„Karm (Hilpoltstein)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
SNK35 (Diskussion | Beiträge)
Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung
Zeile 56: Zeile 56:
Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Karm zusammen mit ihren Ortsteilen [[Kauerlach]] und Meilenbach im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] in die Gemeinde [[Meckenhausen]] eingegliedert, die ihrerseits zum 1. Juli 1976 ein Ortsteil der Stadt Hilpoltstein wurde.<ref>[http://www.hilpoltstein.de/karm-meilenbach/ hilpoltstein.de]</ref>
Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Karm zusammen mit ihren Ortsteilen [[Kauerlach]] und Meilenbach im Zuge der [[Gebietsreform in Bayern|Gemeindegebietsreform]] in die Gemeinde [[Meckenhausen]] eingegliedert, die ihrerseits zum 1. Juli 1976 ein Ortsteil der Stadt Hilpoltstein wurde.<ref>[http://www.hilpoltstein.de/karm-meilenbach/ hilpoltstein.de]</ref>


2010 konnte die Freiwillige Feuerwehr Karm ein neues Feuerwehrhaus beziehen, das das kleinere Feuerwehrhaus von 2000 ersetzte.<ref>''Vom kleinen alten Anbau zum großen Neubau.'' In: Hilpoltsteiner Kurier vom 10. Juni 2010</ref>
2000 konnte die Freiwillige Feuerwehr Karm ein neues Feuerwehrhaus beziehen.


=== Einwohnerentwicklung ===
=== Einwohnerentwicklung ===

Version vom 9. Juli 2017, 00:42 Uhr

Karm
Koordinaten: 49° 9′ N, 11° 18′ OKoordinaten: 49° 8′ 51″ N, 11° 17′ 44″ O
Höhe: 405 m
Einwohner: 106 (1987)
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Eingemeindet nach: Meckenhausen
Postleitzahl: 91161
Vorwahl: 09174
Karte
Karm, eingebettet in die Landschaft

Karm ist ein Ortsteil von Hilpoltstein im mittelfränkischen Landkreis Roth in Bayern.

Lage

Das Kirchdorf liegt etwa neun Kilometer südöstlich von Hilpoltstein inmitten von Feldern und Wiesen im Vorland der Mittleren Frankenalb[1]. Der Nachbarort Meilenbach grenzt direkt im Osten an. Der Dorfwiesengraben, ein Zufluss der Schwarzach, durchfließt den Ort.

Die Ortsflur ist circa 246 Hektar groß.[2]

Ortsnamensdeutung

Karm, in seinen älteren Formen Korm, Ko(e)rben/Chorben, könnte mit „gehorwe“ = Sumpf zusammenhängen.[3]

Geschichte

Der Ort ist erstmals 1414 als „Chorben“ urkundlich erwähnt: Seitz Erlager zu Hofstetten und seine Ehefrau verkauften den Großen und Kleinen Zehnt sowie ein Gut zu Chorben, Lehen des Schweiger von Gundelfingen, dem Nürnberger Bürger Ulreichen Hirßvogel. Eine weitere Nennung im 15. Jahrhundert stammt von 1446, als Linhart von Absberg sein Erblehen zu „Ko(e)rben“ dem Nürnberger Patrizier Hans Rieter verlieh. [4] 1489 lautete der Ortsname auf „Korm“.[5] 1491 kommt noch einmal die Ortsnamensform „Körben“ im Salbuch der Herrschaft Jettenhofen vor, die demnach Besitz in Karm hatte.[6]

Im 16. Jahrhundert bestand das Dorf aus 17 Höfen.[7]

  • Je einer gehörte dem Amt Stauf, der Patrizierfamilie Holzschuher zu Nürnberg, der Patrizierfamilie Oelhafen zu Nürnberg, dem Patrizier Hans Rieter zu Nürnberg, dem Hirnheimer/Hürnheimer auf Schloss Jettenhofen, dem Christoph Görl, Bürger zu (Hilpolt-)Stein und dem Sattler Peckhen, ebenfalls Bürger zu (Hilpolt-)Stein;
  • ein Hof war Breitensteiner Lehen,
  • drei Höfe gehörten den Herren von Stein und
  • sechs dem Nürnberger Patrizier Gabriel Nützel.[8]

Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Karm aus 19 Untertanen-Anwesen, die neun verschiedenen Grundherren gehörten,

  • je ein Anwesen dem Chorstift Hilpoltstein, dem Heilig-Geist-Spital Nürnberg, dem Freiherrn von Holzschuher’schen Fräuleinstift Nürnberg sowie eine halbe Hube der Hofmark Mörlach des Freiherrn Joseph von Hohenhausen und Hochhaus († 1802), die 1796 der vorherige Hofmarkherr Wilhelm von Eckert erworben hatte,[9]
  • zwei Anwesen dem Grafen von Vieregg in München,
  • drei Anwesen dem Fräulein von Leiser in Amberg,
  • vier Anwesen dem Freiherrn von Grießbäck zu Pilsach, sowie
  • fünf dem vormals pfalz-neuburgischen, nunmehr kurbayerischen Rentamt Hilpoltstein,
  • ein Gut war frei eigen.

Außerdem gab es in Karm die Kapelle und zwei Hirtenhäuser. Das Pflegamt Hilpoltstein übte die hohe und über die eigenen Untertanen auch die niedere Gerichtsbarkeit aus.[10]

Im neuen Königreich Bayern (1806) war die Gemeinde Karm, bestehend aus dem Dorf Karm und der Einöde Meilenbach, später (vor 1867) auch mit dem Weiler Kauerlach, dem Steuerdistrikt Weinsfeld zugeteilt.[11]

1875 wurden amtlicherseits in der Gemeinde Karm 25 Pferde, 241 Stück Rindvieh, 47 Schafe und 85 Schweine gezählt; in Karm selber wurden sieben Pferde und 176 Stück Rindvieh erfasst.[12] 1900 betrug der Viehbestand in der Gemeinde 19 Pferde, 259 Stück Rindvieh und 149 Schweine.[13]

In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl Karms vorübergehend stark an (1950: 152).[14]

Am 1. Januar 1972 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Karm zusammen mit ihren Ortsteilen Kauerlach und Meilenbach im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Gemeinde Meckenhausen eingegliedert, die ihrerseits zum 1. Juli 1976 ein Ortsteil der Stadt Hilpoltstein wurde.[15]

2000 konnte die Freiwillige Feuerwehr Karm ein neues Feuerwehrhaus beziehen.

Einwohnerentwicklung

  • 1818: 109 (22 „Feuerstellen“ = Anwesen; 21 Familien)[16]
  • 1836: 124 (21 Häuser; auch als „Kärm“ benannt)[17]
  • 1867: 111 (45 Gebäude und die Kirche)[18]
  • 1875: 111 (43 Gebäude)[19]
  • 1904: 114 (22 Wohngebäude)[20]
  • 1938: 124 (nur Katholiken)[21]
  • 1950: 152 (24 Anwesen)[22]
  • 1961: 101 (24 Wohngebäude)[23]
  • 1973: 111[24]
  • 1987: 106 (27 Wohngebäude, 29 Wohnungen)[25]
Katholische Ortskirche St. Marien
Wohnstallhaus mit Fachwerkgiebel in Karm

Kath. Ortskapelle St. Marien

Diese wurde von Karmer Bürgern 1891 bis 1893 erbaut und der hl. Maria geweiht. Sie ersetzte eine 1799 errichtete Kapelle, in der 1883 Statuen der hl. Maria und des hl. Martin benediziert worden waren. Der Westturm mit Schiefer gedecktem Spitzhelm stammt vom Vorgängerbau. Ab 1922 durfte hier einmal im Monat durch den Kooperator von Meckenhausen die Messe gelesen werden. 1923 erfolgte deshalb ein Sakristei-Anbau. Von der Ausstattung sind erwähnenswert die Statuen der hl. Anna (um 1699), der hl. Walburga (um 1480), eines Christus Salvator, des hl. Martin mit Gans und einer trauernden Muttergottes unter einem spätgotischen Kruzifix. 2006 wurde über dem Altar ein großes neues Kreuz und im hinteren Teil der Kapelle zwei steinerne Gefallenen-Gedenkafeln angebracht.[26]

