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Bormanns Eltern lebten in Ruhland, der Vater war ein talentierter Bildhauer und wurde deshalb von der [[Schönburg (Adelsgeschlecht)#Linien#Fürstliche Linie#1. Ast: Schönburg-Waldenburg|Schönburg-Waldenburgischen Herrschaft]] beauftragt. Horst Bormann selbst kartierte nach dem Zweiten Weltkrieg im damaligen Land Brandenburg Pflanzen und fand dadurch zur Naturfotografie. Zuerst war er als [[Neulehrer]] in Bernsdorf und Wiednitz tätig. Später spezialisierte er sich auf das Fach Biologie, das er dann an der [[Geschwister-Scholl-Schule (Ruhland)|Geschwister-Scholl-Schule in Ruhland]] unterrichtete.
Bormanns Eltern lebten in Ruhland, der Vater war ein talentierter Bildhauer und wurde deshalb von der [[Schönburg (Adelsgeschlecht)#Linien#Fürstliche Linie#1. Ast: Schönburg-Waldenburg|Schönburg-Waldenburgischen Herrschaft]] beauftragt. Horst Bormann selbst kartierte nach dem Zweiten Weltkrieg im damaligen Land Brandenburg Pflanzen und fand dadurch zur Naturfotografie. Zuerst war er als [[Neulehrer]] in Bernsdorf und Wiednitz tätig. Später spezialisierte er sich auf das Fach Biologie, das er dann an der [[Geschwister-Scholl-Schule (Ruhland)|Geschwister-Scholl-Schule in Ruhland]] unterrichtete.


Als Pädagoge und Biologielehrer baute er den Fachbereich Biologie an der Geschwister-Scholl-Schule mit großem Engagement auf und bezog immer die Schüler dabei ein. Zusätzlich zum Unterricht leitete er Schüler-Arbeitsgemeinschaften (unter anderem ''Junge Botaniker''<ref>Horst Bormann: „Junge Botaniker“ - Arbeitsgemeinschaft an der Geschwister-Scholl-Schule Ruhland, Tagebuch 1953-1956</ref> und ''Junge Imker''). Noch 2017 wurden Präparate und Modelle, die er mit Schülern angefertigt hat, im Fachraum ausgestellt und zum Teil im Unterricht genutzt. Schüler erhielten auch und zum Teil besonders über die Ferien konkrete Aufgabenund erledigten diese eigenverantwortlich. Er leitete nicht nur die Arbeit, sondern vermittelte moralische und ethische Grundbegriffe, wie Aufrichtigkeit und Verantwortung. Dabei zeigte er auch großes Organisationstalent - alles war geplant und wurde dann auch kontrolliert. Auch die Eltern der Schüler wurden mit einbezogen.<ref>Befragung des ehemaligen Schuldirektors Gisbert Büttner am 18. November 2017 durch Wilhelm Zimmerling</ref>
Als Pädagoge und Biologielehrer baute er den Fachbereich Biologie an der Geschwister-Scholl-Schule mit großem Engagement auf und bezog immer die Schüler dabei ein. Zusätzlich zum Unterricht leitete er Schüler-Arbeitsgemeinschaften (unter anderem ''Junge Botaniker''<ref>Horst Bormann: „Junge Botaniker“ - Arbeitsgemeinschaft an der Geschwister-Scholl-Schule Ruhland, Tagebuch 1953-1956</ref> und ''Junge Imker''). Noch 2017 wurden Präparate und Modelle, die er mit Schülern angefertigt hat, im Fachraum ausgestellt und zum Teil im Unterricht genutzt. Schüler erhielten auch und zum Teil besonders über die Ferien konkrete Aufgaben und erledigten diese eigenverantwortlich. Er leitete nicht nur die Arbeit, sondern vermittelte moralische und ethische Grundbegriffe wie Aufrichtigkeit und Verantwortung. Dabei zeigte er auch großes Organisationstalent alles war geplant und wurde dann auch kontrolliert. Auch die Eltern der Schüler wurden mit einbezogen.<ref>Befragung des ehemaligen Schuldirektors Gisbert Büttner am 18. November 2017 durch Wilhelm Zimmerling</ref>


