„Vonovia“ – Versionsunterschied

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| align="right" | 2,61 % || [[Terra Firma Capital Partners]] (TFCP)
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Auf dem deutschen Markt erhofft sich Vonovia eine hohe [[Rendite]], weil deutsche Immobilien im internationalen Vergleich meist in einem relativ guten baulichen Zustand und die Preise verhältnismäßig niedrig sind, aber auch weil der Anteil von Wohneigentum in Deutschland bislang vergleichsweise gering ist.
Auf dem deutschen Markt erhofft sich Vonovia eine hohe [[Rendite]], weil deutsche Immobilien im internationalen Vergleich meist in einem relativ guten baulichen Zustand und die Preise verhältnismäßig niedrig sind, aber auch weil der Anteil von Wohneigentum in Deutschland bislang vergleichsweise gering ist.


Vonovia kauft, wie andere internationale [[Private Equity|Private-Equity]]-Gesellschaften auch, Immobilien mit vergleichsweise geringem Eigenkapitaleinsatz. Aufgrund des sogenannten [[Leverage-Effekt]]s ermöglichen der Zugang zu günstigem [[Fremdkapital]] und sichere Mieteinnahmen die Refinanzierung der Käufe. Effizientes Management vorausgesetzt, kann so eine hohe [[Eigenkapitalrendite]] erzielt werden. Die Unternehmensführung hält weitere Renditesteigerungen bei einem Wohnungsunternehmen dieser Größenordnung durch Veränderungen der Wohnungsbewirtschaftung – etwa durch Personalabbau, die Verringerung von [[Leerstand]]-Quoten, [[Mieterhöhung]]en und die Auslagerung von Leistungen –, durch die Veräußerung von Forderungen, [[Verbriefung]], Portfolio-Umschichtungen und die Privatisierung von Wohnungen für möglich.
Vonovia kauft, wie andere internationale [[Private Equity|Private-Equity]]-Gesellschaften auch, Immobilien mit vergleichsweise geringem Eigenkapitaleinsatz. Aufgrund des sogenannten [[Leverage-Effekt]]s ermöglichen der Zugang zu günstigem [[Fremdkapital]] und sichere Mieteinnahmen die Refinanzierung der Käufe. Effizientes Management vorausgesetzt, kann so eine hohe [[Eigenkapitalrendite]] erzielt werden. Die Unternehmensführung hält weitere Renditesteigerungen bei einem Wohnungsunternehmen dieser Größenordnung durch Veränderungen der Wohnungsbewirtschaftung – etwa durch die Verringerung von [[Leerstand]]-Quoten, Mietanpassungen, der Veräußerung von Forderungen, [[Verbriefung]], Portfolio-Umschichtungen und der Privatisierung von Wohnungen für möglich.


