„Rhodomyrtus tomentosa“ – Versionsunterschied

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[[File:The Botanical Magazine, Plate 250 (Volume 7, 1794).png|mini|The Botanical Magazine, Plate 250 (Volume 7, 1794)]]
'''''Rhodomyrtus tomentosa''''' ('''Rosenmyrte'''), ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Myrtengewächse]] (Myrtaceae), die als blühender Strauch in Süd- und Südostasien vorkommt.
'''''Rhodomyrtus tomentosa''''' ('''Rosenmyrte'''), ist eine [[Art (Biologie)|Pflanzenart]] aus der [[Gattung (Biologie)|Gattung]] ''[[Rhodomyrtus]]'' innerhalb der [[Familie (Biologie)|Familie]] der [[Myrtengewächse]] (Myrtaceae). Sie ist in Süd- und [[Südostasien]] verbreitet.
Hinsichtlich der Umweltbedingungen und Bodenansprüche ist ''R.&nbsp;tomentosa'' ein anspruchsloser Strauch, der durch seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigengeschaften zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen neues wissenschaftliches Interesse weckt.<ref>Hazrulrizawati Abd Hamid, Roziasyahira Mutazah, Mashitah Yusoff: ''Rhodomyrtus tomentosa''. A phytochemical and pharmacological review''. In:''[[Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research]]'', 10(1), S.10-16, Januar 2017, {{DOI|10.22159/ajpcr.2017.v10i1.12773}}(freier Volltext).</ref><ref>[http://plants.ifas.ufl.edu/plant-directory/rhodomyrtus-tomentosa/, Center for Aquatic and Invasive Plants, 2001, Invasive Non-indigenous Plants in Florida: '' Downy rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa)''] bei the University of Florida, IFAS, Institute of Food and Agricultural Sciences.</ref>


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
[[Datei:The Botanical Magazine, Plate 250 (Volume 7, 1794).png|mini|Illustration bei ''The Botanical Magazine'', Volume 7, 1794, Tafel 250]]
[[File:Rhodomyrtus tomentosa (Aiton) Hassk. (14534899172).jpg|mini|Blüte]]

=== Habitus und Blätter ===
=== Habitus und Blätter ===
''Rhodomyrtus tomentosa'' ist ein immergrüner [[Strauch]] mit Wuchshöhen von 2 bis 3 Metern. Die [[Borke]] ist braun und schuppig. Die [[Rinde]] der stielrunden jungen Zweige ist grau.
''Rhodomyrtus tomentosa'' ist ein mehrjähriger, immergrüner Strauch mit einer Wuchshöhe von 2-3&nbsp;m. Die Rinde ist braun und schuppig. Junge Zweige sind rund und grau gefärbt. Die paarigen, gegenständig angeordneten Laubblätter sind lederartig, elliptisch geformt und teilweise spitz zulaufend. Ihre Blattoberseite glänzt, wohingegen die Blattunterseite dicht behaart ist. Die Laubblätter sind dreinervig, 2-3,5&nbsp;cm breit und 5-8&nbsp;cm lang. Sie sitzen an 0,4-1&nbsp;cm langen und breiten Blattstielen.<ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo:'' The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food''.In:''[[Biomolecules]]'',9(2),76, 21.Februar 2019,{{DOI| 10.3390/biom9020076}},PMID 30795643,{{PMC|6406238}}.</ref> Ihre Chromosomenzahl im Zellkern beträgt 2n&nbsp;=&nbsp;22.<ref>[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297'', CAB International, 22 November 2019,''Rhodomyrtus tomentosa''] In: Invasive Species Compendium. Wallingford, UK: CAB International. www.cabi.org/isc.</ref>

Die gegenständig angeordneten [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel iar 0,4 bis 1 Zentimeter lang und breit. Die ledrige Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 8 Zentimetern sowie einer Breite von 2 bis 3,5 Zentimetern elliptisch und teilweise spitz zulaufend. Ihre Blattoberseite glänzt, wohingegen die Blattunterseite dicht behaart ist. Die Blattspreite ist dreinervig.<ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo:'' The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food''.In:''[[Biomolecules]]'', Volume 9, Issue 2, 76, 21. Februar 2019, {{DOI| 10.3390/biom9020076}}, PMID 30795643,{{PMC|6406238}}.</ref> Ihre [[Chromosomenzahl]] 2n = 22.<ref>[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297'', CAB International, 22 November 2019, ''Rhodomyrtus tomentosa'' In: Invasive Species Compendium. Wallingford, UK: CAB International. www.cabi.org/isc.]</ref>


=== Blüten ===
=== Blüten ===
Die Blühzeiten variieren von drei Monaten in China, beginnend ab März oder April, bis zu ganzjährig in Singapur.<ref name="Wei2009">Ming‐Si Wei, Zhang‐He Chen, Hai Ren, Zuo‐Yun Yin: ''Reproductive ecology of Rhodomyrtus tomentosa (Myrtaceae).'' In: ''[[Nordic Journal of Botany]]'', Volume 27, Issue 2, S. 154-160, März 2009, {{DOI| 10.1111/j.1756-1051.2009.00137.x}}.</ref> Die Blüten stehen einzeln oder in Büscheln zusammen und snd von zwei kleinen [[Hochblatt|Hochblättern]] begrenzt. Die zwittrigen [[Blüte]]n sind [[radiärsymmetrisch]] und fünfzählig mit doppelter [[Blütenhülle]]. Die [[Kelchblätter]] sind weich behaart. Die fünf 10 bis 13 Millimeter langen [[Kronblatt|Kronblätter]] haben einen Durchmesser von 2,5 bis 3 Zentimetern. Sie sind einheitlich pinkfarben oder außen weiß und innen rosa gefärbt. Es sind pinkfarbene [[Staubblatt|Staubfäden]] und goldgelbe Staubbeutel vorhanden.<ref name="Vo2019">Thanh Sang Vo, Dai Hung Ngo: '' The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food.'' In: ''[[Biomolecules]]'', Volume 9, Issue 2, 76, 21. Februar 2019, {{DOI| 10.3390/biom9020076}}, PMID 30795643,{{PMC|6406238}}.</ref>
[[File:Rhodomyrtus tomentosa (Aiton) Hassk. (14534899172).jpg|mini|Blüte von ''Rhodomyrtus tomentosa'']]
Die zwittrigen, [[radiärsymmetrisch]]en Blüten sind einzeln oder in Büscheln zusammenstehend und von zwei kleinen [[Hochblatt|Hochblättern]] begrenzt. Die fünf 10-13 mm langen [[Blütenblatt|Blütenblätter]] haben einen Durchmesser von 2,5-3&nbsp;cm. Sie sind einheitlich pinkfarben oder außen weiß und innen rosa gefärbt. Im Innern der Blüte umgeben sie pinkfarbene [[Staubblatt|Staubblätter]] und goldgelbe Staubbeutel. Die Kelchblätter sind ebenfalls wie die Laubblätter weich behaart.<ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo: '' The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food''. In: ''[[Biomolecules]]'', 9(2),76, 21.Februar 2019, {{DOI| 10.3390/biom9020076}}, PMID 30795643,{{PMC|6406238}}.</ref> Die Blühzeiten variieren von drei Monaten in China, beginnend ab März oder April, bis zu ganzjährig in Singapur. <ref>Ming‐Si Wei, Zhang‐He Chen, Hai Ren, Zuo‐Yun Yin: ''Reproductive ecology of Rhodomyrtus tomentosa (Myrtaceae).'' In: ''[[Nordic Journal of Botany]]'',27(2) ,S. 154-160, März 2009,{{DOI| 10.1111/j.1756-1051.2009.00137.x}}.</ref>


=== Früchte ===
=== Früchte ===
[[File:Rhodomyrtus tomentosa immature fruit.JPG|mini|''Rhodomyrtus tomentosa'', unreife Frucht]]
[[Datei:Rhodomyrtus tomentosa immature fruit.JPG|mini|Unreife Frucht]]
[[File:Rose Myrtle (Rhodomyrtus tomentosa) 1.jpg|mini|''Rhodomyrtus tomentosa'', reife Frucht]]
[[Datei:Rose Myrtle (Rhodomyrtus tomentosa) 1.jpg|mini|Reife Frucht]]
Die kugelförmigen Beeren, die Ähnlichkeiten zu [[Heidelbeeren]] aufweisen, sind dunkelviolett und essbar. Sie haben eine Länge von 10–15&nbsp;mm und sind mit einem hartnäckigen Kelchlappen bedeckt. Sie besitzen 40–45 Samen, die ca. 2&nbsp;mm lang und scheibenartig geformt sind. Ihr Fruchtfleisch besitzt einen hohen Vitamin-C-Gehalt und einige Mineralstoffe. Unreife Früchte sind grün und zeichnen sich durch einen [[Adstringens|adstringierenden]] Geschmack aus, der bei der Reifung verloren geht. Die reifen Früchte weisen ein purpurschwarzes, weiches und sehr süßes Fruchtfleisch auf, was einen direkten Verzehr ermöglicht oder die Verarbeitung zu Torten, Gelees, Marmeladen oder, wie in Vietnam, zu einem Wein (''Routusim'').<ref>Lim TK: ''Rhodomyrtus tomentosa.'' In: ''Edible Medicinal and non-medicinal Plants'', Springer, New York 2012, Band 3, S. 732-742 {{DOI|https://doi.org/10.1007/978-94-007-2534-8}}.</ref>


Die kugelförmigen [[Beeren]], die Ähnlichkeiten zu [[Heidelbeeren]] aufweisen, sind dunkelviolett und essbar. Sie haben eine Länge von 10 bis 15 Millimetern und sind mit einem haltbaren Kelch bedeckt. Sie besitzen 40 bis 45 Samen, die etwa 2 Millimeter lang und scheibenartig geformt sind.

== Ökologie ==
=== Strategie zur Ausbreitung der Samen ===
=== Strategie zur Ausbreitung der Samen ===
Vögel und Säugetiere, die die Beeren fressen, scheiden die unverdauten Samen über ihren Kot wieder aus. Auf diese Weise ([[Endochorie]]) verbreitet sich ''Rhodomyrtus tomentosa'' schnell und unkontrolliert. Auch die Verbreitung der Samen durch Ameisen ([[Myrmekochorie]]) führt dazu, dass die Pflanze inzwischen verschiedene [[ökologische Nische|ökologische Nischen]] besiedelt.<ref> Staples GW, Herbst DR:''A Tropical Garden Flora: Plants Cultivated in the Hawaiian Islands and other Tropical Places''. Bishop Museum Press, Honolulu (Hawaii) 2005, ISBN 1581780397.</ref> Eine vegetative Vermehrung ist nicht beschrieben worden.
Vögel und Säugetiere, die die Beeren fressen, scheiden die unverdauten Samen über ihren Kot wieder aus. Auf diese Weise ([[Endochorie]]) verbreitet sich ''Rhodomyrtus tomentosa'' schnell und unkontrolliert. Auch die Verbreitung der Samen durch Ameisen ([[Myrmekochorie]]) führt dazu, dass die Pflanze inzwischen verschiedene [[ökologische Nische|ökologische Nischen]] besiedelt.<ref> Staples GW, Herbst DR:''A Tropical Garden Flora: Plants Cultivated in the Hawaiian Islands and other Tropical Places''. Bishop Museum Press, Honolulu (Hawaii) 2005, ISBN 1581780397.</ref> Eine vegetative Vermehrung ist nicht beschrieben worden.


