„Frikandeau“ – Versionsunterschied

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'''Frikandeau''' ist die Bezeichnung für die in der [[Keule (Fleisch)|Keule]] liegende [[Nuss (Fleisch)|Nuss]] oder der [[Unterschale]]<ref>''[[Herings Lexikon der Küche]].'' 25. Auflage. Fachbuchverlag Pfannenberg, Haan-Gruiten 2016, ISBN 978-3-86820-344-8.</ref><ref>[http://www.fleisch-teilstuecke.at/tsdetail-kalb/fts/3116/3000.3002.3100.3110/ Darstellung des Zuschnitts für Kalb bei fleisch-teilstücke.at]</ref> des [[Kalb]]es.<ref>[[Erhard Gorys]]: ''Das neue Küchenlexikon''. dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-36245-0.</ref> Der [[Französische Sprache|französische]] Begriff dafür ist '''Fricandeau de veau''', und wird in dieser Form oder als Deminutiv häufig verwendet. Ebenso bezeichnet man die Teile von [[Schweinekeule]]<ref>[http://www.fleisch-teilstuecke.at/tsdetail-schwein/fts/2143/2000.2100/ Darstellung des Zuschnitts für Schwein bei fleisch-teilstücke.at]</ref> und Hirschfleisch entsprechend. Das Fleisch eignet sich in erster Line zum [[Braten (Garmethode)|Braten]] oder [[Schmoren]]. Das Fridkandeau kann als [[Braten (Gericht)|Bratenstück]] oder dünn geschnitten für [[Schnitzel]] und [[Roulade]]n verwendet werden.
'''Frikandeau''' ist die Bezeichnung für die in der [[Keule (Fleisch)|Keule]] liegende [[Nuss (Fleisch)|Nuss]] oder die [[Unterschale]]<ref>''[[Herings Lexikon der Küche]].'' 25. Auflage. Fachbuchverlag Pfannenberg, Haan-Gruiten 2016, ISBN 978-3-86820-344-8.</ref><ref>[http://www.fleisch-teilstuecke.at/tsdetail-kalb/fts/3116/3000.3002.3100.3110/ Darstellung des Zuschnitts für Kalb bei fleisch-teilstücke.at]</ref> des [[Kalb]]es.<ref>[[Erhard Gorys]]: ''Das neue Küchenlexikon''. dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-36245-0.</ref> Der [[Französische Sprache|französische]] Begriff dafür ist '''fricandeau de veau'''. Ebenso bezeichnet man die Teile der [[Schweinekeule]]<ref>[http://www.fleisch-teilstuecke.at/tsdetail-schwein/fts/2143/2000.2100/ Darstellung des Zuschnitts für Schwein bei fleisch-teilstücke.at]</ref> und der Hirschkeule (französisch ''fricandeau de porc'' bzw. ''fricandeau de cerf''). Das Fleisch eignet sich in erster Linie zum [[Braten (Garmethode)|Braten]] oder [[Schmoren]]. Das Frikandeau kann als [[Braten (Gericht)|Bratenstück]] (oft gespickt) oder dünn geschnitten für [[Schnitzel]] und [[Roulade]]n verwendet werden.

== Wortherkunft ==
Der Begriff ''Frikandeau'' entstand Ende des 17. bis Anfang des 18. Jahrhunderts, doch ist der Entlehnungsvorgang im einzelnen unklar (lat. ''frigere'', braten, rösten / mnd. ''vricken'' rösten, backen / altfr. ''frique'', got. ''friks''). <ref>{{Internetquelle|autor=Dr. Alexander Geyken, Dr. Lothar Lemnitzer|url=https://www.dwds.de/wb/Frikandeau|titel=Frikandeau|werk=Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Jägerstr. 22/23, D-10117 Berlin|hrsg=Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften|datum=|zugriff=2017-09-26|sprache=}}</ref> Zu Beginn war das ''Frikandeau'' eine Speise auf den Tafeln der Adligen, kam dann später in die bürgerlichen Küchen und ab dem 19. Jahrhundert auch auf die Menükarten edler Restaurants.<ref>{{Literatur|Autor=Günther Drosdowski|Titel=Etymologie: Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache|Hrsg=Dudenverlag|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=|Datum=1997|Seiten=|ISBN=9783411209071}}</ref> Die ursprüngliche Zubereitung war aus Kalbfleisch, daher spricht man bis heute beim Begriff ''Frikandeau'' in erster Reihe von der Kalbsnuss. <ref>{{Literatur|Autor=Gabriele Hoppe|Titel=Arbeitspapiere und Materialien zur deutschen Sprache|Hrsg=IDS - Institut für deutsche Sprache|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=|Ort=Mannheim|Datum=März 2007|Seiten=|ISBN=978-3-937241-18-0}}</ref> <ref>{{Literatur|Autor=Franz Harder|Titel=Werden und Wandern unserer Wörter. Etymologische Plaudereien|Hrsg=|Sammelwerk=|Band=|Nummer=|Auflage=|Verlag=Abenteuerverlag Pockau|Ort=|Datum=2017|Seiten=|ISBN=978-3-7431-0975-9}}</ref>


== Andere Bedeutungen ==
== Andere Bedeutungen ==

Version vom 26. September 2017, 21:32 Uhr

Frikandeau ist die Bezeichnung für die in der Keule liegende Nuss oder die Unterschale[1][2] des Kalbes.[3] Der französische Begriff dafür ist fricandeau de veau. Ebenso bezeichnet man die Teile der Schweinekeule[4] und der Hirschkeule (französisch fricandeau de porc bzw. fricandeau de cerf). Das Fleisch eignet sich in erster Linie zum Braten oder Schmoren. Das Frikandeau kann als Bratenstück (oft gespickt) oder dünn geschnitten für Schnitzel und Rouladen verwendet werden.

Wortherkunft

Der Begriff Frikandeau entstand Ende des 17. bis Anfang des 18. Jahrhunderts, doch ist der Entlehnungsvorgang im einzelnen unklar (lat. frigere, braten, rösten / mnd. vricken rösten, backen / altfr. frique, got. friks). [5] Zu Beginn war das Frikandeau eine Speise auf den Tafeln der Adligen, kam dann später in die bürgerlichen Küchen und ab dem 19. Jahrhundert auch auf die Menükarten edler Restaurants.[6] Die ursprüngliche Zubereitung war aus Kalbfleisch, daher spricht man bis heute beim Begriff Frikandeau in erster Reihe von der Kalbsnuss. [7] [8]

Andere Bedeutungen

  • Als Hohles Frikandeau bezeichnet man die Oberschale der Kalbskeule. Dieses Fleischstück wird auch Langes Frikandeau oder Schnitzelfrikandeau genannt.
  • Als Kurzes Frikandeau bezeichnet man die Unterschale der Kalbskeule.
  • Als Frikandeaukopf bzw. Frikandeauspitze bezeichnet man das schmale Ende des Fleischstücks, was nicht für den Zuschnitt von Braten und Fleischscheiben geeignet ist. Man verwendet es für die Zubereitung von Gulasch, Frikassee, Ragout und sautierten Fleischspeisen.[9]

Einzelnachweise

  1. Herings Lexikon der Küche. 25. Auflage. Fachbuchverlag Pfannenberg, Haan-Gruiten 2016, ISBN 978-3-86820-344-8.
  2. Darstellung des Zuschnitts für Kalb bei fleisch-teilstücke.at
  3. Erhard Gorys: Das neue Küchenlexikon. dtv, München 2015, ISBN 978-3-423-36245-0.
  4. Darstellung des Zuschnitts für Schwein bei fleisch-teilstücke.at
  5. Dr. Alexander Geyken, Dr. Lothar Lemnitzer: Frikandeau. In: Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache Jägerstr. 22/23, D-10117 Berlin. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, abgerufen am 26. September 2017.
  6. Günther Drosdowski: Etymologie: Herkunftswörterbuch der deutschen Sprache. Hrsg.: Dudenverlag. 1997, ISBN 978-3-411-20907-1.
  7. Gabriele Hoppe: Arbeitspapiere und Materialien zur deutschen Sprache. Hrsg.: IDS - Institut für deutsche Sprache. Mannheim 2007, ISBN 978-3-937241-18-0.
  8. Franz Harder: Werden und Wandern unserer Wörter. Etymologische Plaudereien. Abenteuerverlag Pockau, 2017, ISBN 978-3-7431-0975-9.
  9. Speisenlehre, Fachbuchverlag Leipzig, 1987.