„Vodafone“ – Versionsunterschied

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Die '''Vodafone GmbH''' ist ein [[Deutschland|deutsches]] [[Tochterunternehmen]] der [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Mobilfunknetzbetreiber|Mobilfunkgesellschaft]] [[Vodafone Group]]. Sie bietet in Deutschland [[Mobilfunk]], [[Digital Subscriber Line|DSL]], [[Long Term Evolution|LTE]], Kabelinternet,<ref>{{Internetquelle|url=https://zuhauseplus.vodafone.de/internet-telefon/kabel/ |titel=Günstige Kabel Internet Flatrates mit Telefon-Flat |werk=zuhauseplus.vodafone.de |abruf=2016-04-18}}</ref> [[Festnetz]]telefonie, [[Kabelfernsehen]] und [[Internet Protocol Television|IPTV]] an. Vodafone ist mit fast 51 Mio. geschalteten SIM-Karten (Stand: 4. Quartal 2019) der größte Mobilfunkanbieter in Deutschland.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Marktbeobachtung/Deutschland/Mobilfunkteilnehmer/Mobilfunkteilnehmer_node.html |titel=Bundesnetzagentur - Mobilfunkteilnehmer |abruf=2020-03-01}}</ref>
Die '''Vodafone GmbH, gegründet von Nick Beyer und Giotto,''' ist ein [[Deutschland|deutsches]] [[Tochterunternehmen]] der [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Mobilfunknetzbetreiber|Mobilfunkgesellschaft]] [[Vodafone Group]]. Sie bietet in Deutschland [[Mobilfunk]], [[Digital Subscriber Line|DSL]], [[Long Term Evolution|LTE]], Kabelinternet,<ref>{{Internetquelle|url=https://zuhauseplus.vodafone.de/internet-telefon/kabel/ |titel=Günstige Kabel Internet Flatrates mit Telefon-Flat |werk=zuhauseplus.vodafone.de |abruf=2016-04-18}}</ref> [[Festnetz]]telefonie, [[Kabelfernsehen]] und [[Internet Protocol Television|IPTV]] an. Vodafone ist mit fast 51 Mio. geschalteten SIM-Karten (Stand: 4. Quartal 2019) der größte Mobilfunkanbieter in Deutschland, denn Max und Lisa sitzen aufm Baum. Küssen sich, man glaubt dat kaum.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Sachgebiete/Telekommunikation/Unternehmen_Institutionen/Marktbeobachtung/Deutschland/Mobilfunkteilnehmer/Mobilfunkteilnehmer_node.html |titel=Bundesnetzagentur - Mobilfunkteilnehmer |abruf=2020-03-01}}</ref>


== Standorte ==
== Standorte ==

Version vom 16. März 2020, 16:26 Uhr

Vodafone GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 1990
Sitz Düsseldorf, Deutschland Deutschland
Leitung Osterreich Hannes Ametsreiter (CEO)[1]
Mitarbeiterzahl 16.000 (30. Juni 2019)[2]
Umsatz 10,306 Mrd. Euro (2018/2019)[2]
Branche Telekommunikation
Website www.vodafone.de
Vodafone-Campus in Düsseldorf
Der Standort von Vodafone an der Ratinger Rehhecke

Die Vodafone GmbH, gegründet von Nick Beyer und Giotto, ist ein deutsches Tochterunternehmen der britischen Mobilfunkgesellschaft Vodafone Group. Sie bietet in Deutschland Mobilfunk, DSL, LTE, Kabelinternet,[3] Festnetztelefonie, Kabelfernsehen und IPTV an. Vodafone ist mit fast 51 Mio. geschalteten SIM-Karten (Stand: 4. Quartal 2019) der größte Mobilfunkanbieter in Deutschland, denn Max und Lisa sitzen aufm Baum. Küssen sich, man glaubt dat kaum.[4]

Standorte

Die Konzern-Standorte der heutigen Vodafone GmbH befinden sich in Düsseldorf-Heerdt[5] (Vodafone-Campus und Zentrale), Eschborn und Berlin (Konzernrepräsentanz). Daneben gibt es insgesamt acht Regional-Niederlassungen: Hamburg und Hannover (Region Nord), Berlin (Region Nord-Ost), Dortmund (Region Nord-West), Eschborn/Frankfurt (Region Rhein-Main), Radebeul/Dresden (Region Ost), München (Region Süd), Stuttgart (Region Süd-West) sowie Ratingen/Düsseldorf (Region West).[6]