== Systematik ==
== Systematik ==
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1789 unter dem Namen ([[Basionym]]) ''Myrtus tomentosa'' durch [[William Aiton]]. Das [[Epitheton#Biologie|Artepitheton]] ''tomentosa'' (lateinisch für ''behaart'') bezieht sich auf die filzig behaarte Blattunterseite.<ref>Danielle Frohlich: ''[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297 Rhodomyrtus tomentosa]'', CAB International, 22. November 2019, Invasive Species Compendium Wallingford, UK.</ref><ref> K. A. Langeland: ''Identification and Biology of Non-native Plants in Florida’s Natural Areas.'' Gainesville, FL: IFAS Communication Services, University of Florida; 2008.</ref>) Die Neukombination zu ''Rhodomyrtus tomentosa'' {{Person|(Aiton) Hassk.}} wurde durch [[Justus Karl Haßkarl]] veröffentlicht. Ein weiteres [[Synonym (Taxonomie)|Synonym]] für ''Rhodomyrtus tomentosa'' {{Person|(Aiton) Hassk.}} ist ''Cynomyrtus tomentosa'' {{Person|(Aiton) Scriv.}} (1916).
=== Taxonomie ===
Der Artname ''Rhodomyrtus tomentosa'' beschreibt mit ''tomentosa'' (lateinisch für ''behaart'') die verfilzte Blattunterseite der grünen Laubblätter.<ref>Danielle Frohlich: ''[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297 Rhodomyrtus tomentosa]'', CAB International, 22. November 2019, Invasive Species Compendium Wallingford, UK.</ref><ref>Langeland KA: ''Identification and Biology of Non-native Plants in Florida’s Natural Areas''. Gainesville, FL: IFAS Communication Services, University of Florida; 2008.</ref>


=== Synonyme und Trivialnamen ===
=== Varietäten von ''Rhodomyrtus tomentosa'' ===
Von ''Rhodomyrtus tomentosa'' sind in der Literatur zwei [[Varietät (Biologie)|Varietäten]] beschrieben worden, die in verschiedenen Regionen der Erde vorkommen und sich nur geringfügig in der Blattform, der Struktur und dem Verlauf der Blattadern, der Längen der Blütenstielen, der Kelche und der Kelchlappen unterscheiden.<ref> A. J. Scott: ''A Revision of Rhodomyrtus (Myrtaceau).'' In: ''Kew Bulletin'', Volume 33, Issue 2, 1978, S. 311-329.</ref> ''Rhodomyrtus tomentosa'' var. ''tomentosa'' (Syn.: ''Myrtus canescens'' {{Person|Lour.}) ist vor allem in Südostasien, Südchina und Indochina beheimatet. Die Sträucher besiedeln das Flachland, Küstenwälder und Sekundärwälder bis zu einer Höhe von ca. 1300&nbsp;m. Die jungen Blätter sind weiß, glatt und glänzend und werden im Alter grau verhlozt. Ihre Blattspitzen können spitz aber auch stumpf sein. Die [[Blattader]]n verlaufen parallel, sind unauffällig und erheben sich nicht vom übrigen Blattgewebe. Die Blütenstiele weisen eine Länge von 1 bis 2,5&nbsp;cm auf. Der Kelch ist 5-7&nbsp;mm lang, der Kelchlappen ist 3-4&nbsp;mm hoch. Die andere Varietät ''Rhodomyrtus tomentosa'' var. ''tomentosa'' {{Person|(Alston) A.J. Scott}} (Synonyme: ''Rhodmyrtus parviflora'' {{Person|Alston}}und ''Myrtus tomentosa'' {{Person|Aiton}})<ref>G.H.K. Thwaites: [https://plants.jstor.org/stable/10.5555/al.ap.specimen.bm000944042]''Type of Rhodomyrtus parviflora Alston [familiy Myrtaceae]'' Natural History Museum (BM),2008, BM000944042.</ref>, ist in Indien und Sri Lanka beheimatet und kommt in Bergwäldern und Graslandschaften ab einer Höhenlage von 1800-2700 Metern vor. Ihre BLaubblätter mit deutlich sichtbarer Netznervatur sind cremefarben bis gelblich verholzt und weisen apikal Spitzen auf. Kelch und Kelchlappen sind mit 5&nbsp;mm und 2-3&nbsp;mm etwas kürzer als bei ''Rhodomyrtus tomentosa'' var.''tomentosa''. Die Stiele sind kürzer als 1&nbsp;cm.<ref>A.J. Scott: ''A Revision of Rhodomyrtus (Myrtaceau).'' In: ''Kew Bulletin'', JSTOR, Volume 33 Issue 2, 1978, S. 311-329.</ref><ref>Hazrulrizawati Abd Hamid, Roziasyahira Mutazah, Mashitah Yusoff: ''Rhodomyrtus tomentosa: A phytochemical and pharmacological review.'' In : ''[[Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research]]'', Volume 10, Issue 1, Januar 2017, S. 10-16; {{DOI|10.22159/ajpcr.2017.v10i1.12773}}, (freier Volltext).</ref><ref> T. K. Lim: ''Rhodomyrtus tomentosa.'' In: ''Edible Medicinal and non-medicinal Plants'', Springer, New York 2012, Volume 3, S. 732-742 {{DOI|10.1007/978-94-007-2534-8}}.</ref>
''Myrtus tomentosa'' {{Person|Aiton}} (1789) und ''Cynomyrtus tomentosa'' {{Person|(Aiton) Scriv.}} (1916) sind [[Synonym (Taxonomie)|Synonyme]] zu ''Rhodomyrtus tomentosa''.


== Trivialnamen ==
Darüber hinaus sind viele regionale [[Trivialnamen]] im Umlauf: Ceylon hill gooseberry (Englisch), Hill gooseberry (Englisch), Hill guava (Englisch), Downy myrtle (Englisch-Florida), Downy rose-myrtle (Englisch-Florida), Rose myrtle (Englisch-Florida), Isenberg-bush (Englisch-Hawaii), Myrte-groseille (Französisch), Feijoa (Französisch), Gauyabilla forstero (Spanisch), Seeta-pera (Sri Lanka), Kemunting (Malaysisch), Gangrenzi (Chinesisch), Tao jin niang (Chinesisch), Ratberry (Hawaii), Ceylon hill cherry, Thoh (Thailändisch), Phruat und Phruat-kinluk (Vietnamesisch), Sragan (Kambodscha), Harendong sabrang (Indonesisch).<ref>Lim TK: ''Rhodomyrtus tomentosa.'' In: ''Edible Medicinal and non-medicinal Plants'', Springer, New York 2012, Band 3, S. 732-742 {{DOI|https://doi.org/10.1007/978-94-007-2534-8}}.</ref><ref>Danielle Frohlich: ''[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297#toidentity Rhodomyrtus tomentosa (Downy rose-myrtle)]''. In: ''Invasive Species Compendium'', CABI 2012/2019; abgerufen 6. Mai 2020.</ref><ref>''[http://www.plantsoftheworldonline.org/taxon/urn:lsid:ipni.org:names:77560-3 Rhodomyrtus tomentosa]''. In: ''Plants of the world online'', Kewscience 2020; abgerufen 6. Mai 2020.</ref><ref>Natural Resources Conservation Service PLANTS Database USDA: ''[https://plants.usda.gov/core/profile?symbol=RHTO10 Rhodomyrtus tomentosa]''; abgerufen 6. Mai 2020.</ref>
Es sind viele regionale [[Trivialnamen]] im Umlauf: „Ceylon hill gooseberry“ (Englisch), „Hill gooseberry“ (Englisch), Hill guava (Englisch), Downy myrtle (Englisch-Florida), Downy rose-myrtle (Englisch-Florida), Rose myrtle (Englisch-Florida), Isenberg-bush (Englisch-Hawaii), Myrte-groseille (Französisch), Feijoa (Französisch), Gauyabilla forstero (Spanisch), Seeta-pera (Sri Lanka), Kemunting (Malaysisch), Gangrenzi (Chinesisch), Tao jin niang (Chinesisch), Ratberry (Hawaii), Ceylon hill cherry, Thoh (Thailändisch), Phruat und Phruat-kinluk (Vietnamesisch), Sragan (Kambodscha), Harendong sabrang (Indonesisch).<ref>Lim TK: ''Rhodomyrtus tomentosa.'' In: ''Edible Medicinal and non-medicinal Plants'', Springer, New York 2012, Band 3, S. 732-742 {{DOI|10.1007/978-94-007-2534-8}}.</ref><ref>Danielle Frohlich: ''[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297#toidentity Rhodomyrtus tomentosa (Downy rose-myrtle)].'' In: ''Invasive Species Compendium'', CABI 2012/2019; abgerufen 6. Mai 2020.</ref><ref>''[http://www.plantsoftheworldonline.org/taxon/urn:lsid:ipni.org:names:77560-3 Rhodomyrtus tomentosa].'' In: ''Plants of the world online'', Kewscience 2020; abgerufen 6. Mai 2020.</ref><ref>Natural Resources Conservation Service PLANTS Database USDA: ''[https://plants.usda.gov/core/profile?symbol=RHTO10 Rhodomyrtus tomentosa]''; abgerufen 6. Mai 2020.</ref>


== Nutzung ==
=== Varietäten von ''Rhodomyrtus tomentosa'' ===
Ihr [[Fruchtfleisch]] besitzt einen hohen Vitamin-C-Gehalt und einige Mineralstoffe. Unreife Früchte sind grün und zeichnen sich durch einen [[Adstringens|adstringierenden]] Geschmack aus, der bei der Reifung verloren geht. Die reifen Früchte weisen ein purpurschwarzes, weiches und sehr süßes Fruchtfleisch auf, was einen direkten Verzehr ermöglicht oder die Verarbeitung zu Torten, Gelees, Marmeladen oder, wie in Vietnam, zu einem Wein (''Routusim'').<ref> T. K. Lim: ''Rhodomyrtus tomentosa.'' In: ''Edible Medicinal and non-medicinal Plants'', Springer, New York 2012, Band 3, S. 732-742 {{DOI|10.1007/978-94-007-2534-8}}.</ref>
Von ''Rhodomyrtus tomentosa'' sind in der Literatur zwei unterschiedliche [[Varietät (Biologie)|Varietäten]] beschrieben worden, die in verschiedenen Regionen der Erde vorkommen und sich nur geringfügig in der Blattform, der Struktur und dem Verlauf der Blattadern, der Längen der Blütenstielen, der Kelche und der Kelchlappen unterscheiden.<ref>A.J.Scott:''A Revision of Rhodomyrtus (Myrtaceau)'' Kew Bulletin, JSTOR, Vol. 33 (2), S.311-329, 1978.</ref> ''R.&nbsp;tomentosa'' var. ''tomentosa'' (Synonym: ''Myrtus canescens'' {{Person|Louriero}}) ist vor allem in Südostasien, Südchina und Indochina beheimatet. Die Sträucher besiedeln das Flachland, Küstenwälder und Sekundärwälder bis zu einer Höhe von ca. 1300&nbsp;m. Die jungen Blätter sind weiß, glatt und glänzend und werden im Alter grau verhlozt. Ihre Blattspitzen können spitz aber auch stumpf sein. Die [[Blattader]]n verlaufen parallel, sind unauffällig und erheben sich nicht vom übrigen Blattgewebe. Die Blütenstiele weisen eine Länge von 1-2.5&nbsp;cm auf. Der Kelch ist 5-7&nbsp;mm lang, der Kelchlappen ist 3-4&nbsp;mm hoch. Die andere Varietät ''R.&nbsp;tomentosa'' var. ''tomentosa'' {{Person|(Alston) A.J. Scott}} (Synonyme: ''Rhodmyrtus parviflora'' {{Person|Alston}}und ''Myrtus tomentosa'' {{Person|Aiton}})<ref>G.H.K.Thwaites:[https://plants.jstor.org/stable/10.5555/al.ap.specimen.bm000944042]''Type of Rhodomyrtus parviflora Alston [familiy Myrtaceae]'' Natural History Museum (BM),2008, BM000944042.</ref>, ist in Indien und Sri Lanka beheimatet und kommt in Bergwäldern und Graslandschaften ab einer Höhe von 1800-2700&nbsp;m vor. Ihre Blätter mit deutlich sichtbarer Netznervatur sind cremefarben bis gelblich verholzt und weisen apikal Spitzen auf. Kelch und Kelchlappen sind mit 5&nbsp;mm und 2-3&nbsp;mm etwas kürzer als bei ''Rhodomyrtus tomentosa'' var.''tomentosa''. Die Stiele sind kürzer als 1&nbsp;cm.<ref>A.J.Scott:''A Revision of Rhodomyrtus (Myrtaceau)'' Kew Bulletin, JSTOR, Vol. 33 (2), S.311-329, 1978.</ref><ref>Hazrulrizawati Abd Hamid, Roziasyahira Mutazah, Mashitah Yusoff: ''Rhodomyrtus tomentosa: A phytochemical and pharmacological review''. In : ''[[Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research]]'', 10(1), S.10-16, Januar 2017; {{DOI|10.22159/ajpcr.2017.v10i1.12773}},(freier Volltext).</ref><ref>Lim TK: ''Rhodomyrtus tomentosa.'' In: ''Edible Medicinal and non-medicinal Plants'', Springer, New York 2012, Band 3, S. 732-742 {{DOI|https://doi.org/10.1007/978-94-007-2534-8}}.</ref>


