usel (unten mit russ. Namen als „Gadrut“ erwähnt, nach der zwei Zivilisten der Stadt diesen Einheiten zum Opfer fielen)
  34. Tageszusammenfassung bei Caucasus Watch vom 8.10.
  35. Meldung vom 8. Oktober bei Kawkaski Usel
  36. Meldung vom 8. Oktober bei Kawkaski Usel
  37. Meldung vom 9. Oktober bei Kawkaski Usel
  38. BBC-Bericht vom 10.Oktober
  39. Janusz Bugajski/Margarita Assenova: Washington can initiate peace in the South Caucasus. In: The Hill. 9. Oktober 2020, abgerufen am 13. Oktober 2020 (englisch).
  40. DER SPIEGEL: Erneut Tote und Verletzte bei neuen Kämpfen in Bergkarabach - Kathedrale beschädigt - DER SPIEGEL - Politik. Abgerufen am 9. Oktober 2020.
  41. tagesschau.deBrüchige Feuerpause in Bergkarabach, abgerufen am 10. Oktober 2020
  42. Peter ForsterKarabach 1: Russland erzwingt Feuerpause, abgerufen am 10. Oktober 2020
  43. Idiris Okuduci/Ruslan Rehimov: Azerbaijan: 9 die, 34 injured in Armenian attack on civilians. In: Anadolu Agency. 11. Oktober 2020, abgerufen am 11. Oktober 2020 (englisch).
  44. Trotz Waffenruhe. Angriff auf aserbaidschanische Stadt. In: Tagesschau. 11. Oktober 2020, abgerufen am 11. Oktober 2020 (deutsch).
  45. Azerbaijan accuses Armenia of missile attacks on districts near Baku. In: Caucasian Knot. 11. Oktober 2020, abgerufen am 11. Oktober 2020 (englisch).
  46. Beweisvideo
  47. Beweisvideo
  48. Tweet des kanadischen Reporters Neil Hauer
  49. Nachrichtensammlung bei liveuamap (Stand 12. Oktober)
  50. На устранение ущерба в результате обстрела армянами Товузского района выделен 1 млн. манатов. In: Apa.az. 6. August 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  51. Скончался тяжело раненный в боях в Тавуше армянский военнослужащий. In: Sputnik Armenia. 25. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  52. Armenian forces confidently repel all attacks: Pashinyan on border clashes with Azerbaijan. In: Armenia in the News. 16. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  53. Life of Armenia village resident wounded in Azerbaijani drone strike not in danger. In: Armenpress. 17. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  54. Nagorno-Karabakh battles | 72 Syrian mercenaries killed since Turkey threw them into raging conflict between Azerbaijan and Armenia • The Syrian Observatory For Human Rights. In: The Syrian Observatory For Human Rights. 4. Oktober 2020, abgerufen am 5. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  55. Deutsche Welle (www.dw.com): Half of Nagorno-Karabakh's population displaced by fighting | DW | 07.10.2020. Abgerufen am 9. Oktober 2020 (britisches Englisch).
  56. Bericht vom 10. Oktober von Deutsche Welle (englisch)
  57. Nagorno-Karabakh battles | 72 Syrian mercenaries killed since Turkey threw them into raging conflict between Azerbaijan and Armenia • The Syrian Observatory For Human Rights. In: The Syrian Observatory For Human Rights. 4. Oktober 2020, abgerufen am 9. Oktober 2020 (amerikanisches Englisch).
  58. APA.az: 31 civilians killed, 154 injured as a result of Armenian provocations. 8. Oktober 2020, abgerufen am 9. Oktober 2020 (aserbaidschanisch).
  59. 22 civilians killed, 95 injured from Armenian side as a result of Azerbaijani aggression. Abgerufen am 9. Oktober 2020 (englisch).
  60. Seymur Mammadov: What is behind Armenia's military provocation on Azerbaijan's border? In: Dailysabah. 24. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  61. Михаил Бушуев/Ашот Газазян: Конфликт Азербайджана и Армении: как страны обвиняют друг друга. In: Deutsche Welle. 25. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  62. Azeri official: EU should distinguish between aggressor and subject of aggression. In: Embassy of the Republic of Azerbaijan to the Czech Republic. 15. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  63. Армения пытается обострить ситуацию и отвлечь внимание от внутренних проблем на фоне обострения социально-экономических проблем. In: Bakuinform. 12. Juli 2020, abgerufen am 16. August 2020 (russisch).
