„BMW N57“ – Versionsunterschied

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Beim N57 handelt es sich um einen um 30° geneigten, aufgeladenen und wassergekühlten Sechzylinderreihenmotor, der nach dem Dieselprinzip arbeitet. Das Kurbelgehäuse des Motors ist aus Aluminium hergestellt. Um auftretenden Spannungen standhalten zu können, ist am Boden des Kurbelgehäuses eine Platte zur Verstärkung angeschraubt. Die Hauptlagerschalen für die Kurbelwelle sind aus [[Sintern|gesintertem]] Metall gefertigt, darin läuft eine geschmiedete Kurbelwelle. Im Zylinderblock sind trockene [[Laufbuchse]]n verbaut, die thermisch mit dem Zylinderblock verbunden wurden. Der Zylinderkopf des Motors ist zweigeteilt. Er ist mit einem [[Abgasrückführung]]skanal ausgestattet und besteht aus dem Zylinderkopf und einer Trägerplatte für die Nockenwellen. Im Zylinderkopf laufen zwei [[Nockenwelle]]n, die je nach Leistungsstufe insgesamt 18 oder 24 Ventile betätigen. Der Nockenwellenantrieb erfolgt auf der Schwungradseite des Motors mit einer Steuerkette, die mit hydraulischen Kettenspannern gespannt und mit Führungsschienen geführt wird. Dabei treibt die Steuerkette ein Zahnrad an, das wiederum die Einlassnockenwelle antreibt. Die Auslassnockenwelle wird von der Einlassnockenwelle aus über ein weiteres Zahnrad angetrieben. Der Kraftstoff wird mit einem [[Common-Rail-Einspritzung|Common-Rail-System]] von Bosch direkt in die Zylinder eingespritzt. Der Einspritzdruck beträgt je nach Modell zwischen 1800 und 2000&nbsp;bar. Weiters sind je nach Modell ein, zwei oder drei Turbolader verbaut, deren Ladeluft von einem [[Ladeluftkühler]] abgekühlt wird, bevor sie in den Ansaugtrakt gepresst wird.<ref name="Technik" />
Beim N57 handelt es sich um einen um 30° geneigten, aufgeladenen und wassergekühlten Sechzylinderreihenmotor, der nach dem Dieselprinzip arbeitet. Das Kurbelgehäuse des Motors ist aus Aluminium hergestellt. Um auftretenden Spannungen standhalten zu können, ist am Boden des Kurbelgehäuses eine Platte zur Verstärkung angeschraubt. Die Hauptlagerschalen für die Kurbelwelle sind aus [[Sintern|gesintertem]] Metall gefertigt, darin läuft eine geschmiedete Kurbelwelle. Im Zylinderblock sind trockene [[Laufbuchse]]n verbaut, die thermisch mit dem Zylinderblock verbunden wurden. Der Zylinderkopf des Motors ist zweigeteilt. Er ist mit einem [[Abgasrückführung]]skanal ausgestattet und besteht aus dem Zylinderkopf und einer Trägerplatte für die Nockenwellen. Im Zylinderkopf laufen zwei [[Nockenwelle]]n, die je nach Leistungsstufe insgesamt 18 oder 24 Ventile betätigen. Der Nockenwellenantrieb erfolgt auf der Schwungradseite des Motors mit einer Steuerkette, die mit hydraulischen Kettenspannern gespannt und mit Führungsschienen geführt wird. Dabei treibt die Steuerkette ein Zahnrad an, das wiederum die Einlassnockenwelle antreibt. Die Auslassnockenwelle wird von der Einlassnockenwelle aus über ein weiteres Zahnrad angetrieben. Der Kraftstoff wird mit einem [[Common-Rail-Einspritzung|Common-Rail-System]] von Bosch direkt in die Zylinder eingespritzt. Der Einspritzdruck beträgt je nach Modell zwischen 1800 und 2000&nbsp;bar. Weiters sind je nach Modell ein, zwei oder drei Turbolader verbaut, deren Ladeluft von einem [[Ladeluftkühler]] abgekühlt wird, bevor sie in den Ansaugtrakt gepresst wird.<ref name="Technik" />