Als sein Lebenswerk betrachtete Horst Bormann den von ihm „aus dem Nichts geschaffenen“ [[Schulgarten]] an der Hartwigstraße. „Dieses Ensemble mit den wichtigsten heimischen Pflanzenarten, einem Terrarium, der großen Vogelvoliere sowie dem Bienenhaus war so interessant, dass selbst das DDR-Fernsehen dort eine Woche lang filmte”, erinnerte er sich im Ruhestand nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|politischen Wende]]. Er hätte im Sommer mehrere Wochen in den Urlaub fahren können und bei der Rückkehr kein Unkrauthälmchen vorgefunden. “Die Schüler haben richtig für ihren Garten gebrannt”, sagte er. Das ließ erst nach, als er sich infolge gesundheitlicher Probleme ab den 1980er-Jahren nicht mehr so um sein Lieblingsprojekt kümmern konnte.<ref>Torsten Richter-Zippack (trt1): [https://www.lr-online.de/lausitz/senftenberg/schulgaertner-lehrer-heimatfotograf_aid-3403487 ''Schulgärtner, Lehrer, Heimatfotograf'']. In: ''Lausitzer Rundschau'', Ausgabe Senftenberg, 26. Januar 2015, abgerufen am 17. November 2017</ref> DDR-weit bekannt wurde der Schulgarten und damit auch Bormann 1956 durch einen Zeitungsartikel in „[[Neues Deutschland]]“. Das Fernsehen der DDR brachte 1957 den ersten Bericht, der Schulgarten wurde zum Musterschulgarten im [[Kreis Senftenberg]] erklärt, Vorzeigeobjekt im [[Bezirk Cottbus]] und DDR-weit Konsultationsgarten.<ref>Schriftverkehr (Schul-Archiv-Akte „Schulgarten der POS Ruhland“) 15. Februar 1957, Mitteilung des staatlichen Rundfunkkomitees der DDR, Deutscher Fernsehfunk</ref>
Als sein Lebenswerk betrachtete Horst Bormann den von ihm „aus dem Nichts geschaffenen“ [[Schulgarten]] an der Hartwigstraße. „Dieses Ensemble mit den wichtigsten heimischen Pflanzenarten, einem Terrarium, der großen Vogelvoliere sowie dem Bienenhaus war so interessant, dass selbst das DDR-Fernsehen dort eine Woche lang filmte”, erinnerte er sich im Ruhestand nach der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|politischen Wende]]. Er hätte im Sommer mehrere Wochen in den Urlaub fahren können und bei der Rückkehr kein Unkrauthälmchen vorgefunden. “Die Schüler haben richtig für ihren Garten gebrannt”, sagte er. Das ließ erst nach, als er sich infolge gesundheitlicher Probleme ab den 1980er-Jahren nicht mehr so um sein Lieblingsprojekt kümmern konnte.<ref>Torsten Richter-Zippack (trt1): [https://www.lr-online.de/lausitz/senftenberg/schulgaertner-lehrer-heimatfotograf_aid-3403487 ''Schulgärtner, Lehrer, Heimatfotograf'']. In: ''Lausitzer Rundschau'', Ausgabe Senftenberg, 26. Januar 2015, abgerufen am 17. November 2017</ref> DDR-weit bekannt wurden der Schulgarten und damit auch Bormann 1956 durch einen Artikel in der Tageszeitung „[[Neues Deutschland]]“. Das Fernsehen der DDR brachte 1957 den ersten Bericht, der Schulgarten wurde zum Musterschulgarten im [[Kreis Senftenberg]] erklärt, Vorzeigeobjekt im [[Bezirk Cottbus]] und DDR-weit Konsultationsgarten.<ref>Schriftverkehr (Schul-Archiv-Akte „Schulgarten der POS Ruhland“) 15. Februar 1957, Mitteilung des staatlichen Rundfunkkomitees der DDR, Deutscher Fernsehfunk</ref>