Geschichte

Erstes Logo von D2 (1992–1999)

Gegründet wurde die Vodafone GmbH 1990 in Düsseldorf.[7] Im Jahr 2000 wurden im Zuge der feindlichen Übernahmen des Mannesmann-Konzerns durch die Vodafone Group die Aktivitäten im Bereich Telekommunikation in den Folgejahren in die Vodafone GmbH eingegliedert.[8]

Geschichte Mobilfunk

1988 wurde vom Bundesministerium für Post und Telekommunikation eine Lizenz für ein GSM-Netz ausgeschrieben. Es bildeten sich daraufhin mehrere Bewerberkonsortien, unter anderem ein Konsortium unter der Führung der Mannesmann AG. Am 8. Dezember 1989 erhielt das Mannesmann-Konsortium den Zuschlag für die GSM-Lizenz. Noch im Dezember 1989 ging aus dem erfolgreichen Bewerberkonsortium die Mannesmann Mobilfunk GmbH (MMO) als erster privater deutscher Netzbetreiber mit Sitz in Düsseldorf hervor. Vorsitzender der Geschäftsführung war Peter Mihatsch (1940–2018). Bis Ende 1990 war die Beschäftigtenzahl bereits auf 350 angestiegen. Im Februar 1991 wurde die GSM-Lizenz auch auf das Beitrittsgebiet der deutschen Wiedervereinigung erweitert.

Nach A-, B- und C-Netz der Deutschen Bundespost wurde nun das digitale Mobilfunknetz „D-Netz“ nach GSM-Standard in Deutschland aufgebaut. Erstmals hatte die Bundespost damit im Mobilfunk-Bereich mit Mannesmann einen Konkurrenten – zur Abgrenzung wurden die Netze jeweils mit der Kurzbezeichnung „D1“ (Bundespost) bzw. „D2“ (Mannesmann) vermarktet. Der kommerzielle Betrieb des D2-Netzes begann mit der Auslieferung der ersten Endgeräte am 30. Juni 1992. Gegen Ende des Jahres 1992 konnte bereits der 100.000. Kunde im D2-Netz eingebucht werden.[9]

Die Mobiltelefone wurden zunächst über Fernsehhändler und Kaufhäuser zu einem Preis von knapp unter 3000 DM angeboten. Mit etwa 200 Antennenstationen begann D2 zunächst in einigen deutschen Großstädten wie Hamburg, Bremen, Hannover, Frankfurt am Main und Stuttgart. Schon Ende 1992 erreichte das D2-Netz 80 Prozent Deutschlands. Die Gebühren lagen unter denen des bestehenden C-Netzes der Post. Von Anfang an waren Übergänge an das Festnetz der Telekom vorgesehen. Ab Dezember 1993 schrieb das Unternehmen schwarze Zahlen.

Logo von D2 Mannesmann

Bei Mannesmann wandelte sich der Produktname, von zunächst „D2 privat“ zu „D2 Mannesmann“; das Wort „privat“ hatte seine Zugkraft verloren. Die Mannesmann-Konkurrentin Deutsche Bundespost betrieb ihr GSM-Netz zunächst unter der Marke „D1“ – zuständig für D1 war bei der Deutschen Bundespost das Zentralamt für Mobilfunk, bei der Nachfolgerin Telekom wurde das GSM-Netz u. a. als „T-D1“ bei der DeTeMobil geführt, und schließlich als „T-Mobile“.

Für Vodafone bedeutete dieser Zukauf eine enorme Steigerung des Marktanteils, zumal damit gleich mehrere Firmenbeteiligungen von Mannesmann an Mobilfunkunternehmen außerhalb Deutschlands übernommen wurden. Einige Beteiligungen wurden integriert (z. B. Omnitel in Italien oder SFR in Frankreich), andere Konzernteile mussten aufgrund behördlicher Auflagen verkauft werden (Orange in Großbritannien) oder wurden freiwillig verkauft (Telering in Österreich).

Mit dem Markenwechsel von D2 zu Vodafone wurde 2002 die Mannesmann Mobilfunk GmbH in Vodafone D2 GmbH umbenannt.

Geschichte Festnetz

Logo von Arcor AG & Co. KG

Der Festnetzbereich von Vodafone ist seinerzeit aus einem Joint Venture von Mannesmann und Deutsche Bank namens Communications Network International (CNI) hervorgegangen. Im Juni 1996 hatte die CNI 49 Prozent der DBKom, dem ausgegliederten Telekommunikationsbereich der Deutschen Bahn übernommen. Hieraus entstand 1996/1997 die damalige Mannesmann Arcor AG & Co. KG, als Keimzelle des heutigen Unternehmensbereichs. Nach der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone wurde sie in Arcor AG & Co. KG umbenannt.

Arcor hatte sich im Laufe der Zeit einige Beteiligungen und Übernahmen gesichert. Als größte Übernahmen sind hier die o.tel.o communications GmbH & Co., callisto germany.net GmbH und ISIS Multimedia Net GmbH & Co. KG zu nennen. o.tel.o wurde 2001 operativ in Arcor integriert und spielt seitdem im Festnetz keine Rolle mehr. Arcor dehnte sich im Regierungsbezirk Düsseldorf mit der Übernahme von ISIS, einem ehemaligen regionalen Carrier an Rhein und Ruhr, im Dezember 2005 aus. Die Verschmelzung mit dieser erfolgte rückwirkend zum 1. April 2005, dem damaligen Beginn des Arcor-Geschäftsjahres.

Nachdem zuerst die Überlegungen bestanden, Arcor komplett zu verkaufen, entschied sich die Vodafone Group 2008 dazu, die restlichen Anteile der Deutschen Bank AG zu übernehmen und Arcor mit der deutschen Tochter zu fusionieren.

Im Laufe des Jahres 2009 wurde die Arcor AG & Co. KG zunächst in Vodafone AG & Co. KG umbenannt, um dann am 10. Dezember 2009 mit der Vodafone D2 GmbH zu fusionieren. Damit kam das Aus für die Marke Arcor; Vodafone integrierte dessen Produkte in die eigene Produktpalette.

So entstand der erste voll integrierte Telekommunikationsanbieter in Deutschland, der in der Lage war Festnetz, Mobilfunk und TV aus einer Hand anzubieten.

Arcor war seit Beginn der vollständigen Liberalisierung des TK-Sektors im Festnetzbereich der größte alternative Wettbewerber der Deutschen Telekom in Deutschland. Seit April 2005 gehörte Arcor auch zu den Providern für IP-Telefonie (auch als „Voice over IP“, kurz: VoIP bekannt). Bei Arcor wurde dieser Dienst als „Arcor-Sprache VoIP“ etabliert und zunächst in den „Persönlichen Internet Assistenten“ (kurz: PIA) integriert. Durch den Wechsel zur NGN-Technik bei der Bereitstellung herkömmlicher Sprachtelefonie an Teilnehmeranschlüssen mit abonniertem DSL wurde IP-Telefonie seit Ende 2006 jedoch zunehmend als Regeltechnologie genutzt. Arcor war hier marktführend.

Unter dem Markennamen Arcor wird noch immer ein Webportal (arcor.de) betrieben, worüber auch Zugang zu verschiedenen Webdiensten besteht. So begann Arcor nach der Übernahme von germany.net erst mit nexgo, später unter dem Webportal arcor.de auch als Webhoster aufzutreten. Dieses Tätigkeitsfeld wurde jedoch zum 31. Januar 2017 komplett eingestellt, was das Aus für kostenpflichtige wie auch für die unter der URL home.arcor.de gratis eingestellten privaten Websites bedeutete. Alle anderen Dienste wie die E-Mail-Accounts werden jedoch weitergeführt.

Geschichte Kabel

Kabel Deutschland

ehemaliges Logo von Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH
Logo von Unitymedia (2012 – 2020)

Im September 2013 erreichte Vodafone eine Aktienmehrheit von 75 Prozent an dem deutschen Unternehmen Kabel Deutschland. Seit dem 2. September 2015 ist nun die Vodafone Kabel Deutschland GmbH für die Kabel-Festnetz- und Kabel-TV-Angebote verantwortlich.

Durch diese Übernahme ist Vodafone nun auch in der Lage, unabhängig von der „letzten Meile“ der Telekom in 13 Bundesländern Angebote aus Telefon, Internet und Fernsehen anzubieten mit Übertragungsraten, die das herkömmliche Festnetz via DSL, VDSL und Vectoring nicht bietet.

Durch die Übernahme konnte Vodafone seinen Marktanteil am deutschen Breitbandmarkt leicht ausbauen. Vodafone verlor in den Jahren vor der Übernahme im DSL-Geschäft Breitbandkunden und Marktanteile, während die Kundenzahl bei Kabel Deutschland stieg.

