„BMW M70“ – Versionsunterschied
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Jeder Zylinder hat zwei Ventile, der Ventilteller des Auslassventils ist mit einem Durchmesser von 35 mm etwas kleiner als der des Einlassventils (42 mm). Die Ventile werden über [[Kipphebel]] von einer obenliegenden siebenfach gelagerten [[Nockenwelle]] betätigt, die über eine Kette angetrieben wird. Da der Motor zwei Zylinderbänke hat, hat er zwei Nockenwellen ([[OHC-Ventilsteuerung|SOHC]]); wegen der Pleuelanlenkung und Zylinderposition sind die Nockenwellen der linken und rechten Zylinderbank unterschiedlich lang. Zwei digitale Motorelektroniken des Typs ''[[Motronic|Bosch Motronic 1.2]]'' regeln für jede Zylinderbank einzeln die Gemischaufbereitung, die über eine EML genannte elektronische Motorleistungsregelung synchronisiert werden. Die Nebenaggregate des M70 werden von einem Riemen angetrieben. |
Jeder Zylinder hat zwei Ventile, der Ventilteller des Auslassventils ist mit einem Durchmesser von 35 mm etwas kleiner als der des Einlassventils (42 mm). Die Ventile werden über [[Kipphebel]] von einer obenliegenden siebenfach gelagerten [[Nockenwelle]] betätigt, die über eine Kette angetrieben wird. Da der Motor zwei Zylinderbänke hat, hat er zwei Nockenwellen ([[OHC-Ventilsteuerung|SOHC]]); wegen der Pleuelanlenkung und Zylinderposition sind die Nockenwellen der linken und rechten Zylinderbank unterschiedlich lang. Zwei digitale Motorelektroniken des Typs ''[[Motronic|Bosch Motronic 1.2]]'' regeln für jede Zylinderbank einzeln die Gemischaufbereitung, die über eine EML genannte elektronische Motorleistungsregelung synchronisiert werden. Die Nebenaggregate des M70 werden von einem Riemen angetrieben. |
Version vom 12. Juli 2017, 11:48 Uhr
BMW | |
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BMW M70 in einem BMW E31 | |
M70 | |
Produktionszeitraum: | 1987–1994 |
Hersteller: | BMW |
Funktionsprinzip: | Otto |
Motorenbauform: | 60°-V-Motor |
Ventilsteuerung: | OHC |
Hubraum: | 4988 cm3 |
Gemischaufbereitung: | Saugrohreinspritzung |
Leistung: | 220 kW |
Max. Drehmoment: | 450 N·m |
Masse: | 240 kg |
Vorgängermodell: | keines |
Nachfolgemodell: | BMW M73 |
Der BMW M70 ist ein V12-Ottomotor des Automobilherstellers BMW und wurde 1987 als erster deutscher Nachkriegszwölfzylindermotor in einem PKW [1][2] verbaut. Er kam im 750i/750iL BMW E32 sowie im 850i/Ci BMW E31 zum Einsatz.
Konzeption
Der M70 sollte ein rund 200 kW leistender Motor mit fünf Litern Hubraum sein, der für unverbleiten 91-ROZ-Vergaserkraftstoff geeignet ist. BMW entschied sich, einen kurzhubigen 60°-V12-Motor zu entwickeln, da kleinere Zylinder eine größere Kompression erlauben, durch die größere Zylinderanzahl die Zündabstände geringer sind und somit der Drehmomentverlauf gleichmäßiger ist. Durch Zwölfzylinderbauweise sollte ein fast vollständiger Massenausgleich erreicht werden. Die spezifische Leistung sollte aus hoher spezifischer Arbeit resultieren.
Technik
Der BMW M70 ist ein 220 kW leistender 12-Zylinder-V-Motor mit einem Kurbelgehäuse aus einer Aluminium-Silicium-Legierung. Das Silicium soll den Verschleiß minimieren. Die Bohrung beträgt 84 mm, der Kolbenhub 75 mm, sodass sich ein Gesamthubraum von 4988 cm3 ergibt. Bohrung und Hub stimmen mit denen des M20B25 überein; M20 und M70 haben die gleichen Kolben. Die Kolben sind aus einer Aluminiumlegierung hergestellt und mit Eisen beschichtet, die Kolbenmulden sind zur Zündkerze ausgerichtet. Die siebenfach gelagerte und aus C45E-Vergütungsstahl geschmiedete Kurbelwelle ist wie beim BMW M21 in Dreistoff-Lagerschalen gelagert. Es sind immer zwei Pleuel am selben Kurbellager angelenkt. Die Kurbelwelle hat zwölf Gegengewichte.
Jeder Zylinder hat zwei Ventile, der Ventilteller des Auslassventils ist mit einem Durchmesser von 35 mm etwas kleiner als der des Einlassventils (42 mm). Die Ventile werden über Kipphebel von einer obenliegenden siebenfach gelagerten Nockenwelle betätigt, die über eine Kette angetrieben wird. Da der Motor zwei Zylinderbänke hat, hat er zwei Nockenwellen (SOHC); wegen der Pleuelanlenkung und Zylinderposition sind die Nockenwellen der linken und rechten Zylinderbank unterschiedlich lang. Zwei digitale Motorelektroniken des Typs Bosch Motronic 1.2 regeln für jede Zylinderbank einzeln die Gemischaufbereitung, die über eine EML genannte elektronische Motorleistungsregelung synchronisiert werden. Die Nebenaggregate des M70 werden von einem Riemen angetrieben.
