„Waldelefant“ – Versionsunterschied

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Weitere [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Studien wiesen auf ein komplexeres Verwandtschaftsverhältnis innerhalb der Gattung ''Loxodonta'' hin. Lori S. Eggert und Forscherkollegen führten anhand der Ergebnisse ihrer genetischen Studie im Jahr 2002 aus, dass in Westafrika möglicherweise eine dritte Elefantenart beheimatet sei, die weder mit dem Wald- noch dem Steppenelefanten identisch sei.<ref name="Eggert et al. 2002" /><ref name="bdw_2002/09" /> Dagegen zeigte die 2005 veröffentlichte Analyse von Régis Debruyne, dass ein breiter [[Hybride|Hybridisierungskorridor]] zwischen den westafrikanischen und zentralafrikanischen Elefantenformen besteht. Aufgrund dessen gibt es seiner Meinung nach keine Hinweise auf zwei oder drei Arten innerhalb der Gattung ''Loxodonta''.<ref name="case study" /> Allerdings konnte in der darauf folgenden Zeit nachgewiesen werden, dass der Steppen- und der Waldelefant trotz gelegentlichen Genaustauschs jeweils eine eigenständige Art darstellen.<ref name="Ishida et al. 2011" />
Weitere [[Desoxyribonukleinsäure|DNA]]-Studien wiesen auf ein komplexeres Verwandtschaftsverhältnis innerhalb der Gattung ''Loxodonta'' hin. Lori S. Eggert und Forscherkollegen führten anhand der Ergebnisse ihrer genetischen Studie im Jahr 2002 aus, dass in Westafrika möglicherweise eine dritte Elefantenart beheimatet sei, die weder mit dem Wald- noch dem Steppenelefanten identisch sei.<ref name="Eggert et al. 2002" /><ref name="bdw_2002/09" /> Dagegen zeigte die 2005 veröffentlichte Analyse von Régis Debruyne, dass ein breiter [[Hybride|Hybridisierungskorridor]] zwischen den westafrikanischen und zentralafrikanischen Elefantenformen besteht. Aufgrund dessen gibt es seiner Meinung nach keine Hinweise auf zwei oder drei Arten innerhalb der Gattung ''Loxodonta''.<ref name="case study" /> Allerdings konnte in der darauf folgenden Zeit nachgewiesen werden, dass der Steppen- und der Waldelefant trotz gelegentlichen Genaustauschs jeweils eine eigenständige Art darstellen.<ref name="Ishida et al. 2011" />


In den tropischen Regenwäldern Afrikas wurden von Großwildjägern und Einheimischen angeblich auch noch kleinere [[Elefanten]] gesichtet. Sie wurden 1906 als [[Zwergelefant]]en (''Loxodonta pumilio'') beschrieben, aber in der Folgezeit von der Zoologie nicht offiziell als Art anerkannt. Sollte es sie tatsächlich geben, könnte es sich um eine Unterart oder Kümmerformen des Waldelefanten handeln. Um den Nachweis solcher Tiere als eigenständige Art bemüht sich derzeit die [[Kryptozoologie]].
In den tropischen Regenwäldern Afrikas wurden von Großwildjägern und Einheimischen angeblich auch noch kleinere [[Elefanten]] gesichtet. Sie wurden 1906 als [[Zwergelefant]]en (''Loxodonta pumilio'') beschrieben, aber in der Folgezeit von der Zoologie nicht offiziell als Art anerkannt. Sollte es sie tatsächlich geben, könnte es sich um eine Unterart oder Kümmerformen des Waldelefanten handeln. Um den Nachweis solcher Tiere als eigenständige Art bemüht sich derzeit die [[Kryptozoologie]]. Er ist nicht sehr groß aber fett.


== Körperbau ==
== Körperbau ==

Version vom 2. Januar 2018, 12:51 Uhr

Waldelefant

Waldelefant (Loxodonta cyclotis)
– Kuh mit Kalb –

Systematik
ohne Rang: Paenungulata
ohne Rang: Tethytheria
Ordnung: Rüsseltiere (Proboscidea)
Familie: Elefanten (Elephantidae)
Gattung: Afrikanische Elefanten (Loxodonta)
Art: Waldelefant
Wissenschaftlicher Name
Loxodonta cyclotis
(Matschie, 1900)

Der Waldelefant (Loxodonta cyclotis) ist eine Art aus der Gattung der Afrikanischen Elefanten (Loxodonta).

Einstufung als Art

Das nach dem Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana, auch als Steppen- oder Savannenelefant bezeichnet) und dem Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) drittgrößte Landtier der Erde wurde traditionell als Unterart des größeren Afrikanischen Elefanten angesehen; doch der Status des Waldelefanten als eigenständige Art konnte durch genetische Untersuchungen im Jahr 2001 und darauf folgend belegt werden.[1][2] Nach Untersuchungen der Harvard Medical School hat sich der Waldelefant vor drei bis fünf Millionen Jahren vom Afrikanischen Elefanten genetisch abgesondert.[3]

Weitere DNA-Studien wiesen auf ein komplexeres Verwandtschaftsverhältnis innerhalb der Gattung Loxodonta hin. Lori S. Eggert und Forscherkollegen führten anhand der Ergebnisse ihrer genetischen Studie im Jahr 2002 aus, dass in Westafrika möglicherweise eine dritte Elefantenart beheimatet sei, die weder mit dem Wald- noch dem Steppenelefanten identisch sei.[4][5] Dagegen zeigte die 2005 veröffentlichte Analyse von Régis Debruyne, dass ein breiter Hybridisierungskorridor zwischen den westafrikanischen und zentralafrikanischen Elefantenformen besteht. Aufgrund dessen gibt es seiner Meinung nach keine Hinweise auf zwei oder drei Arten innerhalb der Gattung Loxodonta.[6] Allerdings konnte in der darauf folgenden Zeit nachgewiesen werden, dass der Steppen- und der Waldelefant trotz gelegentlichen Genaustauschs jeweils eine eigenständige Art darstellen.[7]