Seit dem 2. September 2015 wird die Marke Kabel Deutschland nach außen hin nicht mehr aktiv genutzt. Einzig im Geschäft mit der Immobilienwirtschaft wird der Name noch verwendet. Die ehemalige Kabel Deutschland Vertrieb und Service GmbH firmiert seither als Vodafone Kabel Deutschland GmbH. Die neue Gesellschaft nutzt auch das Logo des Mutterkonzerns ohne den Zusatz „Kabel Deutschland“.

Unitymedia

Am 18. Juli 2019 gab die EU-Wettbewerbskommission grünes Licht für die Übernahme des Kabelgeschäfts von Liberty Global (in Deutschland als Unitymedia bekannt).[10] Auf die EU-Genehmigung folgte am 1. August 2019 das sogenannte Closing, also der Vollzug des Kaufvertrages[11] womit Unitymedia seitdem eine 100-prozentige Tochtergesellschaft von Vodafone ist.[12] Das Unternehmen plant durch den Zusammenschluss ca. 38 Millionen Haushalte in Deutschland mit einem Gigabit-Anschluss versorgen zu können.[13] Durch diese letzte Übernahme ist Vodafone nun auch in der Lage, unabhängig von der „letzten Meile“ der Telekom in den 3 verbliebenen Bundesländern Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen, Angebote aus Telefon, Internet und Fernsehen anzubieten mit Übertragungsraten, die das herkömmliche Festnetz via DSL, VDSL und Vectoring nicht bietet. Mit der Fusion von Vodafone und Unitymedia hat das britische Unternehmen eine Monopolstellung beim Kabelfernsehen in Deutschland inne.

Am 1. Februar 2020 wurde aus der Unitymedia GmbH die Vodafone West GmbH. Somit ist der Markenname Unitymedia bald Geschichte.[14]

Kundenzahl und Anteil am deutschen Breitbandmarkt Vodafone
Vodafone DSL Vodafone Kabel Vodafone Gesamt
Stichtag Kunden Marktanteil Kunden Marktanteil Kunden Marktanteil
30. Juni 2012[15] 3,3 Mio. 11,90 % 1,6 Mio. 5,80 % 4,9 Mio. 17,70 %
30. Juni 2013[16] 3 Mio. 10,60 % 2 Mio. 7,10 % 5 Mio. 17,70 %
30. Juni 2014[17] 2,9 Mio. 10,00 % 2,3 Mio. 7,90 % 5,2 Mio. 17,90 %
30. April 2016[18] 2,80 Mio. 9,30 % 3,02 Mio. 10,03 % 5,82 Mio. 19,33 %
2. Februar 2017[19] 2,87 Mio. 9,53 % 3,26 Mio. 10,83 % 6,13 Mio. 20,36 %

Festnetz(e)

Vodafone gehört zu den Telefonanbietern, die über ein eigenes Festnetz bis auf die Ebene der Teilnehmervermittlungsstellen verfügen, ab dort jedoch die Anschlussleitung (sog. Letzte Meile) der Deutschen Telekom nutzen.

Heute betreibt Vodafone ein bundesweites Konzentrationsfestnetz mittels klassischer ISDN-Technik und parallel auch als IP-NGN-Netz über VoIP. Die Internetanbindung funktioniert über ADSL/ADSL2+, SDSL (nur für Geschäftskunden) sowie VDSL2 und VDSL2-Vectoring (Kontingentmodell) und in einigen Neubaugebieten auch FTTx. Neben der Deutschen Telekom ist Vodafone mit seiner IPTV-Plattform „Vodafone TV“ nach der Einstellung von „Alice TV“ durch „o2“ zum 31. Dezember 2013[20] der einzige verbliebene Entertain-Konkurrent der Telekom. Das Vodafone-Backbone wird zunehmend auch zur Anbindung der schnellen Mobilfunknetze (3G/4G) genutzt, da die bisherige Richtfunkanbindung kapazitätsmäßig und qualitativ nicht mehr ausreicht, um die neuen SRAN-Module für den Mobilfunk anzubinden. Mit dem Erwerb von Kabel Deutschland wird zum einen der nationale Festnetz-Backbone von Vodafone gestärkt und zum anderen um direkte Teilnehmeranschlussleitungen (Kabelanschlüsse in den Haushalten) ergänzt. In 13 von 16 Bundesländern ist Vodafone damit im Stande, auf das TAL-Vorleistungsprodukt der Deutschen Telekom zu verzichten und damit jährlich Entgelte in Höhe von rund einer halben Milliarde Euro gegenüber der Telekom einzusparen.[21]

