„Pfarrkirchen“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
→Persönlichkeiten: erg - sort |
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
||
Zeile 32: | Zeile 32: | ||
Pfarrkirchen liegt an der [[B 388]], die vom 50 km entfernten [[Passau]] in die 125 km entfernte Landeshauptstadt [[München]] führt. Außerdem befindet sich die Stadt 65 km südlich von [[Straubing]], 30 km südwestlich von [[Vilshofen an der Donau]], 40 km westlich von [[Schärding]], 22 km nördlich von [[Braunau am Inn]] und 80 km von [[Salzburg]] entfernt. |
Pfarrkirchen liegt an der [[B 388]], die vom 50 km entfernten [[Passau]] in die 125 km entfernte Landeshauptstadt [[München]] führt. Außerdem befindet sich die Stadt 65 km südlich von [[Straubing]], 30 km südwestlich von [[Vilshofen an der Donau]], 40 km westlich von [[Schärding]], 22 km nördlich von [[Braunau am Inn]] und 80 km von [[Salzburg]] entfernt. |
||
Chris espertshuber wohnt in lerbing4 |
|||
=== Einwohner === |
=== Einwohner === |
Version vom 27. November 2017, 13:33 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 26′ N, 12° 56′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Rottal-Inn | |
Höhe: | 381 m ü. NHN | |
Fläche: | 52,35 km2 | |
Einwohner: | 13.694 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 262 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 84347 | |
Vorwahl: | 08561 | |
Kfz-Kennzeichen: | PAN, EG, GRI, VIB | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 77 138 | |
Stadtgliederung: | 95 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Stadtplatz 2 84347 Pfarrkirchen | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Beißmann (CSU) | |
Lage der Stadt Pfarrkirchen im Landkreis Rottal-Inn | ||
Pfarrkirchen ist die Kreisstadt des niederbayerischen Landkreises Rottal-Inn in Deutschland.
Wahrzeichen der Stadt sind die Wallfahrtskirche Gartlberg und das Wimmer-Ross auf dem Stadtplatz, das an die lange Pferdetradition der Stadt erinnert. Die Bronze-Plastik wurde 1942 von Hans Wimmer geschaffen und 1966 am Stadtplatz auf einem Backsteinsockel aufgestellt.
Geografie
Lage
Die Stadt liegt am Fluss Rott im Rottal. Der Hauptort zieht sich nördlich der Rott, über die Höhen des Galgenberg und des Gartlberg bis zum Reichenberg als homogene Bebauung.
Südlich der Rott schließt sich der Stadtteil Mooshof mit dem angrenzenden Gewerbe- und Industriegebiet an. Die übrigen Ortsteile liegen als Einzelorte in der Umgebung. Die Fläche ist von der land- und forstwirtschaftlichen Nutzung geprägt.
Pfarrkirchen liegt an der B 388, die vom 50 km entfernten Passau in die 125 km entfernte Landeshauptstadt München führt. Außerdem befindet sich die Stadt 65 km südlich von Straubing, 30 km südwestlich von Vilshofen an der Donau, 40 km westlich von Schärding, 22 km nördlich von Braunau am Inn und 80 km von Salzburg entfernt.
Chris espertshuber wohnt in lerbing4
Einwohner
Die Stadtgemeinde Pfarrkirchen hat mit ihren rund 12.500 Einwohnern – einschließlich Umgebung mit etwa 16.000 Einwohnern – das größte Einzugsgebiet im Landkreis. Zur Stadtgemeinde gehören die vormals eigenständigen Gemeinden Reichenberg mit ca. 2800, Untergrasensee mit ca. 1700 und Waldhof mit ca. 600 Einwohnern.
Stadtgliederung
Pfarrkirchen hat 95 Ortsteile:[2]
Geschichte
Bis zum 19. Jahrhundert
Das erste Mal urkundlich erwähnt wurde Pfarrkirchen als pharrachiricha Ende des 9. Jahrhunderts und ist demnach nach seiner Kirche benannt. Der Ort kam 1262 zusammen mit der Burg Reichenberg zum Herzogtum Niederbayern, und damit in den Besitz der Wittelsbacher. 1317 wurde es von den niederbayerischen Herzögen mit Marktrechten versehen und 1862 zur Stadt erhoben. Die Burg Reichenberg war Sitz des Vitztums „an der Rott“.
