„Klatskintumor“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Klatskintumor-ERC.jpg|miniatur|Klatskintumor in der [[Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie|ERC]]. Der Patient liegt schräg auf dem Bauch, so dass die linke Bildseite der linken Patientenseite entspricht. Im linken und im rechten Gallenwegssystem ist jeweils ein Draht platziert, der für die folgende Einlage von Stents zum Galleabfluss benötigt wird. Beide Anteile rechts und links wurden nacheinander über eine Sonde mit Kontrastmittel angespritzt. Man erkennt deutlich die fehlende Kontrastierung im Bereich des Zusammenflusses, dort, wo die Drähte wieder parallel laufen.]]
[[Datei:Klatskintumor-ERC.jpg|miniatur|Klatskintumor in der [[Endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie|ERC]]. Der Patient liegt schräg auf dem Bauch, so dass die linke Bildseite der linken Patientenseite entspricht. Im linken und im rechten Gallenwegssystem ist jeweils ein Draht platziert, der für die folgende Einlage von Stents zum Galleabfluss benötigt wird. Beide Anteile rechts und links wurden nacheinander über eine Sonde mit Kontrastmittel angespritzt. Man erkennt deutlich die fehlende Kontrastierung im Bereich des Zusammenflusses, dort, wo die Drähte wieder parallel laufen.]]


Der '''Klatskintumor''' ist eine Sonderform des [[Gallengangskarzinom]]s (Syn. '''Cholangiozelluläres Karzinom, Cholangiokarzinom'''). Er schließt die [[Gallengang|Hepatikusgabel]], also den Zusammenfluss von linkem und rechtem Lebergallengang, ein. In der Medizin wird der Tumor auch als „Bifurkationskarzinom“ bezeichnet. Menschen im Alter von 60 bis 70 Jahren sind am Häufigsten von der Krebserkrankung betroffen.
Der '''Klatskintumor''' ist eine Sonderform des [[Gallengangskarzinom]]s (Syn. '''Cholangiozelluläres Karzinom, Cholangiokarzinom'''). Er schließt die [[Gallengang|Hepatikusgabel]], also den Zusammenfluss von linkem und rechtem Lebergallengang, ein. In der Medizin wird der Tumor auch als „Bifurkationskarzinom“ bezeichnet. Menschen im Alter von 60 bis 70 Jahren sind am Häufigsten von der Krebserkrankung betroffen.<ref name=":0" />


Benannt ist der Tumor nach dem [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] [[Gastroenterologie|Gastroenterologen]] Gerald Klatskin (1910–1986).<ref>[https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29998747 Referenz zum Personenartikel] im ''[[:en:Journal_of_Medical_Biography|J Med Biogr]]''</ref>
Benannt ist der Tumor nach dem [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischen]] [[Gastroenterologie|Gastroenterologen]] Gerald Klatskin (1910–1986).<ref>[https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29998747 Referenz zum Personenartikel] im ''[[:en:Journal_of_Medical_Biography|J Med Biogr]]''</ref>
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== Ursachen und Risikofaktoren ==
== Ursachen und Risikofaktoren ==
Genaue Auslöser für das Entstehen der Krebserkrankung sind nicht bekannt. Allerdings ist die Gefahr den Tumor zu bekommen größer, wenn man in der Vergangenheit bereits [[Gallenstein|Gallensteine]] im Körper hatte.<ref>{{Internetquelle |url=https://medlexi.de/Klatskin-Tumor |titel=Klatskin-Tumor |datum=2019-09-05 |werk=medlexi.de |zugriff=2020-02-28}}</ref>
Genaue Auslöser für das Entstehen der Krebserkrankung sind nicht bekannt. Allerdings ist die Gefahr den Tumor zu bekommen größer, wenn man in der Vergangenheit bereits [[Gallenstein|Gallensteine]] im Körper hatte.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://medlexi.de/Klatskin-Tumor |titel=Klatskin-Tumor |datum=2019-09-05 |werk=medlexi.de |zugriff=2020-02-28}}</ref>


Gallenstein-Patienten sollten regelmäßig zur [[Nachsorge]], damit ein Klatskintumor rechtzeitig erkannt und chirurgisch entfernt werden kann.
Gallenstein-Patienten sollten regelmäßig zur [[Nachsorge]], damit ein Klatskintumor rechtzeitig erkannt und chirurgisch entfernt werden kann.