Mobilfunknetze

Vodafone-Standort mit 5G Antenne (roter Kasten)

Vodafone betreibt bundesweite Mobilfunknetze nach dem GSM-, dem UMTS- und dem LTE-Standard. Diese werden sowohl von der Vodafone GmbH, als auch von der mobilcom-debitel GmbH und der 1&1 Drillisch AG (Telco) genutzt.[22]

Die Netze im Einzelnen:

GSM

Für GSM werden die Frequenzbereiche bei 900 MHz und bei 1800 MHz genutzt. Das GSM-Netz umfasst dabei ca. 20.000 und das UMTS-Netz mehr als 13.000 Basisstationen.[23] Seit Oktober 2016 ist HD Voice auch im GSM-Netz freigeschaltet.[24]

UMTS

Die UMTS-Dienste werden im Frequenzbereich bei 2100 MHz angeboten.

Die Vodafone Deutschland GmbH hat im April 2013 damit begonnen, das UMTS-Netz um den Sprachstandard HD Voice zu erweitern. Der Ausbau wurde im Juli 2013 fertiggestellt.[25][26]

LTE

Für LTE wurden 2010 Frequenzen im Bereich 800 MHz und 2600 MHz ersteigert.[27] Seit 2011 läuft die Erweiterung des Vodafone-Mobilfunknetzes auf den Netzstandard LTE (Long Term Evolution) der vierten Generation (3.9G-Standard). Dabei werden bestehende Vodafone-Mobilfunk-Basisstationen um LTE-Module erweitert, erneuert und neue bisher nicht versorgte Standorte erschlossen. Eine Vorgabe der Bundesnetzagentur ist dabei die gleichmäßige Versorgung der ländlichen Gebiete und der Städte. Nach eigener Aussage wurde Anfang 2015 eine LTE-Flächendeckung von 70 % erreicht, alle Großstädte und 2300 Gemeinden sind bereits ausgebaut.[28] Seit April 2013 bietet Vodafone LTE-Bandbreiten nach Tarifen gestaffelt bis maximal 50 MBit/s und entsprechendem Datenvolumen an.[29] Im Dezember 2014 kündigte Vodafone an, die maximale Übertragungsbandbreite für alle Kunden in Red-Tarifen auf 100 MBit/s zu erhöhen.[30] 2016 wurden die Bandbreiten im LTE-Netz zuerst auf 375 Mbit/s gesteigert und im November 2016 begann der Ausbau auf 500 MBit/s, der Anfang Juni 2017 in Stuttgart, Düsseldorf, Dresden, Dortmund, Mannheim, Erfurt, Coswig, Cottbus, Moers und Remscheid abgeschlossen wurde.[31] Vodafone bietet die maximale LTE-Bandbreite auch bei den Callya-Prepaidkarten an.[32] Im Mai 2016 gab Vodafone bekannt, 87 % der Fläche Deutschlands mit LTE zu versorgen.[33] Bei der Frequenzauktion 2015 hat Vodafone Lizenzen für 2 × 10 MHz im Bereich 700 MHz, 2 × 10 MHz im Bereich 900 MHz, 1 × 20 MHz im Bereich 1500 MHz und 2 × 25 MHz auf 1800 MHz ersteigert.[34]

Im Oktober 2017 gab Vodafone bekannt, demnächst 1 Gbit/s in Berlin, Hamburg, Hannover und Düsseldorf mittels 256 QAM-Signalübertragung zu realisieren.[35]

Mobilgeräte

In einigen Märkten bietet Vodafone eigene Android-basierte Vertragsgeräte an, die von TCL Communication Ltd. im Auftrag gefertigt werden.[36][37] In Deutschland sind diese Geräte unter der Bezeichnung Vodafone Smart auf dem Markt.