Die Rosenmyrte ist anspruchslos, [[frosttolerant]], [[temperaturresistent]] und [[resistent]] gegen einige [[Schädlinge]].<ref> A. Winotai, T. Wright, J. A. Goolsby: ''Herbivores in Thailand on Rhodomyrtus tomentosa (Myrtaceae), an invasive weed in Florida.'' In: ''Fla. Entomol.'' Volume 88, Issue 1, 2005, S. 104‑105,{{DOI|10.1653/0015-4040(2005)088[0104:HITORT]2.0.CO;2}}.</ref> Diese Sträucher wachsen an halbschattigen bis stark sonnigen Standorten. Sie sind anzutreffen im Küstenbereichen auf salzigen und sandigen [[Böden]], auf saurem [[Substrat]], sowie in Uferzonen, in Feuchtgebieten, an Moorrändern und in Regenwäldern. Auf alkalischen [[Böden]] wächst die Rosenmyrte nicht. Bis zu einer Höhenlage von 2400 Metern ist ''Rhodomyrtus tomentosa'' in der Vegetation zu finden. Aufgrund der Anspruchslosigkeit toleriert sie ein breites Spektrum an unterschiedlichen Umweltbedingungen. Ihre [[Hitzeresistenz]] führt dazu, dass sie nach Waldbränden schnell wieder aussprießt und sich über ihre samenreichen Beeren schnell ausbreitet.<ref> L. Yang, Ren H, Liu N, J. Wang: ''The shrub Rhodomyrtus tomentosa acts as a nurse plant for seedlings differing in shade tolerance in degraded land of South China.'' In: ''[[Journal of Vegetation Science]]'', Volume 21, Issue 2, 2010, S. 262-272, {{DOI|10.1111/j.1654-1103.2009.01140.x}}.</ref><ref>Hazrulrizawati Abd Hamid, Roziasyahira Mutazah, Mashitah Yusoff: ''Rhodomyrtus tomentosa: A phytochemical and pharmacological review.'' In: ''[[Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research]]'', volume 10, Issue 1, Januar 2017, S. 10-16, {{DOI|10.22159/ajpcr.2017.v10i1.12773}}(freier Volltext).</ref><ref>CABI, Undated. CABI Compendium: Status inferred from regional distribution. Wallingford, UK: CABI,Invasive Species Compendium: [[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297]].</ref>
== Ökologie ==
Die Rosenmyrte bevorzugt natürliches Licht, ist anspruchslos, frosttolerant, temperaturresistent und resistent gegen einige Schädlinge.<ref>Winotai A, Wright T, Goolsby JA:''Herbivores in Thailand on Rhodomyrtus tomentosa (Myrtaceae), an invasive weed in Florida''. In:''[[Fla. Entomol.]]'' 88(1), 2005, S.104‑5,{{DOI|10.1653/0015-4040(2005)088[0104:HITORT]2.0.CO;2}}.</ref> Die Sträucher wachsen an halbschattigen bis stark sonnigen Standorten. Sie sind anzutreffen im Küstenbereichen auf salzigen und sandigen Böden, auf saurem Substrat, sowie in Uferzonen, in Feuchtgebieten, an Moorrändern und in Regenwäldern. Auf alkalischen Böden wächst die Rosenmyrte nicht. Bis zu einer Höhenlage von 2400m ist ''R.&nbsp;tomentosa'' in der Vegetation zu finden. Aufgrund der Anspruchslosigkeit toleriert sie ein breites Spektrum an unterschiedlichen Umweltbedingungen. Ihre Hitzeresistenz führt dazu, dass sie nach Waldbränden schnell wieder aussprießt und sich über ihre samenreichen Beeren schnell ausbreitet.<ref>Yang L, Ren H, Liu N, Wang J:'' The shrub Rhodomyrtus tomentosa acts as a nurse plant for seedlings differing in shade tolerance in degraded land of South China''. In:''[[Journal of Vegetation Science]]'', 21(2), 2010, S. 262-272, {{DOI|10.1111/j.1654-1103.2009.01140.x}}.</ref><ref>Hazrulrizawati Abd Hamid, Roziasyahira Mutazah, Mashitah Yusoff: ''Rhodomyrtus tomentosa'': A phytochemical and pharmacological review''. In:''[[Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research]]'',10(1), Januar 2017, S.10-16,{{DOI| 10.22159/ajpcr.2017.v10i1.12773}}(freier Volltext).</ref><ref>CABI, Undated. CABI Compendium: Status inferred from regional distribution. Wallingford, UK: CABI,Invasive Species Compendium: [[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297]].</ref>


=== Globale Verbreitung ===
=== Globale Verbreitung ===
''Rhodomyrtus tomentosa'' ist in tropischen und subtropischen Ländern wie in Indien, Ost- bis Südchina, Kambodscha, Hongkong, Taiwan, auf den Philippinen, in Malaysia, in Vietnam, in Laos, in Indonesin, in Manmai, auf den japanischen Ryūkyū-Inseln und in Sulawesi beheimatet.<ref>Hazrulrizawati Abd Hamid, Roziasyahira Mutazah, Mashitah Yusoff: ''Rhodomyrtus tomentosa'' A phytochemical and pharmacological review''. In:'' [[Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research]]'', 10(1), Januar 2017, S.10-16, {{DOI|10.22159/ajpcr.2017.v10i1.12773}},(freier Volltext).</ref><ref>Zhao Z., Wu L., Xie J., Feng Y., Tian J., He X., Li B., Wang .L, Wang X., Zhang Y., Wu S., Zheng X.:'' Rhodomyrtus tomentosa (Aiton.): A review of phytochemistry, pharmacology and industrial applications research progress.''In:''[[Food Chem.]]'' 309, 20. März 2020, S.125715, {{DOI| 10.1016/j.foodchem.2019.125715}}, PMID 31685368.</ref>
''Rhodomyrtus tomentosa'' ist in tropischen und subtropischen Ländern wie in [[Indien]], Ost- bis [[Südchina]], [[Kambodscha]], [[Hongkong]], [[Taiwan]], auf den [[Philippinen]], in [[Malaysia]], [[Vietnam]], [[Laos]], [[Indonesien]], [[Manmai]], auf den japanischen [[Ryūkyū-Inseln]] und in [[Sulawesi]] weitverbreitet.<ref>Hazrulrizawati Abd Hamid, Roziasyahira Mutazah, Mashitah Yusoff: ''Rhodomyrtus tomentosa - A phytochemical and pharmacological review.'' In: ''[[Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research]]'', Volume 10, Issue 1, Januar 2017, S.1 0-16, {{DOI|10.22159/ajpcr.2017.v10i1.12773}},(freier Volltext).</ref><ref> Z. Zhao, L. Wu, J. Xie, Y. Feng, J. Tian, X. He, B. Li, L. Wang, X. Wang, Y. Zhang, S. Wu, X. Zheng:'' Rhodomyrtus tomentosa (Aiton.): A review of phytochemistry, pharmacology and industrial applications research progress.'' In: ''Food Chem.'' Volume 309, 20. März 2020, S. 125715, {{DOI| 10.1016/j.foodchem.2019.125715}}, PMID 31685368.</ref>


