„Stabilisator (Automobil)“ – Versionsunterschied

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Eine andere Stabilisator-Bauform ist eine Biegefeder (Blattfeder), die mit ihren Enden am [[Radträger]] und in zwei auseinanderliegenden Punkten am Wagenkörper befestigt wird. Sie wird S-förmig verbogen. Sonst ist sie zugleich Teil der Fahrzeugfederung, wobei sie rechts-links-symmetrisch verbogen wird.
Eine andere Stabilisator-Bauform ist eine Biegefeder (Blattfeder), die mit ihren Enden am [[Radträger]] und in zwei auseinanderliegenden Punkten am Wagenkörper befestigt wird. Sie wird S-förmig verbogen. Sonst ist sie zugleich Teil der Fahrzeugfederung, wobei sie rechts-links-symmetrisch verbogen wird.

== Aktive Stabilisatoren ==

Härteverstellbare Stabilisatoren werden im Rennsport genutzt, um das [[Eigenlenkverhalten]] des Fahrzeugs für die jeweilige Strecke zu optimieren. Eine härtere Einstellung nur eines Stabilisators bewirkt eine Verschiebung der Bodenhaftung zur jeweils anderen Achse.
[[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] lässt sich beispielsweise durch eine härtere Einstellung an der Vorderachse oder eine weichere Einstellung an der Hinterachse korrigieren.

Weiterhin werden elektronisch kontrollierte, härteverstellbare Stabilisatoren heutzutage in Serienautos eingebaut, um das [[Wanken]] zu vermeiden ([[Wankstabilisierung]]). Der aktive Stabilisator wurde 1993 erstmals von [[Citroën]] im Modell [[Citroën Xantia#Xantia Activa|Xantia Activa]] eingeführt, einem Mittelklassewagen, der in Europa verkauft wurde. Das System SC.CAR (Systeme Citroën de Contrôle Actif du Roulis) verwendet einen Querstabilisator, dessen Torsion durch einen elektronisch geregelten Aktuator erhöht wird, wenn das Fahrzeug schnell durch Kurven fährt. Dadurch wird der Rollwinkel des Fahrzeugs stets auf 2 Grad begrenzt.<ref>{{cite web|url=http://www.xactiva.de/technik/sccar.html|title=Aktive Fahrwerks Stabilisierung|author=Oliver Weiß|date=|work=xactiva.de|accessdate=2016-03-18}}</ref>

Spätere technische Beispiele sind bei [[BMW]] der sogenannte ARS (Aktiver Roll-Stabilisator) in der Sonderausstattung Dynamic Drive<ref>http://www.bmw.com/com/de/insights/technology/technology_guide/articles/dynamic_drive.html?source=categories&article=dynamic_drive Dynamic Drive</ref> (alternative Bezeichnung Adaptive Drive<ref>http://www.bmw.com/com/de/insights/technology/technology_guide/articles/adaptive_drive.html Adaptive Drive</ref>, Active Roll Stabilization), bei [[Mercedes-Benz]] (Active Curve System)<ref>http://techcenter.mercedes-benz.com/de_DE/active_curve_system/detail.html ACTIVE CURVE SYSTEM</ref>, bei [[Porsche]] (Porsche Dynamic Chassis Control PDCC<ref>https://www.heise.de/autos/artikel/Gedaempfter-Wankelmut-Ideen-aus-der-Fahrwerkstechnik-445333.html Gedämpfter Wankelmut: Ideen aus der Fahrwerkstechnik </ref>), [[Lexus]] (Active Stabiliser System) oder [[Range Rover]] (Dynamic Response).

Generell strebt man aus Komfortgründen eine relativ weiche Radfederung an, hingegen aus Gründen der Fahrsicherheit und auch der Beladbarkeit eine relativ harte (und idealerweise höhenkorrigierende) Achsfederung.

== Ausgleichsfeder ==

Ein Stabilisator mit entgegengesetzter Funktion ist die sogenannte Ausgleichsfeder, die bei Fahrzeugen mit hinterer [[Pendelachse]] und [[Hinterradantrieb]] das [[Übersteuern (Fahrzeug)|Übersteuern]] verringern soll. Sie trägt zur Federung des Fahrzeugs nur bei gleichzeitiger Ein- oder Ausfederung beider Räder bei. Bei Wankneigung wird keine Federkraft erzeugt. Dadurch verlagert sich das abzustützende Wankmoment auf die Vorderachse, wodurch eine Untersteuertendenz erreicht wird. Bei folgenden Modellen wurde sie an der Hinterachse verwendet:

* als Drehstab (Z-Stab) im [[VW Käfer]] ab August 1966
* als Blattfeder im [[Porsche 356]] ab 1959
* als Schraubenfeder am zentralen Hinterachs-Gelenk im [[Mercedes-Benz W110]] oder
* als gashydraulische Baueinheit im [[Mercedes-Benz W108]] mit Niveau-Ausgleich.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{commonscat|Anti-roll bars|Stabilisator}}
{{commonscat|Anti-roll bars|Stabilisator}}
* [http://www.kfz-tech.de/Stabilisator.htm Ausführliche Darstellung der Stabilisatorfunktion]

== Einzelnachweise ==
<references />


[[Kategorie:Fahrwerkstechnik]]
[[Kategorie:Fahrwerkstechnik]]

Version vom 30. November 2017, 20:41 Uhr

Stabilisator an einer Vorderachse (Alfetta)

Der Stabilisator ist ein Federelement im Fahrwerk eines Automobils, das das bei Kurvenfahrt durch die Fliehkraft am Fahrzeugaufbau verursachte Wanken des Fahrzeugs – einer Drehbewegung um die Längsachse – mindert.

Bauarten und Funktionsweise

In der Regel ist der Stabilisator eine Drehstabfeder, das heißt ein Rundstahl mit gleichsinnig umgebogenen Enden (C-förmig, zwei Hebelarme), der die Räder einer Achse verbindet (siehe oben stehende Abbildung). Der gerade Mittelteil ist üblicherweise am Fahrzeugaufbau drehbar gelagert, und die beiden Hebelarme sind an die oder nahe der Radträger angekoppelt (siehe nebenstehende Abbildungen). Bei Starrachsen können Drehlagerung und Ankopplung vertauscht sein: Stabilisator-Mittelteil an der Achse, Hebelarme am Fahrzeugaufbau.

Die Reaktion auf das bei Kurvenfahren durch die Fliehkraft am Fahrzeugaufbau entstehende Drehmoment ist ein auf die bereits durch das Fahrzeuggewicht verformten Tragfedern wirkendes Kräftepaar. Die außen wirkende Kraft ist nach unten, die innere nach oben gerichtet; die äußeren Räder federn zusätzlich ein, die inneren weniger ein.

Bei Verwendung eines Stabilisators sind diese Federwege und die Neigung des Aufbaus kleiner. Die Hebelarme des Stabilisators werden einander entgegengesetzt mitgenommen, und der Stabilisator-Mittelteil wird tordiert. Die über die Hebel zusätzlich zwischen Fahrzeugaufbau und Radträgern wirkenden, aus der elastischen Tordierung stammenden Kräfte sind den aus dem Wank-Moment resultierenden Kräften (Kräftepaar) und untereinander entgegengerichtet. Sie mindern das “Einfedern” außen und das “Ausfedern” innen bzw. das Wanken.

Beim “Einfedern” bzw. “Ausfedern” beider Räder einer Achse, zum Beispiel beim „Bremsnicken“ (ein “Einfedern”), hat der Stabilisator keine Wirkung. Seine beiden Hebelarme werden in die gleiche Richtung mitgenommen.

Eine andere Stabilisator-Bauform ist eine Biegefeder (Blattfeder), die mit ihren Enden am Radträger und in zwei auseinanderliegenden Punkten am Wagenkörper befestigt wird. Sie wird S-förmig verbogen. Sonst ist sie zugleich Teil der Fahrzeugfederung, wobei sie rechts-links-symmetrisch verbogen wird.

Commons: Stabilisator – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien