„Liste der Stolpersteine in Ketsch“ – Versionsunterschied

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== Liste der Stolpersteine ==
== Liste der Stolpersteine ==
<small>Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.</small>

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Version vom 21. Februar 2020, 20:16 Uhr

Die Liste der Stolpersteine in Ketsch enthält die Stolpersteine, die vom Kölner Künstler Gunter Demnig in Ketsch, einer Gemeinde im Rhein-Neckar-Kreis, verlegt wurden. Stolpersteine erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Nationalsozialisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbst gewählten Wohnsitz des Opfers.

Die erste und bislang einzige Verlegung in Ketsch erfolgte am 24. Oktober 2016.

Liste der Stolpersteine

Die Tabelle ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.

Stolperstein Inschrift Standort Name, Leben
HIER WOHNTE
KARL KEMPTNER
JG. 1898
IM WIDERSTAND / SPD
VERHAFTET 28.3.1944
'WEHRKRAFTZERSETZUNG'
GEFÄNGNIS DARMSTADT
TODESURTEIL 5.9.1944
HINGERICHTET 27.10.1944
FRANKFURT PREUNGESHEIM
Hebelstraße 48/50
(Lage)
Karl Kemptner wurde am 22. August 1898 in Ketsch geboren. Er war Maschinenschlosser, diente im Ersten Weltkrieg und engagierte sich danach für die Sozialdemokratische Partei. Er war Pazifist und vertrat die Ansicht, dass Hitler ab der Machtergreifung in Richtung Krieg gearbeitet habe und daher die alleinige Schuld am Ausbruch des Zweiten Weltkrieges trage. Diese Äußerung wurde ihm zum Verhängnis, er wurde verraten, am 28. März 1944 verhaftet und von der Gestapo verhört. Er wurde vor dem Volksgerichtshof der sogenannten Wehrkraftzersetzung angeklagt und am 5. September 1944 zum Tode verurteilt. Karl Kemptner wurde am 27. Oktober 1944 in Frankfurt am Main mittels Fallbeil hingerichtet.
HIER WOHNTE
ARTUR METZGER
JG. 1899
IM WIDERSTAND / KPD
'SCHUTZHAFT' 1933
GEFÄNGNIS MANNHEIM
KISLAU
'SCHUTZHAFT' NOV. 1938
DACHAU
ERMORDET 9.1.1939
Hockenheimer Straße 16
(Lage)
Artur Metzger wurde am 28. Februar 1899 in Ketsch geboren. Seine Eltern waren Louis Metzger und Nett geb. Rhein. Er hatte mindestens drei Geschwister, Erna, Siegmund und Thekla. Er war in der Ortsgruppe der KPD tätig und wurde im Frühjahr 1933 – vorgeworfen wurde ihm, ein Führer der kommunistischen Partei in Ketsch zu sein – verhaftet. Er war zuerst im Schlossgefängnis von Mannheim eingesperrt, danach im Konzentrationslager Kislau. In der Folge wurde er freigelassen, im Zuge der Novemberpogrome 1938 jedoch erneut verhaftet – diesmal wegen seiner jüdischen Herkunft. Er wurde in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und dort am 9. Januar 1939 ermordet.[1]

Auch alle drei oben genannten Geschwister wurden in der Shoah ermordet.

HIER WOHNTE
THEKLA METZGER
JG. 1908
UNFREIWILLIG VERZOGEN
1936 GIESSEN
DEPORTIERT 1942
SCHICKSAL UNBEKANNT
Hockenheimer Straße 16
(Lage)
Thekla Metzger wurde am 23. Mai 1908 in Ketsch geboren. Sie war die Tochter von Louis Metzger und Netty geb. Rhein. Sie hatte mindestens zwei Brüder, Artur und Siegmund, und eine Schwester, Erna. Über ihren Lebensweg ist relativ wenig bekannt. Sie war mit einem Mann namens Rosenthal verheiratet und übersiedelte am 1. Juni 1936 nach Gießen. Am 30. September 1942 wurde sie von Darmstadt aus in das Vernichtungslager Treblinka deportiert. Dort wurde sie ermordet.[2]

Beide Brüder und die Schwester wurden ebenfalls ermordet.

Verlegung

Die Recherchen für die Lebensgeschichten beruhen auf dem Buch „Ketsch im Nationalsozialismus“, der Doktorarbeit von Peter Kaiser. Am Projekt beteiligt waren die Klassen 9 und 10 der Neurottschule in Ketsch. Gunter Demnig verlegte die Stolpersteine am 24. Oktober 2016.[3]

Einzelnachweise

  1. Yad Vashem hat drei Einträge zur Person, alle abgerufen am 15. August 2019:
    • ARTHUR ROSENTHAL, Eintrag beruhend auf dem Gedenkbuch des Bundesarchivs,
    • ARTHUR METZGER, Page of Testimony von Louis Rhein, einem Cousin, erstellt 1977 in Little Rock, Arkansas,
    • ARTHUR METZGER, Page of Testimony, erneut von Louis Rhein, wiederum aus Little Rock eingesandt, Jahreszahl nicht lesbar.
  2. Yad Vashem hat zwei Einträge zur Person, beide abgerufen am 15. August 2019:
  3. Projekt „Stolpersteine“. Gemeinde Ketsch, 28. Oktober 2016, abgerufen am 26. August 2019.

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