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Sepiola rondeletii

Sepiola rondeletii auch "Mittelmeersepiole" oder "Zwerg-Sepie"[1] genannt, ist eine im Mittelmeer und Ostatlantik vorkommende Art der Zwergtintenfische. Die rotbraun bis schwarz gefärbte, wenige Zentimeter große Art ist meist in Bodennähe zu finden und ernährt sich räuberisch.

Dieses kleine Tier wurde offiziell zum ersten Mal 1817 von William Elford Leach beschrieben und bestimmt und ist auch unter folgenden Namen bekannt: Loligo Sepiola Blainville, 1828; Sepiola desvigniana Gervais & Van Beneden, 1838; Sepiola grantiana Férussac, 1834; Sepiola rondeleti Leach, 1817; Sepiola vulgaris Grant, 1833; Sepia sepiola Linnaeus, 1758. Letztgenannter Name erfüllt alle Kriterien um als "nomen oblitum" zu gelten.[2]

Sein nächster Verwandter ist Sepiola atlantica. Von dieser unterscheidet es sich durch einen gewellten bauchseitigen Mantelrand[3] und einer unterschiedlichen Anzahl an Saugnäpfen: Sepiola atlantica besitzt an der Spitze der unteren Arme vier Saugnapfreihen, an den anderen Armen zwei Reihen. Sepiola rondeletii besitzt dagegen an allen Armen nur zwei Reihen Saugnäpfe.[4]

Sepiola rondeletii wird nicht als gefährdete Art eingestuft, ihre genaue Populationsgröße ist allerdings unbekannt.[5]

Sepiola rondeletii Leach, 1817
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Sepiola rondeletii Leach, 1817

Systematik
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Klasse: Kopffüßer (Cephalopoda)
Unterklasse: Tintenfische (Coleoidea)
Familie: Zwergtintenfische (Sepiolidae)
Art: Sepiola rondeletii Leach, 1817
Wissenschaftlicher Name
Sepiola rondeletii Leach, 1817
William Elford Leach

1. Verbreitung und Habitat

Sepiola rondeletii kommt v.a. im Mittelmeer und im Ostatlantik vor. Dabei reicht ihre Nord-Süd-Verbreitung von der Nordsee bis nach Senegeal.[5] Das Verbreitungsgebiet Mittelmeer schließt ebenso die Straße von Sizilien, das Ägäische Meer, das Adriatische Meer, das Marmarameer und das Levantinische Meer ein.[6]

Sepiola rondeletii lebt nahe am Meeresboden, bevorzugt auf schlammigen und sandigen Substraten oder in Seegras-Wiesen. Sichtungen gab es bisher sowohl in seichtem Wasser als auch in bis zu 450 m Tiefe.[5]

2. Anatomie, Aussehen und Physiologie

Sepiola rondeletii ist getrenntgeschlechtlich.[7] Die Weibchen sind dabei größer als die Männchen: Sie können eine Mantellänge von bis zu 60 mm erreichen, wobei der Schnitt bei 40 - 50 mm liegt. Die Männchen hingegen können, soweit bekannt, nur maximal eine Mantellänge von 25 mm erreichen.[5]

Der Körper als Ganzes betrachtet ist an der Oberfläche braun gefärbt[1], kurz und mit einem abgerundeten Ende.[8] Der Rumpf ist bei der Familie der Zwergtintenfische durchweg nur etwa halb so lang wie der gesamte Tintenfisch abzüglich seiner Arme.[9]

2.1 Arme

Dem Kopf entwachsen vier Paar Arme und ein Paar Tentakel[8], wobei die Tentakel an der Spitze keulenartig verdickt sind und in Hauttaschen unterhalb der Augen zurückgezogen werden können.[10]

Die Arme sind von der Basis bis zur Spitze mit Saugnäpfen besetzt, bei den Tentakeln sind es nur die Spitzen der Keulen.[10] Die Saugnäpfe sind auf allen Armen zweireihig, auf den Tentakelkeulen achtreihig angeordnet, wobei bei letzteren die Reihen teilweise ineinander verschoben sind.[1] Wie bei allen zehnarmigen Kopffüßern sind auch bei Sepiola rondeletii die Saugnäpfe gestielt und mit einem Keratochin-Ring verstärkt.[11]

Beim linken oberen Arm der Männchen sind die Saugnäpfe am Ende vergrößert und teils zu einem fleischigen Polster verschmolzen, so dass ein Begattungsarm (Hectocotylus) entstanden ist, der während der Begattung die Spermien ins Weibchen einbringt.[8]

