„Gender-Pension-Gap“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
umstrukturiert & Kleinigkeiten (u.a. Zitat gekennzeichnet)
K →‎Nach Alter: gem. Quelle korrigiert. Das waren die Zahlen fuer "alte Laender"
Zeile 226: Zeile 226:
|-
|-
|Deutschland gesamt
|Deutschland gesamt
|59,3
|54,3
|62,8
|58,2
|64,6
|60,7
|68,8
|66,0
|}
|}



Version vom 7. Dezember 2017, 14:40 Uhr

Der Gender Pension Gap (kurz GPG, deutsch etwa: Geschlechter-Altersvorsorgelücke) ist eine Kennzahl, die den relativen Unterschied der Alterssicherungseinkommen von Frauen und Männern beschreibt.[1] Der Gender Pension Gap ist meist wesentlich höher als der Gender Pay Gap, da sich hier die Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern und die Erwerbsbeteiligung über das Erwerbsleben summieren und daher aktuell auch die Einkommensdifferenzen der letzten rund 50 Jahre einfliessen.

Hintergrund für die Entwicklung der Kennzahl war es, die Auswirkungen politisch verantworteter, familiärer und individueller Faktoren auf die Alterssicherung von Frauen und Männern besser zu verstehen. Denn bis heute unterscheiden sich in den meisten Ländern nicht nur die Alterseinkommen von Frauen und Männern deutlich, sondern auch ihre Lebens- und Erwerbsverläufe. Sie sind geprägt von gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die die Grundlage für gemeinsame Entscheidungen in der Partnerschaft sowie von persönlichen Wünschen bilden.

Definition

„Der Gender Pension Gap wird definiert als die prozentuale Differenz der durchschnittlichen persönlichen eigenen Alterssicherungseinkommen aller betrachteten Frauen zu den durchschnittlichen persönlichen eigenen Alterssicherungseinkommen der entsprechenden Gruppe der Männer.“[2]

Formel

Die Formel zur Berechnung lautet:

OECD

In den Staaten der OECD betrug der Gender Pension Gap im Jahr 2011 durchschnittlich 28 %, dabei hatte Deutschland den höchsten und Estland den geringsten Unterschied im Alterseinkommen der Geschlechter.[3][1]

Gender Pension Gap: OECD 2011
Estland 5,2 %
Slowakei 7,2 %
Dänemark 7,6 %
Tschechische Republik 13,7 %
Island 15,6 %
Ungarn 15,7 %
Norwegen 23,1 %
Polen 24,6 %
Slowenien 25,0 %
Griechenland 25,1 %
Finnland 27,1 %
Schweden 29,4 %
Belgien 31,2 %
Portugal 31,5 %
Italien 31,8 %
Spanien 33,3 %
Schweiz 34,2 %
Irland 34,8 %
USA (2010) 34,9 %
Frankreich 37,0 %
Australien 38,6 %
Großbritannien 39,6 %
Niederlande 41,4 %
Luxemburg 44,2 %
Deutschland 44,8 %

Deutschland

Entwicklung seit 1992

In Deutschland zeigt eine Auswertung der Studien zur Alterssicherung in Deutschland die Entwicklung von 1992 bis 2007:[1]

1992 1995 1999 2003 2007
Alte Länder 69,2 68,6 64,3 63,3 59,6
Neue Länder 39,3 44,8 46,2 43,4 36,7
Deutschland gesamt 72,5 72,4 67,7 67,1 63,8

Nach Familienstand

Bei verheirateten und verwitweten Personen ist der Gender Pension Gap deutlich größer als bei Geschiedenen und Ledigen.[1]

2007 verheiratet verwitwet geschieden ledig
Alte Länder 68,5 70,0 19,4 7,9
Neue Länder 38,8 41,2 13 2,7
Deutschland gesamt 63,8 65,4 18,8 9

Nach höchstem Berufsabschluss

Durchgehend ist der Gender Pension Gap in den neuen Bundesländern deutlich niedriger als in den alten. In Abhängigkeit vom höchsten Berufsabschluss zeigt sich eine treppenartige Verringerung des Gender Pension Gap von West nach Ost und von niedriger zu hoher beruflicher Qualifikation.[1]

2007 kein

Berufs-

abschluss

einfacher

bis

mittlerer

Berufs-

abschluss

Meister-/

Techniker-

abschluss

Fach-

hochschul-

abschluss

Hochschul-

abschluss

Alte Länder 60,8 57,8 57,2 49,5 41,6
Neue Länder 36,0 31,3 29,7 25,3 14,3
Deutschland gesamt 58,1 54,2 52,2 44,7 35,6

Nach Alter

Je jünger die Alterskohorte ist, desto mehr nimmt der Gender Pension Gap ab. Im Westen weist selbst die jüngste Altersgruppe einen höheren Gender Pension Gap auf als die älteste im Osten.[1]

2007 65 bis <70 70 bis <75 75 bis <80 über 80
Alte Länder 59,3 62,8 64,6 68,8
Neue Länder 27,2 35,9 40,7 49,2
Deutschland gesamt 54,3 58,2 60,7 66,0

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Gender Pension Gap. (PDF) Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2011, abgerufen am 14. März 2017.
  2. Judith Flory: Gender Pension Gap. Entwicklung eines Indikators für faire Einkommensperspektiven von Frauen und Männern. Hrsg.: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Berlin 2011, S. 9 (bmfsfj.de [PDF; 280 kB; abgerufen am 7. Dezember 2017] Erstellt im Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik).
  3. New OECD data and analysis revealing the wide gap in pension benefits between men and women. OECD, Mai 2015, abgerufen am 14. März 2017.