„Liste der Kulturdenkmale in Zschorlau“ – Versionsunterschied

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Neben wenigen Halden fallen heute übertage vor allem die relativ aufwändig gestalteten, mit Trockenmauerwerk gefassten Mundlöcher ins Auge, die ebenso wie die Kauen reine, in den 1990er-Jahren entstandene Nachempfindungen von derartigen Anlagen in anderen Bergbaugebieten sindatiert Vielmehr wiesen die Stolln im Gößnitzgrund ursprünglich schlichte, unregelmäßige Öffnungen im gewachsenen Fels analog zum Mundloch des St. Anna Stolln auf. Die übertägigen Anlagen sind dementsprechend aufgrund fehlender Authentizität keine Denkmale!
Neben wenigen Halden fallen heute übertage vor allem die relativ aufwändig gestalteten, mit Trockenmauerwerk gefassten Mundlöcher ins Auge, die ebenso wie die Kauen reine, in den 1990er-Jahren entstandene Nachempfindungen von derartigen Anlagen in anderen Bergbaugebieten sind. Vielmehr wiesen die Stolln im Gößnitzgrund ursprünglich schlichte, unregelmäßige Öffnungen im gewachsenen Fels analog zum Mundloch des St. Anna Stolln auf. Die übertägigen Anlagen sind dementsprechend aufgrund fehlender Authentizität keine Denkmale!
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Version vom 11. Dezember 2017, 23:15 Uhr

Die Liste der Kulturdenkmale in Zschorlau enthält die Kulturdenkmale in Zschorlau.[Anm. 1]

Diese Liste ist eine Teilliste der Liste der Kulturdenkmale in Sachsen.

Legende

  • Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden: Datei hochladen
  • Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
  • Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
  • Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
  • Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
  • ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.

Zschorlau

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Sachgesamtheitsbestandteil der Sachgesamtheit Schneeberger Floßgraben, mit Rechenhaus, Floßgraben und Floßgrabensteig in den Gemeinden Zschorlau (OT Zschorlau, OT Albernau), Aue (Gemarkungen Aue und Auerhammer) und Bad Schlema (OT Bad Schlema), davon gehören zum Teilabschnitt Zschorlau, OT Zschorlau: der Sachgesamtheitsteil Floßgraben mit Floßgrabensteig (siehe auch Sachgesamtheitsliste Gemeinde Zschorlau, OT Albernau - Obj. 09301527) (Karte) 1556-1559 bedeutendes Zeugnis der Markscheidekunst sowie der Brenn- und Bauholzflößerei zur Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke, von bergbaugeschichtlichem, technikgeschichtlichem und regionalgeschichtlichem Wert

Die Schneeberger Schmelzhütten und Bergwerke waren, nachdem Brenn- und Bauholz aus der unmittelbaren Umgebung bereits knapp wurde, auf den teuren Holztransport mit Fuhrwerken aus entfernter gelegenen Waldgebieten angewiesen. Um die Transportkosten langfristig zu senken, kam es auf Grundlage der Vermessungsarbeiten des Markscheiders Christoph Kuntzmann zwischen 1556 und 1559 zum Bau eines über 15 km langen Floßgrabens von der Zwickauer Mulde bei Albernau bis Oberschlema. Ab 1560 wurde das benötigte Holz im wasserreicheren Frühjahr und Herbst aus den Wäldern der Auersbergregion nahe Eibenstock über die Zwickauer Mulde und den am linken Muldentalhang weitergeführten Floßgraben nach Oberschlema getriftet. Am dortigen Zechenplatz zwischengelagert, gelangte es anschließend mit Hilfe von Fuhrwerken nach zu den Abnehmern in Schneeberg. Zudem diente das Grabenwasser auch zur Beaufschlagung der Wasserräder nahegelegener Mühlen, Hammerwerke und anderer Gewerke, später auch zur Brauchwasserversorgung von Fabriken. Der Floßgraben ist heute trotz einiger Veränderungen durch Sanierungsmaßnahmen etwa im Jahr 1935 und ab 1991 oder durch seine Verkürzung durch den Wismutbergbau in Bad Schlema ein bedeutendes Zeugnis der zeitgenössischen Markscheidekunst und Holzwirtschaft. Aufgrund seiner Rolle zur Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke sowie der Stadt Schneeberg selbst mit Brenn- und Bauholz ist der Floßgraben von bergbaugeschichtlicher, technikgeschichtlicher und regionalgeschichtlicher Relevanz.

Schneeberger Floßgraben, auch Schlemaer oder Auer Floßgraben genannt: zwecks Holzflößerei angelegter Kanal zwischen Albernau und Schlema (Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke mit Feuer- und Grubenholz, später zur Beaufschlagung verschiedener Mühlen sowie zur Brauchwasser nahegelegener Fabriken genutzt), angelegt zw. 1556 u. 1559, von der Zwickauer Mulde am Wehr beim Rechenhaus bei Albernau unweit von Bockau abzweigend (Rechenhaus 1559 als Wohnhaus des Floß- und Rechenmeisters erbaut, dort 1844 steinernes Wehr als Ersatz eines hölzernen errichtet, durch Hochwasser 1954 zerstört und nur noch in Resten erhalten), künstlicher Kanal mit parallelem Floßgrabensteig (Bediensteig für die Grabensteiger zwecks Kontrolle/Wartung und für die Flößerknechte während der Holztrift) von 15,3 km Länge und 1–1,5 m durchschnittlicher Breite (ursprünglich 1,8–2 m), Gefälle 1:220 m, verläuft am linken Muldenhang, überquert den Zschorlaubach mittels neu errichtetem Fluter sowie den Eisenbahntunnel der später erbauten Eisenbahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau, zum Teil mit befestigtem Uferbereich aus Granitquadern, Ziegel oder Bruchstein, teils auch Beton, mit zahlreichen Überbrückungen zu Privatgrundstücken, noch heute Wasser führend, allerdings am Anfang und Ende nicht mehr der ursprünglichen Form entsprechend, ursprüngliches Ende beim Zechenplatz in Oberschlema, wurde hier durch Wismut-Uranbergbau unterbrochen, nach Sanierung des Deformationsgebietes Neuanlage des weiteren Grabenverlaufs durch den Kurpark, mündet heute mit einem Höhenunterschied von 70 m in den Schlemabach, in ca. 200 m Entfernung beim Zugang vom Unteren Weg zum Floßgraben in den Fels eingeschlagene Jahreszahl 1746 erkennbar, diente als Marker zur Unterteilung des Floßgrabens in Abteilungen (vgl. einen Grundriss vom Schneebergischen Flößgraben aus dem Jahr 1795: vorderer Floßgraben – „Oberschlemm bis zum Zschorlauer Wehr“, mittlerer Graben – „Zschorlauer Wehr bis zur Jahreszahl“, hinterer Floßgraben – „Jahreszahl bis zum Fassungspunkt“).