Durch die Eröffnung der „Rottalbahn“ von Neumarkt-Sankt Veit über Eggenfelden und Pfarrkirchen nach Pocking erhielt der Ort am 1. September 1879 Anschluss an das Eisenbahnnetz.
Kreisstadt
Seit der Gebietsreform, die am 1. Juli 1972 in Kraft trat, ist Pfarrkirchen die Kreisstadt des Landkreises Rottal-Inn.
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1972 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Reichenberg, Untergrasensee und Waldhof eingegliedert.[3]
Politik
Stadtrat und Bürgermeister
Zusammensetzung des Stadtrates in der Legislaturperiode 2014–2020:[4]
Partei / Liste | CSU | Freie Wähler | SPD | JL-BL |
Sitze | 11 | 6 | 4 | 3 |
Stimmenanteil | 45,84 % | 22,92 % | 18,15 % | 13,10 % |
1. Bürgermeister der Kreisstadt Pfarrkirchen ist seit dem 1. Mai 2014 Wolfgang Beißmann (CSU). Er setzte sich in der Stichwahl am 30. März 2014 mit 58,7 % gegen seinen Konkurrenten Horst Lackner (Freie Wähler) durch. Beißmann ist Nachfolger von Georg Riedl (CSU), der aus Altersgründen bei der Kommunalwahl 2014 nicht mehr antreten konnte und 24 Jahre lang an der Spitze der Stadt stand.
Städtepartnerschaften
Pfarrkirchen pflegt Partnerschaften mit
- St. Rémy de Provence (Provence) in Frankreich, seit 1991
- den Gemeinden des Luzerner Rottals: Ruswil, Ettiswil, Buttisholz und Grosswangen, seit 1997
- San Vincenzo in Italien, seit 1998
Losere Partnerschaften gibt es mit den beiden österreichischen Gemeinden namens Pfarrkirchen: Pfarrkirchen bei Bad Hall und Pfarrkirchen im Mühlkreis.
Sehenswürdigkeiten
Wahrzeichen der Stadt sind die ‚Wallfahrtskirche Gartlberg‘ und das ‚Wimmer-Ross‘.
- Stadtbefestigung: Der Stadtkern ist von einer Kastanienallee umgeben, die auf der Krone des Ringwalls der alten Befestigungsanlage angelegt wurde. Der nordöstlich gelegene, ca. 115 Meter lange Stadtweiher ist ebenfalls ein Relikt der damaligen Befestigung. Diese bestand aus der Stadtmauer, dem Wassergraben, dem Wehrwall und dem Vorgraben. Vor allem im westlichen Teil der Ringallee ist die Stadtbefestigung mit Mauer, Turm und Schanzanlage am besten erhalten.
- Stadtpfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus: Die Stadtpfarrkirche St. Simon und Judas Thaddäus aus dem frühen 14. Jahrhundert prägt das Stadtbild der Altstadt. Die zunächst im romanischen Stil erbaute Kirche wurde im 15. Jahrhundert im Stil der Spätgotik in eine dreischiffige Kirche umgebaut. Weitere Umbauten fanden 1860 und 1971 statt. Die Pfarrkirche hat einen 67 m hohen Kirchturm. Ursprünglich war die Kirche zweitürmig, der südliche Turm brannte 1648 aus und wurde abgetragen.
- Altes Rathaus: Das barocke alte Rathaus (um 1500 erbaut) besitzt einen achteckigen Kuppelturm mit Uhr und Glocke.
- Neues Rathaus: Der im klassizistischen Stil gehaltene Massivbau war wegen seiner unverwechselbaren Fenster Teil einer Wette in der Fernsehsendung Wetten, dass..?.