== Fehlprogrammierung des Motorsteuergerätes beim N57D30S01 ==

Am 23. Februar 2017 berichtete Spiegel Online, dass rund 11.000 N57-Motoren für den deutschen Markt mit einer manipulativen Abgassoftware ausgestattet wurden. Betroffen seien [[BMW F10|5er]] und [[BMW F01|7er]]. Weiters berichtet Spiegel Online, die Software sei laut BMW-Sprecher „irrtümlich aufgespielt worden“, sie sorge dafür, dass das Abgasnachbehandlungssystem „nicht optimal funktioniert“, BMW werte dies jedoch „nicht als ein [[Zykluserkennung|Defeat Device]]“. BMW bestätigte am 22. Februar bei einer Anhörung beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg den Einsatz dieser Software. „Ein 7er-BMW soll (…) im Rahmen der üblichen Marktüberwachung aufgefallen sein“, so Spiegel Online. In Berufung auf einen Beamten aus Behördenkreisen heißt es: BMW erfuhr von der anstehenden Überprüfung und wollte „(…) vor der Prüfung unbedingt einen Service an dem Wagen vornehmen“. Das KBA müsse nun entscheiden, ob ein amtlicher Rückruf angeordnet werde, oder BMW einen freiwilligen Rückruf aussende. Derzeit prüfe BMW, ob auch exportierte Fahrzeuge betroffen seien.<ref>Gerald Traufetter: ''[http://www.spiegel.de/auto/aktuell/abgasskandal-bmw-gesteht-unregelmaessigkeiten-bei-abgas-software-a-1195136.html BMW gesteht Unregelmäßigkeiten bei Abgassoftware]''. In Spiegel Online, 23. Februar 2018. Abgerufen am 25. Februar 2018</ref> BMWBlog berichtet, dass das Abgasproblem bei BMW anders sei, als bei anderen Herstellern: Die Sache habe ein „unglaublich schlechtes Timing und werde von der Öffentlichkeit fast schon so betrachtet, als stünde fest, [dass BMW manipuliert habe], ähnlich wie bei Volkswagen-Abgasskandal, doch der Hintergrund und die Effekte sind ganz anders.“ Zuerst müsse man sagen, dass „(…) nur 11.700 Fahrzeuge mit dem nicht mehr gebauten Triturbodiesel“ betroffen seien, die zu den „Nischenmodellen“ M550d und 750d gehörten. „Die Tatsache, dass dieselbe Motortype (BMW&nbsp;N57D30S01) im [[BMW F15|BMW X5 M50d]] und [[BMW F16|X6 M50d]] nicht betroffen ist, ist paradoxerweise der Auslöser des Problems. Im X5 und X6 wird zusätzlich zum [[Fahrzeugkatalysator#NOx-Speicherkatalysator|NO<sub>x</sub>-Speicherkat]] ein Abgasnachbehandlungssystem mit [[AdBlue]]-Einspritzung eingesetzt. Das war für den M550d und 750d nicht notwendig, um alle Abgasgrenzwerte einzuhalten. Aufgrund menschlichen Versagens wurde die Motorsoftware für den X5 M50d und X6 M50d jedoch fälschlicherweise auch für den M550d (F10, F11) und 750d (F01, F02) benutzt – möglicherweise führte dies zu Problemen mit der Abgasreinigung, weil die AdBlue-Einspritzung in den Nicht-SUV-Fahrzeugen nicht eingebaut wurde.“ Das KBA habe den Fehler nicht alleine gefunden, „vielmehr haben BMW-internte Tests gezeigt, dass einige M550d und 750d fälschlicherweise die falschen Softwareupdates erhalten haben.“ Nicht alle M550d und 750d seien betroffen, BMW habe das KBA informiert und plane einen Rückruf, eine absichtliche Manipulation stünde „definitiv außer Frage“, so BMW.<ref>Horatiu Boeriu: ''[http://www.bmwblog.com/2018/02/24/bmw-diesel-software-official-statement-n57-engine/ BMW Diesel Software: Official statement on the N57 engine]''. In BMWBlog, 24. Februar 2018. Abgerufen am 25. Februar 2018</ref> Dass durch die fehlerhafte Software die Abgasreinigung nicht richtig funktioniere, klinge „durchaus nach einer plausiblen Erklärung“<ref>Benny: ''[http://www.bimmertoday.de/2018/02/23/kba-bmw-diesel-software-konnte-n57-ruckruf-auslosen/ KBA: BMW Diesel-Software könnte N57-Rückruf auslösen]''. In Bimmertoday, 23. Februar 2018. Abgerufen am 25. Februar 2018</ref>


== Technische Daten ==
== Technische Daten ==

Version vom 25. Februar 2018, 16:27 Uhr

BMW

Bild nicht vorhanden

N57
Produktionszeitraum: seit 2008
Hersteller: BMW
Funktionsprinzip: Diesel
Motorenbauform: Reihe
Ventilsteuerung: DOHC
Hubraum: 2993 cm3
Gemischaufbereitung: Common-Rail-Einspritzung
Motoraufladung: Turbolader mit Ladeluftkühler
Leistung: 150 – 280 kW
Max. Drehmoment: 430 – 740 N·m
Vorgängermodell: M57
Nachfolgemodell: B57

Der BMW N57 ist ein Reihensechszylinder-Dieselmotor von BMW, der seit 2008 produziert wird. Er wird in verschiedenen Fahrzeugen von BMW eingesetzt.

Technik

Beim N57 handelt es sich um einen um 30° geneigten, aufgeladenen und wassergekühlten Sechzylinderreihenmotor, der nach dem Dieselprinzip arbeitet. Das Kurbelgehäuse des Motors ist aus Aluminium hergestellt. Um auftretenden Spannungen standhalten zu können, ist am Boden des Kurbelgehäuses eine Platte zur Verstärkung angeschraubt. Die Hauptlagerschalen für die Kurbelwelle sind aus gesintertem Metall gefertigt, darin läuft eine geschmiedete Kurbelwelle. Im Zylinderblock sind trockene Laufbuchsen verbaut, die thermisch mit dem Zylinderblock verbunden wurden. Der Zylinderkopf des Motors ist zweigeteilt. Er ist mit einem Abgasrückführungskanal ausgestattet und besteht aus dem Zylinderkopf und einer Trägerplatte für die Nockenwellen. Im Zylinderkopf laufen zwei Nockenwellen, die je nach Leistungsstufe insgesamt 18 oder 24 Ventile betätigen. Der Nockenwellenantrieb erfolgt auf der Schwungradseite des Motors mit einer Steuerkette, die mit hydraulischen Kettenspannern gespannt und mit Führungsschienen geführt wird. Dabei treibt die Steuerkette ein Zahnrad an, das wiederum die Einlassnockenwelle antreibt. Die Auslassnockenwelle wird von der Einlassnockenwelle aus über ein weiteres Zahnrad angetrieben. Der Kraftstoff wird mit einem Common-Rail-System von Bosch direkt in die Zylinder eingespritzt. Der Einspritzdruck beträgt je nach Modell zwischen 1800 und 2000 bar. Weiters sind je nach Modell ein, zwei oder drei Turbolader verbaut, deren Ladeluft von einem Ladeluftkühler abgekühlt wird, bevor sie in den Ansaugtrakt gepresst wird.[1]

Fehlprogrammierung des Motorsteuergerätes beim N57D30S01

Am 23. Februar 2017 berichtete Spiegel Online, dass rund 11.000 N57-Motoren für den deutschen Markt mit einer manipulativen Abgassoftware ausgestattet wurden. Betroffen seien 5er und 7er. Weiters berichtet Spiegel Online, die Software sei laut BMW-Sprecher „irrtümlich aufgespielt worden“, sie sorge dafür, dass das Abgasnachbehandlungssystem „nicht optimal funktioniert“, BMW werte dies jedoch „nicht als ein Defeat Device“. BMW bestätigte am 22. Februar bei einer Anhörung beim Kraftfahrtbundesamt in Flensburg den Einsatz dieser Software. „Ein 7er-BMW soll (…) im Rahmen der üblichen Marktüberwachung aufgefallen sein“, so Spiegel Online. In Berufung auf einen Beamten aus Behördenkreisen heißt es: BMW erfuhr von der anstehenden Überprüfung und wollte „(…) vor der Prüfung unbedingt einen Service an dem Wagen vornehmen“. Das KBA müsse nun entscheiden, ob ein amtlicher Rückruf angeordnet werde, oder BMW einen freiwilligen Rückruf aussende. Derzeit prüfe BMW, ob auch exportierte Fahrzeuge betroffen seien.[2] BMWBlog berichtet, dass das Abgasproblem bei BMW anders sei, als bei anderen Herstellern: Die Sache habe ein „unglaublich schlechtes Timing und werde von der Öffentlichkeit fast schon so betrachtet, als stünde fest, [dass BMW manipuliert habe], ähnlich wie bei Volkswagen-Abgasskandal, doch der Hintergrund und die Effekte sind ganz anders.“ Zuerst müsse man sagen, dass „(…) nur 11.700 Fahrzeuge mit dem nicht mehr gebauten Triturbodiesel“ betroffen seien, die zu den „Nischenmodellen“ M550d und 750d gehörten. „Die Tatsache, dass dieselbe Motortype (BMW N57D30S01) im BMW X5 M50d und X6 M50d nicht betroffen ist, ist paradoxerweise der Auslöser des Problems. Im X5 und X6 wird zusätzlich zum NOx-Speicherkat ein Abgasnachbehandlungssystem mit AdBlue-Einspritzung eingesetzt. Das war für den M550d und 750d nicht notwendig, um alle Abgasgrenzwerte einzuhalten. Aufgrund menschlichen Versagens wurde die Motorsoftware für den X5 M50d und X6 M50d jedoch fälschlicherweise auch für den M550d (F10, F11) und 750d (F01, F02) benutzt – möglicherweise führte dies zu Problemen mit der Abgasreinigung, weil die AdBlue-Einspritzung in den Nicht-SUV-Fahrzeugen nicht eingebaut wurde.“ Das KBA habe den Fehler nicht alleine gefunden, „vielmehr haben BMW-internte Tests gezeigt, dass einige M550d und 750d fälschlicherweise die falschen Softwareupdates erhalten haben.“ Nicht alle M550d und 750d seien betroffen, BMW habe das KBA informiert und plane einen Rückruf, eine absichtliche Manipulation stünde „definitiv außer Frage“, so BMW.[3] Dass durch die fehlerhafte Software die Abgasreinigung nicht richtig funktioniere, klinge „durchaus nach einer plausiblen Erklärung“[4]