  64. Пашинян назвал настоящую цель Азербайджана в боях с Арменией. In: Lenta.ru. 18. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  65. Armenian FM: “Azerbaijan once again trying to extract unilateral concessions in Karabakh issue”. In: Jam News. 20. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  66. Fahri Aksüt: 'Turkey will continue to stand with Azerbaijan'. In: Anadolu Agency. 20. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  67. Mushvig Mehdiyev: Azerbaijan, Turkey Team Up For Large-Scale Military Drills. In: Caspiannews. 29. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  68. NAM strongly condemns Armenian military provocation against Azerbaijan. In: News.az. 19. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  69. OIC General Secretariat Condemns Armenia’s Attack On The Tovuz Region In Azerbaijan. In: OIC. 14. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  70. Власти Кипра выразили поддержку Армении, обсуждается деструктивная роль Турции. In: Sputnik Armenia. 15. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  71. Elena Teslova: Russia concerned over Armenia-Azerbaijan border clashes. In: Anadolu Agency. 13. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  72. Mike Pompeo: USA urges Armenia and Azerbaijan to immediately deescalate situation, resume peace talks. In: Aysor.am. 15. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  73. Members of Congress Condemn Azerbaijani Attack on Armenia amid Growing Congressional Opposition to Aliyev’s Aggression. In: Armenianweekly. 14. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  74. U.S. House to Consider Measures Blocking Transfer of Defense Articles to Azerbaijan. In: Armenianweekly. 15. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  75. Azerbaijan’s great success in the US Congress. In: Azertag. 22. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  76. Servet Günerigök: UN urges Azerbaijan, Armenia to reduce border tensions. In: Anadolu Agency. 14. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  77. Press Statement by the Co-Chairs of the OSCE Minsk Group and Personal Representative of the OSCE Chairperson-in-Office. In: osce.org. 24. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  78. Toi Creel/Sam Catanzaro: LAPD Investigating Hate Crimes in Scuffle Between Armenians and Azerbaijanis at Brentwood Protest. In: Brentwood News. 30. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  79. Los Angeles Mayor condemns the violence against Azerbaijanis. In: Consulate General of the Republic of Azerbaijan in Los Angeles. 30. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  80. World’s largest Jewish organizations condemn violent assaults on Azerbaijanis in LA. In: Trend.az. 25. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  81. Задержаны 17 армян, напавших на азербайджанцев в Бельгии. In: Спутник Азербайджан. 24. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  82. Clashes between Armenians and Azerbaijanis around the world. In: Caucasuswatch. 24. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  83. Akbar Mammadov: Armenians vandalise Azerbaijani embassy in France. In: Azernews. 22. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  84. Botschafts-Auto in Brand – Staatsschutz ermittelt. In: BZ-Berlin. 23. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (deutsch).
  85. Staatsschutz ermittelt nach Angriff auf Kölner Shisha-Bar. In: Haypress. 28. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (deutsch).
  86. Anschlagsserie auf Armenier in Deutschland. In: Zentralrat.org. 26. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (deutsch).
  87. Aza Babayan: Scores Arrested After Armenian-Azeri Violence In Moscow. In: RFE/RL's Armenian Service. 24. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  88. Diana Petriashvili: Flags, slogans and fruits: what is causing conflict between Armenians and Azerbaijanis abroad? In: Jam News. 24. Juli 2020, abgerufen am 16. August 2020 (englisch).
  89. Joshua Kucera: Azerbaijan fires foreign minister. In: Eurasianet. 16. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  90. "Где ты был?" - Алиев подверг резкой критике работу главы МИД Эльмара Мамедъярова. In: Newsarmenia. 15. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  91. Affäre um Waffenlieferungen: Spannungen zwischen Baku und Belgrad. In: Caucasuswatch. 20. Juli 2020, abgerufen am 15. August 2020 (deutsch).
  92. Belgrade to send a delegation to Baku to investigate the arms trade scandal. In: Caucauswatch. 10. August 2020, abgerufen am 15. August 2020 (englisch).
  93. Хроника лавирующего ИЛ-76. In: Minval.az. 6. August 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).
  94. Ильхам Алиев позвонил Президенту Российской Федерации Владимиру Путину. In: President.az. 13. August 2020, abgerufen am 15. August 2020 (russisch).