„Aluminiumchlorid“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Chemikalie |
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| Strukturformel |
| Strukturformel = [[Datei:Aluminium-trichloride-crystal-3D-balls.png|200px|Kristallgitter des Aluminiumchlorids]] |
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| Kristallstruktur |
| Kristallstruktur = Ja |
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| Kristallsystem = monoklin |
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| Koordinationszahlen = |
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| Name |
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| Suchfunktion = AlCl3 |
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| Andere Namen |
| Andere Namen = * Aluminiumtrichlorid |
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* Aluminium(III)-chlorid |
* Aluminium(III)-chlorid |
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| Summenformel = AlCl<sub>3</sub> |
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| CAS |
| CAS = 7446-70-0 |
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| EG-Nummer = 231-208-1 |
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| Wirkstoffgruppe |
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| Wirkmechanismus |
| Wirkmechanismus = |
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| Beschreibung |
| Beschreibung = weißer bis gelblicher Feststoff<ref>{{RömppOnline|Name=Aluminiumchlorid |Datum=11. November 2014 |ID=RD-01-01796 }}</ref> mit stechendem Geruch<ref name="Merck-SDB" /> |
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| Standardbildungsenthalpie = −704 kJ·mol<sup>−1</sup><ref>PAETEC Formelsammlung Ausgabe 2003, S. 116.</ref> |
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Version vom 4. Dezember 2018, 11:56 Uhr
Kristallstruktur | ||||||||||||||||
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__ Al3+ __ Cl− | ||||||||||||||||
Kristallsystem |
monoklin | |||||||||||||||
Raumgruppe |
C2/m (Nr. 12) | |||||||||||||||
Allgemeines | ||||||||||||||||
Name | Aluminiumchlorid | |||||||||||||||
Andere Namen |
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Verhältnisformel | AlCl3 | |||||||||||||||
Kurzbeschreibung | ||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
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Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse | 133,34 g·mol−1 | |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Dichte |
2,44 g·cm−3[2] | |||||||||||||||
Sublimationspunkt | ||||||||||||||||
Löslichkeit |
gut in Wasser (450 g·l−1 bei 20 °C, Zersetzung)[2] | |||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | ||||||||||||||||
Thermodynamische Eigenschaften | ||||||||||||||||
ΔHf0 |
−704 kJ·mol−1[5] | |||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Aluminiumchlorid ist eine anorganische chemische Verbindung; es ist das Chlorid des Aluminiums mit der Summenformel AlCl3.
Synthese
Wasserhaltiges Aluminiumchlorid (in rhombischen Kristallen auftretendes Hexahydrat AlCl3 · 6 H2O) entsteht durch Auflösen von Aluminium in Salzsäure:
Dieses Hexahydrat kann jedoch nicht entwässert werden, da es sich beim Erhitzen zu Aluminiumhydroxid bzw. Aluminiummetahydroxid und Chlorwasserstoffgas zersetzt:
So muss die Herstellung von wasserfreiem Aluminiumchlorid durch Überleiten von Chlor über Kohlenstoff und Aluminiumoxid bei etwa 800 °C oder direkt aus den Elementen erfolgen:
beziehungsweise:
Für die großtechnische Herstellung von Aluminiumchlorid werden aufgrund der hohen Aggressivität der beteiligten Reaktanten emaillierte Rührbehälter verwendet.
Eigenschaften
Aluminiumchlorid bildet farblose, hexagonale Kristalle (monokline Kristallstruktur, Raumgruppe C2/m (Raumgruppen-Nr. 12) , a = 5,914 Å, b = 10,234 Å, c = 6,148 Å, β = 108,25°[6]). Es ist in vielen organischen Lösungsmitteln löslich. Das meist auf Grund von Verunreinigungen mit Eisenchloriden hellgelbe Pulver wirkt stark hygroskopisch. In feuchter Luft raucht es wegen teilweiser Hydrolyse zu Chlorwasserstoff und Aluminiumoxidchlorid. In Wasser löst es sich unter starker Erwärmung unter Bildung des Hexahydrats. In unpolaren Lösungsmitteln, flüssiger Phase sowie im Dampfzustand liegt Aluminiumchlorid als Dimer (Al2Cl6) vor, in dem das Aluminiumatom tetraedrisch koordiniert ist (analog zum Aluminiumbromid). Im festen Zustand liegt ein Ionengitter vor, in dem das Aluminiumion 6-fach durch Cl− koordiniert ist. Beim Schmelzen bricht das Ionengitter unter Bildung des Dimeren zusammen. Da dieses kovalent aufgebaut ist, leitet flüssiges Aluminiumchlorid den elektrischen Strom nur schlecht.[7]
Die Bindungsverhältnisse in Aluminium(III)-chlorid sind als Grenzfall zwischen kovalenter und ionischer Bindung einzuordnen, es hat eine elektronegativitäts-Differenz ΔEN von 1,55 (nach Pauling). Damit sollte es sich eigentlich um eine polare Atombindung handeln.
