„Geschlechtergerechte Sprache“ – Versionsunterschied

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{{Siehe auch|Feministische Linguistik#Kritik|titel1=Kritik an den theoretischen Grundlagen des Konzepts „Geschlechtergerechte Sprache“}}
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=== Kritik an Grundannahmen der feministischen Sprachkritik ===
Die These der feministischen Sprachkritik, dass Veränderungen in der Sprache zu gesellschaftlichen Veränderungen führen würden, wird von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen als unhaltbar betrachtet. Die Annahme eines solchen Automatismus erinnere eher „an sprachmagische Vorstellungen vergangener Zeiten, deren Relikte heute noch bei Flüchen und Beschwörungen zu beobachten seien“, kritisiert die Sprachwissenschaftlerin [[Margarete Jäger]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.diss-duisburg.de/Internetbibliothek/Artikel/Gewalt_gegen_Frauen.htm |titel=Gewalt gegen Frauen - durch Sprache? |abruf=2020-06-12}}</ref> Die Psychologin und Linguistin [[Gisela Klann-Delius]] resümiert 2008: Die Sprache sei für gesellschaftliche Probleme weder verantwortlich, noch könne sie diese beheben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/kontrovers-feministische-linguistik/ |titel=Kontrovers: Feministische Linguistik - wissenschaft.de |abruf=2020-06-12}}</ref> Ähnlich sieht es der Linguist [[Wolfgang Klein (Linguist)|Wolfgang Klein]], der einwendet, die Rolle der Sprache werde in diesem Zusammenhang „ein bisschen überschätzt“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ln-online.de/Nachrichten/Kultur/Kultur-im-Norden/Interview-ueber-gendergerechte-Sprache |titel=„Man sollte die Sprache so lassen“ |abruf=2020-06-12 |sprache=de}}</ref>

Der Philosophen [[Philipp Hübl]] weißt darauf hin, dass die zugrundeliegende These von einem starken Einfluss der Sprache auf das Bewusstsein („Sprache prägt das Bewusstsein“) zwar bis heute in den Geisteswissenschaften verbreitet sei. In analytischen Philosophie und der Linguistik gelte sie aber als „äusserst fragwürdig, vor allem weil die experimentellen Hinweise dafür dürftig ausfallen.“<ref>{{Literatur |Autor=Philipp Hübl |Titel=Steht die Gleichberechtigung in den Sternen? {{!}} NZZ |Sammelwerk=Neue Zürcher Zeitung |Online=https://www.nzz.ch/feuilleton/der-erfolg-des-steht-in-den-sternen-gendergerechte-sprache-ld.1369855 |Abruf=2020-06-12}}</ref>

=== Generisches Maskulinum und stereotype Geschlechterrollen ===
Dass das generische Maskulinum die Ursache für das „Nicht-Mitdenken“ von Frauen beim Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören sein soll, bezweifeln verschiedene Wissenschaftler. Die Philosophin [[Svenja Flaßpöhler]] stellt 2019 fest: Der Grund dafür, dass das Wort „Professoren“ an Männer denken lasse, liege nicht in der Sprache selbst, sondern in der sozialen Realität. „Wären die Lehrstühle seit jeher paritätisch durch Frauen besetzt, wäre das Vorstellungsbild, das sich bei dem Wort 'Professoren' einstellt, ein ganz anderes.“<ref>[[Svenja Flaßpöhler]]: ''Gastbeitrag: Das generische Maskulinum als Chance – Erprobung eines Beleuchtungswechsels.'' In: ''[[Deutschlandradio|Deutschlandradio-Programmheft]].'' Juni 2019, S. 14 ([https://www.deutschlandradio.de/index.media.4c9604d5b636e3358623afa446c1f919.pdf#page=14 PDF: 3,1 MB, 90 Seiten] auf deutschlandradio.de).</ref> Der Philosoph [[Philipp Hübl]] sieht sozial erlernte Rollenbilder als ursächlich für diese Vorstellungsbilder an. Jene Rollenbilder würden unabhängig von der Sprache an die Welt herangetragen. Hübl fasst 2018 zusammen: „Auf eine einfache Frage gebracht: Denken wir bei '300 Piloten haben gestreikt' an Männer, weil das Wort maskulin ist? Oder weil wir ein stereotypes Rollenbild vom Pilotenberuf haben? Der zweite Fall ist sehr viel wahrscheinlicher.“<ref>{{Literatur |Autor=Philipp Hübl |Titel=Steht die Gleichberechtigung in den Sternen? {{!}} NZZ |Sammelwerk=Neue Zürcher Zeitung |Online=https://www.nzz.ch/feuilleton/der-erfolg-des-steht-in-den-sternen-gendergerechte-sprache-ld.1369855 |Abruf=2020-06-12}}</ref>

Nach Ansicht von Sozialpsychologen fußen Geschlechterrollen-Stereotype auf verschiedene soziokulturelle Einflussquellen wie Familienmitglieder, Gleichaltrige und Medien, die „mitbestimmen was es bedeutet, Junge oder Mädchen, Mann oder Frau zu sein“. (Siehe auch: [[Geschlechterrolle#Entwicklung von Geschlechterstereotypen|Geschlechterrolle]].)

=== Frauenbenachteiligung und Sprache ===
Der [[Literaturkritiker]] [[Ulrich Greiner]] meint 2018, dass die sprachwissenschaftliche [[Komparatistik]] keinerlei belastbare Hinweise darauf liefere, dass zwischen Sprache einerseits und Sexismus und Frauenbenachteiligung andererseits tatsächlich ursächliche Zusammenhänge beständen. Viele Sprachen, wie etwa das [[Ungarische Sprache|Ungarische]] oder das [[Türkische Sprache|Türkische]], besitzen gar keine grammatischen Mittel, um einen Geschlechterunterschied zu bezeichnen, und trotzdem werden in den Gesellschaften, in denen diese Sprachen gesprochen werden, Frauen benachteiligt.<ref>[[Ulrich Greiner]]: [https://www.zeit.de/2018/23/gendern-schrift-deutsche-sprache-zensur-ja ''Gendern: Droht uns die Sprachzensur? Ja!''] In: ''[[Die Zeit]].'' 29. Mai 2018, abgerufen am 29. Mai 2020.</ref> Der Philosoph [[Philipp Hübl]] und die Sprachwissenschaftler [[Josef Bayer (Linguist)|Josef Bayer]] und [[Wolfgang Klein (Linguist)|Wolfgang Klein]] kommen in ihren Analysen zum selben Ergebnis.<ref>{{Literatur |Autor=Philipp Hübl |Titel=Steht die Gleichberechtigung in den Sternen? {{!}} NZZ |Sammelwerk=Neue Zürcher Zeitung |Online=https://www.nzz.ch/feuilleton/der-erfolg-des-steht-in-den-sternen-gendergerechte-sprache-ld.1369855 |Abruf=2020-06-12}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Josef Bayer |Titel=Die geschlechtergerechte Sprache macht linguistische Denkfehler |Sammelwerk=Neue Zürcher Zeitung |Online=https://www.nzz.ch/feuilleton/die-geschlechtergerechte-sprache-macht-linguistische-denkfehler-ld.1472991 |Abruf=2020-06-12}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ln-online.de/Nachrichten/Kultur/Kultur-im-Norden/Interview-ueber-gendergerechte-Sprache |titel=„Man sollte die Sprache so lassen“ |abruf=2020-06-12 |sprache=de}}</ref>


=== Verständlichkeit und Stilistik ===
=== Verständlichkeit und Stilistik ===
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Die Verwendung von Ersatzwörtern, die durch [[Partizip#Bildung des Partizips II|Bildung des Partizips II]] gebildeten werden, kritisiert der Sprachwissenschaftler [[Peter Eisenberg (Linguist)|Peter Eisenberg]] 2017: „Ein ''Geflüchteter'' kann einer sein, der sich einem Regenguss oder einer nervigen Seminarveranstaltung entzieht, ein ''Flüchtling'' dagegen flieht vor Krieg, Gewalt oder politischer Verfolgung.“<ref>[[Peter Eisenberg (Linguist)|Peter Eisenberg]]: [https://www.sueddeutsche.de/kultur/essay-das-missbrauchte-geschlecht-1.3402438 ''Essay: Das missbrauchte Geschlecht.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 2. März 2017, abgerufen am 29. Mai 2020.</ref>
Die Verwendung von Ersatzwörtern, die durch [[Partizip#Bildung des Partizips II|Bildung des Partizips II]] gebildeten werden, kritisiert der Sprachwissenschaftler [[Peter Eisenberg (Linguist)|Peter Eisenberg]] 2017: „Ein ''Geflüchteter'' kann einer sein, der sich einem Regenguss oder einer nervigen Seminarveranstaltung entzieht, ein ''Flüchtling'' dagegen flieht vor Krieg, Gewalt oder politischer Verfolgung.“<ref>[[Peter Eisenberg (Linguist)|Peter Eisenberg]]: [https://www.sueddeutsche.de/kultur/essay-das-missbrauchte-geschlecht-1.3402438 ''Essay: Das missbrauchte Geschlecht.''] In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 2. März 2017, abgerufen am 29. Mai 2020.</ref>

Der [[Literaturkritiker]] [[Ulrich Greiner]] meint 2018, dass die sprachwissenschaftliche [[Komparatistik]] keinerlei belastbare Hinweise darauf liefere, dass zwischen Sprache einerseits und Sexismus und Frauenbenachteiligung andererseits tatsächlich ursächliche Zusammenhänge beständen. Viele Sprachen, wie etwa das [[Ungarische Sprache|Ungarische]] oder das [[Türkische Sprache|Türkische]], besitzen gar keine grammatischen Mittel, um einen Geschlechterunterschied zu bezeichnen, und trotzdem werden in den Gesellschaften, in denen diese Sprachen gesprochen werden, Frauen benachteiligt.<ref>[[Ulrich Greiner]]: [https://www.zeit.de/2018/23/gendern-schrift-deutsche-sprache-zensur-ja ''Gendern: Droht uns die Sprachzensur? Ja!''] In: ''[[Die Zeit]].'' 29. Mai 2018, abgerufen am 29. Mai 2020.</ref>


=== Kontraproduktive Betonung gesellschaftlicher Unterschiede ===
=== Kontraproduktive Betonung gesellschaftlicher Unterschiede ===

Version vom 12. Juni 2020, 16:55 Uhr

Geschlechtergerechte Sprache bezeichnet einen Sprachgebrauch, der die Gleichstellung der Geschlechter zum Ausdruck bringen will. Hierzu zählen auch Vorschläge zur Veränderung des Sprachsystems in Wortschatz, Rechtschreibung oder sogar Grammatik. Von „Gendern“ wird gesprochen, wenn ein Text nach Vorgaben des geschlechtergerechten Formulierens erstellt oder umgeschrieben wird. Zur Vermeidung des mehrdeutigen Wortes „Geschlecht“ (sprachlich/biologisch) wird zunehmend die Bezeichnung gendergerechte Sprache verwendet (siehe Gender und Geschlechtsidentität), auch gendersensible, geschlechterinklusive, geschlechtsneutrale sowie nicht-sexistische Sprache.

Die Begrifflichkeit wurde insbesondere durch die Feministische Linguistik geprägt und mit konkreten Vorschlägen zur Sprach- und Schreibreform ergänzt. Die einflussreichsten Vertreterinnen im deutschen Sprachraum sind seit den 1970er-Jahren Luise F. Pusch und Senta Trömel-Plötz, die mit Marlis Hellinger und Ingrid Guentherodt in den frühen 1980ern „Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs“ veröffentlichten. Einige der Forderungen dieser Theoretikerinnen haben in den Sprachwandel der letzten Jahrzehnte Eingang gefunden; viele Sprachgepflogenheiten, die von der (durchaus heterogenen) feministischen Sprachkritik beanstandet werden, bestehen hingegen bis heute fort.

In einer gendergerechten Sprache werden im Wesentlichen zwei Wege eingeschlagen:

Theoretische Grundlagen im Deutschen

Eine Grundthese der feministischen Sprachkritik besagt, dass die Vormachtstellung des Mannes in der Gesellschaft auch in Struktur und Wortschatz einer Sprache zum Ausdruck komme. Im Verhältnis von Mann und Frau beobachten feministische Sprachforscher eine „fundamentale Asymmetrie“ und bezeichnen die deutsche Sprache daher „in ihrer Struktur und ihrem Lexikon [als] sexistisch und androzentrisch“.[1] Diese männliche Dominanz in der Sprache wiederum festige die nachgeordnete Stellung der Frau. Diesbezüglich wird eine Veränderung der Sprache für notwendig erachtet, um auf dem Weg eines sprachlich ausgelösten Bewusstseinswandels die Gleichstellung von Frauen in der Gesellschaft voranzubringen (vergleiche dazu die Sapir-Whorf-Hypothese). Hierbei geht es vor allem auch darum, Frauen in der Sprache „sichtbar“ zu machen und ihnen so zu angemessener Repräsentanz in der sprachlichen Kommunikation zu verhelfen.

Strategien einer geschlechtergerechten Sprache

Schon frühere Werke kritisierten am System der deutschen Sprache insbesondere das generische Maskulinum (Substantive mit maskulinem Genus und Artikel „der“). Es dient im Singular zur Bezeichnung eines Mannes, einer bestimmten Person unbekannten Geschlechts oder einer unbestimmten Person beliebigen Geschlechts – die auch eine Frau sein kann – und im Plural zur Bezeichnung von Gruppen, die rein männlich oder geschlechtlich gemischt sind. In vielen Fällen bestehen für solche maskulinen Substantive auch abgeleitete (movierte) Wortformen mit dem Morphem {-in(nen)}, die speziell eine weibliche Person oder eine Gruppe von Frauen bezeichnen. Ein Beispiel für das generische Maskulinum ist „Verkäufer“, weil dieses Wort sowohl spezifisch einen männlichen Verkäufer meinen als auch generisch, also geschlechtsunabhängig, verwendet werden kann – während „Verkäuferin(nen)“ ausschließlich auf Personen weiblichen Geschlechts bezogen ist.

Es gibt in der deutschen Sprache keine generischen Feminina für Menschen[2] – feminine Worte wie Person, Lehrkraft, Geisel oder Waise können nicht in generischer Weise verwendet werden, weil sie von sich aus sprachlich keinen Bezug zum biologischen Geschlecht (Sexus) der Referentierten herstellen. Um das biologisches Geschlecht von Betroffenen kenntlich zu machen, muss ein Adjektiv ergänzt werden: eine weibliche Person, die männliche Lehrkraft, mehrere diversgeschlechtliche Geiseln.

Diese „Asymmetrie“ (Seitenverschiedenheit) zwischen der verallgemeinernden Verwendung maskuliner Personenbezeichnungen und der Abwesenheit femininer Personenbezeichnungen wird vor allem von feministischen Sprachwissenschaftlerinnen als androzentrisch kritisiert (der Mann als Norm). Geschlechtergerechte Sprache soll diese Asymmetrie vermeiden oder gänzlich abschaffen.[3][4] Ihre Zielsetzung ist, die sprachliche Gleichstellung der Geschlechter entweder durch Sichtbarmachung aller Geschlechter oder durch Neutralisierung geschlechtlicher Aspekte zu erreichen. Bei der Sichtbarmachung oder „Doppelnennung“ (auch Splitting, Paarform) werden stets die männliche und die weibliche Personenbezeichnung zusammen und gegebenenfalls in wechselnder Reihenfolge verwendet. Dies ist auch bei getrennten Lexemen die bevorzugte Methode („Sehr geehrte Damen und Herren“). Die in einigen Sprachen bereits gegebene Neutralisierung wird durch die Wahl oder Schaffung von Wörtern oder Wortformen erreicht, die nicht mit der Bezeichnung für ein Geschlecht identisch und insofern neutral im engeren Sinne des Wortes sind. Hierbei werden also Geschlechtlichkeiten von Personen unsichtbar gemacht.

In der Pionierzeit der Feministischen Linguistik wurde noch nicht der empirisch überprüfbaren Frage nachgegangen, ob Frauen sich durch das generische Maskulinum wirklich nicht „mitgemeint“ fühlen, sondern dies wurde als Grundannahme postuliert. In psycho- und soziolinguistischen Experimenten wurde später mehrfach nachgewiesen, dass Leser und Hörer weitgehend unabhängig vom eigenen Geschlecht bei einem maskulinen Wortstimulus (etwa „ein Arzt“) prototypisch an einen Mann und nicht an einen geschlechtsunbestimmten Menschen denken; allerdings tritt der Effekt auch, wenngleich weniger stark, bei einem neutralen (etwa „ein Kind“) oder fast neutralen Stimulus (etwa „ein Mensch“ oder „eine Person“) auf. Dies spricht dafür, dass der kritisierte Sexismus im Sprachgebrauch nicht oder zumindest nicht hauptsächlich im Sprachsystem begründet ist, sondern in der Erfahrung und Annahme der gesellschaftlichen Realität liegt; es handelt sich also eher um ein soziologisches als um ein linguistisches Phänomen. Bei der expliziten Doppelnennung („ein Arzt oder eine Ärztin“) sowie bei getrennten Lexemen („ein Mann oder eine Frau“) verschwindet der Bias; allerdings gilt dies nicht oder nur eingeschränkt für Kurzformen aller Art („Mediziner oder -in“, „Mediziner/in“, „Mediziner/-in“, „MedizinerIn“, „Mediziner(in)“, „Mediziner_in“, „Mediziner (m/w)“). Bei Anwalt/Anwältin möge die vollständige Paarform verwendet werden.[5] Das geschriebene Binnen-I und die ausgesprochene Verkürzung könnten jedoch zu einem weiblichen Bias führen.[6]

Die Sprachwissenschaftlerin Gisela Klann-Delius legt dar, dass die Studien zum generischen Maskulinum insgesamt in ihren Ergebnissen darauf hinweisen, dass das generische Maskulinum als männlich gedeutet wird, wobei der Grund für diese tendenziell geschlechtsspezifische Interpretation des generischen Maskulinums bisher nicht eindeutig bekannt sei, und dass nicht sicher behauptet werden könne, dass diese Studien, die fast ausschließlich mit studentischen Probanden durchgeführt worden seien, auf andere Gruppen generalisierbar seien.[7] Studien, die an anderen Probanden durchgeführt wurden (etwa Kinder oder Personen mit außer-universitärem Hintergrund), kamen ebenfalls zu dem Ergebnis, dass das generische Maskulinum nicht als „generisch“ oder geschlechtsneutral, sondern eher als geschlechtsspezifisch männlich verstanden wird.[8] Vgl. Generisches Maskulinum #Androzentrismus.