Version vom 1. März 2020, 22:46 Uhr

Klatskintumor in der ERC. Der Patient liegt schräg auf dem Bauch, so dass die linke Bildseite der linken Patientenseite entspricht. Im linken und im rechten Gallenwegssystem ist jeweils ein Draht platziert, der für die folgende Einlage von Stents zum Galleabfluss benötigt wird. Beide Anteile rechts und links wurden nacheinander über eine Sonde mit Kontrastmittel angespritzt. Man erkennt deutlich die fehlende Kontrastierung im Bereich des Zusammenflusses, dort, wo die Drähte wieder parallel laufen.

Der Klatskintumor ist eine Sonderform des Gallengangskarzinoms (Syn. Cholangiozelluläres Karzinom, Cholangiokarzinom). Er schließt die Hepatikusgabel, also den Zusammenfluss von linkem und rechtem Lebergallengang, ein. In der Medizin wird der Tumor auch als „Bifurkationskarzinom“ bezeichnet. Menschen im Alter von 60 bis 70 Jahren sind am Häufigsten von der Krebserkrankung betroffen.[1]

Benannt ist der Tumor nach dem US-amerikanischen Gastroenterologen Gerald Klatskin (1910–1986).[2]

Klassifizierung und Lage

Der Klatskintumor befindet sich an der Hepatikusgabel und entspricht den Typen II bis IV der Bismuthklassifikation:

  • Typ I: Karzinom betrifft Ductus hepaticus communis ohne Hepatikusgabel
  • Typ II: Karzinom beteiligt auch Hepatikusgabel
  • Typ III: Der Tumor reicht auf einer Seite (Typ IIIa rechts, Typ IIIb links) bis an die Segmentabgänge heran
  • Typ IV: Die sekundären Zusammenflüsse rechts und links sind betroffen. Eine kurative Resektion ist schwierig oder nicht möglich.

Symptome

Wichtiges Symptom: Gelbsucht (Ikterus)

Diagnostik

Therapie

ERC: Einlage von je einem Stent in das linke und rechte Gallenwegsystem. Rechts ist das zuvor gegebene Kontrastmittel bereits gut abgeflossen und dafür eine deutliche Aerobilie erkennbar.

Wenn möglich, wird der Tumor chirurgisch entfernt. Kann eine Operation nicht mehr durchgeführt werden, erfolgt eine Chemotherapie. Zur Sicherung des Gallenabfluss werden in nicht mehr operablen Fällen Stents verwendet.

Ursachen und Risikofaktoren

Genaue Auslöser für das Entstehen der Krebserkrankung sind nicht bekannt. Allerdings ist die Gefahr den Tumor zu bekommen größer, wenn man in der Vergangenheit bereits Gallensteine im Körper hatte.[1]

Gallenstein-Patienten sollten regelmäßig zur Nachsorge, damit ein Klatskintumor rechtzeitig erkannt und chirurgisch entfernt werden kann.

Prognose

Die Prognose des Tumors ist schlecht; die veröffentlichten 9-Jahres-Überlebensraten liegen nur um 20 %.[3]

Literatur

  • B. Juntermanns, C. D. Fingas, G. C. Sotiropoulos, D. Jaradat, A. Dechêne, H. Reis, S. Kasper, A. Paul,G. M. Kaiser: Klatskin-Tumor: Langzeitüberleben nach Operation. In: Der Chirurg. 87, 2016, S. 514–519. (Abstract)

Einzelnachweise

  1. a b Klatskin-Tumor. In: medlexi.de. 5. September 2019, abgerufen am 28. Februar 2020.
  2. Referenz zum Personenartikel im J Med Biogr
  3. Witzigmann H et al:: Therapiekonzepte und Ergebnisse bei Klatskin-Tumoren. In: Dtsch Arztebl 2008; 105(9): 156-61; DOI: 10.3238/arztebl.2008.0156. 29. Februar 2008, abgerufen am 20. Januar 2020.