Technische Daten

Motortyp Bohrung × Hub Hubraum Verdichtungsverhältnis Leistung bei min−1 Drehmoment (Nm) bei min−1 Bauzeitraum
N57D30UL 84 × 90 mm 2993 cm³ 16,5:1 150 kW (204 PS) bei 3750 430 bei 1750–2500 2010–2013
155 kW (211 PS) bei 4000 450 bei 1750–2500 -
N57D30OL 180 kW (245 PS) bei 4000 520 bei 1750–3000 2008–2013
540 bei 1750–3000 2008–2014
N57D30OL(TÜ) 190 kW (258 PS) bei 4000 560 bei 2000–2750 seit 2011
N57D30TOP 220 kW (299 PS) bei 4400 600 bei 1500–2500 2010–2012
225 kW (306 PS) bei 4400 2009–2014
N57D30TOP(TÜ) 230 kW (313 PS) bei 4400 630 bei 1500–2500 seit 2011
N57D30S1 280 kW (381 PS) bei 4400 740 bei 2000–3000 seit 2012
Quelle[5]

Verwendung bei BMW

N57D30UL

N57D30OL

N57D30OL(TÜ)

N57D30TOP

  • 225 kW[12]
    • 09/2009–06/2012 im BMW F01 als BMW 740d
    • seit 06/2010 im BMW E70 als BMW X5 xDrive40d
    • seit 03/2010 im BMW E71 als BMW X6 xDrive40d

N57D30TOP(TÜ)

N57D30S1

Einzelnachweise

  1. Eric Smith: BMW N57 engine in Australian Car Reviews. Abgerufen am 9. Mai 2016
  2. Gerald Traufetter: BMW gesteht Unregelmäßigkeiten bei Abgassoftware. In Spiegel Online, 23. Februar 2018. Abgerufen am 25. Februar 2018
  3. Horatiu Boeriu: BMW Diesel Software: Official statement on the N57 engine. In BMWBlog, 24. Februar 2018. Abgerufen am 25. Februar 2018
  4. Benny: KBA: BMW Diesel-Software könnte N57-Rückruf auslösen. In Bimmertoday, 23. Februar 2018. Abgerufen am 25. Februar 2018
  5. BMW-Archiv: BMW N57 – Übersicht. Abgerufen am 9. Mai 2016
  6. BMW-Archiv: N57D30UL. Abgerufen am 9. Mai 2016
  7. BMW-Archiv: N57D30UL. Abgerufen am 9. Mai 2016
  8. BMW-Archiv: N57D30OL. Abgerufen am 9. Mai 2016
  9. BMW-Archiv: N57D30OL. Abgerufen am 9. Mai 2016
  10. BMW-Archiv: N57D30OLTÜ. Abgerufen am 9. Mai 2016
  11. BMW-Archiv: N57D30TOP. Abgerufen am 9. Mai 2016
  12. BMW-Archiv: N57D30TOP. Abgerufen am 9. Mai 2016
  13. BMW-Archiv: N57D30TOPTÜ. Abgerufen am 9. Mai 2016
  14. BMW-Archiv: N57D30S1. Abgerufen am 9. Mai 2016
VorgängerAmtNachfolger
BMW M57BMW N57
seit 2008
BMW B57