Executive Committee

Geschäftsbereich Mitglied seit vorheriges Wirken
Hannes Ametsreiter[38] Vorsitzender der Geschäftsführung 1. Oktober 2015 Vorstandsvorsitzender Telekom Austria[39]
Christoph Clément Mitglied der Geschäftsleitung Legal, Regulatory & Corporate Security 1. Juni 2014 Transformation & Online Vodafone UK
Andreas Laukenmann Geschäftsführer Consumer Fixed & Cable und CEO von Vodafone Kabel Deutschland 1. Juli 2019 Consumer Product Marketing Director Vodafone Deutschland
Anna Dimitrova Geschäftsführerin Finanzen (CFO) 1. November 2018 Chief Financial Officer (CFO) Vodafone Tschechien
Bettina Karsch Geschäftsführerin Personal 1. April 2016 Head of Human Resources Vodafone Spanien
Gerhard Mack Geschäftsführer Technik & Commercial Operations 1. April 2016 COO Vodafone Kabel Deutschland / Dep. Technical Director Vodafone
Alexander Saul Geschäftsführer Geschäftskunden 1. April 2016 Director Geschäftskunden Vodafone Niederlande

Kritik

Easybox 803-Modem-Router mit Firewall, Switch, Wireless AP und ISDN Telefonanlage, Rückseite

Da der mobile Internetzugang über EDGE und teilweise auch über UMTS im Netz von Vodafone im Herbst 2012 oft überlastet und an manchen Standorten kaum nutzbar war,[40] begann das Unternehmen nach eigenen Angaben umgehend die größte Netzmodernisierung der letzten Jahre.[41]

Während Vodafone mit der vielfältigen Nutzbarkeit des Internets über Mobilfunk wirbt, werden beim Transport der Datenpakete tatsächlich diejenigen mit bestimmten Inhalten ausgebremst oder völlig blockiert, was der Netzneutralität widerspricht. Im Speziellen verbietet Vodafone bei dem als schnellen Festnetzersatz vermarkteten LTE-Anschluss sogar grundsätzlich die Kommunikation zwischen privaten Computern (Peer-to-Peer)[42] und damit jegliche Form der Direktkommunikation, inklusive Instant Messaging oder Videokonferenzen. Die dazu nötige Überwachungstechnik nennt sich Deep Packet Inspection und wird vorrangig von diktatorischen Regimes zur Zensur und zum Aufspüren von politischen Gegnern eingesetzt.[43]

Bei den Routern Easybox 802 und 803 hat Vodafone seit Dezember 2012 nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik Kenntnis über Sicherheitslücken in der Wi-Fi Protected Setup (WPS)-Konfiguration. Die Sicherheitslücke ermöglicht es Angreifern unbemerkt von den Inhabern deren Internetzugänge zu benutzen. Bis Dezember 2014 wurde die Sicherheitslücke nicht behoben.[44][45]

Im September 2013 erfolgte ein Angriff auf die Kundendatenbank des Unternehmens, wodurch der Täter Zugriff auf zwei Millionen Datensätze, die Adressen, Geburtsdaten und Bankverbindungen umfassten, erlangte. Kreditkartendaten, Passwörter und PIN-Codes waren nach Angaben von Vodafone nicht betroffen.[46]

Im Januar 2017 stand die Tochter Vodafone Kabel Deutschland GmbH bzgl. ihres Verhaltens bei der DVB-T2-Umstellung in der Kritik. Das Tochterunternehmen hatte unverlangt Werbung verschickt, die durch Farbe des Briefumschlags, verwendete Stempel sowie durch Aufmachung und Inhalt den Eindruck eines behördlichen Schreibens vermittelten. In dem Schreiben wurde suggeriert, dass der Empfänger dringend tätig werden und bevorzugt einen Vertrag über einen Kabel-Anschluss abschließen müsse. Der Empfänger wurde zudem aufgefordert, eine Rufnummer des Unternehmens anzurufen, wodurch ein verbotener Cold Call umgangen wurde. Die Verbraucherzentrale Hamburg sah die besagten Schreiben als irreführende Werbung. Zwischenzeitlich hat Vodafone Kabel Deutschland den Versand der Briefe eingestellt. Des Weiteren hat die Bundesnetzagentur dem Unternehmen untersagt, diese Werbeart weiterhin zu nutzen. Bei Zuwiderhandlung drohe dem Unternehmen ein Zwangsgeld über 20.000 Euro.[47][48]

Des Weiteren wurde im selben Monat bekannt, dass Vodafone Probleme mit dem eigenen Backbone hat. Dies führt bei Kunden in den Abendstunden zum erheblichen Einbruch der VDSL-Downstream-Raten bei diesbezüglichen Anschlüssen. Dabei wird ein Großteil der Technik bei der Telekom Deutschland eingekauft. Der rohe Datenverkehr wird dann vom Telekom-Netz direkt ins Vodafone-Backbone übergeben. Das Unternehmen prüfe zusammen mit Telekom Deutschland den Ausbau der Übergabepunkte, laut Pressesprecher kann dies allerdings noch eine unbestimmte Zeit dauern.[49] Das Unternehmen empfiehlt daher den Wechsel in das eigene Kabelfernsehnetz. Das Problem bestehe nach Kundenbeschwerden im hauseigenen Forum deutschlandweit.