=== ''Rhodomyrtus tomentosa'' von der Kulturpflanze zur gefürchteten invasiven Art ===
=== ''Rhodomyrtus tomentosa'' von der Kulturpflanze zur invasiven Art ===
[[File:Starr-020227-0066-Rhodomyrtus tomentosa-habit-Wailua-Kauai (24438655622).jpg|mini|''Rhodomyrtus tomentosa'' Habitat Wailua-Kauai]]
[[Datei:Starr-020227-0066-Rhodomyrtus tomentosa-habit-Wailua-Kauai (24438655622).jpg|mini|''Rhodomyrtus tomentosa'' als invasive Pflanze]]
Als attraktive Zierpflanze und aufgrund der schmackhaften Früchte wurde die Flaumige Rosenmyrte in Grünanlagen und im [[Landschaftsbau]] angebaut.<ref> Janick, J.,Paull, R.E.:''Invasive Species Compendium ,Rhodomyrtus tomentosa(Downy rose-myrtle)''. In:''[[The encyclopedia of fruit & nuts]]'', Wallingford, UK: CABI.xviii + , 2008, S. 954, {{DOI|10.1079/9780851996387.0000}}.</ref>
Als attraktive Zierpflanze und aufgrund der schmackhaften Früchte wurde die Flaumige Rosenmyrte in Grünanlagen und im [[Landschaftsbau]] verwendet.<ref> J. Janick, R. E. Paull:''Invasive Species Compendium ,Rhodomyrtus tomentosa (Downy rose-myrtle).'' In:''[[The encyclopedia of fruit & nuts]]'', Wallingford, UK: CABI.xviii + , 2008, S. 954, {{DOI|10.1079/9780851996387.0000}}.</ref>
Auf Hawaii wurden die Blüten für Tomake-Lei zu Blütenketten verwendet.<ref>Starr F, Starr K, Loope L.:''Rhodomyrtus tomentosa: Downy rose myrtle, Myrtaceae,'':''[http://www.hear.org/starr/hiplants/reports/pdf/rhodomyrtus_tomentosa.pdf]''United States Geological Survey--Biological Resources Division Haleakala Field Station, Maui, Hawai'i, 2003.</ref>
Auf Hawaii wurden die Blüten für Tomake-Lei zu Blütenketten verwendet.<ref> F. Starr, K. Starr, L. Loope: ''Rhodomyrtus tomentosa: Downy rose myrtle, Myrtaceae,.'': ''[http://www.hear.org/starr/hiplants/reports/pdf/rhodomyrtus_tomentosa.pdf United States Geological Survey--Biological Resources Division Haleakala Field Station, Maui, Hawai'i, 2003.]''</ref>
In China diente die schnell wachsende ''Rhodomyrtus tomentosa'' als Schattenspender für langsam wachsende, heimische Arten.<ref>Yang L, Ren H, Liu N, Wang J: ''The shrub Rhodomyrtus tomentosa acts as a nurse plant for seedlings differing in shade tolerance in degraded land of South China.'' In:''[[Journal of Vegetation Science]]'', 21(2), 22. Februar 2010, S:262-272,{{DOI: 10.1111/j.1654-1103.2009.01140.x}}.</ref> In Südchina fungierte sie als Pionierpflanze und wurde bei der Wiederbegrünung degradierter Berghänge angepflanzt.<ref>Ming-Si Wei, Zhang-He Chen, Hai Ren and Zuo-Yun Yin.''Reproductive ecology of Rhodomyrtus tomentosa (Myrtaceae)''.In:''[[Nordic Journal of Botany]]'', 27, 2009, S.154-160, {{DOI|10.1111/j.1756-1051.2009.00137.x }}.</ref>
In China diente die schnell wachsende ''Rhodomyrtus tomentosa'' als Schattenspender für langsam wachsende, heimische Arten.<ref> L. Yang, Ren H, Liu N, Wang J: ''The shrub Rhodomyrtus tomentosa acts as a nurse plant for seedlings differing in shade tolerance in degraded land of South China.'' In: ''[[Journal of Vegetation Science]]'', Volume 21, Issue 2, 22. Februar 2010, S:262-272, {{DOI|10.1111/j.1654-1103.2009.01140.x}}.</ref> In Südchina fungierte sie als [[Pionierpflanze]] und wurde bei der Wiederbegrünung degradierter Berghänge angepflanzt.<ref>Ming-Si Wei, Zhang-He Chen, Hai Ren and Zuo-Yun Yin.''Reproductive ecology of Rhodomyrtus tomentosa (Myrtaceae).'' In: ''[[Nordic Journal of Botany]]'', Volume 27, 2009, S. 154-160, {{DOI|10.1111/j.1756-1051.2009.00137.x}}.</ref>
Inzwischen gehört ''Rhodomyrtus tomentosa'' zu der Gruppe der aggressiv, invasiven Pflanzen in Florida, auf Hawaii, in Australien und in Thailand. In Florida wurde das Myrtengewächs 1920 als attraktive Zierpflanze eingeschleppt und angepflanzt. Aufgrund der hohen Samenproduktion, der robusten Eigenschaften, der ausgeprägten Feuerresistenz und der rasanten Verschleppung der Samen durch Vögel besiedelte diese Art unkontrolliert viele Regionen mit ähnlichen Lebensräumen. In Florida und anderen Regionen bildete ''Rhodomyrtus tomentosa'' in heimischen Kiefernwäldern im Unterholz Dickichte, verdrängte dadurch die natürliche Vegetation und drang bis in die Mangrovenwälder vor.
''Rhodomyrtus tomentosa'' gehört zu der Gruppe der aggressiv, invasiven Pflanzen in Florida, auf Hawaii, in Australien und in Thailand. In Florida wurde dieses Myrtengewächs 1920 als attraktive Zierpflanze eingeschleppt. Aufgrund der hohen Samenproduktion, der robusten Eigenschaften, der ausgeprägten Feuerresistenz und der rasanten Verschleppung der Samen durch Vögel besiedelte diese Art unkontrolliert viele Regionen mit ähnlichen Lebensräumen. In Florida und anderen Regionen bildete ''Rhodomyrtus tomentosa'' in heimischen Kiefernwäldern im Unterholz Dickichte, verdrängte dadurch die natürliche Vegetation und drang bis in die Mangrovenwälder vor.
Ähnliches invasives Verhalten als unkontrolliertes Unkraut konnte auch auf Hawaii und in Thailand beobachtet werden. Auf Hawaii besiedelte das Holzgewächs einige Gebiete flächendeckend und dominierte in der Vegetation.<ref>[http://plants.ifas.ufl.edu/plant-directory/rhodomyrtus-tomentosa/, Center for Aquatic and Invasive Plants, 2001, Invasive Non-indigenous Plants in Florida: '' Downy rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa)''] bei the University of Florida, IFAS, Institute of Food and Agricultural Sciences.</ref><ref>Forest Starr, Kim Starr, and Lloyd Loope:''Rhodomyrtus tomentosa, Downy rose-myrtle Myrtaceae''.United States Geological Survey--Biological Resources Division Haleakala Field Station, Maui, Hawai'iJanuary, 2003.</ref>
Ähnliches invasives Verhalten als unkontrolliertes Unkraut konnte auch auf Hawaii und in Thailand beobachtet werden. Auf Hawaii besiedelte das Holzgewächs einige Gebiete flächendeckend und dominierte in der Vegetation.<ref>[http://plants.ifas.ufl.edu/plant-directory/rhodomyrtus-tomentosa/, Center for Aquatic and Invasive Plants, 2001, Invasive Non-indigenous Plants in Florida: '' Downy rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa)''] bei the University of Florida, IFAS, Institute of Food and Agricultural Sciences.</ref><ref>Forest Starr, Kim Starr, Lloyd Loope:''Rhodomyrtus tomentosa, Downy rose-myrtle Myrtaceae.'' United States Geological Survey--Biological Resources Division Haleakala Field Station, Maui, Hawai'iJanuary, 2003.</ref>
In den Küstengebieten von Queensland, wo die Rosenmyrte in einigen Gärten angepflanzt ist, wird befürchtet, dass eine ungesteuerte Ausbreitung von ''Rhodomyrtus tomentosa'' zu wirtschaftlichen Einschränkungen in der Weideproduktion und ökologisch zu einer Degradation der heimischen Vegetation führen könne.<ref>[https://www.daf.qld.gov.au/__data/assets/pdf_file/0005/71942/IPA-Ceylon-Hill-Cherry-Risk-Assessment.pdf, ''Ceylon hill cherry (downy rose-myrtle): Rhodomyrtus tomentosa.''] Brisbane, Queensland, Australia. Biosecurity Queensland, 2011.</ref> Die Einfuhr nach Westaustralien ist seit langem durch die nationale australische Quarantänestrategie untersagt worden.<ref>Forest Starr, Kim Starr, and Lloyd Loope:''[http://hear.org/Pier/pdf/pohreports/rhodomyrtus_tomentosa.pdf, ''Rhodomyrtus tomentosa Downy rose myrtle Myrtaceae''] United States Geological Survey--Biological Resources DivisionHaleakala Field Station, Maui, Hawai'i, Januar 2003.</ref>
In den Küstengebieten von Queensland, wo die Rosenmyrte in einigen Gärten angepflanzt ist, wird befürchtet, dass eine ungesteuerte Ausbreitung von ''Rhodomyrtus tomentosa'' zu wirtschaftlichen Einschränkungen in der Weideproduktion und ökologisch zu einer Degradation der heimischen Vegetation führen könne.<ref>[https://www.daf.qld.gov.au/__data/assets/pdf_file/0005/71942/IPA-Ceylon-Hill-Cherry-Risk-Assessment.pdf, ''Ceylon hill cherry (downy rose-myrtle): Rhodomyrtus tomentosa.''] Brisbane, Queensland, Australia. Biosecurity Queensland, 2011.</ref> Die Einfuhr nach Westaustralien ist seit langem durch die nationale australische Quarantänestrategie untersagt worden.<ref>Forest Starr, Kim Starr, and Lloyd Loope:''[http://hear.org/Pier/pdf/pohreports/rhodomyrtus_tomentosa.pdf, ''Rhodomyrtus tomentosa Downy rose myrtle Myrtaceae''] United States Geological Survey--Biological Resources DivisionHaleakala Field Station, Maui, Hawai'i, Januar 2003.</ref>
In Florida betrachtet man ''Rhodomyrtus tomentosa'' seit einiger Zeit als ein staatlich schädliches, gebietsfremdes Unkraut, das vom Florida Exotic Pest Plant Council (2004) mit der Kategorie 1 (USDA-NRCS, 2012) eingestuft worden ist.<ref>[http://plants.ifas.ufl.edu/plant-directory/rhodomyrtus-tomentosa/, Center for Aquatic and Invasive Plants, 2001, Invasive Non-indigenous Plants in Florida: '' Downy rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa)''] bei the University of Florida, IFAS, Institute of Food and Agricultural Sciences.</ref>
In Florida betrachtet man ''Rhodomyrtus tomentosa'' seit einiger Zeit als ein staatlich schädliches, gebietsfremdes Unkraut, das vom Florida Exotic Pest Plant Council (2004) mit der Kategorie 1 (USDA-NRCS, 2012) eingestuft worden ist.<ref>[http://plants.ifas.ufl.edu/plant-directory/rhodomyrtus-tomentosa/, Center for Aquatic and Invasive Plants, 2001, Invasive Non-indigenous Plants in Florida: '' Downy rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa)''] bei the University of Florida, IFAS, Institute of Food and Agricultural Sciences.</ref>

== Verwendung ==
Hinsichtlich der Umweltbedingungen und Bodenansprüche ist ''Rhodomyrtus tomentosa'' ein anspruchsloser Strauch, der durch seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigengeschaften zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen neues wissenschaftliches Interesse weckt.<ref>Hazrulrizawati Abd Hamid, Roziasyahira Mutazah, Mashitah Yusoff: ''Rhodomyrtus tomentosa. A phytochemical and pharmacological review.'' In: ''[[Asian Journal of Pharmaceutical and Clinical Research]]'', Volume 10, Issue 1, Januar 2017, S. 10-16, {{DOI|10.22159/ajpcr.2017.v10i1.12773}} (freier Volltext).</ref><ref>[http://plants.ifas.ufl.edu/plant-directory/rhodomyrtus-tomentosa/, ''Center for Aquatic and Invasive Plants'', 2001, '' Invasive Non-indigenous Plants in Florida: Downy rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa)'' bei the University of Florida, IFAS, Institute of Food and Agricultural Sciences.]</ref>


== Inhaltsstoffe und Verwendung als Heilpflanze ==
== Inhaltsstoffe und Verwendung als Heilpflanze ==
Die essbaren Früchte von ''Rhodomyrtus tomentosa'' sind reich an Proteinen, Aminosäuren, Lipiden, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. Der Gesamtzuckergehalt der Früchte ist im Vergleich zu anderen tropischen Früchten mit einem Anteil von 19,96% Trockengewicht sehr gering.
Die essbaren Früchte von ''Rhodomyrtus tomentosa'' sind reich an [[Proteine]]n, [[Aminosäuren]], [[Lipiden]], [[Kohlenhydraten]], [[Vitaminen]] und [[Mineralstoffen]]. Der Gesamtzuckergehalt der Früchte ist im Vergleich zu anderen tropischen Früchten mit einem Anteil von 19,96&nbsp;% Trockengewicht sehr gering.
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| colspan="8" align="center" | Mineralstoffe pro 100 Gramm Früchte <ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo:''The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food. In: Biomolecules''.In:''[[Biomolecules]]'', 9(2),S. 76, 2019, {{ DOI|10.3390/biom9020076}}.</ref>
| colspan="8" align="center" | Mineralstoffe pro 100 Gramm Früchte <ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo:''The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food. In: Biomolecules''.In:''[[Biomolecules]]'', 9(2),S. 76, 2019, {{ DOI|10.3390/biom9020076}}.</ref>
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Der Vitamin-C-Gehalt der Früchte ist mit einem Anteil von (5,62 mg/150 g Frucht) deutlich geringer als der Anteil von Vitamin C in anderen tropischen Früchten. Der Gehalt an Vitamin E ist hingegen mit (3,89 mg/150 g Frucht) deutlich höher als beispielsweise in Avocados und Mangos.<ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo:''The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food. In: Biomolecules''.In:''[[Biomolecules]]'', 9(2),S. 76, 2019, {{ DOI|10.3390/biom9020076}}.</ref>
Der Vitamin-C-Gehalt der Früchte ist mit einem Anteil von (5,62 mg/150 g Frucht) deutlich geringer als der Anteil von Vitamin C in anderen tropischen Früchten. Der Gehalt an Vitamin E ist hingegen mit (3,89 mg/150 g Frucht) deutlich höher als beispielsweise in Avocados und Mangos.<ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo: ''The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food. In: Biomolecules.'' In:''[[Biomolecules]]'', Volume 9, Issue 2, S. 76, 2019, {{DOI|10.3390/biom9020076}}.</ref>
Die Früchte sind reich an verschiedenen Fruchtsäuren wie [[Äpfelsäure]], [[Gallussäure]], [[Kaffeesäure]], [[Dihydrokaffeesäure]] und [[Chinasäure]] sowie den Gerbstoffen [[Brevifolincarbonsäure]], [[Ölsäure]] und [[Gallensäuren]]. Sie weisen einen hohen Gehalt an [[Thryptophan]] auf.<ref>Zhao Z, Wu L, Xie 1, Feng Y, Tian J, He X, Li B, Wang L, Wang X, Zhang Y, Wu S, Zheng X.'' Rhodomyrtus tomentosa (Aiton.): A review of phytochemistry, pharmacology and industrial applications research progress.''In:''[[Food Chem.]]'', 309, S.125715, 2020, {{DOI|10.1016/j.foodchem.2019.125715}}, PMID 31685368.</ref>
Die Früchte sind reich an verschiedenen Fruchtsäuren wie [[Äpfelsäure]], [[Gallussäure]], [[Kaffeesäure]], [[Dihydrokaffeesäure]] und [[Chinasäure]] sowie den Gerbstoffen [[Brevifolincarbonsäure]], [[Ölsäure]] und [[Gallensäuren]]. Sie weisen einen hohen Gehalt an [[Thryptophan]] auf.<ref>Zhao Z, Wu L, Xie 1, Feng Y, Tian J, He X, Li B, Wang L, Wang X, Zhang Y, Wu S, Zheng X.: ''Rhodomyrtus tomentosa (Aiton.): A review of phytochemistry, pharmacology and industrial applications research progress.'' In: ''Food Chem.'', Volume 309, S.125715, 2020, {{DOI|10.1016/j.foodchem.2019.125715}}, PMID 31685368.</ref>