Es zählt zu den Konzepten von Vonovia, Mietern oder anderen Interessenten den Erwerb von [[Wohnungseigentum (Deutschland)|Wohnungseigentum]] anzubieten.
Es zählt zu den Konzepten von Vonovia, Mietern oder anderen Interessenten den Erwerb von [[Wohnungseigentum (Deutschland)|Wohnungseigentum]] anzubieten.
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Der Deutschen Annington wurde vorgeworfen, aufgrund ihres ausgeprägten Gewinnstrebens berechtigte Interessen der Mieter zu vernachlässigen.<ref>{{Internetquelle |autor=Barbara Warning |url=http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article307388/275-Mieter-im-Gartenholz-fuerchten-um-ihr-Zuhause.html |titel=275 Mieter im Gartenholz fürchten um ihr Zuhause |hrsg=[[Hamburger Abendblatt]] |datum=2005-02-15 |zugriff=2009-05-21}} Vgl. {{Webarchiv|url=http://www.mieterbund.de/753.html?&no_cache=1&sword_list%5B%5D=Annington|text=Pressemitteilung vom 30. April 2007|wayback=|webciteID=|archive-is=|archive-today=2013.02.11-155145}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jan Kuhnert, Olof Leps |Titel=Es ist Zeit für eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit |Sammelwerk=Neue Wohnungsgemeinnützigkeit |Verlag=Springer Fachmedien Wiesbaden |Datum=2017 |ISBN=978-3-658-17569-6 |Seiten=261–274 |Online=https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-17570-2_9 |DOI=10.1007/978-3-658-17570-2_9 |Abruf=2017-02-28}}</ref> Annington wurde regional<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ostsee-zeitung.de/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=2791348 |titel=Wohnen wird zur akuten Gefahr |datum=2010-06-07 |zugriff=2013-02-27 |offline=1}}</ref> und überregional<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agm.web99.de/homepage/index.php?way=1&site=READOUT&DERNAME=Presse:&dm=agm&USER=agm&goto=1&XURL=agm&WB=1&EXTRAX=X&PIDX=55197 |titel=Der NRW-Wohnungsmarkt nach der Privatisierungswelle. Zur Miete bei "Heuschrecken" Von Marion Kretz-Mangold |hrsg=[[NDR]] |datum=2010-09-13 |zugriff=2013-02-27}}</ref> verschiedentlich von [[Mieterverein]]en eine mangelhafte Instandhaltung von Wohnungen vorgeworfen, was in einem Gutachten im Auftrag der [[Enquete-Kommission]] [[Enquete-Kommission Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren|„Wohnungswirtschaftlicher Wandel und Neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW“]] bestätigt wurde.<ref>TRAWOS Institut für Transformation, Wohnen und Soziale Raumentwicklung, Aktuelle Geschäftsmodelle von Finanzinvestoren im Themenfeld Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren, Projektleitung: Stefan Kofner, MCIH, Gutachten im Auftrag der Enquètekommission Wohnungswirtschaftlicher Wandel und Neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW, S. 94–95 [https://awatch.wavecdn.net/sites/abgeordnetenwatch.de/files/gutachten_enquete_2011_-_endendfassung_juli_2012_arbeitsstand_24.02.2013.pdf]</ref> Die [[Nebenkosten]]abrechnungen der Deutsche Annington Immobiliengruppe (DAIG) wurden als nicht nachvollziehbar und intransparent kritisiert und vom [[Deutscher Mieterbund|Deutschen Mieterbund]] überprüft.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mieterbund-wiesbaden.de/content_628.html |titel=Mieterbund warnt vor undurchsichtigen Nebenkostenabrechnungen der Deutschen Annington |werk=Mieterbund Wiesbaden und Umgebung e.V. |datum=2008-07-31 |archiv-url=https://archive.is/20130412082847/http://www.mieterbund-wiesbaden.de/content_628.html |archiv-datum=2013-04-12 |zugriff=2013-02-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mieterverein-dortmund.de/fileadmin/dateien/MieterForum/MFDo_17_gesamt.pdf |titel=Deutsche Annington: Kein Service unter dieser Nummer |werk=Mieter Forum 5.Jg Nr. 17 III/2009 |hrsg=[[Deutscher Mieterbund]] |datum=2010-07-08 |zugriff=2013-02-27 |format=PDF}}</ref>
Der Deutschen Annington wurde vorgeworfen, aufgrund ihres ausgeprägten Gewinnstrebens berechtigte Interessen der Mieter zu vernachlässigen.<ref>{{Internetquelle |autor=Barbara Warning |url=http://www.abendblatt.de/region/stormarn/article307388/275-Mieter-im-Gartenholz-fuerchten-um-ihr-Zuhause.html |titel=275 Mieter im Gartenholz fürchten um ihr Zuhause |hrsg=[[Hamburger Abendblatt]] |datum=2005-02-15 |zugriff=2009-05-21}} Vgl. {{Webarchiv|url=http://www.mieterbund.de/753.html?&no_cache=1&sword_list%5B%5D=Annington|text=Pressemitteilung vom 30. April 2007|wayback=|webciteID=|archive-is=|archive-today=2013.02.11-155145}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Jan Kuhnert, Olof Leps |Titel=Es ist Zeit für eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit |Sammelwerk=Neue Wohnungsgemeinnützigkeit |Verlag=Springer Fachmedien Wiesbaden |Datum=2017 |ISBN=978-3-658-17569-6 |Seiten=261–274 |Online=https://link.springer.com/chapter/10.1007/978-3-658-17570-2_9 |DOI=10.1007/978-3-658-17570-2_9 |Abruf=2017-02-28}}</ref> Annington wurde regional<ref>{{Internetquelle |url=http://www.ostsee-zeitung.de/index_artikel_komplett.phtml?param=news&id=2791348 |titel=Wohnen wird zur akuten Gefahr |datum=2010-06-07 |zugriff=2013-02-27 |offline=1}}</ref> und überregional<ref>{{Internetquelle |url=http://www.agm.web99.de/homepage/index.php?way=1&site=READOUT&DERNAME=Presse:&dm=agm&USER=agm&goto=1&XURL=agm&WB=1&EXTRAX=X&PIDX=55197 |titel=Der NRW-Wohnungsmarkt nach der Privatisierungswelle. Zur Miete bei "Heuschrecken" Von Marion Kretz-Mangold |hrsg=[[NDR]] |datum=2010-09-13 |zugriff=2013-02-27}}</ref> verschiedentlich von [[Mieterverein]]en eine mangelhafte Instandhaltung von Wohnungen vorgeworfen, was in einem Gutachten im Auftrag der [[Enquete-Kommission]] [[Enquete-Kommission Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren|„Wohnungswirtschaftlicher Wandel und Neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW“]] bestätigt wurde.<ref>TRAWOS Institut für Transformation, Wohnen und Soziale Raumentwicklung, Aktuelle Geschäftsmodelle von Finanzinvestoren im Themenfeld Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren, Projektleitung: Stefan Kofner, MCIH, Gutachten im Auftrag der Enquètekommission Wohnungswirtschaftlicher Wandel und Neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW, S. 94–95 [https://awatch.wavecdn.net/sites/abgeordnetenwatch.de/files/gutachten_enquete_2011_-_endendfassung_juli_2012_arbeitsstand_24.02.2013.pdf]</ref> Die [[Nebenkosten]]abrechnungen der Deutsche Annington Immobiliengruppe (DAIG) wurden als nicht nachvollziehbar und intransparent kritisiert und vom [[Deutscher Mieterbund|Deutschen Mieterbund]] überprüft.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.mieterbund-wiesbaden.de/content_628.html |titel=Mieterbund warnt vor undurchsichtigen Nebenkostenabrechnungen der Deutschen Annington |werk=Mieterbund Wiesbaden und Umgebung e.V. |datum=2008-07-31 |archiv-url=https://archive.is/20130412082847/http://www.mieterbund-wiesbaden.de/content_628.html |archiv-datum=2013-04-12 |zugriff=2013-02-27}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.mieterverein-dortmund.de/fileadmin/dateien/MieterForum/MFDo_17_gesamt.pdf |titel=Deutsche Annington: Kein Service unter dieser Nummer |werk=Mieter Forum 5.Jg Nr. 17 III/2009 |hrsg=[[Deutscher Mieterbund]] |datum=2010-07-08 |zugriff=2013-02-27 |format=PDF}}</ref>


Durch fehlende Instandhaltung und entsprechend mangelhaften Objektzustand sollen bei Modernisierungen Sanierungskosten überhöht angesetzt worden sein,<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Aufstand gegen Mieterhöhungen |Hrsg=Abendblatt |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |ISBN= |Seiten= |Online=https://www.abendblatt.de/hamburg/wandsbek/article213190701/Aufstand-gegen-Mieterhoehungen-in-2100-Wohnungen.html |Abruf=2018-03-06}}</ref> da Reparaturkosten aus Mängeln bzw. Instandhaltungen nicht auf die Mieter umgelegt werden dürfen.
Mieter der Vonovia, die 2018 gegen eine Erhöhung geklagt hatten, mussten in Bremen keine Mieterhöhung von 40 % hinnehmen, da die Sanierungskosten nicht klar von den Instandhaltungskosten getrennt wurden, wie das Landgericht Bremen in zweiter Instanz entschied.<ref>{{Literatur |Autor=Florian Schwiegershausen |Titel=Vonovia scheitert in zweiter Instanz vor Bremer Gericht |Online=https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-vonovia-scheitert-in-zweiter-instanz-vor-bremer-gericht-_arid,1712898.html |Abruf=2018-03-25}}</ref>


Im August 2012 wurde bekannt, dass die DA den Versorgungsvertrag mit [[Unitymedia]] gekündigt hat und die Anschlüsse in ihren Wohnungen auf die Deutsche Multimedia Service GmbH (DMSG), eine eigene Tochtergesellschaft, die mit der [[Deutsche Telekom|Deutschen Telekom]] zusammenarbeitet, umgestellt werden. Im Februar 2013 wurden die ersten 20.000 Haushalte auf einen [[Kabelanschluss]] der DMSG umgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.waz.de/staedte/dortmund/deutsche-annington-nimmt-mietern-die-wahl-beim-tv-anschluss-id7067264.html |titel=Deutsche Annington nimmt Mietern die Wahl beim TV-Anschluss |hrsg=WAZ |datum=2012-09-06 |zugriff=2017-04-09}}</ref><ref>''[http://www.digitalfernsehen.de/Erste-20-000-Haushalte-am-neuen-TV-Netz-der-Telekom.98547.0.html Erste 20 000 Haushalte am neuen TV-Netz der Telekom]'', digitalfernsehen.de, 13. Februar 2013, abgerufen am 26. Mai 2013</ref>
Durch fehlende Instandhaltung und entsprechend mangelhaften Objektzustand sollen bei Modernisierungen Sanierungskosten überhöht angesetzt worden sein,<ref>{{Literatur |Autor= |Titel=Aufstand gegen Mieterhöhungen |Hrsg=Abendblatt |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort= |Datum= |Seiten= |ISBN= |Online=https://www.abendblatt.de/hamburg/wandsbek/article213190701/Aufstand-gegen-Mieterhoehungen-in-2100-Wohnungen.html |Abruf=2018-03-06}}</ref> da Reparaturkosten aus Mängeln bzw. Instandhaltungen nicht auf die Mieter umgelegt werden dürfen.
Obwohl diese Regelung oft eine Kostenreduzierung für Mieter brachte, die bereits über einen Kabelanschlussvertrag verfügten, erhöhten sich dadurch die [[Betriebskosten (Immobilien)|Betriebskosten]] für Mieter, die den Kabelanschluss nicht nutzen. Laut einem Urteil des Amtsgerichts Dortmund vom 13. März 2014 (AZ 433 C 5966/13) dürfen jedoch die Kosten für die Kabel-TV-Versorgung nicht auf die Betriebskosten umgelegt werden, sofern im Mietvertrag geregelt ist, dass der Vermieter keinerlei Empfangsmöglichkeiten zur Verfügung stellt und der Mieter einen gesonderten Vertrag abschließen könne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mieterverein-dortmund.de/news-detail.html?&tx_ttnews%255Btt_news%255D=203&cHash=19137b4032f8af372b297c4e2ad068ed |titel=Neues Urteil: Nicht alle Annington-Mieter müssen Zwangs-Kabel TV akzeptieren – Mieterverein Dortmund rät zur Prüfung des Mietvertrags |werk=Pressemitteilung Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. |datum=2014-03-20 |zugriff=2014-08-08}}</ref>


Die DAIG wies derartige Vorwürfe meist zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Streitz |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,379323,00.html |titel=Immobilienriese Deutsche Annington: Wir sind nicht die Kirche |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2005-10-13 |zugriff=2009-05-21}}</ref> Sie behauptete 2007, eine Reihe von Servicemaßnahmen für Mieter eingeführt zu haben.<ref>{{Internetquelle |autor=Richard Haimann |url=https://www.welt.de/welt_print/article992698/Service-fuer-Mieter.html |titel=Service für Mieter |werk=Welt Online |datum=2007-07-03 |zugriff=2009-05-21}}</ref> Der [[WDR]] sendete am 17. November 2014 eine Dokumentation der Reihe ''Die Story'' mit dem Titel '' Die Akte Annington''. Darin haben sich die Autoren u.&nbsp;a. kritisch mit der Qualität der Wohnungen und der Entwicklung der Mieten nach dem Kauf durch die Annington auseinandergesetzt.<ref>{{YouTube|id=w1gNzkGHJkQ|title=WDR: Die Story – Die Akte Annington}}</ref>
Die DAIG wies derartige Vorwürfe meist zurück.<ref>{{Internetquelle |autor=Matthias Streitz |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,379323,00.html |titel=Immobilienriese Deutsche Annington: Wir sind nicht die Kirche |werk=[[Spiegel Online]] |datum=2005-10-13 |zugriff=2009-05-21}}</ref> Sie behauptete 2007, eine Reihe von Servicemaßnahmen für Mieter eingeführt zu haben.<ref>{{Internetquelle |autor=Richard Haimann |url=https://www.welt.de/welt_print/article992698/Service-fuer-Mieter.html |titel=Service für Mieter |werk=Welt Online |datum=2007-07-03 |zugriff=2009-05-21}}</ref> Der [[WDR]] sendete am 17. November 2014 eine Dokumentation der Reihe ''Die Story'' mit dem Titel '' Die Akte Annington''. Darin haben sich die Autoren u.&nbsp;a. kritisch mit der Qualität der Wohnungen und der Entwicklung der Mieten nach dem Kauf durch die Annington auseinandergesetzt.<ref>{{YouTube|id=w1gNzkGHJkQ|title=WDR: Die Story – Die Akte Annington}}</ref>


Mieter der Vonovia, die 2018 gegen eine Erhöhung geklagt hatten, mussten in Bremen keine Mieterhöhung von 40 % hinnehmen, da die Sanierungskosten nicht klar von den Instandhaltungskosten getrennt wurden, wie das Landgericht Bremen in zweiter Instanz entschied.<ref>{{Literatur |Autor=Florian Schwiegershausen |Titel=Vonovia scheitert in zweiter Instanz vor Bremer Gericht |Online=https://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-wirtschaft_artikel,-vonovia-scheitert-in-zweiter-instanz-vor-bremer-gericht-_arid,1712898.html |Abruf=2018-03-25}}</ref>
Im August 2012 wurde bekannt, dass die DA den Versorgungsvertrag mit [[Unitymedia]] gekündigt hat und die Anschlüsse in ihren Wohnungen auf die Deutsche Multimedia Service GmbH (DMSG), eine eigene Tochtergesellschaft, die mit der [[Deutsche Telekom|Deutschen Telekom]] zusammenarbeitet, umgestellt werden. Im Februar 2013 wurden die ersten 20.000 Haushalte auf einen [[Kabelanschluss]] der DMSG umgestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.waz.de/staedte/dortmund/deutsche-annington-nimmt-mietern-die-wahl-beim-tv-anschluss-id7067264.html |titel=Deutsche Annington nimmt Mietern die Wahl beim TV-Anschluss |hrsg=WAZ |datum=2012-09-06 |zugriff=2017-04-09}}</ref><ref>''[http://www.digitalfernsehen.de/Erste-20-000-Haushalte-am-neuen-TV-Netz-der-Telekom.98547.0.html Erste 20 000 Haushalte am neuen TV-Netz der Telekom]'', digitalfernsehen.de, 13. Februar 2013, abgerufen am 26. Mai 2013</ref>
Obwohl diese Regelung oft eine Kostenreduzierung für Mieter brachte, die bereits über einen Kabelanschlussvertrag verfügten, erhöhten sich dadurch die [[Betriebskosten (Immobilien)|Betriebskosten]] für Mieter, die den Kabelanschluss nicht nutzen. Laut einem Urteil des Amtsgerichts Dortmund vom 13. März 2014 (AZ 433 C 5966/13) dürfen jedoch die Kosten für die Kabel-TV-Versorgung nicht auf die Betriebskosten umgelegt werden, sofern im Mietvertrag geregelt ist, dass der Vermieter keinerlei Empfangsmöglichkeiten zur Verfügung stellt und der Mieter einen gesonderten Vertrag abschließen könne.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mieterverein-dortmund.de/news-detail.html?&tx_ttnews%255Btt_news%255D=203&cHash=19137b4032f8af372b297c4e2ad068ed |titel=Neues Urteil: Nicht alle Annington-Mieter müssen Zwangs-Kabel TV akzeptieren – Mieterverein Dortmund rät zur Prüfung des Mietvertrags |werk=Pressemitteilung Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. |datum=2014-03-20 |zugriff=2014-08-08}}</ref>


In [[Konstanz]] wandten sich Mieter der Vonovia 2018 gegen die geplante Renovierung ihrer Häuser, die sie als überflüssig kritisierten, und die mit beträchtlichen Mieterhöhungen verbunden sein sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Mieter-laufen-Sturm-gegen-Immobilienriesen-Vonovia;art372448,9742933 |titel=Mieter laufen Sturm gegen Immobilienriesen Vonovia |hrsg=[[Südkurier]] |datum=2018-05-19 |zugriff=2018-06-26}}</ref> Die Instandsetzung der nach Angaben der Mieter maroden und gesundheitsgefährdenden Wasserversorgung in den Häusern würde hingegen durch das Unternehmen vernachlässigt. Der Gemeinderat der Stadt Konstanz schloss sich diesem Protest am 26. Juni 2018 in einer Erklärung ausdrücklich an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.seemoz.de/lokal_regional/wohnen-so-darf-es-nicht-weitergehen/ |titel=Wohnen: So darf es nicht weitergehen |hrsg=Seemoz |datum=2018-06-27 |zugriff=2018-06-27}}</ref>
In [[Konstanz]] wandten sich Mieter der Vonovia 2018 gegen die geplante Renovierung ihrer Häuser, die sie als überflüssig kritisierten, und die mit beträchtlichen Mieterhöhungen verbunden sein sollten.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.suedkurier.de/region/kreis-konstanz/konstanz/Mieter-laufen-Sturm-gegen-Immobilienriesen-Vonovia;art372448,9742933 |titel=Mieter laufen Sturm gegen Immobilienriesen Vonovia |hrsg=[[Südkurier]] |datum=2018-05-19 |zugriff=2018-06-26}}</ref> Die Instandsetzung der nach Angaben der Mieter maroden und gesundheitsgefährdenden Wasserversorgung in den Häusern würde hingegen durch das Unternehmen vernachlässigt. Der Gemeinderat der Stadt Konstanz schloss sich diesem Protest am 26. Juni 2018 in einer Erklärung ausdrücklich an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.seemoz.de/lokal_regional/wohnen-so-darf-es-nicht-weitergehen/ |titel=Wohnen: So darf es nicht weitergehen |hrsg=Seemoz |datum=2018-06-27 |zugriff=2018-06-27}}</ref>
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== Stiftungen ==
== Stiftungen ==
Derzeit ist Vonovia an vier Stiftungen beteiligt: Vonovia Stiftung, Vonovia Mieterstiftung e. V., Stiftung Mensch und Wohnen und Stiftung Pro Bochum. Zweck des sozial-gesellschaftliches Engagements sind Fördermaßnahmen zugunsten der Mieter und des Mietumfeldes.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=http://reports.vonovia.de/2017/geschaeftsbericht/serviceseiten/downloads/files/gesamt_vonovia_gb17.pdf |titel=Geschäftsbericht 2017 |werk= |hrsg= |datum= |zugriff=10.09.2018 |sprache=}}</ref>
Die Deutsche Annington hat zwei Stiftungen, die ''Deutsche Annington Stiftung''<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutsche-annington.com/de/artikel/da_web_artikel_de_490477.html |titel=Deutsche Annington Stiftung |hrsg=Deutsche Annington |archiv-url=https://web.archive.org/web/20100627060346/http://www.deutsche-annington.com/de/artikel/da_web_artikel_de_490477.html |archiv-datum=2010-06-27 |zugriff=2017-04-09}}</ref> und die ''Viterra Stiftung''.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.deutsche-annington.com/de/artikel/da_web_artikel_de_478696.html |titel=Viterra Stiftung |hrsg=Deutsche Annington |archiv-url=https://web.archive.org/web/20101225074724/http://www.deutsche-annington.com/de/artikel/da_web_artikel_de_478696.html |archiv-datum=2010-12-25 |zugriff=2017-04-09}}</ref> Ihr Zweck ist eigenen Angaben zufolge, Hilfe in sozialen Notlagen, bei Hilfsbedürftigkeit und bei persönlichen Schicksalsschlägen zu gewähren.