Das Zero Rating Angebot Vodafone GigaPass ist seit Januar 2018 ebenfalls in der Kritik. Der Bundesverband der Verbraucherschützer hat die Ansicht, dass das Angebot gegen die Netzneutralität verstößt, da bei einigen Diensten die verbrauchten Daten nicht vom Inklusivvolumen abgezogen werden. Aus diesem Grund wurde bereits eine Beschwerde bei der Regulierungsbehörde eingereicht.[50]

Nutzer von Kabelinternet im Norden und Osten Deutschlands waren 2019 von massiven Ausfällen betroffen.[51] Die Stationen der Polizei Schleswig-Holstein waren im selben Jahr aufgrund einer Großstörung bei Vodafone telefonisch nicht erreichbar. Zudem kam die vertraglich festgelegte Umstellung auf VoIP-Telefonanlagen nur schleppend voran, sodass das Land Schleswig-Holstein den Vertrag kündigte.[52]

Commons: Vodafone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Executive Committee von Vodafone Deutschland. Abgerufen am 29. Januar 2017.
  2. a b Umsatz, Mitarbeiter und Kunden des Telekommunikationskonzerns, Vodafone D2
  3. Günstige Kabel Internet Flatrates mit Telefon-Flat. In: zuhauseplus.vodafone.de. Abgerufen am 18. April 2016.
  4. Bundesnetzagentur - Mobilfunkteilnehmer. Abgerufen am 1. März 2020.
  5. Ihr Weg zu uns. Abgerufen am 29. Januar 2017.
  6. Vodafone-Standorte in Deutschland, abgerufen am 29. Januar 2017
  7. Vodafone GmbH, abgerufen am 30. Dezember 2018
  8. Verivox: Wie Mannesmann und Arcor zu Vodafone wurden, abgerufen am 11. Februar 2017
  9. Susanne Päch: Die D2 Story. 1. Auflage. ECON Verlag, 1994, ISBN 3-430-17425-2.
  10. Claudia GUSKE: Vodafone kann das Kabelgeschäft von Liberty Global unter Auflagen übernehmen. 18. Juli 2019, abgerufen am 29. Juli 2019.
  11. https://app.handelsblatt.com/technik/it-tk/telekommunikation-vodafone-startet-mit-unitymedia-den-angriff-auf-die-telekom/24856306.html
  12. https://www.vodafone.de/featured/inside-vodafone/jetzt-kommt-die-gigabitrepublik-eu-gibt-gruenes-licht-fuer-unitymedia-uebernahme/
  13. Bereit für die Zukunft: Vodafone übernimmt Unitymedia. Abgerufen am 29. Juli 2019.
  14. Handelsregisterauszug der Unitymedia GmbH. Abgerufen am 20. Januar 2020.
  15. 14. TK-Marktanalyse Deutschland 2012, Dialog Consult, VATM, 18. Oktober 2014
  16. 15. TK-Marktanalyse Deutschland 2013, Dialog Consult, VATM, 16. Oktober 2014
  17. 16. TK-Marktanalyse Deutschland 2014, Dialog Consult, VATM, 28. Oktober 2014
  18. Pressemitteilung, Vodafone, 17. Mai 2016
  19. Pressemitteilung, Vodafone, 2. Februar 2017
  20. Marie-Anne Winter: Alice-TV wird zum Ende des Jahres komplett eingestellt. 19. Oktober 2013, abgerufen am 2. März 2018.
  21. Jörg Schamberg: Vodafone kritisiert Telekom: TAL-Entgelte müssen deutlich sinken. In: www.onlinekosten.de. 22. Januar 2013, abgerufen am 19. Januar 2015.
  22. Vodafone Tarife. 7mobile.de, abgerufen am 19. Januar 2015.
  23. UMTS – die dritte Mobilfunkgeneration. In: Vodafone D2 GmbH. 11. Februar 2009, abgerufen am 20. Mai 2015.
  24. Markus Weidner: Vodafone startet HD Voice über GSM. 26. Oktober 2016, abgerufen am 19. Januar 2015.
  25. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen vodafon-ankuendigung.
