„Luv und Lee“ – Versionsunterschied

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Bei einer [[Rettungsinsel]], die im Ernstfall (d.h. beim Sinken eines Schiffes) ins Wasser gelassen wird, öffnet sich automatisch ein sogenannter [[Treibanker]], der verhindert, dass das Boot Richtung Lee wegtreibt und das Boot im Seegang gehalten wird.
Bei einer [[Rettungsinsel]], die im Ernstfall (d.h. beim Sinken eines Schiffes) ins Wasser gelassen wird, öffnet sich automatisch ein sogenannter [[Treibanker]], der verhindert, dass das Boot Richtung Lee wegtreibt und das Boot im Seegang gehalten wird.


Auch Schiffe, die [[Wasserflugzeug]]e an Bord haben, die im Wasser landen müssen ([[Flugzeugmutterschiff]]e), erleichtern deren Landung, indem sie erst gegen den Wind fahren und dann eine 90° Kurve steuern. Dies ermöglicht dem Wasserflugzeug, gegen den Wind zu landen und das ruhige, sichelförmige [[Kielwasser]] des Schiffes zu nutzen.
Auch Schiffe, die [[Wasserflugzeug]]e an Bord haben, die im Wasser landen müssen ([[Flugzeugmutterschiff]]e), erleichtern deren Landung, indem sie erst gegen den Wind fahren und dann eine 90° Kurve steuern. Dies ermöglicht dem Wasserflugzeug, gegen den Wind zu landen und das ruhige, sichelförmige [[Kielwasser]] des Schiffes zu nutzen.Es wird oft mit holz gleichgestellt


== Luv und Lee in der Luftfahrt ==
== Luv und Lee in der Luftfahrt ==

Version vom 12. März 2018, 11:39 Uhr

Luv- und Leeseite eines Segelbootes

Luv [lu:f] und Lee [le:] benennen die Seiten eines Objekts in Bezug auf den Wind. Dabei ist Luv die dem Wind zugewandte und Lee die vom Wind abgewandte Seite. Die Begriffe stammen aus der Seemannssprache.

Die Begriffe Luv und Lee setzten sich ab dem 17. Jahrhundert auch in anderen Gebieten durch, wie beispielsweise der Meteorologie oder der Geographie.

Luv- bzw. Leestellung

Für die taktische Führung von Segelkriegsschiffen war der Begriff der Luvstellung bzw. Leestellung von besonderer Bedeutung, das heißt die relative Stellung eines Schiffes oder einer Flotte zur jeweils gegnerischen:

  • Wenn Schiff B sich auf der Luvseite von Schiff A befindet, so hat es die „Luvstellung“ und befindet sich dem Wind zugewandt. Schiff B kann nach Belieben manövrieren und das Gefecht erzwingen, da Schiff A gegen den Wind ankreuzen müsste, um den Abstand zwischen den Schiffen aus eigener Kraft zu verringern.
  • Umgekehrt befindet sich Schiff A auf der Leeseite von B, es hat also die Leestellung. Aus dieser heraus kann A normalerweise kein Gefecht erzwingen, sich dafür aber besser vom anderen Schiff entfernen.

Eine Flotte versuchte in der Regel also stets, die Luvstellung gegenüber der feindlichen Flotte zu erlangen, um selbst freier manövrieren zu können. Eine unterlegene Flotte, die dem Kampf auszuweichen versuchte, musste meistens genau dies verhindern.

Außerdem spielt die Luv- oder Leestellung eine Rolle bei den Ausweichregeln zwischen Segelfahrzeugen.

„Lee machen“ in der Seefahrt

In der Seefahrt wird die Tatsache, dass die See in Lee des Rumpfes merkbar ruhiger ist als in Luv, genutzt, beispielsweise wenn ein Lotse versetzt oder ein Boot ausgesetzt oder an Bord genommen werden muss. Das Manöver, bei dem das Schiff so zu Wind und See gedreht wird, dass es die See bestmöglich beruhigt, nennt man „Lee machen“. Bei einer Rettungsinsel, die im Ernstfall (d.h. beim Sinken eines Schiffes) ins Wasser gelassen wird, öffnet sich automatisch ein sogenannter Treibanker, der verhindert, dass das Boot Richtung Lee wegtreibt und das Boot im Seegang gehalten wird.

Auch Schiffe, die Wasserflugzeuge an Bord haben, die im Wasser landen müssen (Flugzeugmutterschiffe), erleichtern deren Landung, indem sie erst gegen den Wind fahren und dann eine 90° Kurve steuern. Dies ermöglicht dem Wasserflugzeug, gegen den Wind zu landen und das ruhige, sichelförmige Kielwasser des Schiffes zu nutzen.Es wird oft mit holz gleichgestellt

Luv und Lee in der Luftfahrt

In der Luftfahrt werden die Begriffe Luv und Lee für die dem Wind zugekehrte bzw. abgewandte Seite eines Hindernisses oder Flugzeuges benutzt.

Luv und Lee in der Geographie

Klimageographie

In der Topografie und in der Landschaftsökologie bezeichnen Luv und Lee die der Hauptwindrichtung zugewandte bzw. abgewandte Seite eines Höhenzuges, Gebirges oder einer Wetterscheide. Auf der Luv-Seite, der windzugewandten Seite eines solchen topographischen Hindernisses werden die Luftmassen zum Aufsteigen gezwungen, die dabei abkühlen, so dass orografische Steigungsregen fallen. Lee bezeichnet die windabgewandte Seite des Hindernisses, an die Luftmassen wieder absinken und als Fallwinde zu Föhn werden, weshalb auf der Lee-Seite deutlich weniger Niederschläge fallen.

Geomorphologie

Beispielsweise an Dünen erfolgt an der Luv-Seite durch den Wind eine Abtragung, während auf der Lee-Seite durch die Verringerung des horizontalen Bewegungsmoments der nach unten sinkenden Luftmassen die vom Wind transportierten Partikel herabfallen und sich als äolische Sedimente ablagern. So erklärt sich nicht nur die Verlagerung von Wanderdünen, sondern auch die Sedimentation der Lössablagerungen, die vorwiegend in Beckenlagen und an ostexponierten Hängen zu finden sind.

Siehe auch

Wiktionary: Luv – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Lee – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen