„Haziga von Dießen“ – Versionsunterschied

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Sie kann keine 'Gräfin von Sulzbach' sein, wenn daselbe nur vermutet wird (Punkt 4 unter Herkunft). Genausogut oder falsch könnte man schreiben, sie wäre aus dem Haus Kühbach oder Diessen. Dagegen ist sie unbestritten die Gemahlin Ottos von Scheyern/Wittelsbach
Literatur hinzugefügt. Sowohl die von Fried bearbeitete Quelle, als auch seine Ausführungen sind grundlegend zu Haziga von Scheyern (= Dießen)
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'''Haziga''' (* um 1040; † [[1. August]] [[1104]]) ist die erste bekannte Stammmutter der [[Wittelsbach|Wittelsbacher]]<ref>{{Literatur |Autor=Ludwig Holzfurtner |Titel=Haziga und Otto: Wie alles begann |Hrsg=Alois Schmid, Hermann Rumschöttel |Sammelwerk=Wittelsbacher-Studien, Festgabe für Herzog Franz von Bayern zum 80. Geburtstag |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag=Beck |Ort=München |Datum=2013 |Seiten=23-35 |ISBN=9783406107818}}</ref> und [[Stifter|Stifterin]] des [[Kloster]] [[Bayrischzell]].
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== Leben ==
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== Literatur ==
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* Joseph Moritz: ''Stammreihe und Geschichte der Graften von Sulzbach'', Königl. Akademie der Wissenschaften, 1833
* Joseph Moritz: ''Stammreihe und Geschichte der Graften von Sulzbach'', Königl. Akademie der Wissenschaften, 1833
* Pankraz Fried (Hg.): Die Chronik des Abtes Konrad von Scheyern (1206-1225) über die Gründung des Klosters Scheyern und die Anfänge des Hauses Wittelsbach, Verlag Konrad, Weißenhorn 1980. [[ISBN: 3-8743-7172-7]]
* Hans Constantin Faußner: ''Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher'', Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7995-2413-4
* Hans Constantin Faußner: ''Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher'', Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7995-2413-4



Version vom 13. Mai 2018, 15:16 Uhr

Haziga (* um 1040; † 1. August 1104) ist die erste bekannte Stammmutter der Wittelsbacher[1] und Stifterin des Kloster Bayrischzell.

Leben

Herkunft

Die Abstammung der Haziga ist nicht eindeutig geklärt:[2]

  • Sie wird oft als Tochter des Grafen Friedrich II. von Diessen, Domvogt von Regensburg, angenommen.
  • Wahrscheinlich gemacht wurde aber auch die Herkunft aus dem Hause der sogenannten Grafen von Kühbach, die mit ihr vermeintlich ausstarben.
  • Im 13. Jahrhundert verfassten Chronicon Schirense wird ihr Geburtsort mit der Burg Scheyern und damit als Gräfin von Scheyern angegeben.
  • In anderen Quellen wird sie als königliche arragonische Prinzessin vermutet.
  • Ebenso wird sie als Tochter des Gebhard II., Graf von Sulzbach, vermutet.[2]

Weitere Namen

Je nach Quelle wird sie auch Hazecha, Hadagunde, Hazga oder Hadäg genannt.

Ehen

Sie war in erster Ehe mit Graf Hermann I. von Kastl († 27. Januar 1056) verheiratet. In zweiter Ehe heiratete sie Graf Otto I. von Scheyern, von dem vermutet wird, dass er in erster Ehe auch schon einmal verheiratet war.[3]

Stiftertum und Wirken

In ihrer ersten Ehe mit Hermann von Kastl begann sie die Gegend um Bayrischzell zu erschließen und bewohnbar zu machen. Leider ließ sich in der Gegend keine Gemeinde aufbauen.

