„Hartweizen“ – Versionsunterschied

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== Verbreitung ==
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Hartweizen ist nur als Kultur bekannt. Entstanden ist er vermutlich aus dem [[Emmer (Getreide)|Emmer]] (''Triticum dicoccon''). Er ist wärmeliebend und benötigt weniger als 500&nbsp;mm Niederschlag pro Jahr. Wichtige Anbaugebiete sind das Mittelmeergebiet und Vorderasien.<ref name="WFranke" />
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Hartweizen stellt etwa 10 % der Weltweizenmenge.<ref name="WFranke">Wolfgang Franke: ''Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen, und Tropen.'' 4. Auflage, Thieme, Stuttgart 1989. ISBN 3-13-530404-3, S. 82.</ref> Die wichtigsten Anbauländer in Europa für Hartweizen waren 2007 Italien (4&nbsp;Mio.&nbsp;t), Frankreich (1,9&nbsp;Mio.&nbsp;t), Spanien (1,2&nbsp;Mio. t) und Griechenland (0,9&nbsp;Mio.&nbsp;t). In Deutschland wurden im selben Jahr 38.000&nbsp;t und in Österreich 53.000&nbsp;t geerntet.<ref>Getreide-Jahrbuch 2008/2009, Hrsg. Verlag Moritz Schäfer, Detmold (Zahlen der ZMP und von nationalen Statistiken)</ref>
Hartweizen stellt etwa 10 % der Weltweizenmenge.<ref name="WFranke">Wolfgang Franke: ''Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen, und Tropen.'' 4. Auflage, Thieme, Stuttgart 1989. ISBN 3-13-530404-3, S. 82.</ref> Die wichtigsten Anbauländer in Europa für Hartweizen waren 2007 Italien (4&nbsp;Mio.&nbsp;t), Frankreich (1,9&nbsp;Mio.&nbsp;t), Spanien (1,2&nbsp;Mio. t) und Griechenland (0,9&nbsp;Mio.&nbsp;t). In Deutschland wurden im selben Jahr 38.000&nbsp;t und in Österreich 53.000&nbsp;t geerntet.<ref>Getreide-Jahrbuch 2008/2009, Hrsg. Verlag Moritz Schäfer, Detmold (Zahlen der ZMP und von nationalen Statistiken)</ref>

Version vom 17. Januar 2018, 15:00 Uhr

Hartweizen

Hartweizen (Triticum durum)

Systematik
Ordnung: Süßgrasartige (Poales)
Familie: Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie: Pooideae
Tribus: Triticeae
Gattung: Weizen (Triticum)
Art: Hartweizen
Wissenschaftlicher Name
Triticum durum
Desf.

Der Hartweizen (Triticum durum), auch Durum, Durumweizen oder Glasweizen genannt, ist nach Weichweizen (Triticum aestivum) die wirtschaftlich bedeutendste Weizen-Art. Der Anbau erfolgt in der Regel als Sommergetreide.

Merkmale

Hartweizen erreicht eine Wuchshöhe von 80 bis 150 cm. Der Halm ist dickwandig und im oberen Bereich mit Mark erfüllt. Die Knoten sind kahl.

Der Blütenstand ist eine Ähre. Ohne Grannen misst sie 4 bis 6 cm, bei einer Breite von 12 bis 18 mm. Sie ist seitlich zusammengedrückt und im Querschnitt annähernd ein Quadrat. Die Ährenachse ist zur Reife nicht brüchig, der Hartweizen ist also ein Nacktweizen. An der Ansatzstelle der Ährchen sitzen Haarbüschel. Die Ährchen enthalten vier bis sieben Blüten, von denen zwei bis vier fertil sind. Das Ährchen ist 10 bis 15 mm lang, dabei länger als breit. Die Hüllspelzen sind 9 bis 12 mm lang und damit fast so lang wie das unterste Blütchen. Sie sind häutig und scharf bis flügelig gekielt. Der Kiel läuft in einen aufrechten Zahn aus. Der Nebenkiel läuft in einen seitlichen Zahn aus. Die Deckspelzen haben neun bis 15 Nerven, sind höchstens 12 mm lang und tragen eine bis zu 20 mm lange Granne.

Die Karyopse ist länglich-spitz. Sie ist von der Deck- und Vorspelze locker umhüllt und fällt zur Reife aus der Ähre aus. Das Endosperm ist glasig.