09301529
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wegestein (Karte) bez. 1840 schlanker und hoher Pilar, Zeugnis der historischen Verkehrserschließung, ortsgeschichtlich von Bedeutung

An alter Wegekreuzung ca. 1,75 hoher Granitpfeiler mit pyramidaler Spitze, eingearbeitete Beschriftung: „nach Zschorlau“, „nach Albernau“ und „nach Bockau“

08958567
 


Kirche (mit Ausstattung), Kirchhof mit Aufbahrungshalle und Einfriedung Kirche (mit Ausstattung), Kirchhof mit Aufbahrungshalle und Einfriedung August-Bebel-Straße -
(Karte)
1652 Saalkirche mit polygonalem Chorschluss und Südturm, wesentliches Ensemble der alten Ortsstruktur, mit baugeschichtlicher und ortshistorischer sowie ortsbildprägender Relevanz der ältere, vordere Teil des Friedhofs ummauert mit einer Mauer aus zum Teil grobem Natursteinmauerwerk, unverputzt 08958514
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Schule August-Bebel-Straße 35
(Karte)
1894-1895, bez. 1894 charakteristischer Klinkerbau des Historismus, mit bauhistorischem und ortsgeschichtlichem Wert Über hohem Polygonal-Granitmauerwerk-Sockel zweigeschossiger Klinkerbau mit flachem Mittelrisalit unter Ziergiebel, historistische Fassadengliederung durch Gurtbänder und -gesimse, Deutsches Band, Sandsteinfenstergewände, Haupteingang mit Sandsteinädikula, stichbogige Fensterstürze in alternierenden Klinkerfarben, Schlusssteine und dekorative Metallzuganker, späterer Dachausbau mit langen Schleppgaupen, Satteldach 08958523
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus August-Bebel-Straße 38
(Karte)
Ende 18. Jh. Obergeschoss traufseitig Fachwerk verputzt, Zeugnis ländlicher Architektur mit bauhistorischer Bedeutung

Über hohem Bruchsteinsockel massives EG mit zum Teil Granit-Fenstergewänden, Obergeschoss teilweise noch Fachwerk mit traufseitigen Fenstern in originaler Größe, Schiefersatteldach, Baunaht in der Mitte der Giebelseite lässt flächenmäßige Verdopplung des Hauses unter neuem Dachstuhl denkbar erscheinen

08958544
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Ehemaliges Pfarrhaus, heute Wohnhaus August-Bebel-Straße 44
(Karte)
bez. 1672 Obergeschoss Fachwerk mit Andreaskreuzen über reich profilierter Schwelle, Bestandteil des Ensembles um die Kirche, von großer baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung

Hohes EG massiv und verändert, zum Teil steinerne Fenstergewände, Obergeschoss Fachwerk, verputzt, mit Andreaskreuzen über reich profilierter Schwelle mit Stirnbrettern, dort Datierung eingeritzt, stichbogige Fenster, zum Teil gedoppelt, profilierte Traufe mit konsolartigen Stirnhölzern, Giebel verkleidet, steiles Schiefersatteldach, Datierung in Schwelle Obergeschoss: "1672" und "CGCHHC".

08958515
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus August-Bebel-Straße 46
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Teil der ländlichen Ortsstruktur um die Kirche, von bauhistorischer Bedeutung

EG massiv und verändert, geohrter Türstock aus Granit mit Schlussstein, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Fenster leicht vergrößert, Giebel verbrettert, Satteldach

08958527
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Pfarrhaus August-Bebel-Straße 48
(Karte)
um 1905 einfaches Zeugnis der Dorferneuerung um 1900, mit ortshistorischer Bedeutung.

Über granitverkleidetem Hangsockel zweigeschossiger Massivbau mit einfacher Putzgliederung durch glatte Ecklisenen, kunststeinerne Fenstergewände, Giebel mit Zierfachwerk, weites Krüppelwalmdach, verschiefert, mit stehenden Dachgaupen, hölzernes Vordach, bauzeitliche Haustür

08958522
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus, mit Einfriedung August-Bebel-Straße 56
(Karte)
um 1908 villenartiger Putzbau unter Jugendstileinflüssen, mit bauhistorischer und ortsbildprägender Qualität

über granitquaderverkleidetem Hangsockel zweigeschossiger Putzbau, Gliederung durch genutete Ecklisenen, blau glasierte Zierfliesen, gusssteinerne Archivolten über EG-Fenstern, jugendstilige Brüstungsfelder und bauzeitliche Zierverglasung am linken, flachen Standerker, zweiachsiges Zwerchhaus unter Schweifgiebel mit Jugendstilrelief mit Maskaron, Mansarddach, Einfriedung über Granitsockel mit jugendstiligen Metallgitter-Elementen

08958512
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus August-Bebel-Straße 58
(Karte)
bez. 1908 villenartiger Putzbau im strengen Jugendstil, von bauhistorischer Relevanz

über Granitquader-Hangsockel zweigeschossiger Putzbau, genutete Eckquaderung mit jugendstiligen Kapitellen, Spiegelfelder in Kammzugputz und mit barockisierendem Quetschstuck, zwei flache Standerker, gerundet und oktogonal verbrochen und mit Welscher Haube, Mansarddach

08958511
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnstallhaus eines Zweiseithofes August-Bebel-Straße 91
(Karte)
um 1814, lt. Besitzer Obergeschoss Fachwerk verkleidet, Bestandteil der älteren dörflichen Bebauung, von bauhistorischem Wert

EG massiv, Fenster und Türen verändert, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Fenster in historischer Größe, Satteldach

08958556
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus eines Zweiseithofes August-Bebel-Straße 98
(Karte)
bez. 1749 Obergeschoss Fachwerk verbrettert, stattlicher Teil der historischen bäuerlichen Siedlungsstruktur, von baugeschichtlichem Wert

EG massiv und verändert, Obergeschoss Fachwerk über profilierter Schwelle mit Stirnhölzern, verbrettert, Fenster leicht vergrößert, Giebel verschiefert, Schiefersatteldach mit zwei Reihen stehender Gaupen

08958555
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Straßenbrücke über den Zschorlaubach Brauhausstraße 1 (bei)
(Karte)
bez. 1811 Steinbogenbrücke, Zeugnis der historischen Erschließung Zschorlaus, mit verkehrsgeschichtlicher Bedeutung

einfache einbogige Steinbogenbrücke, aus Granitquadern, leicht ausgearbeitete Schlusssteine, bezeichnet 1811, Geländer modern

08958545
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus Brauhausstraße 12
(Karte)
Mitte 19. Jh. Obergeschoss Fachwerk, zeittypisches Beispiel dörflicher Bebauung, mit bauhistorischem Wert

EG massiv, Graupelputz, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Fenster in historischer Größe, Giebel verbrettert, Satteldach

08958552
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Häuslerhaus Eibenstocker Straße 9
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Teil der alten Dorfstruktur, durch seine Größe singulär im Ortsgebiet, sozialgeschichtlich von Bedeutung

EG massiv, Fenster mit Putzfaschen leicht vergrößert, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, gesägte Fensterumrandungen, verschiefertes Satteldach

08958553
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus eines Bauernhofes Fischergasse 6
(Karte)
1848, lt. Besitzer zeittypisches Beispiel bäuerlicher Fachwerkbauweise, Teil der alten Dorfstruktur, mit bauhistorischer Bedeutung

EG massiv und verändert, Fenster vergrößert, Obergeschoss Fachwerk verbrettert und verschiefert, Fenster leicht vergrößert, Giebel verschiefert, hangseitig großer Zwerchgiebel mit Bergetür

08958538
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus (Umgebinde) eines ehemaligen Zweiseithofes Friedensstraße 1
(Karte)
bez. 1681 Obergeschoss Fachwerk in reicher Konstruktion (profilierter Schwelle, Kopfstreben, Andreaskreuze sogenannte Feuerböcke), für die Region seltenes Umgebindehaus, Teil der bäuerlichen Siedlungsstruktur, baugeschichtlich von hoher Bedeutung

im EG Umgebinde rechts der Tür 2/2 Joche, Rähm mit Schiffchenkehlung, sonst massiv, Fenster mit Putzfaschen, segmentbogige Tür mit Schlussstein bezeichnet 2000, im Innern Balkendecke der ehemaligen Blockstube, Obergeschoss Fachwerk über profilierter Schwelle mit Stirnbrettern, Feuerböcke erneuert, profilierte Traufe, Schiefersatteldach mit stehenden Dachgaupen, auf der Rückseite vorkragender Erker, verbrettert, Giebel verbrettert

08958549
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Zickzack-Brennofen und Ziegeltrockenschuppen einer ehemaligen Ziegelei Karlsbader Straße 1
(Karte)
nach 1900 Zeugnisse der industriellen Entwicklung Zschorlaus mit technikgeschichtlicher Bedeutung

Sogenannter Zickzack-Brennofen als Sonderform des Ringbrennofens: Ziegelkonstruktion mit geböschten Außenflanken, segmentbogige Einfahröffnungen zu der im Grundriß mehrfach abgewinkelten, aber durchgehenden Brennkammer (diese gewölbt).
Ziegeltrockenschuppen: als aufgestelzte Fachwerkkonstruktion über dem Brennofen, horizontal verbrettert, bauzeitliche Sprossenfenster und Holzluken, Mittelteil basilikal unter flachgeneigtem Satteldach mit Dachüberstand überhöht, flachere Seitenteile mit Pultdächern gleicher Neigung

08958558
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Denkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges Mittelstraße 1 (vor)
(Karte)
nach 1918 schlichtes Mahnmal mit ortshistorischem Wert

über quadratischem Grundriß sich oben verjüngende Stele aus grob behauenen Granitquadern mit eingelassenen Metalltafeln der Namen der Verstorbenen und um 1950 ausgetauschter Kunststeinplatte (Inschrift: "Die Toten mahnen / Nie wieder Krieg")

08958551
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus eines Bauernhofes, ohne Anbauten Mühlenweg 17
(Karte)
um 1850 Obergeschoss Fachwerk verkleidet, charakteristischer Bestandteil der alten Ortsstruktur, mit bauhistorischer Relevanz

EG massiv und verändert, giebelseitig steinerne Fenstergewände, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, historische Vierflügelfenster mit festem Kämpfer, giebelseitig Galgenfenster, Giebel (mit kleinem Rundbogenfenster) verschiefert, Schiefersatteldach

08958543
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnstallhaus und Scheune eines Zweiseithofes Mühlenweg 27
(Karte)
2. Hälfte 19. Jh. Wohnstallhaus Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Fachwerkscheune, für Zschorlau stattlicher Bauernhof, mit bauhistorischer und ortsbildprägender Bedeutung

Wohnstallhaus: EG massiv, verputzt, Fenster und Türen mit Granitgewänden, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Fenster in bauzeitlicher Größe, Satteldach mit stehenden Dachgaupen
Scheune: mit massivem Kellereingang aus Bruchsteinmauerwerk, Fachwerkkonstruktion verbrettert, Krüppelwalmdach, ortstypischer Stengelzaun

08958540
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Einzeldenkmale der Sachgesamtheit Schneeberger Revier: Fördergerüst, Schacht und Halde (siehe auch Sachgesamtheitsliste - Obj. 09301575) Neustädtler Straße 13
(Karte)
1887/1888 (Fördergerüst) landschaftsbildprägende Zeugnisse des Bergbaus, Fördergerüst als ältestes und als eines der wenigen überhaupt erhaltenen von großem Seltenheitswert in Sachsen, von besonderer technikgeschichtlicher, bergbaugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung

Fördergerüst: 1887/1888 errichtet zwecks Erzförderung mittels Dampfförderanlage, ältestes in der DDR erhaltenes Fördergerüst, aus genietetem Eisenfachwerk mit Seilscheibe unter Wellblechdach, auf Betonfundamenten, Seilscheiben ursprünglich zur Führung von Flachseilen für den Turbinenbetrieb, heute montierte Seilscheiben für Rundseil-Betrieb (vom Neujahrschacht – vgl. Objekt 08958091 – stammend)
Schacht: 1838–1844 abgeteuft, tonnenlägiger Förderschacht, Erzförderung mit Doppel-Förderwagen auf Schienenstrecke, ursprünglich mit Pferdegöpel, ab 1887/1888 mit Dampfförderanlage
Halde: große flache Tafelhalde, bedeutende Schachtanlage im Schneeberger Revier, hier Förderung von Silber, Kobalt und Wismut, gehörte zum einstigen Grubenfeld der 1647 erstmals erwähnten Grube Türken (1745 Übernahme der Junge Türken Fundgrube durch die benachbarte Grube Jung Wildschwein, 1820 Vereinigung von Jung Wildschwein mit der Grube Bergkappe, 1880 Konsolidation von Bergkappe mit anderen Schneeberger Kobaltgruben zum Schneeberger Kobaltfeld), 1838–1844 Abteufen eines neuen Förderschachts (Türkschacht) durch die Grube Bergkappe, noch 1844 Errichtung eines Pferdegöpels zur Erzförderung, obwohl das Bergamt zu dieser Zeit bereits den Bau von Wassergöpeln und Wassersäulenmaschinen beförderte, Wasserhaltung mittels eines 1845–1848 installierten Radkunstgezeugs (Durchmesser des Kunstrades: 13,8 m), das die Fallhöhe zwischen dem Türkner Wasserlauf (Herleitung von Aufschlagwasser aus dem Zschorlaubach von einem 1848 errichteten Wehr über eine Rösche) und dem Hahnekräher Stolln (vgl. Objekt 08958014) nutzte, Ableitung des Aufschlag- und Grubenwassers über den Hahnekräher Stolln zur Grube Weißer Hirsch (vgl. Objekt 08958028, 08958029 und 08958032), 1886/1887 Ersatz des Kunstrades durch eine 1851/1852 gebaute Wassersäulenmaschine aus der Grube Weißer Hirsch (diese ebenfalls Teil des Schneeberger Kobaltfeldes), Einbau der Wassersäulenmaschine zwischen dem Türkner Wasserlauf und dem Hahnekräher Stolln (betrieb ein Drucksatz, Leistung: 7,8 PS, genutzte Fallhöhe: 28 m), 1887/1888 Neubau eines Fördergerüsts über dem tonnlägigen Schacht und Errichtung einer Dampfförderanlage mit liegender 34-PS-Zwillingsdampfmaschine, Pferdegöpel und Dampfförderanlage bis 1930 nebeneinander in Betrieb, dann Abbruch des Pferdegöpels (zu diesem Zeitpunkt der letzte im Schneeberger Revier erhaltene), 1946/1947 Übernahme verschiedener Schneeberger Schächte, darunter auch des Türkschachtes, durch die SAG Wismut im Zuge des Uranerzbergbaus, dieser verlagerte sich allerdings auf Niederschlemaer Flur, daher letztlich Stilllegung des Türkschachtes.