Baudenkmäler

Sowohl die Ortskapelle als auch das Wohnstallhaus Karm 8 mit Fachwerkgiebel aus dem 18./19. Jahrhundert gelten als Baudenkmäler.

Liste der Baudenkmäler in Karm

Verkehr

Karm liegt etwa 2 km östlich der Autobahn A 9. Die Staatsstraße St 2388 führt zur Auffahrt Hilpoltstein (AS 56).

2015 wurde der Radweg Karm – Hagenbuch – Obermässing seiner Bestimmung übergeben.[27]

Vereine

  • Freiwillige Feuerwehr Karm, gegründet 1885[28]

Persönlichkeiten

  • Evelyn Ebert, Fagott-Spielerin, Mitglied mehrerer kammermusikalischer Ensembles[29]

Literatur

  • Wolfgang Wiessner: Historischer Atlas von Bayern. Teil Franken, Reihe I, Heft 24: Hilpoltstein. München 1978
  • Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt, II. Band: Eichstätt 1938
Commons: Karm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Franz Tichy: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 163 Nürnberg. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1973. → Online-Karte (PDF; 4,0 MB)
  2. Wiessner, S. 33
  3. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 52 (1937), S. 18
  4. Hilpoltsteiner Kurier vom 7. Februar 2014
  5. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 45 (1930), S. 110
  6. Sammelblatt des Histor. Vereins Eichstätt 53 (1937), S. 93
  7. Wiessner, S. 33
  8. Wiessner, S. 220; Carl Siegert: Geschichte der Herrschaft, Burg und Stadt Hilpoltstein, ihrer Herrscher und Bewohner. In: Verhandlungen des historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg 20 (1861), S. 225
  9. Johann Wolfgang Hilpert: Mörlach. In: Verhandlungen des Historischen Vereines von Oberpfalz und Regensburg, 21. Band, Regensburg 1862, S.297
  10. Wiessner, S. 219 f.
  11. Wiessner, S. 254
  12. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Spalte 889
  13. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1219
  14. Wiessner, S. 254
  15. hilpoltstein.de
  16. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise ... enthaltenen Ortschaften, Ansbach 1818, S. 46
  17. Th. D. Popp: Matrikel des Bissthumes Eichstätt. Eichstätt: Ph. Brönner 1836, S. 111
  18. J. Heyberger und andere: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. München 1867, Spalte 713
  19. Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern, München 1876, Sp. 889
  20. Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern mit alphabetischem Ortsregister, München 1904, Spalte 1219
  21. Buchner II, S. 118
  22. Wiessner, S. 254
  23. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961, München 1964, Spalte 795
  24. Wiessner, S. 263
  25. Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987, München 1991, S. 348
  26. Buchner II, S. 117, 119; Gemeinsam unterwegs. Kirchen und Pfarreien im Landkreis Roth und in der Stadt Schwabach, Schwabach/Roth o. J. [2000], S. 107 f.; Karmer Kirche in neuem Glanz. In: Hilpoltsteiner Kurier vom 22. Juni 2006
  27. Hilpoltsteiner Kurier vom 11. Dezember 2015
  28. Kleine Wehr feiert großes Fest. In: Hilpoltsteiner Kurier vom 18. Juni 2010
  29. Zurücklehnen und genießen. In: Hilpoltsteiner Kurier vom 26. April 2009

Vorlage:Navigationsleiste Ortsteile der Stadt Hilpoltstein