Laut der Sprachwissenschaftlerin Gabriele Diewald gelangten empirische Untersuchungen aus Sprachwissenschaft, Kognitionspsychologie, Psycholinguistik, Erziehungswissenschaft, Medien- und Textwissenschaft, die mit unterschiedlichen Methoden im Laufe von 30 Jahren durchgeführt wurden, alle zu ähnlichen Ergebnissen. „Durch die Verwendung des sogenannten generischen Maskulinums werden Frauen mental nicht oder nicht adäquat repräsentiert. Männer erscheinen in der mentalen Repräsentation als prototypische Exemplare der jeweiligen Inhalte der Personenbezeichnung.“[9]

Sichtbarmachung

Erinnerung an geschlechtergerechte Sprache auf dem Lesepult der Pfarrkirche Lanzenkirchen in Niederösterreich (2017): „Schwestern und Brüder!
Brüder und Schwestern!“

Die „Sichtbarmachung“ bemüht sich, die gemeinten Geschlechter erkennbar zu machen und ausdrücklich zu nennen. Hierbei ist die Bezeichnung Doppelnennung verbreiteter als Beidnennung oder Paarform. Zur Doppelnennung wird im Normalfall für das männliche und das weibliche Geschlecht eine jeweils eigene Personenbezeichnung angegeben und verknüpft: Damen und Herren – Lehrer und Lehrerin – lieber Leser, liebe Leserin – Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen. Weibliche Bezeichnungen haben meist feminine Nachsilben, oft moviert mit …in.

Im Schriftgebrauch haben sich verschiedene abkürzende Schreibweisen entwickelt. Weil Artikel und Adjektive im Plural nicht geschlechtsabhängig sind, vereinfacht sich oft die Formulierung im Vergleich zu zwei sich unterscheidenden Singularformen. Der Null-Plural, wie regelmäßig bei Nomina Agentis auf …er (der Lehrer: die Lehrer), erleichtert – außer im Dativ – Abkürzungen wie die Lehrer/innen oder die Lehrer(innen) im Vergleich zu anderen Formen, in denen die Pluralnachsilbe berücksichtigt werden muss wie für die Professoren/innen oder die Professor(inn)en.

Die wiederholte Nennung beider Geschlechter in jeweils ausgeschriebener Form wird bisweilen als „schwerfällig und schlecht lesbar“ empfunden (etwa Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter).[10] Die Dudenredaktion bietet 2011 zur möglichen Verkürzung der Doppelnennung nur den Schrägstrich mit Auslassungsstrich (Mitarbeiter/-innen) oder die Einklammerung: Mitarbeiter(innen).[10] Demgegenüber hält der Leitfaden der Schweizerischen Bundeskanzlei von 2009 das Einklammern der weiblichen Endung – etwa Lehrer(in) – nicht für eine angemessene Lösung, weil in Klammern üblicherweise stehe, was für das unmittelbare Verständnis nicht notwendig ist und deshalb überlesen werden könne. Auch wird gesagt, dass Personenbezeichnungen mit grafischen Zeichen wie Schrägstrich, Auslassungsstrich oder Binnen-I weniger geeignet seien für fortlaufende Texte, im Unterschied zu knappgehaltenen Textpassagen, unvollständigen Sätze oder informellen Texten.[11]

Nicht immer geklärt bei der Verwendung solcher Abkürzungen ist die grammatische Korrektheit. So empfiehlt die Dudenredaktion 2011, die Form Mitarbeiter/-innen gegenüber Mitarbeiter/innen vorzuziehen, weil die Variante ohne Auslassungsstrich „nicht korrekt“ sei.[10] Die Bundeskanzlei listet 2009 in ihrem Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen zwar beide Schreibweisen gleichberechtigt, empfiehlt jedoch für amtliche Publikationen die Schreibweise ohne Auslassungsstrich.[11]

Einzelne Formen: gesprochen- und schriftsprachlich

Doppelnennung

Durch die Doppelnennung (auch Beidnennung, Paarform), d. h. durch ausdrückliche Nennung beider Geschlechtsbezeichnungen, wird versucht, etwaige Mehrdeutigkeiten zu vermeiden, beispielsweise die Pianisten/Pianistinnen, die gespielt hatten oder liebe Kollegen und Kolleginnen.

In mehreren Studien konnte nachgewiesen werden, dass die Versuchspersonen Doppelnennungen eher mit weiblichen Personen assoziieren, als es bei generischen Maskulina der Fall ist.[12][13][14][15] Die Doppelnennung beider Formen wird auch von der Dudenredaktion unterstützt.

Generisches Femininum

Der erweiterte Senat der Universität Leipzig beschloss im Frühjahr 2013, allein „grammatisch feminine“ Formen, also ein generisches Femininum, zur Bezeichnung geschlechtlich unbestimmter Personen in der Grundordnung zu verwenden. Ursache war die Beschwerde darüber, dass die Schrägstrich-Regelung den Lesefluss störe.[16][17]

Einzelne Formen: rein schriftsprachlich

Schrägstrichschreibweisen

Schreibweisen mit Schrägstrich (Schüler/innen) hatten Mitte der 1970er Jahre die stärkste Verbreitung. Die Dudenredaktion hält sie nur dann für zulässig, wenn das Femininum tatsächlich durch bloßes Anhängen des Movierungssuffixes gebildet wird. Bei Wörtern wie Kollege/Kollegin (männliche Form mit eigenem Suffix) oder Arzt/Ärztin (weibliche Form mit Umlaut) müssen beide Formen ganz ausgeschrieben werden. Die Schweizerische Bundeskanzlei empfiehlt 2009 die Schreibweise mit Schrägstrich für amtliche Publikationen, aber nur in verknappten Textpassagen, insbesondere in Tabellen.[11]

In einer Studie wurde aufgewiesen, dass Schrägstrichschreibweisen eher als generische Maskulina oder Binnen-I eine Gleichverteilung weiblicher und männlicher Referenten evozieren.[18]

Klammerschreibweisen

Schreibweisen mit Klammerung sind besonders dann gebräuchlich, wenn das Movierungssuffix nicht am Wortende, sondern im Wortinneren erscheint: Kolleg(inn)en, Lehrer(innen)ausbildung. Sie werden jedoch auch am Wortende verwendet: Lehrer(in). Der Duden weist darauf hin, dass sie nur in Frage kommen, wenn die nicht eingeklammerte Wortvariante ebenso korrekt geschrieben ist wie das Gesamtwort; Schreibweisen wie *Arzt(in) oder *Ärzt(in) gelten daher als unzulässig.

Binnen-I

Das Binnen-I (LehrerInnen) wird im Deutschen mit linken und feministischen Positionen assoziiert und für den amtlichen Schriftgebrauch darum oft nicht akzeptiert.[19] Zu den am weitesten verbreiteten Zeitungen, in deren Beiträgen das Binnen-I verwendet wird, zählen die linke Schweizer Wochenzeitung WOZ; die Berliner Tageszeitung taz benutzte die Schreibweise in den 1980er Jahren.[20]

Eine Studie von 1993 zeigt, dass das Binnen-I bei Versuchspersonen eher als das generische Maskulinum zu einer Nennung weiblicher Referenten führt.[12] Von 1999 an wurde in Studien jedoch mehrfach aufgewiesen, dass die Verwendung des Binnen-I bei Versuchspersonen zu einer Überrepräsentation weiblicher Referenten führte.[21][18][13][22][14] Die Psychologin Lisa Irmen vermutet, dass das Binnen-I von den Lesern wie ein Femininum verarbeitet werde, und hat darum argumentiert, dass es insofern durchaus keine geschlechtsneutrale Alternative bilde.[23]

Sonstige Formen

Das Gendergap (Lehrer_innen) hat als Alternative zum Binnen-I in den ausgehenden 2000er Jahren Verbreitung gefunden.

Weniger verbreitet ist das Gendersternchen (Lehrer*innen), das wie eine Wildcard eingesetzt wird, um alle Geschlechtermarkierungen zu ersetzen.

Lann Hornscheidt hat 2014 alternativ ein Gender-x vorgeschlagen: einx gutx Lehrx.[24][25][26][25][27][28]

Vergleich und Problematik

Die folgende Übersicht vergleicht verschiedene Schreibformen, beide Geschlechter zu nennen, anhand von Beispielen mit Begleitern und Problemfällen:

Bezeichnung ein Beamter der Zeuge jeder Anwalt die Richter den Lehrern einen guten Bauern
Doppelform
(Splitting)
ein Beamter oder eine Beamtin der Zeuge oder die Zeugin jeder Anwalt und jede Anwältin die Richter und Richterinnen den Lehrern und Lehrerinnen einen guten Bauern oder eine gute Bäuerin
eine Beamtin oder ein Beamter die Zeugin oder der Zeuge jede Anwältin und jeder Anwalt die Richterinnen und Richter den Lehrerinnen und Lehrern eine gute Bäuerin oder einen guten Bauern
Schrägstrich ein/-e Beamter/-in die/der Zeugin/-e jede/-r Anwältin/Anwalt die Richter/-innen den Lehrerinnen/-n eine/-n gute/-n Bäuerin/Bauern
ein/e Beamter/in die/der Zeugin/e jede/r Anwȧlt/in die Richter/innen den Lehrerinnen/n eine/n gute/n Bäuerin/Bauern
Klammer ein(e) Beamter oder Beamtin die Zeugin oder der Zeuge jede(r) Anwältin und Anwalt die Richter(innen) den Lehrer(inne)n eine(n) gute(n) Bäuerin oder Bauern
Gender Gap (Unterstrich) ein_e Beamt_er_in die_der Zeug_in_e jede_r Anwa̲lt_in die Richter_innen den Lehrer_innen_n eine_n gute_n Ba̲uer_in_n
Gendersternchen ein*e Beamte*r d* Zeuge*in jede*r Anwalt*in, die Richter*innen den Lehrer*innen eine*n gute*n Bau*er*in
Binnen-I einE BeamtIn die ZeugIn jede AnwältIn die RichterInnen den LehrerInnen eine gute BäuerIn

Selbst dort, wo Substantive eine Kurzschreibung gut zulassen, können sie zu Problemen führen, denn die Artikel oder Pronomen vor maskulinen und femininen Substantiven im Singular unterscheiden sich in ihrer Flexionsendung in allen Fällen. Die optional dazwischen stehenden Adjektive weisen hingegen mitunter dieselbe Endung auf, etwa der/die zuständige Angestellte. Mit stark flektierten Adjektiven stehen Personenbezeichnungen überwiegend im Plural, etwa zuständige Sachbearbeiter/-innen. Für Personalpronomen (er/sie) gilt ähnliches wie für die anderen Pronomen, nur im Genitiv weichen sie ab, indem sie zwar in beiden Geschlechtern die Endung ‐er aufweisen, aber unterschiedliche Stämme.

Flexion deutscher Nominalattribute im Maskulinum und Femininum
Kasus ( d[ies]‐ + schwach / [_]ein‐ + gemischt / stark ) Substantiv Pronomen
Nom er e [ e ] ‐∅ e [ er e ] er e ‐∅/‐n ‐∅ er sie
Akk en en e en en en ‐∅ ihn
Dat em er en em er en em er ‐∅/‐e ‐∅ ihm ihr
Gen es es en s/‐n seiner ihrer

Einige Lexeme (ggf. als rechter Teil von Komposita) und Ableitungsmorpheme lassen die übliche Movierung mit ‐in nicht zu oder bieten Alternativen dazu an.

Die folgende Übersicht zeigt Grenz- und Sonderfälle der Sichtbarmachung:

Bezeichnung Geschlecht verdeckt Geschlecht sichtbar
Lexemersetzung Krankenschwester Krankenpfleger (neben Krankenpflegerin)
Lexemunterscheidung Hebamme Entbindungspfleger (neben Hebamme)
Hure Stricher (weder Stricherin noch Hurer)
dummer Esel dumme Kuh
Partielle Lexemunterscheidung Kaufmann (Kaufleute) Kauffrau
Herbergsvater (Herbergseltern) Herbergsmutter
Attribut Lehrling weiblicher Lehrling
Ingenieure männliche Ingenieure
Symbolisches Attribut Admin Admin (w)
Aushilfe Aushilfe (m)
Aupair Aupair
Abkürzungssuffix Prof. (Professorin) Prof.in
Ltr. (Leiterin) Ltr.in
BM (Bürgermeisterin) BMin
Separate Akronyme FA (Fachärztin)
WC D
Symbol 🚾 🚹
Hyperkorrektur Azubi (Auszubildende) Azubine
Mensch Menschin
Flüchtling, Raufbold Flüchtlingin, Raufboldin
Dummkopf, Arschlöcher Dummköpfin, Arschlöcherinnen[29]
Waise, Hure Waisin, Hurin
Hyperparallelisierung man; jedermann; jemand frau; jedefrau; jefraud
Morphematische Reaktivierung Magister Magistra
Doktor Doktrix
Moslem Muslima
Alternieren Den Teilnehmern gefiel es gut. … Keiner der Teilnehmer hat es bereut. … Die Teilnehmer wollen wiederkommen. Den Teilnehmern gefiel es gut. … Keine der Teilnehmerinnen hat es bereut. … Die Teilnehmer wollen wiederkommen.
Bezeichnung Geschlecht verdeckt Geschlecht sichtbar

Bei der alternierenden Form kann satz-, absatz- oder kapitelweise zwischen der weiblichen und männlichen Form gewechselt werden.

Da durch den konsequenten Ersatz des generischen Maskulinums durch die Doppelnennung die Lesbarkeit von Texten abnehmen kann, wird häufig stattdessen sprachliche Kreativität mit geschickteren Formulierungen empfohlen. Es gibt Handreichungen, die viele Beispiele für geschlechtsneutrale Formulierungen beinhalten, etwa eine Broschüre[30] vom Ministerium für Justiz, Frauen, Jugend und Familie des Landes Schleswig-Holstein.

Generischer Gebrauch von Maskulina mit expliziter Erklärung

Manche Autoren merken zu Beginn ihres Textes an (oft in einer Fußnote), dass die von ihnen benutzten Maskulina als generische Maskulina zu verstehen seien. Solche Klauseln werden in der Feministischen Linguistik durchweg als ungeeignet für eine geschlechtergerechte Sprache abgelehnt. Die Psychologin Lisa Irmen jedoch meint, dass auch dies keineswegs geschlechtsneutral sei.[23]

Neutralisierung

Als Alternative zum generischen Gebrauch grammatisch maskuliner Personenbezeichnungen wird auch die Neutralisierung durch Verwendung geschlechtsneutraler Wörter vorgeschlagen. Hierbei werden verschiedene Typen unterschieden:[31]

  • Neutra: das Individuum
  • nicht-differenzierende Formen: die Angestellten, die Studierenden
  • Substantive, die ein Genus besitzen, aber Sexus-indifferent sind (engl.: epicene): die Person, der Mensch, die Lehrkraft, das Personal, das Kollegium

Generell sei ein Trend weg von Doppelformen hin zu unmarkierten Formen (Autofahrende statt Autofahrer) erkennbar,[32] durch die nicht nur Frauen, sondern auch Männer „sprachlich unsichtbar gemacht“ würden. Die zu Grunde liegende Absicht ist, auf Betonung der einzelnen Genera zu verzichten – „zu Gunsten des Übergeschlechtlichen, allgemein Menschlichen“.[33] Allerdings führen solche unmarkierten Formen dazu, dass an Frauen noch seltener gedacht wird als bei Verwendung des generischen Maskulinums.[34]

Die Sprachwissenschaftlerinnen Brigitte Scheele und Eva Gauler haben 1993 in einer Studie beobachtet, dass der Gebrauch von Neutralisierungen bei Versuchspersonen nicht zu einer signifikant vermehrten Nennung weiblicher Referenten führt.[12] Die Neutralisierungen werden auch von der Dudenredaktion unterstützt.

Umschreibung

Empfohlen worden ist auch die Ersetzung von Formulierungen, in denen generische Maskulina verwendet werden (Wir wünschen allen Mitarbeitern …), durch Umschreibung mit gänzlich unmissverständlichen Formulierungen: Wir wünschen (Ihnen) allen ….