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 10. September 2018, 16:22 Uhr

Vonovia SE

Logo
Rechtsform Societas Europaea
ISIN DE000A1ML7J1
Gründung 2001
Sitz Bochum Deutschland Deutschland
Leitung Rolf Buch (Vorstandsvorsitzender)
Jürgen Fitschen (Aufsichtsratsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 9.685 (31. August 2018)[1]
Umsatz 3,598 Mrd. Euro (2017)[2]
Branche Immobilienwirtschaft
Website www.vonovia.de
Stand: 7. September 2018
Hauptverwaltung in Bochum

Die Vonovia SE (2001 als Deutsche Annington Immobilien AG gegründet) ist ein deutsches Wohnungsunternehmen mit Sitz in Bochum.[3] Mit 486.531 [4] eigenen und für Dritte verwalteten Wohnungen ist sie das größte Wohnungsunternehmen und der größte private Vermieter Deutschlands.[4][5] In den Forbes Global 2000 der weltgrößten börsennotierten Unternehmen belegt die Vonovia SE Platz 641 (Stand: Geschäftsjahr 2017). Das Unternehmen kam Mitte 2018 auf einen Börsenwert von ca. 24 Mrd. US-Dollar.[6]

Das an der Frankfurter Wertpapierbörse notierte Unternehmen wurde am 21. September 2015 in den DAX aufgenommen.[7]

Geschichte

Deutsche Annington

Logo der Deutschen Annington

Die Deutsche Annington leitete ihren Namen von der britischen Schwestergesellschaft Annington Homes ab, die im Zuge von Privatisierungen vom britischen Verteidigungsministerium Häuser und Wohnungen der britischen Streitkräfte übernommen hatte. Im Jahr 2001 wurde die Deutsche Annington (DA) erstmals tätig und erwarb 11 (von 18) Eisenbahnerwohnungsbaugesellschaften (EWG) des Bundes mit rund 65.000 Wohnungen.

2003 kaufte die DA die Heimbau AG in Kiel mit rund 10.000 Wohnungen. Im Dezember 2004 kaufte sie 4.500 ehemalige Werkswohnungen von RWE. Inoffiziell wird von einem Kaufpreis von rund 225 Millionen Euro gesprochen; das wären durchschnittlich 50.000 Euro pro Wohnung.[8] Am 17. Mai 2005 übernahm die DA die Viterra AG mit 152.000 Wohnungen für knapp 7 Milliarden Euro (etwa 46.000 Euro pro Wohnung).[9] Mit diesem Kauf stieg sie mit rund 230.000 Wohnungen zum größten deutschen Immobilienunternehmen auf.

Das Unternehmen wurde ab 2005 grundlegend restrukturiert. Zunächst wurden etwa 500 Mitarbeiter entlassen, womit die Zahl der Beschäftigten von 1.889 (Dezember 2005) auf 1.385 Mitarbeiter (Dezember 2006) sank. Bis Ende 2009 wurde die Mitarbeiterzahl weiter reduziert – um 20 % auf 1.097 Mitarbeiter.[10] Im Laufe des Jahres 2009 stellte die Deutsche Annington Immobiliengruppe (DAIG) ihr Auskunftssystem für Mieteranfragen auf ein Mietercenter mit einer bundesweit einheitlichen Telefonnummer um. Alle ortsnahen Servicecenter wurden geschlossen.[11] Im Oktober 2011 gründete die DA eine unternehmenseigene Handwerkerorganisation, die Deutsche TGS, mit mehr als 2.000 Mitarbeitern.[12]

Die im Jahr 2011 anhaltende Finanzkrise erschwerte der DA den Zugang zu günstigem Fremdkapital. Sie versuchte deswegen, Investoren eines 4,7 Mrd. Euro umfassenden Finanzierungsvehikels zu einer Verlängerung der Laufzeit über das vertragliche Ende im Juli 2013 hinaus zu bewegen, um eine existenzbedrohende Situation zu vermeiden.[13] Im Oktober 2012 meldeten Medien, die DA mache Fortschritte bei der Umschuldung.[14] Im Rahmen der Umstrukturierung wurde die Schuldenlast nach Angaben der Annington von 4,3 auf 3,8 Mrd. Euro gesenkt.[15]

Börsengang 2013

Im Juli 2013 brachte die DA 15,5 Prozent ihrer Aktien an die Börse; 34,85 Millionen Aktien zu einem Preis von je 16,50 Euro wurden den Zeichnern zugeteilt.[16] Anderen Quellen zufolge brachte sie nur 10 Prozent ihrer Aktien an die Börse.[17] Bis Mai 2014 war 13 Jahre lang die Londoner Private-Equity-Gesellschaft Terra Firma Capital Partners Großanteilseigner. Im Mai 2014 reichte Terra die Anteile an den eigenen Fondsanleger weiter. Damit stieg der Streubesitz des bis dahin im Kleinwerteindex SDAX gelisteten Unternehmens von rund 26 auf 90 Prozent.[18] Zum 22. September 2014 wurden die Aktien in den MDAX aufgenommen. Im Februar 2014 gab die DA bekannt, ihr Portfolio um mehr als 41.000 Wohneinheiten zu vergrößern. Durch den Kauf von rund 11.500 von der DeWAG verwalteten Wohneinheiten und der Integration von rund 30.000 Wohneinheiten der Vitus-Gruppe, erweiterte die Immobiliengruppe ihre Präsenz besonders in der Region Norddeutschland. Unter den ursprünglichen Unternehmensbezeichnungen Kieler Wohnungsbaugesellschaft mbH (kwg) und Bremische Gesellschaft für Stadterneuerung, Stadtentwicklung und Wohnungsbau mbH (Bremische) und Beamten-Baugesellschaft Bremen GmbH (bbg) agiert die DA nun auch in Kiel und Bremen.[19] Eine weitere Portfolioerweiterung um 5.000 Wohneinheiten, vorwiegend in Berlin und Umgebung, folgte im September 2014. Das Portfolio übernahm die DA von CitCor Residential.[19]

Zusammenschluss mit Gagfah und Umbenennung

Im Dezember 2014 wurde bekanntgegeben, dass die Deutsche Annington das Konkurrenzunternehmen Gagfah für 3,9 Mrd. Euro übernehmen wolle. Am 11. März 2015 wurde die Übernahme abgeschlossen.[20] Am 30. April 2015 beschlossen die Aktionäre zu Herbst 2015 die Umbenennung der Deutschen Annington in Vonovia. Am 14. Juni 2015 übernahm die DA die Süddeutsche Wohnen (SÜDEWO), die im Besitz von rund 20.000 Wohnungen in Baden-Württemberg war, für 1,9 Milliarden Euro vom bisherigen Eigentümer Patrizia Immobilien.[21] Die Umbenennung in Vonovia wurde am 2. September 2015 vollzogen.[22]

Am 14. Oktober 2015 gab das Unternehmen bekannt, das zweitgrößte Immobilienunternehmen in Deutschland, die Deutsche Wohnen AG, für 14 Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Aufgrund der Übernahmepläne der LEG Immobilien durch die Deutsche Wohnen wendet sich die Vonovia auch direkt an die Aktionäre, um eine Feindliche Übernahme der Deutsche Wohnen zu vollziehen.[23] Nachdem Vonovia am 30. November 2015 von den eigenen Aktionären grünes Licht für die dazu notwendige Kapitalerhöhung erhalten hatte, legte sie am 2. Dezember 2015 ein offizielles Übernahmeangebot für die Deutsche Wohnen vor.[24] Der Übernahmeversuch scheiterte, da zum Ende der Angebotsfrist am 9. Februar 2016 lediglich 30 Prozent der Aktionäre dieses angenommen hatten.[25]

Im März 2017 gab Vonovia die Übernahme der Conwert Immobilien Invest bekannt.[26]

Vonovia Ruhrstadion, Sitzverlegung

Seit Juli 2016 ist das Unternehmen der Namensgeber für das Fußballstadion des Zweitligisten VfL Bochum. Der Unternehmensname wurde dabei mit dem traditionellen Namen des Stadions verbunden, sodass das Stadion den Namen Vonovia Ruhrstadion erhielt. Der Vertrag wurde mit einer Laufzeit von fünf Jahren geschlossen.[27]

Durch Beschluss der Hauptversammlung vom Mai 2017 wurde im Oktober desselben Jahres der Satzungssitz von Düsseldorf nach Bochum, zuvor Verwaltungssitz, verlegt. Die neue Unternehmenszentrale an der Bochumer Universitätsstraße wurde im April 2018 fertiggestellt[28] und im Juni eingeweiht.[29]

BUWOG-Übernahme

Im Dezember 2017 wurde bekannt gegeben, dass Vonovia SE die österreichische BUWOG AG für mehr als fünf Milliarden Euro übernehmen wird. Ziel ist es, den Wohnungsbestand von Vonovia und der Buwog (49.000 Wohnungen in Deutschland und Österreich) zusammenzuführen; wodurch Kostenvorteile in Höhe von rund 30 Millionen Euro pro Jahr erwartet werden.[30]

Anteilseigner

Anteil Anteilseigner (Stand: Juni 2018)
7,9 % BlackRock
6,9 % Staatlicher Pensionsfonds (Norwegen)
4,6 % Lansdowne Partners International
2,8 % Massachusetts Financial Services Company
77,8 % Streubesitz

Vorstandsvorsitzende (CEO)

  • Volker Riebel, Juli 2001 bis Dezember 2006[31]
  • Georg Kulenkampff, Dezember 2006 bis März 2007
  • Wijnand Donkers, Mai 2007 bis September 2012
  • Robbie Barr, September 2012 bis März 2013 (provisorisch)
  • Rolf Buch, seit April 2013

Strategie

Auf dem deutschen Markt erhofft sich Vonovia eine hohe Rendite, weil deutsche Immobilien im internationalen Vergleich meist in einem relativ guten baulichen Zustand und die Preise verhältnismäßig niedrig sind, aber auch weil der Anteil von Wohneigentum in Deutschland bislang vergleichsweise gering ist.

Vonovia kauft, wie andere internationale Private-Equity-Gesellschaften auch, Immobilien mit vergleichsweise geringem Eigenkapitaleinsatz. Aufgrund des sogenannten Leverage-Effekts ermöglichen der Zugang zu günstigem Fremdkapital und sichere Mieteinnahmen die Refinanzierung der Käufe. Effizientes Management vorausgesetzt, kann so eine hohe Eigenkapitalrendite erzielt werden. Die Unternehmensführung hält weitere Renditesteigerungen bei einem Wohnungsunternehmen dieser Größenordnung durch Veränderungen der Wohnungsbewirtschaftung – etwa durch die Verringerung von Leerstand-Quoten, Mietanpassungen, der Veräußerung von Forderungen, Verbriefung, Portfolio-Umschichtungen und der Privatisierung von Wohnungen – für möglich.

Es zählt zu den Konzepten von Vonovia, Mietern oder anderen Interessenten den Erwerb von Wohnungseigentum anzubieten.

Mieterschutz

Für aufgekaufte Wohnungsgesellschaften bestehen in der Regel noch jeweils auf diese Wohnungen bezogene Mieterschutzregelungen, insbesondere für die Eisenbahnerwohnungen und den Bestand der ehemaligen Viterra, für den am 26. August 2004 eine Selbstverpflichtung zur sozialverträglichen Gestaltung von Wohnungsverkäufen bekanntgegeben wurde.[32] Für ehemalige Werkswohnungen des Ruhrbergbaus gelten in der Regel die Grundsätze der GSB Gesellschaft zur Sicherung von Bergmannswohnungen.

Kritik

Der Deutschen Annington wurde vorgeworfen, aufgrund ihres ausgeprägten Gewinnstrebens berechtigte Interessen der Mieter zu vernachlässigen.[33][34] Annington wurde regional[35] und überregional[36] verschiedentlich von Mietervereinen eine mangelhafte Instandhaltung von Wohnungen vorgeworfen, was in einem Gutachten im Auftrag der Enquete-Kommission „Wohnungswirtschaftlicher Wandel und Neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW“ bestätigt wurde.[37] Die Nebenkostenabrechnungen der Deutsche Annington Immobiliengruppe (DAIG) wurden als nicht nachvollziehbar und intransparent kritisiert und vom Deutschen Mieterbund überprüft.[38][39]

Durch fehlende Instandhaltung und entsprechend mangelhaften Objektzustand sollen bei Modernisierungen Sanierungskosten überhöht angesetzt worden sein,[40] da Reparaturkosten aus Mängeln bzw. Instandhaltungen nicht auf die Mieter umgelegt werden dürfen.