08958581
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Sachgesamtheitsbestandteil der Sachgesamtheit Schneeberger Revier: Gesamtheit von Zeugnissen des Schneeberg-Neustädteler Bergbaus aus Tage- und Grubengebäuden, Halden, wasserbaulichen Anlagen usw. aus mehreren Jahrhunderten, darunter in der Gemeinde Zschorlau folgende Einzeldenkmale: Fördergerüst, Schacht und Halde des Türkschachts (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 08958581) sowie das Sachgesamtheitsteil: eine Halde (siehe auch Sachgesamtheitsliste der Gemeinde Schneeberg - Obj. 09301518) Neustädtler Straße 13
(Karte)
15.-19. Jh. inhaltlich und optisch zusammenhängende Entität von landschaftsgestaltender und ortsbildprägender Relevanz, für die Geschichte des Erzbergbaus in Sachsen von herausragender, vielschichtiger und teils auch singulärer Bedeutung

Sachgesamtheit Schneeberger Revier, mit folgenden Einzeldenkmalen in der Gemeinde Zschorlau:
- 43. Objekt 08958581 – Türkschacht: Fördergerüst, Schacht und Halde (Zschorlau, Neustädtler Straße 13, Gemarkung Zschorlau, Flurstücke 1109/5, 1109/4, 1108/3, 1108/2)
Sachgesamtheit Schneeberger Revier, mit folgenden Sachgesamtheitsteilen in der Gemeinde Zschorlau:
- Halde südlich des Türkschachts (Gemarkung Zschorlau, Flurstücke 1109/16, 1113/2)

09301575
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Abraumhalde einer ehemaligen Wismut-Schachtanlage Rudolf-Breitscheid-Straße 25 (bei)
(Karte)
um 1955 bergbauliches Zeugnis mit ortsbildprägender, technikhistorischer und lokalgeschichtlicher Relevanz

Abraumhalde der Förderstätte Bergsegen 1: oberhalb des Sportplatzes gelegen, in Form einer Tafelberghalde, heute begrünt

08958513
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Schule Schulstraße 2
(Karte)
1912-1913 markantes Gebäude des Späthistorismus unter Reformstileinflüssen, interessant gegliederter Putzbau mit Uhrturm, ortshistorische, baugeschichtliche und ortsbildprägende Bedeutung

Über granitquaderverkleidetem Hangsockel zweigeschossiger Winkelbau, verputzt, einspringende Ecke verbrochen und mit 2. Obergeschoss unter gestuftem Uhrturm unter Schieferdachhaube überhöht, zweigeschossiger Kastenerker und Eingangsvorbau zur Auflockerung der Baumasse, Fenster der Klassenräume erneuert, zum Teil bauzeitliche Innentüren, Schiefer-Walmdach mit langen Dachhechten

08958510
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Grubengebäude des Altbergbaugebiets im Gößnitzgrund mit Mundloch des St. Anna Stolln Talstraße -
(Karte)
ab 15. Jh. überwiegend authentisch erhaltene und ab den 1990er-Jahren aufgewältigte Untertageanlagen mehrerer Gruben, darunter die bedeutendste Silbergrube St. Anna am Freudenstein, Mundloch des St. Anna Stolln einziges überwiegend unverfälscht überliefertes Stollnmundloch, zusammen mit den erhaltenen und zugänglichen Stolln, Schächten, Erzabbauen und einer Radstube von bergbaugeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung

Objekt erstreckt sich über drei Gemeinden: Zschorlau (OT Zschorlau, Gemarkung Zschorlau: Objekt 08958536), Schneeberg (OT Schneeberg, Gemarkung Neustädtel: Objekt 09306183), Aue (OT Auerhammer, Gemarkung Auerhammer: Objekt 09306184).
Altbergbaugebiet aus dem 15./16. Jahrhundert im Gößnitzgrund am Gleesberghang zwischen Aue und Zschorlau, zum Schneeberger Revier gehörig, Grubenfeld mehrerer Gruben, die hier zu unterschiedlichen Zeiten und z. T. unter wechselnden Bezeichnungen vor allem Silbererze, zunächst aber auch Zinn- und Eisen-, später Kobalt- (Quarzit, für die Blaufarbenproduktion), Wismut- und zuletzt Wolframerze abbauten, bekannte Grubennamen waren:

  • Bernhardt Fundgrube
  • Gottes Schickung Fundgrube
  • Totengrube
  • Glück Stern Stolln
  • Silberkammer Fundgrube und Stolln
  • St. Anna am Freudenstein
  • Alter Freudenstein
  • Neuer Freudenstein
  • Maria Magdalena Stolln
  • Troster Stolln
  • Reich Gottes Fundgrube
  • Renkert Fundgrube
  • St. Brigitta Fundgrube
  • Vogelsang Fundgrube
  • Junge Rappolt Fundgrube

die Grube St. Anna am Freudenstein war dabei die bekannteste des Grubenfeldes, erstmals 1492 urkundlich erwähnt, bis 1872 betrieben, 1526 soll hier „das Erz über den Haspel gewachsen“ (Meltzer 1716, S. 903) sein (also gediegen bis an die Erdoberfläche gereicht haben), gehörte zudem zu den ersten Schneeberger Gruben, die ihre Schächte ausmauerten (ebda, S. 186f.),

Zur Ausprägung der Gruben- und Tagegebäude:
Tageschächte übertage ehemals mit hölzernen Kauen, Vortrieb von Stolln und Erzabbauen mittels Feuersetzen (Rußspuren an den Firsten, typische Ausweitungen) sowie mit Schlägel und Eisen, enge Stolln mit unregelmäßigen, ovalen und oftmals leicht geneigten Querschnitten (ursprünglich kein Gewölbeausbau der Mundlöcher), Haspelschächte zwischen den Abbauen, Besonderheiten: eine ca. 12 m hohe Radstube mit geschlägelten Vertiefungen für das hölzerne Kunstrad (nicht erhalten) sowie ein ca. 55 m langer, 6 m breiter und 5 m hoher Quarzabbau der sog. „Quarzzeche“ oder „Quarzhöhle“ (baute weißen Quarz für die Kobaltfarbenproduktion ab, urkundlich seit 1776 belegt, war ursprünglich ein Appart-Lehn der Bernhardt Fundgrube), eine Überformung der Grubenbaue durch nachfolgende Bergbautätigkeiten fand in diesem Gebiet kaum statt!

Zu den heutigen Übertageanlagen:
Neben wenigen Halden fallen heute übertage vor allem die relativ aufwändig gestalteten, mit Trockenmauerwerk gefassten Mundlöcher ins Auge, die ebenso wie die Kauen reine, in den 1990er-Jahren entstandene Nachempfindungen von derartigen Anlagen in anderen Bergbaugebieten sind. Vielmehr wiesen die Stolln im Gößnitzgrund ursprünglich schlichte, unregelmäßige Öffnungen im gewachsenen Fels analog zum Mundloch des St. Anna Stolln auf. Die übertägigen Anlagen sind dementsprechend aufgrund fehlender Authentizität keine Denkmale!

08958536
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Grenzstein zweier mittelalterlicher Herrschaftsgebiete Talstraße -
(Karte)
um 1400 Bestandteil des Bergbauensembles um das Schaubergwerk St. Anna, als eines der ältesten Zeugnisse der deutschen Besiedlung des Westerzgebirges von hoher landesgeschichtlicher Relevanz

In natürliche Felsformation eingeschlagene Grenzzeichen der Familien von der Planitz aus Wiesenburg und von Tettau auf Schwarzenberg und Schönburger Herrschaft, heute Flurgrenze Aue(-Auerhammer) – Schneeberg(-Neustädtel) – Zschorlau.