- Stadtplatz: Am Stadtplatz zeigen die Wohnbauten aus dem 16. bis 18. Jahrhundert - weitab vom eigentlichen Kerngebiet - den Inn-Salzach-Stil: Vor Grabendächern liegen horizontal abschließende Fassaden. Viele dieser Gebäude beherbergen Marien- oder Heiligenfiguren in außenliegenden Mauernischen. Diese wurden nach der Belagerung durch das österreichische Infanterieregiment Nr. 49 des General Bernklau[5] an den Gebäuden angebracht, die im österreichischen Erbfolgekrieg durch dessen Beschuss mit erhitzten Kanonenkugeln unversehrt blieben. Einige dieser Kugeln sind neben dem Haupteingang der Gartlbergkirche als Votivgabe zu sehen.
- Trabrennbahn: In Pfarrkirchen befindet sich die älteste Trabrennbahn Bayerns. Sie wurde am 22. September 1895 eröffnet. Neben den an Pfingsten stattfindenden Trabrennen werden auch hochklassige, internationale Sandbahnrennen ausgerichtet.
- Wimmer-Ross: Das Wimmer-Ross auf dem Stadtplatz, eine 1966 aufgestellte Bronze-Plastik von Hans Wimmer, erinnert an die lange Pferdetradition der Stadt. Die Skulptur wurde 1942 vollendet und war bis 1966 nicht installiert. Erst auf Initiative des Künstlers und des damaligen Landrates des Landkreises Pfarrkirchen Oswald, wurden Gelder für das Fundament und die backsteinerne Verblendung gesammelt, bzw. Zuschüsse vom Freistaat und des Landkreises gegeben. Hans Wimmer stellte die Plastik dafür unentgeltlich zur Verfügung. Der Hengst zeigt in naturalistischer Formung eine auf den ersten Blick untypische Gangart. Unter dem Gesichtspunkt, dass der Hengst mit dem rechten Vorderhuf auf ein Schild steigen möchte, stimmen Lauf und Hufhaltung wieder zusammen - eine Momentaufnahme weniger zehntel Sekunden, die für den weniger geübten Pferdekenner häufig verwirrend ist.
- Marienwallfahrtskirche: Die Marienwallfahrtskirche auf dem Gartlberg wurde zwischen 1661 und 1715 im barocken Stil erbaut. Sie beherbergt neben üppigem Kircheninventar eine Vielzahl von Votivgaben, die einen guten Überblick über die Stadthistorie geben. Von der Stadt bis zur Kirche auf dem Gartlberg führt ein Kreuzweg mit 15 Stationen.
- Sender Pfarrkirchen: Der Sendemast der Deutschen Telekom AG für UKW und TV, mit einer Höhe von 164 Metern gehört zur Gemeinde Postmünster, prägt aber die südliche Horizontlinie der Stadt.
- Die Pfarrkirchner „Wall-Street“: Um 1800 verlor der Befestigungswall seine Bedeutung, da die Mauer durch die Veränderung der Kriegsführung (moderne Waffen) keinen Schutz mehr bot und die ansteigende Zahl der Bevölkerung innerhalb der Mauern keinen Platz mehr fand. 1803 wurden 365 Obstbäume auf dem alten Befestigungswall angepflanzt.
Zwischenzeitlich durch Pappeln (1828) ergänzt, entstand 1876 die auch jetzt noch bestehende Kastanienallee, die im wahrsten Sinne des Wortes die Pfarrkirchner „Wall-Street“ bildet. 1905 wurden beim Bau der Höheren Landwirtschaftsschule (Gymnasium) die Wassergräben aufgeschüttet. Reste des Stadtgrabens sind am Stadtweiher zu sehen. Die Friedenseiche an der Südostecke wurde 1871 gepflanzt.
Siehe auch: Liste der Baudenkmäler in Pfarrkirchen
Wirtschaft und Infrastruktur
In Pfarrkirchen sind zahlreiche klein- und mittelständische Betriebe angesiedelt. Neben dem größten Möbelhaus der Region ist die Stadt auch Produktionsstandort großer Lebensmittelvermarkter. Zusammen mit einem Unternehmen zur Formteilveredelung sowie einem Holzverarbeiter bilden sie die größeren Produktionsbetriebe.
