„Asche“ – Versionsunterschied

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Version vom 19. März 2018, 10:11 Uhr

Kasten voller Asche aus einer Steinkohleheizung

Asche ist ein fester Rückstand aus der Verbrennung organischen Materials, also von fossilen Brennstoffen, Biokraftstoffen oder Lebewesen wie Pflanzen, Tieren und Menschen. Sie entsteht aus dem anorganischen Teil der verbrannten Substanz und besteht somit aus Mineralstoffen.

Etymologie

Das altgerm. Wort mhd. asche, ahd. asca beruht wie Esse auf der idg. Wurzel ā̆s- „brennen, glühen“.[1] Der Begriff ist Teil der Swadesh-Liste.

Chemische Zusammensetzung

Chemisch betrachtet ist der Aschegehalt ein Maß für den Mineralstoffgehalt der Lebewesen. Allerdings sind beide Werte nicht identisch, da bei der Verbrennung auch die mineralische Substanz reagiert und damit eine Gewichtszunahme oder -abnahme erfahren kann. Asche besteht vor allem aus Oxiden und (Bi-)Karbonaten diverser Metalle, z. B. CaO, Fe2O3, MgO, MnO, P2O5, K2O, SiO2, Na2CO3, NaHCO3 etc.

Die Bestimmung der Asche stellt eine Reinheitsprüfung von organischen Substanzen dar und ist in mehreren Monographien des Ph. Eur. vorgeschrieben. Die auf jeder Backmehlpackung angegebene Mehltype, beispielsweise „Type 700“, beschreibt den Aschegehalt in Milligramm je 100 Gramm trockenem Mehl und ist ein Maß für den Ausmahlungsgrad bzw. Gehalt an Schalenteilen.

Aus dem Aschegehalt kann in der Lebensmittelanalytik auf die Reinheit bzw. Verdünnung oder Streckung von Fruchtsäften geschlossen werden, da bei unverdünnten Säften die Aschegehalte innerhalb bekannter konstanter Grenzen liegen.

Ist die Temperatur im Feuer so hoch, dass die Asche weich und teigig wird, so entsteht beim Abkühlen durch Sintern eine poröse, aber feste Masse. Diese nennt man auch Schlacke. Der Ascheerweichungspunkt liegt je nach Bestandteilen typischerweise zwischen 900 und 1200 °C.

Die Schüttdichte von Holzasche (frisch aus dem Ofen, unkomprimiert) liegt bei etwa 0,3 kg/l.

Verwendung

Asche eines Lagerfeuers
Links: teilweise karamellisierter Würfelzucker, rechts: Verbrennung eines Zuckerwürfels mit Asche als Katalysator
Pflanzenasche durchzieht einen Laib Morbier

Holzasche aus der Verbrennung von naturbelassenem, also nicht chemisch behandeltem Holz kann als Dünger in Landwirtschaft und Gartenbau verwendet werden. Sie enthält im Mittel 50 % CaO, 16 % K2O, 15 % MgO, 7 % P2O5 sowie weitere Spurenelemente, aber weder Stickstoff noch Kohlenstoff[2] (beides ging bei der Verbrennung durch den Kamin). Als Richtwert bei einer bedarfsgerechten Anwendung gelten maximal 3 Liter Asche pro 10 m² Fläche im Jahr.

Wegen der atmosphärischen Schadstoffeinträge in den 1980er Jahren wurden in einigen deutschen Bundesländern „Kompensations-“ oder auch „Bodenschutzkalkungen“ großflächig durchgeführt (siehe Kalkung). In Österreich blieben derartige Maßnahmen eher auf Forschungs- und Pilotstudien beschränkt („Wunderdünger“ gegen das Waldsterben); nennenswerte großflächige Einsätze gab es kaum. In der Schweiz ist die Düngung des Waldes gesetzlich verboten und nur für Forschungszwecke erlaubt.[3]

Holzasche aus unbehandeltem Holz ist auch zum Kompostieren geeignet. Sie kann den Kompostiervorgang positiv beeinflussen und sollte schichtweise und in kleinen Mengen in den Kompost eingearbeitet werden.

Vielfach wird darauf hingewiesen, dass es während des Verbrennungsvorganges zu einer Anreicherung mit Schwermetallen kommen kann. Dieser Effekt ist am ehesten beim Brand von Baumhölzern aufgrund der langen Lebensdauer relevant. In kurzlebigen Hölzern ist der Schwermetallgehalt geringer. Schwermetalle befinden sich je nach Gegend in unterschiedlicher Konzentration in Waldböden. Seitdem der Mensch Erze verhüttet, wurden mit den dabei entstehenden Abgasen Metallpartikel emittiert; sie wurden durch Winde verteilt und sanken zu Boden bzw. wurden von Regen zu Boden gebracht. Wenn Holz aus dem Wald geholt und verheizt wird (und die Asche per Hausmüll entsorgt wird), wird der Biosphäre Schwermetall entzogen, da die Müllverbrennungsanlagen so gut wie keine Schwermetalle emittieren, weil sie hochwirksame Filteranlagen haben und die Filterstäube aufwendig deponiert werden müssen. Allerdings gehen der Biosphäre dadurch auch die zum Wachstum benötigten Nährstoffe wie Salze und Spurenelemente verloren.