Der Chromosomensatz ist allopolyploid mit 2n + 2n = 28.

Charakteristisch für Hartweizen sind sein hoher Glutengehalt, die gelbe Färbung und eine hohe Kochfestigkeit. Er weist einen höheren Proteingehalt und gleichzeitig niedrigere Stärkegehalte auf als Winterweichweizen.[1]

Durchschnittliche Zusammensetzung

Die Zusammensetzung von Hartweizen schwankt naturgemäß, sowohl in Abhängigkeit von den Umweltbedingungen (Boden, Klima) als auch von der Anbautechnik (Düngung, Pflanzenschutz).

Angaben je 100 g essbarem Anteil:[2]

Bestandteile
Wasser 10,9 g
Eiweiß 13,7 g
Fett 2,5 g
Kohlenhydrate 71,1 g1
Mineralstoffe
Natrium 2 mg
Kalium 431 mg
Magnesium 144 mg
Calcium 34 mg
Eisen 3,2 mg
Zink 4,2 mg
Phosphor 508 mg
Vitamine
Retinol (Vit. A1) 0 µg
Thiamin (Vit. B1) 420 µg
Vitamin B6 420 µg
Folsäure 43 µg
Vitamin C 0 mg
1 
Differenzberechnung

1 mg = 1000 µg

Der physiologische Brennwert beträgt 1424 kJ (339 kcal) je 100 g essbarem Anteil.

Verbreitung

ulf ist mein nachname Hartweizen ist nur als Kultur bekannt. Entstanden ist er vermutlich aus dem Emmer (Triticum dicoccon). Er ist wärmeliebend und benötigt weniger als 500 mm Niederschlag pro Jahr. Wichtige Anbaugebiete sind das Mittelmeergebiet und Vorderasien.[3]

Hartweizen stellt etwa 10 % der Weltweizenmenge.[3] Die wichtigsten Anbauländer in Europa für Hartweizen waren 2007 Italien (4 Mio. t), Frankreich (1,9 Mio. t), Spanien (1,2 Mio. t) und Griechenland (0,9 Mio. t). In Deutschland wurden im selben Jahr 38.000 t und in Österreich 53.000 t geerntet.[4]

Die in Deutschland aktuell (2014) zugelassenen Hartweizensorten (6 Winter- und 10 Sommerhartweizensorten) werden in der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes aufgeführt.[5]

Nutzung

Der Hartweizengrieß ist besonders proteinreich (Durchschnittsgehalt etwa 16 %), der daraus gewonnene elastische Teig[3] eignet sich besonders zur Herstellung von Teigwaren, insbesondere zur klassischen italienischen Pasta. Auch Couscous und Bulgur werden aus Hartweizen hergestellt.

Sonstiges

In der Europäischen Union übersteigt der Verbrauch die Produktion. Um den Preis dennoch niedrig zu halten, besteht auf Hartweizen Ausfuhrzoll – derzeit (Stand Mai 2016) der einzige der EU.[6]

Als Ebly ist in Wasserdampf vorgegarter Hartweizen erhältlich, der getrocknet und geschält ist.[7]

Commons: Hartweizen (Triticum durum) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Belege

  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv (CD-Rom), Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2001/2002, ISBN 3-494-01327-6

Einzelnachweise

  1. Ternes, Täufel, Tunger, Zobel: Lebensmittel-Lexikon. Behr’s Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-89947-165-2.
  2. Nährstoff-Datenbank der USDA
  3. a b c Wolfgang Franke: Nutzpflanzenkunde. Nutzbare Gewächse der gemäßigten Breiten, Subtropen, und Tropen. 4. Auflage, Thieme, Stuttgart 1989. ISBN 3-13-530404-3, S. 82.
  4. Getreide-Jahrbuch 2008/2009, Hrsg. Verlag Moritz Schäfer, Detmold (Zahlen der ZMP und von nationalen Statistiken)
  5. Beschreibende Sortenliste für Getreide, Seite 112 ff, abgerufen am 21. August 2014
  6. Bundeszollverwaltung: Grundsätzliches zu Zöllen und Steuern im Ausfuhrverfahren, Informationen, abgerufen am 16. März 2014.
  7. morgenpost.de: Kennen Sie Ebly?