In den tropischen Regenwäldern Afrikas wurden von Großwildjägern und Einheimischen angeblich auch noch kleinere Elefanten gesichtet. Sie wurden 1906 als Zwergelefanten (Loxodonta pumilio) beschrieben, aber in der Folgezeit von der Zoologie nicht offiziell als Art anerkannt. Sollte es sie tatsächlich geben, könnte es sich um eine Unterart oder Kümmerformen des Waldelefanten handeln. Um den Nachweis solcher Tiere als eigenständige Art bemüht sich derzeit die Kryptozoologie. Er ist nicht sehr groß aber fett.

Körperbau

Der Waldelefant ist mit bis zu 2,40 Metern Schulterhöhe und 3 Tonnen Gewicht wesentlich kleiner und leichter als seine Verwandten aus der ost- und südafrikanischen Savanne. Auffällig ist zudem die deutlich rundere Form der Ohren, die der Art auch den wissenschaftlichen Artnamen cyclotis gab. Dieser setzt sich aus den griechischen Wörtern κύκλος (kyklos – „Kreis“) und οὦς (ous – „Ohr“) zusammen und bedeutet „rundohrig“.[8]

Verbreitungsgebiet

Waldelefanten sind Dschungel­bewohner und leben in den Regenwäldern West- und Zentralafrikas vom Senegal bis Uganda einschließlich des Kongobeckens. In ihrem Lebensraum haben sie eine wichtige Funktion, indem sie mit ihrem Kot die Samen einer Vielzahl von Bäumen verbreiten.

Gefährdung

Die Bestandsgefährdung von Waldelefanten belegt ein 2017 veröffentlichter Wildtierzensus des WWF, der in Kamerun, der Republik Kongo, der Zentralafrikanischen Republik und Gabun durchgeführt wurde. Im Untersuchungsgebiet sank die Zahl der Waldelefanten zwischen 2008 und 2016 um 66 % auf weniger als 10.000 Tiere. Hauptgrund für den Rückgang sind der illegale Elfenbeinhandel und die damit einhergehende Wilderei.[9]

Literatur

  • Don E. Wilson, DeenAnn M. Reeder: Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic reference. Johns Hopkins University Press, Baltimore, Md. 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
  • F. Maisels et al.: Devastating decline in forest elephants in Central Africa. PLoS ONE 8(3):e59469, 4. März 2013, doi:10.1371/journal.pone.0059469.
  • A. K. Turkalo, P. H. Wrege, G. Wittemyer: Long-term monitoring of Dzanga Bai forest elephants: forest clearing use patterns. PLoS ONE 8(12):e85154, 26. Dezember 2013, doi:10.1371/journal.pone.0085154.
  • A. L. Roca et al.: Genetic evidence for two species of elephant in Africa. Science 293(5534), S. 1473–1477, 2001.
  • G. Wittemyer et al.: Illegal killing for ivory drives global decline in African elephants. Proceedings of the National Academy of Sciences, 111, 36, S. 13117–13121, 2014.
Commons: Waldelefant (Loxodonta cyclotis) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nadin Rohland, David Reich, Swapan Mallick, Matthias Meyer, Richard E. Green, Nicholas J. Georgiadis, Alfred L. Roca, Michael Hofreiter: Genomic DNA Sequences from Mastodon and Woolly Mammoth Reveal Deep Speciation of Forest and Savanna Elephants. In: PLoS Biol. Band 8, Nr. 12, 2010, doi:10.1371/journal.pbio.1000564 (englisch).
  2. Kenine E. Comstock, Nicholas Georgiadis, Jill Pecon-Slattery, Alfred L. Roca, Elaine A. Ostrander, Stephen J. O’Brien, Samuel K. Wasser: Patterns of molecular genetic variation among African elephant populations. In: Molecular Ecology. Band 11, Nr. 12, 2002, ISSN 0962-1083, S. 2489–2498, doi:10.1046/j.1365-294X.2002.01615.x (englisch).
  3. Zwei Elefantenarten. In: Bild der Wissenschaft. Nr. 3. Stuttgart 2011, S. 10.
  4. Lori S. Eggert, Caylor A. Rasner und David S. Woodruff: The evolution and phylogeography of the African elephant inferred from mitochondrial DNA sequence and nuclear microsatellite markers. Proceedings of the Royal Society of London B 269, 2002, S. 1993–2006 (englisch).
  5. Ulrich Dewald: Westafrika hat seine eigene Elefantenart. In: Bild der Wissenschaft. Nr. 9. Stuttgart 2002.
  6. Régis Debruyne: A case study of apparent conflict between molecular phylogenies: the interrelationships of African elephants. In: Cladistics. Band 21, 2005, S. 31–50 (englisch).
  7. Yasuko Ishida, Taras K. Oleksyk, Nicholas J. Georgiadis, Victor A. David, Kai Zhao, Robert M. Stephens, Sergios-Orestis Kolokotronis und Alfred L. Roca: Reconciling Apparent Conflicts between Mitochondrial and Nuclear Phylogenies in African Elephants. PlosOne 6 (6), 2011, e20642, doi:10.1371/journal.pone.0020642 (englisch).
  8. Paul Matschie: Geographische Abarten des afrikanischen Elefanten. Sitzungsberichte der Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin 1900, S. 189–197 (S. 194), online.
  9. Gewinner und Verlierer im Jahr 2017. Auf: wwf.ch, 27. Dezember 2017, abgerufen am 28. Dezember 2017.