Die ETH Zürich empfiehlt in der achten ihrer Zwölf Sprachregeln: „Wenn Sie einen Text zuerst in der männlichen Form erarbeiten und die weibliche Form erst nachträglich ergänzen, wirkt dies meist langweilig, aufgesetzt und schwerfällig.“ Ein Satz sollte nicht begonnen werden mit „Die Teilnehmer des Seminars sind berechtigt …“ und dann umformuliert werden zu „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Seminars sind berechtigt …“, sondern gleich neutral formuliert werden: Die Teilnahme am Seminar berechtigt ….[35]

Das Goethe-Institut empfiehlt Kreativität, um einerseits „eine gute gendergerechte Sprache“ zu erreichen und um andererseits zu vermeiden, dass „gendergroteske Sprachirrungen“ entstehen, die zur „eigenen Karikatur“ werden und den Sprachfluss zerstören.[36]

Bei der Neutralisierung wird jeder Hinweis auf das Geschlecht entfernt; geschlechtsneutrale Ersatzwörter können auf verschiedene Arten gebildet werden:

Bezeichnung Herkömmliche Formulierung Beispiele für Neutralisierung
Substantivierte Adjektive die Alkoholiker die Alkoholsüchtigen
substantivierte Partizipien I Studenten Studierende
Teilnehmer, Ausbilder, Raumfahrer Teilnehmende, Ausbildende, Raumfahrende
substantivierte Partizipien II die Arbeitnehmer, die Parlamentarier die Angestellten, die Abgeordneten
Partizip Perfekt Herausgeber: …, Absender: …, Verfasser: … herausgegeben von …, abgesandt durch …, verfasst von …
Funktionsbezeichnung der Geschäftsführer die Geschäftsführung
Ansprechpartner Ansprechperson, Kontakt
Abstraktion der Kaufmann die Kaufleute
der Lehrer die Lehrkraft
die Kollegen das Kollegium
Regisseur und Autor Regie und Drehbuch
Synonym die Mannschaft das Team
Mädchenname Geburtsname
die Zuhörer das Publikum
Adjektive Zugang für Rollstuhlfahrer rollstuhlgerechter, ebenerdiger oder barrierefreier Zugang
attributierte Generika der Betroffene, der Stimmberechtigte die betroffene Person, das stimmberechtigte Mitglied
Beschreibung Kundenberatung, Fußgängerweg Kundschaftsberatung, Gehweg
Hyperneutralisierung man mensch
Kurzwort, Abkürzung Student Studi
Professor Prof.
der/die Angestellte d. Angestellte
Schüler und Schülerinnen SuS
Passivform Der Arbeitnehmer erhält die Kinderzulage mit dem Lohn. Die Kinderzulage wird mit dem Lohn ausgerichtet.
Kombination der Bauer die Landwirtschaft betreibende Person
Bezeichnung Herkömmliche Formulierung Beispiele für Neutralisierung

Ungewohnte und wenig verbreitete Bildungen aus Partizipien I wie „Zufussgehende“ sind laut dem Leitfaden der Schweizerischen Bundeskanzlei zu vermeiden.[37]

Das Entsexualisieren der Sprache steht nicht nur im Dienst der Lesbarkeit. Das dahinterliegende Anliegen ist auch, nicht die Unterschiede zwischen den Geschlechtern zu betonen, sondern diese zu überwinden: „An Stelle der Sichtbarmachung des Weiblichen könnte die Unsichtbarmachung des Männlichen treten, zu Gunsten des Übergeschlechtlichen, allgemein Menschlichen.“[38] Außerdem vermeiden geschlechtsneutrale Formulierungen, dass sich Menschen mit nichtbinärer oder genderqueerer Geschlechtsidentität ausgeschlossen fühlen.

Verständlichkeit alternativer Formulierungen

„Gegen geschlechtergerechte Alternativen zum generischen Maskulinum wird häufig eingewandt, dass sie die Qualität und die kognitive Verarbeitung von Texten beeinträchtige“.[39][40]

In einigen sozial- und sprachwissenschaftlichen Studien wurden Akzeptanz und Verständlichkeit geschlechtergerechter Sprache untersucht[41]. Die subjektive Beurteilung der Verständlichkeit geschlechtergerechter Sprachformen kann bei allen Studien als hoch beurteilt werden. Rothmund und Christmann fanden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der subjektiven Verständlichkeit der verschiedenen Sprachformen.[42]

Rothmund, Christmann (2002)

In einer Untersuchung aus dem Jahr 2002 beurteilten 220 Personen Texte hinsichtlich dreier Verständlichkeitsmaße (Lesbarkeit, sprachliche Prägnanz, inhaltliche Interessantheit) sowie sprachlicher Ästhetik als einen anderen Aspekt der Textqualität. Es gab keine signifikanten Unterschiede zwischen generischem Maskulinum und unterschiedlichen Alternativformen (etwa Doppelnennung, Verwendung des Wortes „Personen“, Mischung mit generischen Maskulina) hinsichtlich der subjektiven Verständlichkeit. Einen signifikanten Effekt gab es nur hinsichtlich der subjektiven Beurteilung der sprachlichen Ästhetik, die bei der Doppelnennung in Kombination mit der Ersetzung durch das Wort „Person“ schlechter ausfiel als beim generischen Maskulinum.[43]

Braun u. a. (2007)

Um diese Frage empirisch zu untersuchen, wurde in einer Studie von Braun et al. aus dem Jahr 2007 überprüft, wie gut die Versuchsteilnehmenden die Inhalte eines Textes verarbeiteten und reproduzierten, der hinsichtlich der Form der Personenbezeichnung – generisches Maskulinum, Doppelnennung mit Neutralisierung, Binnen-I – variierte.[39][40] Darüber hinaus bewerteten die Versuchspersonen den Text im Hinblick auf verschiedene Merkmale der Textqualität (Verständlichkeit, Güte der Formulierungen und Lesbarkeit). Hinsichtlich des Kriteriums der Verarbeitung und der Erinnerung gab es keine Unterschiede: Weibliche und männliche Teilnehmende zeigten bei allen drei Sprachformen eine ähnlich gute Verarbeitungs- und Erinnerungsleistung. Laut den Autoren dieser Studie belegen die Ergebnisse insgesamt, dass geschlechtergerechte Texte ähnlich erfolgreich verarbeitet werden können wie Texte mit generisch maskulinen Bezeichnungen.[39][42] Eine Besonderheit der Studie ist nach Angaben der Autoren, dass darin „nicht nur – wie in bisherigen Studien – die subjektive Bewertung verschiedener Merkmale der Textqualität erfasst wurde, sondern auch die Erinnerungsleistung für Informationen im Text als objektives Kriterium der erfolgreichen Informationsverarbeitung.“[39][40]

Blake, Klimmt (2010)

2010 ließen Blake und Klimmt 204 Versuchspersonen einen Nachrichtentext lesen und subjektiv hinsichtlich Lesbarkeit und Textästhetik beurteilen. Außerdem wurde die benötigte Lesezeit pro Zeichen als ein weiterer Indikator der Lesbarkeit gemessen. Der Nachrichtentext verwendete entweder generisch maskuline Personenbezeichnungen, Paarformen, Binnen-I-Formen oder geschlechtsneutrale Formulierungen. Hinsichtlich der subjektiven Lesbarkeitsurteile der Befragten und ihrer Einschätzung der sprachlichen Ästhetik gab es keine bedeutsamen Unterschiede zwischen dem generischen Maskulinum und den drei alternativen Personenbezeichnungsformen. Die Lesezeit pro Zeichen war beim generischen Maskulinum und den Paarformen mit geschlechtsneutralen Formulierungen identisch (jeweils 57,8 Millisekunden pro Zeichen). Die Ausnahme war die Lesezeit bei den Binnen-I-Varianten, die im Durchschnitt um 4,6 Millisekunden pro Zeichen langsamer gelesen wurden als die anderen Personenbezeichnungen. In einer zweiten Studie an 325 Versuchspersonen wurden die Ergebnisse repliziert.[15]

Weitere Diskussionspunkte in Sprachgebrauch und -system

Als sexistisch wird in den Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs[44] nicht nur die Verwendung des generischen Maskulinums bewertet.

Männlicher Vorrang in Aufzählungen

Merkmal des sexistischen Sprachgebrauchs sei auch die konsequente Erstnennung des Mannes in Paarbezeichnungen wie „Adam und Eva“, „Romeo und Julia“ oder „Herr und Frau Meier“, aber auch in Doppelnennungen wie „Lehrer oder Lehrerin“ oder „Ärzte und Ärztinnen“. Ausnahmsweise ist in der direkten Anrede „Meine Damen und Herren!“ die umgekehrte Reihenfolge geläufig. Politiker sprechen Bürger in Ansprachen zunehmend als „liebe Bürgerinnen und Bürger“ an und ihre Parteifreunde bei Versammlungen je nach Partei als „liebe Genossinnen und Genossen“ (linke Parteien), „liebe Freundinnen und Freunde“ (bürgerliche Parteien) oder „liebe Kameradinnen und Kameraden“ (rechte Parteien). Zu einer geschlechtergerechten Sprache gehöre entsprechend, dass die Reihenfolge ungefähr gleich verteilt abwechselnd verwendet werde. Früher sprachlich gängige Unterordnungen der Frau als Anhängsel eines Mannes, etwa „Kaiserin Friedrich“, „Herr Meier und Gattin“, „Familie Hans Meier“, „Ehepaar Hans Meier“, „10 Manager, darunter 2 Frauen“ werden zunehmend vermieden.[44]

Pejoration

Eine weitere Forderung betrifft das respektvolle Sprechen über Frauen, insbesondere die Vermeidung abwertender Begriffe (Pejorative). Zwar gibt es auch für Männer Bezeichnungen mit negativer Konnotation, aber eine These der Feministischen Linguistik ist, dass diese in Anzahl und Verwendung viel geringer seien. Außerdem betreffe die Pejoration sowie die Euphemismus-Tretmühle eher gesellschaftlich schwache Gruppen und damit zumindest in der Vergangenheit eher weibliche als männliche Bezeichnungen.[44]

Konnotation

Beziehungen zwischen adulten Geschlechtslexemen des Deutschen

Ein Resultat daraus sind einige sprachliche Asymmetrien, die in einer geschlechtergerechten Sprache beseitigt werden sollten. So wurde im Deutschen bis in die jüngere Vergangenheit zwischen Frau und Fräulein differenziert, während es etwas Ähnliches für Mann oder Herr nicht gibt. Neben dieser Nichtexistenz eines männlichen Äquivalents, das auch Jungfrau betrifft, verhalten sich auch diese paarigen Lexeme asymmetrisch:

Mann – Frau
Gegen diese Grundopposition spricht für sich allein genommen nichts, lediglich in Kombination mit den folgenden Begriffspaaren kann sie problematisch sein.
Mann – Männin
Wie die meisten Maskulina ist auch Mann prinzipiell durch das Affix {-in} zu einer weiblichen Bezeichnung movierbar. Dies geschieht vor allem für Komposita wie Hauptmann – Hauptmännin, wo andere Varianten wie Hauptfrau semantisch bereits abweichend besetzt sind. Dies stärkt die prototypische Assoziation von Mann mit Mensch, zumal die Wörter etymologisch eng verwandt sind, und erklärt, warum es kein weibliches Pendant zu Mannschaft gibt.
Mann – Weib oder männlich – weiblich
Obwohl das Substantiv Weib im zeitgenössischen Sprachgebrauch nur noch pejorativ verwendet werden kann, fehlt diese Konnotation beim abgeleiteten Adjektiv, das statt ?fraulich oder *fräulich verwendet wird.
Herr – Dame
Dieses Begriffspaar dient der höflichen oder der unterordnenden Bezeichnung, insbesondere in der unpersönlichen Anrede. Es könnte zwar aus gesellschaftskritischer Sicht bemängelt werden, da es hierarchische soziale Rollen abbildet (vgl. Genosse, Bürger), aber für sich genommen wäre es aus feministischer Sicht unproblematisch, da sich beide Lexeme vom Grundpaar Mann – Frau unterscheiden. Allerdings werden mitunter die nur scheinbar verwandten, stark wertenden Adjektive herrlich und dämlich problematisiert.
Herr – Herrin
Auch dieses Maskulinum kann, anders als etwa die Verwandtschaftsbezeichnungen Bruder, Vater, Onkel, moviert werden und ist dann ausschließlich für hierarchische Beziehungen geeignet.
Herr – Frau
In der persönlichen Anrede, ggf. ergänzt um den (Nach-)Namen, wird eine Mischung aus den bisher genannten Paaren verwendet. Dies wird teilweise als problematisch angesehen, weil Herr eine deutlich stärkere sozialhierarchische Komponente besitzt. Als formale Diminutive Frauchen und Herrchen im Sinne von ‚Besitzer von Haustieren‘ sind die Lexeme gleichwertig.
Kerl – Weib
In einigen paarigen Fügungen ist auch Kerl für die männliche Form gebräuchlich, etwa Teufelskerl, Teufelsweib. Im Unterschied zu Herr und Mann wird Kerl nie zu *Kerlin moviert.
Ø – Fräulein
Weder Herrlein noch Männlein ist Antonym zu Fräulein, das (anders als Junker) sowohl als Anrede als auch als Bezeichnung bis ins späte 20. Jahrhundert gebräuchlich war.
Männchen – Ø
Im Sinne von ‚Figur‘ (etwa Ampelmännchen) tritt Weibchen nicht paarig zu Männchen auf und auch Frauchen kann so nicht verwendet werden. Gelegentlich tritt ungewöhnlicherweise das phonologisch verwandte Mädchen als Alternative auf.
-mann – Ø
In einigen Komposita wie Blaumann, die unbelebtes bezeichnen, kann mann durch kein weibliches Lexem substituiert werden.
Ø – frau
Einige Komposita, etwa Jungfrau und Putzfrau, sind so stark weiblich besetzt, dass sich bisher kein männliches Pendant entwickelt oder erhalten (vgl. Junker) hat. Allerdings wird auch ein Mann als Jungfrau bezeichnet, der entweder unter dem gleichnamigen Tierkreiszeichen geboren ist oder keine sexuelle Erfahrung hat.
man – Ø
Das generalisierende Personalpronomen man ist zwar etymologisch enger mit Mensch als mit Mann verwandt, aber da es wie Mann ausgesprochen wird, steht es ebenfalls in der Kritik und zum Teil werden parallel gebildete (*frau, *fra) oder umgeformte (*mensch, *men) Neologismen verwendet.[44]

Fehlende Sichtbarkeit des Weiblichen in den Pronomina

Das deutsche System der Possesiv- und Personalpronomen kennt die Geschlechtsunterscheidung nur in der dritten Person Singular, während andere Sprachen auch im Plural (etwa Französisch) oder in der ersten oder zweiten Person unterscheiden, manche aber auch gar nicht.[45] Es gab verschiedene Vorschläge für neu einzuführende Pronomen, für die generelle Verwendung der neutralen Pronomen (es) oder für die Verwendung des geschlechtslosen Plurals (sie) auch für den Singular (wie das englische „singular they“). Allerdings entsprechen im Deutschen einige Formen des Neutrum-Pronomens dem Maskulinum (etwa sein) und der Plural der dritten Person gleicht dem femininen Singular (sie, ihr). In der Praxis sind jedoch Doppelnennung, Umformulierungen sowie die generische Verwendung des Maskulinums üblich. Ähnliches gilt für Relativpronomen und Attribute, die die Flexionsform des Substantivs, auf das sie sich beziehen, übernehmen, zumal sich die Endungen ähneln.[44]

Pronomen der 3. Person
Personal Possessiv Relativ Demonstrativ Reflexiv
Nom Akk Dat Gen Nom Akk Dat Gen Nom Akk Dat Gen Nom Akk Dat Gen
Neutrum es es ihm seiner seine seinen seinem/r/n seines/r das das dem dessen das das dem dessen sich
Maskulinum er ihn der den der den
Femininum sie sie ihr ihrer ihre ihren ihrem/r/n ihres/r die die der deren die die der deren
Plural ihnen denen denen deren/r

Richtlinien und Leitfäden

Die ersten Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs im Deutschen, verfasst von Senta Trömel-Plötz, Luise F. Pusch und anderen, veröffentlichte 1980 die Fachzeitschrift Linguistische Berichte. Die Autorinnen stellten darin auf sechs Seiten Beispielen sexistischer Sprache geschlechtergerechte Alternativen gegenüber. Als Zielgruppen nannten sie Institutionen, die Sprache unterrichten, wie Schulen und Universitäten, und solche, die Sprache verbreiten, wie Medien und Verlagshäuser.[44][46]

In Österreich hatten öffentliche Diskussionen über das Gleichbehandlungsgebot bei Stellenausschreibungen zur Folge, dass das Bundesministerium für Arbeit und Soziales die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak mit einer empirischen Studie betraute. Sie sollte die Problemstellung untersuchen und Empfehlungen aus soziolinguistischer und sprachwissenschaftlicher Sicht vorlegen. Die 1987 erschienene Broschüre Sprachliche Gleichbehandlung von Frau und Mann richtete sich an eine breite Öffentlichkeit und gilt als die erste linguistische Anwendungshilfe zur sprachlichen Gleichbehandlung in Österreich.[46][47]

Auf internationaler Ebene wurde sexistischer Sprachgebrauch auf der 24. Generalkonferenz der UNESCO 1987 thematisiert. Es schloss sich eine Resolution an, die für die Sichtbarmachung von Frauen in der Sprache plädierte. 1989 erschienen Broschüren mit Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch auf Französisch und Englisch, welche die Sprachwissenschaftlerin Marlis Hellinger und die Romanistin Christine Bierbach im Auftrag der deutschen UNESCO-Kommission mit der Broschüre Eine Sprache für beide Geschlechter 1993 umsetzten.[48][46]

Praktische Erläuterungen mit Beispielen zur sprachlichen Gleichbehandlung und Sichtbarmachung von Frauen in der deutschen Rechtssprache und in Gesetzestexten entwickelte 1993 die Sprachwissenschaftlerin Ingrid Guentherodt.[49][46]

In der Schweiz ist seit 1990 laut einem Forschungsbericht der Universität Genf von 2017 empfehlende Literatur zur Anwendung geschlechtergerechter Sprache stetig angewachsen. Jede Universität und Fachhochschule besitzt einen eigenen Leitfaden, zahlreiche Stadtverwaltungen, Unternehmen und andere Institutionen stellen Anwendungshilfen bereit oder publizieren Ratgeber. Empfehlende Texte sind dabei per se nicht verbindlich. Sie haben mit sprachregulierenden Texten, etwa für Behörden, den gemeinsamen Zweck, geschlechtergerechten Sprachgebrauch innerhalb von Verwaltungen zu etablieren.[50]

Auch Hochschulen, Behörden und Gleichstellungsbüros in Deutschland und Österreich geben Leitfäden für gendergerechte Schreibweisen heraus. Dabei werden auch Vorschläge für geschlechtergerechte oder geschlechterinklusive Personenbezeichnungen gemacht, die Menschen einschließen, die sich als intersexuell, in der Selbstbezeichnung als „queer“, verstehen. Dazu gehören der „Gender Gap“ (Student_in) und das „Gendersternchen“ (Student*in). Die Leitfäden gelten an Universitäten in der Regel für den administrativen Schriftverkehr und für Stellenausschreibungen, nicht in jedem Fall auch für wissenschaftliche Arbeiten. Für Bachelor-Arbeiten in geisteswissenschaftlichen Fächern wird laut der Leiterin der Dudenredaktion, Kathrin Kunkel-Razum, geschlechtergerechtes Schreiben inzwischen gefordert.[51]

Der Rat für deutsche Rechtschreibung empfahl in einer Stellungnahme vom November 2018[52]:

An geschlechtergerechte Texte werden die folgenden Anforderungen gestellt:

  • sachlich korrekt
  • verständlich und lesbar
  • vorlesbar (besonders für sehbehinderte oder blinde Menschen und in Bezug auf Screenreader oder Brailleschrift-Displays)
  • Rechtssicherheit und Eindeutigkeit gewährleisten
  • übertragbar sein im Hinblick auf deutschsprachige Länder mit mehreren Amts- und Minderheitensprachen
  • für Lesende oder Hörende die Möglichkeit zur Konzentration auf die wesentlichen Sachverhalte und Kerninformationen sicherstellen

Dabei sei jeweils auf die unterschiedlichen Zielgruppen und Funktionen von Texten zu achten.