  26. Magnus Kleditzsch: Vodafone erhöht Sprachqualität im Mobilfunknetz. In: Vodafone Blog. 25. Juli 2013, abgerufen am 8. März 2015.
  27. Frequenzspektrum in den Bereichen bei 800 MHz, 900 MHz, 1,8 GHz, 2 GHz und 2,6 GHz. (PDF) Bundesnetzagentur, 30. August 2010, archiviert vom Original am 4. Januar 2012; abgerufen am 29. Januar 2017.
  28. Vodafone: LTE für alle. Von der kleinsten Gemeinde bis zur Großstadt. 16. April 2015, abgerufen am 16. April 2015.
  29. Vodafone: Anpassung der LTE Tarife im April 2013. 29. April 2013, abgerufen am 29. April 2013.
  30. Vodafone: LTE mit 100 MBit/s ohne Aufpreis für alle Red-Kunden. 9. Dezember 2014, abgerufen am 12. Dezember 2014.
  31. Vodafone: Im vierten Quartal zeigt Vodafone wieder Wachstum. 7. November 2016, abgerufen am 11. November 2016.
  32. Die schnellsten Prepaid Tarife. Abgerufen am 11. November 2016.
  33. Im vierten Quartal zeigt Vodafone wieder Wachstum. In: Vodafone. 17. Mai 2016, abgerufen am 17. Juli 2016.
  34. Bundesnetzagentur: Mobiles Breitband – Projekt 2016. 1. September 2015, abgerufen am 29. Januar 2017.
  35. Deutschland-Premiere: Vodafone bringt erste Gigabit Mobilfunkstationen ins Netz. 15. Oktober 2017, abgerufen am 2. März 2018.
  36. Inge Schwabe: Vodafone Tab Prime 6 im Test - connect. 4. August 2015, abgerufen am 2. März 2018.
  37. Vodafone 150 und 250: Einsteiger-Handys ab 11 Euro. 16. Februar 2010, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Januar 2016; abgerufen am 2. März 2018.
  38. Management - Geschäftsleitung Vodafone Deutschland auf einen Blick - Vodafone Deutschland. Abgerufen am 18. September 2019.
  39. vodafone.de: Management
  40. Vodafone kämpft verstärkt mit Netzproblemen. In: teltarif.de. 11. August 2012, abgerufen am 11. August 2012.
  41. Größte Netzmodernisierung der letzten Jahre. In: teltarif.de. 30. August 2012, abgerufen am 30. August 2012.
  42. Vodafone erklärt das Zweiklassen-Netz, Netzpolitik, 30. November 2012
  43. Deep Packet Inspection: Die Nase tief im Netz, ORF-Futurezone, 7. Juli 2009
  44. Router-Schwachstelle: Bundesamt warnt Vodafone-Kunden. In: Heise online. 5. August 2013, abgerufen am 7. Dezember 2014.
  45. Akute Sicherheitslücke in Vodafone-Routern ist wieder offen. In: heise.de. 6. Dezember 2014, abgerufen am 29. Januar 2017.
  46. Datenklau bei zwei Millionen Kunden. tagesschau.de, 12. September 2013, archiviert vom Original am 15. September 2013; abgerufen am 7. Oktober 2013.
  47. Spiegel.de: Vodafone verschickt Werbebriefe in behördlichem Stil
  48. Teltarif.de: BNetzA untersagt Vodafone Kabel die Nutzung dibioser Werbemittel
  49. Golem.de: Überlastet: Vodafone räumt geringere VDSL-Downstream-Raten ein, abgerufen am 26. Januar 2017
  50. Verbraucherzentrale vs. Vodafone – Wird der GigaPass verboten? (bluebit.de [abgerufen am 31. Januar 2018]).
  51. Massive Störungen bei Vodafone – Norden und Osten besonders stark betroffen, Lübecker Nachrichten, 4. September 2019
  52. Polizeistationen ohne Telefon: Land Schleswig-Holstein trennt sich von Vodafone, Lübecker Nachrichten, 31. Januar 2020

Koordinaten: 51° 14′ 8,2″ N, 6° 44′ 2″ O