08958533
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Ehemaliges Gaswerk (Halle mit Anbau) Talstraße 1
(Karte)
1907 zeittypischer Industriebau als Zeugnis der historischen Infrastruktur, von ortsgeschichtlicher und technikgeschichtlicher Bedeutung, heute Bestandteil des Bergbauensembles um das Schaubergwerk St. Anna am Freudenstein

Über Granitquadersockel Ziegelbau, verputzt, einfache Gliederung durch Lisenen, glattgeputzte Ecklisenen und Faschen um Fensteröffnungen, Halle mit zwei Reihen Rundbogenöffnungen und bauzeitlichen Metallsprossenfenstern (straßenseitig hinter Fenstervermauerung erhalten), über leichtem Metalldachstuhl flachgeneigtes Satteldach mit Überstand, seitlich je ein flacheres Bauteil mit entsprechenden Rundbogenfenstern und flachgeneigten Pultdächern

08958530
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Betriebsgraben der ehemaligen Holzschleiferei Auerhammer Unterer Weg -
(Karte)
um 1920 zur komplexen Wasserkraftanlage eines ehemaligen Produktionsstandortes gehörig, von technikgeschichtlicher Bedeutung

Betriebsgraben: beginnt auf Zschorlauer Flur an einem Wehr der Zwickauer Mulde (Zschorlauer/Bockauer Flur nahe dem Eisenbahntunnel der Eisenbahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau, Bezeichnung: Wehr Auerhammer 1, Wehr-ID773 in der Wehrdatenbank des SMUL – Denkmalwert zu überprüfen!), breiter, teils mit Granit befestigter künstlicher Kanal am linken Muldentalhang unterhalb des Schneeberger Floßgrabens, endet am Rechenhaus in der Gemeinde Aue (vgl. zugehörige bauliche und technische Anlagen in der Gemeinde Aue, Gemarkung Auerhammer, Flurstücke 57/8, 57/10, 57/11, 57/12, 58a, 59/3, 59/6, 59/8, 59/10, Objekt 08957512)

08957513
 

Albernau

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Straßenbrücke über die Zwickauer Mulde, den Floßgraben und eine Bahnlinie (Karte) 2. Hälfte 19. Jh. Steinbogenbrücke in mächtiger Konstruktion, technisches Denkmal mit verkehrsgeschichtlicher und ortsbildprägender Relevanz

Brücke liegt in den Gemeinden Zschorlau und Bockau (siehe auch Objekt 09306084) Dreibogige, hohe Steinbogenbrücke aus rosa Granitquadern, Kämpferpunkte mit Stahlträgern provisorisch ertüchtigt, einfaches Geländer aus Metall und Brückenkrone nicht bauzeitlich

08958583
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Gedenkstein (Karte) Ende 19. Jh. auf der Kanzel (auch Hoher Felsen genannt) über dem Muldental, einfache Widmung mit lokalhistorischer Bedeutung

Auf dem Aussichtsfelsen ca. 40 m über dem Tal der Mulde: oben abgerundeter Gedenkstein aus rotem Granit, Inschrift: "Allen Verehrern der Natur gewidmet"

08958570
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Sachgesamtheit Schneeberger Floßgraben, mit Rechenhaus, Floßgraben und Floßgrabensteig in den Gemeinden Zschorlau (OT Zschorlau, OT Albernau), Aue (Gemarkungen Aue und Auerhammer) und Bad Schlema (OT Bad Schlema), davon gehören zum Teilabschnitt Zschorlau, OT Albernau: das Einzeldenkmal Rechenhaus (siehe Einzeldenkmalliste - Obj. 08992432, Schindlerswerk 1) und der Sachgesamtheitsteil: Floßgraben mit Floßgrabensteig (siehe auch weitere Sachgesamtheitsbestandteile in der Sachgesamtheitsliste: Zschorlau, OT Zschorlau - Obj. 09301529, Aue, Stadt - Obj. 08957509 und Bad Schlema, OT Bad Schlema - Obj. 09301528) (Karte) 1556-1559 bedeutendes Zeugnis der Markscheidekunst sowie der Brenn- und Bauholzflößerei zur Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke, von bergbaugeschichtlichem, technikgeschichtlichem und regionalgeschichtlichem Wert

Die Schneeberger Schmelzhütten und Bergwerke waren, nachdem Brenn- und Bauholz aus der unmittelbaren Umgebung bereits knapp wurde, auf den teuren Holztransport mit Fuhrwerken aus entfernter gelegenen Waldgebieten angewiesen. Um die Transportkosten langfristig zu senken, kam es auf Grundlage der Vermessungsarbeiten des Markscheiders Christoph Kuntzmann zwischen 1556 und 1559 zum Bau eines über 15 km langen Floßgrabens von der Zwickauer Mulde bei Albernau bis Oberschlema. Ab 1560 wurde das benötigte Holz im wasserreicheren Frühjahr und Herbst aus den Wäldern der Auersbergregion nahe Eibenstock über die Zwickauer Mulde und den am linken Muldentalhang weitergeführten Floßgraben nach Oberschlema getriftet. Am dortigen Zechenplatz zwischengelagert, gelangte es anschließend mit Hilfe von Fuhrwerken nach zu den Abnehmern in Schneeberg. Zudem diente das Grabenwasser auch zur Beaufschlagung der Wasserräder nahegelegener Mühlen, Hammerwerke und anderer Gewerke, später auch zur Brauchwasserversorgung von Fabriken. Der Floßgraben ist heute trotz einiger Veränderungen durch Sanierungsmaßnahmen etwa im Jahr 1935 und ab 1991 oder durch seine Verkürzung durch den Wismutbergbau in Bad Schlema ein bedeutendes Zeugnis der zeitgenössischen Markscheidekunst und Holzwirtschaft. Aufgrund seiner Rolle zur Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke sowie der Stadt Schneeberg selbst mit Brenn- und Bauholz ist der Floßgraben von bergbaugeschichtlicher, technikgeschichtlicher und regionalgeschichtlicher Relevanz.

Schneeberger Floßgraben, auch Schlemaer oder Auer Floßgraben genannt: zwecks Holzflößerei angelegter Kanal zwischen Albernau und Schlema (Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke mit Feuer- und Grubenholz, später zur Beaufschlagung verschiedener Mühlen sowie zur Brauchwasser nahegelegener Fabriken genutzt), angelegt zw. 1556 u. 1559, von der Zwickauer Mulde am Wehr beim Rechenhaus bei Albernau unweit von Bockau abzweigend (Rechenhaus 1559 als Wohnhaus des Floß- und Rechenmeisters erbaut, dort 1844 steinernes Wehr als Ersatz eines hölzernen errichtet, durch Hochwasser 1954 zerstört und nur noch in Resten erhalten), künstlicher Kanal mit parallelem Floßgrabensteig (Bediensteig für die Grabensteiger zwecks Kontrolle/Wartung und für die Flößerknechte während der Holztrift) von 15,3 km Länge und 1–1,5 m durchschnittlicher Breite (ursprünglich 1,8–2 m), Gefälle 1:220 m, verläuft am linken Muldenhang, überquert den Zschorlaubach mittels neu errichtetem Fluter sowie den Eisenbahntunnel der später erbauten Eisenbahnstrecke Schwarzenberg–Zwickau, zum Teil mit befestigtem Uferbereich aus Granitquadern, Ziegel oder Bruchstein, teils auch Beton, mit zahlreichen Überbrückungen zu Privatgrundstücken, noch heute Wasser führend, allerdings am Anfang und Ende nicht mehr der ursprünglichen Form entsprechend, ursprüngliches Ende beim Zechenplatz in Oberschlema, wurde hier durch Wismut-Uranbergbau unterbrochen, nach Sanierung des Deformationsgebietes Neuanlage des weiteren Grabenverlaufs durch den Kurpark, mündet heute mit einem Höhenunterschied von 70 m in den Schlemabach, in ca. 200 m Entfernung beim Zugang vom Unteren Weg zum Floßgraben in den Fels eingeschlagene Jahreszahl 1746 erkennbar, diente als Marker zur Unterteilung des Floßgrabens in Abteilungen (vgl. einen Grundriss vom Schneebergischen Flößgraben aus dem Jahr 1795: vorderer Floßgraben – „Oberschlemm bis zum Zschorlauer Wehr“, mittlerer Graben – „Zschorlauer Wehr bis zur Jahreszahl“, hinterer Floßgraben – „Jahreszahl bis zum Fassungspunkt“).

09301527
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus Albernauer Hauptstraße 10
(Karte)
um 1850 Obergeschoss Fachwerk verbrettert, charakteristisches Zeugnis der historischen Dorfstruktur, baugeschichtlich von Bedeutung

EG massiv, steinerne Tür- und Fenstergewände, zum Teil überputzt, Obergeschoss Fachwerk verbrettert, Giebel dekorativ verschiefert, vierflügelige Fenster mit festem Kämpfer, bauzeitliche Haustür mit ziergesprosstem Oberlicht, Krüppelwalmdach

08958568
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges Farbmühler Berg -
(Karte)
nachträglich bez. 1923 massiges Denkmal mit ortshistorischer Relevanz

Über dreifach gestuftem Sockel massiges Denkmal aus groben Granitquadern, eingelegte Kupferplatten mit den Namen der Gefallenen in jugendstiligen Lettern, unterhalb der Mitteltafel grobes Relief eines Stahlhelms, Objekt 2004 erweitert für die Gefallenen des 2. Weltkrieges

08958572
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Parentationshalle auf dem Friedhof Farbmühler Berg -
(Karte)
um 1900 in formaler Übereinstimmung zur nahen Pfarrkirche angelegtes Zeugnis mit bauhistorischer Bedeutung, weitgehend authentisch erhalten

Über Granitsockel eingeschossiger Massivbau, Eckquaderung aus Sandstein, Tür- und Fenstergewände aus Sandstein, bauzeitliche Tür unter Okulus, Schweifgiebel, verschieferter Dachreiter mit kupferner Welscher Haube

08958573
 


Kirche Kirche Kirchstraße -
(Karte)
1896-1897, bez. 1897 Saalkirche mit eingezogenem Chor und Südturm, wesentlicher Bestandteil der alten Dorfstruktur in nüchtern-malerischer Deutscher Neorenaissance, baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und ortsbildprägend

von Bedeutung

08958571
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Einzeldenkmal der Sachgesamtheit Schneeberger Floßgraben: Wohnhaus des Floß- und Rechenmeisters (siehe auch Sachgesamtheitsliste Gemeinde Zschorlau, OT Albernau - Obj. 09301527) Schindlerswerk 1
(Karte)
erwähnt 1556 im Kontext mit dem Schneeberger Floßgraben von großer bergbaugeschichtlicher und regionalgeschichtlicher Bedeutung, als spätere Ausflugsgaststätte auch von ortsgeschichtlicher Relevanz, zudem landschaftsbildprägend

Rechenhaus, massives eingeschossiges Gebäude mit großzügigem Walmdach, schiefergedeckt, mit Dachreiter, Gebäude 1556–1559 als Wohnhaus des Floß- und Rechenmeisters erbaut (auch „Huthäuschen“ genannt), infolge des Hochwassers 1694 neu errichtet, 1884 Umbau (erhielt jetziges Mansarddach mit Schopf), ab 1925 mit Dachreiter, befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Wasserfassung des Schneeberger Floßgrabens:
Schneeberger Floßgraben, auch Schlemaer oder Auer Floßgraben genannt: zwecks Holzflößerei zw. 1556 u. 1559 angelegter, 15,3 km langer Kanal zwischen Albernau und Schlema (Versorgung der Schneeberger Hütten- und Bergwerke mit Feuer- und Grubenholz, später zur Beaufschlagung verschiedener Mühlen sowie zur Brauchwasser nahegelegener Fabriken genutzt), von der Zwickauer Mulde am Wehr beim Rechenhaus abzweigend (zunächst hölzernes Wehr, 1844 durch ein steinernes ersetzt, 1954 durch Hochwasser zerstört, seither nur noch in Resten im Flusslauf erhalten), ursprünglich am Schlemaer Zechenplatz endend (vgl. hierzu das Sachgesamtheitsdokument), Floß- und Rechenmeister verantwortlich für das Sortieren des am Fangrechen eingetroffenen Holzes, das Einflößen des Triftholzes in den Floßgraben sowie für die Wartung und Bedienung der Wehranlage in der Zwickauer Mulde und, damit verbunden, für die Regelung des Wasserzuflusses in den Graben, zudem besaß er das Schankrecht, mit weiterer Wohnung für den Grabensteiger (verantwortlich für Kontrolle und Wartung des Floßgrabens), Gebäude nach der Abschaffung des Flößereibetriebs weiterhin als Wohnhaus dienend, 1925/1926 Umnutzung zur Ausflugsgaststätte, zu DDR-Zeiten HO-Gaststätte, seit 1956 Eigentum Gemeinde Albernau, 1997 saniert, weiterhin als Gaststätte genutzt.

08992432
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus Schindlerswerk 2
(Karte)
Ende 19. Jh. Putzbau mit einfachen Schweizerstil-Einflüssen, als ehemaliges Wohnhaus für Verwaltungsangestellte des Blaufarbenwerks Bestandteil des technischen Denkmalensembles Schindlers Werk, von ortsgeschichtlichem Wert

Über hohem granitquaderverkleidetem Hangsockel zweigeschossiger Putzbau mit flachem zweiachsigem Mittelrisalit unter Dachhaus mit schlichtem Ziergespärre, einfache Putzgliederung durch Rauputz mit glatten Ecklisenen und Gurtbändern, flachgeneigtes Satteldach mit Überstand, originale Fenster mit Winterverglasung (2000), giebelseitig ein hölzerner Verandenvorbau mit bauzeitlicher Verglasung und Sonnengiebeln

08958565
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus Schindlerswerk 3
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. Obergeschoss Fachwerk verkleidet, als ehemaliges Arbeiterwohnhaus des Blaufarbenwerkes Bestandteil des technischen Denkmalensembles Schindlers Werk, mit sozialgeschichtlicher Bedeutung

EG massiv, Granitgewände, originale Achsaufteilung, Obergeschoss Fachwerk verkleidet, Satteldach

08958559
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus und Nebengebäude Schindlerswerk 4
(Karte)
Ende 19. Jh. Klinkerbau mit einfachen Schweizerstil-Einflüssen, Bestandteil des technischen Denkmalensembles Schindlers Werk, mit bauhistorischer und ortsgeschichtlicher Bedeutung

Auf hohem Granitpolygonalsockel in den Hang gebauter eingeschossiger Bau in rotem Klinker, Sandsteingewände mit Ableitungsbögen, originale Fensteranordnung, talseitig Zwerchhaus mit einfachem Schwebegiebel mit Ziergespärre und sandsteingewändetes Biforium, Dachüberstand, hangseitig vorgezogener Eingangsbereich
Nebengebäude auf hohem Polygonalmauerwerksockel, eingeschossiger Holzbau mit originaler Verbretterung, Holzfenster- und -türgewände, Satteldach mit Dachpappeneindeckung

08958561
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus, mit seitlicher Stützmauer Schindlerswerk 5
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. Obergeschoss Fachwerk verkleidet, ehemaliges Arbeiterwohnhaus des Blaufarbenwerks Schindlers Werk, mit Granit-Trockenmauern seitlich, im Kontext mit der Fabrik stehend, baugeschichtliche und sozialgeschichtliche Bedeutung

Auf hohem Sockel mit Gewölbekeller, seitlich von Granit-Trockenmauern begrenzt, EG massiv, Putzfaschen, Obergeschoss Fachwerk, verkleidet, originale Fensterachsen im EG und Obergeschoss, Krüppelwalmdach