Asche wird auch zum Streuen von vereisten Gehwegen verwendet.

Holzasche kann als natürliche Zahnpasta verwendet werden.

Holzasche wurde als Reinigungsmittel (Aschenlauge), zur Seifenherstellung und im Spätmittelalter als Flussmittel zur Glasherstellung verwendet. Die Inka verwendeten Holzasche, um Mais für den Menschen bekömmlich zu machen (Nixtamalisation). Der Stamm der Huaorani in Ecuador verwendet Asche zur Körperhaarentfernung.

Im Bauwesen verwendete man Holz- oder Kohlenasche (Löschasche oder kurz Lösch) als nicht brennbare Beschüttung von Hohlräumen in Holzbalkendecken zum Zweck der Wärmedämmung und des Schallschutzes sowie zur Ebnung von Dippelbaumdecken.

Asche findet im keramischen Bereich als Masse- bzw. Glasurzusatz Verwendung. Die Eigenschaft als Flussmittel aufzutreten, steht dabei im Vordergrund.

Keine Verwendung findet normale Asche auf der Aschenbahn, dort wird vulkanische Asche verwendet.

Umweltgefahren

Stein- sowie Braunkohle enthält fast immer auch Spuren der radioaktiven Elemente Uran, Thorium und Radium. Der Gehalt liegt je nach Lagerstätte meist zwischen wenigen ppm und 80 ppm, europäische Stein- oder Braunkohle enthält etwa 80–135 ppm Uran.[4] Da weltweit etwa 7800 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr in Kohlekraftwerken verbrannt werden, schätzt man den Gesamtausstoß auf 10.000 Tonnen Uran und 25.000 Tonnen Thorium, der zum großen Teil in der Asche enthalten ist.

Zwischen 1960 und 1970 wurden in den USA etwa 1100 Tonnen Uran aus Kohleasche gewonnen. 2007 beauftragte die chinesische National Nuclear Corp die kanadische Firma Sparton Resources in Zusammenarbeit mit dem Beijing No. 5 Testing Institute Versuche durchzuführen, Uran aus der Asche des Kohlekraftwerks Xiaolongtang in der Provinz Yunnan zu gewinnen. Der Urangehalt der Asche aus diesem Kraftwerk liegt mit durchschnittlich 210 ppm Uran (0,021 % U) über dem Urangehalt mancher Uranerze.[5]

Ätzende Wirkung auf einige Metalle

Die mittelstark basisch wirkende wässrige Lösung von Asche ist in der Lage, Aluminium und andere laugenunbeständige Metalle unter Wasserstoffbildung aufzulösen. Dies sollte bei der Lagerung und Verarbeitung von Asche beachtet werden.

Asche in der bildenden Kunst

Der Künstler Günther Uecker bezieht in seine Bilder auch politische Fragestellungen, besonders auch Umweltpolitik, ein. Ein Beispiel dafür ist sein Zyklus Aschebilder[6] als Antwort auf die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, die am 26. April 1986 ausgelöst worden war.

Siehe auch

Wiktionary: Asche – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Asche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Herkunftswörterbuch (= Der Duden in zwölf Bänden. Band 7). 5. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2014 (S. 132, 260). Siehe auch DWDS („Asche“) und Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 7. Auflage. Trübner, Straßburg 1910 (S. 25).
  2. Hans Peter Ebert: Heizen mit Holz. Ökobuch, 2005, ISBN 3-936896-03-8.
  3. Dossier Holzasche auf Waldwissen, Einleitung von Ernst Leitgeb
  4. Naturally-Occurring Radioactive Materials (engl.)
  5. Radioactivity in Coal Ash (engl.)
  6. Vgl. Wolfgang Urban (Bearb.): Günther Uecker [Ill.] – Aschebilder und Grafiken. Ausstellung im Diözesanmuseum Rottenburg 2001. [Katalog zur Ausstellung Günther Uecker: Aschebilder und Grafiken] / Katalog bearbeitet von Wolfgang Urban. Texte von Michael Kessler ...] (= Veröffentlichung des Diözesanmuseums Rottenburg. Nr. 9). Diözesanmuseum, Rottenburg 2001, ISBN 3-88294-315-7.