Historisch wurde ''Rhodmyrtus tomentosa'' in der traditionellen chinesischen, malaysischen und vietnamesischen Volksmedizin als Heilpflanze zur Behandlung von Ruhr, Durchfällen, gynäkologischen Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Aufgrund unterschiedlicher pharmakologischer Wirkstoffe, die inzwischen isoliert und chemisch charakterisiert werden konnten, besaß die Heilpflanze antioxidative, antibakterielle, antientzündlichn bis hin zu antimykotischen Eigenschaften. Es wurden auch medizinische Erfolge bei Behandlung von Malaria und östrogene Wirkungen beschrieben.<ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo:''The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food.''In:''[[Biomolecules]]'', 9(2),S. 76, 2019, {{ DOI|10.3390/biom9020076}}.</ref> <ref> Tung NH, Ding Y, Choi EM, Van Kiem P, Van Minh C, Kim YH.''New anthracene glycosides from Rhodomyrtus tomentosa stimulate osteoblastic differentiation of MC3T3‑E1 cells.'' In:''[[Arch Pharm Res]]'',32(4), 2009, S.515‑20,{{DOI|10.1007/s12272-009-1406-8}}, PMID 19407968.</ref> Bei einigen der pharmakologisch aktiven Verbindungen konnte man einen hemmenden Effekt auf das Krebswachstum nachweisen.
Historisch wurde ''Rhodmyrtus tomentosa'' in der traditionellen chinesischen, malaysischen und vietnamesischen Volksmedizin als Heilpflanze zur Behandlung von Ruhr, Durchfällen, gynäkologischen Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Aufgrund unterschiedlicher pharmakologischer Wirkstoffe, die inzwischen isoliert und chemisch charakterisiert werden konnten, besaß die Heilpflanze antioxidative, antibakterielle, antientzündlichn bis hin zu antimykotischen Eigenschaften. Es wurden auch medizinische Erfolge bei Behandlung von Malaria und östrogene Wirkungen beschrieben.<ref>Thanh Sang Vo and Dai Hung Ngo:''The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food.'' In: ''[[Biomolecules]]'', Volume 9, Issue 2, 2019, S. 76, {{DOI|10.3390/biom9020076}}.</ref><ref> N. H. Tung, Y. Ding, E. M. Choi, P. Van Kiem, C. Van Minh, Y. H. Kim: ''New anthracene glycosides from Rhodomyrtus tomentosa stimulate osteoblastic differentiation of MC3T3‑E1 cells.'' In: ''Arch. Pharm. Res.'', Volume 32, Issue 4, 2009, S. 515‑520, {{DOI|10.1007/s12272-009-1406-8}}, PMID 19407968.</ref> Bei einigen der pharmakologisch aktiven Verbindungen konnte man einen hemmenden Effekt auf das Krebswachstum nachweisen.
In den Früchten lassen sich insbesondere [[Anthocyane]], [[Stilben]]e und [[Ellagitannine]], [[Flavonoide]], [[Triterpene|Triterpenoide]] und [[Meroterpene]] nachweisen.<ref> Liu GL, Guo HH, Sun YM.:''Optimization of the extraction of anthocyanins from the fruit skin of Rhodomyrtus tomentosa(Ait.) Hassk and identification of anthocyanins in the extract using high performance liquidchromatography electrospray ionization mass spectrometry (HPLC ESI MS9)''.In:''[[J. Mol. Sci.]]'' 13(5), S.6292-302, 2012,{{DOI|10.3390/ijms13056292}}, PMID 22754365,{{PMC|3382815}},(freier Volltext).</ref> Insgesamt konnten in Laborstudien ca.106 verschiedene Inhaltsstoffe identifiziert und chemisch genau beschrieben werden. [[Cyanidin-3-O-glycosid]], ein wasserlösliches [[Anthocyan]], das im Zellsaft der Früchte vorkommt, ist für deren dunkle Färbung verantwortlich. Aus der Gruppe der phenolischen Komponenten identifizierte man mit gesundheitsfördernder Wirkung die [[Stilbene], [[Piceatannol]].
In den Früchten lassen sich insbesondere [[Anthocyane]], [[Stilben]]e und [[Ellagitannine]], [[Flavonoide]], [[Triterpene|Triterpenoide]] und [[Meroterpene]] nachweisen.<ref> Liu GL, Guo HH, Sun YM.:''Optimization of the extraction of anthocyanins from the fruit skin of Rhodomyrtus tomentosa (Ait.) Hassk and identification of anthocyanins in the extract using high performance liquidchromatography electrospray ionization mass spectrometry (HPLC ESI MS9).''In: ''J. Mol. Sci.'', Volume 13, Issue 5, 2012, S. 6292-6302, {{DOI|10.3390/ijms13056292}}, PMID 22754365,{{PMC|3382815}},(freier Volltext).</ref> Insgesamt konnten in Laborstudien ca.106 verschiedene Inhaltsstoffe identifiziert und chemisch genau beschrieben werden. [[Cyanidin-3-O-glycosid]], ein wasserlösliches [[Anthocyan]], das im Zellsaft der Früchte vorkommt, ist für deren dunkle Färbung verantwortlich. Aus der Gruppe der phenolischen Komponenten identifizierte man mit gesundheitsfördernder Wirkung die [[Stilbene], [[Piceatannol]].


=== Piceatannol und Myricetin antiinflammatorische sekundäre Pflanzenstoffe ===
=== Piceatannol und Myricetin antiinflammatorische sekundäre Pflanzenstoffe ===
[[File:Piceatannol.png|mini|Piceatannol]]
[[Datei:Piceatannol.png|mini|Piceatannol]]
In einer Laborstudie schützte Piceatannol, isoliert aus ethanolischen Extrakten der Früchte, humane epidermale [[Keratinozyten]] vor der [[Zytotoxizität]] durch UVB-Strahlung (290-320 nm).<ref>Thanh Sang Vo, and Dai Hung Ngo:''The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food''. In:''[[Biomolecules]]'',9(2), 2019 Februar, S. 76,{{DOI| 10.3390/biom9020076}},(freier Volltext).</ref> Es konnte gezeigt werden, dass [[Piceatannol]], C<sub>14</sub>H <sub>12</sub>O<sub>4</sub>, die durch intensive UVB-Strahlen des Sonnenlichts hervorgerufene Bildung der [[Pyrimidin-Dimer|Pyrimidin-Dimere]] in der DNA der Keratinozyten verhinderte, indem die Aktivität der zellulären [[DNA-Polymerase]], die für die Reparatur dieser DNA-Schäden zuständig ist, erhöht worden war. Zusätzlich verringerte Piceatannol die Sekretion des Entzündungsmediators [[Prostaglandin E2]].<ref>Shiratake S, Nakahara T Iwahashi H, Onodera T, Mizushina Y:''Rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa) extract and its component, piceatannol, enhance the activity of DNA polymerase and suppress the inflammatory response elicited by UVB induced DNA damage in skin cells.'' In:''[[Mol. Med. Rep.]]'', 12(4), Oktober 2015, S. 5857-64, {{DOI|10.3892/mmr.2015.4156}}, PMID 26239705.</ref>
In einer Laborstudie schützte Piceatannol, isoliert aus ethanolischen Extrakten der Früchte, humane epidermale [[Keratinozyten]] vor der [[Zytotoxizität]] durch UVB-Strahlung (290-320 nm).<ref>Thanh Sang Vo, Dai Hung Ngo: ''The Health Beneficial Properties of Rhodomyrtus tomentosa as Potential Functional Food''. In:''[[Biomolecules]]'', Volume 9, Issue 2, Februar 2019, S. 76, {{DOI|10.3390/biom9020076}}, (freier Volltext).</ref> Es konnte gezeigt werden, dass [[Piceatannol]], C<sub>14</sub>H <sub>12</sub>O<sub>4</sub>, die durch intensive UVB-Strahlen des Sonnenlichts hervorgerufene Bildung der [[Pyrimidin-Dimer|Pyrimidin-Dimere]] in der DNA der Keratinozyten verhinderte, indem die Aktivität der zellulären [[DNA-Polymerase]], die für die Reparatur dieser DNA-Schäden zuständig ist, erhöht worden war. Zusätzlich verringerte Piceatannol die Sekretion des Entzündungsmediators [[Prostaglandin E2]].<ref>Shiratake S, Nakahara T Iwahashi H, Onodera T, Mizushina Y: ''Rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa) extract and its component, piceatannol, enhance the activity of DNA polymerase and suppress the inflammatory response elicited by UVB induced DNA damage in skin cells.'' In: ''Mol. Med. Rep.'', Volue 12, Issue 4, Oktober 2015, S. 5857-5864, {{DOI|10.3892/mmr.2015.4156}}, PMID 26239705.</ref>


[[Myricetin]],(C<sub>15</sub>H<sub>10</sub>O<sub>8</sub>) ein [[Flavonoid]] aus den Früchten, gehört zu den pflanzlichen [[Sekundänmetabolite| Sekundärmetaboliten]] mit antioxidativer Wirkung.<ref>Thomas M. Holland, Puja Agarwal, Yamin Wang, Sue E.Leurgans, David A.Bennett, Sarah L. Booth, Martha Clare Morris:''Dietary flavonols and risk of Alzheimer dementi''.In:''[[Neurology]]'', 29. Januar 2020 , {{DOI| https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000008981}}.</ref>
[[Myricetin]],(C<sub>15</sub>H<sub>10</sub>O<sub>8</sub>) ein [[Flavonoid]] aus den Früchten, gehört zu den pflanzlichen [[Sekundänmetabolite| Sekundärmetaboliten]] mit antioxidativer Wirkung.<ref>Thomas M. Holland, Puja Agarwal, Yamin Wang, Sue E. Leurgans, David A.Bennett, Sarah L. Booth, Martha Clare Morris:''Dietary flavonols and risk of Alzheimer dementi.'' In: ''[[Neurology]]'', 29. Januar 2020 , {{DOI| https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000008981}}.</ref>
In Studien konnte gezeigt werden, dass Myricetin die bei allergischen Reaktionen bedingte [[Degranulation]] von [[Mastzellen]] wirksam hemmt, indem es der Erhöhung des intrazellulären Kalziumionenspiegels entgegenwirkt und die Freisetzung der β-[[Hexosaminidase|Hexoasminidasen]] blockiert. Dadurch behindert der Wirkstoff die Auslösung der allergischen Reaktion, die eine [[Histamin]]-ausschüttung aus den [[Mastzelle|Mastzellen]] zur Folge hat und in der Regel zur Anschwellen der Schleimhäute führt. Zusätzlich zeigt der Wirkstoff inhibierende Effekte auf die [[Interleukin IL-4]]- Konzentration und auf den [[Tumornekrosefaktor]]-alpha (TNF-α).<ref>Vo TS, Le TT, Kim SY, Ngo DH:''The role of myricetin from Rhodomyrtus tomentosa (Aiton) Hassk fruits on downregulation of FcɛRI-mediated mast cell activation''. In:''[[J. Food. Biochem.]]'', Januar 2020,{{DOI|10.1111/jfbc.13143}}, PMID 31910490.</ref>
In Studien konnte gezeigt werden, dass Myricetin die bei allergischen Reaktionen bedingte [[Degranulation]] von [[Mastzellen]] wirksam hemmt, indem es der Erhöhung des intrazellulären Kalziumionenspiegels entgegenwirkt und die Freisetzung der β-[[Hexosaminidase|Hexoasminidasen]] blockiert. Dadurch behindert der Wirkstoff die Auslösung der allergischen Reaktion, die eine [[Histamin]]-ausschüttung aus den [[Mastzelle|Mastzellen]] zur Folge hat und in der Regel zur Anschwellen der Schleimhäute führt. Zusätzlich zeigt der Wirkstoff inhibierende Effekte auf die [[Interleukin IL-4]]- Konzentration und auf den [[Tumornekrosefaktor]]-alpha (TNF-α).<ref>Vo TS, Le TT, Kim SY, D. H. Ngo: ''The role of myricetin from Rhodomyrtus tomentosa (Aiton) Hassk fruits on downregulation of FcɛRI-mediated mast cell activation.'' In: ''J. Food. Biochem.'', Januar 2020, {{DOI|10.1111/jfbc.13143}}, PMID 31910490.</ref>


=== Wirkung von Rhodomyrton auf das Wachstum von gram-positiven Bakterien und eukaryotischen Zellen ===
=== Wirkung von Rhodomyrton auf das Wachstum von gram-positiven Bakterien und eukaryotischen Zellen ===
Aus den Blättern von ''R.&nbsp;tomentosa'' wurde das pflanzliche Antibiotikum [[Rhodomyrton]] isoliert. Chemisch handelt es sich um ein [[Acylphlorogluzinol]], ein Derivat des [[Benzol-1,3,5-Triol]]s, das in verschiedenen Gattungen der Familie der [[Myrtaceaen]] nachgewiesen worden ist.<ref>I.P. Singh, S.B. Bharate:. In:''[[Nat. Prod. Rep.]]'', 23, 2006, S.558-591, {{ DOI| 10.1039/b914364p}}, PMID 0179878.</ref> Der Biosyntheseweg von Acylphlorogluzinol konnte in Erdbeeren erforscht und beschrieben werden.<ref> C. Song, L. Ring, T. Hoffmann, F.C. Huang, J. Slovin, W. Schwab:''Acylphloroglucinol biosynthesis in strawberry fruit''. In: ''[[Plant Physiol.]]'', 169, November 2015, S. 1656-1670,{{DOI|https://doi.org/10.1104/pp.15.00794}}.</ref>
Aus den Blättern von ''Rhodmyrtus tomentosa'' wurde das pflanzliche Antibiotikum [[Rhodomyrton]] isoliert. Chemisch handelt es sich um ein [[Acylphlorogluzinol]], ein Derivat des [[Benzol-1,3,5-Triol]]s, das in verschiedenen Gattungen der Familie der [[Myrtaceaen]] nachgewiesen worden ist.<ref>I.P. Singh, S.B. Bharate:. In:''[[Nat. Prod. Rep.]]'', 23, 2006, S.558-591, {{ DOI| 10.1039/b914364p}}, PMID 0179878.</ref> Der Biosyntheseweg von Acylphlorogluzinol konnte in Erdbeeren erforscht und beschrieben werden.<ref> C. Song, L. Ring, T. Hoffmann, F. C. Huang, J. Slovin, W. Schwab:''Acylphloroglucinol biosynthesis in strawberry fruit.'' In: ''Plant Physiol.'', Volume 169, November 2015, S. 1656-1670, {{DOI|10.1104/pp.15.00794}}.</ref>
Rhodomyrton (C<sub>38</sub>H<sub>50</sub>O<sub>8</sub>) und sein Isomer, [[Rhodomyrtoson B]], zeigten in verschiedenen Experimenten ähnlich hohe antimikrobielle Aktivitäten vor allem gegen ein breites Spektrum [[Gram-Färbung|grampositiver]] Bakterien, wie [[MRSA]]-Keime, Vancomycin resistente [[Enterokokken]], ''[[Streptococcus pyogenes]]'', ''[[Propionibacterium acnes]]'' und ''[[Bacillus cereus]]''.<ref> M. Morkunas, L. Dube, F. Götz, M.E. Maier.: ''Synthesis of the acylphloroglucinols rhodomyrtone and rhodomyrtosone B''.''In:''[[Tetrahedron]]'', 69, 2013, S. 8559-8563.{{DOI| 10.1016/j.tet.2013.07.091}}.</ref><ref>S. Leejae, P.W. Taylor, S.P. Voravuthikunchai:''Antibacterial mechanisms of rhodomyrtone against important hospital-acquired antibiotic-resistant pathogenic bacteria.'' In:''[[J. Med. Microbiol.]]'',62, 2013, S. 78-85, {{ DOI| 10.1099/jmm.0.049205-0}}, PMID 23019189.</ref>
Rhodomyrton (C<sub>38</sub>H<sub>50</sub>O<sub>8</sub>) und sein Isomer, [[Rhodomyrtoson B]], zeigten in verschiedenen Experimenten ähnlich hohe antimikrobielle Aktivitäten vor allem gegen ein breites Spektrum [[Gram-Färbung|grampositiver]] Bakterien, wie [[MRSA]]-Keime, Vancomycin resistente [[Enterokokken]], ''[[Streptococcus pyogenes]]'', ''[[Propionibacterium acnes]]'' und ''[[Bacillus cereus]]''.<ref> M. Morkunas, L. Dube, F. Götz, M. E. Maier.: ''Synthesis of the acylphloroglucinols rhodomyrtone and rhodomyrtosone B''.'' In:''[[Tetrahedron]]'', Volume 69, 2013, S. 8559-8563. {{DOI|10.1016/j.tet.2013.07.091}}.</ref><ref>S. Leejae, P. W. Taylor, S. P. Voravuthikunchai: ''Antibacterial mechanisms of rhodomyrtone against important hospital-acquired antibiotic-resistant pathogenic bacteria.'' In: ''J. Med. Microbiol.'', volume 62, 2013, S. 78-85, {{DOI|10.1099/jmm.0.049205-0}}, PMID 23019189.</ref>
Zusätzlich hemmte Rhodomyrton die von ''Staphylococcus aureus'' verursachte Biofilmbildung, die mit klassischen Antibiotika schwer zu behandeln ist.<ref>J. Saising, F. Götz, L. Dube, A.K. Ziebandt, S.P. Voravuthikunchai:''Inhibition of staphylococcal biofilm-related gene transcription by rhodomyrtone, a new antibacterial agent''. In:''[[Ann. Microbiol.]]'',2014, {{DOI| 10.1007/s13213-014-0904-1}}.</ref>
Zusätzlich hemmte Rhodomyrton die von ''Staphylococcus aureus'' verursachte Biofilmbildung, die mit klassischen Antibiotika schwer zu behandeln ist.<ref>J. Saising, F. Götz, L. Dube, A. K. Ziebandt, S. P. Voravuthikunchai:' 'Inhibition of staphylococcal biofilm-related gene transcription by rhodomyrtone, a new antibacterial agent.'' In: ''Ann. Microbiol.'', 2014, {{DOI| 10.1007/s13213-014-0904-1}}.</ref>
<ref>J. Saising, M. Ongsakul, S.P. Voravuthikunchai: ''Rhodomyrtus tomentosa (Aiton) Hassk. ethanol extract and rhodomyrtone: a potential strategy for the treatment of biofilm-forming staphylococci.'' In:''[[J. Med. Microbiol.]]'', 60, 2011, S. 1793-1800, {{DOI|10.1099/jmm.0.033092-0}}.</ref>
<ref>J. Saising, M. Ongsakul, S. P. Voravuthikunchai: ''Rhodomyrtus tomentosa (Aiton) Hassk. ethanol extract and rhodomyrtone: a potential strategy for the treatment of biofilm-forming staphylococci.'' In: ''J. Med. Microbiol.'', 6Volume 0, 2011, S. 1793-1800, {{DOI|10.1099/jmm.0.033092-0}}.</ref>
Reportergen-Assays und Proteomic-Profiling ergaben, dass dieser Wirkstoff nicht wie die klassischen Antibiotika die [[Replikation]] der DNA, [[Transkription]] und [[Translation]] hemmt oder die Synthese der Zellwand inhibiert, sondern das [[Membranpotential]] der Zelle lahmlegt. Durch eine lokale Zerstörung der Zellmembran ist das Membranpotential entkoppelt worden. ATP, kleinere zytoplasmatische Proteinen und Lipiden konnten freigesetzt werden und das Zytoplasma verlassen. Zusätzlich hemmt der Wirkstoff die [[Staphyloxanthin]]-Biosynthese von ''Staphylococcus aureus'' und setzt die Resistenz gegenüber Wasserstoffperoxid und Singulettsauerstoff herab.<ref>Sukanlaya Leejae, Laila Hasap, Supayang Piyawan Voravuthikunchai: ''Inhibition of staphyloxanthin biosynthesis in Staphylococcus aureus by rhodomyrtone, a novel antibiotic candidate''. In: ''[[Journal of Medical Microbiology]]'' 62(3), März 2013, S. 421–428, {{DOI|10.1099/jmm.0.047316-0}}, PMID 23242641.</ref>
Reportergen-Assays und Proteomic-Profiling ergaben, dass dieser Wirkstoff nicht wie die klassischen Antibiotika die [[Replikation]] der DNA, [[Transkription]] und [[Translation]] hemmt oder die Synthese der Zellwand inhibiert, sondern das [[Membranpotential]] der Zelle lahmlegt. Durch eine lokale Zerstörung der Zellmembran ist das Membranpotential entkoppelt worden. ATP, kleinere zytoplasmatische Proteinen und Lipiden konnten freigesetzt werden und das Zytoplasma verlassen. Zusätzlich hemmt der Wirkstoff die [[Staphyloxanthin]]-Biosynthese von ''Staphylococcus aureus'' und setzt die Resistenz gegenüber Wasserstoffperoxid und Singulettsauerstoff herab.<ref>Sukanlaya Leejae, Laila Hasap, Supayang Piyawan Voravuthikunchai: ''Inhibition of staphyloxanthin biosynthesis in Staphylococcus aureus by rhodomyrtone, a novel antibiotic candidate''. In: ''[[Journal of Medical Microbiology]]'', Volume 62, Issue 3, März 2013, S. 421–428, {{DOI|10.1099/jmm.0.047316-0}}, PMID 23242641.</ref>
Auch auf ''Clostridium difficile'', ein Erreger, der [[Colitis]] und schwere [[Diarrhöe]] verursacht, konnte die biologische, bakterizide Wirkung von Rhodomyrton in Vergleichsstudien mit dem herkömmlich eingesetzten Antibiotikum [[Vancomycin]] bewiesen werden. Die bakterizide [[minimale Hemmkonzentration]] von Rhodomyrton (1.23-5 mg/L) liegt im Vergleich zu Vancomycin (5mg/L bis > 40 mg /L) signifikant niedriger. Zudem gibt es Hinweise auf eine fehlerhafte [[Zellteilung]] und Sporenbildung bei Clostridien.<ref>Srisuwan S, Mackin KE, Hocking D, Lyras D, Bennett-Wood V, Voravuthikunchai SP, Robins-Browne RM.''Antibacterial activity of rhodomyrtone on Clostridium difficile vegetative cells and spores in vitro.'' In:''[[Int. J. Antimicrob Agents]]'',52(5), November 2018, S. 724-729, {{DOI|10.1016/j.ijantimicag.2018.08.014}},PMID 30145248.</ref>
Auch auf ''Clostridium difficile'', ein Erreger, der [[Colitis]] und schwere [[Diarrhöe]] verursacht, konnte die biologische, bakterizide Wirkung von Rhodomyrton in Vergleichsstudien mit dem herkömmlich eingesetzten Antibiotikum [[Vancomycin]] bewiesen werden. Die bakterizide [[minimale Hemmkonzentration]] von Rhodomyrton (1.23-5 mg/L) liegt im Vergleich zu Vancomycin (5mg/L bis > 40 mg /L) signifikant niedriger. Zudem gibt es Hinweise auf eine fehlerhafte [[Zellteilung]] und Sporenbildung bei Clostridien.<ref>Srisuwan S, K, E, Mackin, Hocking D, Lyras D, Bennett-Wood V, Voravuthikunchai SP, R. M. Robins-Browne: ''Antibacterial activity of rhodomyrtone on Clostridium difficile vegetative cells and spores in vitro.'' In: ''Int. J. Antimicrob Agents]]'', volume 52, Issue 5, November 2018, S. 724-729, {{DOI|10.1016/j.ijantimicag.2018.08.014}}, PMID 30145248.</ref>


[[Gram-Färbung|gramnegative]] Bakterien sind vermutlich aufgrund der komplexen äußeren Zellwand und der dadurch bedingten verminderten Penetration von Rhodomyrton durch die äußere Membran und der Neutralisierung durch [[Lipopolysaccharide]] resistent.<ref>Saising J1, Nguyen MT2, Härtner T3, Ebner P4, Al Mamun Bhuyan A5, Berscheid A6, Muehlenkamp M6, Schäkermann S7, Kumari N4, Maier ME8, Voravuthikunchai SP9, Bandow J7, Lang F5, Brötz-Oesterhelt H6, Götz F:''Rhodomyrtone (Rom) is a membrane-active compound''. In:''[[Biochim Biophys Acta Biomembr.]]'', 1860(5), S.1114-1124, 6.Januar 2018 ,{{DOI|10.1016/j.bbamem.2018.01.011}}, PMID 29317198, (freier Volltext).</ref>
[[Gram-Färbung|gramnegative]] Bakterien sind vermutlich aufgrund der komplexen äußeren Zellwand und der dadurch bedingten verminderten Penetration von Rhodomyrton durch die äußere Membran und der Neutralisierung durch [[Lipopolysaccharide]] resistent.<ref>Saising J1, Nguyen MT2, Härtner T3, Ebner P4, Al Mamun Bhuyan A5, Berscheid A6, Muehlenkamp M6, Schäkermann S7, Kumari N4, Maier ME8, Voravuthikunchai SP9, Bandow J7, Lang F5, Brötz-Oesterhelt H6, Götz F:''Rhodomyrtone (Rom) is a membrane-active compound.'' In: ''Biochim. Biophys. Acta Biomembr.'', 1860(5), 6. Januar 2018, S. 1114-1124,{{DOI|10.1016/j.bbamem.2018.01.011}}, PMID 29317198, (freier Volltext).</ref>


In eukaryotischen roten Blutkörperchen bewirkt Rhodomyrton in der Plasmamembran eine Phosphatidylserin- [[Translokation]], die in diesen Zellen eine [[Apoptose]], die [[Eryptosis]], induziert.<ref>Saising J, Nguyen MT, Härtner T, Ebner P, Al Mamun Bhuyan A, Berscheid A, Muehlenkamp M, Schäkermann S, Kumari N, Maier ME, Voravuthikunchai SP, Bandow J, Lang F, Brötz-Oesterhelt H, Götz F.:''Rhodomyrtone (Rom) is a membrane-active compound''. In:''[[Biochim Biophys Acta Biomembr.]]'', 1860(5), 6. Januar 2018, S.1114-1124, {{DOI|10.1016/j.bbamem.2018.01.011}}, PMID 29317198, (freier Volltext).</ref> Aufgrund seiner vielfältigen biologischen Aktivitäten hat dieser Wirkstoff große Aufmerksamkeit erhalten.
In eukaryotischen roten Blutkörperchen bewirkt Rhodomyrton in der Plasmamembran eine Phosphatidylserin- [[Translokation]], die in diesen Zellen eine [[Apoptose]], die [[Eryptosis]], induziert.<ref>Saising J, Nguyen MT, Härtner T, Ebner P, Al Mamun Bhuyan A, Berscheid A, Muehlenkamp M, Schäkermann S, Kumari N, Maier ME, Voravuthikunchai SP, Bandow J, Lang F, Brötz-Oesterhelt H, Götz F.: ''Rhodomyrtone (Rom) is a membrane-active compound.'' In: ''Biochim. Biophys. Acta Biomembr.'', 1860 (5), 6. Januar 2018, S.1114-1124, {{DOI|10.1016/j.bbamem.2018.01.011}}, PMID 29317198, (freier Volltext).</ref> Aufgrund seiner vielfältigen biologischen Aktivitäten hat dieser Wirkstoff große Aufmerksamkeit erhalten.


== Literatur ==
== Literatur ==
*Wagner WL, Herbst DR, Sohmer SH: ''Rhodomyrtus''. In: ''Manual of the Flowering Plants of Hawaii'' Honolulu, Hawai'i, USA University of Hawaii Press, 1999, S.1356-1357.
* W. L. Wagner, Herbst DR, Sohmer SH: ''Rhodomyrtus''. In: ''Manual of the Flowering Plants of Hawaii'' Honolulu, Hawai'i, USA University of Hawaii Press, 1999, S. 1356-1357.
*Lim T:'' Rhodomyrtus tomentosa. Edible medicinal and non-medicinal plants.'' In:'' [[Springer]]'',Volume 3 Fruits, S. 732- 7, 2012.
*Lim T:'' Rhodomyrtus tomentosa. Edible medicinal and non-medicinal plants.'' In: [[Springer]], Volume 3 Fruits, S. 732-737, 2012.
*Langeland KA: ''Identification and Biology of Non-native Plants in Florida’s Natural Areas''. Gainesville, FL: IFAS Communication Services, University of Florida; 2008.
* K. A. Langeland: ''Identification and Biology of Non-native Plants in Florida’s Natural Areas.'' Gainesville, FL: IFAS Communication Services, University of Florida; 2008.
* Janick, J.,Paull, R.E.:''The encyclopedia of fruit & nuts''. Wallingford, UK: CABI.xviii + , 2008, S. 954, {{DOI|10.1079/9780851996387.0000}}, ISBN 9780851996387.
* J. Janick, R. E. Paull: ''The encyclopedia of fruit & nuts.'' Wallingford, UK: CABI.xviii + , 2008, S. 954, {{DOI|10.1079/9780851996387.0000}}, ISBN 9780851996387.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Rhodomyrtus tomentosa|''Rhodomyrtus tomentosa''}}
{{commonscat|Rhodomyrtus tomentosa|''Rhodomyrtus tomentosa''}}
* [http://apps.kew.org/wcsp/advanced.do ''World Checklist of Myrtaceae'' von Kew Publishing, Royal Botanic Gardens, 2008, S. 1–455].
* ''World Checklist of Myrtaceae'' von Kew Publishing, Royal Botanic Gardens, 2008, S. 1–455: {{WCSP|Rhodomyrtus tomentosa|Zugriff=}}
* [http://plants.ifas.ufl.edu/plant-directory/rhodomyrtus-tomentosa/, Center for Aquatic and Invasive Plants, 2001, Invasive Non-indigenous Plants in Florida: '' Downy rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa)''] bei the University of Florida, IFAS, Institute of Food and Agricultural Sciences.
* [http://plants.ifas.ufl.edu/plant-directory/rhodomyrtus-tomentosa/, Center for Aquatic and Invasive Plants, 2001, Invasive Non-indigenous Plants in Florida: '' Downy rose myrtle (Rhodomyrtus tomentosa)'' bei the University of Florida, IFAS = ''Institute of Food and Agricultural Sciences''.]
*[https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297'' CAB International, 22 November 2019,''Rhodomyrtus tomentosa''] In: Invasive Species Compendium. Wallingford, UK: CAB International. www.cabi.org/isc.
* [https://www.cabi.org/isc/datasheet/47297'' CAB International, 22 November 2019,''Rhodomyrtus tomentosa'' In: ''Invasive Species Compendium.'' Wallingford, UK: CAB International. www.cabi.org/isc.]


== Anmerkungen ==
== Einzelnachweise ==
<references />
<references />



Version vom 10. Mai 2020, 20:52 Uhr

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Rhodomyrtus tomentosa

Rhodomyrtus tomentosa

Rhodomyrtus tomentosa an den Hängen des Needle Hill in Hongkong

Systematik
Eurosiden II
Ordnung: Myrtenartige (Myrtales)
Familie: Myrtengewächse (Myrtaceae)
Unterfamilie: Myrtoideae
Gattung: Rhodomyrtus
Art: Rhodomyrtus tomentosa
Wissenschaftlicher Name
Rhodomyrtus tomentosa
(Aiton) Hassk.

Rhodomyrtus tomentosa (Rosenmyrte), ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rhodomyrtus innerhalb der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Sie ist in Süd- und Südostasien verbreitet.

Beschreibung

Illustration bei The Botanical Magazine, Volume 7, 1794, Tafel 250
Blüte

Habitus und Blätter

Rhodomyrtus tomentosa ist ein immergrüner Strauch mit Wuchshöhen von 2 bis 3 Metern. Die Borke ist braun und schuppig. Die Rinde der stielrunden jungen Zweige ist grau.

Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel iar 0,4 bis 1 Zentimeter lang und breit. Die ledrige Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 8 Zentimetern sowie einer Breite von 2 bis 3,5 Zentimetern elliptisch und teilweise spitz zulaufend. Ihre Blattoberseite glänzt, wohingegen die Blattunterseite dicht behaart ist. Die Blattspreite ist dreinervig.[1] Ihre Chromosomenzahl 2n = 22.[2]

Blüten

Die Blühzeiten variieren von drei Monaten in China, beginnend ab März oder April, bis zu ganzjährig in Singapur.[3] Die Blüten stehen einzeln oder in Büscheln zusammen und snd von zwei kleinen Hochblättern begrenzt. Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die Kelchblätter sind weich behaart. Die fünf 10 bis 13 Millimeter langen Kronblätter haben einen Durchmesser von 2,5 bis 3 Zentimetern. Sie sind einheitlich pinkfarben oder außen weiß und innen rosa gefärbt. Es sind pinkfarbene Staubfäden und goldgelbe Staubbeutel vorhanden.[4]

Früchte

Unreife Frucht
Reife Frucht

Die kugelförmigen Beeren, die Ähnlichkeiten zu Heidelbeeren aufweisen, sind dunkelviolett und essbar. Sie haben eine Länge von 10 bis 15 Millimetern und sind mit einem haltbaren Kelch bedeckt. Sie besitzen 40 bis 45 Samen, die etwa 2 Millimeter lang und scheibenartig geformt sind.

Ökologie

Strategie zur Ausbreitung der Samen

Vögel und Säugetiere, die die Beeren fressen, scheiden die unverdauten Samen über ihren Kot wieder aus. Auf diese Weise (Endochorie) verbreitet sich Rhodomyrtus tomentosa schnell und unkontrolliert. Auch die Verbreitung der Samen durch Ameisen (Myrmekochorie) führt dazu, dass die Pflanze inzwischen verschiedene ökologische Nischen besiedelt.[5] Eine vegetative Vermehrung ist nicht beschrieben worden.

Systematik

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1789 unter dem Namen (Basionym) Myrtus tomentosa durch William Aiton. Das Artepitheton tomentosa (lateinisch für behaart) bezieht sich auf die filzig behaarte Blattunterseite.[6][7]) Die Neukombination zu Rhodomyrtus tomentosa (Aiton) Hassk. wurde durch Justus Karl Haßkarl veröffentlicht. Ein weiteres Synonym für Rhodomyrtus tomentosa (Aiton) Hassk. ist Cynomyrtus tomentosa (Aiton) Scriv. (1916).

Varietäten von Rhodomyrtus tomentosa

Von Rhodomyrtus tomentosa sind in der Literatur zwei Varietäten beschrieben worden, die in verschiedenen Regionen der Erde vorkommen und sich nur geringfügig in der Blattform, der Struktur und dem Verlauf der Blattadern, der Längen der Blütenstielen, der Kelche und der Kelchlappen unterscheiden.[8] Rhodomyrtus tomentosa var. tomentosa (Syn.: Myrtus canescens {{Person|Lour.}) ist vor allem in Südostasien, Südchina und Indochina beheimatet. Die Sträucher besiedeln das Flachland, Küstenwälder und Sekundärwälder bis zu einer Höhe von ca. 1300 m. Die jungen Blätter sind weiß, glatt und glänzend und werden im Alter grau verhlozt. Ihre Blattspitzen können spitz aber auch stumpf sein. Die Blattadern verlaufen parallel, sind unauffällig und erheben sich nicht vom übrigen Blattgewebe. Die Blütenstiele weisen eine Länge von 1 bis 2,5 cm auf. Der Kelch ist 5-7 mm lang, der Kelchlappen ist 3-4 mm hoch. Die andere Varietät Rhodomyrtus tomentosa var. tomentosa (Alston) A.J. Scott (Synonyme: Rhodmyrtus parviflora Alstonund Myrtus tomentosa Aiton)[9], ist in Indien und Sri Lanka beheimatet und kommt in Bergwäldern und Graslandschaften ab einer Höhenlage von 1800-2700 Metern vor. Ihre BLaubblätter mit deutlich sichtbarer Netznervatur sind cremefarben bis gelblich verholzt und weisen apikal Spitzen auf. Kelch und Kelchlappen sind mit 5 mm und 2-3 mm etwas kürzer als bei Rhodomyrtus tomentosa var.tomentosa. Die Stiele sind kürzer als 1 cm.[10][11][12]

Trivialnamen

Es sind viele regionale Trivialnamen im Umlauf: „Ceylon hill gooseberry“ (Englisch), „Hill gooseberry“ (Englisch), Hill guava (Englisch), Downy myrtle (Englisch-Florida), Downy rose-myrtle (Englisch-Florida), Rose myrtle (Englisch-Florida), Isenberg-bush (Englisch-Hawaii), Myrte-groseille (Französisch), Feijoa (Französisch), Gauyabilla forstero (Spanisch), Seeta-pera (Sri Lanka), Kemunting (Malaysisch), Gangrenzi (Chinesisch), Tao jin niang (Chinesisch), Ratberry (Hawaii), Ceylon hill cherry, Thoh (Thailändisch), Phruat und Phruat-kinluk (Vietnamesisch), Sragan (Kambodscha), Harendong sabrang (Indonesisch).[13][14][15][16]

Nutzung

Ihr „Fruchtfleisch“ besitzt einen hohen Vitamin-C-Gehalt und einige Mineralstoffe. Unreife Früchte sind grün und zeichnen sich durch einen adstringierenden Geschmack aus, der bei der Reifung verloren geht. Die reifen Früchte weisen ein purpurschwarzes, weiches und sehr süßes Fruchtfleisch auf, was einen direkten Verzehr ermöglicht oder die Verarbeitung zu Torten, Gelees, Marmeladen oder, wie in Vietnam, zu einem Wein (Routusim).[17]

Die Rosenmyrte ist anspruchslos, frosttolerant, temperaturresistent und resistent gegen einige Schädlinge.[18] Diese Sträucher wachsen an halbschattigen bis stark sonnigen Standorten. Sie sind anzutreffen im Küstenbereichen auf salzigen und sandigen Böden, auf saurem Substrat, sowie in Uferzonen, in Feuchtgebieten, an Moorrändern und in Regenwäldern. Auf alkalischen Böden wächst die Rosenmyrte nicht. Bis zu einer Höhenlage von 2400 Metern ist Rhodomyrtus tomentosa in der Vegetation zu finden. Aufgrund der Anspruchslosigkeit toleriert sie ein breites Spektrum an unterschiedlichen Umweltbedingungen. Ihre Hitzeresistenz führt dazu, dass sie nach Waldbränden schnell wieder aussprießt und sich über ihre samenreichen Beeren schnell ausbreitet.[19][20][21]

Globale Verbreitung

Rhodomyrtus tomentosa ist in tropischen und subtropischen Ländern wie in Indien, Ost- bis Südchina, Kambodscha, Hongkong, Taiwan, auf den Philippinen, in Malaysia, Vietnam, Laos, Indonesien, Manmai, auf den japanischen Ryūkyū-Inseln und in Sulawesi weitverbreitet.[22][23]

Rhodomyrtus tomentosa von der Kulturpflanze zur invasiven Art

Rhodomyrtus tomentosa als invasive Pflanze

Als attraktive Zierpflanze und aufgrund der schmackhaften Früchte wurde die Flaumige Rosenmyrte in Grünanlagen und im Landschaftsbau verwendet.[24] Auf Hawaii wurden die Blüten für Tomake-Lei zu Blütenketten verwendet.[25] In China diente die schnell wachsende Rhodomyrtus tomentosa als Schattenspender für langsam wachsende, heimische Arten.[26] In Südchina fungierte sie als Pionierpflanze und wurde bei der Wiederbegrünung degradierter Berghänge angepflanzt.[27] Rhodomyrtus tomentosa gehört zu der Gruppe der aggressiv, invasiven Pflanzen in Florida, auf Hawaii, in Australien und in Thailand. In Florida wurde dieses Myrtengewächs 1920 als attraktive Zierpflanze eingeschleppt. Aufgrund der hohen Samenproduktion, der robusten Eigenschaften, der ausgeprägten Feuerresistenz und der rasanten Verschleppung der Samen durch Vögel besiedelte diese Art unkontrolliert viele Regionen mit ähnlichen Lebensräumen. In Florida und anderen Regionen bildete Rhodomyrtus tomentosa in heimischen Kiefernwäldern im Unterholz Dickichte, verdrängte dadurch die natürliche Vegetation und drang bis in die Mangrovenwälder vor. Ähnliches invasives Verhalten als unkontrolliertes Unkraut konnte auch auf Hawaii und in Thailand beobachtet werden. Auf Hawaii besiedelte das Holzgewächs einige Gebiete flächendeckend und dominierte in der Vegetation.[28][29] In den Küstengebieten von Queensland, wo die Rosenmyrte in einigen Gärten angepflanzt ist, wird befürchtet, dass eine ungesteuerte Ausbreitung von Rhodomyrtus tomentosa zu wirtschaftlichen Einschränkungen in der Weideproduktion und ökologisch zu einer Degradation der heimischen Vegetation führen könne.[30] Die Einfuhr nach Westaustralien ist seit langem durch die nationale australische Quarantänestrategie untersagt worden.[31] In Florida betrachtet man Rhodomyrtus tomentosa seit einiger Zeit als ein staatlich schädliches, gebietsfremdes Unkraut, das vom Florida Exotic Pest Plant Council (2004) mit der Kategorie 1 (USDA-NRCS, 2012) eingestuft worden ist.[32]

Verwendung

Hinsichtlich der Umweltbedingungen und Bodenansprüche ist Rhodomyrtus tomentosa ein anspruchsloser Strauch, der durch seine antioxidativen und entzündungshemmenden Eigengeschaften zur Behandlung unterschiedlicher Erkrankungen neues wissenschaftliches Interesse weckt.[33][34]

Inhaltsstoffe und Verwendung als Heilpflanze

Die essbaren Früchte von Rhodomyrtus tomentosa sind reich an Proteinen, Aminosäuren, Lipiden, Kohlenhydraten, Vitaminen und Mineralstoffen. Der Gesamtzuckergehalt der Früchte ist im Vergleich zu anderen tropischen Früchten mit einem Anteil von 19,96 % Trockengewicht sehr gering.

Mineralstoffe pro 100 Gramm Früchte [35]
Kalium Calcium Magnesium Eisen Zink Kupfer
0221,76 mg 73,65 mg 3,23mg 1,54 mg 0,61 mg 10,40mg

Der Vitamin-C-Gehalt der Früchte ist mit einem Anteil von (5,62 mg/150 g Frucht) deutlich geringer als der Anteil von Vitamin C in anderen tropischen Früchten. Der Gehalt an Vitamin E ist hingegen mit (3,89 mg/150 g Frucht) deutlich höher als beispielsweise in Avocados und Mangos.[36] Die Früchte sind reich an verschiedenen Fruchtsäuren wie Äpfelsäure, Gallussäure, Kaffeesäure, Dihydrokaffeesäure und Chinasäure sowie den Gerbstoffen Brevifolincarbonsäure, Ölsäure und Gallensäuren. Sie weisen einen hohen Gehalt an Thryptophan auf.[37]

Historisch wurde Rhodmyrtus tomentosa in der traditionellen chinesischen, malaysischen und vietnamesischen Volksmedizin als Heilpflanze zur Behandlung von Ruhr, Durchfällen, gynäkologischen Erkrankungen und zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Aufgrund unterschiedlicher pharmakologischer Wirkstoffe, die inzwischen isoliert und chemisch charakterisiert werden konnten, besaß die Heilpflanze antioxidative, antibakterielle, antientzündlichn bis hin zu antimykotischen Eigenschaften. Es wurden auch medizinische Erfolge bei Behandlung von Malaria und östrogene Wirkungen beschrieben.[38][39] Bei einigen der pharmakologisch aktiven Verbindungen konnte man einen hemmenden Effekt auf das Krebswachstum nachweisen. In den Früchten lassen sich insbesondere Anthocyane, Stilbene und Ellagitannine, Flavonoide, Triterpenoide und Meroterpene nachweisen.[40] Insgesamt konnten in Laborstudien ca.106 verschiedene Inhaltsstoffe identifiziert und chemisch genau beschrieben werden. Cyanidin-3-O-glycosid, ein wasserlösliches Anthocyan, das im Zellsaft der Früchte vorkommt, ist für deren dunkle Färbung verantwortlich. Aus der Gruppe der phenolischen Komponenten identifizierte man mit gesundheitsfördernder Wirkung die [[Stilbene], Piceatannol.

Piceatannol und Myricetin antiinflammatorische sekundäre Pflanzenstoffe

Piceatannol

In einer Laborstudie schützte Piceatannol, isoliert aus ethanolischen Extrakten der Früchte, humane epidermale Keratinozyten vor der Zytotoxizität durch UVB-Strahlung (290-320 nm).[41] Es konnte gezeigt werden, dass Piceatannol, C14H 12O4, die durch intensive UVB-Strahlen des Sonnenlichts hervorgerufene Bildung der Pyrimidin-Dimere in der DNA der Keratinozyten verhinderte, indem die Aktivität der zellulären DNA-Polymerase, die für die Reparatur dieser DNA-Schäden zuständig ist, erhöht worden war. Zusätzlich verringerte Piceatannol die Sekretion des Entzündungsmediators Prostaglandin E2.[42]

Myricetin,(C15H10O8) ein Flavonoid aus den Früchten, gehört zu den pflanzlichen Sekundärmetaboliten mit antioxidativer Wirkung.[43] In Studien konnte gezeigt werden, dass Myricetin die bei allergischen Reaktionen bedingte Degranulation von Mastzellen wirksam hemmt, indem es der Erhöhung des intrazellulären Kalziumionenspiegels entgegenwirkt und die Freisetzung der β-Hexoasminidasen blockiert. Dadurch behindert der Wirkstoff die Auslösung der allergischen Reaktion, die eine Histamin-ausschüttung aus den Mastzellen zur Folge hat und in der Regel zur Anschwellen der Schleimhäute führt. Zusätzlich zeigt der Wirkstoff inhibierende Effekte auf die Interleukin IL-4- Konzentration und auf den Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α).[44]

Wirkung von Rhodomyrton auf das Wachstum von gram-positiven Bakterien und eukaryotischen Zellen

Aus den Blättern von Rhodmyrtus tomentosa wurde das pflanzliche Antibiotikum Rhodomyrton isoliert. Chemisch handelt es sich um ein Acylphlorogluzinol, ein Derivat des Benzol-1,3,5-Triols, das in verschiedenen Gattungen der Familie der Myrtaceaen nachgewiesen worden ist.[45] Der Biosyntheseweg von Acylphlorogluzinol konnte in Erdbeeren erforscht und beschrieben werden.[46] Rhodomyrton (C38H50O8) und sein Isomer, Rhodomyrtoson B, zeigten in verschiedenen Experimenten ähnlich hohe antimikrobielle Aktivitäten vor allem gegen ein breites Spektrum grampositiver Bakterien, wie MRSA-Keime, Vancomycin resistente Enterokokken, Streptococcus pyogenes, Propionibacterium acnes und Bacillus cereus.[47][48] Zusätzlich hemmte Rhodomyrton die von Staphylococcus aureus verursachte Biofilmbildung, die mit klassischen Antibiotika schwer zu behandeln ist.[49] [50] Reportergen-Assays und Proteomic-Profiling ergaben, dass dieser Wirkstoff nicht wie die klassischen Antibiotika die Replikation der DNA, Transkription und Translation hemmt oder die Synthese der Zellwand inhibiert, sondern das Membranpotential der Zelle lahmlegt. Durch eine lokale Zerstörung der Zellmembran ist das Membranpotential entkoppelt worden. ATP, kleinere zytoplasmatische Proteinen und Lipiden konnten freigesetzt werden und das Zytoplasma verlassen. Zusätzlich hemmt der Wirkstoff die Staphyloxanthin-Biosynthese von Staphylococcus aureus und setzt die Resistenz gegenüber Wasserstoffperoxid und Singulettsauerstoff herab.[51] Auch auf Clostridium difficile, ein Erreger, der Colitis und schwere Diarrhöe verursacht, konnte die biologische, bakterizide Wirkung von Rhodomyrton in Vergleichsstudien mit dem herkömmlich eingesetzten Antibiotikum Vancomycin bewiesen werden. Die bakterizide minimale Hemmkonzentration von Rhodomyrton (1.23-5 mg/L) liegt im Vergleich zu Vancomycin (5mg/L bis > 40 mg /L) signifikant niedriger. Zudem gibt es Hinweise auf eine fehlerhafte Zellteilung und Sporenbildung bei Clostridien.[52]

gramnegative Bakterien sind vermutlich aufgrund der komplexen äußeren Zellwand und der dadurch bedingten verminderten Penetration von Rhodomyrton durch die äußere Membran und der Neutralisierung durch Lipopolysaccharide resistent.[53]

In eukaryotischen roten Blutkörperchen bewirkt Rhodomyrton in der Plasmamembran eine Phosphatidylserin- Translokation, die in diesen Zellen eine Apoptose, die Eryptosis, induziert.[54] Aufgrund seiner vielfältigen biologischen Aktivitäten hat dieser Wirkstoff große Aufmerksamkeit erhalten.

Literatur

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Einzelnachweise

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