„Kobanê“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
→‎Geschichte: Bombardierung 2018
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierungen: Mobile Bearbeitung Bearbeitung von einer mobilen Anwendung Bearbeitung mit Android-App
Zeile 3: Zeile 3:
| LÄNGE = 38/21/20/E
| LÄNGE = 38/21/20/E
| NAME = ʿAyn al-ʿArab
| NAME = ʿAyn al-ʿArab
| AMT-NAME = {{arF|عين العرب|d=ʿAyn al-ʿArab}}
| AMT-NAME = {{arF|عين🐣 العرب|d=ʿAyn al-ʿArab}}
| AMT-NAME2 = {{ku|کۆبانێ|Kobanê}}
| AMT-NAME2 = {{ku|کۆبانێ|Kobanê}}
| KARTE =
| KARTE =

Version vom 4. November 2018, 13:11 Uhr

عين🐣 العرب / ʿAyn al-ʿArab
کۆبانێ Kobanê
ʿAyn al-ʿArab
ʿAyn al-ʿArab (Syrien)
ʿAyn al-ʿArab (Syrien)
ʿAyn al-ʿArab
Koordinaten 36° 53′ N, 38° 21′ OKoordinaten: 36° 53′ N, 38° 21′ O
Basisdaten
Staat Syrien
Gouvernement Aleppo
Höhe 520 m
Einwohner 54.681 (2007)
Die Stadt am 20. Oktober 2014
Die Stadt am 20. Oktober 2014
Die Stadt am 20. Oktober 2014
Auf der Distriktgliederungskarte des Gouvernements Aleppo

Ain al-Arab (arabisch عين العرب, DMG ʿAyn al-ʿArab) oder Kobanê (kurdisch کۆبانێ Kobanê bzw. کۆبانی Kobanî) ist die Hauptstadt des Distrikts Ain al-Arab im Gouvernement Aleppo in Syrien. Die Stadt wird mit 54.681 Menschen (geschätzter Stand 2007) überwiegend von Kurden bewohnt. Im Verlaufe des Bürgerkrieges in Syrien und massiver Binnenflucht ist die Einwohnerzahl bis Mitte 2014 vorübergehend auf über 100.000 gestiegen. Durch den Kampf um Kobanê, in dem syrisch-kurdische Volksverteidigungseinheiten die Stadt gegen den Islamischen Staat verteidigten, erlangte die Stadt internationale Bekanntheit. Unter dem Namen Kobanê ist die Stadt Hauptort und Namensgeber eines der drei Kantone der de facto autonomen Föderation Nordsyrien – Rojava.

Geografie

Die Stadt Kobanê liegt an der syrisch-türkischen Grenze gegenüber der türkischen Stadt Suruç in der Provinz Şanlıurfa. Ain al-Arab liegt 160 km nordöstlich von Aleppo und 30 km östlich vom Fluss Euphrat.

Bevölkerung

Die Einwohner Kobanês sind Kurden. Bis in die 1970er Jahre gab es hier noch armenische Familien, die aber mittlerweile in größere Städte wie Aleppo oder nach Armenien abgewandert sind.

Große kurdische Eşirets sind hier die Berazan und die Kêtikan. Führende Angehörige dieser Stämme waren z. B. Bozan Beg, der zu seiner Zeit Abgeordneter für Urfa im türkischen Parlament war und sein Neffe Şahin Şahin, der in den 1950er Jahren Abgeordneter im syrischen Parlament in Damaskus war.

Politik

Delegationen mit Parlamentariern aus Deutschland[1] und Großbritannien[2] haben Kobane besucht.

Geschichte

Gemäß einer Untersuchung von Husain Amin Husain beginnt die Geschichte der Stadt im Jahr 1892. Damals gab es drei Häuser und zwei Mühlen. Zuvor sollen Armenier dort gelebt haben. Die älteste Namensform sei Kānī (kurd. Quelle). Dann habe der Eşiret (Volksstamm) der Millî an Einfluss gewonnen und der Name Kobanî habe sich durchgesetzt. Im Rahmen der Türkisierung geographischer Namen hätten die Osmanen versucht, den Namen Mürşit Pinar (مرشد بنار) einzuführen. Beim Bau der Bagdadbahn sei der Ort als Kombanî (von englisch „Company“) bezeichnet worden.[3] Die Bedeutung des Namens Ain al-Arab ist Quelle der Araber.

Seit dem Aufstand gegen die Regierung Assad und dem Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges 2011 fanden auch in Ain al-Arab Kämpfe statt. Wegen ihrer Grenzlage und des reichlichen Trinkwassers ist die Stadt strategisch wichtig. Seit Anfang 2014 ist Ain al-Arab Zentrum eines der drei selbstverwalteten Kantone Rojavas. Diese Kantone stehen unter der Kontrolle der kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) und ihrer Verbündeten.

Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) versuchte seit Ende 2013, die Stadt aufgrund ihrer strategischen Bedeutung einzunehmen, scheiterte aber an der Verteidigung durch die kurdischen Volksverteidigungseinheiten und Peschmerga sowie an den Luftangriffen der Alliierten. Mitte September 2014 traten die islamistischen Milizen zu einer Großoffensive an, ab 28. September 2014 begann der Angriff auf das Stadtgebiet.[4] An der Schlacht nahmen auf der kurdischen Seite viele weibliche Kämpfer teil. Im Januar 2015 waren die Einheiten des IS vertrieben. Die Stadt war schwer zerstört.[5]

Seither sind viele der Bewohner zurückgekehrt, und die Stadt befindet sich im Wiederaufbau,[6][7] welcher durch eine Blockade und militärische Angriffe der Türkei gegen die Wiederaufbauarbeiten erschwert wird.[8][9]

Einen Tag nach einem Vierertreffen der Regierungschefs Deutschlands, Russlands, Frankreichs und der Türkei begann die Türkei am 28. Oktober 2018 mit der Bombardierung Kobanês und anderer Ziele in Nordsyrien.[10]

Personen

Städtepartnerschaften

Commons: Kobanê – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. German delegation visits Kobanê. In: ANF News. (anfenglishmobile.com [abgerufen am 17. August 2018]).
  2. British delegation meets DAA, TEV-DEM members in Kobani - ANHA | Ajansa Nûçeyan a Hawar. In: www.hawarnews.com. (hawarnews.com [abgerufen am 17. August 2018]).
  3. Interview mit Husain Amin Husain
  4. IS-Angriff auf Ain al-Arab: Im Auge des Sturms, Spiegel Artikel vom 27. September 2014
  5. http://cdn1.spiegel.de/images/image-805680-galleryV9-dfsn.jpg
  6. Wiederaufbau in Syrien: Die guten Deutschen von Kobane. DER SPIEGEL, 30. Juni 2015, abgerufen am 13. Mai 2016.
  7. Syria civil war: New beginnings in Kobane. Al Jazeera, 13. Mai 2016, abgerufen am 13. Mai 2016.
  8. Die Türkei blockiert den Wiederaufbau von Kobane. tagesschau, 13. Januar 2016, abgerufen am 13. Mai 2016.
  9. Türkei fliegt Luftangriffe gegen Kurden bei Kobani. Welt/N24, 27. Juli 2015, abgerufen am 13. Oktober 2016.
  10. Türkische Armee bombardiert von USA unterstützte Kurdenmiliz. Zeit Online, 28. Oktober 2018, abgerufen am 31. Oktober 2018.
  11. http://kurdishquestion.com/index.php/kurdistan/west-kurdistan/rome-declares-kobane-sister-city.html