Hochschulen

Viele Hochschulen der drei D-A-CH-Länder veröffentlichten eigene Leitfäden mit teils unterschiedlichen Vorschlägen bezüglich geschlechtergerechter oder -neutraler Sprache zur Vermeidung des generischen Maskulinums. Einer der ersten in Deutschland war 1999 der Leitfaden Gleichstellungsgerechte Sprache – ist dies wirklich unwichtig? von der Gleichstellungsbeauftragten der Universität Passau.[53] Als einer der frühesten gilt auch der 32-seitige Ratgeber Geschlechtergerecht in Sprache und Bild der Universität Linz vom Januar 2009.[54][55] Eine Studie von 2011 untersuchte 12 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnete universitäre Gleichstellungskonzepte und beurteilte 95 bis 99 % der in ihnen verwendeten Bezeichnungen als „geschlechtergerecht“ (Doppelnennung, Schrägstrich, Neutralisierung); auf den Webseiten der betreffenden Hochschulen fanden sich in 82 % aller Fälle geschlechtergerechte Formulierungen.[55]

2017 untersuchte das Forschungsprojekt „Geschlechtergerechte Sprache in Theorie und Praxis“ (geleitet von Gabriele Diewald) die 80 deutschen Sprachleitfäden, die Universitäten und Fachhochschulen bis dahin veröffentlicht hatten (30 bis 40 % aller Hochschulen). In der Regel hatten die Leitfäden nicht den Charakter einer verbindlichen Dienstanordnung, sondern waren Ratgeber zu gendergerechten Formulierungsmöglichkeiten. Während die frühen Leitfäden von Sprachwissenschaftlern geschrieben worden waren, übernahmen das in der Folge die Gleichstellungsstellen selber; nicht immer war erkennbar, wer die Vorschläge erarbeitet hatte. Eine Einheitlichkeit der sprachlichen Praxis war nicht festzustellen.[56]

Gendergerechte, geschlechtersensible Sprache

Nach den Verfassungsurteilen zur dritten Geschlechtsoption „divers“ in Deutschland 2017 und Österreich 2018 haben viele Gleichstellungsbeauftragte ihre internen Empfehlungen und Leitlinien angepasst, um in der offiziellen Kommunikation auch weitere Geschlechter und Geschlechtsidentitäten zu berücksichtigen („Inter- und Trans*-Personen“). Entsprechend finden sich zunehmend Bezeichnungen wie „gendergerechte“ oder „geschlechtersensible Sprache“, um die soziale Inklusion zu verdeutlichen.

Fast alle öffentlich publizierten Hochschul-Leitfäden empfehlen mittlerweile geschlechtsneutrale Formulierungen (Studierende… alle, die studieren), teils legen sie das Hauptgewicht darauf. Während viele Leitfäden noch die Doppelnennung empfehlen (Studentinnen und Studenten, oder andersherum), lehnen andere dies als zweigeschlechtliche Lösung ab, ebenso den Schrägstrich oder das Binnen-I. Zu abgekürzten Schreibweisen geben einige Hochschulen spezielle Empfehlungen, insbesondere für knappe Texte – viele empfehlen das Gerndersternchen zur Sichtbarmachung aller Geschlechter, so auch der Verband der neun German Universities of Technology (TU9).[57] Die nachfolgende Liste enthält eine Auswahl der Empfehlungen, sortiert nach Ländern (Mai 2020):

Hochschule Empfehlung für abkürzende Schreibweisen seit * : _ / i

Uni Aachen (RWTH)

  • Mitarbeiter_innen
  • Professor*innen
  • die Student/innen
  • die BeamtInnen
30.09.2017
[58]
* _ / i

ASH Berlin

  • Mitarbeiter_innen
  • Frauen*beauftragte, männliche*, Student*innen
24.01.2017
[59]
* _

Uni Berlin (HU)

  • Benutzer*innenordnung
  • Redner_innenpult

ff–  Zweigeschlechtliches: veraltet

01.12.2019
[60]
* _ m/w

Uni Berlin (TU)

  • ein*e wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in, Frauen*
  • die_der Dekan_in, Absolvent_innen

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

05.02.2020
[61]
* _ m/w

Uni Bielefeld

  • für jede*n etwas, der*die Lehrer*in
01.07.2019
[62]
*

Uni Bonn

  • Doktorand*innen, Expert*innenrunde
11.02.2019
[63]
*

Uni Darmstadt (TU)

  • Mitarbeiter*innen, ein*e Student*in
  • Mitarbeiter_innen, ein_e Wissenschaftler_in
01.03.2017
[57][64]
* _

Uni Dresden (TU)

  • Mitarbeiter:innen

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

15.01.2020
[65]
: m/w

Uni Düsseldorf

  • Wissenschaftler/innen, der/die Autor/in
  • Student_innen, ein_e Student_in
  • Mitarbeiter*innen, die*der Dezernent*in
01.07.2017
[66]
* _ /

Uni Erlangen-Nürnberg

  • Mitarbeiter/-innen, jede/-r, Referentinnen/Referenten
31.07.2019
[67]
/

Uni Frankfurt

  • die Betrachter*in, Expert*innenstatus
20.09.2016
[68]
*

Uni Greifswald

  • der*die Studierende, ein*e Studierende*r

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

01.09.2019
[69]
* m/w

Uni Hamburg

  • Dozent*innen

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

01.05.2019
[70]
* m/w

Uni Kassel

  • der*die Student*in, Mitarbeiter*innen
  • der_die Student_in, Mitarbeiter_innen

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

01.04.2019
[71]
* _ m/w

Uni Köln

  • Student*innenzeitung  (bevorzugt)
  • Student_innen
  • die Autorin/der Autor, die Professor/inn/en
19.02.2020
[72]
* _ /

Uni Konstanz

  • Referent*innen  (im Ausnahmefall)
22.01.2020
[73]
*

Uni Leipzig

23.10.2019
[77]
_ F

Uni Lüneburg

  • die*der Mitarbeiter*in, Mitarbeiter*innen  (empfohlen)
30.04.2020
[78]
*

Uni Marburg

  • die/der Dekan/in
  • PraktikantInnen
  • Student_innen
  • Adressat*innen
01.10.2016
[79]
* _ / i

Uni München (TU)

  • Student_innen
  • Student*innen
01.01.2020
[80]
* _

Uni Potsdam

11.05.2020
[82]
* _ F

Uni Stuttgart

  • Akteur*innen, der*die Kooperationspartner*in
24.03.2020
[83]
*

Uni Vechta

  • Lehrer*in, Lehrer*innen  (empfohlen)
  • Lehrer_in, Lehrer_innen
28.03.2018
[84]
* _

Uni Weimar
(Bauhaus)

  • ein*e Student*in, Doktorand*innen  (empfohlen)
  • jede_r Student_in
  • Student:in

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

27.04.2020
[85]
* : _ m/w

Uni Wuppertal

  • Kolleg*innen, jede*r Student*in  (empfohlen)
01.10.2019
[86]
*

Österreichisches
Bildungsministerium

  • ein/e Student/in, der/die Dirigent/in
21.11.2018
[87]
/

Uni Graz (Medizin.)

  • Patienten/Patientinnen, Patient/-in
  • PatientInnen
01.08.2014
[88]
/ i


Uni Linz

  • Betreuerin/Betreuer, alle Kolleg/inn/en
  • ein/e StudentIn, alle KollegInnen
01.01.2009
[54]
/ i

Uni Wien

  • Leser*innen  (empfohlen)
  • Leser_innen
  • Leser’innen (Apostroph)

ff–  nichts Zweigeschlechtliches

01.12.2019
[89]
* _ m/w

Uni Bern

  • MitarbeiterInnen  (nur bei Platzknappheit)
  • des Professors/der Professorin (nur mit Doppelnennung)
01.03.2017
[90]
/ i

Uni Zürich

  • Forscher/In, Forscher/in (mit oder ohne Binnen-I)
  • Mitarbeiter_innen
  • Professor*innen
01.05.2018
[91]
* _ /
Hochschule Empfehlung für abkürzende Schreibweisen seit * : _ / I

Gesetzeslage

Für den Sprachgebrauch im öffentlichen Dienst und im Schuldienst ist die Verwendung geschlechtsneutraler Formen in einigen deutschen Bundesländern vorgeschrieben (im Land Berlin seit 1991[92]). Gemäß Europarecht müssen Stellenanzeigen „geschlechtsneutral“ formuliert sein; dabei wird in Langfassungen von Splittingformen zumeist die weibliche Form zuerst angegeben. Neben Personalpronomen und Personenbezeichnungen werden auch die deklinierten Adjektive und Artikel gelegentlich doppelgeschlechtlich angeführt. Europäische Gleichbehandlungsgesetze wie etwa das deutsche Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz folgen einer EU-Richtlinie und schreiben die Berufsbezeichnungen in Stelleninseraten „geschlechtsneutral“ vor. Vor allem bei englischen Bezeichnungen wie „Controller“ wird „Controller (m/w/d)“ verwendet, auch wenn bei hinreichender Eindeutschung die movierte Form „Controllerin“ möglich wäre.

Konzentrierte sich die Diskussion bis vor wenigen Jahren auf die Differenzierung zwischen männlich und weiblich durch maskuline und feminine Formen in Sprache und Schrift, so rückte die rechtliche Geschlechtszugehörigkeit von intergeschlechtlich lebenden Menschen durch zwei Entscheidungen in den Fokus der Öffentlichkeit: in Deutschland durch Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 10. Oktober 2017,[93] in Österreich durch Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofs vom 15. Juni 2018,[94] die das Recht auf Anerkennung eines dritten Geschlechts im Personenstandsregister bestätigten. Das Recht der Menschen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, angemessen sprachlich und schriftlich bezeichnet zu werden, sei dem Rat für deutsche Rechtschreibung zufolge „ein Anliegen, das sich auch in der geschriebenen Sprache abbilden soll“.[95] Die Erprobungsphase verschiedener Bezeichnungen des dritten Geschlechts verlaufe in den Ländern des deutschen Sprachraums unterschiedlich schnell und intensiv.[96] Seit 22. Dezember 2018 gilt in Deutschland das Gesetz zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben,[97] das für intergeschlechtliche Menschen die neue Kategorie „divers“ eingeführt hat.[98] Für Stellenausschreibungen bedeutet das, dass sie geschlechtsneutral verfasst sein müssen.[99][100]

Akzeptanz geschlechtergerechter Sprache

Die feministische Sprachwissenschaftlerin Marlis Hellinger ermittelte 1983, dass „nur 10–15 % der Befragten dazu bereit waren“, die damals vorgestellten Richtlinien für geschlechtergerechtes Formulieren (Paarformulierungen, geschlechterneutrale Personenbezeichnungen) „ohne Einschränkung in den eigenen Sprachgebrauch zu übernehmen.“[101]

Eichhoff-Cyrus und Dietrich untersuchten 1997 in einer repräsentativen Meinungsumfrage die Akzeptanz für bestimmte Formen von Formulierungen in Gesetzestexten. Dabei stellten sie fest, dass 42 % der über 700 Befragten neutrale Formulierungen, 37 % die Doppelnennung und 19 % das generische Maskulinum präferierten.[102]

Auf Initiative der österreichischen Regierung sollte 2005 die österreichische Bundeshymne geändert werden und im Lied die Worte „Heimat bist du großer Söhne“ und „Vaterland“ durch „Heimat großer Töchter, Söhne“ und „Heimatland“ ausgetauscht werden.[103] Eine Umfrage des österreichischen Meinungsforschungsinstituts OGM, die 2005 im Auftrag der Tageszeitung Kurier durchgeführt wurde, ergab, dass 70 % der Bevölkerung eine Änderung der österreichischen Bundeshymne ablehnten. Im November 2011 schließlich wurde die Änderung der österreichischen Bundeshymne dennoch vom Parlament beschlossen.

Im Kontext von Rechtstexten untersuchten auch Steiger und Irmen 2007 die Akzeptanz für generisch maskuline, geschlechterindifferente sowie Doppelnennungen. Die Ergebnisse zeigen eine breite Akzeptanz geschlechterindifferenter Bezeichnungsformen, die als geschlechtergerechter als die beiden anderen Alternativen beurteilt wurden.[104] 2011 wurde die Studie von Steiger und Irmen an drei Gruppen von Probanden wiederholt: Juristen, Personen über 60 Jahre und Menschen ohne einen akademischen Hintergrund. Das Ergebnis der Studie aus dem Jahr 2007 wurde bestätigt. Die teilnehmenden Personen zeigten eine große Akzeptanz für geschlechtsneutrale Bezeichnungen (etwa die Wahlberechtigten).[105]

Eine englischsprachige Untersuchung ergab, dass die gute Akzeptanz für geschlechtergerechte Sprache die Einschätzung von Personen, die geschlechtergerechte Formulierungen verwenden, positiv beeinflusst. Die Versuchsteilnehmenden lasen Transkripte einer Beratungssitzung, in der Berater entweder das generische he oder die inklusive Formulierung she or he verwendeten. Die Teilnehmenden schätzen die Berater, die geschlechtergerechte Formen nutzen, als weniger sexistisch ein und zeigten mehr Bereitschaft, diese Berater aufzusuchen.[106]

In einem offenen Brief[107] an die österreichische Bildungs- und Frauenministerin sowie den österreichischen Wissenschaftsminister haben im Juli 2014 rund 800 Personen, darunter Universitätsprofessoren, Lehrer sowie Journalisten Kritik an der gendersensiblen Sprache geübt. Die Unterzeichner, darunter auch der deutsche Publizist Bastian Sick, fordern die „Rückkehr zur sprachlichen Normalität“ und fordern die Minister auf, „dem Wildwuchs durch das sprachliche ‚Gendern‘“ Einhalt zu gebieten.[108]

Laut einer vom Meinungsforschungsinstitut Unique research 2014 durchgeführten Umfrage für das Nachrichtenmagazin profil sprechen sich 55 % der österreichischen Bevölkerung für eine geschlechtergerechte Sprache aus, 40 % sind dagegen.[109]

Eine Untersuchung von Julia Wesian an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster 2007 kommt zu dem Ergebnis: „Bei beiden Geschlechtern ist die Tendenz eindeutig, auch in Zukunft im privaten Bereich nicht geschlechtergerecht zu formulieren. Mit 81,1 % verneinen sogar mehr Probandinnen als Probanden (76,2 %) die Frage.“ Danach gaben 81,2 % der befragten Frauen an, noch nie über das Angesprochensein unsicher gewesen zu sein, und 82,4 % erklärten, sich noch nie durch Sprache diskriminiert gefühlt zu haben. „Bei jüngeren Menschen ist die Akzeptanz einer geschlechtergerechten Sprache geringer als bei älteren Menschen.“[110]

Der Kommunikationswissenschaftler Christoph Klimt meinte: „Der häufig […] geäußerten Forderung nach gender-sensitiver Textgestaltung und speziell nach sprachlicher Geschlechtergleichbehandlung steht eine eklatant geringe Bereitschaft vieler Autor/inn/en gegenüber, solche Formen in ihre journalistischen, wissenschaftlichen oder anderen Texte zu integrieren.“[111]

In einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA-Consulere, die im März 2019 im Auftrag des Vereins Deutsche Sprache durchgeführt wurde, lehnte die Mehrheit der Befragten die genderneutrale Sprache ab. Danach nutzen 80 % der Befragten privat keine Gendersprache, 74,6 % auch beruflich nicht. Mehr als 50 % empfinden entsprechende Vorschriften als störend und 75,3 % lehnen gesetzliche Vorschriften zur genderneutralen Sprache ab. Auf die Frage, wie wichtig die Gendersprache für die Gleichstellung der Geschlechter sei, antworteten mehr als 60 % mit „sehr unwichtig“ oder „eher unwichtig“. Sogar bei den Grünen-Anhängern antworteten 60 % mit „sehr unwichtig“ oder „eher unwichtig“. Die Angaben sind über alle Geschlechter, Bildungsgrade und Bundesländer hinweg ähnlich, wobei die Ablehnung der genderneutralen Sprache mit zunehmendem Bildungsgrad leicht steigt. Unter den FDP-Anhängern finden 87,3 %, dass die Gendersprache zu viel diskutiert werde; 74,5 %  lehnen sie ab, das sind mehr als bei den AfD-Anhängern. Unter den Grünen-Wählern finden 83,4 %, dass die genderneutrale Sprache zu viel diskutiert werde; 52 % lehnen sie ab, obwohl Politiker dieser Partei entsprechende Formen besonders häufig nutzen.[112] Der Direktor des Instituts für Deutsche Sprache, Henning Lobin, hält diese Ergebnisse nicht für tragfähig. Mit der Frage „Wie wichtig oder unwichtig ist Ihrer Meinung nach gendergerechte Sprache für die Gleichstellung der Frau in Deutschland?“ erfahre man nichts über die Akzeptanz geschlechtergerechter Formulierungen. Man könne geschlechtergerechten Sprachgebrauch durchaus als erwünscht ansehen, ohne zu meinen, dass er für die Gleichstellung der Frau besonders wichtig sei. Lobin kritisierte auch, dass im dem Beitrag von Heike Schmoll über die Umfrage in der Frankfurter Allgemeine Zeitung, „große Teile dessen, was kurz danach in der VDS-Pressemitteilung erscheinen sollte, wörtlich wiedergegeben“ wurden.[113]

Verwendung in den Medien

Im Jahr 2009 wurde innerhalb des Zweiten Deutschen Fernsehens ein Faltblatt Tipps für eine moderne Sprache im ZDF verteilt, mit einem Begleitwort des Intendanten Markus Schächter: „Seit 15 Jahren gilt für offizielle Texte auch im ZDF die Praxis geschlechtergerechter Sprache […] wenn Sie Zuschauerinnen und Zuschauer erreichen wollen – dann sprechen Sie beide an.“[114][115] Ende 2014 veröffentlichte der Bayerische Rundfunk intern einen Flyer Faire Sprache mit Ratschlägen zur Vermeidung des generischen Maskulinums in Fernseh- und Radiosendungen und auf Webseiten.[116][117]

Im März 2019 verteilte die öffentlich-rechtliche Mehrländeranstalt Deutschlandradio einen internen Leitfaden zur geschlechtergerechten Sprache, um einen „weiteren Schritt in Richtung Diskriminierungsfreiheit und Gendersensibilität“ zu gehen. Er enthält Anregungen für die hausinterne Kommunikation sowie die drei bundesweiten Hörfunkprogramme Deutschlandfunk, Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova, beispielsweise: „Statt: ‚Parlamentarier‘ – Fair: ‚Abgeordnete‘“. Intendant Stefan Raue erklärte, der Leitfaden sei nicht verpflichtend, „zugleich sollte sich aber jeder Gedanken darüber machen, wie wir Vielfalt besser abbilden können“. Die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder kritisierte den Leitfaden und merkte an: „Gendern führt auch zu absurden Verrenkungen, wie z. B. ‚verstorbene Studierende‘.“[118]

Die Moderatorin Anne Will gendert in ihrer ARD-Talkshow mit einem stimmlosen Glottisschlag bei der Aussprache von Personenbezeichnungen,[119] was ein Spiegel-Kommentar im Mai 2020 positiv verzeichnete („Aktionär:innen“, siehe auch Gender-Doppelpunkt).[120][121] Will twitterte dazu, dass sie schon lange gendere, es aber erst aufzufallen scheine, seitdem auch in den Filmeinspielungen deutlich „Ärzt_innen“ gesprochen werde.[122] Anfang 2018 hatte Will Aufsehen erregt durch ein falsches Gendern zu „Mitgliederinnen“[123] – die weibliche Wortendung -in wird niemals an eine vom Singular abweichende Pluralform angehängt, und zu einer grammatisch neutralen Personenbezeichnung wie „das Mitglied“ kann keine weibliche Form gebildet werden. Tatsächlich findet sich dieser falsche Ausdruck in zahlreichen Dokumenten,[124] beispielsweise im Februar 2020: „Liebe Mitgliederinnen und Mitglieder von Hertha BSC“.[125] Ein Gebrauch ist bereits für 2011 nachgewiesen,[126] als selbst der Deutsche Germanistenverband die Wortbildung benutzte.[127]

Im Mai 2020 führte Infratest dimap für die Welt am Sonntag eine Befragung durch mit dem Titel Vorbehalte gegenüber genderneutraler Sprache. Mit 1008 Personen wurden Telefoninterviews geführt zu der Frage: „Wie stehen Sie zur Nutzung einer solchen Gendersprache in Presse, Radio und Fernsehen sowie bei öffentlichen Anlässen?“ Dazu wurden zwei Beispiele genannt: die Form mit Binnen-I im Wort „WählerInnen“ mit kurzer Sprechpause vor dem großen „i“ sowie als neutrale Form „die Zuhörenden“. 56 % der Befragten lehnen eine solche Nutzung eher (26 %) oder voll und ganz ab (30 %) – 35 % befürworten sie eher (19 %) oder voll und ganz (16 %). Die Ablehnung ist am höchsten bei den Über-64-Jährigen (62 %), bei Männern (61 %) und bei Personen mit mittlerer Bildung (60 %) – die Befürwortung ist am höchsten bei den 18- bis 39-Jährigen (48 %), bei Frauen (39 %) und bei Personen mit hoher Bildung (49 %). Bezüglich Parteianhängerschaft hat die FDP die höchste Ablehnung (76 % zu 24 % pro), gefolgt von CDU/CSU (64 % zu 30 %) und AfD (64 % zu 16 %) und der SPD (54 % zu 42 %). Die geringste Ablehnung haben Grüne (37 % zu 56 %) und Linke (41 % zu 59 % pro).[128][129] Die Welt am Sonntag leitete ihren Bericht ein mit der Aussage: „Die Mehrheit der Deutschen lehnt es ab, die deutsche Sprache zwanghaft zu verweiblichen“, und setzte das Wort „Gendersprache“ in Anführungszeichen.[130]

Anfang 2020 hatte das Medienunternehmen news aktuell eine Online-Umfrage bei deutschen Pressestellen und PR-Agenturen gemacht: Insgesamt 53 % der 415 befragten Kommunikatoren beurteilten die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache als „eher oder völlig unwichtig“ – 45 % stuften sie als „eher oder sehr wichtig“ ein. In der Schweiz wurden 92 Kommunikatoren befragt, die Ergebnisse im Einzelnen:[131][132]

Deutsche Schweizer Regelung
53 % eher unwichtig: 36 %,  völlig unwichtig: 17 %
45 % eher wichtig: 29 %,  sehr wichtig: 16 %
45 % 32 % haben keine einheitliche Regelung
38 % 70 % formulieren geschlechtsneutral (Mitarbeitende, Studierende)
36 % 60 % schreiben männliche und weibliche Form aus (Doppelnennung)
19 % 21 % verwenden Klammer-/Schrägstrich-Schreibweisen (Voluntär/in)
18 % 21 % verwenden Binnen-I (VoluntärIn)
14 % 13 % verwenden Gendersternchen (Voluntär*in)
02 % ohne Angabe
01 % 00 % verwenden Gender Gap (Voluntär_in)
12 % 03 % verwenden keine gendergerechte Sprache

Verwendung in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur

In der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur wird geschlechtergerechte Sprache nur vereinzelt verwendet. Im Juni 2018 erschien in der Zeitung Die Zeit eine Umfrage unter 15 namhaften Autorinnen und Autoren des deutschsprachigen Literaturbetriebs, bei der sich die Mehrzahl gegen die Verwendung von Binnen-I, Sternchen oder Partizipien aussprach:[133]

Die österreichische Schriftstellerin Ann Cotten verwendet experimentelle Formen gegenderter Sprache, die sie „polnisches Gendering“ nennt. Dabei kommen „alle für alle Geschlechter nötigen Buchstaben in beliebiger Reihenfolge ans Wortende“.[134] 2019 verwendete sie das Verfahren in ihrem Roman Lyophilia und verweist darauf, auch die Lyrikerin Monika Rinck verwende polnisches Gendering. In Cottens Roman treten unter anderem „Greisenni“, „Teilnehmernnnie“, „Betrachterni“ und „Oberunterösterreichernnnie“ auf.[135] Durch die willkürlichen Endungen entsteht ein Effekt ästhetischer Verfremdung geschlechtergerechter Sprache.[136]

In der Fantasy-Literatur verwendet 2019 der Science-Fiction-Roman Wasteland von Judith C. Vogt und Christian Vogt konsequent geschlechtergerechte Formulierungen.[137][138] In einem Essay erklärt die Autorin, die Vermeidung des generischen Maskulinums sei ein bewusstes Experiment gewesen.[139]

Kritik

Kritik an Grundannahmen der feministischen Sprachkritik

Die These der feministischen Sprachkritik, dass Veränderungen in der Sprache zu gesellschaftlichen Veränderungen führen würden, wird von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen als unhaltbar betrachtet. Die Annahme eines solchen Automatismus erinnere eher „an sprachmagische Vorstellungen vergangener Zeiten, deren Relikte heute noch bei Flüchen und Beschwörungen zu beobachten seien“, kritisiert die Sprachwissenschaftlerin Margarete Jäger.[140] Die Psychologin und Linguistin Gisela Klann-Delius resümiert 2008: Die Sprache sei für gesellschaftliche Probleme weder verantwortlich, noch könne sie diese beheben.[141] Ähnlich sieht es der Linguist Wolfgang Klein, der einwendet, die Rolle der Sprache werde in diesem Zusammenhang „ein bisschen überschätzt“.[142]

Der Philosophen Philipp Hübl weißt darauf hin, dass die zugrundeliegende These von einem starken Einfluss der Sprache auf das Bewusstsein („Sprache prägt das Bewusstsein“) zwar bis heute in den Geisteswissenschaften verbreitet sei. In analytischen Philosophie und der Linguistik gelte sie aber als „äusserst fragwürdig, vor allem weil die experimentellen Hinweise dafür dürftig ausfallen.“[143]

Generisches Maskulinum und stereotype Geschlechterrollen

Dass das generische Maskulinum die Ursache für das „Nicht-Mitdenken“ von Frauen beim Lesen, Schreiben, Sprechen und Hören sein soll, bezweifeln verschiedene Wissenschaftler. Die Philosophin Svenja Flaßpöhler stellt 2019 fest: Der Grund dafür, dass das Wort „Professoren“ an Männer denken lasse, liege nicht in der Sprache selbst, sondern in der sozialen Realität. „Wären die Lehrstühle seit jeher paritätisch durch Frauen besetzt, wäre das Vorstellungsbild, das sich bei dem Wort 'Professoren' einstellt, ein ganz anderes.“[144] Der Philosoph Philipp Hübl sieht sozial erlernte Rollenbilder als ursächlich für diese Vorstellungsbilder an. Jene Rollenbilder würden unabhängig von der Sprache an die Welt herangetragen. Hübl fasst 2018 zusammen: „Auf eine einfache Frage gebracht: Denken wir bei '300 Piloten haben gestreikt' an Männer, weil das Wort maskulin ist? Oder weil wir ein stereotypes Rollenbild vom Pilotenberuf haben? Der zweite Fall ist sehr viel wahrscheinlicher.“[145]

Nach Ansicht von Sozialpsychologen fußen Geschlechterrollen-Stereotype auf verschiedene soziokulturelle Einflussquellen wie Familienmitglieder, Gleichaltrige und Medien, die „mitbestimmen was es bedeutet, Junge oder Mädchen, Mann oder Frau zu sein“. (Siehe auch: Geschlechterrolle.)

Frauenbenachteiligung und Sprache

Der Literaturkritiker Ulrich Greiner meint 2018, dass die sprachwissenschaftliche Komparatistik keinerlei belastbare Hinweise darauf liefere, dass zwischen Sprache einerseits und Sexismus und Frauenbenachteiligung andererseits tatsächlich ursächliche Zusammenhänge beständen. Viele Sprachen, wie etwa das Ungarische oder das Türkische, besitzen gar keine grammatischen Mittel, um einen Geschlechterunterschied zu bezeichnen, und trotzdem werden in den Gesellschaften, in denen diese Sprachen gesprochen werden, Frauen benachteiligt.[146] Der Philosoph Philipp Hübl und die Sprachwissenschaftler Josef Bayer und Wolfgang Klein kommen in ihren Analysen zum selben Ergebnis.[147][148][149]

Verständlichkeit und Stilistik

Ein wesentlicher Einwand gegen die geschlechtergerechte Sprache lautet, die nach ihren Prinzipien verfassten Texte seien oft – besonders bei Doppelnennung der Geschlechter – schwerer verständlich als Texte, die das generische Maskulinum verwenden.[150] Ein weiteres Problem bestehe darin, dass gegenderte Texte wegen des Einsatzes von schriftbildbezogenen Gestaltungsmitteln wie Schrägstrich und Binnen-I für den mündlichen Vortrag wenig geeignet sind.

Ferner wird kritisiert, dass bei gegenderten Texten der Aspekt des Geschlechtlichen oft in einer Weise in den Vordergrund trete, die von der intendierten Kernaussage ablenke. Beispiel für eine konventionelle Formulierung: Ärzte betrachten den Therapeuten allenfalls als Tröster für ihre Patienten. Geschlechtergerechte Variante: Ärztinnen und Ärzte räumen dem therapeutischen Beruf allenfalls eine tröstende Funktion ein. Die Sprachwissenschaftlerin Gisela Klann-Delius stellt 2005 fest, dass hier wesentliche „Ausdrucksnuancen verschwinden“ und „der konkrete Gehalt der Äußerung (Therapeut als Tröster) einer geschlechtergerechten, aber wenig lebendigen und konkreten Darstellungsweise“ geopfert werde.[150]

Sprachtheoretische und sprachpragmatische Ungenauigkeit

Der Romanist Hartwig Kalverkämper wirft der Feministischen Linguistik 2011 vor, nicht sauber zwischen Zeichen (Wörtern) und Bezeichnetem (Männern und Frauen) sowie zwischen dem Genus von Wörtern und dem Sexus von Personen zu unterscheiden. In der Sprachwissenschaft sei umstritten, in welchem Zusammenhang Genus und Sexus stehen.[151] Die Psychologin Lisa Irmen erforschte bereits in den 1990er-Jahren das generische Maskulinum und stellte diesbezüglich 2003 klar: „Das Genus der Substantive, mit denen Personen benannt werden, darunter besonders das der Verwandtschaftsbezeichnungen, stimmt im allgemeinen mit dem natürlichen Geschlecht (dem Sexus) der Person überein: der Vater, die Mutter; … der Mann, die Frau; der Lehrer, die Lehrerin; der Knecht, die Magd.“[152]

Die Verwendung des substantivierten Partizips I zur Bildung von Ersatzwörtern (Studierende, Teilnehmende, Lehrende, Tanzende) lehnen einige Sprachwissenschaftler und Schriftsteller aus grammatikalischen Gründen ab. Demnach beschreibe eine solche Wortbildung üblicherweise eine Person, die gerade etwas tue. Der Sprachwissenschaftler Wolfgang Klein verdeutlicht 2019 den Unterschied: „Der Fahrer und der Fahrende zum Beispiel, das ist schon etwas anderes. Der Fahrende ist der, der gerade fährt. Die Tänzerin muss nicht unbedingt gerade tanzen, die Tanzende aber sehr wohl.“[153] Entsprechend ist nach Auffassung der Kritiker auch die Wortbildung Studierende auf eine aktuell ausgeübte Tätigkeit bezogen, während das schon im Lateinischen substantivierte Partizip (studens, von studere) im Wort „Student“ einen Status bezeichnet. Nicht alle Studenten seien immer „studierend“ (mit ihrem Studium beschäftigt) und nicht alle, die sich gerade Studien widmeten, seien zwangsläufig auch Studenten oder Studentinnen. Der Schriftsteller Max Goldt meint 2002 dazu: „Wie lächerlich der Begriff Studierende ist, wird deutlich, wenn man ihn mit einem Partizip Präsens verbindet. Man kann nicht sagen: In der Kneipe sitzen biertrinkende Studierende. Oder nach einem Massaker an einer Universität: Die Bevölkerung beweint die sterbenden Studierenden. Niemand kann gleichzeitig sterben und studieren.“[154]

Die Verwendung von Ersatzwörtern, die durch Bildung des Partizips II gebildeten werden, kritisiert der Sprachwissenschaftler Peter Eisenberg 2017: „Ein Geflüchteter kann einer sein, der sich einem Regenguss oder einer nervigen Seminarveranstaltung entzieht, ein Flüchtling dagegen flieht vor Krieg, Gewalt oder politischer Verfolgung.“[155]

Kontraproduktive Betonung gesellschaftlicher Unterschiede

Ein weiterer Einwand lautet, die geschlechtergerechte Sprache bekräftige die „Relevanz von Geschlecht als sozialer Kategorisierung“ weiter, obwohl die Intention des Gleichstellungsgedankens eigentlich in die gegenteilige Richtung ziele.[150]

Der Psycholinguist Wolfgang Klein resümiert 2008 in Bild der Wissenschaft: Der Sexismus, der eigentlich bekämpft werden soll, werde mit den gendergerechten Schreibweisen erst in die Sprache eingeführt. Die Doppelnennungen würden jetzt erst unterstreichen, dass ein weiblicher Professor nur eine Professorin sein kann – und möglicherweise doch keine Frauen gemeint sein könnten, wenn von Politikern die Rede ist.[156]

Die Ethnologin Ingrid Thurner stellt 2013 in einem Beitrag in Die Welt die Frage, ob „die fortgesetzte Betonung des eigentlich Selbstverständlichen, nämlich der Mehrgeschlechtlichkeit, die gesellschaftlichen Ungleichheiten nicht nur nicht aufgeweicht, sondern sogar zementiert“ habe. Laut Thurner wird „die Sprachgerechtigkeit den Frauen von den Männern als Geschenk dargebracht, ist aber bloß ein Ablenkungsmanöver“. Alternativformen wie das Binnen-I hätten nach Thurners Auffassung nichts an den tatsächlichen Ungleichstellungen geändert. Männer „sehen ihre Vormachtstellung durch den inflationären Gebrauch von ein paar Sonderzeichen nicht bedroht“.[157]

Kritik als ideologische Sprachpolitik

Der Germanist und Romanist Roland Kaehlbrandt hält 2016 die geschlechtergerechte Sprache für das Produkt einer „Bevormundungsgesellschaft“, deren Akteure mit „übertriebener Selbstgewissheit“ ihre sprachpolitische Agenda verfolgten und hierbei eine Art „Moraldeutsch“ ins Leben gerufen hätten. Auch ästhetische Argumente gegen das „Gerechtigkeitsdeutsch“ führt er an und konstatiert Künstlichkeit und den Verlust von Sprachschönheit: „Die sprachlichen Verrenkungen, die aus dem akademischen Milieu in die Öffentlichkeit gelangen, zeugen zwar von Engagement für die Sache, aber leider auch von Weltfremdheit und mangelndem Sprachgefühl.“[158]

Der Sprachwissenschaftler Josef Bayer meint 2019, dass die Sprachwissenschaft „den Irrweg der vermeintlich gendergerechten Sprache leichter ans Licht bringen“ könne als jede andere Disziplin. Die Vorschläge für diese Sprachreform kämen zwar „in erster Linie von den Universitäten“, aber es „sind in der Regel keine Linguisten, die das Gendersprech-Projekt befördern“. Er stelle sich nicht „in die Reihe der Empörten, die einen Sprachverfall beklagen“, sondern gehöre „zu denjenigen, die eine unaufhaltsame historische Änderung der Sprache als quasi naturgegeben anerkennen“. Das Problem sei, dass die Gendersprache keine aus der Sprache selbst hervorgehende Evolution darstelle, sondern „ein von aussen aufgesetztes Reförmchen“ sei. Mit natürlichem Sprachwandel habe „Gendersprache nicht das Geringste zu tun“. Die Gendersprache folge einem „kruden Funktionalismus, der in allem, was die Sprache bietet, einen für den Menschen wesentlichen ‚Sinn‘ sucht“. Ein „Gendersystem“ sei nicht dazu da, etwas über Männer und Frauen in einer Gesellschaft zu sagen, sondern allenfalls, um eine Beziehung zwischen Wörtern zu stiften, die „Kongruenz“ genannt wird (die regelhafte Übereinstimmung). Umbenennungen hätten noch nie etwas an den wirklichen Sachverhalten bewirkt. Da die gendergerechte Sprache nichts anderes sei als eine „fehlmotivierte Umbenennung von bestimmten Bezeichnungen“, werde sie „ausser einer Menge stilistischer und ästhetischer Entgleisungen nichts Positives und schon gar nichts Fortschrittliches hervorbringen“.[159]

Prominente Schriftsteller als Kritiker

Gegen „Sprachgenderismus“ und dessen Ideologie tritt der Dichter Reiner Kunze auf. In der „Passauer Neuen Presse“ wird Kunze wie folgt zitiert: „Der Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie, die sich gegen die deutsche Sprachkultur und das weltliterarische Erbe richtet, das aus dieser Kultur hervorgegangen ist.“ Als Beispiel für Verunstaltungen, die durch „Sprachgenderismus“ verursacht sind, führt Kunze unter anderem eine Textstelle aus einem österreichischen Unterstufen-Deutschbuch für den Schulgebrauch an: „Eine/r ist Zuhörer/in, der/die andere ist die Vorleser/in. Eine/r liest den Abschnitt vor, der/die Zuhörer/in fasst das Gehörte zusammen.“ Dementsprechend fordert Kunze: „Man schreibe nie, was man nicht sprechen kann, oder was zu einer Verkrüppelung der gesprochenen Sprache führt (Professx, Stud_entin, Trans*autoren, Akteure/innen [gendergerechte Schreibweisen nach Prof. Dr. phil Lann Hornscheidt, geb. Antje Hornscheidt, Humboldt-Universität Berlin]). In dem österreichischen Schulbuch hat man für Kinder gedruckt, was sich nicht einmal fließend lesen läßt.“[160]

Andere Sprachen

Englisch

In der englischen Sprache findet sich seit dem 14. Jahrhundert – etwa hundert Jahre nach dem Aufkommen der Plural-Fürwörter – auch die unbestimmte Verwendung des pluralen Fürworts they in der singularen Bedeutung für eine einzelne Person, als neutrale Alternative zu den geschlechtsbezogenen Fürwörtern he und she (siehe Generischer Plural they im Englischen).[161] Ab Mitte der 2010er-Jahre verbreitet sich das singulare they für nichtbinäre Personen. Daneben gibt es immer wieder Vorschläge für geschlechtlich unbestimmte Fürwörter wie xe, ze oder das zie / hir von Norrie May-Welby.[162] Von diesen konnte aber noch keines eine signifikante Verbreitung oder Akzeptanz erlangen. Als Schrägstrichschreibung tritt mitunter s/he auf. Da das Genus aus der englischen Grammatik ansonsten fast vollständig verschwunden ist, spielen dort andere Phänomene als die Übereinstimmung mit dem biologischen Geschlecht (Sexus) eine größere Rolle im öffentlichen Diskurs als etwa im Deutschen (siehe auch Movierung im Englischen).

Als geschlechtsneutrale Anrede ist Mx aufgekommen (ausgesprochen: „Mix“ oder „Max“), dabei werden die Endungen der männlichen Anrede Mr (Mister „Herr“) und der weiblichen Form Mrs (Mistress „Frau“) oder Ms durch ein x ersetzt. Im Dezember 2015 nahm das Oxford English Dictionary die Anredeform Mx auf.[163][164][165]

In neuester Zeit werden auch genderspezifische Bezeichnungen verändert: mailman / mailwoman wird zu mail carrier.

Französisch

In der französischen Sprache gibt es im Unterschied zum Deutschen verschiedene Personalpronomen für die zwei Geschlechter auch in der Pluralform: Der deutsche Satz „sie singen“ heißt ils chantent für männliche und elles chantent für weibliche Personen. Für gemischte Personengruppen wird die männliche Form verwendet.[166]

Für einige Berufsbezeichnungen gibt es geschlechtsneutrale Substantive, sogenannte épicènes, beispielsweise l’architecte (der Architekt/die Architektin) le/la pianiste (der Pianist/die Pianistin), le/la sécretaire (der Sekretär/die Sekretärin).[167] Als neue geschlechtsneutrale Bezeichnungen (nouveaux épicènes) kommen Bezeichnungen wie le/la juge (der Richter/die Richterin) und le/la ministre (der Minister/die Ministerin) hinzu: So löste etwa in der französischen Politik gegen Ende des 20. Jahrhunderts die Anrede Madame la Ministre die zuvor verwendete Anrede Madame le Ministre weitgehend ab (siehe auch Movierung im Französischen).

Bereits im Jahr 1984 hatte Yvette Roudy, Ministerin für die Rechte der Frau, eine Kommission für die Formulierung frauengerechter Berufs- und Funktionsbezeichnungen eingesetzt. Deren Vorschläge zu weiblichen Bezeichnungen, Titeln und Dienstgraden ließ der sozialistische Premierminister Laurent Fabius 1986 den entsprechenden Dienststellen zur Beachtung zukommen.[168]

Im Jahr 2017 wies Premierminister Édouard Philippe die staatlichen Behörden an, in amtlichen Texten nicht die sogenannte „écriture inclusive“ zu verwenden. Diese strebt nach geschlechtergerechter Schreibung mithilfe von Mittelpunkten oder ähnlichen typografischen Mitteln. Die Staatsverwaltung müsse sich „aus Gründen der Verständlichkeit und der Klarheit an die grammatischen und syntaktischen Regeln halten“.[169] Zuvor hatte sich bereits der französische Blindenverband gegen die „écriture inclusive“ ausgesprochen, da sie Sehbehinderten die Nutzung von Vorleseprogrammen (Screenreader) fast unmöglich mache. Die Académie française hatte hingegen sämtliche Formen der geschlechtergerechten Sprache verworfen, selbst weibliche Endungen für Berufsbezeichnungen; dem folgte Philippe jedoch nicht, sondern erklärte diese ausdrücklich für erwünscht.[170]

Nach langjähriger Ablehnung stellte die Académie française am 28. Februar 2019 mit nur zwei Gegenstimmen fest, dass es keine prinzipiellen Hinderungsgründe gibt, in der französischen Sprache Berufsbezeichnungen, Funktionsbezeichnungen, Titel und akademische Grade in der weiblichen Form zu verwenden.[171]

Isländisch und Finnisch

Die isländische Sprache hat das geschlechtsneutrale Pronomen hán als Zusammenfassung von „er/sie“ (ähnlich zum neuen schwedischen hen), in der finnischen Sprache hän geschrieben.[172]

Hán wird seit dem Frühjahrssemester 2016 an der Universität Island gelehrt.[173]

Portugiesisch und Spanisch

In der portugiesischen und der spanischen Sprache wird aufgrund der häufigsten Genusmarkierung eines Wortes durch die Endung -o oder -a, von manchen das @-Zeichen als Kombination beider Buchstaben verwendet: „Caras amigas e caros amigos“ (Liebe Freundinnen und liebe Freunde) > „Car@s amig@s“. In vielen romanischen Sprachen werden Adjektive wie im Beispiel zu sehen und anders als im Deutschen auch im Plural geschlechtsabhängig dekliniert.

Rumantsch

In der Schriftsprache Rumantsch Grischun wird zwischen maskulinen und femininen Substantiven unterschieden: il scolar, der Schüler; la scolara, die Schülerin; ils scolars, die Schüler, wenn es sich um männliche Schüler oder um eine gemischte Gruppe von männlichen und weiblichen Schülern handelt; las scolaras, wenn es sich um eine Gruppe von Schülerinnen handelt. Wie im Deutschen wird ein grammatikalisches Geschlecht verwendet. So heißt es zum Beispiel la gruppa da scolars, die Schülergruppe (feminin), obwohl die Gruppe aus männlichen Schülern besteht, aber il chor da scolaras, der Chor von Schülerinnen (maskulin).

Schwedisch

In der schwedischen Sprache gibt es seit der Jahrtausendwende neben den persönlichen Fürwörtern han und hon („er“ und „sie“) das geschlechtsneutrale hen (nicht zu übersetzen, am ehesten: „sier“). Es kann etwa eine Person mit neutraler Geschlechtsidentität beschreiben oder eine Person unbekannten oder unbestimmten Geschlechts. Spätestens 2012 tauchte hen im Sprachgebrauch auf und verbreitete sich so rasch, dass die Schwedische Akademie das Wort 2014 in ihre Wortliste aufnahm.[174][175] Im April 2015 fand hen auch Aufnahme im offiziellen Wörterbuch der schwedischen Sprache, der Svenska Akademiens ordlista.[176]

Thailändisch

Die thailändische Sprache kennt kein grammatisches Geschlecht. Bestimmte Substantive haben eine geschlechtsspezifische Bedeutung, etwa chai ชาย „Mann“ – ying หญิง „Frau“ – pho พ่อ „Vater“ – mae แม่ „Mutter“ – racha ราชา „König“ – rachini ราชินี „Königin“. Die meisten Substantive sind hingegen in ihrer lexikalischen Bedeutung geschlechtsneutral, etwa khon (คน „Mensch“), khru (ครู „Lehrer/in“) oder nakrian (นักเรียน „Schüler/in“, wörtlich „Person-lernen“). Soll das Geschlecht der Person mitangegeben werden, so erfolgt dies durch Wortzusammensetzung, etwa nakrian-chai (นักเรียนชาย „Schüler“, wörtlich „Person-lernen-Mann“) und nakrian-ying (นักเรียนหญิง „Schülerin“, wörtlich „Person-lernen-Frau“). Selbst manche Bezeichnungen für Familienmitglieder sind in ihrer Grundform geschlechtsneutral, etwa phi (พี่ „älteres Geschwister“) und nong (น้อง „jüngeres Geschwister“). Soll hingegen mitgeiteilt werden, ob es sich um einen Bruder oder eine Schwester handelt, ist wiederum eine Zusammensetzung erforderlich, etwa phi-sao (พี่สาว „ältere Schwester“) und nong-chai (น้องชาย „jüngerer Bruder“).[177]

Mit Bezug auf Gruppen verschiedenen Geschlechts wird in der Regel die geschlechtsneutrale Grundform verwendet. Auch bei der Anrede eines Publikums werden meist geschlechtsneutrale Bezeichnungen verwendet, etwa than phu mi kiat (ท่านผู้มีเกียรติ „geehrte Gäste“) statt „meine Damen und Herren“. Nur wenn besonders betont werden soll, dass einer Gruppe Personen beiderlei Geschlechts angehören, werden die geschlechtsspezifischen Zusammensetzungen verwendet.[178]

Siehe auch

Portal Frauen: Gendergerechte Sprache – Leitfäden, Presse, Studien, Videos
Portal: Sprache – Wikipedia-Inhalte zu Sprachen
Portal: Linguistik – Wikipedia-Inhalte zur Sprachwissenschaft

Literatur

  • 2020: Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Handbuch geschlechtergerechte Sprache: Wie Sie angemessen und verständlich gendern. Herausgegeben von der Dudenredaktion. Dudenverlag, Berlin April 2020, ISBN 978-3-411-74517-3.
  • 2019: Gabriele Diewald, Anja Steinhauer: Duden: Gendern – ganz einfach! Herausgegeben von der Dudenredaktion. Dudenverlag, Berlin März 2019, ISBN 978-3-411-74335-3 (Leseprobe auf duden.de).
  • 2019: Hanna Acke: Sprachwandel durch feministische Sprachkritik: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch an den Berliner Universitäten. In: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik. Springer, April 2019, S. 1–18 (Universität Turku; Volltext: doi:10.1007/s41244-019-00135-1).
  • 2019: Gabriele Diewald: Linguistische Kriterien und Argumente für geschlechtergerechten Sprachgebrauch. In: Sabine Berghahn, Ulrike Schultz (Hrsg.): Rechtshandbuch für Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Loseblattsammlung. Dashöfer, Hamburg 2001–2019, ISBN 978-3-931832-44-5, Grundlagen 1.3.
  • 2018: Helga Kotthoff, Damaris Nübling: Genderlinguistik – Eine Einführung in Sprache, Gespräch und Geschlecht. Narr Francke Attempto, Tübingen Dezember 2018, ISBN 978-3-8233-7913-3 (Vorstellung auf uni-mainz.de).
  • 2018: Gabriele Diewald: Zur Diskussion: Geschlechtergerechte Sprache als Thema der germanistischen Linguistik – exemplarisch exerziert am Streit um das sogenannte generische Maskulinum. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Band 46, Heft 2, September 2018, S. 283–299 (doi:10.1515/zgl-2018-0016; Downloadseite).
  • 2018: Anatol Stefanowitsch: Eine Frage der Moral: Warum wir politisch korrekte Sprache brauchen. Dudenverlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-411-74358-2 (Interview im DLF, Interview auf ze.tt).
  • 2017: Anja Steinhauer, Gabriele Diewald: Richtig gendern: Wie Sie angemessen und verständlich schreiben. Herausgegeben von der Dudenredaktion. Dudenverlag, Berlin 2017, ISBN 978-3-411-74357-5.
  • 2016: Eintrag: geschlechtergerechter Sprachgebrauch. In: Dudenredaktion: Duden – Das Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle: Richtiges und gutes Deutsch (= Duden. Band 9). 8., vollständig überarbeitete Auflage. Bibliographisches Institut, Dudenverlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-411-04098-8, S. 387–395 (Volltext in der Google-Buchsuche; siehe auch im Duden-Newsletter vom März 2017: Geschlechtergerechter Sprachgebrauch – Asterisk und Unterstrich).
  • 2014: AG Feministisch Sprachhandeln (u. a. Lann Hornscheidt): Was tun? Sprachhandeln – aber wie? W_Ortungen statt Tatenlosigkeit. 2. Auflage 2014/2015. Zentrum für transdisziplinäre Geschlechterstudien, Humboldt-Universität Berlin (Erstauflage: Oktober 2014; AG-Info; PDF: 25 MB, 69 Seiten auf feministisch-sprachhandeln.org).
  • 2014: Luise F. Pusch: Gerecht und Geschlecht: neue sprachkritische Glossen. Wallstein, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1428-3.
  • 2012: Susanne Günthner, Dagmar Hüpper, Constanze Spieß (Hrsg.): Genderlinguistik: Sprachliche Konstruktionen von Geschlechtsidentität (= Linguistik – Impulse & Tendenzen. Band 45). de Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-027287-1 (Inhaltsverzeichnis; Leseprobe in der Google-Buchsuche).
  • 2004: Karin M. Eichhoff-Cyrus (Hrsg.): Adam, Eva und die Sprache: Beiträge zur Geschlechterforschung. Dudenverlag, Mannheim u. a. 2004, ISBN 3-411-04211-7.
  • 2001: Dagmar Stahlberg, Sabine Sczesny: Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. In: Psychologische Rundschau. Band 52, Nr. 3, 2001, S. 131–140 (PDF: 1,3 MB, 10 Seiten auf fh-muenster.de).
  • 1993: Elmar Schafroth: Berufsbezeichnungen für Frauen in Frankreich – Sprachpolitische Maßnahmen und sprachliche Wirklichkeit. In: Lebende Sprachen. Nr. 2, 1993 (PDF: 434 kB, 4 Seiten auf uni-duesseldorf.de).
  • 1992: Senta Trömel-Plötz: Vatersprache, Mutterland. Beobachtungen zu Sprache und Politik. Frauenoffensive, München 1992, ISBN 3-88104-211-3.
  • 1984: Luise F. Pusch: Das Deutsche als Männersprache. Suhrkamp, Frankfurt/M. 1984, ISBN 3-518-11217-1.

Richtlinien, Leitfäden

Plattformen:

Presseartikel:

Einzelnachweise

  1. Gisela Schoental: Personenbezeichnungen im Deutschen als Gegenstand feministischer Sprachkritik. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 17, Heft 3, online: 28. Oktober 2009, Seiten 296–314, hier S. 301 (doi:10.1515/zfgl.1989.17.3.296).
  2. Peter Eisenberg, interviewt von Hans-Joachim Wiese: Das generische Maskulinum: „Ich nenne das sprachpolizeiliche Allüren“. In: Deutschlandfunk Kultur. 13. März 2018, abgerufen am 25. Mai 2020; Zitat: „‚Der [Unterschied] besteht darin, dass es das generische Maskulinum im Deutschen gibt und das generische Femininum gibt es nicht.‘“
  3. Ingrid Samel: Asymmetrien in Sprachsystem und Sprachgebrauch. In: Dieselbe: Einführung in die feministische Sprachwissenschaft. Erich Schmidt, Berlin 1995, ISBN 3-503-03709-8, S. 49–52, hier S. 50.
  4. Gisela Schoenthal: Personenbezeichnungen im Deutschen als Gegenstand Feministischer Sprachkritik. In: Zeitschrift für Germanistische Linguistik. Band 17, Nr. 3, Januar 1989, S. 296–314 (doi:10.1515/zfgl.1989.17.3.296).
  5. Bundeskanzleramt Österreich, Gleichbehandlungsanwaltschaft: Empfehlung der Gleichbehandlungsanwaltschaft. Geschlechtergerechte Sprache. 2011 (?), S. 3 (PDF: 185 kB, 4 Seiten auf gleichbehandlungsanwaltschaft.at (Memento vom 1. Mai 2011 im Internet Archive)).
  6. Stahlberg/Sczesny u. a.
  7. Gisela Klann-Delius: Sprache und Geschlecht: Eine Einführung. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, ISBN 3-476-10349-8, S. 55 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche); Zitat: „Insgesamt deuten die Studien zum generischen Maskulinum in ihren Ergebnissen daraufhin, dass das generische Maskulinum als männlich gedeutet wird, vermutlich weil dies in vielen Kontexten der wahrscheinlichere Fall ist. Ob dies ein Effekt der Sprache, der lebensweltlichen Erfahrung und Gegebenheiten oder ein Effekt eines generellen Stereotyps ist, kann derzeit nicht klar entschieden werden. Da die Studien zum generischen Maskulinum fast ausschließlich mit studentischen Probanden durchgeführt wurden, kann nicht sicher behauptet werden, dass sie auf andere Gruppen generalisierbar sind.“
  8. Für Studien an (Klein-)Kindern vgl. beispielsweise: Vervecken, Hannover und Wolter (2013, doi:10.1016/j.jvb.2013.01.008); Conkright, Flannagan und Dykes (2000, doi:10.1023/A:1007167432657).
    Für Studien mit nicht-studentischen Stichproben vgl. beispielsweise: Gabriel und Mellenberger (2004, doi:10.1024/1421-0185.63.4.273), die aus Sportclubs rekrutierte Erwachsene untersuchten; Braun, Sczesny und Stahlberg (2005, doi:10.1515/comm.2005.30.1.1) verwendeten in Experimenten 1 und 3 nicht-studentische Stichproben; Blake und Klimmt (2010, doi:10.1007/s11616-010-0093-2) untersuchten gemischte Gruppen, die sowohl aus Studierenden als auch als Personen mit nicht-universitärem Hintergrund bestanden.
  9. Gabriele Diewald: Zur Diskussion: Geschlechtergerechte Sprache als Thema der germanistischen Linguistik – exemplarisch exerziert am Streit um das sogenannte generische Maskulinum. In: Zeitschrift für germanistische Linguistik. Band 46, Heft 2, 2018, S. 295
  10. a b c Dudenredaktion: Duden-Newsletter vom 07.01.11 (Memento vom 16. Juni 2016 im Internet Archive) In: Duden.de. 7. Januar 2011, letzter Abschnitt: Beide Geschlechter richtig ansprechen, abgerufen am 15. Mai 2020.
  11. a b c Schweizerische Bundeskanzlei, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften: Geschlechtergerechte Sprache: Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Zürich 2009, S. 22 (Downloadseite).
  12. a b c Brigitte Scheele, Eva Gauler: Wählen Wissenschaftler ihre Probleme anders aus als WissenschaftlerInnen? Das Genus-Sexus-Problem als paradigmatischer Fall der linguistischen Relativitätsthese. In: Sprache & Kognition. Band 12, Nr. 2, 1993, S. 59–72 (Abstract).
  13. a b Dagmar Stahlberg, Sabine Sczesny: Effekte des generischen Maskulinums und alternativer Sprachformen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen. In: Psychologische Rundschau. Band 52, Nr. 3, 2001, S. 131–140, doi:10.1026//0033-3042.52.3.131 (Online [PDF]).
  14. a b Jutta Rothmund, Brigitte Scheele: Personenbezeichnungsmodelle auf dem Prüfstand. In: Zeitschrift für Psychologie. Band 212, Nr. 1, 2004, S. 40–54, doi:10.1026/0044-3409.212.1.40 (Abstract).
  15. a b Christopher Blake, Christoph Klimmt: Geschlechtergerechte Formulierungen in Nachrichtentexten. In: Publizistik. Band 55, Nr. 3, 2010, S. 289–304, doi:10.1007/s11616-010-0093-2 (Abstract).
  16. Benjamin Haerdle: Uni Leipzig verweiblicht ihre Grundordnung. In: duz. Magazin für Forscher und Wissenschaftsmanager, 31. Mai 2013.
  17. Grundordnung der Universität Leipzig. Vom 6. August 2013. (Memento vom 29. August 2017 im Internet Archive)
  18. a b Elke Heise (TU Braunschweig): Sind Frauen mitgemeint? Eine empirische Untersuchung zum Verständnis des generischen Maskulinums und seiner Alternativen. In: Sprache & Kognition. Band 19, Nr. 1–2, 2000, S. 3–13, doi:10.1024//0253-4533.19.12.3 (Abstract).
  19. Frederike Braun, Sabine Sczesny, Dagmar Stahlberg: Cognitive effects of masculine generics in German: An overview of empirical findings. In: Communications. Band 30, Nr. 1, 2005, S. 1–21, hier: S. 4, doi:10.1515/comm.2005.30.1.1 (Online [PDF]).
  20. Katrin Nussmayr: Das geschlechtliche I ohne Tüpfelchen. 15. Juli 2014, abgerufen am 7. August 2018.
  21. Katja Müller, Sandra Reinmuth, Katrin Lindner, Rainer Greifeneder: Effekte geschlechtergerechter Sprache auf die Beantwortung von Meinungsumfragen. 1999 (PDF; 69 kB auf uni-mannheim.de (Memento vom 8. Januar 2005 im Internet Archive)).
  22. Elke Heise: Auch einfühlsame Studenten sind Männer: Das generische Maskulinum und die mentale Repräsentation von Personen. In: Verhaltenstherapie & psychosoziale Praxis. Band 35, Nr. 2, 2003, S. 285–291 (Abstract).
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  26. „Gendergerechte“ Sprache: „Professx“ und andere Sprachmutanten. Die Presse, 29. November 2014
  27. Antonia Baum: Sagen Sie bitte Profx. zu mir, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 17. November 2014
  28. Robin Detje: Anschwellender Ekelfaktor, Zeit, 24. November 2014
  29. Hannelore Mabry: „Erstens mache ich keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern, zweitens muß in manchen Fällen etwas im Interesse der Öffentlichkeit deutlich gesagt werden, und drittens habe ich nicht Arschlöcher, sondern Arschlöcherinnen gesagt.“ Inhaltlich quer. Der Spiegel 6/1987
  30. Friederike Braun: Mehr Frauen in die Sprache. Hrsg.: Ministerium für Justiz, Frauen, Jugend und Familie des Landes Schleswig-Holstein. Dezember 2000, ISSN 0935-4646 (PDF).
  31. Frederike Braun, Sabine Sczesny, Dagmar Stahlberg: Cognitive effects of masculine generics in German: An overview of empirical findings. In: Communications. Band 30, Nr. 1, 2005, S. 1–21, hier: S. 3, doi:10.1515/comm.2005.30.1.1 (Online [PDF]).
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  37. Leitfaden zum geschlechtergerechten Formulieren im Deutschen. Schweizerische Bundeskanzlei, in Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, 2., vollständig überarbeitete Auflage 2009, S. 30.
  38. Ingrid Thurner: Choreografie der Sonderzeichen. (Memento vom 8. Dezember 2016 im Internet Archive) In: Wiener Zeitung vom 31. Jänner 2015.
  39. a b c d Friederike Braun, Susanne Oelkers, Karin Rogalski, Janine Bosak, Sabine Sczesny: „Aus Gründen der Verständlichkeit …“: Der Einfluss generisch maskuliner und alternativer Personenbezeichnungen auf die kognitive Verarbeitung von Texten (PDF; 60 kB). In: Psychologische Rundschau. Band 53, Nr. 3, 2007, S. 183–189. doi:10.1026/0033-3042.58.3.183
  40. a b c Andreas Beelmann, Kai J. Jonas: Diskriminierung und Toleranz: Psychologische Grundlagen und Anwendungsperspektiven. Springer VS, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-531-91621-7, S. 204.
  41. Prentice 1994; Frank-Cyrus und Dietrich 1997; Guyatt et al. 1997; Parks und Robertson 2000; Rothmund und Christmann 2003; Steiger und Irmen 2007; Braun et al. 2007
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  43. Jutta Rothmund, Ursula Christmann: Auf der Suche nach einem geschlechtergerechten Sprachgebrauch: Führt die Ersetzung des generischen Maskulinums zu einer Beeinträchtigung von Textqualitäten? In: Muttersprache, 112, Nr. 4, 2002, S. 115–135.
  44. a b c d e f Senta Trömel-Plötz, Ingrid Guentherodt, Marlis Hellinger, Luise F.Pusch: Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs. In: Magdalene Heuser (Hrsg.): Frauen – Sprache – Literatur. Fachwissenschaftliche Forschungsansätze und didaktische Modelle und Erfahrungsberichte für den Deutschunterricht (= ISL Informationen zur Sprach- und Literaturdidaktik, Bd. 38). Schöningh, Paderborn/München/Wien/Zürich 1982, ISBN 978-3-506-74088-5, S. 84–90.
  45. The World Atlas of Language Structures, chapter 31: Sex-based and Non-sex-based Gender Systems
  46. a b c d Leyla Movahedi: Leitfäden – ein Überblick. In: Geschlechtergerechte Sprache. Diplomarbeit (2009) unter der Betreuung von Johanna Dorer, Universität Wien. Fakultät für Sozialwissenschaften, S. 65–96 (Universitätsbibliothek der Uni Wien PDF zum Download).
  47. Ruth Wodak, Gert Feistritzer, Silvia Moosmüller, Ursula Doleschal: Sprachliche Gleichbehandlung von Mann und Frau. Linguistische Empfehlungen zur sprachlichen Gleichbehandlung von Frau und Mann im öffentlichen Bereich (Berufsbezeichnungen, Titel, Anredeformen, Funktionsbezeichnungen, Stellenausschreibungen). Herausgegeben vom Bundesministerium für Soziales, Wien 1987.
  48. Marlis Hellinger, Christine Bierbach: Eine Sprache für beide Geschlechter. Richtlinien für einen nicht-sexistischen Sprachgebrauch. Herausgegeben von der Deutschen UNESCO-Kommission, Bonn 1993, ISBN 3-927907-32-4.
  49. Ingrid Guentherodt: Sprachliche Gleichbehandlung: Erkennen und Verwirklichen. Praktische Erläuterungen und Beispiele zur deutschen Rechtssprache. In: Marianne Grabrucker: Vater Staat hat keine Muttersprache. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt a. M. 1993, ISBN 978-3-596-11677-5, S. 246–262.
  50. Daniel Elmiger, Verena Tunger, Eva Schaeffer-Lacroix: Geschlechtergerechte Behördentexte. Linguistische Untersuchungen und Stimmen zur Umsetzung in der mehrsprachigen Schweiz. Universität Genf 2017, ISBN 978-1-365-70544-1, S. 94 f.
  51. Gendergerechte Sprache: „Es muss nicht die eine Lösung für alle geben“, Interview von Sabine van Endert mit Kathrin Kunkel-Razum. In: Börsenblatt. 20. März 2019
  52. Rat für deutsche Rechtschreibung: Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung, S. 9 (pdf auf rechtschreibrat.com).
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  61. Technische Universität Berlin, Koordinationsbüro für Frauenförderung und Gleichstellung: Geschlechtersensible Sprache – Ein Leitfaden. 2., aktualisierte Auflage. Berlin, 5. Februar 2020 (Erstauflage: 2018; PDF: 946 kB, 28 Seiten auf tu-berlin.de; Infoseite).
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    ebenda: Grundordnung der Universität Leipzig. 6. August 2013 (PDF: 178 kB, 19 Seiten auf uni-leipzig.de).
  75. Benjamin Haerdle: Uni Leipzig verweiblicht ihre Grundordnung. In: duz. Magazin für Forscher und Wissenschaftsmanager. 31. Mai 2013, abgerufen am 20. Mai 2020.
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    Silke Weber: Gender-Diskussion: Grüne unterstützen generisches Femininum an Unis. In: Tagesspiegel.de. 6. Juli 2013, abgerufen am 20. Mai 2020.
  82. Universität Potsdam, Koordinationsbüro für Chancengleichheit: Gendergerechte Sprache an der Hochschule. In: Uni-Potsdam.de. 11. Mai 2020, abgerufen am 20. Mai 2020.
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  85. Bauhaus-Universität Weimar, Gleichstellungsbüro: Sprache gemeinsam verändern: Anregungen zum gendersensiblen Formulieren. Weimar, 27. April 2020 (PDF: 484 kB, 3 Seiten auf uni-weimar.de; Infoseite).
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  90. Universität Bern, Abteilung für die Gleichstellung von Frauen und Männern: Empfehlungen für die Universität Bern: Geschlechtergerechte Sprache. 2. Auflage. Bern, März 2017 (PDF: 1,3 MB, 25 Seiten auf unibe.ch; Infoseite; PDF-Kurzfassung; Interview).
  91. Universität Zürich, Abteilung Gleichstellung: Leitfaden: Geschlechtergerecht in Text und Bild. Korrigierte Version, Zürich, Mai 2018 (PDF: 655 kB, 26 Seiten auf gleichstellung.uzh.ch; Infoseite).
  92. Landesantidiskriminierungsgesetz (LADG) Berlin, 31. Dezember 1990, ersetzt durch den Landesgleichstellungsgesetz (LGG) in der Fassung vom 6. September 2002 (GVBl. S. 280), zuletzt geändert durch Achtes Gesetz zur Änderung des Landesgleichstellungsgesetzes vom 19. Juni 2006 (GVBl. S. 575)
  93. Beschluss des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts vom 10. Oktober 2017, 1 BvR 2019/16, Rn. 1–69 (Leitsätze und Beschluss in dem Verfahren um die Verfassungsbeschwerde auf der Website des BVerfG, abgerufen am 16. Juli 2019).
  94. Erkenntnis des VfGH vom 15. Juni 2018, G 77/2018 (PDF auf der Website des Verfassungsgerichtshofs). / Rechtskomitee Lambda (RKL; Hrsg.): Auch Unzulässigkeit geschlechtszuordnender medizinischer Eingriffe bei Kindern klargestellt – VfGH: ab sofort drittes Geschlecht. In: Jus Amandi, 02/2018, S. 2–3 (PDF auf der Website des RKL). Beide abgerufen am 16. Juli 2019.
  95. Bericht und Vorschläge der AG „Geschlechtergerechte Schreibung“ zur Sitzung des Rats für deutsche Rechtschreibung am 16.November 2018. Revidierte Fassung aufgrund des Beschlusses des Rats vom 16.November 2018 (pdf)
  96. Meldung (dpa): Geschlechtergerechte Sprache: Rechtschreibrat will Gendersprache weiter beobachten. In: Die Zeit. 16. November 2018, abgerufen am 30. Mai 2020.
  97. Personenstandswesen: Gesetz zur Änderung der in das Geburtenregister einzutragenden Angaben: RdSchr. d. BMI v. 10.4.2019 – V II 1 – 20103/27#17 – per E-Mail an Innenministerien/Senatsverwaltungen für Inneres der Länder. In: Rundschreiben Verfassung, 29. April 2019. Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (Hrsg.), abgerufen am 16. Juli 2019.