Reaktionsverhalten
In stark exothermer Reaktion kommt Aluminiumchlorid in Wasser in Lösung, wobei eine Hydrolyse in Chloridionen und Hexaaquaaluminiumkomplexe erfolgt:
Diese Hexaaquaionen gehen schließlich in stark saurer Reaktion in eine Hydroxyverbindung über:
Beim Entwässern des Hexahydrates durch Erhitzen entsteht unter Freisetzung von Wasser und Chlorwasserstoff das Aluminiumoxid.[8]
Verwendung
Das Hexahydrat des Aluminiumchlorids findet auf Grund seiner stark adstringierenden Wirkung in der Textil- und Seifenindustrie Verwendung, wo es unter anderem der Herstellung von antiseptischen Mitteln oder Deodorants dient. Weiterhin wirkt es als starke Lewis-Säure sowie in der organischen Synthese (hier meist wasserfrei) als Katalysator bei Dehydrierungen, Polymerisationen und Friedel-Crafts-Reaktionen (Friedel-Crafts-Alkylierung, Friedel-Crafts-Acylierung). Außerdem wird es als Halogenüberträger und Kondensationsmittel verwendet.
Gegen leichte Entzündungen im Rachenraum werden Aluminiumchlorid- oder Aluminiumchlorat-haltige Lösungen zum Gurgeln angeboten. Es ist in Apotheken und Drogerien frei verkäuflich.
Aluminiumchlorid dient in der Dünnschichtchromatographie in Form eines Sprühreagenz zum Nachweis von Flavonoiden. Dazu werden 2,0 g Aluminiumchlorid-Hexahydrat in 100 mL einer 5 %igen Lösung (V/V) von Eisessig in Methanol gelöst. Nach dem Aufsprühen dieser Lösung auf die DC-Platte erfolgt die Betrachtung im UV365-Licht. Dieses Reagenz wird unter der Bezeichnung Aluminiumchlorid-Reagenz R im Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) gelistet.[9][10]
Handelspräparate
AHC20 (CH), AHC30 (CH), Everdry (D), Gargarisma zum Gurgeln (D), Mallebrin (D), Never-Sweat (D), Odaban (GB), Seven days (D), Sweat Protect (D), Yerka (D), Purax (D)
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag zu Aluminiumchlorid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag
- ↑ a b c d e f Datenblatt Aluminiumchlorid bei Merck
- ↑ Eintrag zu Aluminiumchlorid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA (JavaScript erforderlich) .
- ↑ Eintrag zu Aluminium chloride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
- ↑ PAETEC Formelsammlung Ausgabe 2003, S. 116.
- ↑ S. I. Troyanov: Crystal structures of titanium tetrachloroaluminate Ti(AlCl4)2 and refinement of AlCl3 crystal structure. In: Russian Journal of Inorganic Chemistry. 37, 1992, S. 266–272.
- ↑ N. N. Greenwood, A. Earnshaw: Die Chemie der Elemente Wiley-VCH, 1990, ISBN 3-527-26169-9.
- ↑ G. Jander, E. Blasius: Lehrbuch der analytischen und präparativen anorganischen Chemie. 12. Auflage. S. Hirzel Verlag, Leipzig 1982, S. 275.
- ↑ E. Merck AG (Hrsg.): Anfärbereagenzien für Dünnschicht- und Papier-Chromatographie. Darmstadt 1965, S. 1.
- ↑ Europäisches Arzneibuch. 4.00 Auflage. Band 1. Deutscher Apotheker Verlag/Govi-Verlag - Pharmazeutischer Verlag GmbH, Stuttgart/Eschborn 2002, ISBN 3-7692-2947-9, S. 375.