Sie gründete um 1076 nach dem Tod ihres zweiten Ehemanns Otto I. von Scheyern ein Benediktinerkloster in Bayrischzell. Sie berief aus dem Sankt Petersstift Hirsau 12 Priester und 12 Laienbrüder. Nach dem Zuzug von zwei Edelmännern als Ordensmänner baute sie zu Ehren der Heiligen Margaretha eine Kirche, welche später durch den Bischof von Freising in einen eigene Pfarrkirche erhoben wurde. Später stiftete sie um 1077 die Besitzung als Kloster. Durch die ungünstige geographische Lage des Klosters erfolgte um 1085 durch Gebietstausch mit dem Bischof von Freising eine Verlegung des Klosters nach Fischbachau. Dort baute sie erst 1087 die Marienkirche, um später zu Ehre des heiligen Martins eine neue Kirche mit Klostergebäuden zu errichten. Darauf folgte um 1101 die Ernennung des Klosters zu einer Abtei. Mit ihrem Tod um 1104 übernahm ihr Sohn Otto II. von Scheyern das Kloster Fischbachau.

Sie wurde in Fischbachau begraben und ihre Gebeine später nach Scheyern umgebettet.

Nachkommen

Haziga hatte mit Hermann I. von Kastl wohl zwei Söhne und eine Tochter:

  • Hermann II., Markgraf von Banz († nach 1071)
  • Friedrich I., Graf von Kastl und Habsberg, Hauptstifter des Kloster Kastl († 10. November 1103)[4]
  • Mathilde, heiratete Rapoto III. Graf im oberen Traungau († 15. Oktober 1080)

Es gibt aber auch Quellen die von einer Kinderlosigkeit der ersten Ehe berichten. Ebenso wird über eine zweite Ehe mit einem Werner spekuliert, dieser aber mit Otto I. von Scheyern gleichgesetzt.

Die Kinder aus zweiter Ehe mit Otto I. von Scheyern lassen sich nach dem Erbgang und der Namensgebung erschließen:[2][5]

Literatur

  • Joseph Moritz: Stammreihe und Geschichte der Graften von Sulzbach, Königl. Akademie der Wissenschaften, 1833
  • Pankraz Fried (Hg.): Die Chronik des Abtes Konrad von Scheyern (1206-1225) über die Gründung des Klosters Scheyern und die Anfänge des Hauses Wittelsbach, Verlag Konrad, Weißenhorn 1980. ISBN: 3-8743-7172-7
  • Hans Constantin Faußner: Zur Frühzeit der Babenberger in Bayern und Herkunft der Wittelsbacher, Jan Thorbecke Verlag, Stuttgart 1990, ISBN 3-7995-2413-4

Einzelnachweise

  1. Ludwig Holzfurtner: Haziga und Otto: Wie alles begann. In: Alois Schmid, Hermann Rumschöttel (Hrsg.): Wittelsbacher-Studien, Festgabe für Herzog Franz von Bayern zum 80. Geburtstag. Beck, München 2013, ISBN 978-3-406-10781-8, S. 23–35.[javascript:]
  2. a b c Johann Heinrich von Falckenstein: Vollständige Geschichten der alten, mittlern und neuern Zeiten Des großen Herzogthums und ehemaligen Königreichs Bayern: in drey Theilen verfasset. Worinnen die Geschichts- und Geschlechts-Kunde des uralten Durchlauchtigsten Herzogl. und Churfürstlichen Hauses Bayern, dessen Ursprung, vortreffliche und berühmte Thaten, gestiftete Ehren- und Denkmale, auch anders höchstrühmliches mehr, nebst dem auch, was von der Herzogs Arnulphi male dicti mali, und insonderheit Herzogs Ottonis M. Zeiten an, biß auf den heutigen Tag merkwürdiges in Bayern, sowohl im geistlichen als weltlichen Regimente geschehen und vorgefallen ist, vorgetragen, abgehandelt, und mit verschiedenen genealogischen Tabellen ... erläutert wird. 3. Crätz, 1763 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2018]).
  3. Franz Tyroller: Genealogie des altbayerischen Adels im Hochmittelalter. Reise, Göttingen 1969, S. 202 f.
  4. Erzählungen aus der bayerischen Geschichte. Verlag der literarisch-artistischen Anstalt, 1844 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2018]).
  5. Kalender für katholische Christen: auf d. Jahr ... 1842. Seidel, 1842 (google.de [abgerufen am 30. Januar 2018]).