Bormann wirkte auch als Landschaftsgärtner. Davon berichteten DDR-Fachzeitschriften<ref>Schriftverkehr (Schul-Archiv-Akte „Schulgarten der POS Ruhland“) 27. September 1956, Auftrag des Verlages ''Volk und Wissen'' der DDR</ref>, in Ruhland pflegten Schüler von 1966 bis 1978 unter seiner Leitung die Anlagen am [[Geschwister-Scholl-Weg]].<ref>[http://www.parkaktiv-ruhland.de/park_05.htm eigene mündliche Recherche des Parkaktivvorsitzenden – in parkaktiv-interen Aufzeichnungen, später übertragen auf Homepage] und in ''Pflegekonzeption'': deren Überarbeitung 1996/97 enthielt die Angaben, ist nach Aussage des Bürgermeisters im Amtsarchiv verschollen</ref>
Bormann wirkte auch als Landschaftsgärtner. Davon berichteten DDR-Fachzeitschriften<ref>Schriftverkehr (Schul-Archiv-Akte „Schulgarten der POS Ruhland“) 27. September 1956, Auftrag des Verlages ''Volk und Wissen'' der DDR</ref>, in Ruhland pflegten Schüler von 1966 bis 1978 unter seiner Leitung die Anlagen am [[Geschwister-Scholl-Weg]].<ref>[http://www.parkaktiv-ruhland.de/park_05.htm eigene mündliche Recherche des Parkaktivvorsitzenden – in parkaktiv-interen Aufzeichnungen, später übertragen auf Homepage] und in ''Pflegekonzeption'': deren Überarbeitung 1996/97 enthielt die Angaben, ist nach Aussage des Bürgermeisters im Amtsarchiv verschollen</ref>

Version vom 21. November 2017, 02:31 Uhr

Datei:Horst Bormann 19...jpg
Foto Horst Bormann, etwa 19..

Horst Bormann (* 28. Februar 1928 in Ruhland; † 28. Oktober 2015 in Ruhland) war ein deutscher Lehrer, Naturfotograf und Hobbyhistoriker. Unter seiner Leitung wurde der Ruhlander Schulgarten DDR-weit bekannt und ein Vorzeige-Objekt.

Leben

Bormanns Eltern lebten in Ruhland, der Vater war ein talentierter Bildhauer und wurde deshalb von der Schönburg-Waldenburgischen Herrschaft beauftragt. Horst Bormann selbst kartierte nach dem Zweiten Weltkrieg im damaligen Land Brandenburg Pflanzen und fand dadurch zur Naturfotografie. Zuerst war er als Neulehrer in Bernsdorf und Wiednitz tätig. Später spezialisierte er sich auf das Fach Biologie, das er dann an der Geschwister-Scholl-Schule in Ruhland unterrichtete.

Als Pädagoge und Biologielehrer baute er den Fachbereich Biologie an der Geschwister-Scholl-Schule mit großem Engagement auf und bezog immer die Schüler dabei ein. Zusätzlich zum Unterricht leitete er Schüler-Arbeitsgemeinschaften (unter anderem Junge Botaniker[1] und Junge Imker). Noch 2017 wurden Präparate und Modelle, die er mit Schülern angefertigt hat, im Fachraum ausgestellt und zum Teil im Unterricht genutzt. Schüler erhielten auch und zum Teil besonders über die Ferien konkrete Aufgaben und erledigten diese eigenverantwortlich. Er leitete nicht nur die Arbeit, sondern vermittelte moralische und ethische Grundbegriffe wie Aufrichtigkeit und Verantwortung. Dabei zeigte er auch großes Organisationstalent – alles war geplant und wurde dann auch kontrolliert. Auch die Eltern der Schüler wurden mit einbezogen.[2]