2.2 Mantel, Flossen und Schale

Der Kopf geht lückenlos in den Rumpf über und ist dorsal mit dem Mantelrand verbunden, so dass sich ein Nackenband bildet.[4] Der Körper wird komplett vom Mantel bedeckt, dabei überragt der gewellte, untere Mantelrand vorne den Körper deutlich.[6]

Die kurzen, paarigen Flossen sind breit, abgerundet und nur noch auf den mittleren Körperabschnitt des Tieres beschränkt, so dass es keinen durchgehenden Flossensaum mehr gibt.[6] Sie erinnern mit ihrem Aussehen stark an Flügel.[8]

Die Schale ist wie bei den meisten Vertretern der Kopffüßer nur noch intern vorhanden. Dabei ist sie größtenteils zurückgebildet und chitinös.[8]

2.3 Augen und andere Sinnesorgane

Am Kopf dieser Tiere sitzen überproportional große Linsenaugen, die einen ähnlichen Aufbau zu den Linsenaugen der Wirbeltiere haben.[10] Die Netzhaut der Augen ist ein braunschwarz gefärbtes, einschichtiges Neuroepithel, das im Wesentlichen aus zwei Zellarten besteht. Die Stäbchen in der Netzhaut liegen in sogenannten Rhabdomen gebündelt vor, wobei die beiden Hälften eines Stäbchens zu unterschiedlichen, benachbarten Rhabdomen gehören.[12]

Außerdem besitzt Sepiola rondeletii eine Riechgrube unterhalb der Augen und eine Reihe Lichtsinneszellen über die gesamte Körperoberfläche verteilt. In der Mundhaut und auf den Saugnäpfen kommen gehäuft noch mechanische und chemische Sinneszellen vor.[10]

Einzelnachweise

  1. a b c R. Riedl: Fauna und Flora des Mittelmeers. Verlag Paul Parey, Hamburg / Berlin 1983.
  2. Serge Gofas, Bastien Tran, Philippe Bouchet, Julian Finn: Sepiola rondeletii Leach, 1817. In: World Register of Marine Species. T. N. Bezerra, C. B. Boyko, D. Domning, et al., 2. Juni 2016, abgerufen am 2. November 2019 (englisch).
  3. E. Wilson: Dwarf bobtail. Sepiola rondeletii. In: Marine Life Information Network: Biology and Sensitivity Key Information Reviews. H. Tyler-Walters, K. Hiscook, 6. November 2011, abgerufen am 2. November 2019 (englisch).
  4. a b A. Naef: Teuthologische Notizen. In: Zoologischer Anzeiger. Nr. 39, 1912, S. 241 - 248, 262 - 271.
  5. a b c d L. Allcock, I. Barratt: Sepiola rondeleti, Dwarf Bobtail Squid. In: The IUCN Red List of Threatened Species. 2012.
  6. a b c A. Reid, P. Jereb: Familiy Sepiolidae. In: P. Jereb, C. F. E. Roper (Hrsg.): Cephalopods of the World. An annotated and illustrated catalogue of species known to date. FAO, Rom 2005, S. 153 - 203.
  7. Sepiola rondeletii Leach, 1817 dwarf bobtail squid. In: SeaLifeBase. M. L. D. Palomares, D. Pauly, 30. März 2009, abgerufen am 1. November 2019 (englisch).
  8. a b c d e A. L. Allcock, P. J. Hayward, G. D. Wigham, et al.: Molluscs (Phylum Mollusca). In: P. J. Hayward, J. S. Ryland (Hrsg.): Handbook of the Marine Fauna of the North-West Europe. Oxford University Press, Oxford 2017, S. 455 - 602.
  9. R. Kilias: Stamm Mollusca. In: neue große Tier-Enzyklopädie - das Urania Tierreich in 6 Bänden. Band 1: Wirbellose 1. Fackelverlag, Stuttgart 1975, S. 318 - 507.
  10. a b c d H. E. Gruner, G. Hartmann-Schröder, R. Kilias: Wirbellose Tiere. In: Lehrbuch der speziellen Zoologie. Band 1, Teil 3: Mollusca, Sipunculida, Echiurida, Annelida, Onychophora, Tardigrada, Pentastomida. Gustav Fischer Verlag, Jena 1993.
  11. W. Westheide, G. Rieger (Hrsg.): Spezielle Zoologie. Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2013.
  12. R. Hesse: Untersuchungen über die Organe der Lichtempfindung bei niederen Thieren: Die Augen einiger Mollusken. In: Zeitschrift für wissenschaftliche Zoologie. Nr. 68, 1900, S. 379 - 477.