Im August 2012 wurde bekannt, dass die DA den Versorgungsvertrag mit Unitymedia gekündigt hat und die Anschlüsse in ihren Wohnungen auf die Deutsche Multimedia Service GmbH (DMSG), eine eigene Tochtergesellschaft, die mit der Deutschen Telekom zusammenarbeitet, umgestellt werden. Im Februar 2013 wurden die ersten 20.000 Haushalte auf einen Kabelanschluss der DMSG umgestellt.[41][42] Obwohl diese Regelung oft eine Kostenreduzierung für Mieter brachte, die bereits über einen Kabelanschlussvertrag verfügten, erhöhten sich dadurch die Betriebskosten für Mieter, die den Kabelanschluss nicht nutzen. Laut einem Urteil des Amtsgerichts Dortmund vom 13. März 2014 (AZ 433 C 5966/13) dürfen jedoch die Kosten für die Kabel-TV-Versorgung nicht auf die Betriebskosten umgelegt werden, sofern im Mietvertrag geregelt ist, dass der Vermieter keinerlei Empfangsmöglichkeiten zur Verfügung stellt und der Mieter einen gesonderten Vertrag abschließen könne.[43]

Die DAIG wies derartige Vorwürfe meist zurück.[44] Sie behauptete 2007, eine Reihe von Servicemaßnahmen für Mieter eingeführt zu haben.[45] Der WDR sendete am 17. November 2014 eine Dokumentation der Reihe Die Story mit dem Titel Die Akte Annington. Darin haben sich die Autoren u. a. kritisch mit der Qualität der Wohnungen und der Entwicklung der Mieten nach dem Kauf durch die Annington auseinandergesetzt.[46]

Mieter der Vonovia, die 2018 gegen eine Erhöhung geklagt hatten, mussten in Bremen keine Mieterhöhung von 40 % hinnehmen, da die Sanierungskosten nicht klar von den Instandhaltungskosten getrennt wurden, wie das Landgericht Bremen in zweiter Instanz entschied.[47]

In Konstanz wandten sich Mieter der Vonovia 2018 gegen die geplante Renovierung ihrer Häuser, die sie als überflüssig kritisierten, und die mit beträchtlichen Mieterhöhungen verbunden sein sollten.[48] Die Instandsetzung der nach Angaben der Mieter maroden und gesundheitsgefährdenden Wasserversorgung in den Häusern würde hingegen durch das Unternehmen vernachlässigt. Der Gemeinderat der Stadt Konstanz schloss sich diesem Protest am 26. Juni 2018 in einer Erklärung ausdrücklich an.[49]

2018 warnte Reinold von Thadden, der Leiter der Rechtsabteilung des Deutschen Mieterbundes Hannover, vor den Methoden der Vonovia im Zusammenhang mit den Modernisierungs- und Mieterhöhungsankündigungen von Immobilien im Sporlederweg in Hannover: Vonovia betreibe „Modernisierung als Geschäft [... und will] damit Gewinne machen.“[50]

Stiftungen

Derzeit ist Vonovia an vier Stiftungen beteiligt: Vonovia Stiftung, Vonovia Mieterstiftung e. V., Stiftung Mensch und Wohnen und Stiftung Pro Bochum. Zweck des sozial-gesellschaftliches Engagements sind Fördermaßnahmen zugunsten der Mieter und des Mietumfeldes.[51]