Daneben gibt es eine Vielzahl an Groß- und Einzelhandelsbetrieben sowie leistungsfähigen Handwerksfirmen mit teilweise hochspezialisierten Berufsbildern oder überregionaler Bedeutung.
Einen weiteren wichtigen Arbeitgeber stellen die zahlreichen Ämter, Behörden und Schulen dar. Neben den Verwaltungseinrichtungen von Kreis und Kommune sind auch Dienststellen des Landes und Bundes vertreten.
Pfarrkirchen ist auch Standort eines geriatrisch spezialisierten Krankenhauses mit über 160 Betten.
Bildung
Der Schulstandort Pfarrkirchen umfasst neben Grund-, Mittel- und Realschule auch ein Gymnasium mit angeschlossenem Internat, eine sonderpädagogische Einrichtung und eine Fach- und Berufsoberschule. Pfarrkirchen ist Berufsschulstandort und besitzt eine Landwirtschaftsschule sowie verschiedene Berufsfachschulen mit überregionaler Bedeutung.
Zum Wintersemester 2015/16 nimmt die Außenstelle der TH Deggendorf in Pfarrkirchen ihren Betrieb auf. Den zurzeit beiden Studienangeboten „Bachelor International Tourism Management/Health & Medical Tourism“ und „Medical Informatics“ sollen in wenigen Jahren ein Studium im Bereich der Energietechnik folgen.
Verkehr
- Luft: Der Flugplatz Pfarrkirchen liegt zwischen Pfarrkirchen und Eggenfelden.
- Bahn: Die Bahnstrecke Passau–Neumarkt-Sankt Veit wird heute durch die Südostbayernbahn (Infrastruktur und Personenverkehr) sowie durch DB Cargo (Güterverkehr) betrieben.
- Straße: Pfarrkirchen liegt an der B 388, 50 km von Passau, und 125 km von München entfernt.
- Bus: Der Pfarrkirchner Stadtbus fährt zu den verschiedenen Stadtteilen Pfarrkirchens.
Persönlichkeiten
- Ehrenbürger:
- Söhne und Töchter:
- Nikolaus Staudacher (1660–1736), Jesuit, Beichtvater bzw. Berater der Pfälzer Kurfürstin Elisabeth Amalia und ihres Sohnes Karl III. Philipp
- Georg Sebastian Plinganser (1681 lt. Taufbuch Postmünster –1738), Anführer im bayerischen Volksaufstand 1705–1706
- Adolf von Doß (1825–1886); adeliger Jesuit, Schriftsteller und Komponist
- Hans Wimmer (1907–1992), Bildhauer
- Anna Wimschneider (1919–1993), bayerische Bäuerin und Schriftstellerin
- Franz Xaver Eder (1925–2013), Bischof von Passau
- Hans F. Nöhbauer (1929–2014), Journalist und Schriftsteller
- Erich Kiesl (1930–2013), bayerischer Politiker (CSU) und Münchner Oberbürgermeister (1978–1984)
- Bernhard Dilling, auch Hadti Dilling (1932–1994), Bühnenbildner, Maler, Grafiker und Bildhauer
- Konrad (Conny) Wirnhier (1937–2002), Olympiasieger 1972 (Skeet-Schießen)
- Georg Paul Hefty (* 1947), Redakteur der FAZ
- Walter Leitner (* 1963), Chemiker und Hochschullehrer
- Andreas Artur Reichelt (* 1977), Schriftsteller
- Romy (* 1989), volkstümliche Schlagersängerin und Moderatorin
Einzelnachweise
- ↑ Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ bayerische-landesbibliothek-online.de
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 552.
- ↑ Wahlenportal Stadt Pfarrkirchen
- ↑ Constantin von Wurzbach: Bärnklau, Johann Leopold Freiherr zu Schönreith. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 1. Theil. Universitäts-Buchdruckerei L. C. Zamarski (vormals J. P. Sollinger), Wien 1856, S. 117 (Digitalisat).
Weblinks
- Webseite der Stadt
- Verein zur Förderung der Pfarrkirchner Städtepartnerschaften
- Eintrag zum Wappen von Pfarrkirchen in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Pfarrkirchen: Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik (PDF; 1,24 MB)