Im Prinzip besteht der M70 aus zwei Sechszylindermotoren, die sich kaum mehr als die Kurbelwelle und den Rücklauf des Kraftstoffes in den Tank teilen, fast alle anderen Komponenten sind zweifach vorhanden: Kraftstoffpumpe mit Vorlauf, Kraftstoffdruckregelung, Einspritzanlage mit Steuergeräten sowie Abgassystem mit je einem separaten Strang, je einem Katalysator und voneinander unabhängiger Lambdaregelung. Die Redundanz geht so weit, dass sogar eine Bank des Motors unabhängig von der anderen in den Notlauf gehen kann.
Ableger
Auf Basis des M70 wurde der S70 entwickelt, dessen Varianten einen größeren Hubraum und eine deutlich höhere Leistung haben und im 850CSi bzw. McLaren F1 verbaut wurden. Alpina baute auf Basis des M70 einen eigenen Motor, den D1/1 sowie auf Basis des S70 den D2, der unter anderem Einsatz im B12 Coupé fand.
Technische Daten
Technische Daten M70
M70 | |
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Motorbauart | 60°-V12-Leichtmetall-Motor |
Kühlung | Wasserkühlung |
Ventilsteuerung | OHC-Ventilsteuerung, im 14°-V-Winkel hängende Ventile, zwei je Zylinder, über Kipphebel von einer obenliegenden Nockenwelle betätigt |
Motorsteuergerät | Bosch Motronic 1.2 |
Gemischaufbereitung | Saugrohreinspritzung |
Bohrung × Hub | 84 mm × 75 mm |
Hubraum | 4988 cm3 |
Zündreihenfolge | 1-7-5-11-3-9-6-12-2-8-4-10 |
Nennleistung | 220 kW bei 5200 min−1 |
Maximales Drehmoment | 450 N·m bei 4100 min−1 |
Spezifische Leistung | 44,1 kW/dm3 |
Mittlere Kolbengeschwindigkeit | 13 m/s |
Maximaldrehzahl | 6000 ± 40 min−1 |
Höchste Dauerdrehzahl | 5900 min−1 |
Leerlaufdrehzahl | 700 ± 50 min−1 |
Kompression | 10–12 bar |
Verdichtungsverhältnis | 8,8:1 |
Kraftstoff | Unverbleiter 91-ROZ-Vergaserkraftstoff |
Masse | 240 kg |
Füllmenge des Ölkreislaufes | 7,5 l |
Technische Daten Ablegermotoren
Motor | Hubraum | Ventile/Zyl. | Bohrung × Hub | Verdichtung | Leistung bei 1/min | Drehmoment bei 1/min | Bauzeit |
---|---|---|---|---|---|---|---|
S70B56 | 5576 cm3 | 2 | 86,0 mm × 80,0 mm | 9,8:1 | 280 kW (380 PS) bei 5300 | 550 Nm bei 4000 | 92–96 |
S70/2 | 6064 cm3 | 4 | 86 mm × 87 mm | 11,0:1 | 461 kW (627 PS) bei 7500 | 651 Nm bei 5600 | 94–98 |
S70/3 | 6064 cm3 | 4 | 86 mm × 87 mm | 467 kW (635 PS) bei 8000 | 670 Nm bei 5000 | 94–98 | |
D1/1 | 4988 cm3 | 2 | 84,0 mm × 75,0 mm | 9,5:1 | 257 kW (350 PS) bei 5300 | 470 Nm bei 4000 | 90–94 |
D2 | 5646 cm3 | 2 | 86,0 mm × 81,0 mm | 10,0:1 | 306 kW (416 PS) bei 5400 | 570 Nm bei 4000 | 92–96 |
Verwendung
M70
S70
- 1992–1996 im BMW E31 850CSi
S70/2 & S70/3
- 1994–1998 im McLaren F1
- 1999 im BMW V12 LMR
D1/1
D2
Quelle
- BMW V-12 Light Alloy Engine M 70. (BMW-Leichtmetallmotor M 70). Juli 1987 (englisch)
Weblinks
- „Es hat zwölf geschlagen“ – Die Entwicklungs-Geschichte des BMW Zwölfzylinder. 7-forum.com, abgerufen am 1. Juli 2013 (Bericht aus auto, motor und sport, Heft 15/1987).
- „Aus zwei mach zwölf“ – 12 Zylinder im E23. 7-forum.com, abgerufen am 1. Juli 2013 (Bericht aus Auto Zeitung).
Einzelnachweise
- ↑ Tradition 30 Jahre BMW-Zwölfzylinder (BMW 750i). welt.de, 6. Februar 2017, abgerufen am 11. Juli 2017.
- ↑ BMW 7er (Modell E32). welt.de, abgerufen am 11. Juli 2017.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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- | M70 1987–1998 | M73 |