  98. Julia Klaus: Drittes Geschlecht: Was sich durch „divers“ ändert, Zeit Online, 7. Februar 2019
  99. Anja Kühne: Männlich, weiblich, divers. Wie das dritte Geschlecht die Berufswelt ändert, Der Tagesspiegel, 22. November 2018
  100. Nadja Tausche: Noch nicht überall angekommen, Süddeutsche Zeitung, 24. Juni 2019
  101. Marlis Hellinger, Beate Schräpel: Über die sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik. Nr. 15. Bern 1983, S. 60.
  102. Karin M. Eichhoff-Cyrus (zu dem Zeitpunkt als Frank-Cyrus), Margot Dietrich: Sprachliche Gleichbehandlung von Frauen und Männern in Gesetzestexten. Eine Meinungsumfrage der Gesellschaft für deutsche Sprache. In: Der Sprachdienst. 41, Nr. 2, 1997, S. 55–68.
  103. Bericht über OGM-Umfrage: Große Mehrheit will die „Töchter“ nicht in der Hymne
  104. Vera Steiger, Lisa Irmen: Zur Akzeptanz und psychologischen Wirkung generisch maskuliner Personenbezeichnungen und deren Alternativen in juristischen Texten. In: Psychologische Rundschau, 58, Nr. 3, 2007, S. 190–200. doi:10.1026/0033-3042.58.3.190.
  105. Vera Steger, Lisa Irmen: Recht verständlich und „gender-fair“: Wie sollen Personen in amtlichen Texten bezeichnet werden? Ein Vergleich verschiedener Rezipientengruppen zur Akzeptanz geschlechtergerechter Rechtssprache. In: Linguistische Berichte. 2011, Nr. 227, August 2011, S. 297–326.
  106. Mark E. Johnson, Seana Dowling-Guyer: Effects of inclusive vs. exclusive language on evaluations of the counselor. In: Sex Roles. 34, Nr. 5–6, 1996, S. 407–418. doi:10.1007/BF01547809
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  109. Knappe Mehrheit laut Umfrage für Binnen-I. Abgerufen am 9. August 2014.
  110. Julia Wesian: Sprache und Geschlecht. Eine empirische Untersuchung zur „geschlechtergerechten Sprache“. Hrsg.: Westfälische Wilhelms-Universität. Münster 2007, S. 86 ff.
  111. Christoph Klimmt, Verena Pompetzki, Christoph Blake: Geschlechterrepräsentation in Nachrichtentexten: Der Einfluss von geschlechterbezogenen Sprachformen und Fallbeispielen auf den gedanklichen Einbezug von Frauen und die Bewertung der Beitragsqualität. In: Medien & Kommunikationswissenschaft. Band 56, Nr. 1. Hamburg 2008, S. 7.
  112. Heike Schmoll: Ungeliebter Stern – Ablehnung von Gendersprache. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. April 2019. Online.
  113. Henning Lobin: Die Ablehnung von „Gendersprache“ – medial produziert. In: Scilogs.de. 8. April 2019, abgerufen am 30. Mai 2020.
  114. Andreas Hock: Wenn du mich frägst, macht das in keinster Weise Sinn: Neues von der deutschen Sprache ihrem Niedergang. Riva, München 2017, ISBN 978-3-7423-0251-9, S. 86–87 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  115. Faltblatt: Tipps für eine moderne Sprache im ZDF. Mainz 2009 (PDF: 52 kB, 2 Seiten auf genderkompetenz.info).
  116. Meldung: Geschlechterkorrekte Sprache: BR verbannt die „Feuerwehrmänner“. In: Merkur.de. 26. November 2014, abgerufen am 14. Mai 2020.
  117. Alexander Kissler: Kisslers Konter – Geschlechterkorrekte Sprache: Bayerischer Rundfunk ächtet die männliche Endung. In: Cicero.de. 25. November 2014, abgerufen am 14. Mai 2020.
  118. Filipp Piatov: Interne Richtlinien: So gendert das Deutschlandradio seine Sendungen! In: Bild.de. 13. August 2019, abgerufen am 14. Mai 2020.
  119. Arno Frank: „Anne Will“ zu Corona-Hilfen der Bundesregierung: Nicht wie viel, sondern wofür. In: Der Spiegel. 25. Mai 2020, abgerufen am 25. Mai 2020: „Anne Will verwendet geschlechtergerechte Sprache in ihrer Rede, sagt statt ‚Steuerzahler‘ schlicht ‚SteuerzahlerInnen‘ oder auch ‚Steuerzahler*innen‘, so genau weiß man’s nicht, es könnten ebenso gut ‚Steuerzahler:innen‘ sein.“
  120. Anne Haeming: Corona-Streit bei „Anne Will“: „Die Bundesländer tröten alle durcheinander“. In: Der Spiegel. 4. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020; Zitat: „Ja, Anne Will spricht den Gendergap mit: Sie sagte ‚Aktionär:innen‘ – und demonstrierte zur besten Sonntagabendsendezeit im Öffentlich-Rechtlichen, wie unkompliziert ein Wort klingt, mit dem sich alle gemeint fühlen können.“
  121. Sabine Rennefanz: Kolumne: Gendern ändert nichts an der Benachteiligung von Frauen. In: Berliner-Zeitung.de. 16. Mai 2020, abgerufen am 17. Mai 2020, Zitat: „Überall wird inzwischen gegendert, in der Tagesschau, beim Spiegel, bei Anne Will.“
  122. Anne Will: @fraeulein_tessa: Wir gendern schon lange… In: Twitter. 10. Mai 2020, abgerufen am 17. Mai 2020, Zitat: „Wir gendern schon lange, fällt komischerweise aber jetzt erst auf seit ich, seit wir auch in den Filmen Ärzt_innen sagen. Post gibt’s keine, aber Tweets mit Herzchen.“ Siehe darunter auch ihren Folgepost vom 11. Mai zu „Mitgliederinnen“.
  123. Paul-Josef Raue: Anne Will in der Gender-Falle: Mitgliederinnen und Mitglieder. In: Journalismus-Handbuch.de. 22. Januar 2018, abgerufen am 17. Mai 2020.
  124. Beispielsweise bei Katharina Hamberger: Kandidatur um CDU-Parteivorsitz: So wollen sich Röttgen, Laschet und Merz präsentieren. In: Deutschlandfunk. 3. März 2020, abgerufen am 17. Mai 2020; Zitat: „Die Kandidaten werden sich demnach nicht vor Ort, sondern digital bei den Mitgliederinnen und Mitgliedern präsentieren […]“.
  125. Meldung (dpa): Nach Klinsmann-Attacke in Sport Bild: Hertha-Boss Gegenbauer schreibt Email an alle Mitglieder. In: BZ-Berlin.de. 26. Februar 2020, abgerufen am 17. Mai 2020.
  126. Hermann Unterstöger: Sprachlabor (109): Liebe Mitgliederinnen! In: Süddeutsche Zeitung. 20. Juni 2011, abgerufen am 17. Mai 2020.
  127. Ralf Neukirch: Gleichberechtigung: Sein Name ist Sie. In: Der Spiegel. 22. April 2013, abgerufen am 23. Mai 2020.
  128. Infratest dimap: Vorbehalte gegenüber genderneutraler Sprache – Welt am Sonntag. In: infratest-dimap.de. Mai 2020, abgerufen am 8. Juni 2020.
  129. Liane Bednarz: Gastkommentar – Geschlechtergerechte Sprache: Wer hat Angst vor dem „Genderwahn“? In: Der Spiegel. 5. Juni 2020, abgerufen am 8. Juni 2020.
  130. Susanne Gaschke: Verweiblichung der Sprache: Mehrheit der Frauen will keine Gendersternchen. In: Die Welt. 31. Mai 2020, abgerufen am 8. Juni 2020 (zugleich Titelstory).
  131. news aktuell – Pressemeldung: Keine einheitliche Regelung: Wie die PR mit gendergerechter Sprache umgeht. In: Pressesprecher.com 7. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
  132. Redaktioneller Text: Wie die PR mit gendergerechter Sprache umgeht. In: Werbewoche.ch 7. Mai 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
  133. Eva Menasse, Ingo Schulze u. a.: Gendergerechte Sprache: Wie halten Sie es mit dem Gender? In: Die Zeit. Nr. 24, 7. Juni 2018 (online auf zeit.de).
  134. Ann Cotten: Drei Wochen in der Normalität. 1. Dezember 2017, abgerufen am 27. April 2020.
  135. Hanna Engelmeier: Erzählband der Dichterin Ann Cotten: Wer das liest, ist doof. In: Die Tageszeitung: taz. 5. Mai 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 27. April 2020]).
  136. Beat Mazenauer: Die Fraktale des Seins: Ann Cotten entwirft in „Lyophilia“ para-dingsische Zustände in einer Parallelwelt, die unserem Kosmos irgendwie gleicht. In: literaturkritik.de. 8. August 2019, abgerufen am 25. April 2020.
  137. Rolf Löchel: Mit den Krallen einer Frau: Judith C. Vogt und Christian Vogt bringen mit ihrem SF-Roman „Wasteland“ den Hopepunk nach Deutschland. In: literaturkritik.de. 21. April 2020, abgerufen am 25. April 2020.
  138. Benedikt Schulz: Gendergerechter Roman: Aus für das generische Maskulinum? In: Deutschlandfunk.de. 17. März 2020, abgerufen am 14. Mai 2020.
  139. Judith Vogt: Essay: Geht doch! Gendergerechte Sprache in einem Roman (am Beispiel von „Wasteland“). In: TOR online. 18. Oktober 2019, abgerufen am 25. April 2020.
  140. Gewalt gegen Frauen - durch Sprache? Abgerufen am 12. Juni 2020.
  141. Kontrovers: Feministische Linguistik - wissenschaft.de. Abgerufen am 12. Juni 2020.
  142. „Man sollte die Sprache so lassen“. Abgerufen am 12. Juni 2020.
  143. Philipp Hübl: Steht die Gleichberechtigung in den Sternen? | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 12. Juni 2020]).
  144. Svenja Flaßpöhler: Gastbeitrag: Das generische Maskulinum als Chance – Erprobung eines Beleuchtungswechsels. In: Deutschlandradio-Programmheft. Juni 2019, S. 14 (PDF: 3,1 MB, 90 Seiten auf deutschlandradio.de).
  145. Philipp Hübl: Steht die Gleichberechtigung in den Sternen? | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 12. Juni 2020]).
  146. Ulrich Greiner: Gendern: Droht uns die Sprachzensur? Ja! In: Die Zeit. 29. Mai 2018, abgerufen am 29. Mai 2020.
  147. Philipp Hübl: Steht die Gleichberechtigung in den Sternen? | NZZ. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 12. Juni 2020]).
  148. Josef Bayer: Die geschlechtergerechte Sprache macht linguistische Denkfehler. In: Neue Zürcher Zeitung. (nzz.ch [abgerufen am 12. Juni 2020]).
  149. „Man sollte die Sprache so lassen“. Abgerufen am 12. Juni 2020.
  150. a b c Gisela Klann-Delius: Sprache und Geschlecht: Eine Einführung. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, ISBN 3-476-10349-8, S. 186 (Seitenvorschau in der Google-Buchsuche).
  151. Claudia Posch: Mitgefangen – Mitgehangen: Generisches Maskulinum und Normen geschlechtergerechten Sprachgebrauchs. In: Christina Antenhofer (Hrsg.): Methoden und Wahrheiten: geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung in Theorie und Praxis. Innsbruck University Press, Innsbruck 2011, ISBN 978-3-902811-17-2, S. 207–228, hier S. 208–212 (online auf academia.edu).
  152. Lisa Irmen: Diskriminierung und Sprache: Liebe Studenten, Studierende und StudentInnen… Vortrag an der Universität Bern, 22. Mai 2003, S. 17 (Psychologisches Institut, Universität Heidelberg; PDF: 872 kB, 39 Seiten auf unibe.ch (Memento vom 7. Juli 2011 im Internet Archive)).
  153. Wolfgang Klein: Gendergerechtes Sprechen: „Man sollte die Sprache so lassen“. In: LN-online.de. 4. Februar 2019, abgerufen am 29. Mai 2020.
  154. Max Goldt: Was man nicht sagt. In: Derselbe: Wenn man einen weißen Anzug anhat: ein Tagebuch-Buch. Rowohlt, Reinbek 2002, ISBN 3-498-02493-0, S. 56.
  155. Peter Eisenberg: Essay: Das missbrauchte Geschlecht. In: Süddeutsche Zeitung. 2. März 2017, abgerufen am 29. Mai 2020.
  156. Ulrich Dewald: Kontrovers: Feministische Linguistik. In: wissenschaft.de. 16. Januar 2008, abgerufen am 28. Mai 2020.
  157. Ingrid Thurner: Sexismus-Debatte: Der Gender-Krampf verhunzt die deutsche Sprache. In: Die Welt. 2. Februar 2013, abgerufen am 28. Mai 2020 (Ethnologin, Publizistin, Lehrbeauftragte in Wien).
  158. Roland Kaehlbrandt: Logbuch Deutsch: Wie wir sprechen, wie wir schreiben. Klostermann, Frankfurt/M. 2016, ISBN 978-3-465-04255-6, S. 115–128.
  159. Josef Bayer: Sprachen wandeln sich immer – aber nie in Richtung Unfug. In: NZZ.ch. 10. April 2019, abgerufen am 30. Mai 2020.
  160. Dichter Reiner Kunze: „Sprachgenderismus ist eine aggressive Ideologie“ Artikel in der „Passauer Neuen Presse“, Online-Version vom 9. Juni 2018.
  161. Lexikoneintrag: they, pron., adj., adv., and n. In: Oxford English Dictionary. Abgerufen am 12. Mai 2020 (englisch).
  162. Helene Bubrowski: Intersexualität: Unten Barbie, oben Ken. In: FAZ.net. 2. April 2014, abgerufen am 12. Mai 2020.
  163. Lexikoneintrag: Mx, n. In: Oxford English Dictionary. Dezember 2015, abgerufen am 12. Mai 2020 (englisch).
  164. Clara Zink: Gendergerechte Sprache: Oxford Dictionary berät über „Mx“. In: taz.de. 4. Mai 2015, abgerufen am 12. Mai 2020.
  165. Matthias Heine: Kultur – Mr, Mrs oder Mx: Auch Englisch hat jetzt ein drittes Geschlecht. In: Die Welt. 6. Mai 2015, abgerufen am 12. Mai 2020.
  166. André Meinunger: Linguistik: Wie sexistisch ist die deutsche Sprache? In: Die Welt. 7. Juli 2013, abgerufen am 28. Mai 2020 (Sprachwissenschaftler).
  167. Elmar Schafroth: Berufsbezeichnungen für Frauen in Frankreich – Sprachpolitische Maßnahmen und sprachliche Wirklichkeit. In: Lebende Sprachen. Zeitschrift für interlinguale und interkulturelle Kommunikation. Band 38, Nr. 2, Januar 1993, ISSN 1868-0267, S. 64–67 (uni-duesseldorf.de [PDF; 434 kB]).
  168. Gisela Klann-Delius: Sprache und Geschlecht: Eine Einführung. Metzler, Stuttgart/Weimar 2005, ISBN 3-476-10349-8, S. 183 (Seitenvorschau auf springer.com).
  169. Marie-Estelle Pech: Édouard Philippe bannit l’écriture inclusive de l’administration. In: Le Figaro. 21. November 2017, abgerufen am 24. Mai 2020 (französisch).
  170. Matthias Heine: Verständlichkeit vor Feminismus: Frankreichs Premier verbietet Gender-Schreibweisen. In: Die Welt. 22. November 2017, abgerufen am 24. Mai 2020.
  171. Raphaëlle Rérolle: L’Académie française se résout à la féminisation des noms de métiers. In: Le Monde. 28. Februar 2019, abgerufen am 24. Mai 2020 (französisch).
  172. Finland wants to encourage equality and give the world a word – their all-inclusive personal pronoun, hän. In: finlandabroad.fi, 3. Juni 2016
  173. Það kýs enginn að vera kallaður „það“ – mbl.is vom 9. Januar 2016
  174. Amelie Persson: Schweden führt geschlechtsneutrales Personalpronomen ein. In: FAZ.net. 30. Juli 2014, abgerufen am 29. Mai 2020.
  175. Radiobericht: „Hen“ med i nya ordlistan. In: SverigesRadio.se. 29. Juli 2014, abgerufen am 29. Mai 2020 (schwedisch; 8:01 Minuten).
  176. Meldung (afp): Sweden adds gender-neutral pronoun to dictionary. In: The Guardian. 24. März 2015, abgerufen am 29. Mai 2020 (englisch).
  177. Korakoch Attaviriyanupap: The linguistic representation of gender in Thai. In: Marlis Hellinger, Heiko Motschenbacher: Gender Across Languages. Band 4. John Benjamins, Amsterdam/Philadelphia 2015, S. 369–399, hier S. 371–373 (englisch).
  178. Korakoch Attaviriyanupap: The linguistic representation of gender in Thai. In: Marlis Hellinger, Heiko Motschenbacher: Gender Across Languages. Band 4. John Benjamins, Amsterdam/Philadelphia 2015, S. 369–399, hier S. 377 (englisch).