08958576
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus, mit Hangstützmauern Schindlerswerk 6
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. Arbeiterwohnhaus des Blaufarbenwerks Schindlers Werk, im Kontext mit der Fabrik stehend, sozialgeschichtliche Bedeutung

Auf hohem verputztem Sockel mit Gewölbekeller, zweistöckiger Fachwerkbau, rundum verkleidet, originale Fenstergrößen, steiles Satteldach, Hangstützmauern: Granit- und Feldsteine

08958577
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus Schindlerswerk 7
(Karte)
1912 stattliches Gebäude in Formen zwischen Reformstil und traditioneller Schwarzwaldarchitektur, ehemals Wohnhaus für Verwaltungsangestellte des Blaufarbenwerks, Bestandteil des technischen Denkmalensembles Schindlers Werk, von bauhistorischem und ortsgeschichtlichem Wert

Über hohem granitquaderverkleidetem Hangsockel zweigeschossiger Putzbau, bauzeitlicher Rauhputz, einfache Putzfaschen um Fenster und Türen, bauzeitliche Fenster mit hölzernen Fensterläden (2000), zum Tal an jeder Gebäudeecke ein zweigeschossiger oktogonaler Kragerker mit eingestellten Ziersäulen, hölzernes Vordach und an einer Giebelseite zweigeschossiger Holzbalkon, zum Teil bauzeitlich verglast, mächtiges Krüppelwalmdach in der Art von Schwarzwaldhäusern, Giebelflächen verkleidet, originale Haustür und historische Holzbank

08958564
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Ehemaliges Gasthaus des Blaufarbenwerkes Schindlerswerk 8
(Karte)
1902 ursprünglich Gaststätte für die Arbeiter, später Werkskantine, Bestandteil des technischen Denkmalensembles Schindlers Werk, ortsgeschichtlich von Bedeutung

dreigeschossig mit halb freiliegendem Unter- und Kellergeschoss (Granitquader-Souterrain), nicht ausgebautes Dachgeschoss mit Kniestock und Hängesprengwerk für die Decke über Obergeschoss, Putzbau mit einfachen Schweizerstil-Motiven, flacher Mittelrisalit mit tief eingezogenem Eingang, bauzeitliche Haustür und Dachhaus mit schlichtem Ziergespärre, originale Segmentbogenfenster mit Kastendoppelfenstern (mit Galgen), verbretterter Drempelbereich, flachgeneigtes Satteldach mit weitem Dachüberstand
Im Kellergeschoss ehemals Vorrats- und Lagerräume, Erdgeschoss Gaststube, Küche und "Herrenzimmer" (Salonräume), im Obergeschoss Wohnräume und eine "Gaststube" (Vereinszimmer), Leerstand; die tragenden Wände aus Ziegelmauerwerk: im 1. und 2. Obergeschoss 38 cm dick, DG 24 cm stark
Kellergeschoss: Kappengewölbe
EG: Holzbalken mit Dielung, Einschub und Putzdecke
Obergeschoss ehemals von einer an zwei Längsträgern eines Sprengwerks hängenden Balkendecke überspannt, starke Verfallserscheinungen an Dachkonstruktionen und Holzbalkendecken

08958563
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Sachgesamtheit Blaufarbenfabrik »Schindlerswerk«, mit den Einzeldenkmalen: Herrenhaus (Kontor), Magazin, Labor, Kistenmacherei, Sägewerk, ehemaligem Maschinenhaus, Nassmühle, Entwässerung und Schlämmerei, Blaumühle, Fasspackerei und Trockenmühle, Mechanischer Werkstatt, Großer Hütte 1 und 2, Tonformerei und Sortiererei, Versand, Packerei, Schachtelhaus und zwei Schornsteinen Schindlerswerk 9
(Karte)
gegründet 1649 (Blaufarbenwerk) bedeutende Zeugnisse der frühen sächsischen Montanindustrie mit hoher technikhistorischer, baugeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Relevanz (Bezeichnung der Gebäudeteile nach neuzeitlichem Werksplan), ehemals wichtiger Standort der vormals autarken Farbenproduktion

Geschichte: 1649 Gründung des Blaufarbenwerks durch Erasmus Schindler, um 1700 eigene Werksschule, 1720 Neubau Brett- und Sägemühle, um 1763 bestand Schindlerswerk aus Herrenhaus, Faktorei, Faktorenwohnungen, Vorratshäusern, Niederlagen und einer Mahl- und Schneidemühle, 1855 Umwandlung in eine Ultramarinfabrik, Ende des 19. Jahrhunderts Neubau Beamtenwohnhäuser, eigene Elektroenergieversorgung, 1886 Neubau Holzschleiferei und Pappenfabrik, 1948 VVB „Lacke und Farben“, Leipzig, ab 1949 einziger Hersteller von Ultramarinblau in der DDR, 1987 Sortimentserweiterung durch Fertigung von Anstrichstoffen, nach 1990 GmbH „Ultramarinfabrik Schindlerswerk“ Sächsische Blaufarbenwerk GmbH, in Betrieb, Ofenhaus vor 2015 zur Ruine geworden.
Schutzgüter