Als sein Lebenswerk betrachtete Horst Bormann den von ihm „aus dem Nichts geschaffenen“ Schulgarten an der Hartwigstraße. „Dieses Ensemble mit den wichtigsten heimischen Pflanzenarten, einem Terrarium, der großen Vogelvoliere sowie dem Bienenhaus war so interessant, dass selbst das DDR-Fernsehen dort eine Woche lang filmte”, erinnerte er sich im Ruhestand nach der politischen Wende. Er hätte im Sommer mehrere Wochen in den Urlaub fahren können und bei der Rückkehr kein Unkrauthälmchen vorgefunden. “Die Schüler haben richtig für ihren Garten gebrannt”, sagte er. Das ließ erst nach, als er sich infolge gesundheitlicher Probleme ab den 1980er-Jahren nicht mehr so um sein Lieblingsprojekt kümmern konnte.[3] DDR-weit bekannt wurden der Schulgarten und damit auch Bormann 1956 durch einen Artikel in der Tageszeitung „Neues Deutschland“. Das Fernsehen der DDR brachte 1957 den ersten Bericht, der Schulgarten wurde zum Musterschulgarten im Kreis Senftenberg erklärt, Vorzeigeobjekt im Bezirk Cottbus und DDR-weit Konsultationsgarten.[4]

Bormann wirkte auch als Landschaftsgärtner. Davon berichteten DDR-Fachzeitschriften[5], in Ruhland pflegten Schüler von 1966 bis 1978 unter seiner Leitung die Anlagen am Geschwister-Scholl-Weg.[6]

Die Naturfotografie setzte Bormann noch lange in seinem Ruhestand fort. Seine Vorträge mit zusammengestellten Fotos in Kombination mit heimatkundlichen Recherchen und naturkundlichen Themen waren beliebt und lokal berühmt.[7]

Werke (Auswahl)

  • Artikel über die Schulgartenarbeit in „Neues Deutschland“ August 1956[8]
  • Artikel „Zur Schulgartenarbeit in unserer zehnklassigen polytechnischen Oberschule“ in „Biologie in der Schule“, 8. Jg., 1959, Heft 9, S. 394-402
  • Artikel „Einst Wildnis, heute Paradies“ in „Elternhaus und Schule“, 16. Jg. 1967, Heft 9, S. 12-13
  • Artikel in „Werkunterricht“, Verlag Volk und Wissen, 1. Jg. 1957, Heft 1[9]
  • Berichte über Versuche mit verschiedenen Nutzpflanzen und Gehölzen (u. a. Pappelsorten) an die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften und das Institut für Forstwissenschaften der DDR, 11. Oktober 1957

Einzelnachweise

  1. Horst Bormann: „Junge Botaniker“ - Arbeitsgemeinschaft an der Geschwister-Scholl-Schule Ruhland, Tagebuch 1953-1956
  2. Befragung des ehemaligen Schuldirektors Gisbert Büttner am 18. November 2017 durch Wilhelm Zimmerling
  3. Torsten Richter-Zippack (trt1): Schulgärtner, Lehrer, Heimatfotograf. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 26. Januar 2015, abgerufen am 17. November 2017
  4. Schriftverkehr (Schul-Archiv-Akte „Schulgarten der POS Ruhland“) 15. Februar 1957, Mitteilung des staatlichen Rundfunkkomitees der DDR, Deutscher Fernsehfunk
  5. Schriftverkehr (Schul-Archiv-Akte „Schulgarten der POS Ruhland“) 27. September 1956, Auftrag des Verlages Volk und Wissen der DDR
  6. eigene mündliche Recherche des Parkaktivvorsitzenden – in parkaktiv-interen Aufzeichnungen, später übertragen auf Homepage und in Pflegekonzeption: deren Überarbeitung 1996/97 enthielt die Angaben, ist nach Aussage des Bürgermeisters im Amtsarchiv verschollen
  7. Jana Wieduwilt: Ich will doch nicht einrosten. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 12. September 2005, abgerufen am 17. November 2017
  8. Schriftverkehr (Schul-Archiv-Akte „Schulgarten der POS Ruhland“) 17. August 1956, Mitteilung der Poststelle des Zentralkomitees der SED
  9. Schriftverkehr (Schul-Archiv-Akte „Schulgarten der POS Ruhland“) 27. September 1956, Artikel-Anforderung durch den Verlag Volk und Wissen
Commons: Horst Bormann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Schulgarten Ruhland – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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