Commons: Vonovia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. {{{titel}}}. Abgerufen am 7. September 2018 (deutsch).
  2. Geschäftsbericht 2017. Vonovia, abgerufen am 6. März 2018.
  3. "Vonovia sells 6,000 apartments in northern Germany", Property Magazine International, 26. Januar 2016.
  4. a b Vonovia Halbjahresbericht 2018. Abgerufen am 7. September 2018.
  5. Wohnungsriese Vonovia erneut mit Ergebnissprung. Handelsblatt, 31. August 2018, abgerufen am 7. September 2018.
  6. The World’s Largest Public Companies. In: Forbes. (forbes.com [abgerufen am 17. Juli 2018]).
  7. Lanxess-Aktie fliegt raus – Immobilienkonzern Vonovia steigt ein. Focus, 3. September 2015, abgerufen am 9. April 2017.
  8. RWE stößt Wohnimmobilien ab. Deutsche Annington kauft. In: rp-online.de. 17. Dezember 2004, abgerufen am 27. Februar 2013.
  9. Wohnungsbaugesellschaft Viterra geht an Finanzinvestor Muttergesellschaft. Eon erlöst für die Nummer eins der Branche vier Milliarden Euro. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. Nr. 113, 17. Mai 2005, ISSN 0174-4909, S. 15 (online, kostenpflichtig, offline [abgerufen am 27. Februar 2012]).
  10. Geschäftsbericht 2011. (PDF; 1,09 MB) Deutsche Annington Immobilien AG, April 2012, archiviert vom Original am 2. April 2013; abgerufen am 9. April 2017.
  11. Annington nicht mehr vor Ort. Verschlechterung für 10.000 Mieter. Westfälische Rundschau, 24. Juni 2009, abgerufen am 9. April 2017.
  12. Über uns. Deutsche Annington, archiviert vom Original am 14. Februar 2015; abgerufen am 9. April 2017.
  13. CoStar: Deutsche Annington to outline plans for Europe's largest CMBS refi, 22. August 2011 (englisch)
  14. Deutsche Annington kommt Milliarden-Umschuldung näher. In: Handelsblatt. 25. Oktober 2012, abgerufen am 27. Februar 2013.
  15. „The Banker“ verleiht der Deutschen Annington für die GRAND-Refinanzierung den Preis „European Real Estate Finance Deal of the Year“. Deutsche Annington, 1. Mai 2013, archiviert vom Original am 14. November 2013; abgerufen am 9. April 2017.
  16. spiegel.de: Immobilienkonzern: Deutscher Annington glückt Börsengang im zweiten Versuch
  17. Annington-Aktie startet über Ausgabepreis. In: Manager Magazin.
  18. Handelsblatt: Terra Firma verabschiedet sich von Annington
  19. a b Von Wohnungen für Eisenbahner zum größten privaten Vermieter Deutschlands. Deutsche Annington, archiviert vom Original am 4. September 2015; abgerufen am 9. April 2017.
  20. Deutsche Annington schließt GAGFAH-Übernahmeangebot erfolgreich ab. Deutsche Annington, 11. März 2015, archiviert vom Original am 2. Juli 2015; abgerufen am 9. April 2017.
  21. Deutsche Annington Immobilien SE erwirbt die SÜDEWO Gruppe mit rund 20.000 Wohnungen in Baden-Württemberg. Deutsche Annington, 14. Juni 2015, archiviert vom Original am 2. Juli 2015; abgerufen am 9. April 2017.
  22. Vonovia SE: Umfirmierung in Vonovia SE (Memento vom 3. September 2015 im Webarchiv archive.today)
  23. 14-Milliarden-Euro-Deal: Vonovia will Deutsche Wohnen übernehmen. In: Spiegel Online. 14. Oktober 2015 (spiegel.de [abgerufen am 14. Oktober 2015]).
  24. Vonovia legt offiziell Übernahmeangebot vor. n-tv, 1. Dezember 2015, abgerufen am 9. April 2017.
  25. Wohnungskonzern: Vonovia scheitert mit Mega-Übernahme. Spiegel Online, 10. Februar 2016, abgerufen am gleichen Tage
  26. https://www.handelsblatt.com/unternehmen/dienstleister/immobilienkonzerne-conwert-uebernahme-durch-vonovia-perfekt/19578584.html
  27. Thomas Schmitt: Neuer Name des VfL-Stadions lautet: Vonovia-Ruhrstadion. WAZ, abgerufen am 9. April 2017.
  28. https://www.vonovia.de/ueber-vonovia/presse/pressemitteilungen/180420_neue-unternehmenszentrale-von-vonovia-fertiggestellt?sc_lang=de-DE
  29. https://www.vonovia.de/ueber-vonovia/presse/pressemitteilungen/180621_einweihung-unternehmenszentrale-bochum?sc_lang=de-DE
  30. PM: BUWOG AG und Vonovia SE schließen Grundsatzvereinbarung über Zusammenschluss
  31. Volker Riebel räumt die Spitze der Deutschen Annington für Georg Kulenkampff. In: Immobilien Zeitung. 19. Dezember 2006, abgerufen am 27. Februar 2013.
  32. Mieterforum Ruhr e.V.: Selbstverpflichtung zum Mieterschutz bei Wohnungsverkäufen bei ehem. Vitterra Wohnungen: MieterForum Ruhr. Abgerufen am 25. Juli 2018.
  33. Barbara Warning: 275 Mieter im Gartenholz fürchten um ihr Zuhause. Hamburger Abendblatt, 15. Februar 2005, abgerufen am 21. Mai 2009. Vgl. Pressemitteilung vom 30. April 2007 (Memento vom 11. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
  34. Jan Kuhnert, Olof Leps: Es ist Zeit für eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit. In: Neue Wohnungsgemeinnützigkeit. Springer Fachmedien Wiesbaden, 2017, ISBN 978-3-658-17569-6, S. 261–274, doi:10.1007/978-3-658-17570-2_9 (springer.com [abgerufen am 28. Februar 2017]).
  35. Wohnen wird zur akuten Gefahr. 7. Juni 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 27. Februar 2013.@1@2Vorlage:Toter Link/www.ostsee-zeitung.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  36. Der NRW-Wohnungsmarkt nach der Privatisierungswelle. Zur Miete bei "Heuschrecken" Von Marion Kretz-Mangold. NDR, 13. September 2010, abgerufen am 27. Februar 2013.
  37. TRAWOS Institut für Transformation, Wohnen und Soziale Raumentwicklung, Aktuelle Geschäftsmodelle von Finanzinvestoren im Themenfeld Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren, Projektleitung: Stefan Kofner, MCIH, Gutachten im Auftrag der Enquètekommission Wohnungswirtschaftlicher Wandel und Neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW, S. 94–95 [1]
  38. Mieterbund warnt vor undurchsichtigen Nebenkostenabrechnungen der Deutschen Annington. In: Mieterbund Wiesbaden und Umgebung e.V. 31. Juli 2008, archiviert vom Original am 12. April 2013; abgerufen am 27. Februar 2013.
  39. Deutsche Annington: Kein Service unter dieser Nummer. (PDF) In: Mieter Forum 5.Jg Nr. 17 III/2009. Deutscher Mieterbund, 8. Juli 2010, abgerufen am 27. Februar 2013.
  40. Abendblatt (Hrsg.): Aufstand gegen Mieterhöhungen. (abendblatt.de [abgerufen am 6. März 2018]).
  41. Deutsche Annington nimmt Mietern die Wahl beim TV-Anschluss. WAZ, 6. September 2012, abgerufen am 9. April 2017.
  42. Erste 20 000 Haushalte am neuen TV-Netz der Telekom, digitalfernsehen.de, 13. Februar 2013, abgerufen am 26. Mai 2013
  43. Neues Urteil: Nicht alle Annington-Mieter müssen Zwangs-Kabel TV akzeptieren – Mieterverein Dortmund rät zur Prüfung des Mietvertrags. In: Pressemitteilung Mieterverein Dortmund und Umgebung e.V. 20. März 2014, abgerufen am 8. August 2014.
  44. Matthias Streitz: Immobilienriese Deutsche Annington: Wir sind nicht die Kirche. In: Spiegel Online. 13. Oktober 2005, abgerufen am 21. Mai 2009.
  45. Richard Haimann: Service für Mieter. In: Welt Online. 3. Juli 2007, abgerufen am 21. Mai 2009.
  46. WDR: Die Story – Die Akte Annington auf YouTube
  47. Florian Schwiegershausen: Vonovia scheitert in zweiter Instanz vor Bremer Gericht. (weser-kurier.de [abgerufen am 25. März 2018]).
  48. Mieter laufen Sturm gegen Immobilienriesen Vonovia. Südkurier, 19. Mai 2018, abgerufen am 26. Juni 2018.
  49. Wohnen: So darf es nicht weitergehen. Seemoz, 27. Juni 2018, abgerufen am 27. Juni 2018.
  50. Cecilia Spohn, Petra Rückerl: „Wer soll so viel Geld bezahlen?“, sowie Petra Rückerl: Experte: Unbedingt Rat holen ..., in: Neue Presse vom 5. Juli 2018, S. 14
  51. Geschäftsbericht 2017. Abgerufen am 10. September 2018.

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