  • A) Herrenhaus (Kontor) der bis 1855 Kobaltblau, danach Ultramarinblau herstellenden Fabrik: nach Brand des ursprünglichen Fachwerk-Obergeschoss Wiederherstellung in 2. Hälfte 19. Jh. als zweigeschossiger Putzbau mit sparsamer Putzgliederung durch profilierte Fenstergewände, Lisenen und Gurtbänder, spitzbogiges genutetes Portalgewände (um 1925), Satteldach mit zentralem Dachreiter und Zwerchhaus, im EG Kreuzgratgewölbe ohne Gurtbögen, zum Teil als mehrschiffige Hallen, bauzeitliche Eisentüren mit schlichten Bändern, Beschlägen und Schlössern, korbbogige Fensterlaibungen und Fenstervergitterung, historische Fenster, breites Treppenhaus.
  • B) Labor (ursprünglich wohl Torgebäude): im Kern 17. Jh., Außenbau verändert, zweigeschossiger Massivbau mit tiefansetzenden Kreuzgratgewölben in ehemaliger Durchfahrt und Nachbarraum, im Obergeschoss über ehemaliger Durchfahrt Kreuzgratgewölbe, korbbogige Fensterlaibungen und enorme Wandstärken.
  • C) Magazin: zweigeschossiger massiver Speicherbau des 17. Jh.? mit segmentbogigen Ladetüren, korbbogigen Laibungen in der Giebelseite und gewaltigen Wandstärken, traufseitig Ladetür im Obergeschoss mit Granitgewände, steiles Satteldach, verschiefert, im Innern ein großes Tonnengewölbe bis in den Dachstuhl, unterteilt von zwei schweren eingezogenen Balkendecken jeweils auf Granit-Konsolsteinen, Gebäudekonstruktion wohl von der Nickelhütte Aue, Blaufarbenwerk von 1635, übernommen.
  • D) Nassmühle/Ehemaliges Maschinenhaus (Wasserhaus), Sägewerk und Kistenmacherei: Putzbauten mit charakteristischen Rundbogenfenstern, flachgeneigte Satteldächer, mit metallener Radialsprossung und aufgeputzten Keilsteinen, im Innern des ehemaligen Wasserhauses bauzeitliche Türen von ca. 1855 und gotisierende gußeiserne Säulen, in der hangseitigen Wand zwei inzwischen zugesetzte Öffnungen für Wasserradwellen.
  • E) Entwässerung und Schlämmerei: 14-achsiger zweigeschossiger Putzbau mit Drempelgeschoss, flacher Mittelrisalit unter übergiebeltem Dachhaus, Fassadengliederung durch Rundbogenfenster im EG mit bauzeitlicher Radialsprossung und Kämpferband, Gurtbänder und -gesimse, Mittelrisalit mit einfacher Putzquaderung, flachgeneigtes Satteldach unter Schweizerstil-Einflüssen.
  • F) Blaumühle (ohne Aufzugsanbau): zweigeschossiger Putzbau mit zweiachsigem übergiebeltem Seitenrisalit und Thermenfenster, Fassadengliederung durch Lisenen und einfache Spiegel im Brüstungsbereich, schmale Gurtbänder aus glasierten Ziegeln, segmentbogige Fensterstürze aus Ziegel, historische Sprossenfenster, Drempel mit Schlitzfenstern, flachgeneigtes Satteldach.
  • G) Trockenmühle und Fasspackerei: dreigeschossiger traufständiger Putzbau mit Rundbogenfenster im EG, Gliederung durch Gurtgesimse und aufgeputzte, gequaderte Fensterumrandungen, bauzeitliche Fenster, neuzeitliche Einfahrten eingebrochen, flachgeneigtes Satteldach.
  • H) Große Hütte 1 und 2: eingeschossige Fabrikhallen unter Satteldächern mit hölzernem Dachstuhl, charakteristische Fassadengliederung durch Rundbogenfenster mit aufgeputzten Keilsteinen und bauzeitlicher Metall-Radialsprossung, im Innern Reihenbrennöfen aus Ziegel und Schamott-Tiegel zum Brennen von Ultramarinblau, über oktogonalem Sockel runde Esse aus Ziegel.
  • I) Packerei, Bäder und Versand: zweigeschossiger Putzbau über T-förmigem Grundriss, ehemals Rundbogenfenster mit gequaderten Archivolten aus Putz, Fassadengliederung durch genutete Ecklisenen, umlaufende Gurtbänder und -gesimse im EG auf Kämpferhöhe, flachgeneigtes Satteldach.
  • J) Schornstein: über quadratischem Sockel sich verjüngende, oktogonale Esse aus Ziegel mit runder Aufmauerung.
  • K) Wohnhaus (ehemals "Schachtelhaus"): stark sanierter dreigeschossiger Putzbau mit einfacher Fassadengliederung durch Gurtbänder und -gesimse, aufgeputzte Fenstergewände, flachgeneigtes Satteldach.
08958566
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus Schindlerswerk 10
(Karte)
Mitte 19. Jh. als sogenanntes Langes Haus Pferdestall des Blaufarbenwerkes, Bestandteil des technischen Denkmalensembles Schindlers Werk, mit ortsgeschichtlicher Bedeutung

Langgestreckter zweigeschossiger Massivbau auf Granitquadersockel, 15:3 Achsen, im vorderen Teil Garagen und Ladeneinbau, Granittürgewände mit Gesimsverdachung, einfache Putzgliederung, im Giebel zwei Rundbogenfenster mit originaler Verglasung (2000), Satteldach, Konsum (nach 1945)

08958560
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus Schindlerswerk 11
(Karte)
1. Hälfte 19. Jh. (Wohnhaus) altes Kutscherwohnhaus des Blaufarbenwerkes, Fachwerkbau von hoher Authentizität, Bestandteil des technischen Denkmalensembles Schindlers Werk, mit ortsgeschichtlicher und bauhistorischer Bedeutung

EG Ziegelstein, verputzt, Holztürgewände der 1920er Jahre, Obergeschoss Fachwerk, mit Ziegeln ausgefacht, originale Fenstergrößen, hinterer Teil verbrettert, an beiden Seiten extra verbretterter Aufgang zum Obergeschoss, Giebeldreieck verkleidet, Satteldach

08958574
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Fabrikantenvilla Schindlerswerk 12
(Karte)
um 1900 historisierende Klinkerfassade, mit Holzveranda, Bestandteil des Denkmalensembles Schindlers Werk, von bauhistorischem und ortsgeschichtlichem Wert

Eingeschossiger gelber Klinkerbau auf unregelmäßigem Grundriss, hohes Sockelgeschoss, Gliederung durch Lisenen und Gurtbänder, die hochrechteckigen Fenster mit profilierter Bedachung auf Konsolen, breites Kranzgesims mit Putzgliederung, originale hölzerne Veranda mit originaler Verglasung, Mansarddach mit stehenden Dachgaupen und runden Lukarnen aus Zinkblech

08958575
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Pappenfabrik (ehemals Papiermühle) der Blaufarbenfabrik »Schindlerswerk« Schindlerswerk 14
(Karte)
1886, im Kern wohl älter (Pappenfabrik) von der Hauptfabrik etwas abgelegener Bestandteil des technischen Denkmalensembles Schindlers Werk, mit bauhistorischer, technikgeschichtlicher und ortsgeschichtlicher Bedeutung 08958562
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Wohnhaus (Umgebinde) Teichstraße 10
(Karte)
1692 Dendro als Umgebindehaus für die Region seltenes Zeugnis bäuerlicher Fachwerk-Architektur in originalem Erscheinungsbild, baugeschichtlich von Bedeutung

EG massiv, Türstock aus Granit, Umgebinde rechts 2/2 Joche, Blockstube außen verputzt, hölzerne Fenstergewände, Kopfbänder verblattet, hohes Fachwerk-Obergeschoss über profilierter Schwelle und Stirnhölzern, Fenster verändert, verschiefert, steiles Satteldach, Ursprungsbau mit hinterer Abseite, bei Renovierung um 1935 Anbau im Heimatschutzstil: Bruchsteinmauerwerk mit holzverkleidetem Aufsatz und Satteldach, bauzeitliche Fenster und Türen, Einfriedung als landschaftstypischer Stengelzaun, große Linde als Hausbaum

08958569
 

Burkhardtsgrün

Bild Bezeichnung Lage Datierung Beschreibung ID
Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Gedenkstein (Karte) bez. 1857 Erinnerungsstein für E. W. T. Schulze, schlichtes Denkmal mit ortshistorischer Bedeutung

Hochrechteckiger Granitquader mit geschwärzter Inschrift: "E.W.T. Schulze 1857"

08958579
 


Meilenstein Meilenstein Hauptstraße 7 (gegenüber)
(Karte)
2. Hälfte 19. Jh. (Meilenstein) zum Kilometerstein umgearbeitet, verkehrsgeschichtliche Bedeutung

Ca. 1 m hoher, flacher Granitstein mit halbrundem Abschluss, Kilometer- und Ortsangaben schwarz nachgezogen, die Kanten abgeschrägt, Inschrift: "Schneeberg 7,3 km/ Neustädtel 5,6 km/ Eibenstock 6,5 km"

08958578
 


Direkt Bild zu diesem Denkmal hochladen Türstock eines Wohnhauses Hauptstraße 28
(Karte)
bez. 1823 Korbbogenportal, denkmalrelevanter Bestandteil eines Bauernhauses, kunsthandwerksgeschichtlicher Wert

Segmentbogiges Granitgewände mit einfacher Profilierung und Ohren, Kämpferplatten, Schlussstein bezeichnet "1823 C.S.F."

08958580
 

Anmerkungen

  1. Die Liste entspricht möglicherweise nicht dem aktuellen Stand der offiziellen Denkmalliste. Diese kann über die zuständigen Behörden eingesehen werden. Daher garantiert das Vorhandensein oder Fehlen eines Bauwerks oder Ensembles in dieser Liste nicht, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein eingetragenes Denkmal ist oder nicht. Eine verbindliche Auskunft erteilt das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen.

Quellen

Commons: Kulturdenkmale in Zschorlau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien